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Außer mit dem

Man hat darüber geklagt, daß in der Thromrede nichts über die gefegliche Arbeitszeit hinaus arbeiten dürften, muß ich lebenslängliche von den Gemeindeorganen gewählte Beamte an die Mittelstandspolitit gesagt ist. Eine allgemeine Mittelstandsfrage bemerken, daß ich diese Auffassung für vollkommen irrig halte. Spize der großen Ortskrankenkassen, wie sie mir vorschieben, treten. fann es aber nicht geben, weil zum Mittelstande viel zu heterogene( Sehr wahr! links.) Die Arbeiterschutzbestimmungen find öffentliches( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Die Sozialdemokratie Elemente gehören: ein großer Teil der Privatbeamten, der Recht, welches durch privaten Baft nicht geändert werden kann. arbeitet mit dem Schlagwort, daß ich die Selbstver Handwerkerstand, der kleine und mittlere Kaufmann. Die Fälle, wo Freiwillige Vereinbarungen können nicht von Strafe befreien, sonst waltung der Kassen beseitigen wolle. Ist das Beseitigung diese Kreise der Schuh drückt, sind innerlich ganz verschieden; man würde die Arbeiterschutzgesetzgebung zum großen Teil aufgehoben der Selbstverwaltung, tvenn der ausschließlichen Herrschaft kann deshalb nur von einer Handwerkerfrage, einer Privatbeamten sein. Ueber eine Frage, die mich besonders interessierte, habe ich der Arbeiter in den Kassen ein Ende bereitet wird?( Lachen bei frage usw. sprechen. Eine Erklärung in der Thronrede über die telegraphische Erkundigungen eingezogen. Die Affordarbeiter beim den Sozialdemokraten.) Genießen die Gemeinden feine Selbst­" Mittelstandsfrage" tväre also vollkommen inhaltslos getvefen. Kanalamt erhalten tatsächlich nur vierwöchentlich den Lohn. haben verwaltung?( Lautes Lachen bei den Sozialdemokraten. Rufe: Ein Wunsch vieler Parteien des Hauses ist der sogenannte fleine aber um fürzere Frist niemals gebeten. Die festangestellten Arbeiter Breußen!) Ich habe oft ich will bemerken, im eigenen Namen, Befähigungsnachweis. Das heißt also, daß nur der das Recht bekommen natürlich den Lohn monatlich pränumerando, die Tagelöhner nicht im Auffrage meiner Fraktion( Hört! hört!) ausgeführt, daß haben soll, Lehrlinge zu halten, der die Meisterprüfung gemacht hat. wöchentlich. Aber ich bin gern bereit, auch bei den Attordarbeitern die sozialdemokratischen Krankenkassen auch die Arztfrage politisch Ich kann zu dieser Frage feine Stellung nehmen. Dazu bin ich nur die Hand dazu zu bieten, die Lohnperiode etwa auf 14 Tage abzu- entscheiden; Avg. Bernstein hat zugeben müssen, daß die sozial­in der Lage, wenn ich zunächst die preußische Stimme hinter mir fürzen. Ich glaube, nun alle Fragen beantwortet zu haben, die demokratischen Aerzte bevorzugt werden. Glücklicherweise gibt es habe und dann auch die übrigen Bundesregierungen. Aber ich will bisher von den Rednern aus dem Hause berührt worden sind. Sie wenig fozialdemokratische Aerzte in Deutschland . über die Frage, ohne mich irgendwie für die Entscheidung festzulegen, sehen: die sozialpolitische Arbeit ruht nicht, das Reichsamt des Schlagwort von der angeblich beabsichtigten Vernichtung der Selbst­cruent mit dem gegenwärtigen preußischen Handelsminister Innern ist eifrigst bemüht, die Forderungen, die von der Mehrheit verwaltung arbeitet die Sozialdemokratie mit dem Schlagwort von in Verbindung treten.( Bravo ! rechts.) Weiter ist die Forderung dieses Hauses aufgestellt werden, in den möglichen Grenzen zu der bureaukratischen Bevormundung, unter die die Stassen gestellt der gesetzlichen Unterscheidung zwischen den Begriffen Handwerk und realisieren. Aber bei der ungeheuren Arbeit, die uns obliegt, be- werden sollen. Da möchte ich doch an die großen Verdienste Fabrik erhoben worden, um nicht alle die Kompetenzstreitigkeiten fonders durch die Vereinheitlichung und Vereinfachung der Ver- erinnern, die sich Beamte wie Dr. Freund von der Landes­weiter danern zu lassen darüber: ob jemand zum Jungsverband ſicherungsgefeggebung, muß ich Sie doch bitten, ein klein wenig Ge- versicherungsanstalt und andere mehr um das Kassenwesen und die zu zahlen hat oder zur Handelskammer, eine scharfe gefeßliche Unter- duld zu haben.( Vielfaches Bravo!) Volkshygiene erworben haben. Nicht von den Kassen, die sich dann scheidung ist unmöglich. Uebrigens ist mit diesem Wunsche die Abg. Dr. Mugdan ( frf. Vp.): In das Invalidenversicherungs- allerdings beteiligt haben, sondern von der geschmähten Bureaukratie Hoffnung bestimmter Kreise verbunden, daß der Begriff Handwert gesetz empfiehlt es sich eine Bestimmung aufzunehmen, die die Unter- ist die energische Bekämpfung der Tuberkulose ausgegangen.( Hört! wefentlich erweitert werde und damit eine scharfe Kontrolle der nehmer eventuell regreßpflichtig macht, wenn dadurch, daß sie das hört! rechts.) Redner wendet sich nunmehr den Mittelstands­Fabrikgefeggebung für sie aufhöre! Solche Strömungen würde ich Markenfleben unterlassen, den Arbeitern die Rente entgeht. Abg. fragen zu, wünscht ein Reichshandwerkerblatt als Pendant zum natürlich nicht unterſtügen. Die Frage läßt sich aber vielleicht da- Fischer wollte uns glauben machen, daß die Unternehmer eigentlich Reichsarbeitsblatt und rühmt die brauchbaren objektiven Berichte der durch lösen, daß inant in Zukunft die Bestimmungen gar keine Beiträge zur Arbeiterversicherung zahlen, sondern die Handwerkerkammern. darüber, ob ein Betrieb Handwerk oder Fabrik, ist nur immer Lasten auf die Arbeiter oder auf die Konsumenten abzu- Redner tritt weiter für die Schaffung von Handelsinspektoren vont einer einheitlichen Instanz vornehmen läßt, während wälzen verstehen. Das ist aber eine ungeheuere Ueber- und die Vermehrung der Fabrifinspektoren sowie für die Anstellung hente die Frage einmal im Verwaltungsstreitverfahren und treibung; doch dürfen auf der anderen Seite auch die Lasten weiblicher Jnspektoren ein. Den Heimarbeitern ist mit Sympathie­ein andermal durch die höhere Verwaltungsbehörde entschieden wird. Der Unternehmer nicht übertrieben werden.- Redner polemisiert fundgebungen wenig gedient; das beste Mittel, ihnen zu helfen, Die Forderung der Handelsinspektoren ist vom Bundesrat abge- alsdann gegen den Abg. Stadthagen : Der Abg. Stadthagen sprach dürfte sein, daß das Publikum bei Einkäufen darauf achtet, daß für lehnt worden. Es erschien ihm doch sehr bedenklich, alle Erwerbs in der blumenreichen Sprache, die ihn auszeichnet, wenn er über die gekauften waren auch ein gewisser Mindestlohn gezahlt worden zeige einer Aufsicht zu unterstellen. Wir bekämen da schließlich politische Gegner oder auch über Parteigenossen spricht, die um ist. Der Abg. Fischer hat in seiner Rede die zahlreichen Wohlfahrts­eine solche Masse Aufsichtspersonen, daß wirklich bald neben jedem einen Finger breit von der heiligen Rosa Luxemburg abweichen einrichtungen für Arbeiter mit Schweigen übergangen oder herabgesetzt. Deutschen ein Aufseher, ein Polizist steht. Im Handelsgewerbe find( Heiterfeit.)- von„ ausgestunkenen Lügen".( Heiterfeit.) Abg. Stadt- Schließlich können die Unternehmer doch nicht ihren ganzen Profit für auch nicht wie in der Industrie technische Fragen zu lösen, Maschinen hagen ist furchtbar empfindlich, wenn es sich um seine werte Person die Arbeiter ausgeben. Abg. Fischer gibt als Leiter der Buchhandlung zu beaufsichtigen, Anordnungen zur Unfallverhütung zu treffen und handelt. Als ob er und die ihm nahestehende Presse nicht gewohn- des Vorwärts" auch nicht sein ganzes Gehalt für die Angestellten ſehr gefährliche, akut gefährliche Betriebe zu überwachen. Es muß heitsmäßig alle Gegner und selbst kezerische Parteigenossen aus.( Lachen bei den Sozialdemokraten.) Die Sozialdemokratie doch endlich auch einmal ein Stand, wenn wirklich bei ihm schivere mit Kofenamen wie" Zeilenschinder"( Heiterkeit), Tintenfulis", ereifert sich über die Aussperrungen und erinnert an das bekannte wißstände bestehen, sich allein seiner Haut wehren. Schließlich„ fapitalistisches Preßgesindel"( heiterkeit) belegen.( Sehr richtig Wort des Kaisers über die Arbeitswilligen. Die Sozialdemokratie würden kaufmännische Inspektoren, die in Kontor oder Laden ein rechts. Lachen bei den Sozialdemokraten.) Ich habe über wählt unter den Kaiserworten immer die aus, die ihr in den Kram dringen, auch nicht willkommener sein, als der Gewerbeinspektor oder die Münchener Ortskrankenkasse gar nicht gesprochen, und passen.( Lachen bei den Sozialdemokraten.) ein Polizeibeamter, und je gewissenhafter und selbständiger was ich über die Krankenkassen im allgemeinen gesagt habe, sperrungen find eine natürliche Folge der Streifs, wie ein Gewerbeinspektor seine Funktionen erfüllt, desto unwillkommener das haben, wenu auch wider Willen, Abgeordneten die Arbeitgeberorganisationen die natürliche Folge der Arbeiter­ist er bekanntlich. Bernstein und Stadthagen selbst bestätigt. Dieselben haben ausdrücklich organisationen sind. Wahrscheinlich wird man in den nächsten Ueber die Mißstände im Ausverkaufswesen habe ich anerkannt, daß die Sozialdemokratie bestrebt ist und wie sie be Jahren weit mehr von großen Ausfperrungen als von großen Streits mich mit den verbündeten Regierungen in Verbindung gefeßt. Die haupten bestrebt sein muß, die Krankenkassen unter ihre Herr- hören. Die Gewerkschaftsblätter, die Metallarbeiter- Zeitung" bor Shitworten find noch nicht von allen eingelaufen; aber ich habe schaft zn bringen. Ich habe für dies meist erfolgreiche Streben eine an, haben über den großen Elektrizitätsstreit viel fühler und ob­immer mehr den Eindruck gewonnen, daß allerdings auf diesem Anzahl von Fällen angeführt und könnte diese Fälle noch sehr ver- jeftiver geurteilt als der Abgeordnete Bebel und der Abgeordnete Gebiet eine Verschärfung der Gefeßgebung notwendig ist.- mehren.( Rufe bei den Sozialdemokraten: Heraus damit! Fischer. Dafür spricht denn auch der sozialdemokratische Radikalis­Auf die Frage der Schmiergelder bitte ich nicht Heiterkeit.) Tatsache ist, daß fozialdemokratische und ge- mus von gewerkschaftlichem Kretinismus"( Hört! hört!), wirft näher einzugehen. Man ist sich in faufmännischen Streisen werkschaftliche Agitatoren int Krankenkassenverwaltungen den Gewerkschaftlern Stupidität und sonstige schöne Dinge vor usw. über die gesetzliche Regelung diefer Frage außerordent untergebracht werden, daß die sozialdemokratischen Kassen- Ueberhaupt tritt der Gegensatz zwischen Bartei und Gewerkschaften lich zweifelhaft und noch vielmehr zweifelhaft darüber, verwaltungen einen starken Druck z. B. auf Geschäftsleute, die immer mehr hervor. Die Gewerkschaftsführer haben die ganze Mai­ob diesem Univefen überhaupt durch Gesetz entgegengetreten werden Lieferungen für die Kaffen haben, ausüben, sodaß diese bei öffent feier einen faulen Zauber" genannt.( Heiterfeit und Zustimmung fanu! Das beste Mittel dagegen ist eben die Ehrenhaftigkeit des lichen Wahlen nicht gegen die Sozialdemokratie zu stimmen wagen rechts.) Tatsächlich muß die Sozialdemokratie schon Fadelpolonaisen Staufmannsstandes selbst: daß nicht veriucht wird, den Angestellten dürfen.( Lebhafte Zustimmung rechts, lebhafter Widerspruch bei den und Spezialitätenvorstellungen veranstalten, um den Massenversamm­des Kollegen oder Konkurrenten durch Geschenke von seiner Pflicht Sozialdemokraten.) Die Sozialdemokratie zicht einen großen Teil lungen Zuzug zu schaffen. abzulenken. Als Vorbereitung zu dem Gesetz über den Dienst- ihrer politischen Macht aus ihrer Herrschaft über die Krankenkassen. Das Spielen mit dem Massenstreit und nun zumal unter dem vertrag für Privatbeamte haben wir jetzt die Enquete( Lebhafte Zustimmung rechts.) Aus diesem Grunde und aus Hinweis auf die russische Revolution ist das arbeiterfeindlichste, was über die Verhältnisse der Privatbeamten abgeschlossen und hoffen, manchen anderen ist eine Reform der Versicherungsgesetzgebung fich die Sozialdemokratie geleistet hat. Tatsächlich sind ja auch viele dem nächsten Reichstage eine eingehende Deutschrift vorlegen zu und speziell der Krankenversicherung dringend notwendig. Aber eine Sozialdemokraten derselben Meinung wie ich über diese ganze können. Auch die Arbeitszeit der Anwaltsgehülfen ist Gegenstand Vereinbeitlichung der gesamten Versicherung ist nur in Ländern Revolutionsspielerei, sie müssen sich aber hüten, mit ihrer wirklichen einer Erhebung getvesen, doch scheinen mir bisher solche Uebelstände möglich, wo sie von vornherein vorgesehen wird; in Deutschland Ansicht hervorzutreten. Wie hat doch der Vorwärts" die so zahme nicht festgestellt zu sein, daß sie ein gesegliches Einschreiten unbedingt würde nach mehr denn zwanzigjährigem Nebeneinanderbestehen der Erklärung der Abgeordneten Frohme, Lesche und v. Elm im„ Ham­nottvendig machten. Versicherungen ihr Zusammenlegen einen Raub an erivorbenen burger Echo" herunterputzt! Und mit welcher blutrünstigen Be­Zur Enquete über die Handwerkerorganisationen Rechten bedeuten. Wohl aber empfiehlt sich eine Zusammen- trachtung im schönsten Stadthagen - oder Luxemburg - Stil( Heiterkeit) find jetzt die Fragebogen eingegangen, aber die Arbeit ist so un- legung der der verschiedenen Krankenkassen. Die jezige Zer hat der Bortvärts" das letzte Weihnachtsfest gefeiert!( Redner ver­gehener groß, daß das Statistische Amt ein oder auch zwei Jahre splitterung der Krankenversicherung schafft ungeheuer hohe liest den betreffenden Artikel.) In dem Weihnachtsartikel zu ihrer Bewältigung brauchen wird. Vor zwei Jahren können Sie Verwaltungskosten. Auch ist die Ausdehnung der Kranken - der Leipziger Volts- Zeitung" hieß es furz und bündig: Revolution eine Denfschrift unter keinen Umständen erwarten. Der Ab- versicherung auf Frauen und Kinder dringend notwendig. auf Erden und allen Bedrückten ein Wohlgefallen!( Hört! hört!

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Die Aus­

geordnete Fischer hat erklärt, daß es keinen Sozialdemo( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Bis hierher werden die rechts). Die Kundgebung am Sonntag für das allgemeine gleiche fraten gebe, der nicht den sozialen Fortschritt Herren von der äußersten Linfen mit mir einverstanden sein( 3u- direkte Landtagswahlrecht dessen Einführung ich natürlich auch mit Freuden begrüße. Die Aeußerung hat mich gefreut. ftimmung bei den Sozialdemokraten) und sie werden auch darin wünsche war ursprünglich für den Montag geplant und bezweckte Hoffentlich lernen die Sozialdemokraten auch, daß man auf sozialem mit mir einverstanden sein, wenn ich die Erhöhung der Unternehmer- die Feier der russischen Revolution. Der Zusammenhang zwischen Gebiete nicht alles, was man will und was notwendig und nützlich beiträge von einem Drittel auf die Hälfte verlange.( Sehr wahr! der deutschen Sozialdemokratie und der russischen Revolution ist ist, auf einmal erreichen kann, sondern daß der Gesetzgeber weise bei den Sozialdemokraten.) Jetzt aber kommt gleich der Differenz- nicht zu leugnen. Um nun die Mordtaten, die die russische daran tut, Schritt für Schritt vorzugehen und auch einen punkt. Die Erhöhung der Unternehmerbeiträge auf die Hälfte Revolution im Gefolge gehabt hat, von ihren russischen Partei­Kleinen Fortschritt zu unterstügen, um überhaupt vor der Gesamtsumme bedingt auch eine entsprechende Erhöhung der genossen abzuwälzen, hat die Sozialdemokratie eine neue Methode svärts 311 tommen. Bu dem Reichsgerichtserkenntnis, bisher auf ein Drittel beschränkten Sie der Arbeitgeber in den erfunden: Sie unterscheidet das ehrliche, aufgeklärte, flassenbewußte daß Lehrlinge und Gefellen freiwillig über die Krankenkaffenverwaltungen. Mein Vorschlag geht dahin, daß Proletariat von dem Lumpenproletariat", den schwarzen Banden"

Ich sehe hinaus über den offenen, halbrunden Platz, der an der Seite vor dem Palast liegt, die dem Zentrum der Stadt zugewandt ist. In einem Halbkreis, fern auf der entgegengesetzten Seite des Blakes, liegen die langen fasernenartigen Gebäude, hinter deren erleuchteten Fenstern die Burcaus des Finanzministeriums und des Generalstabes sich befinden. Mitten auf dem Plaze erhebt sich die Alexander- Säule. die trotz ihrer Höhe von 150 Fuß und ihrem Umfang von 14 Fuß aus einem einzigen finnischen Granitbloc gehauen ist. Hier war es also, wo sich die armen Männer und Frauen St. Petersburgs am 22.( 9.) Januar vor einem Jahre versammelten, den Zaren um Brot und Freiheit anzurufen! Und nun denke ich an eines, was ich auch dort oben in den kaiser­lichen Sälen sah: die Wände dieser Säle tragen einen originellen russischen Schmuck. Sie sind von oben bis unten behängt mit großen, massiven Goldschüsseln, kunstvoll ziseliert und mit großen, föftlichen edlen Steinen von allen Farben besetzt. Es sind die Schüsseln, die der Kaiser erhält, wenn er im Lande auf der Reise ist. Bei jeder Stadt oder Station, wohin der Staiser kommt, bringen ihm die Männer des Distrikts eine solch kostbare Schüssel aus ge­triebenem Gold, hergestellt für gesammeltes Geld aller Einwohner, selbst der ärinsten, und überreichen es ihm mit Brot und Salz. Danach werden die Schüsseln im Winterpalast aufgehängt, wo jeder Kaiser seine Wand voll von solchen prächtigen Goldschüsseln hat. Im vorigen Jahre, am 22. Januar, tamen zum ersten und einzigen Male in ihrem Leben die Armen, deren fauer erworbenes Geld für diese teueren Geschenke zusammengerafft wurde, vor den Palast des Zaren und streckten flehend die Hände hinauf zu den hohen Schloßfenstern, hinter denen die Goldschüsseln hängen. Sie baten treuherzig ein- für allemal ihr Bäterchen" um Brot und um ein paar Körnchen vom Salz des Lebens Freiheit! Und da ging er seiner Wege und ließ seine Kosaken mit Gewehrfalven

antworten.

Reihenweise und in bebenden, flüchtenden Haufen sanken die armen Männer und Frauen mit ihren Kindern hin auf den weißen Schnee bei der Alexander- Säule. Derselbe Plat war rot von ihrem Blut. Die Pferde der Kosaken bäumten sich über ihre Leichen. Angstschreie und Weinen und Flüche, Gide und Drohungen füllten die Luft vor dem Palast, und das Blutbad breitete sich aus durch die Straßen über ganz St. Petersburg .

Schließlich erhob sich der arme Blusenmann zwischen den Pfützen tom Blute seiner Kameraden und streckte wieder die Hand empor gegen den mattroten Palast. Aber nun bettelte er nicht. Er drohte und schwor Rache für seine Brüder. Die Revolution beganu.

Die Peter Pauls- Festung.

heimliche Festung. Dort drüben, hinter den klafterdicken feuchten Mauern, deren Eisengitter an der Flußseite unheimliche Dinge von den Grausamkeiten der Romanowschen Kaiser erzählen, sind die langen gelben Gefängnisgebäude überfüllt mit Männern, durch deren qualvolle Ginsperrung das Haus Romanow seine letzte Lebenszeit künstlich zu verlängern sucht. Chrustalem fizt hier, und viele andere Arbeiterführer, deren Namen der großen Welt nur wenig bekannt wurden, bevor sie ihrer Lebenssache wegen ins Ge­fängnis geworfen wurden. Dort fißen Männer, die ich vor zwei Monaten bei meiner Ankunft in Rußland kennen lernte, aber die plößlich und spurlos verschwunden waren, als ich sie später wieder aufsuchen wollte. Für sie begannen dieselben Leiden, die vor ihnen viele Jahre lang Hunderte von Kampfgenossen in schmutzigen un­gefunden Höhlen tief unter dem Wasserspiegel der Newa erduldeten. Sie bilden alle zusammen gleichsam einen ächzenden Grundpfeiler unter dem wackelnden Thron der regierenden Romanows und eine kettenrasselnde Totenwacht an den Grabmälern seiner Vorgänger. Mitten in der Peter Pauls- Festung liegt die reich ausgestattete Kirche, in der die verstorbenen russischen Kaiser beigesetzt sind, von Peter dem Großen an und weiter, die ermordeten und die eines natürlichen Todes gestorbenen, Seite an Seite in Reihen weißer Marmorsarkophage, zwischen goldenen Gittern und brennenden Wachskerzen und ewigen Lampen. Wahrlich, dieses Kaiserhaus hat ein Familienbegräbnis, das seiner würdig ist mitten im Kreise der Mörder der Ermordeten und der gefangenen Todfeinde ihrer trotzigen Nachkommen, im Kreise der Märtyrer des Volkes. Die Masse der Gefangenen ist nun so dicht gedrängt, daß kaum für einen einzigen mehr Blaß gemacht werden kann, weshalb man in der Nähe am Flußufer eine alte Kaserne als Gefängnis ein­richtet und in der Grabkirche ist nur noch ein Plak frei. Der wartet auf Nikolaus II. Aber dieser verschüchterte Selbstherrscher flüchtete am 22. Januar vorigen Jahres nach seinem Sommer­schloß Barskoje Selo, wo er es vorzog, in ein freiwilliges, aber prachtvolles Gefängnis zu gehen, statt hier zu sißen und nach der wartenden Leichenturmspike vor den Fenstern des Winterpalastes zu blicken.

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Nun, ein Jahr später, stellt ihn das russische Volk vor dieselbe Wahl: nach Petersburg zu kommen und des Todes zu warten oder da draußen in seinem goldenen Käfig fißen zu bleiben. Er hat den Käfig gewählt. Selbst der St. Georgsfaal des Winterpalastes stand leer und düster am Tage des großen Ritterfestes, dessen man nur in einer Parade bei Zarskoje gedachte; und das Wasser der Newa wurde in diesem Jahre nicht gesegnet.

Das dunkle Rußland .

Ich gehe am Fluß entlang nach der Nikolausbrücke. Oben von der Isaakskirche herab tönt das Geläute eines riesenhaften ge­borstenen Gongs, dessen Abendklänge dem tiefen Brummen einer ungeheueren Schmeißfliege gleichen.

Von dem Portal aus, das nach dem blutbesudelten Schloßplatz zu liegt, gehe ich zurück durch den Palast und weiter nach dem breiten Kai auf der anderen Seite. Die Sonne ist eben unter: Dicht bei der Brücke stehe ich untvillkürlich stille: Sie erscheint gegangen, aber der Glanz des brandroten Himmels im Westen fällt wie eine scharfe Silhouette am glühenden Abendhimmel. In der auf die hohe, dünne, vergoldete Turmspizze der Peter Pauls- flammenden Purpurröte glänzen die bläulichen elektrischen Lichter Festung, drüben auf dem entgegengesetzten Ufer der Newa . Die wie funkelnde Diamanten, und dahinter erheben sich in dem Turmspike erhebt sich wie eine große glühende Nadel über die un- güldenen Sonnenglanz die dunklen Kuppeln und feinen Turmspitzen

der Kirchen. Ganz oben leuchten ein paar Sterne von dem halb­dunklen Teil des Himmels herab. Unter der Brücke liegt das Eis der Newa , zusammengedrängt zu großen Blöcken, einem Felsen­krater gleichend.

Aber auf der Brücke selbst zeigt sich in schwarzen Umrissen ein lebendes Bild von eigentümlicher Wirkung: der endlose Zug von Lastwagen, auf dem Wege von und nach Wassilij Ostrows Fabriks. und Arbeiterstraßen, bewegt sich unaufhörlich in zwei Reihen, eine auf jeder Seite der Brücke, nach der einen wie nach der anderen Brücke. Zwischen den Reihen drängen sich die langsameren Schub­farren vorwäris und die schnelleren Jswostschijts. Jede einzelne lebende Figur hebt sich in bestimmten, fohlschwarzen Umrissen von dem flammroten Hintergrund ab; jeder nickende Pferdekopf, jede turbanförmige Belzmüße, jeder Beitschenschlag, ja, beinahe der Rauch der Shagpfeifen und Zigaretten der Fuhrleute. Ueber der unteren bewegten Linie erheben sich die Menschengestalten, mit gea frümmtem Rücken oben auf der Ladung oder auf dem Bock des Fuhrwerks sisend. Noch stärker wird die Linie des Bildes von turmhohen Kistenstapeln unterbrochen und von ein paar Straßen­bahnwagen, auf deren Oberteil wiederum menschliche Figuren dicht zusammengepreßt siben, Frauen mit Shawls und Kopftüchern, Männer mit spißen Müßen und hohen aufgeschlagenen Rockfragen. Sekundenweis bildet sich hier und da eine Lichtung in der vorüber. eilenden schwarzen Flut; dort sehe ich am Brüdengeländer einen Bettler, der sich unaufhörlich verbeugt und die Vorübergehenden grüßt. Ueber das Ganze ragt der Tempel des wundertätigen Nikolaus empor, eines der größten Heiligen Rußlands.

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In dieser Silhouette sehe ich ein lebendes Bild des dunklen Rußlands , des großen arbeitenden, lasttragenden Rußlands , dessen unendlicher Zug fast in jeder Tag- und Nachtstunde so über diese Brücke zieht, über tausende Brücken, über das ganze Neich. Der. sich abplagende, abschleppende, der efelnde und fauchende, schweiß­dampfende Bug. Da plagt sich an seiner Karre ein Mann mit frummem Nücken, die große runde Müße, das lange Haar über den Ohren just derselbe, der mit Knutenschlägen in den Krieg ge­trieben wird, wenn der Zar und sein Ausbeuterkomplott befiehlt; der auf Straßen und Gaffen mit dem Bajonett nieder­gestochen wird, wenn er zu mudsen wagt; der ins Gefängnis ge­worfen wird, wenn er über seine Schande spricht und unzufrieden mit dem Los eines Hundes ist; der auf der Brücke steht und bettelt, wenn man ihm seine lebte Kopeke gestohlen hat, seine letzten Kräfte ausgebeutet, feinen Bruder erschossen, seinen Sohn zuschanden ge­prügelt, seine Tochter genotzüchtigt, fein Haus verbrannt hat. Der Acrmiste aller Armen, der Elendeste aller berhudelten menschlichen Geschöpfe. Der Sohn der heiligen Jungfrau hat gesagt, er sei nach Gottes Bild" geschaffen. Aber der wundertätige Nikolaus des Kapitalismus zwingt ihn, in Geftalt eines Lafttieres zu leben.

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Oben von der Kuppel der Jiaakskirche ertönt das Brummen der heiligen Schmeißfliege zufrieden und segnend herab über die schwarze lebendige Silhouette. Aber hoch oben über der Turmspike der dunklen Kirchen ist der Himmel rot.