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Nr. 31. 23. Jahrgang.

2. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 7. februar 1906.

Austritt aus der Landeskirche.

Wiederholte Anfragen über die Art des Austritts aus der Kirche und über die Folgen veranlassen uns zu der folgenden Zusammen­stellung, die man sich ausschneiden und aufbewahren möge.

Wer aus der Landeskirche in Preußen austreten will, hat einen hierauf gerichteten Antrag an das Amtsgericht seines Wohnsizes zu senden. Der Antrag fann auch zu gerichtlichem Protokoll erklärt

werden.

Es genügt aber ein Schreiben folgenden Inhalts, das datiert und unterschrieben an das Amtsgericht abzusenden ist:

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Der Kirchenvorstand erhält vom Gericht Nachricht von dem erfolgten Austritt. Welche Rechtswirkungen hat der Austritt aus der Kirche? keineswegs zieht der Austritt irgend welche Nach teile nach sich. Er hat aber die Wirkung, daß man endlich von der Kirchensteuerpflicht befreit wird. Der Aus­getretene ist nämlich zu persönlichen Kirchensteuern vom Schluß des auf die Austrittserklärung folgenden Kalenderjahres ab nicht mehr verpflichtet; der im Jahre 1906 Ausgetretene hat also vom 31. Dezember 1907 ab Kirchensteuern nicht mehr zu zahlen. Jedoch muß er zu den Kosten eines außerordentlichen Baues, dessen Not­wendigkeit spätestens im Kalenderjahre festgestellt ist, in dem der Austritt erfolgt ist, bis zum Ablauf des zweiten Jahres( im Bei­spiel also bis zum 31. Dezember 1908) beitragen. Leistungen, die auf besonderen Rechtstiteln beruhen oder auf Grundstücken haften, 3. B. Kalenden, Opferpfennige, Eiergelder, sind nach wie vor zu zahlen. Für wen erfolgt der Austritt? Der Austritt hat nur für den, der ihn erklärt, rechtliche Wirkungen. Er wirkt also weder für die Ehefrau, noch nach der leider zurzeit herrschenden Ansicht für die Kinder. Diese müssen ihren Austritt ebenfalls in Person erklären, wenn sie austreten wollen. Kinder sind zur Austrittserklärung im Gebiete des Allgemeinen Landrechts, der Rheinproving in Nassau und in Hannover vom vollendeten 14. Lebensjahre ab, in Frankfurt a. M. vom vollendeten 16. Rebens­jahre ab, in Sturhessen vom vollendeten 18. Lebensjahre ab be­rechtigt. Genehmigung der Eltern ist nicht erforderlich. Tritt die Ehefrau nicht aus, so hat sie für ihre Person weiter Kirchensteuern

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zu zahlen.

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Konflikte heraufbeschwören muß. So war es auch in Markran städt. Die Kürschner haben mit ihren Unternehmern einen auf längere Zeit abgeschlossenen Tarifvertrag vereinbart. Mit der Ein= führung einer Maschine zur Verarbeitung einer bestimmten Sorte Felle glaubte sich die Firma Walter nicht mehr an den Tarif ge= bunden und setzte die Löhne eigenmächtig herab. Dies konnten sich die Kürschmer um so weniger gefallen lassen, als damit der Anfang einer Tarifdurchbrechung angefangen wurde, die ihre Lage be­deutend verschlimmern mußte. Wie unberechtigt die beabsichtigte Lohnreduktion war, geht auch am besten daraus hervor, daß der Inhaber der genannten Firma als Vorsitzender eines Schiedsgerichts eine andere Firma zur Zahlung des Lohnes verurteilte, weswegen seine" Arbeiter ausständig wurden.

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auseinander stieben wollte. Da ist dann gepackt und arretiert

d) im Kleinverkaufspreise über 30 m. bis 40 M. das Tausend 10 M. für 1000 Stück,

e) im Kleinverkaufspreise über 40 M. das Tausend 12 M. für 1000 Stüd;

2. für Zigarettentabak:

a) im Kleinverkaufspreise über 2 M. bis 3 M. das Kilo 0,20 m. für 1 Kilo,

b) im Kleinverkaufspreise über 3 M. bis 5 M. das Kilo 0,80 M. für 1 Kilo,

c) im Kleinverkaufspreise über 5 M. bis 8 M. das Kilo 1,60 m. für 1 Kilo,

d) im Kleinverkaufspreise über 8 M. das Kilo 2 M. für 1 Kilo. Als Zigarettentabat im Sinne dieses Gesetzes gilt aller fein geschnittene Tabak, der im Kleinverkaufe mehr als 2 M. das Kilo­gramm foftet.

würden

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nutit

" Ich melde hiermit meinen Austritt aus der Landes­firche und beantrage meinen Austritt aufzunehmen." Diefen Antrag stellt das Gericht dem Vorstande der Kirchen- Diese ungerechtfertigte Lohnreduktion und der besonders pro­gemeinde abschriftlich zu, der der Antragsteller angehört. Der Aus- bozierende Schuh, den man den Arbeitswilligen angedeihen ließ, tritt selbst erfolgt dann durch persönliche Erklärung des Austretenden hat schließlich zu dem Tumult am 11. Oktober geführt. Die Arbeits­Als Kleinverkaufspreis gilt der Warenpreis einschließlich der vor dem Richter. Ohne eine Ladung abzuwarten in der Regel willigen bekamen nirgends etwas zu kaufen, so verhaßt waren sie Steuer. erfolgt keine Ladung hat der Austrittswillige nicht vor Ablauf der Bevölkerung. Abends wurden sie unter dem polizeilichen Schuße Der Bundesrat ist ermächtigt, Tabakerzeugnisse von der Art und von vier Wochen und spätestens innerhalb sechs Wochen nach Ein- nach dem Bahnhof gebracht, wobei sie durch ihr provozierendes Be- Form der Zigarette, bei denen das Papierdeckblatt fehlt, der gleichen gang feines Antrages( frühestens also am 29. Tage, spätestens am nehmen die Bevölkerung aufs höchste erbitterten. Der Bürgermeister Steuer zu unterwerfen. 42. Tage) sich persönlich bei Gericht zur Abgabe seiner Austritts- mußte sich die ihm von der Leipziger Amtshauptmannschaft gegen Abg. Held begründete den Entwurf mit dem Hinweis, daß erklärung zu melden. Dort wird innerhalb dieser 14 Tage feine seinen Willen aufottrohierte Verstärkung der Gendarmerie gefallen Geld gebraucht werde und diese neue Form der Besteuerung leicht. Austrittserklärung zu Protokoll genommen. lassen. Die Eisenbahndirektion in Halle ordnete an, daß aus dem durchführbar fei. Fachmänner hätten daran mit gearbeitet. Man achte darauf, daß man ohne besondere Vor- Bahnpersonal eine zwölf Mann starke Hülfspolizei gebildet wurde. Abg. Geyer bezweifelte, daß Fachleute dieses leichtfertig zusammen­Tadung, auch ohne daß eine Benachrichtigung von Für die Arbeitswilligen wurde ein besonderer Bahneingang ge- gehudelte Machwerk( Ordnungsruf!) mit geschaffen hätten. Was der Anmeldung des Austritts ergehen muß, schaffen, damit sie mit dem übrigen Publikum nicht in Berührung folle die neue Steuer einbringen? Kein Wort sei darüber zwischen dem 29. und 42. Tage nach Eingang des Schreibens bei famen. Weiter hatte die Bahnverwaltung für besondere Wagen gefagt. Bei welcher Schnittstärke beginne der feingeschnittene Gericht zu den Stunden, in denen Atte der freiwilligen Gerichts gesorgt, worin diese nüßlichen Elemente der heutigen Gesellschafts- Tabat? Kein Wort darüber enthalte die Vorlage. Das barkeit aufzunehmen sind, bei Gericht den Austritt zu Protokoll zuordnung abends nach Leipzig und früh zurück befördert wurden. gegen akzeptiere fie alle alle polizeimäßigen Vorschriften über erklären hat. In Berlin finden derartige Aufnahmen täglich Markranstädt selbst war durch die verstärkte Gendarmerie und die Kontrolle und Defraudation, wie die Regierungsvorlage, die nu ( vormittags zwischen 11 und 1 Uhr), bei einzelnen Gerichten nur sonstigen Maßregeln in einen förmlichen Belagerungszustand ver- als gefallen zu betrachten fei. Die Vorlage beforge die Geschäfte an beſtimmten Tagen, z. B. in Nigdorf am Montag und seht worden. So hatte man für eine Stimmung gesorgt und einen des amerikanischen Trusts. Redner tadelte noch, daß der Antrag Donnerstag, zwischen 10 und 12 Uhr statt. Zustand geschaffen, woraus ganz naturnotwendig Erzesse entstehen erst heute in die Kommission gelangt fei. Gegen ihn gälten alle Der Austretende kann eine Bescheinigung des Au 3. mußten. Zu alledem durfte sich kein Streitposten mehr sehen lassen. Gründe, die gegen die Regierungsvorlage fprächen. Inzwischen tritts oder auch eine Abschrift des Protokolls verlangen. Die Aus dem Zuge heraus, in welchem die Arbeitswilligen abends war von sozialdemokratischer Seite der Antrag eingebracht worden, Kosten werden später erfordert. Sie betragen 3 M. für das ge- von Gendarmen nach dem Bahnhof gebracht wurden, konnten sie die den Banderoleentwurf zunächst dem Plenum des Reichstages samte Verfahren und etwa 50 Bf. Schreibgebühren. Streifenden frech verhöhnen, ohne daß die Verhöhnten etwas da- zur ersten Beratung zuzuweisen. Abg. Moltenbuhr zer­gegen unternehmen konnten. So ging es bis am Abend des 11. Of pflückte einzelne einzelne Bestimmungen der Vorlage und schilderte tober, als sich auf einmal das Gerücht verbreitete, die Arbeits- die technische Unausführbarkeit derselben. Held habe willigen seien mit Eisenstücken und Messern bewaffnet. Als diese die Schnittstärke auf drei Millimeter angegeben, aber wann solle die nun aus dem Fabriktor traten, empfing sie ein Hurra der an- Schnittstärke gemessen werden? Vor oder nach dem Eintrockneit gesammelten Menschenmenge, das, wie der Staatsanwalt meinte, des Tabaks? Die kleinen Fabrikanten würden dadurch beseitigt; denn durchaus keine Ovation, sondern das Signal zu einem Angriffe fein sie schneiden mit der Handschnittlade nicht gleichmäßig. Man arbeite sollte. Allerdings brachte die Vernehmung der etwa 80 geladenen an der Ruinierung des Kleingewerbes und fördere das Vordringen Beugen auch nicht den Schatten eines Beweises hierfür. Festgestellt des amerikanischen Trusts. Held gibt an, es sollten 15 Millionen ist aber, daß bei den Arbeitswilligen Gegenstände gesehen wurden, aus der Banderolesteuer gezogen werden. Er bleibe dabei: der die sie eigens zur Schlägerei mitgenommen hatten. Entwurf fei mit fachmännischer Hülfe zustande gekommen. Plöblich gab es eine Schupferei, darauf fielen einige Siebe, Wiemer( frf. Vp.) ist grundsäglich gegen den Antrag, der die Induſtrie und nun kam durch den Ruf: Die Arbeitswilligen haben die Messer so schwer belaste wie die Regierungsvorlage. Dittrich( t.) be­haußen! die ganze Menschenmenge nach verschiedener Schäßung hauptet, die Entwickelung der Industrie werde durch den neuen etwa 1000 Personen in ein rasendes Rennen dem Bahnhof zu, Entwurf nicht zurückgeschraubt. Der Direktor im Schazamt, so daß alles, was auf der Straße war, mit mußte, ob es wollte se ühn, erklärt, die Regierung habe noch keine Stellung oder nicht. Ein Schußmann sagte aus, daß es ganz unmöglich zu war, aus dem Strome herauszufommen, er habe mitrennen müssen, Banderolesteuer feien gefallen. Sie stimme zu, wenn 1. derfelbe dem Entwurf genommen, manche Bedenken gegen bie obwohl er sich mit allen Sträften dagegen gestemmt habe. Am Bahn- Ertrag erzielt werde, 2. fein Südgang des Konjums zu befürchten hof selbst kam es dann noch einmal zu Schupfereien, weil die Menge fei, 3. die Fabritation nicht zu sehr belästigt werde. v. Elm( Soz.) bezeichnet den Entwurf als ein Gesetz Schneidermeister Woidt, der auf die Post wollte, in den Menschen- Ausführung bringe ein Zuchthaussystem über die Fabriken; worden, wen man eben noch erwischte. So ist der mitangeklagte zur Vernichtung der Kleinindustrie. Die Kontrolle gur stromt gekommen, arretiert worden und bis zur Verhandlung in die Kosten große sein. Jm Tabaksteuergesetz sei Untersuchungshaft gewesen. der Zoll auf feingeschnittenen Tabat auf 300 M. festgesetzt, hier verde er auf 800 M. geschraubt was sei nun gültig? Derartiger Widerfinn durchziehe das ganze Gesetz. Müller- Fulda( 3.) und Wolf( Antis.) verteidigen den Entwurf, während Staden , Schmalfeldt , Geyer, v. Elm und Wiemer ihn bekämpfen. Geyer konstatiert, daß die Vertreter des Verbandes der Zigarettenindustriellen aus den Vor räumen der Kommission weggewiesen worden seien, so daß es nicht mehr möglich sei, von ihnen in einzelnen Fragen sofort ein Gutachten fabrikanten als Sachverständige für unpraktische Gefeßvorlagen. Bei der Abstimmung erhält die Regierungsvorlage feine Damit vergleiche man die Anklage und die Verurteilung, aller- Stimme, die Zigarettenpapiersteuer ist demnach ab­dings unter Annahme mildernder Umstände", wegen schweren gelehnt. Der sozialdemokratische Antrag, den Gefeßentwurf über Landfriedensbruchs, und noch dazu die Aberkennung der bürgerlichen Banderollesteuer dem Plenum zur ersten Beratung zu überiveisen Ehrenrechte auf fünf Jahre. Umsonst war der Appell des einen und die Beratung in der Kommission auszusetzen, wird gegen die Das ist der Standpunkt der Scharfmacher: alle( Geseze rüd- bürgerlichen Rechtsanwalts an feine Klassengenoffen, die Ge- acht Stimmen der Sozialdemokraten und Freifinnigen abgelehnt. sichtslos gegen die Arbeiterbewegung anwenden! In erster Linie schworenen: kein durch Parteileidenschaft oder durch die gegen- Dann wird der§ 1 des neuen Entwurfes mit 19 gegen 9 Stimmen gegen etwaige Streitfünder. Was darin namentlich in der letzten wärtige bewegte politische Zeit getrübtes Klassenurteil zu fällen!( Sozialdemokraten, Freifinnige und Polen ) angenommen. Zeit von den Gerichten geleistet worden ist, hat man zur Zeit des Im ersten Teile der Verhandlung spielte die Behandlung der Bei§ 2 entspinnt sich eine weitere Debatte, in der Abg. Geyer Sozialistengesetzes faum zu ahnen gewagt. Seit die verschiedenen Frage, ob der Streit berechtigt war oder nicht, eine große Rolle, feststellt, daß durch die Steuer auf feingeschnittenen Tabak der Gefeßesvorlagen: Zuchthausvorlagen, Kontraktbruchgesek, formell um die Angeklagten, die zum Teil mit dem Streit an sich gar inländische Tabak mit betroffen wird, während man sonst vorgebe, im Papierkorb des Reichstages verschwunden sind, haben sich die nichts zu tun haben, als Menschen hinzustellen, denen es nur um den inländischen Tabat zu schüßen. Die Zigarettenindustrie verbraucht strebsamen Juristen mit immer größerem Eifer und Erfolg auf das den Kampf mit dem Unternehmertum zu tun ist, ob sie dazu nun nämlich zirka 10 Broz. inländischen Tabat. Ferner greife das Gesetz Strafgesetzbuch geworfen, um Paragraphen zu suchen, die sich bei Grund haben oder nicht. Dieser Art Berhandlung über den Land- auf die Zigarrenindustrie über, denn der Schlußsaz treffe die einiger Dehnung und Sinnverrentung gegen streitende Arbeiter an- friedensbruch machte endlich der eine Verteidiger mit der Bemerkung Bigarrillos und Zwischenaltszigarren. Die Mehrheit schwieg und wenden lassen. Schon lange spielt der§ 153 der Gewerbeordnung ein Ende, daß die Behandlung dieser Frage gar nicht hergehöre, stimmte mit demselben Stimmenverhältnis für den§ 2. Dam bei der Verurteilung wegen Streifvergehen nur noch eine unter- wollte man sie aber juristisch beantworten, müsse erklärt werden, wurde die Beratung vertagt. geordnete Rolle, kann man doch mit den Beleidigungsparagraphen daß, wenn die Kürschner die Firma wegen Einhaltung des Tarifs des Strafgesetzbuches, den Nötigungs-, Bedrohungs- und Er- beim Gewerbegericht verklagt hätten, diese zur Zahlung desselben Die Budgetkommission des Reichstags führte gestern die Be­preffungsparagraphen, sowie den wegen Landfriedensbruchs, die bis zu seiner Auffündigung verurteilt hätte werden müffen. ratung des dritten Nachtragsetats für die Kolonieen zu Ende und Streiffünder ganz anders verknaden, als mit dem§ 153 der Ge- Zur Charakteristit des Prozesses, daß es sich dabei nur um einen bewilligte die Forderung von 2 407 875 M. Die Schußtruppe in Tendenzprozeß gehandelt hat, dient die Art, wie vom Richtertisch Ostafrika soll dauernd auf eine Kopfzahl von 2010 farbigen In der neueren Zeit hat die Rechtsprechung aber mit dem sowohl wie von Staatsanwalt der Streif und Gewerkschafts- Soldaten gebracht werden. Außerdem sollen aus Anlaß der Un­Landfriedensbruchparagraphen in einer Weise gewirtschaftet, daß bewegung immer nur als Parteifache hingestellt wurde. Man tat ruhen vorübergehend weitere 500 Mann farbiger Soldaten ein­innerhalb kurzer Zeit auf mehrere Dusend Jahre Gefängnis gegen fo, als kannte man den Unterschied von Partei und Gewerkschaft gestellt werden, und zwar 382 Sudanesen und 118 sonstige farbige streifende Arbeiter erkannt worden ist. Immer heftiger benußt die gar nicht, als sei der Kürschnerstreit, und alles was damit zusammen. Mannschaften. Zu einer längeren Debatte führte die Forderung, herrschende Silasse die Justiz als Machtmittel gegen die Arbeiter- hängt, nichts anderes als parteipolitische Tätigkeit. Welche das fremdländische farbige Element in der Schußtruppe stärker als bewegung. Nicht nur werden geringfügige Tumulte zu Land- Wirkung dies auf die Geschworenen haben mußte, geht klar aus dem bisher zu bemessen. Der Umfang der letzten Unruhen soll zu dieser friedensbruch gestempelt und die daran Beteiligten oder auch Nicht- Urteil hervor. Daß diese Art Rechtsprechung ihr eigener Toten Maßnahme drängen. Die Regierung verlangt daher die Anwerbung beteiligten zu exorbitant hohen Gefängnisstrafen verurteilt, sondern gräber ist, zumal wenn es in der gleichen Weise wie feit Löbtau von 300 Sudanesen in Massaua , deren Anwerbung nebst Trans­ man erkennt ihnen auch noch die bürgerlichen Ehrenrechte ab. Dies weiter geht, sollte auch allmählich jedem bürgerlichen Juristen und portkosten sich auf 100 000 M. belaufen; ferner 150 Batuleute hat nicht etwa nur eine moralische Wirkung, sondern es bedeutet Politiker klar werden. ( Neu- Guinea ) und 150 Togo - oder Kamerunneger. Kostenpunkt cine Verschärfung der Strafe für die Strafvollstreckung selbst. dieser Anwerbung nebst Transport 117 250 M. Ueber die Zwed­Einen lassischen Beweis dafür, wie einfache Tumulte, die mäßigkeit beztv. Gefährlichkeit, die Angehörigen fremder Stämme sonst noch nicht einmal als eine ordentliche Kirmesprügelci betrachtet und Völker in Ostafrifa als Soldaten zu verwenden, wurde lebhaft würden, zu Landfriedensbruch gestempelt werden, und wie man diskutiert. Kolonialdirektor Prinz Hohenlohe erklärte, daß Streitführer dafür verantwortlich macht, zeigt der Prozeß vor dem der Gouverneur in Ostafrika die Anwerbung fremder Soldaten Leipziger Schwurgericht gegen neun Arbeiter aus Markranstädt , wo Die extraordinäre Steuerkommission, welche die Konservativen, werden müsse, daß schließlich die jetzt teilweise einander noch fcind­schon deshalb für notwendig halte, weil mit der Möglichkeit gerechnet sich der Landfriedensbruch" am 11. Oftober v. J. abgespielt hat. Drei davon, die angeblichen Haupträdelsführer", hat man auf Rationalliberalen, Antisemiten und das Zentrum neben der Reichs- lich gegenüber stehenden Segerstämme sich vereinigen! Die aus Fünfviertel Jahr ins Gefängnis geschickt und ihnen auch noch die finanzreformkommiffion gebildet haben, hat sich für das Banderole- Eingeborenen gebildete Schußtruppe biete dann keine Ge­bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre aberkannt. Wit besonderem stenersystem gegen die Zigarettenindustrie entschieden und der legteren währ mehr für Treue und Zuverlässigkeit. Der Gouverneur Pathos betonte der Staatsanwalt in seinem Plaidoyer: Kemnik, Kommission einen entsprechenden Gesezentwurf unterbreitet, dessen rechnet also bereits mit einer Roalition aller se heißt der erste Bevollmächtigte der Kürschnerverbandsfiliale von zwei Hauptparagraphen folgendes bestimmen: Markranstädt , habe die Verantwortung für den Landfriedensbruch Die Kommission wolle beschließen: zu tragen! Dabei konnte ihm nicht einmal nachgewiesen werden, An Stelle der§§ 1 bis 16 der Anlage 3 treten folgende Vor­daß er auch nur einen der Arbeitswilligen geschlagen hätte. Biel- schriften: mehr bekunden diese, soweit sie als Zeugen vernommen wurden, daß § 1. An Eingangszoll ist zu erheben für 1 Doppelzentner: er sie stets anständig behandelt habe, und durch andere Zeugen 1. feingeschnittenen Tabat wurde unanfechtbar festgestellt, daß er im Tumult sogar einen 2. Zigaretten Trüppelhaften Arbeitswilligen beschüßt habe. Noch krasser und un-§ 2. Außer den auf Grund des Tabaksteuergesetzes von dem haltbarer wird die Behauptung des Staatsanwalts, wenn verwendeten Tabat zur Erhebung gelangenden Abgaben unterliegen ihr das Leumundszeugnis gegenüberstellt, das der Markranstädter der im Inlande geschnittene Zigarettentabak und die im Inlande Bürgermeister dem Genossen Kemnis ausgestellt hat, daß er ihn hergestellten Zigaretten einer besonderen in die Reichstasse fließenden nicht anders als einen ruhigen, fachlichen Mann kenne, und daß er Steuer, die beträgt: von deffen Verhaftung aufs höchfte überrascht gewesen sei. Wo die eigentlichen moralischen Verantwortlichen für den Landfriedens­bruch fizen, erfährt man am besten, wenn man die Ursachen des Tumults aufbeckt.

Das Ergebnis der Verhandlungen des Schwurgerichts brachte bon den Folgen des Tumults weiter nichts zutage, als daß ein Arbeitswilliger blutig geschlagen worden ist. Seine Verlegungen waren aber so unbedeutend, daß er ohne ärztliche Hülfe nach Hause fahren und am anderen Tage seine Arbeitswilligendienste, ohne den geringsten Schaden genommen zu haben, wieder aufnehmen konnte. Dem Bahnmeister ist ein vom Bürgersteig abgeprallter Stein an ben Kopf geflogen, wodurch er eine kurze Zeit ohnmächtig war, seinen zu erlangen. Diese Gutachter vertreibe man und hole sich Winkel­Dienst aber bald darauf wieder versehen konnte. Dies der nackte Tatbestand des angeblichen Landfriedensbruchs.

Zum Makranstädter Landfriedensbruch. Die Regierung wird den Kampf gegen die Sozial­demokratie nicht nur führen, indem sie die Gesetze rücksichtslos anwendet usw.

werbeordnung.

Fürst Bülow im preußischen Herrenhaus am 25. Januar 1906.

"

man

Neben der systematischen Verurteilung streikender Arbeiter zu Hohen Freiheitsstrafen geht eine Verhätschelung und Beschüßung der Arbeitswilligen durch die behördlichen Organe her, die geradezu

Parlamentarifches.

Erdrosselung der Kleinen.

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800 M. 2000 M.

1. für Zigaretten:

a) im Kleinverkaufspreise bis zu 10 M. das Tausend 1 M. für 1000 Stüď,

b) im Kleinverkaufspreise über 10 m. bis 20 m. das Tausend 2 M. für 1000 M.

c) im Kleinverkaufspreise über 20 M. bis 30 m. das Tausend 6 M. für 1000 Stüd,

Negerbölfer und was die Folge einer solchen Koalition die im Vorwärts" schon besprochene Denkschrift des Gouverneurs sein dürfte mit einem großen Kolonialfrieg. Auch von Ostafrita über den dortigen Aufstand enthält solche Ana deutungen, indem gesagt wird: Kolonialpolitik sei immer Er­oberungspolitik gewesen, und Kolonialkriege werden daher stets zit den notwendigen Folgen der Kolonialpolitik gehören. Die deutsche Solonialpolitit eröffnet immer schönere Aussichten. Nach Erledigung des Kolonialetats soll zuerst in die Beratung der Militär- Pensionsgefeße eingetreten werden, weil die rechtzeitige Fertigstellung des ganzen Etats bis zum 1. April ganz aus­geschlossen ist.

Aus der Partei.

äußert sich jetzt auch Heffen, die Mainzer

Zum Fall Cramer

das zweite täglich erscheinende Parteiblatt in Boltszeitung". Cie schreibt: