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bort müssen weite Wege bis zur Nostoder und Wiclefstraße beztv. nach der Amsterdamerstraße machen.

Stadtv. Caffel( A. 2.): Der Rüdgang der Frequenz ist festge­ftellt, ein weiterer Rückgang erwünscht. Sprunghaft fann er aber nicht bewirkt werden, denn wir müssen auch Rücksicht auf die Finanz­

werden möchte.

Ausschuß zu prüfen sein.

Gewerkschaftliches.

Berlin una amgegend. Ein vertragsbrüchiger Hoffürschnermeister.

"

Rusland.

[ bollzählig organisiert sind. Es wurde da nicht nur der Zehn ftundentag eingeführt, fondern die Arbeiter drückten auch noch eine wesentliche ohnerhöhung durch, haben sich also fraft ihrer Organisation nicht nur einen wesentlichen materiellen Vorteil ers Lage und die Steuerzahler nehmen. Jedenfalls find wir unausgesetzt Berlins feine Firma so viel Veranlassung zu Differenzen gegeben, Seit einer langen Reihe von Jahren hat im Kürschnergewerbeugen, sondern sind auch in der Achtung der Unternehmer ganz gewaltig gestiegen. bemüht, den Mißständen abzuhelfen. Man sieht also hier wieder recht deutlich, daß dem Moloch Stadtv. Arons: Meine Darlegungen hat der Schulrat nicht wie Star! Salbach, Hoftürschnermeister, Unter Stapitalismus alles abgerungen werden muß durch eine stranime widerlegt. Eine Anzahl von Schulen( Redner führt sie einzeln auf) den Linden 67. Solange alljährlich die Saison andauert, sind Organisation, und daß alles Bitten und Flennen nichts hilft. Dort, hat tatsächlich neben einer oder mehreren Stlaffen mit über 60 Schülern die Arbeitsverhältnisse einigermaßen erträglich, fommt aber die wo die Chriftlichen dominieren, besonders im oberen Teil des eine oder gar zwei leere Selaffen, in einer Schule find sogar drei schlechte Geschäftszeit, dann sind für die Firma plöblich alle früher bayerischen Schwaben, da sind die Textilarbeiter elendiglich übers Ohr Yeere Klassen vorhanden! Dagegen helfen feine Ausreden, hier von ihr gegebenen Versprechungen und Verpflichtungen null und gehauen worden. müssen Lehrer angestellt werden, dann ist der Not gesteuert! nichtig und man glaubt, geradezu Schindluder mit den Arbeitern Mögen die Textilarbeiter auch im übrigen Deutschland äußerst Stadtschulrat Gerstenberg: Ich kann nicht Aufnahmeflaffen von fpielen zu fönnen. Bersuchte es doch dieser Herr Softürschner starke Organisationen schaffen, um gleich wie in Schwaben den 30 Schülern einrichten. Die Antwort des Redners auf die Be- meister noch vor zwei Jahren im Januar, seinen Arbeitern und Behnstundentag zu erringen. Allerdings darf nicht vergessen werden, merkungen des Stadtv. Hinge bleibt unverständlich, da Redner Arbeiterinner einen Vertrag aufzuzwingen, der neben anderen daß im schwäbischen Bayern , in Augsburg und im Allgäu, heute der offenbar stimmlich indisponiert ist. Schönheitsfehlern auch die Bestimmung enthielt, daß die Arbeiter Elfftundentag noch überall bestünde und daß die Organisation der Die Versammlung nimmt Kenntnis von der Vorlage. und Arbeiterinnen nur während der Zeit vom 1. Februar bis zum Tertilarbeiter noch lange nicht auf der Höhe stünde, auf der sie Zur Verhandlung steht nunmehr die Magistratsvorlage wegen 15. Februar findigen durften, während sich der Unternehmer jeder- heute tatsächlich steht, wenn nicht die Aussperrung der Metallarbeiter Fortführung der elektrischen Hoch- und Untergrundbahn zeit das Entlassungsrecht vorbehielt. Als der Arbeitgeberverband und die Aussperrungswut der Unternehmer im allgemeinen die des Kürschnergewerbes im vorigen Jahre die allgemeine Aus- Tegtilarbeiter in Waffen und ganz plöglich zum Bewußtsein gebracht vom Potsdamer Plaz über den Spittelmarkt und den Alexander- sperrung vornahm, war Salbach natürlich auch mit dabei, sah sich hätten. Es waren hier also wieder die Hauptagitatoren und Hezer plak bis jenseits des Ringbahnhofes Schönhauser Allee . Stadiv. Raft(. 2.) begrüßt die Vorlage, hält aber Ausschuß- neuen Tarifvertrag anzuerkennen, und mußte froh sein, tüchtige aber schließlich, ebenso wie die übrigen Unternehmer, genötigt, den die Unternehmer! beratung für nötig Nach den Erfahrugen in der Gitschinerstraße organisierte Arbeitskräfte wieder zu erhalten. Sie begnügten fich bestehe die Besorgnis, daß die schöne Promenade in ihrem Werte mit einigermaßen anständigen Löhnen, weil man ihnen versprach, Ein besorgniserregender Streik ist, wie das Reutersche Bureau für die Bevölkerung der Schönhauser Vorstadt sehr beeinträchtigt sie würden das ganze Jahr über Beschäftigung haben und nicht nur aus Santiago meldet, in Antofagasta unter den Leuten der Druru­Stadtv. Kyllman( Fr. Fr.): Wir hätten diese hocherfreuliche und 12 Arbeiterinnen ihre Kündigung wegen Arbeitsmangels", ſtehenden Tumult sollen nach amtlichen Nachrichten gegen hundert in der Saison. Aber am 9. Dezember erhielten plöglich 6 Arbeiter Eisenbahn ausgebrochen. Bei einem damit im Zusammenhang Borlage auch ohne Ausschuß angenommen. Sie bedeutet für uns ein und auffälligerweise wurden gerade Organisierte davon betroffen. Menschen getötet sein, darunter auch ein englischer Untertan. Die Kulturwerk allerersten Ranges. Das Recht des Ankaufs hat die Man war dabei sehr höflich und liebenswürdig, bedankte sich für Regierung hatte Schiffe mit Truppen nach Antofagasta entsandt. Stadt schon von 1927 ab. Die Vorlage bildet für uns auch den ihre bisherige Tätigkeit und versprach ihnen, sie bei besserem Ge- Die ganze Arbeiterbevölkerung des Landes ist von einer bedrohlichen Grundstock für die weitere Ausbildung des Groß- Berliner Verkehrs. schäftsgang wieder einzustellen. Sie ließen sich dadurch täuschen Unruhe ergriffen. Die Bedenken der Mitbürger an der Schönhauser Allee werden im und glaubten zunächst nicht an eine Maßregelung. Dann wurden Stadtv. Singer( Soz): Die Vorlage ist wie keine andere ge- aufmerksam, worin Gehülfen und Arbeiterinnen gesucht wurden, Letzte Nachrichten und Depefchen. fie aber auf eine Annonce in der Leipziger Kürschner- Zeitung" eignet, einmal wieder flar zu machen, welche Bedeutungs- die keiner Organisation angehören. Die Firma Tofigkeit die Stadt als solche auf diesem Gebiete gegenüber war nicht genannt, aber durch Bewerbungsschreiben wurde feft­denjenigen Instanzen hat, die ihr Plazet zu solchen Anlagen geben müssen, den staatlichen Aufsichtsbehörden. Durch die staat- gestellt, daß es wieder einmal Salbach, Unter den Linden in Berlin , liche Aufsichtsbehörde ist die Stadt gehindert worden, diese Bahn war, der Ersaz für die soeben Entlassenen suchte. Die beiden felbst zu bauen; jene trägt die Schuld, daß Berlin sie dem Privat Sürschnerorganisationen meldeten die Sache dem Arbeitgeberverband fapital ausliefern mußte. Die Jllusion von der sogenannten als einen Verstoß gegen den forporativen Arbeitsvertrag vom Selbstverwaltung besteht ja noch immer in unseren Streifen; wenn 2 September 1905. Der Arbeitgeberverband aber antwortete in aber je der Wille zur Selbstverwaltung schon in der Geburt einem Schreiben vom 30. Dezember, daß er in dem Vorgehen erstickt worden ist, dann hier, und diesen Erfolg können sich die Salbachs einen Tarifbruch nicht erblicken könne, da der§ 9 des beiden mitwirkenden Minister zugute rechneu. In dem vortrefflichen Vertrages nur besage, daß Maßregelungen anläßlich des Verwaltungsbericht für 1895-1900 wird in dem Abschnitt über das Streits" nicht stattfinden dürfen, und das könne sich nur auf städtische Berkehrswesen der altenmäßige Nachweis geführt, daß die Wiedereinstellung in die früheren Bläge beziehen. Von Maß­Berlin schon vor 6 Jahren seine Bereitwilligkeit erklärt hat, die regelung wegen Zugehörigkeit zu einer Organisation fei im Ver­Außerdem habe Herr Salbach Bahn vom Potsdamer Platz ins Innere der Stadt fortzufegen. trage überhaupt nicht die Rede. Unter Berlesung ter betreffenden Bescheide des Polizeipräsidenten auf Anfrage des Arbeitgeberverbandes ausdrüdlich erklärt, daß die v. Windheim aus dem Jult 1900 weist Redner nach, daß der Ge- Entlassungen wegen Mangels an Arbeit erfolgt seien und daß er nannte, der noch am 8. Juli der Meinung war, daß die Stadt diese leine geeignete Arbeit für so teure Arbeitskräfte habe. Ziehe er Linien selbst bauen und im Eigentum behalten werde, schon zehn nun unorganisierte Bewerber vor, so könne ihm dies niemand ver­Tage später dem Magistrat eröffnete, daß der Bahnhof Potsdamer wehren. Inzwischen hat sich Salbach einen neuen Vertragsbruch Blah des Siemens- Unternehmens nicht als Ende, sondern als zuschulden kommen laffen, der so offensichtlich ist, daß wohl auch Durchgangsstation anzulegen sein werde, daß er die nachgesuchte der Arbeitgeberverband ihn nicht wegzudisputieren vermag. Salbach grundsätzliche Zustimmung zu den städtischen Projekten nicht er hat nämlich eine neue Haus- und Arbeitsordnung" eingeführt, teilen könne und anheimstelle, fie vielmehr in dem Sinne zu re­deren erster Satz lautet: vidieren, daß die einen gegebenen Faktor bildende Siemensbahn Alle bisher bestandenen Abmachungen zur Grundlage genommen werde. Deutlicher, fährt Redner fort, find ungültig." fann doch nicht gesagt werden, daß Siemens und Halske das Wer­tehrsbedürfnis, soweit es mit ihrer Linie zusammenhängt, zu be­friedigen haben und daß andere Konzeffionen, auch an die Stadt, nicht gegeben werden. So also verkehrt man mit uns, und bem gegenüber schickt man noch schwülstige Adressen ab, die in Demut ersterben, und bedankt sich für die Huld, mit der die Stadt Berlin bebacht ist.( Sehr gut! und Unruhe.) Bei dieser Situation mußte die Stadt freilich die Verhandlungen mit dieser Firma führen, um den gewollten Zwed zu erreichen, Bis zum Alexanderplatz konnte der Ausbau als Fortsehung" der Stammbahn gelten, aber es muß jemand schon mit der Phantasie eines Kyllmann begabt sein, um die Linie Alexanderplatz - Schön haufer Allee als Fortseßung der Linie Warschauerstraße- Bots­damer Platz anzusehen. Und hier seßt unsere Opposition ein. Die Linie Alexanderplat- Bankow erschließt ein vollständig neues Ge­biet der Stadt; hier braucht nicht von den Grundsaz abgegangen zu werden, daß ferner derartige Verkehrsunternehmungen nur von der Stadt selbst gebaut und betrieben werden sollten. Man hätte sehr bequem einen Anschlußbetrieb vom Alexanderplatz nach der Schönhauser Allee Herstellen können und damit wäre auch für diesen Stadtteil der Anschluß an den Schnellverkehr gegeben gewesen. Die großen Vorteile des jezigen Vertrages und besonders die Möglich­feit des Erwerbes sehen wir nicht durch die rosenrote Brille an; die Uebernahme schon im Jahre 1927 ist nur eine Kulisse( Heiterkeit), ich bin nicht phantasievoll genug, zu glauben, daß angesichts der Summe, die wir dann vertragsmäßig zu behalten hätten, der Er­werb perfekt würde. Die Klagen darüber, daß von der Fransecki­ftraße aus die Bahn als Hochbahn weitergeführt werden soll, be. greife ich durchaus.' Wir müssen bei aller Anerkennung des Bedürf­niffes dem Vertrage die Zustimmung versagen. Ich schließe mit der Hoffnung, daß wenigstens in Zukunft weitere Verkehrswege nur noch von der Stadt selbst gebaut werden.( Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.)

Oberbürgermeister Kirschner: Ich fann mich nicht davon über zeugen, daß diese Ausführungen der Sache förderlich gewesen sind. Es ist richtig, daß in der Verkehrsdeputation die Absicht bestand, die Bahn durch die Stadt zu bauen, und erst durch die Erwägungen der staatlichen Instanzen ist das nicht zur Ausführung gekommen. Ich hebe aber hervor, daß das nicht ein rein willkürlicher Aft war, sondern daß für die Strede bis zum Alexanderplatz auch gewisse fachliche Erwägungen Plaz gegriffen haben. Bei der Weiterführung bis zur Schönhauser Allee ist tein Einfluß feitens der Aufsichts­behörden ausgeübt, sondern den städtischen Instanzen die freie Ent­schließung überlassen worden.( Beifall.)

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Das schließt geradezu eine Ungültigkeitserklärung des Arbeits­vertrages vom 2. September in sich. Dieser neue Vertrags­bruch wurde am 8. Januar durchgeführt. Wer die Haus- und Arbeitsordnung nicht unterschreiben wollte, wurde entlassen. Gleich zeitig wurde auch der Austritt aus der Organisation gefordert, und die Unterschriften derjenigen, die sich dem Anfinnen fügten, wurden den Stürschnerorganisationen mit einem Begleitschreiben der Firma übersandt, worin ihr Austritt als ein freiwilliger" be­zeichnet wird. Die Leitung der Kürschnerorganisationen hat felbft verständlich diefen neuen Gewaltstreich und Tarifbruch sofort wieder dem Arbeitgeberverband gemeldet. Dieser hat aber bis jetzt nicht Beit gefunden, darüber zu beschließen; wahrscheinlich wird sich am Freitag( heute) die Hauptversammlung der Arbeitgeber damit be­faffen.

Ein Fell wie ein Rhinozeros. Berlin , 8. Februar. Aus Anlaß seiner diesjährigen Tagung hielt der Deutsche Landwirtschaftsrat heute abend im Kaiserhof ein Festmahl ab. Aus der Rede des Reichskanzlers feien folgende Stellen wiedergegeben: Als ich Botschaftsrat war, bor nun 20 oder 22 Jahren, fagte mir einmal mein damaliger Chef, der General von Schweinig, ein fluger und welterfahrener Mann: Ein Diplomat, sagte er mir, muß einerseits so feinfühlig sein, daß er es merkt, wenn eine Fliege hinter seinem Rücken durchs Zimmer fliegt; andererseits muß er ein Fell haben, wie ein Rhinozeros Diese lettere Eigenschaft gegenüber un ( große Heiterkeit). gerechten Angriffen empfehle ich auch allen meinen Kollegen. Wer empfindsame Nerven hat, der taugt in unserer Zeit nicht zum Minister. Wegen der Fleischteuerung regnete es ja Angriffe auf mich und auf den Herrn Landwirtschaftsminister, den Landwirt­fchaftsminister, von dem ich hoffe, und von dem wir alle hoffen, daß sein praktischer Blid und sein Organisationstalent der Band­wirtschaft noch lange an verantwortlicher Stelle erhalten bleiben mögen.( Lebhaftes Bravo.) Durch folche Angriffe durfte ich mich nicht abbrängen lassen von meiner Pflicht, von meiner gern er­füllten Pflicht, endlich Besserung in die ländlichen Berhältnisse zu bringen, dem Landwirt wieder Mut zu machen und damit dem gesamten deutschen Vaterlande zu nüßen.( Lebhaftes Brabo.) Meine Herren, ich weiß sehr wohl, daß die Fleischteuerung, die sich in verschiedenen Gegenden längere Zeit drückend fühlbar gemacht hat und zum Teil noch fühlbar macht, eine sehr ernste Frage ist, welche die größte Beachtung verdient, und deren Bedeutung ich nie einen Augenblick verkannt habe.

Ueber die Stellung der Sozialdemokratie zur Landwirtschaft vers zapfte Fürst Bülow folgende Weisheiten:

Warum, meine Herren, fämpft denn die Sozialdemokratie mit folcher Borliebe gerabe gegen den Bauernstand und seine Interessen? ihr Breslauer Barteitag, die Sozial Warum erklärte habe gar feinen Grund für die Erhaltung demokratie habe Bauernstandes einzutreten, denn das könne nur ge des Bauernstandes fchehen, indem man ihn in seinem Befige befestige, also in diametralem Gegensatz zu dem sonstigen Verfahren der Sozials demokratie. Die Sozialdemokratie wolle, so erklärten damals in Breslau ihre Führer, wohl den Kleinbefizer gewinnen, jedoch nur, indem fie ihn davon überzeuge, daß er als Befizer feine Zukunft habe, sondern daß seine Zukunft die Zukunft des Proletariats fei. Also zunächst will die Sozialdemokratie den Ein Besitz des Bauernstandes zertrümmern; dann kann der Bauer die Sozialdemokratie anschließen anschließen und im ( Heiterkeit.) Das ist flar und deuts

Auf diese Saumfeligkeit des Arbeitgeberverbandes konnte selbst­verständlich nicht länger Rücksicht genommen werden. Die Sperre wurde über die Firma Salbach verhängt, und am Mittwoch befaßte sich eine vom Deutschen Kürschnerverband und von dem Verband der Kürschner Berlins gemeinsam einberufene öffentliche Sürschner bersammlung mit der Angelegenheit. stimmig wurde eine Resolution angenommen, in der die Versamm Ehre haben, sich lung sich mit der Verhängung der Sperre einverstanden erklärt roten Meer ersaufen. und beschließt, daß diese nur dann aufgehoben werden soll, wenn lich, und vom sozialistischen Standpunkt aus auch ganz ver­Herr Salbach sich unterschriftlich bereit erklärt, sämtliche un- ständlich. Umsomehr aber haben Regierungen und Reichskanzler organisierten Arbeiter und Arbeiterinnen zu entlassen und nur die Pflicht, den Bauernstand, den mein Herr Nachbar zur Rechten mit Recht als eines der festesten Fundamente bes organisierte einzustellen.

Die Versammlung appellierte an die bei Salbach beschäftigten monarchischen Staatswesens genannt hat, zu schüßen, feine Arbeiter und Arbeiterinnen, sich mit den gefaßten Beschliffen Existenzbedingungen zu sichern und ihn nicht untergehen zu lassen. solidarisch zu erklären und bis spätestens Sonnabend,( Lebhaftes Bravo!) Denn so lange der Landwirt, so lange der ben 17. Februar, die Arbeit niederzulegen, deutsche Bauer auf seiner Scholle fist, so lange er ein erträgliches anderenfalls sie als Arbeitswillige betrachtet werden. Der Stellung Dafein hat, wird die Sozialdemokratie nicht herrschen zwischen Ostfee des Arbeitgeberverbandes zu dieser Angelegenheit sehen die Ver- und Alpen. ( Beifall.) sammelten mit Interesse entgegen. Die Organisationen werden die entsprechenden Konsequenzen daraus zu ziehen wissen. Plakate, durch die auf die Handlungsweise der Firma Salbach aufmerksam gemacht wird, sollen im In- und Auslande in allen Verkehrslokalen und Bureaus der Stürschner ausgehängt werden.

Nacht), Schulzendorferstr. 23, besteht unverändert fort. Der Der Konditorenstreit bei der Firma J. Löwenstein( Duclaub Maschinist ist gleichfalls mit in den Streit eingetreten. Auf Ver­handlungen hat sich Herr Löwenstein bisher nicht eingelaffen, obgleich es ihm noch in feiner Weise gelungen ist, weitere Streif­brecher Heranzuziehen. Er bemüht fich täglich, aber vergebens, streifende Arbeiterinnen persönlich auf der Straße eindringlich zur Arbeit einzuladen, ohne bei dieser Belästigung von Streifenden durch bie Polizei behindert zu werden. Für den Waschinisten hat ihn an scheinend der Kesselrevisionsverein einen Ersatz zu stellen versucht. Buzug ist nach wie vor streng fernzuhalten.

Stadtv. Breuß( foz.- fortschr.): Es ist schwierig, in diesem Augenblid, wo fast alle ihrer Befriedigung über die Vorlage Aus­druck geben, sich auf einen kritischen Standpunkt zu stellen. Aber die Zeit wird kommen, wo man fragt, war es nötig, diese Bahn wieder einer Privatgesellschaft zu überantworten? Will die Stadt Achtung, Lohgerber! Bei der Firma Röseler, Blankenburg­das Heft in der Hand behalten, so muß fie alle Bahnen an sich bringen, dann darf sie nicht von schrittweisem Vorgehen sprechen. Berlin , find wegen Lohnforderungen Differenzen ausgebrochen. Die Stadtv. Gronewaldt( A. L.): Wir in der Gegend der Schön. Firma fucht schon, bevor die Verhandlungen endgültig gescheitert Wir bitten dringend Haufer Allee sollen eine Hochbahn wieder in einer Straße erhalten, find, in Unternehmerblättern Arbeitswillige. Der Zentralvorstand. die zur Erholung bestimmt ist und einen Ventilator der Großstadt um Ablehnung dieser Arbeitsangebote. Deutfches Reich. darstellt. Das Scheunenviertel bricht man ab, um Licht und Luft zu erhalten, und hier soll Licht und Luft beschränkt werden! Der Zehnstundentag in der Textilindustrie. Stadto, Rosenow ( N. L.): Tatsächlich sind wir gehindert Als im vorigen Sommer während und nach der großen Metall­worden, die Bahn selbst zu bauen. Der Ankauf des Stammunter- arbeiter- Aussperrung die südbayerischen Textilindustriellen mit nicht nehmens war unmöglich. Der von Singer gemacht Unterschied geringer Angit das folossale Anwachsen auch des Textilarbeiterver­hat feine praktische Bedeutung, denn die Gesellschaft war nie bereit, tweiter als bis zum Alexanderplatz zu bauen.

Stadtv. Jacobi( A. 2.): Herr Singer will an der Spize des Programms haben:" Die Stadt muß bauen"; ich proflamiere: Das Bublifum muß gut und billig fahren".( Buruf: Und die Aktionäre gut leben!) Die Aktionäre haben bisher 3-4 Broz. befommen; it bas kapitalistische Ausbeutung? Und hat die Gesellschaft nicht jezt auch das ganze Risiko übernommen?

Die Vorlage geht hierauf an einen Ausschuß von 15 Mit gliedern. Nach Erledigung einer Reihe minder bedeutender Gegenstände schließt die öffentliche Gigung gegen 9 Uhr.

Das Koalitionsrecht der Eisenbahnarbeiter.

Hannover , 8. Februar. ( B. H. ) Am 11. und 12. d. M. sollte hier eine Versammlung von Vertretern des preußisch- hessischen Ver­bandes der Weichensteller, Bahn- und Brüdenarbeiter stattfinden. Die Versammlung wurde abgesagt, ba deren Besuch von allen Eisenbahndirektionen verboten wurde.

Aussperrung von Tegtilarbeitern. Mülhausen ( Elfak), 8. Februar. ( B. H. ) Die Baumwoll­industriellen beschlossen einstimmig, ihren fämtlichen Arbeitern zu fündigen, falls die Arbeiter der Firma Freh u. So. die eingereichte Kündigung aufrecht erhalten und am 21. d. M. zur Erzwingung der zehnstündigen Arbeitszeit die Arbeit niederlegen.

Grubenarbeiter- Ausstand.

Budapest , 8. Februar. ( W. T. B.) In der Lupenyer Grube der Uritany- Zsiltaler Kohlenbergwerksgesellschaft ist ein Ausstand ausgebrochen, der im Wachsen begriffen ist, und dem bis jetzt etwa 1500 Bergleute beigetreten find.

Hollands Antwort.

Haag, 8. Februar. ( W. T. B.) Bei Beratung des Kolonial­etats in der ersten Kammer führte der antirevolutionäre ban Waffenaer van Rossandi aus: Jm Deutschen Reichstage habe der Abgeordnete Baasche ausgeführt, daß die holländischen Zivil. beamten in den Kolonieen sich auf Kosten der Staatskasse be= bandes wahrnahmen, da versprachen sie bekanntlich den Arbeitern, reicherten. Hiergegen müsse er, Redner, Einspruch erheben. ab 1. Januar 1906 freiwillig" den Zehnstundentag einzuführen Holland fönne jeden Vergleich mit allen Ländern rühmlich aus­und erregten dadurch einen Entrüftungssturm der übrigen deutschen halten. Der Kolonialminister Fod erklärte, Unbestechlichkeiten und Tertilbarone. Pflichttreue feien charakteristische Tugenden der holländischen Be= Der 1. Januar fam heran, aber nur sehr langfam eramten. Der Liberale van Houten sagte, in seiner langjährigen innerten fich die Textilindustriellen an ihr Versprechen. parlamentarischen Tätigkeit sei ihm kein einziger Fall bekannt ges erlebte man das intereffante Schauspiel, daß in denjenigen worden, daß sich ein Beamter in den Kolonieen an fremdem Gelde Fabriken, in welchen die Arbeiter bisher noch nie daran gedacht bereichert habe. In den Kolonieen bereichere man sich nur durch haben, fich gewerkschaftlich zusammenzuschließen, die Unternehmer Handels- und Industriebetrieb. ihr Wort wieder zurückzogen, das beißt, daß sie den Elfftundentag beibehielten; in jenen Betrieben aber, wo die gewerfichaitliche Organisation bereits Fuß gefaßt, da veranstaltete man lächerlicher­weise unter den Arbeitern erst eine Abstimmung und führte Penja, 8. Februar. ( Meldung der Petersburger Telegraphen­demzufolge dann den Zehnstundentag ein. Ein glänzendes Resultat Agentur. Ter Polizeichef Kondauraw wurde heute vormittag er aber erzielten die Tegtilarbeiter dort, wo sie fast oder überhaupt mordet. Der Mörder wurde festgenommen.

Nun

Ein Bolizeichef ermordet.

Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil verantw.: Th.Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt