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selben, und gerade derjenigen der hier am meisten beteiligten Schichten der Bevölkerung, zu unerquicklichen Szenen kommen wird, die ein direktes Einschreiten der Polizei nötig machen, und wie mißlich dieses notwendige, unter Umständen mit An­wendung förperlicher Gewalt verbundene Einschreiten sein würde, bedarf keiner weiteren Hervorhebung."

Welche zarte Rücksichtnahme auf die Frauen!

fich die Spuren des großen Bergarbeiterausstandes doch nicht ver- unteren Size in der Kirche zu Nidden   mit Pacht. Doch die armen wischen. Stellt man die Verbrauchssteigerung von 1904 auf 1905 in Fischer haben nicht einmal Geld, um sich fattzuessen, geschweige Kohlen und Kots einander gegenüber, erhält man folgendes Bild. um die Pacht für eine Bank in der Kirche zu entrichten. Es stieg Der untere Teil der Kirche blieb leer. Oben ber Kohlenverbrauch um 3,64 Prozent auf den Chorbänken faß die Menge aber dichtgedrängt. Nun Koksverbrauch erließ man eine Verfügung, nach der auch die Chorbänke Rots tommt vorwiegend als Material für die Noheisen und nur gegen eine Bachtsumme benugt werden können. Halbzeugproduktion in Betracht. Der Verbrauch hierfür stieg aber als die Leute zur Kirche famen, wußten sie nicht, wo sie bleiben Wie nimmt sich bei dieser Rücksicht die Tatsache aus, daß man unvergleichlich stärker als das für die Weiterverarbeitung benötigte sollten. Einige von ihnen hatten einen meilenweiten Weg in Bromberg   sozialdemokratische Flugblattverbreiterinnen wie Brennmaterial. Die Roheisenerzeugung stieg von rund 1 Million auf zurückgelegt und sollten nun zwei Stunden stehend das Wort wilde Tiere gefesselt durch die Straßen führte. Die eine der Ver­rund 11 Millionen Tonnen. Um vieles weniger als die Erzeugung Gottes" anhören. Das war zu viel und es wäre beinahe zur brecherinnen" bat um Doppelhaft, da sie an Krämpfen leidet und stieg der Julandsverbrauch, nämlich von 6 667 814 Tonnen Kirchenrevolte gekommen, wenn die Oberhäupter nicht ein- deshalb nicht allein bleiben fönnte. Hierauf erschien der Beamte auf 6 785 073 Tonnen, also nur um 117 257 Tonnen. Das heißt, geschritten wären. Das heißt, geschritten wären. Ohne Kirche, Gendarm und Strafgelder ließe mit Fesseln in der Zelle, fesselte ihr die Hände auf dem Rücken er größere Anteil an der Mehrerzeugung entfällt auf den Export sich den armen Nehrungsfischern durch einen kleinen Bruchteil dessen, und schloß die so gefesselten Hände an einen auf der Diele an­an Roheisen respettive Halbfabrikaten. Diese Tatsache, die unter was der preußische Staat für Pferde- oder Fischzucht ausgibt, durch gebrachten eifernen Ring! Außerdem schlang er eine eiserne Stette normalen Verhältnissen ja weniger bedeutungsvoll wäre, erhält ihr Erleichterung ihrer Erwerbstätigkeit und Erschließung neuer Erwerbs- um das rechte Bein der Gefesselten und befestigte dieselbe an einem oolles Gewicht erst unter Berücksichtigung der bei der letzten quellen helfen. Aber die Nehrungsfischer hungern ja wirklich und zweiten am Fußboden befindlichen Ring, so daß die Gefesselte in Produktionssteigerung wirkenden Kräfte. Es sind die neuen find feine notleidenden Großgrundbesizer. Wann hätte das Drei- einer regungslosen Lage verbleiben mußte. In dieser Zwangslage Handelsverträge. Wie sich zeigt, hat die Weiterverarbeitung nicht klassenparlament wirklicher Not zu steuern gesucht? ließ der Beamte die Frau etwa eine Stunde verharren. in demselben Maße wie die Nohproduktion an dem Aufschwunge Kommunale Scharfmacher. Wahrhaftig, wir leben in einem humanen Zeitalter! Der liberale Stadtmagistrat von teilgenommen, aber auch ihr Blus entfällt fast ausschließlich Augsburg   hat neue Vorschriften für Vergebung gemeindlicher Agitation für die Gewerkschaftsbewegung durch den Minder­Auch in Sachsen   wird die Versammlungsfreiheit und die auf den Export. Der heimische Markt hat nur wenig Arbeiten und Lieferungen erlassen. In dieselben ist nicht nur die jährigen- Paragraphen aufs äußerste gehemmt. Es liegt fast allein mehr Eisen als das Vorjahr aufgenommen, ja relativ ist der Streitklausel im für die Unternehmer günstigsten Sinne auf- in der Hand des überwachenden Beamten, ein zur Beratung Verbrauch sogar zurückgegangen, er blieb ganz beträchtlich gegen die genommen worden, sondern durch Mehrheitsbeschluß der aus Fabrik- ftehendes Thema für politisch zu erklären und daraufhin die Vergleichziffern der Jahre 1899 und 1900 zurück, wie folgende befizern, Kommerzienräten und Handwerksmeistern zusammengefeßten Minderjährigen auszuweisen oder die Versammlung aufzulösen. Tabelle ausweist. Es betrug pro Kopf der Bevölkerung( in Stadtverwaltung fam auch noch eine Aussperrungstlaufel Tonnen): Um diesem Zustande ein Ende zu machen, fordern auch die trog der Opposition der beiden Bürgermeister, denen ein solcher Be- sozialdemokratischen Frauen ein einheitlich und freiheitlich aus­1890 1899 1900 1904 1905 schluß selbst zu weit ging, in die Bestimmungen hinein. Der Paisus gestaltetes Vereins- und Versammlungsrecht, das auf wirtschaft­Produktion.. 97,1 150,8 151,4 169,2 181,9 sagt, daß im Falle einer Aussperrung sich der Magistrat das Recht lichem und politischem Gebiete Frauen wie Männern das gleiche Verbrauch 81,7 128,4 131,1 112,4 111,8 der Stellungnahme im einzelnen Falle vorbehält. Damit ist bei der Recht zuerkennt. derzeitigen Zusammensetzung der Stadtverwaltung der scharfmache­rischen Willtür freie Bahn geschaffen. Eine von einem Mitgliede des Magistrats ausgehende Anregung, die Vorschriften vor der Annahme erst der Deffentlichkeit und damit den Organisationen zur Kritik zu unterbreiten, wurde abgelehnt. Von seiten der Bürgermeister ein Versuch sein sollen, dem Handwerk wieder auf die Füße zu helfen. wurde ausdrücklich konstatiert, daß die neuen Submissionsbedingungen Broblematische Experimente auf Kosten der Allgemeinheit. Und das nennt man liberale Stadtverwaltung!

Der heimische Markt erscheint gegenüber der riesigen Erzeugungs­zunahme wenig aufnahmefähig, ja augenscheinlich ist er sogar schon übersättigt. Das sind zweifellos feine Erscheinungen, die mit den Jubelberichten aus der Großindustrie in Harmonie zusammengestellt

werden können.

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Das Kalisyndikat fühlt sich veranlaßt, Ein schlechter Troft. darauf hinzuweisen, daß die Vorwürfe betreffend Verschleuderung der Kalifalze im Auslande unberechtigt seien. Eine Untersuchung der Kalilager habe ergeben, daß die Befürchtung einer bor zeitigen Erschöpfung zum Schaden der Landwirtschaft haltlos sei. Zu Preisen, welche unter den Inlandsfag hinabgehen, verkaufe das Syndikat im Auslande nicht, augenblicklich werde nur von freien Werken nach dem Auslande unter Syndikatspreis abgeschlossen. Würden die Dutsieders zum Anschluß an das Syndikat gezwungen, dann bleibe die deutsche Landwirtschaft in der Preisstellung gegenüber dem Aus­Yande günstiger gestellt. Es wäre wirklich ein starkes Stüd, wenn die Regierung nach dieser Richtung irgendwie terroristisch einschreiten wollte. Die Junker stecken Liebesgaben genug ein, ihnen auch noch auf diese Weise die Börse zu spicken, wäre ein neues Verbrechen am Volkswohl. Es kann kaum noch bezweifelt werden, daß der Antrag auf Erhebung eines Ausfuhrzolles auf Kali lediglich aus den Er­wägungen geboren wurde, die ausländische Konkurrenz zu unter­binden, den Junkern höhere Preise zu garantieren. Damit ist die Wuchertendenz jener Forderung genügend gekennzeichnet.

Steigerung der landwirtschaftlichen Grundstückspreise. In den letzten Monaten wird aus vielen Gegenden des Landes eine intensive Steigerung der Grundstüdspreise ge­meldet. Es handelt sich dabei nicht etwa um Spekulationskäufe, sondern um den einfachen Besizwechsel rein landwirt fchaftlicher Besizungen. So hat in Theene( Ostfriesland  ) dieser Tage ein Grundstüd, für das der bisherige Besizer vor acht Jahren 60000 m. bezahlte, diesem beim Weiterverkauf an einen anderen Landwirt 101000 M. eingebracht. In Ostfriesland  vollziehen sich zurzeit viele Grundstücksumsäge zu gesteigerten Preisen. Vor vier Jahren z. B. wurde in Großholum ein Grundstück für 70 000 M. erworben und fürzlich für 110 500 M. an einen anderen Gutsbesiger weiter verkauft. Aus Wambeck bei Bodenfelde   an der Weser, daß dort in den letzten Zeiten mehrfache Grundstücksverkäufe vorgekommen sind, bei denen die Rute mit 83-93 m. bezahlt wurde, gegenüber einem Preise von nur 20-30 m. noch vor zehn Jahren. Aehnliche Mitteilungen auch aus anderen Gegenden beweisen, daß Die am 1. März in Kraft tretende Erhöhung der Zölle ihre dem Besizer größerer Güter vorteilhafte Wirkung schon jetzt ausübt.

Dividendensegen. Fast durchweg dürfen die Aktionäre auf eine Höhere Ausbeute aus der industriellen Mehrwertschaffung rechnen. Die Chemnitzer   Aftien- Spinnerei verteilt 9 Proz. gegen 4 Proz. im Vorjahre, die Färberei Glauchau   8 Proz. gegen 7 Broz. Auf 23 Broz. brachte es die Mechanische Baumwollspinnerei in Augsburg  , die im vorigen Jahre 17 Broz. ausschüttete. Der Bremer   Vulkan" der für 1904 6 Broz. berurteilte, gibt diesmal 10 Proz. Bon 61 auf 7 Broz. stieg die Dividende der Eisengießerei A.-G. Keyling u. Thomas( Berlin  ), 9 Proz. wie im Vorjahre verteilt die Leipziger  Immobilien- Gesellschaft in Leipzig  . 12 Proz. gegen 6 Proz. in 1904 Der Initiativantrag der sozialdemokratischen Reichstags­bringt die A.-G. Hammerstein in Osnabrüd zur Verteilung. Auf fraktion über das Vereins-, Versammlungs- und Koalitionsrecht hat 20 Proz. wird die Dividende der Lübecker Maschinenbau- Gesellschaft   folgenden Wortlaut: geschätzt.

Soziales.

Wie du meiner Herberge, so ich deiner Mission. Der Vorstand der Landesversicherungsanstalt Schleswig- Holstein   hatte ein hypothekarisch gesichertes Darlehnsgesuch für die Gewert­fchaftsherberge abgelehnt. Darauf stellte der Arbeitersekretär Weber- Stiel im Ausschuß den Antrag, folgende Darlehen sofort aus dem gegenüber der Gewerkschaftsherberge geltend gemachten Gründen zu fündigen: Verein für Stadtmission in Wandsbeck 46 151,30 M., Verein Arbeiterbund in Flensburg   58 446,57 M., Jünglings- und Männerverein Matthias Claudius   in Flensburg   39 800 M., Arbeiter­Kolonie in Rickling   51 000 M., Landesverein für innere Mission in Neumünster   173 612,10 m. Dieser Antrag wurde mit 10 gegen 9 Stimmen angenommen und wird demgemäß ausgeführt. Diese Konsequenz wird der Vorstand bei seinem ersten Beschlusse wohl faum erwogen haben. Die erziehliche Tätigkeit unseres Genossen belehrt vielleicht nun die von Arbeiterfreundlichkeit" überfließenden Versicherungsanstaltsbeamten, daß es ein Mißbrauch zu parteipolitischen Zweden ist, gemeinnügige Zwede nach der politischen Richtung ihres Gründers bei Anlegung von Arbeitergeldern zu unterscheiden.

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Bahn frei-

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für das Weib!

K.

Woche in Gent  ( Belgien  ). Es wurde unter anderem beschlossen, in Eine Konferenz sozialistischer Frauen tagte im Laufe voriger eine energische Agitation einzutreten zur Erringung des allgemeinen blämischer Sprache erscheinenden sozialistischen   Frauenzeitungen sollen gleichen Wahlrechts für die Frauen. Die beiden in französischer und in Drten, wo Abonnenten noch nicht vorhanden sind, zunächst für längere Zeit gratis verteilt werden. Beschlossen wurde ferner, daß die Genossinnen versuchen sollen, in die Lofalverwaltungen, Armen­fommissionen, Verwaltungen der Wohltätigkeitsinstitute usw. zu ge­langen.

Frauenstimmrecht in Japan  . Nach einer Meldung des Daily Telegraph  " aus Tofio soll in Verbindung mit der Bewegung für das Frauenstimmrecht ein Gefeßentwurf eingebracht werden, nach dem den Frauen gestattet wird, Mitglieder politischer Parteien zu sein.

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Verfammlungen.

artigen Gesetzes ablehnt. Aus der Frauenbewegung.

Bahn frei

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für die Frau!

§ 1. Die Reichsangehörigen ohne Unterschied des Geschlechts haben das Recht, sich zu versammeln. Zur Veranstaltung und Abhaltung von Versammlungen bedarf es weder einer An­meldung bei einer Behörde, noch einer Erlaubnis durch eine Behörde. Versammlungen und Umzüge, die auf öffentlichen Straßen und Pläßen stattfinden, sind spätestens sechs Stunden vor ihrem Beginn durch den Veranstalter oder Einberufer bei der mit der Ordnung des öffentlichen Verkehrs betrauten Orts­behörde anzuzeigen.§ 2. Die Reichsangehörigen ohne Unter­schied des Geschlechts haben das Recht, Vereine zu bilden. § 3. Alle den vorstehenden Bestimmungen widersprechenden Gesetze und Verordnungen einschließlich derer, welche die Ver­abredung und Vereinigung zum Behufe der Erlangung günstigerer Lohn- und Beschäftigungsbedingungen hindern, untersagen oder unter Strafe stellen, sind aufgehoben.§ 4. Wer die Ausübung der in vorstehenden Paragraphen gewährleisteten Rechte hindert oder zu hindern versucht, wird mit Gefängnis bis zu drei Monaten bestraft, sofern nach dem allgemeinen Strafgesetz nicht eine härtere Strafe eintritt.§ 5. Die landesgesetzlichen Be­stimmungen über das Versammlungs- und Vereinsrecht sind aufgehoben. Das Gesetz soll am Tage seiner Verkündung in Kraft treten.

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E3 wird die höchste Zeit, daß mit den vormärzlichen Be­Zum Notstande der Nehrungsfischer. Vor zwei Jahren drang einstimmungen unseres reaktionären Vereins- und Versammlungs­Schrei der Verzweiflung der Nehrungsfischer in die Deffentlichkeit. rechts gebrochen und dafür ein Gesek geschaffen wird, das dem In der schrecklichen Hungersnot, die dort wütete, wendeten sich die Freiheitsdrange des Voltes Rechnung trägt. Die Vorkommnisse armen Fischer um Hülfe an die Behörden. Aber für die armen am roten Sonntag bewiesen aufs neue, wie besonders den Frauen Fischer gab es nur Worte. Als im Landtage die Sache zur Sprache die Betätigung am öffentlichen Leben durch das bestehende Ver­fam, sagte die Regierung wohlwollende Berücksich einsgesetz erschwert wird. tigung der Wünsche der Fischer zu. Wenn es dabei geblieben In dem großen einigen Deutschland   engen 24 verschiedene wäre, so hätten die Fischer vielleicht weniger hungern dürfen aber Vereinsgesetze die Bewegungsfreiheit der Frauen ein. Am die Regierung mußte fich betätigen in wohlwollender reaktionärsten sind die Anebelungsparagraphen im Junkerstaate 23eife und setzte fest, daß jeder Fischer, der im Winter zum Fischen Preußen. Die in der Agitation tätigen Genofsinnen haben reiche einen Erlaubnisfchein zum Klappern brauche- sechs Mark zu zahlen Erfahrungen, wie fürsorgliche" Stadtoberhäupter die bestehenden habe. Den Fischern, die das Geld nicht besaßen, sollte die Gemeinde- Paragraphen der Vereinsgefeße auslegen" und so die Frauenwelt tasse aushelfen. Doch in der war oft kein roter Pfennig, da keine an der Ausübung ihrer Staatsbürgerrechte hindern. Durch die Steuern einfamen. Aber das Wohlwollen" der Regierung ging Hammersteinsche Segmentrede ist dieser Zustand noch kritischer noch weiter. Der Regierungspräsident verfügte, daß geworden. Recht häufig erlassen überschlaue Polizeibeamte will­Fischer, die sich einem Fischereibeamten widersetzt haben, teinen fürlich Versammlungsverbote und ebenso häufig lösen sie aus nicht Klapperschein erhalten sollen. Wer keinen Klapperschein hat, fann tigen Gründen Versammlungen auf. im Winter nicht sischen gehen, darf aber hungern. Auch damit war das Wohlwollen" der Regierung noch nicht erschöpft: nach Nidden  , dem Herd aller Unzufriedenheit, wurde ein Gendarm zur Aufrechterhaltung der Ordnung" kommandiert.

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Die Einführung von Handelsinspektionen forderte eine start besuchte öffentliche Versammlung von Handelsangestellten, die der Zentralverband der Handlungsgehülfen am Mittwoch einberufen Der genannte Verband hat wie der Referent Salisti hatte. ausführte Einführung von Handelsinspektionen als Aufsichtsinstanzen für die an den Bundesrat eine Petition gerichtet, welche die Durchführung der Schutzgesetze im Handelsgewerbe fordert. Aus den Mitteilungen, die Graf Posadowsky im Reichstage machte, habe man nun erfahren, daß der Bundesrat die Vorlegung eines der Die Industriellen sagte Graf Posodowsky sähen den Fabrifinspektor nicht gern in ihren Bes trieben, die Handelsinspektoren würden in den Kontoren und Ge­schäftslokalen auch nicht spillkommen sein und schließlich könne man doch nicht hinter jeden Staatsbürger einen Schußmann stellen.- Solche Rücksichten meinte der Referent- tenne man in den herrschenden Kreisen nicht, wenn es sich um Arbeiter handelt, die ihre Rechte ausüben oder weitere Rechte fordern. Als die Arbeiter­schaft am 21. Januar für das Wahlrecht demonstrierte, da hielten es die Behörden für nötig, hinter jeden demonstrierenden Staats­bürger nicht nur einen Schußmann zu stellen, sondern eine Kom­pagnie Infanterie, Kavallerie, Artillerie und Feuerwehr.( Leba  hafter Beifall.) In seinen weiteren Ausführungen zeigte der Re­ferent, wie notwendig eine Gewerbeaufsicht für das Handelsgewerbe ist, da die kümmerlichen Schutzbestimmungen, welche für die Handels­angestellten erlassen sind, von den Unternehmern kaum beachtet werden. Die Bestimmungen über Sonntagsruhe, Neunuhr- Laden­schluß würden häufig übertreten, ohne daß solche Fälle zur Kenntnis der Behörden kommen. Die Bureauräume, in denen das kauf­männische Personal arbeiten müsse, feien oft in hygienischer Be­ziehung so mangelhaft, daß nur durch gesetzliche Vorschriften Wandel geschaffen werden könne. Dasselbe gelte auch von den Wohnräumen der Angestellten, die beim Chef in Kost und Logis sind. Der Referent ersuchte die Handelsangestellten, sich, da die Einführung von Inspektionen abgelehnt ist, selbst zu helfen, indem fie jeden Fall von Uebertretung der bestehenden Schutzbestimmungen zur Anzeige bringen. An der Forderung: Einführung von Handels­inspektionen, werde man trotzdem festhalten. Einstimmig wurde folgende Resolution angenommen:

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" Die Versammlung nimmt mit Entrüstung davon Kenntnis, daß der Bundesrat es abgelehnt hat, ein Gesez zur Einführung von Handels­inspektionen zu schaffen. Die Versammelten probestieren ganz energisch gegen die Ablehnung dieser gerechten Forderung der Handlungsgehülfen und erklären: Da die wenigen gesetzlichen Bes stimmungen, welche die Angestellten im Handelsgewerbe schützen, ständig übertreten und vom Unternehmertum als nicht vorhanden angesehen werden; da die unteren Polizeiorgane, die jetzt die Aus­führung der Schuhgesetze im Handelsgewerbe zu überwachen haben, nicht die Möglichkeit und die Fähigkeiten befizen, die Aufsicht mit Erfolg durchzuführen, so ist die Einführung von Handelsinspektionen eine unbedingte Notwendigkeit. Im Interesse des Schutzes der Gesundheit und des Lebens der Handelsangestellten und um die wenigen bestehenden Schußgefeße nicht ganz illusorisch zu machen, verlangt die Versammlung vom Bundesrat die sofortige Vorlegung eines Gesetzes, welches die Einführung von Handelsinspektionen beſtimmt."

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Die Sektion der Putzer des Zentralverbandes der Maurer hielt am Sonntag ihre Mitgliederversammlung ab, in der Kaffierer elpin folgende Abrechung vom 4. Quartal 1905 gab: Die Zweig vereinskasse schließt mit einer Einnahme und Ausgabe von 20 969 m. ab. Die Lokalfasse hatte einen Bestand aus dem 3. Quartal 1905 von 69 725,65 M., die Einnahme betrug außerdem 12 059,10 m., ihr stand eine Ausgabe von 4308,87 M. entgegen, mithin bleibt ein

Die Unsicherheit ist äußerst bedrohlich, da alle möglichen und unmöglichen Vorwände hervorgesucht werden, um den Frauen die Beteiligung am öffentlichen Leben zu erschweren. Bald darf eine Rednerin nicht sprechen, weil sie eine aufreizende Sprechweise" Der Notstand ist nun auch in diesem Winter ein sehr arger. hat, bald haben die Versammlungsteilnehmerinnen sich nicht richtig Die Fischer hungern und wiederum ist die Regierung mit ihrer placiert, bald ist die Sittlichkeit gefährdet" usw. Aus legt wohlwollenden Berücksichtigung" da. Die Fischergesellen erhielten, genanntem Grunde wurde den Frauenrechtlerinnen in Hamburg  als Eis vorhanden war, auch für gutes Geld feine Klapperscheine; eine Versammlung, die sich mit dem Bordellwesen beschäftigen Bestand von 77 476,38 M. Die Jahresabrechnung ergab folgendes: fie fonnten sich also nicht auf den Fischfang begeben. Der Fisch wollte, unmöglich gemacht; fie mußten fich mit ihrer Veranstaltung die Einnahme inkl. des Bestandes vom Jahre 1904 betrug 153 311,65 meister hat den kleinen Fischern gesagt:" Sie erhalten feine Scheine, bom republikanischen Boden auf preußisches Gebiet flüchten. Mart, die Ausgabe betrug 75 835,27 W., bleibt ein Bestand von bis die Großfischer ausgelegt haben und mit Gesellen versehen sind." Solche ungefeßliche Handhabungen des Vereins- und Versammlungs- 77 476,38 M. Die Mitgliederzahl betrug am Schlusse des Jahres Die Regierung sucht also den großen Fischern die Arbeitsrechts sind aus allen Gegenden Deutschlands   bekannt geworden. 1904 2155, am Schlusse des Jahres 1905 2470. Mithin beträgt die fräfte zu erhalten. Die kleinen Fischer dürfen so lange In Lobberich  ( Rheinland  ) ließ der Bürgermeister bor furzem Mitgliederzunahme 315. Bei der Vorstandswahl wurden hungern. Dabei ist der Lohn, der den Fischergesellen gezahlt wird, innerhalb acht Tagen zwei öffentliche Versammlungen der Textil- gewählt: als erster Bevollmächtigter Hermann Neumann; als fein glänzender. Sie erhalten den vierzehnten Teil von arbeiter auflösen, weil der Einberufer die Frauen nicht hinaus zweiter Bevollmächtigter Ernst Schulze  ; als erster Kassierer der Einnahme des großen Fischers. Davon muß der weisen wollte. Eine Beschwerde beim Landratsamt in Kempten   August el pin; als zweiter Kassierer Theodor Helm  ; Schrift­Geselle Miete zahlen und seine Familie unterhalten. Ein Ber  - war erfolglos; es wurde erklärt, der Textilarbeiter- Verband sei führer wurde Karl Lehnig. Als Revisoren wurden Chr. Wanske, dienst von 14 Mart pro Woche gilt als hoch. In ein politischer Verein, an dem Frauen nicht teilnehmen dürfen, Rich. Marks und Gustav ehmp fuhl gewählt. Als Delegierte diesem Winter sind die Eisverhältnisse sehr mißliche und Wochen ergo seien die Maßnahmen der Behörde berechtigt" gewesen. zu der am bergehen, ohne daß ein Fisch gefangen wird. Hin und wieder Mit den Worten im Namen des Gesetzes löse ich die Ver­4. März stattfindenden Gankonferenz wurden die sorgt der Gendarm in Nidden   für Abwechselung. So fragte er sammlung auf", wird nicht selten Mißbrauch getrieben; denn viel- legen Hermann Neumann, August Kelpin und Karl 2ehnig vorgeschlagen. einen Genossen, der sozialdemokratische Kalender verteilt hat, mit fach wissen die unteren Polizeiorgane keine Gesetzesparagraphen welcher Erlaubnis er die Kalender verteilt habe. für ihre Maßnahmen anzuführen. Der Gendarm vertrat die Anficht, daß das Titelblatt bes Aus Vorstehendem ergibt sich, daß das bestehende Vereins­Kalenders strafbar sei, auf demselben stehe: Kein Landrat, und Versammlungsrecht nicht mehr in unser Jahrhundert der Amtsvorsteher, Polizeidiener, Gendarm, Nachtwächter usw. Kultur und Freiheit" hineingehört, und doch wehrt man sich gegen hat das Recht, den Kalender fortzunehmen. Der jede Aenderung in freiheitlichem Sinne. Der braunschweigische Genosse legte dem Hüter der Ordnung das Unzutreffende seiner Landtag lehnte eine Reform des Vereinsgesetzes mit folgender Rechts auffaffung dar. Der übergroße Teil der Nehrungsschiffer ist Begründung ab: recht fromm und geht häufig in die Kirche. Doch auch dieser Es steht zu befürchten, daß es in solchen Versammlungen, Besuch wird ihnen tostspielig gemacht. Man belegte zuerst nur die an denen Frauen teilnehmen, bei der leichten Erregbarkeit der

Vermischtes.

Majestätsbeleidigung wegen Besprechung eines Hofballes. Die von uns vor einigen Tagen gebrachte Nachricht, daß der Rostocker Beitung" eine Majestätsbeleidigungsflage wegen des obengenannten freventlichen Unterfangens angedroht sei, ist dahin zu berichtigen, daß es sich in dieser Notiz um unser Rostocker   Parteiblatt, die Mecklenburgische Volkszeitung" handelt.