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Das ist das Charakteristische dieser Partei, die ja hauptsächlich das, preußischen Gewerbeinspektionsberichten von 1898 tönnen Sie nach- und die sich nicht genug darin tun kann, ihren angeblichen Interesse der Kohlenproßen vertritt, daß sie hier von politischen lesen, daß damals schon die Einrichtung von Rettungsapparaten als Patriotismus an den Tag zu legen, möchte ich folgendes bemerken: Gründen spricht, wo es sich um Leben und Gesundheit der Arbeiter dringend notwendig bezeichnet worden ist. Am 4. November fand Als das Unglück auf der Zeche Karolinenglüc" passiert war, erhandelt. Der Handelsminister hat anerkannt, daß die Beteiligung nämlich auf derselben Zeche Borussia" ein schlagendes Wetter statt, klärte der damalige Minister Brefeld, nach seiner Ansicht wäre es der Arbeiter an der Grubenkontrolle in England sich bewährt habe. durch das 7 Menschen getötet wurden, und auf der Zeche Zollern" gut, Arbeiterkontrolleure einzustellen. Sofort aber erhob sich in der Aber leider kümmert sich ja die preußische Regierung nicht um das hatte sich ein ähnliches Unglück ereignet. Da hieß es in dem amt- nationalliberalen Zechenpresse ein großes Geschrei, und den noch Wohl der Arbeiter. lichen Berichte: Beide Unglücksfälle weisen darauf hin, daß es gar nicht eingeführten Arbeiterkontrolleuren wurde das Wort: Vizepräsident Dr. Paasche erklärt eine derartige Aeußerung ein dringendes Bedürfnis ist, Rettungswerte zu schaffen."- Jetzt Grubengendarmen" an den Kopf geworfen. Die Kontrolleure für unzulässig!! aber im Jahre 1905 sind keine Rettungsapparate geschaffen wurden dann nicht eingeführt, und der Minister Brefeld legte im ( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Abgeordnetenhause das Geständnis ab, er habe die Einführung unterlassen, weil er fürchtete, die Bergwerksbesizer würden die kraten.) Der Abg. Beumer war ia wohl selbst in England, jedenfalls Arbeiterfontrolleure maßregeln.( hört! hört! bei den Sozialdemo wird er wissen, daß in England die Arbeiterorganisationen die Kontrolleure stellen. Wenn der Abg. Beumer also angab, daß die inDeutschland, so hätte er die Pflicht gehabt, hinzuzusehen, daß inspizierenden Beamten in England nicht so zahlreich sind wie in
Abg. Kulerski( fortfahrend): Dann will ich sagen, daß die preußische Regierung sich zu wenig um das Wohl der Arbeiter fümmert, sonst würde sie doch da, wo viele Polen beschäftigt sind, hergestellt werden. Die preußische Regierung schüßt nur die Mächtigen, nicht aber die Schwachen. Wir können eine Besserung der Verhältnisse nur von einer Reichsgesetzgebung erwarten.( Beifall bei den Polen und Sozialdemokraten.)
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Abg. Hue( Soa.):
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worden.
Wenn der Minister weiter erklärte, es sei eine Berieselungssei berieselt worden so hat mein Genosse Bömelburg schon mit Recht anlage vorhanden gewesen, und noch zwei Tage vor dem Unglück darauf hingewiesen, daß dann von einer solchen Trockenheit der Beche, daß jener Brand entstehen konnte, gar keine Rede hätte sein die selbst in der Zeche gearbeitet haben, heute ein Telegramm fönnen. Zur Sicherheit habe ich mir aber noch von meinen Freunden. schicken lassen, welches lautet:
Monatelang nicht berieselt.
( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Es heißt weiter in dem Telegramm: Die Arbeiter mußten beim Ein- und Ausfahren Mund und Nase schließen, so stark war der Kohlenstaub.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Ist das ein Beweis dafür, daß Berieselungs anlagen vorhanden waren? Ferner funktionierte der Alarmapparat ganz ungenügend. Nachdem 6,20 Uhr der Brand ausgebrochen war, wurden noch 6,30 Uhr Arbeiter in die Baue hineingeschickt, um dort Kohlen zu holen.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Nur teilweise wurden die Arbeiter alarmiert. Alle Arbeiter erklärten übereinstimmend, daß von einer rechtmäßigen Meldung ihnen nichts bekannt geworden ist.
Nach dem Unglück von 1898 schrieb ich einen Artikel in der Bergarbeiterzeitung", in dem ich schwere Mißstände feststellte. Damals erhielt ich eine Anklage, und die Verhandlung ergab außer ordentlich schwere Verfehlungen gegen die Schutzbestimmungen. Alle meine Anklagen wurden als sachlich richtig nachgewiesen.( Vielf. Hört! hört!) Darum also hat man diesmal gegen mich keine Anklage erhoben. In jener Verhandlung sagte der Revierbeamte des dortigen Bezirks, föniglicher Bergrat Scharf, als vereidigter Sachverständiger aus, die Zeche Borussia" habe freiwillig die Berieselung eingeführt; ich konnte ihm sofort nachweisen, daß er sie selbst anbefohlen hatte. Zum Lohne wurde er bald darauf zum Oberbergrat befördert.( Heiterkeit und hört! hört!)
Zur Beruhigung des Abgeordneten Giesberts kann ich ihm mitteilen, daß ich bereits eine Erklärung in die Breffe gegeben habe, daß das Fehlen des Abg. Giesberts entschuldigt war. Der Abg. Beumer kennt die Grube Borussia" gar nicht, er ist meines Wissens niemals da gewesen. Er hat eine Stizze über die angebliche Bewässerung der Borussia" auf den Tisch des Hauses niedergelegt, aber diese beweist gar nichts. Abg. Beumer weist darauf hin, es stände auf der Stizze: Hier wird mit Ruhrwasser bewässert. Das kommt mir vor, als wenn ein Kind auf einer Schiefertafel irgend etwas einkrikelt und dazu schreibt:„ Das ist ein Mann!"( Heiterkeit!) Abg. Beumer behauptet, seit 1896 fei kein Sumpfwasser mehr verwendet worden. Als ich aber im vorigen Jahre darauf hinwies, es werde in der Boruffia" Sumpfwasser verwendet und das sei gefährlich wegen der Wurmkrankheit, da schrieb das nationalliberale Rheinisch- Westfälische Tageblatt" Ja, es wird dort Sumpfwaffer verwendet, das ist aber nichts Befonderes.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Damit sind die Erklärungen des Herrn Kollegen Beumer widerlegt.( Beifall bei den Sozialdemokraten.) Der Abg. Beumer hat erzählt von dem beabsichtigten Neubau eines Schachtes. Aber bei diesem Schacht handelt es sich gar nicht um die" Borussia", sondern um die benachbarte neue Beche„ Despel".( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Gewiß hat die Beche Borussia" viel Zubuße erfordert. Aber 1870 bis 1874 hat dieselbe Beche 12-14 Proz. Dividende gezahlt.( Hört! Aber ist denn der Fall" Borussia" der einzige dunkle Punkt in hört! bei den Sozialdemokraten.) In der Zeit des Gründungs- der Geschichte des preußischen Bergbaus? Im Jahre 1897 raffte fiebers, des Gründungsschwindels hat man dort eben mit Menschen das schreckliche Unglück auf der Grube„ Paulinenglück" und Mineralien Raubbau getrieben. Nach uns die Sintflut." Und jetzt, wo die Sintflut gekommen ist, wo die Ausbeuter nicht mehr bezahlt werden können, will man damit entschuldigen, daß man in frivolster Weise Bergarbeiterleben gefährdet hat?( Sehr gut bei den Sozialdemokraten.) Der Abg. Beumer sprach von einer Berichtigung, die der Bergarbeiterzeitung" zugegangen sei. Es ist wahr, daß wir einen nicht unterschriebenen Zettel bekommen haben, in dem uns mitgeteilt wurde, daß die Verwaltung für die Hinterbliebenen 40 000, nicht 30 000 m., bereitgestellt habe. Wir forschten nach dem Urheber dieser Benachrichtigung, und siehe da, fie tam nicht von der Zechenverwaltung, sondern von dem königlichen Landratsamt.( Vielfaches lebh. Hört! hört! links.) Vielleicht werden wir noch bei anderem Anlaß Gelegenheit haben, die Identität des Landratsamtes mit der Zeche" Borussia" ausgiebig zu erörtern. Die Erklärung des Ministers Delbrück hat mich insofern sympathisch berührt, als er nicht wie es früher oft von seinem Blaze aus geschehen ist die armen Opfer noch obendrein beschimpft hat. Aber der Minister hat erklärt, daß alle Vorsichtsmaßregeln getroffen, alle Verordnungen innegehalten waren. Soll das die Vorbereitung zur Einstellung des Strafverfahrens sein oder wofür will man noch die Betriebsleitung bestrafen, wenn alles doch in Ordnung war? Daß die Regierung leider nicht vertreten ist, könnte uns, wenn wir agitatorisch wirken wollten, nur lieb sein. Die einfache Tatsache, daß die Regierung so gleichgültig gegenüber dem Tode von, 39 Berglenten ist, daß auch nicht ein einziger Regierungskommissar hier im Hause ist, daß auch nicht ein einziger Regierungskommissar hier im Hause weilt, wird im Lande draußen ein brausendes Echo wecken.( Lebh.
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116 Bergleute mit einem Schlage hinweg.
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folge der Arbeiterkontrolleure nicht so viel inspizierende Beamte notwendig sind. Aber nicht nur in England haben sich die Arbeiterfontrolleure bewährt. sondern auch in Frankreich und Belgien . Wenn Sie diesen Tatsachen gegenüber immer noch das abgenutzte, gänzlich verbrauchte Steckenpferd von der sozialdemokratischen Agitation gebrauchen, so muß man wirklich sagen, es ist den Herren ganz gleichgültig, ob Hunderte oder Tausende von Arbeitern verunglücken. Es ist sehr bedauerlich, daß die Herren von der Regierung und die Abgeordneten von der Rechten nicht hier find; denn ich möchte ihnen sagen, daß allerdings in den letzten Jahren eine außerordentliche Abwanderung von Arbeitskräften aus dem Often nach dem Westen stattgefunden hat. Aber nur deshalb, weil die Zechenverwaltungen des Ruhrgebietes ihre Agenten nach Ostpreußen , West preußen , Schlesien und auch nach Galizien schicken, die durch
des
als
schwindelhafte Versprechungen und direkte Lügen die Arbeiter nach dem Westen holen und so ins Unglück schicken. ( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Ganze Trupps landwirtschaftlicher Arbeiter sind von der Firma Stinnes im Osten angeworben worden und zwar unter der Vorspiegelung: sie würden in einer Fabrik beschäftigt, nicht in einem Bergwerke. Unterwegs mußten sie Hunger leiden, und als sie an Ort und Stelle waren und nicht unter Tag arbeiten wollten, da wurden Gendarmen gegen sie aufgeboten. Wir haben im Ruhrgebiet vollständig ausreichende Arbeitskräfte. Aber die Zechenverwaltungen holen immer neue Landwirtschaftliche Arbeiter herbei, damit sie eine industrielle Reservearmee haben, die sie zur Lohndrückerei benutzen können. Aus der Statistik der Knappschaftsvereine vom Jahre 1904 ergibt sich, daß von 275 000 Bergarbeitern 88 700 aus dem östlichen Deutschland stammen( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) und beinahe 18 000 aus dem Auslande. Wenn Sie wissen wollen, ( Bewegung.) Ich wünschte, die Herren, die im Vorjahr so heftige wie diese Leute behandelt, wie sie bezahlt werden, so machen Sie Neden über die kontraktbrüchigen auffäffigen Vergarbeiter gehalten eine Reise nach dem Ruhrgebiet - allerdings nicht wie die berühmte preußischen Abgeordnetenhauses. haben, ich wünschte, der Freiherr v. Burgsdorff wäre einmal mit Untersuchungskommission mir die lange Reihe des Toten abgeschritten, dann wollte ich mit Kommen Sie auf das Bureau unseres Verbandes, wir stellen ihm weiter über das unerträgliche Los der Bergarbeiter diskutieren. Ihnen alle Hilfsmittel zur Verfügung, um Ihnen einen klaren Ein( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Ich habe damals in der blick in die Verhältnisse zu ermöglichen. Man holt die Leute aus Bergarbeiterzeitung" festgestellt, daß auf der Grube keine Be- Ostelbien und dem Auslande in ihr Unglück hinein. Das ergibt sich rieselung, keine Ventilation vorhanden war, daß die Schächte viel aus der Kranken- und Unfallstatistit. Auf 100 einheimische Bergfach so niedrig waren, daß man auf dem Bauche friechen mußte. arbeiter entfielen 47 Kranke, auf 100 ausländische 65.( Hört! hört! ( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Ich habe eine ganze Reihe bei den Sozialdemokraten.) Auf 100 Einheimische waren 1905: 15 Versehr schwerer Anklagen erhoben: noch heute warte ich auf die An- letzte, auf 100 Dstelbische 19 und auf 100 Ausländer 26 Verunglückte. flage, obwohl ich mich selbst dem Staatsanwalt angeboten habe. Von einer Kontrolle der Zufuhr fremder Arbeiter ist keine Rede. Gegen meine Kollegen von der Presse geht man in der simpelsten Trog entgegenstehender Vorschriften steckt man die Leute so schnell Beleidigungssache mit dem Zeugniszwang vor, zu uns tommt in wie möglich in die gefährlichsten Arbeiten, um sie ganz ausnuten diesen schweren Fällen tein Staatsanwalt.( Sehr wahr! links.) zu können. Im Abgeordnetenhause hat der Fraktionsfollege des Auf der Zeche„ Oberhausen " hatte man in der frivoliten Weise Herrn Beumer, Herr Hilbd, gesagt, die Zahl der Unfälle sei nicht einen sehr gefährlichen Ort verschlagen, kurz bevor die oberste Be- gestiegen. Wie das Herr Hilbek, der doch ein Fachmann ist, fagen Im Jahre 1886 tamen in Deutschfahrungskommission die Grube inspizierte, und als die Unter- fann, begreife ich nicht. suchungskommission weg war, arbeitete man da lustig weiter.( Biel- laud auf 1000 Bergarbeiter 6,59 Schwerverletzte und Tote, faches hört! hört!) Kurz danach kamen durch eine Explosion an im Jahre 1904: 15,44.( Hört! hört! bei den Soz.). Von 1885 1904 Und wiederum: wir bis find in Deutschland nicht dieser Stelle zwei Bergarbeiter zu Tode. weniger warten noch heute auf die Anklage.( Hört! hört!) Geradezu un- 102 252 schwere Verlegungen und Todesfälle im Bergbau vor1898. 6 Tote! Die„ Bergarbeiterzeitung", die Herr Beumer so Todesfälle, also über 1000 Tote pro Jahr. Wenn Sie einmal mit glaublich war der Schachteinsturz in Zeche Gustav bei Oberhausen gekommen.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Allein 19 407 gern als unkontrollierbares Organ bezeichnet, hat damals außer mir hineingehen wollten in die Wohnung einer Bergarbeiterfamilie ordentlich schwere Verfehlungen gegen die bergpolizeilichen Vor- mit der Nachricht: der Vater, der Bruder, der Sohn ist eben in der schriften festgestellt. Die Bergbehörde schickte nicht an sie, wohl Grube erschlagen worden- ich glaube, unter diesem Eindruck würde aber an die Möln. Volksztg." eine Berichtigung, daß die Gefähr- ein jeder von Ihnen mit mir darin übereinstimmen, daß es absolut lichkeit des Schachtes sich erst wenige Tage vor dem Unfall her notwendig ist, mit dem bisherigen System zu brechen. ausgestellt häfte. Ich kann der„ Köln . Volksztg." versichern, daß sie in der schäbigsten Weise beschwindelt worden ist. Ich lege den urkundlichen Beweis dafür, wie in Breußen mit dem Leben der Bergarbeiter gespielt wird, auf den Tisch des Hauses nieder. Der verantwortliche Obersteiger auf Beche Gustav" hat bereits Monate vor dem Unglück an den verantwortlichen Revierbeamten Bergassessor Schulze- Wellinghausen folgenden Brief gerichtet:" Bei der Abtäufung des neuen Schachtes hat man mir sogar augemutet, statt teurer Eichenbretter mit Tannenholz zu verschlagen." Der pflichttreue Beamte will das Verbrechen eben nicht mitmachen. „ Es gab manchen unliebsamen Auftritt. Schon 1897, als ich zu dieser Grube kam, war der Schacht in einer Verfassung, die aller Beschreibung spottet. Noch heute ist es mir unbegreiflich, wie es Ich habe hier erklärt, es wären Verbrechen über Verbrechen be- ohne besondere Unglücksfälle hat abgehen können.( Vielfaches Hört! gangen, und ich werde den Nachweis bringen, daß man alle Ursache hört! bei den Sozialdemokraten.) Bei meinem Eintritt habe ich erst hatte, die Frage„ Borussia" nicht vom Regierungstische zu beant- durch ununterbrochene Arbeit von 24, 36 und 48 Stunden den worten. So unsympathisch mir der Betriebsführer Rüther ist, so Schacht wieder in einen erträglichen Zustand gebracht. Ich begreife kann ich doch nicht zugeben, daß er der Schuldige ist. Zu mir sind nicht, wie mein Vorgänger, der heute wieder die Leitung des Beamte, sogar höhere Beamte gekommen und haben mir erklärt, Schachtes hat, es zu solchen Zuständen hat kommen lassen können. es wäre gar kein Wunder, wenn derartiges vorkäme;( Sört! hört!) Unter den Stützhölzern find solche, die man mit bloßer Hand zer denn die Unterbeamten bis zum Betriebsführer hinauf werden brücken kann, wovon die königliche Bergbehörde sich noch heute auf gerade so drangsaliert und schifaniert wie die Arbeiter. Es wird der ersten Sohle überzeugen tann."( Die Verlesung des Briefes von ihnen eine bestimmte Fördermenge berlangt, die Aufsichtsräte ruft im ganzen Hause lebhafteste Bewegung hervor und wird von und Aktionäre dringen darauf, daß die Selbstkosten so viel wie der Linfen mit vielfachem Hört! hört! begleitet.) Die Bergbehörde möglich heruntergedrückt werden.( hört! hört! bei den Sozialdemo- hat nicht darauf reagiert im August ist der Schacht zusammen taten.) Die Beamten dürfen ich spreche nicht nur von Boruffia" gebrochen.( Vielfaches lebhaftes Hört! hört! links.) nicht einmal das ihnen notwendig erscheinende Holz zum Verzimmern der gefährdeten Streden anwenden. Sie sind nicht die Schuldigen. Höher hinauf müssen wir gehen. Die armen Steiger werden auch gejagt von Pontius zu Pilatus. Nicht einmal der Direktor ist der eigentlich Schuldige, nein, die eigentlich Schuldigen fitzen in den Bureaus der großen Bankhäuser von Berlin , Frankfurt , Köln .
Zustimmung bei den Sozialdemokraten.)
Ich behaupte, daß der Minister in wesentlichen Punkten falsch
unterrichtet worden ist, und
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ich will das auch außerhalb des Hauses vertreten. ( Hort! hört! bei den Sozialdemokraten.) Das, was in der Bergarbeiterzeitung" gestanden hat, habe ich 3 Wochen nach dem Unglüd in einer von Hunderten von Bergarbeitern besuchten Versammlung dicht neben der Zeche Borussia" wiederholt in Gegenwart eines Polizeibertreters, der sich außerdem noch einen Stenographen mitbrachte, aber es ist nichts darauf erfolgt. Wir haben durch den Vater eines der getöteten Arbeiter einen Strafantrag bei dem Staatsanwalt eingereicht gegen die Grubenverwaltung, alles ist vergeblich gewesen.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Nichts ist geschehen, um das ungeheure Unglück zu erklären. Ich habe alles getan, um die Herren zum Reden zu bringen, sie haben geschwiegen,
und
fie wissen warum.
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Herr Beumer hat uns unterstellt, wir wären der Ansicht, daß die Unternehmer froh wären, wenn jeden Tag sich ein neuer leil haben wir darauf hingewiesen, daß eine verbesserte Aufsicht auch Unglücksfall ereignete. Kein Mensch hat das behauptet, im Gegenim finanziellen Interesse der Unternehmer liegt. Die Anstellung von Arbeitern als Grubenfontrolleure hätte für die Unternehmer 1904 eine Ersparnis von 800 000 M. an Unfallentschädigung bedeutet. Die Ausführungen, die wir hier gehört haben, werden im Lande ein lautes Echo finden. Die Bergarbeiter draußen werden es wohl zu würdigen wissen, daß der Herr Reichskanzler zwar zu den Festivitäten der Landwirtschaftsbündler geht, aber sich nicht einfindet, wo es sich handelt um die Erörterung eines so gräßlichen Unglücksfalles.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Ich fordere von der Gesetzgebung Menschlichkeit. Gedenken Sie der Unglücklichen, die Tag für Tag in den Schacht hineinsteigen müssen, der Witwen und Waisen, die allzufrüh ihren Ernährer verlieren, gedenken Sie, die immer das Christentum betonen, des Wortes: Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst. Schüßen Sie die Hunderttausende von Bergarbeitern. Möge das heutige Präludium für die kommende Reichsgesetzgebung auf Diesem Gebiete die Gemüter so gestimmt haben, daß auch das Finale, der Abschluß dieser Gesetzgebung, ein guter wird.( Lebhaftes Bravo! bei den Sozialdemokraten.)
Abg. Erzberger( 3.): Die Kompetenzbedenken des Reichskanzlers find vollständig haltlos. Das Bergrecht ist nicht mehr rein Landesrecht. Ich möchte den Abg. Hue bitten, künftighin nicht persönliche Vorwürfe gegen den Abg. Giesberts zu richten. Es ist keine Popularitätshascherei, wenn wir die Einführung von Arbeiterkontrolleuren fordern. Die Arbeiter sind doch auch Sachverständige. In Bayern hat man einen Arbeiter als Assistenten, der sich gut bewährt hat.( Beifall im Zentrum.) Damit schließt die Besprechung. Das Haus vertagt sich. Nächste Sitzung: Montag 1 Uhr. ( Dritte Beratung der Novelle zum Gesez betr. die freiwillige Gerichtsbarkeit, Etat des Reichsamts des Innern.) Schluß 5 Uhr.
Aus Induftrie und Dandel.
Das teuere Vaterland.
An diesen Fall schloß sich eine Gerichtsverhandlung, in der von der Grubenverwaltung Schachthölzer vorgelegt wurden, von denen die Bergarbeiter in öffentlicher Versammlung erklärten, daß diese Hölzer niemals im Schacht gewesen seien!( Lebhaftes Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Es ist noch nichts geschehen in der Sache; weder die„ Bergarbeiterzeitung", die das berichtet hatte, noch die Arbeiter haben eine Anklage erhalten, sie sind nicht einmal Von dort aus wird über Leben und Tod Hunderttausender von Berg- bernommen worden, und der Betriebsführer wurde freigesprochen. arbeitern verfügt. Die Herren haben dort keine Kenntnis von den( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Ich will mit der Erwähnung derartiger Fälle aur bezwecken, die Aufmerksamkeit der Verhältnissen, weder berufliche noch lokale; sie verlangen einfach Oeffentlichkeit auf diese Zustände zu lenken, damit wir von Kataeine entsprechende Dividende, und nun, Bergmann , nun, Beamter, strophen bewahrt bleiben, die Hunderten und Aberhunderten von schinde sie heraus, wie es geht. Darin erblicke ich die Ursache Menschen Leben und Gesundheit kosten. Auf der Zeche„ Herkules" der Verschleppung dieser Affäre, daß wenn man den wahren verunglückte 1900 ein Arbeiter, der nach dem Untersuchungsprotokoll Schuldigen treffen will man hoch hinauf in die Kreise der Geld- der Bergbehörde verbotswidrig eine gefährliche Stelle betreten haben aristokratie im Ruhrgebiet fassen muß. Im Aufsichtsrat ſizen Wir Deutsche haben das doppelte Vergnügen, dem Kapital Essener Kreditanstalt, dem Hauptbankgeschäft für die Montan- iener nicht verbotswidrig dahin gegangen fei, sondern auf Ver- vaterländischen Tribut in Form von Zinsen zahlen zu dürfen. Nicht Herren, die zu gleicher Zeit eine maßgebende Rolle spielen in der soll. Gin Arbeiter wies aber im„ Effener Beobachter" nach, daß anlassung des Steigers. Der Steiger wollte erst einen erfahrenen industrie im Ruhrgebiet . Die Namen der Herren kann man her- Bergmann an die gefährliche Stelle schicken, dieser aber weigerte nur die respektiven Vaterländer, auch das Reich noch besonders ausfinden, wenn man beobachtet, welche Herren am meisten Auf- fich, dahin zu gehen! In einer von dem verunglückten Bergarbeiter stecken bis über die Ohren in Schulden. Natürlich schlägt Preußen betriebe einnehmen! Wenn Sie die Affäre" Borussia" wirklich ver- beantragten Untersuchung durch die Bergbehörde hat sich die Wahr - den Rekord mit einer Schuldenlaft von rund 7%, Milliarden Mark, heit seiner Behauptungen herausgestellt. Weitere Folgen hat das dann folgt Bayern mit über 14, Milliarden, Württemberg hat es stehen wollen, so müssen Sie den Einfluß der reinen Finanziers auf weder für die Zechenverwaltung noch für den Arbeiter gehabt. Auf auf 532,5 Millionen Mark gebracht, Baden auf 442,72 Millionen, die Industrie in Betracht ziehen. Das Gefühl der Barzahlung ist das einzige, was diese Leute mit den Beamten und Arbeitern in der einer anderen Grube stürzte ein Arbeiter ab, und gleich nachher Hessen folgt mit 376,81 Millionen Mark. Sachsen paradiert mit wurde an derselben Stelle eine Sicherheitsstange angebracht. Die 941,27 Millionen Mark, Hamburg glänzt mit 513,30 Millionen Mark Industrie verbindet. Bömelburg hat schon darauf hingewiesen, Bergbehörde berichtete, die Stange sei schon immer dagewesen! daß die Zeche„ Borussia" 1902-1904 vier Betriebsführer gehabt hat:( Sört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Wir stellten aber den Schulden. Insgesamt beläuft sich die Schuldenlaft der Einzelſtaaten Mit Recht heißt es auch, die Beamten haben ihr Quartier auf Tatbestand fest und erklärten, die Bergbehörde sei auf über 12 Milliarden Mark. Dazu treten noch die Reichsschulden Möbelwagen usw. Der Herr Minister sagte, bei den Rettungsmit 33 Milliarden Mart, so daß sich die Gesamtschuldenlast auf arbeiten habe es sich herausgestellt, daß die Handhabung der fast 16 Milliarden Mart beläuft. Der Uebel größte sind die Rettungsapparate eine sehr schwierige Sache ist. Auf der Weltaus- worden. Aber bis heute warten wir noch auf eine Anklage wegen Schulden, dieweil man Zinsen zahlen muß. Der Zinsendienst stellung aber funktionierten die Apparate doch ausgezeichnet! Der Beleidigung und auf eine Vernehmung in dieser Sache. Minister meinte demgegenüber, es fehle an der nötigen Schulung Es ist sehr erfreulich, daß die Abgg. Lenzmann, Giesberts und erfordert einen Jahresaufwand von rund 616 Millionen Mark. Auf in der Handhabung. Ja, warum fehlt es denn an der nötigen Kulerski sich der Forderung nach Arbeiterkontrolleuren angeschlossen den Kopf der Bevölkerung beläuft sich die Schuldenlast einschließlich Schulung? Auf der Zeche Shamrock" ist die Arbeiterschaft vor- haben. Daß der Abg. Beumer dagegen ist, wundert uns ja weiter Zinsendienstpflicht in den einzelnen Baterländern zuzüglich der züglich in der Handhabung der Rettungsapparate geschult. In den nicht. Zur Charakterisierung der Gesellschaft, die ihm nahe steht| Reichsschuld auf folgende hübsche Sümmchen:
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beschwindelt
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