Nr. 35. 23. Jahrgang.
Theater.
3. Beilage des„ Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonntag, 11. Februar 1906.
wächter, Hirt, Hund usw. An Theatermache fehlt's nicht, an dem vielberufenen Heimatsgeruch auch nicht.
Die Komposition selber gibt sich, wie schon angedeutet, keinerlei Theater des Westens. Der Herr der Hann". Die Mühe, die sie für den fünftigen Musikhistoriker zu einem Refogenannten Siebenbürger Sachsen , d. h. rheinländische Deutsche , präsentanten unserer Zeit machen würde. Zwar sind nicht etwa die im 12. Jahrhundert nach Siebenbürgen gekommen waren, be= Nummern" durch Dialoge getrennt; aber der fortlaufende Gesang faßen früher mehr als jetzt eine große Selbständigkeit. Das Dorf hat seine Hauptstärke doch in einem an Weber und Marschner eroder die Hundertschaft ivar autonom; der Vorsteher dieser Hann" innernden Melodienbukett. Die schönsten Blumen in diesem Bufett hatte zum Teil unbeschränktes Recht der Richterschaft. Natürlich sind zärtliche Duette und ganz besonders Bankquartette und der= gab dies Anlaß zu Reibereien mit der Regierung, mit dem Militär gleichen mehr. Die Sangbarkeit ist ganz prächtig; das Orchester und mit umwohnenden Nationen. Bis heute haben sich jene singt auch viel, sinkt aber auch häufig zur berühmten Gitarre hinab. " Sachsen “, wenn auch nicht mehr politische Freiheit, so doch ein gut Jedenfalls sollen unsere Worte nicht verwechselt werden mit dem fonservatives eigenartiges Wesen bewahrt. Mit einem solchen Ach und Krach, durch das wir manchmal über die Mittelmäßigkeit Wesen ist allerdings auch eine gewisse Primitivheit der Lebensverhält einer Sommeroperette freundlich hinwegzusehen suchen. An ernster nisse verbunden. Auf einem derartigen Boden geht man nun auch musikalischer Qualität fehlt es nicht; nur wollen wir nicht vergessen, begreiflicherweise in fünstlerischen Dingen nicht voran. Entsteht daß es sich doch mehr um eine fulturhistorische Kuriosität, als um aus solchen Verhältnissen heraus beispielsweise eine Oper, so fann ein Kunstivert handelt, an dem wir uns die Zähne ausbeißen. man ziemlich sicher sein, daß der Komponist nicht in die Tiefen der An Ort und Stelle wirken bei dieser siebenbürgischen National gegenwärtigen Stimmführungskunst hineingreift, daß er den oper deutsche Bauern selber als Choristen mit, und zwar in ihrer Sängern und Spielern keine neuen Aufgaben zumutet, und der Originaltracht. Diese wurde nun eigens leihweise nach Charlottengleichen mehr. burg gesendet und kann den Kostümfreund vielleicht noch mehr interHermann Kirchner dürfte für diese Situation der essieren, als die Musik den Musikfreund interessiert. Dazu kam richtige Mann sein. Man darf ihn nicht verwechseln mit dem eine Aufführung, die zwar manchmal die Harmlosigkeit des Stückes genialen Kleinmeister Theodor Kirchner , noch auch mit dem kleinen noch steigerte, sonst aber namentlich durch den frischen Gesang der ungenialen Gesellen Frik Kirchner. Geboren 1861 in Thüringen , hauptsächlichen Künstler viel Freude bereitete. Aus der Titelrolle in Berlin längere Zeit tätig, wirft er seit 13 Jahren unter den ist nicht viel zu machen; doch sei der Bassist Kornelius Bard Siebenbürger Sachsen in Hermannstadt . Er pflegt dort nationale mit Anerkennung genannt. In Spiel und Sang trat wohl am und lokale Musik und scheint namentlich durch Volkslieder die Liebe günstigsten William Harthausen als der Liebhabertenor der Bevölkerung errungen zu haben. Von zwei dort und in Klagen- hervor. Besser als dessen Geliebte, dargestellt von Baula furt erfolgreichen musikalischen Bühnenwerken wird„ Der Herr der Hahne, sang die Darstellerin der Zigeunerin, Thetla Hani g. Etwas mehr als eine Salonzigeunerin hätte diese immerhin geben Hann" alljährlich sozusagen als Voltsfest aufgeführt. Der Komponist gehört nicht zu denjenigen Menschen, die es fönnen; im übrigen spielten beide Damen recht sympathisch. Noch verstehen, von allen Dingen die rauheste Seite nach oben zu fehren sei Marie Re de erwähnt, die als" Hännin" eine übersprudelnde und sich an den Schwierigkeiten dieser rauhen Fläche abzuarbeiten. Gesangleistung zu geben hatte und damit vortrefflich zurecht tam, Er geht bequeme Wege; doch er geht sie mit solidem und markantem namentlich was die deutliche Aussprache betrifft. Schritt. Auf reichsdeutschem Boden war er bisher so gut wie nicht So scheint das Theater des Westens abermals einen Treffer bekannt. Jetzt hat sich seiner das Theater des Westens angenommen, gefunden zu haben. Hoffentlich rechnet es niemand dem königlichen anscheinend infolge der Verwendung des Dramaturgen und Re- Opernhaus zum Verdienst an, daß es sich sagt: lieber nichts Ordent. giffeurs Dr. Bruno Decker , der dem Wert einige sympathische er. liches als etwas Halbordentliches! Härende Begleitworte mitgibt. Vorgestern( Freitag) fand diese Uraufführung statt. Man tönnte sich bei einem aus so plausiblen, leicht ins Bewußtsein eingehenden Bestandteilen zusammengesetzten Wert etwas anderes als einen rauschenden Erfolg gar nicht recht denken.
Der Tert ist vom Komponisten selber. Der unter jenem Titel auftretende Dorfschulze hat nicht nur eine sehr eifrige Gattin, sondern natürlich auch ein Töchterchen, dem selbstverständlich ein dummer, reicher Bauernsohn aufgedrängt wird, während sie vielmehr mit dem jungen Knechte Hans das Liebespaar bildet. Unter den episodischen Erscheinungen befinden sich auch eine gerade nicht sehr waschechte Zigeunerin mit dem von ihr herumgezogenen Burschen, ein kroatischer Leutnant und ein deutscher General. Nach einem für den Herrn veranstalteten Pfingstfeste wird nächtlicher tveile das Liebespaar irregeführt durch den Leutnant und die Bigeunerin. Die im Dunkel geschehene Verwechselung führt dazu, daß der Herr als Richter den Leutnant, die Zigeunerin und den Burschen zu den schwersten Strafen verurteilt. Inzwischen aber hat der General die beiden Liebhaber des Töchterchens ins Militär gesteckt. Schließlich tauschen der Richter und der General die Verurteilten und die Rekruten aus, und alles löst sich in Frieden. Natürlich gab es inzwischen auch Gewitter und Mondschein, Nacht
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F. R. 128.
Pankow 108. 1. Nein, falls Sie die Abende nachweisen. 2. und 3. Suchen Sie Einigung in Güte zu erreichen. G. 3. 30. 1. Das ist verschieden: wenden Sie sich an die Fabrik. 2. In Berlin ja. C. S. 102. Sie müssen zahlen. M. K. 8. 1. und 2. Ja. R., Zoffen, 100. Leider gibt es ba feinen Rat. Spandau 62. Ein Strafantrag hätte kaum noch Erfolg. A. 59. Wiederholen Sie die Anfrage. 3006. 1. Nein, Mann und Kind sind Erben. 2. Ja, aber der Lohn ist nicht deshalb pfändbar. Schweiz . 1. Das tann zu Streitigkeiten führen. 2. Treffen Sie mit dem Kaffenvorstand und der Invalidenversicherung eine Vereinbarung. Vogel 73 a. Falls sie mehr als 1500. Einkommen hat: ja. dürften etwa 50 m. betragen O. N. 33. Charité und Staatsanwaltschaft wären zuständig, die Kosten 2. J. 06. Die getroffene Bereinbarung ift gültig. M. Sch. 13. 1. Nur wenn veränderte( verschlechterte) Verhältnisse vorliegen, hätte ein neuer Antrag an die Genossenschaft Aussicht auf Erfolg. 2. u. 3. Nein. 5. B. 49. Eine Erhöhung der Alters- oder Invalidenrente ist nicht möglich. E. W. 6. 1. Nur das Unpfändbare dürfen Sie mitnehmen, sonst machen Sie sich strafbar. Im Streitfall ent scheidet das Gericht, ob ein Gegenstand unpfändbar ist. 2. Der Hauswirt geht vor. 1906. Nach dem Reichsgesetz vom 14. Juli 1904 ist der Anspruch auf Entschädigung wegen unschuldig erlittener Untersuchungshaft innerhalb sechs Monaten nach Buftellung des den Anspruch anerkennenden Beschlusses bei der Staatsanwaltschaft des Landgerichts zu verfolgen, in dessen Bezirk das Verfahren in erster Instanz anhängig war. Gegen die( von dem Justizministerium zu treffende) Entscheidung ist innerhalb drei Monaten der Rechtsweg zulässig. Ihren gesamten Nachteil lönnen Sie geltend machen. Warschauerstraße und Suter. Das Gesez über Entschädigung wegen unschuldig erlittener Strafhaft datiert vom 20. Mai 1898, das wegen un schuldig erlittener Untersuchungshaft vom 14. Juli 1904. Beides sind Reichsgejeze und in dem in jeder öffentlichen Bibliothek vorhandenen Reichsgefehblatt abgedruct. 23. 3. 907. Sie sind im Unrecht. 50. Ja. F. W. 20. Wenden Sie sich an einen der Arbeitervertreter des Borstandes, diese treten seit Jahren energisch für die Rechte Chauffeur 28. 1. u. 4. Mein. 2. u. 3. Ja. Sie der Arbeiter ein. tönnen auf Berichtigung des Zeugnisses und Schadenersat lagen. Die 1. Am Sonntag. 2. Ja. Sie tönnen auch direkt an die Spedition, Linden juristische Sprechstunde steht jedem Abonnenten offen. strage 69, schreiben. 3. Breitestr. 5. 4. Nein. 5. In der Regel( es ist örtlich verfchieden) bis 1500 Meter. Die juristische Sprechstunde steht jedem Abonnenten offen.-.. 39. 1. Rein, aber die Praxis schwankt. 2. Ja. K. F. 14. Leider ja. Sie hätten die Wohnung besichtigen sollen. Eine argliftige Täuschung entbände Sie von dem Vertrage, ist aber schwer zu J. B. Der gebeweisen, da Ihnen die Beweislast obliegt. 2. Nein. werbsmäßige Betrieb ist dem dortigen Magistrat zu melden. P. 2. 41. Da er Handlungsgehülfe ist, in der Regel ja. N. R. 99. 1. u. 2. Ja. G. F. 44. 1. Wenn Maschinenbetrieb borliegt, ja. 2. Bei Fahrlässigkeit. 3. Bon Beginn an. 4. Ja. Burmeister. 1. Wenn Maschinenbetrieb vorliegt, ja. 2. Nein. Wenden Sie sich an eine freie Hülfskaffe. P. B., Trier . Die Berufung hätte für die Frau teine Aussicht auf Erfolg. Willi. 1. Nein. 2.- 4. Pfändung fönnte stattfinden. Beschwerde und Interventionstlage hätte aber Aussicht auf Erfolg. 5. Es ist in der Zeit von 7 bis 9% lbr abends statt. Geöffnet: 7 br. Jeder Anfrage ist bis 6 Uhr morgens in der anderen Jahreshälfte, Die juristische Sprechstunde findet täglich mit Ausnahme des Sonnabende von 9 Uhr abends bis 4 Uhr morgens, vom 1. April bis 30. September und an Sonn ein Buchstabe nud eine Zahl als Werkzeichen beizufügen. Briefliche oder Feiertagen nur mit richterlicher Erlaubnis pfänden. Antwort wird nicht erteilt. 6. Schwerlich. 7. In bier Jahren, also mit Ablauf des A. K., Zehdenickerstraße. 1. Je 3 M. 2. Der Einwand des ehemaligen Jahres 1909 berjähren im Jahre 1905 erwachsene Gerichtskosten. Vormundes trifft nicht zu. Wenden Sie sich an das Vormundschaftsgericht. August N. 1. Nein. 2. Mit Genehmigung des Rektors. M. K.00. 2. F. 13. Jn 30 Jahren. M. 13. 1. Ja. 2. Nein, erst nach Gewiß. Johannisthal . 1. Nein, es sei denn, daß die Summe von zwei Jahren.$. G. 74. Sie müssen das Kind adoptieren. Erforderlich 450 M. jährlich überstiegen wurde. 2. Das Bett ist unpfändbar.- F. G. Im ist Buftimmung der Mutter und des Vormundes, sowie Genehmigung des Vorwärts" vom 7. Februar, 2. Beilage, ist ausführlich dargelegt, wie man Gerichts und Dispens von dem Alterserfordernis. Haben Sie eheliche aus der Kirche austritt, welche Stoften entstehen und von wann ab man die Kinder, so ist die Adoption unzulässig. 2. P. 30, 2. S. 76, Steuern spart. Küftriner Platz. 1. Nein. 2. Ja. Adoption kostet E. F. 21, G.$. 29, Gubenerstr., A. K. Nein. Abonnent 71. 50 M. Dispens von dem Adoptivalter( 50 Jahre) tann vom Amtsgericht Db eine Verpflichtung besteht, ist recht zweifelhaft. Wenden Sie sich an den erteilt werden. 3. Vorladung erfolgt nicht: ausführliche Darlegung finden Magistrat. Karl 50, P. B. 100. 2. B. 100. Ja. Ramler: Sie in der 2. Beilage des Vorwärts" vom 7. Februar. Partei2. Standesamt. ftraße 17. Sie müßten mit der Landesversicherung eine Vereinbarung genoffe 13. 1. Militärpapiere und Geburtsurkunde. 23. M. 20. 1-3. Nein. 3. Wir können keine Ausnahme machen. F. B. 1. Nach der Volkstreffen, sonst kann die Einziehung erfolgen. J. H. 23. Ihnen steht als außerehelichem Kind das volle Erbrecht an zählung vom 1. Dezember 1900 betrug die Bevölkerungszahl in Deutschland dem Nachlaß Ihrer Mutter zu. Sie können sich an das Amtsgericht wenden. 56 367 178, die Ergebnisse der Zählung vom 1. Dezember 1905 werden in F. B. 59. 1. Sie müssen sich an den Schiedsmann wenden. 2. Das etwa einem halben Jahre bekannt gemacht werden. 2. Wenden Sie sich an Aufgebot hat hier zu erfolgen. 3. Da gibt es keine allgemeine Regel. das Standesamt event. an das Gericht.,
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Briefkaften der Redaktion.
Juriftifcher Ceil.
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62.
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