Gerichts- Beitung.
Die letzten beiden zur Verhandlung kommenden Anflagefälle boten tein besonderes Interesse, sondern paßten genau in das Bild, welches die übrigen Fälle darstellten.
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Staats
Die letzte Sigung der Schwurgerichtsperiode des Lands
mußte. Auf dem Bahnhof Bellevue fiel Abends ein Weichen, denden Differenzen zu verfügen, ohne vorher die Kommittenten erlassenen Pfändungsprotokolle giebt Zeuge Brint mener den ſteller beim Besteigen eines Stadtbahnzuges aus dem Kupee, zur Erhöhung der Ausschüsse aufgefordert und die Erlaubniß zum Tag der Zahlungseinstellung auf den 30. Oktober an. Ein Herr blieb mit den Füßen am Trittbrett hängen und wurde etwa Berkauf ausdrücklich eingeholt zu haben. Wachsmann hat als Kommanditär 249 000 M. zur Masse an 130 Schritte weit vom Zuge mit fortgeschleift. Er erlitt hierbei gemeldet, diese Forderung wird aber vom Verwalter befiritten; außer einer Verstauchung des Fußes bedeutende Hautabschürfungen, die Frau des Angeklagten hat nichts angemeldet. so daß er mittels Droschte nach seiner Wohnung gebracht werden anwalt Benedig beantragt die Ladung des Kriminalfommissarius mußte. Am 3. d. M. fanden 4 kleine Feuer statt. Direktor Wey I wird sodann darüber vernommen, welchen Wolff, um ihn über die Vorgänge bei der Verhaftung des AnVortheil der Zeuge Seiffert davon hätte haben fönnen, daß der geflagien zu befragen. Der Gerichtshof beschließt diese Ladung. Angeklagte ihm statt der verlangten österreichischen Gulden- Die Verhandlung wird hier abgebrochen, um Mittwoch 9 Uhr noten eine Anweisung auf die anglo österreichische Bank fortgesetzt zu werden. übergab. Der Angeklagte soll dem Seiffert bekanntlich gefagt haben, daß ihm aus dieser Transaktion ein Vortheil von etwa 400 m. erwachsen würde. Dir. Weyl berechnet den etwa gerichts I gelangte am Sonnabend erst gegen Abend zum Abentstehenden Vortheil auf etwa 99 Mart. Der nochmals vor. schlusse. Es handelte sich um eine Bankrottsache, die derzeit im gerufene Beuge Seiffert erklärt jetzt, daß er nicht gewußt Often der Stadt berechtigtes Aufsehen erregte. Der Kaufmann habe, daß man bei einer Anweisung 8 Tage Vista das Geld erst Dstar Schindelhauer befand sich wegen schwerer Urkunden8 Tage nach Präsentation erhalten fonne und daß er auch an- fälschung, betrügerischen Bankrotts, Betrug, Untreue und eine genommen habe, die Anglo- österreichische Bank habe auch eine Reihe anderer Strafthaten auf der Auflagebant. Im Jahre 1887 Filiale in Wien . Ihm sei es darauf angekommen, daß er am ererbte der Angeklagte im Alter von 23 Jahren das Holz- und 1. Oktober das Geld in Graz hatte. Direktor Weyl erklärt Fourniturengeschäft seines Vaters, welches seit einer langen Reihe ferner, daß nach dem Kontofurrent des Angeklagten mit der von Jahren im Hause Grüner Weg 57 betrieben wurde und Anglo- österreichischen Bank derselbe nicht in der Lage war, eine einen wohlbegründeten Ruf genoß. Des Geschäfts in feiner solche Anweisung auszuschreiben und daß er mindestens die Ver- Weise kundig, nahm der Angeklagte einen Sozius, der die pflichtung gehabt hätte, die Bank rechtzeitig zu avisiren, daß Führung des Geschäfts besorgte. Als dieser im Jahre 1890 aus eine solche Anweisung erfolgen würde. schied, engagirte er den Buchhalter May Freudenheim,
Prozeß Hugo Löwy. V.
lionen Mart an Spekulationsgeschäften übrig bleiben.
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und würden fie alle viel Geld ver=
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der
Zu Beginn der heutigen Sigung, welche Landgerichtsdirektor Martius um 9½ Uhr eröffnet, tritt zunächst der Zeuge Kriminalkommissarius v. Arnauld vor, um folgende Erklärung abzugeben: Er wolle nach Rücksprache mit seinem Anwalt sich durch die vom Angeklagten erhaltenen Wechsel mit seinen Forderungen für befriedigt erklären und die von ihm zur Konkursmaffe angemeldete Forderung von 75 000. zurückziehen. Auf Antrag des Staatsanwalts Dr. Benedix wird der Bücherrevisor Töpfer veranlaßt, sich darüber zu äußern, welche Umsäge der Angeklagte erzielt hat, in welchen Papieren diese Der gesammte Fall Seiffert wird noch einmal eingehend dem er forglos die ganze Leitung des Geschäftes überließ. Dies Umfäße vorzugsweise erzielt worden und wieviel für Reklame- erörtert und nimmt wiederum geraume Zeit in Anspruch. Neu ging soweit, daß Freudenheim selbständig alles vornahm, und der und Annoncenzwecke gebucht sind. ist aus den Bekundungen des Zeugen Seiffert nur folgendes: Angeklagte, wenn er von seinen in lustiger Damengesellschaft Bücherrevisor Töpfer hat die Buchungen vom April bis Als die Sache mit der Anglo- österreichischen Bank nicht in unternommenen Spazierfahrten furz vor Komptoirschluß zurückMai 1891 durchgefehen und die Umsätze wie folgt feitgestellt: Ordnung ging, kam der Zeuge Seiffert nach Berlin . Nachdem fehrte, die ihm vorgelegten Sachen, ohne sie weiter durchzusehen, April 18 Millionen, Mai 19 Millionen, Juni 24 Millionen, vom Justizrath Fleck ein Arrest ausgebracht worden war, ist unterschrieb. Im Oktober v. J. brach das Geschäft zusammen Juli 20 Millionen, August 18 Millionen, September 12 Mil Löwy zu Seiffert gegangen und hat denselben flehentlich gebeten, und schon wenige Tage nach der Konkurserklärung wurde Schindellionen, Oftober 10 Millionen, November 40 900 Mart. ihn zu retten, da man zu beabsichtigen scheine, ihn zu verhaften. hauer verhaftet, während es Freudenheim gelang, zu entfliehen. Es ist dies eine Gesammt- Unsatsumme von 124 Millionen Mart. In diesem Falle würde Seiffert und die übrigen Gläubiger Er ist bis jetzt nicht ergriffen worden. Die Beweisaufnahme Die Raffageschäfte und sonstigen laufenden Geschäfte in diefer nichts erhalten, förderte tolle Sachen zu Tage. Die Tischlermeister- Ehefrau Zeit beziffern sich auf ca. 6 Millionen Mart, so daß 118 Millieren, wenn er verhaftet werden würde. Der Zeuge Mäther gab dem Angeklagten zur Deckung ihrer Schuld ein Afzept Die hat dann stch bereit erklärt, ein vom Angeklagten in Höhe von 300 M. Sie volführte die Unterschrift des Wechsels großen Zahlen kommen daher, daß pro und kontra aufgerechnet aufgesettes Schriftstück zu unterzeichnen und demselben im Komptoir des Angeklagten. Der Letztere meinte, daß die wurde. Der Umsatz geschah zumeist in Bergwerkpapieren, Frist zu gewähren. Landrichter Dr. Curtius wünscht zu Unterschrift zu zitterig" ausgefallen sei und Geschäfte in Staatspapieren wurden nur in geringem wissen, ob bei diesen Verhandlungen aus den Aeußerungen des Frau Nather ein neues Akzept zur Unterschrift vor. Sie unter Unifange gemacht. Der Angeklagte giebt zu, daß die Angeklagten nicht ein gewisses Schuldbewußtsein hervorging, aus schrieb auch dies und ließ den ersten Wechsel auf dem Tische Hauptgeschäfte in Harpener, Bochumer , Laurahütte, Hibernia welchem heraus er die Verhaftung befürchten mußte. Der Beuge liegen in der Annahme, daß derselbe vernichtet werden würde. und dergleichen stattgefunden haben. Die von dem Ange- fann darüber keine Auskunft geben, dagegen versichert der Ange- Der Angeklagte fette aber beide Wechsel in Umlauf und mußten flagten erzielte Provision im Satze von 1/10 pr. Mille berechnet klagte, daß ihm die Kunde von einer ihm drohenden Verhaftung beide von Frau Näther, die ihre Unterschrift nicht ableugnen Zwei Fälle von Betrug und Untreue Herr Töpfer auf 123 000 M. und im Durchschnitt pro Monat direkt aus dem Bureau des Justizrath Fleck gekommen sei. fonnte, bezahlt werden. auf ungefähr 20 000 M. Dem gegenüber stehen an Unkosten, Justizrath Fleck habe ganz eigenmächtig und durchaus gegen den wurden darin gefunden, daß der Angeklagte aus einem Posten Juferaten, Miethen, Gehältern 2c. 10 890 m. Der Konkurs Willen des Zeugen Seiffert den Arrest ausgebracht; aus den Hölzer, den er verkauft hatte, vor der Ablieferung mehrere massenverwalter Brinkmeyer giebt an, daß nach der Mit Bivilatten habe das Gericht Veranlassung genommen,' die ganze Stücke im Werthe von 150 M. heimlich entfernte und ferner, theilung eines früheren Angestellten des Angeklagten etwa 4000 M. Angelegenheit weiter nach der kriminalistischen Seite untersuchen daß der Angeklagte den Wechsel eines Kunden, der zur Ein pro Woche, in 72 Wochen also etwa 280 000 M. für Inferaten- zu lassen und so habe er eines Tages gehört, daß der Kriminal- lösung eines alten Wechsels gegeben war, nicht der Abrede gein Umlauf setzte. Als Haupt zwecke und Reklamen ausgegeben worden seien. Der Angeklagte kommissarius Wolff im Bureau des Justizraths Fleck gewesen mäß kassirte, sondern weist diese Behauptung entschieden zurück. Der Herr Verwalter und geäußert habe, daß er( Löwy) wahrscheinlich verhaftet theil der Anklage figurirte der einfache und betrügerische tönnte ebenso gut 40 000 m. pro Woche oder 2 Mill. Mark pro werden würde. Darauf und nicht auf ein Schuldbewußtsein sei Bankrott. Zunächst hat der Angeklagte zu Gunsten seiner Jahr an Juferaten- Ausgaben angeben. Die Geschäftsbücher lägen feine Furcht vor Verhaftung zurückzuführen. Bezüglich der Bezüglich der Mutter folgendes Manöver in Szene gesetzt: Seine Mutter ja vor und man würde ja doch die wirklich geleisteten Börsen- Situation des Angeklagten äußern sich die beiden Sach- hatte sich für ihn bei dem Bankhause F. M. Krause in Höhe Geschäftsuntoften auf Heller und Pfennig herausrechnen. Rechts- verständigen Lipmann und Weyl dahin, daß derselbe teinen von 20 000 m. verbürgt. Aus dieser Bürgschaft war sie nur in anwalt Dr. Friedmann stellt fest, daß es bei dieser ganzen Kredit an der Börse für seine Engagements hatte. Damit sei Höhe von 11 000 M. in Anspruch genommen worden. Trotzdem Frage immer nur um Ausgaben für Annoncen handeln könne, in nicht ausgeschlossen, daß er mit Mallerbanken und Maklern erkannte der Angeklagte furz vor Ausbruch des Konkurses in welchen der Angeklagte sein eigenes Geschäft zur Benutzung dem in Verbindung stand. Der Zeuge Konrath bestätigt dem einer notariellen Afte eine Forderung seiner Mutter in Höhe von Bublifum anempfahl. Da derselbe keine Papiere emittirte, tönne Angeklagten, daß zu der Zeit, als er die Anweisung auf die 34 000 m. an, und ließ auf Grund derselben sein ganzes Geschäft bei ihm von irgend welchen anderen Reklame- Ausgaben nicht Anglo- österreichische Bank ausstellte, er sicher sein durfte, daß pfänden. In der mit außerordentlicher Eile anberaumten Berdie Rede sein. Der Staatsanwalt überreicht im Anschluß hieran inzwischen aus dem Verkauf der Gräfin Kokorowa'schen Liegen- fteigerung erwarb die Mutter für den Preis von 6000 M. an ganze Geschäft, der Vorname einen dem Angeklagten unter dem 31. Mai 1890 zugegangenen Be- schaften die nöthigen österreichischen Gulden ihm zugeflossen das dem Firmenfchild geändert und der trat Angeklagte scheid der Reichsbant, wonach sein Gesuch um Eröffnung sein würden. Der Angeklagte habe dem Zeugen Seiffert außernunmehr eines Girofontos abgelehnt wird. Mutter auf " Verkäufer" in den Diensten seiner Mutter Der Angeklagte erklärt dem gesagt, daß eventualissime ihm noch Zeit genug bleiben Dies alles geschah nach Eröffnung des Konturfes und obgleich dies damit, daß sein Geschäft ein noch zu junges ge- würde, das Geld anderweitig zu beschaffen. wesen sei. Was die Geschäftsbedingungen des AnNach kurzer Pause wird der Kontursmassen- Verwalter der Konkursverwalter den Angeklagten auf das Strafbare dieser getlagten betrifft, die derselbe bekanntlich den Bedingungen Brint meyer über die Konferenz vernommen, die er mit dem Schiebung" aufmerksam machte. Was der Angeklagte von dieser Brinkmeyer des Hauses A. H. Heymann u. Ko. nachgebildet hat, so über Bücherrevisor Töpfer und dem Angeklagten gehabt hat. Löwy Versteigerung zurückbehielt, schenkte er seiner Braut, Unter den reicht der Staatsanwalt andere Geschäftsbedingungen der Darm- behauptet bekanntlich, daß sein Status am 24. November, also Gegenständen dieser Schenkung" befanden sich sonderbarerweise städter Bank, der Diskonto- Gesellschaft und der Genossenschafts - vor dem Zusammensturz ein weit günstigerer gewesen, als die auch für 600 M. Fourniere, wie auch die Uhr und sämmtliche bant Sörgel Parisius u. Ko. Mit der Durchsicht dieser Geschäfts- vom Massenverwalter gezogene Bilanz darstellt. Der Sach- Kleidungsstücke des Angeklagten. Ferner reiste der Angellagte bedingungen wird der inzwischen als Sachverständiger er verständige Brinkmeyer befundet folgendes: Was zunächst die nach der Konkurserklärung nach Leipzig und zog dort Außen Schienene Direktor Weyl von der Genossenschaftsbant betraut. 65 Stück Wechsel im Betrage von 181 501 m. betrifft, welche Stände ein, die er für sich verbrauchte. In der Hauptverhandlung Dr. Friedmann bittet, bei der Vergleichung nicht außer nachträglich im Portefeuille zum Vorschein gefommen, räumte der Angeklagte den hauptsächlichen Thatbestand ein, bestritt Acht zu lassen, daß zwischen großen Bankinstituten, die Grund- so habe Löwy selbst nur 8 Stück als einziehbares bezeichnet, jedoch die Wechselfälschungen, die das Werk Freudenheim's seien. Die fapital von vielen Millionen haben, und einzelnen Bantiers welche über 17 600 m. Tauten. Er selbst öetrachte trotzdem diese Beweisaufnahme fiel durchweg zu Ungunsten des Angeklagten aus. doch ein gewaltiger Unterschied besteht. Direttor WeyI er- Wechsel nicht für einziehbar und stelle sie 3. 3. nicht in den Staatsanivalt Großpietsch fennzeichnete das Verhalten des An Weyler- Wechsel z. klärt zunächst, daß bei großen Bankinstituten es nicht üblich Status. Der Schlußeffekt werde wohl sein, daß diese Wechsel geflagten als ein höchst frivoles und gemeingefährliches, er plais ist, sich die Vollmacht ertheilen zu lassen, Effekten, auf welche öffentlich meistbietend verkauft oder dem Angeklagten zur Ein- dirte für Schuldig im vollen Umfange der Anklage. Von den Darlehen gegeben sind, weiter lombardiren zu dürfen. Das tomme ziehung überlassen werden müssen. Am 24. November aber Bertheidigern, Rechtsanwälten Dr. Haase und Wronker führte der aber wohl daher, daß die großen Bantinstitute vollauf Mittel fonnte Löwy in dieser Beziehung zu einem anderen Resultat Erstere aus, daß der Angeklagte in einem Falle der Untreue und zur Verfügung haben. Bei fleineren Banthäufern seien aber fommen, er tonnte annehmen, daß diese Wechsel gut sind. Es in drei Fällen der Untreue nicht hinreichend überführt sei, wäh folche Lombardirungen, wie sie der Angeklagte hatte, gang und find nach den gemeinsamen Berathungen mehrere Posten der rend der zweite Bertheidiger dem Angeklagten mildernde Un gäbe. Was die allgemeinen Geschäftsbedingungen des Angeklagten Aftiv- Masse zugeschrieben und da die Berechtigung verstände zu erwirken suchte. Die Geschworenen sprachen den An betrifft, so habe er gegen dieselben im allgemeinen nichts ein- fchiedener gegen den Angeklagten geltend gemachter For- geklagten in einem Falle der Untreue und in zwei Fällen der zuwenden. Dagegen sei die Bestimmung, daß die den Kommittenten derungen allerdings zu bestreiten ist, find Posten bei Wechselfälschung für nichtschuldig, in allen anderen Fällen unter zu beschaffenden Papiere nicht in separato verwahrt, sondern der Passivmasse abgestellt worden. Die Bilanz stellt Versagung von mildernden Umständen für schuldig. Das Urtheil lautete auf 4 Jahre 6 Monate 3ucht mit den übrigen Papieren des Bankiers vermengt werden sich danach nunmehr wie folgt: Aus den Anfechtungsprozessen dürfen und der Bantier beliebig darüber verfügen könne, be- ist der Eingang eines Werthes von 108 433. zu rechnen; aus aus und 5jährigen Ghrverlust. denklich. Bei großen Bantinstituten fomme diese Methode den Portefeuille- Wechseln, die jetzt als werthlos zu betrachten Bei den Abrüstungsarbeiten, die in diesem Frähjahre sicher nicht vor. Mindestens müßten die Kunden des Bantiers sind, konnte Löwy immerhin auf den Eingang von 6000 M. in der Elbingerstraße vorgenommen wurden, ereignete fich ein ausdrücklich auf das Bestehen solcher Bedingungen aufmerksam rechnen: dazu kommen 4000 m. inzwischen ganz werthloß ge- schwerer Unglücksfall. Ein Balfen fiel aus beträchtlicher Höhe gemacht werden. Ein Vorwurf fei aber weniger denjenigen zu wordene Wechsel, 10 000 M. Wechselforderungen an einen herab, dem unten im Bau beschäftigten Steinträger Schröder ins machen, welche solche Bedingungen aufstellen, als denjenigen, die hiesigen Zahnarzt, 12 000 M. als eingegangener Baarbetrag und Genick und tödtete ihn auf der Stelle. Für diesen Unglücksfall so etwas unterschreiben, wenn sie es gelesen haben. Denen, die 450 M. aus Werthpapieren. Aus der Debitorenliste sind wurden der Zimmermeister Rohr und dessen Geselle S ch mödik die Bedingungen unterschreiben, ohne sie gelesen zu haben, fei 230 499 m. als gut zu betrachten und davon 90 pet. oder verantwortlich gemacht. Sie ftanden gestern vor der achten nicht zu helfen; man müsse doch von jedem, der Börsengeschäfte 207 443 M. als sicher eingehend eingestellt worden, ferner mußte Straffammer des Landgerichts 1, Rohr, der die Zimmerarbeiten machen will, mindestens verlangen, daß fie die Bedingungen ihres dem Angeklagten darin Recht gegeben werden, daß die von ihm ausführte, hatte dem Mitangeklagten Schmödtke die Leitung der Bantiers durchlesen. Unter feinen Umständen durfte der An- felbst auf 30 000 m. geschäßten Utensilien 2c. mit 20 000 M. ein- Abrüstung übertragen. Um einen Balten loszulösen, ließ Schmödike geklagte voraussehen, daß Leute, die seine Bedingungen nicht zu gestellt werden mußten. Die Aktivmasse stellt sich danach auf einen Negriegel entfernen, der Balken hatte das Uebergewicht gefandt erhalten hatten, annehmen konnten, daß er mit den ihm über- 368 346. Auch die ursprünglich auf 746 900 W. be- nach der Außenseite, war von den beiden innenstehenden Ar fandten Effekten nach Maßgabe dieser speziellen Bedingungen schalten rechnete Schuldsumme mußte anders berechnet werden. Es ist beitern nicht zu halten und stürzte hinab. Nach dem Gutachten und walten konnte. Der Sachverständige Lipmann hält einen unzweifelhaft, daß 230 249 M. Schulden mehr entstanden sind des Sachverständigen haben sich die Angeklagten in mehrfacher Bankier, der solche Bedingungen in seinem Geschäfte hat, für durch die gewaltsame Lösung der Engagements; dazu kommt Beziehung einer Fahrlässigkeit schuldig gemacht. Rohr hätte verpflichtet, seine Kommittenten ausdrücklich darauf aufmerksam die Summe von 105 949. als ausgefallener Betrag der mehr Leute und vor allen Dingen nur einen Polier als den zu machen. Die beiden Sachverständigen, Direktor Weyl und Hypothek von Westernhagen, deren Ausfall der Angeklagte da Aufsichtführenden anstellen sollen. Schmödtke mußte wissen, daß Lipmann, werden noch über die verschiedensten börsentech- mals nicht voraussehen konnte. Zieht man diese 336 218 M. der Balken vermöge seines Uebergewichts nach außen fallen nischen Angelegenheiten, Usancen der Börse bei Ultimospekulationen, von der ursprünglich berechneten Schuldenfumme von 746 895 M. mußte und Vorkehrungen treffen, dies zu verhindern. Der Staats den Begriff des Wortes" Remission" 2c. befragt. Die Auskünfte ab, so bleibt eine Gesammt Passivsumme von 410 676 Mart anwalt hielt die Fahrlässigkeit für eine so grobe, daß er gegen belasten den Angeklagten im großen und ganzen nicht. Dagegen übrig. Stellt man die Aktivsumme von 368 346 Mark dem Rohr zwei Jahre, gegen Schnödtfe neun Monate Gefängniß sind beide Sachverständige darin einig, daß der Bankier gegenüber, fo ergiebt sich nur ein Fehlbetrag von beantragte. Dem Vertheidiger, Rechtsanwalt Modler, gelang es die bezüglichen Effekten auf alle Fälle zur Verfügung 42 320 Mart. Ueber einen Betrag von 60 000 Mark, welche ein niedrigeres Strafmaß zu erzielen, Rohr wurde zu sech 3, der Auftraggeber halten muß, wenn sie diefelben verlangen. Eine Löwy für gut hielt, habe er eine andere Meinung und den Schmödtke zu vier Monaten Gefängniß verurtheilt. längere Erörterung erregt die vom Landrichter Dr. Curtius auf selben für werthlos erachtet, da es sich um Wechsel auf einen Unter der Auflage der Hochstapelei standen gestern de geworfene Frage, ob der Angeklagte, wenn er in seinen Annoncen internationalen Herrn handelt, welcher sich in Nizza , in feine Provision auf nur 1/10 pro Mille" angab, nicht bei Leuten Monac und auf Rennplägen vielfach aufhält und nur zuweilen Bimmermeister Albert Becker und dessen Ehefrau Martha in der Provinz den Glauben erwecken mußte, daß außer diefer in Berlin weilt. Ebenso habe er, entgegen der Ansicht des An- Becker vor der 2. Strastammer des Landgerichts I . Im Jul Provision andere Unkosten, Courtage 2c. nicht berechnet werden geklagten, die Grundstücke in der Markgrafenstraße 19, in der dieses Jahres tamen die Angeklagten mit drei Kindern von Bries würden. Die Grörterung dieser Frage schließt damit ab, daß Oranienstraße und Köpenickerstraße nicht weiter berücksichtigt, da nach Berlin . Sie stiegen im Knorr 'schen Gasthofe ab und spielten das" nur" sich lediglich auf die Höhe der Provision bezog, der er der Ansicht ist, daß der Angeklagte sich am 24. November sich als Leute auf, die über ein großes Vermögen verfügten Angeklagte berechtigt gewesen wäre, daneben noch Courtage zu darauf gar fein Geld mehr machen konnte. Auch auf das Berg- Becker erzählte allen Leuten, daß seine Frau rund eine Million Der geerbt habe und dies wurde von der letzteren auch bestätig berechnen, thatsächlich aber nur 1/10 pro Mille inklusive Courtage wert habe sich der Angeklagte nicht Geld machen können. berechnet hat. Weitere längere Erörterungen verursacht die Angeklagte widerspricht dieser Darstellung seines Status jehr Sie gaben an, daß sie sich unweit Berlin ein Rittergut faufen wollte Frage, ob Löwy bei Differenzgeschäften und sich ergebenden großen lebhaft und bleibt dabei, daß er nicht nur feinen Fehlbetrag und als dies ruchbar wurde, meldete sich auch sofort ein Agent Differenzen zu Ungunsten des Kunden berechtigt war, die ihm von 42 000 M. gehabt habe, daß vielmehr die Firma im No- welcher ihnen ein solches nachwies. Es handelte sich un Direktor vember sehr gut fundirt war, wenn sie auch in jener kritischen ein Gut eines Herrn von Seidlig zu Brockmühle. zur Sicherung übergebenen Papiere zu verkaufen. eyl giebt zunächst der Vertheidigung zu, daß die hier in Frage Beit etwas festgelegt war. Außer den erwähnten 60 000. Angeklagte Becker war fofort bereit, es sich anzusehen, der Agen tommende Zeit infolge des Krachs bei Hirschfeld und Wolff, bei habe er noch viele andere seiner Forderungen damals für gut und ein Restaurateur, bei dem die reiche Familie" viel verkehrte Friedländer und Sommerfeld zc. für den fleineren Banfier außerhalten müssen und es gehe nicht an, daß der Massenverwalter begleiteten ihn dahin. Der Kauf tam auffallend leicht zustande Die weiteren Aus- 150 000 m. Forderungen einfach wegstreiche. An dem Hause in es wurde ein Kontrakt aufgefeßt, wonach Becker das Gut au ordentlich schwierig und kritisch war. führungen des Direktor Weyl zu diesem Punkte sind, da die der Markgrafenstraße verliere seine Firma allein 98 000 M. 1. August übernehmen sollte, nachdem er eine Anzahlung vo felben gemacht werden infolge der vorgenommenen Subhastation, seine Firma habe doch mindestens 50 000 m. geleistet. Becker erklärte, daß dies für ih ftets nur zum Gerichtstische gemacht imd den außerordentlich ungünstigen Berichterstatter- auch bis in den November hinein 70 000 M. in das Bergwerk hinein ein Kinderspiel fei, er werde in den nächsten Tagen nach Dresde Plägen überhaupt nur immer das zehnte Wort verstanden gesteckt, was doch nicht auf den blauen Dunst hin geschehen sei. reisen, um die Erbschaft zu heben. Er verzögerte die Reife in werden kann, leider nicht wiederzugeben. Der Sachverständige Der Beuge Seiffert theilt mit, daß das Bergwerk in seinem deffen von einem Tage zum andern und der erste Augu Lipmann vertritt den Standpunkt, daß ein Bankier keinesfalls jetzigen Zustande einen Werth von 400000 M. darstelle. Nach Ver- tam heran, ohne daß er Anstalten machte, das Gu berechtigt ist, über solche Depots oder Einschüsse bei größer wer- lejung mehrerer gegen die Firma Hugo Löwy im Oktober und November zu übernehmen.
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Der Hotelbesizer, der von den A