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Vorort

Beilage des ,, Vorwärts " Berliner Volksblatt

Redaktion und Expedition:

Berlin , Cindenitr. 69. Fernsprecher: Amt IV, 1983.

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Nr. 36. Dienstag, den 13. Februar 1906.

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Jnferate Sechsgefpaltene Kolonelzeile 20 Pfg. Bel größeren Aufträgen entsprechenden Rabatt.

Der Zahlabend für Berlin und Vororte findet nächsten Mittwoch statt.

Partei- Angelegenheiten.

wollte jedoch nicht gelingen. Sobald Polizeibeamte in der Wohnung zweiten 98 und in der dritten 1527 Wähler. In Marienfelde ist ¡ erschienen, war der Bogel stets ausgeflogen. Am Sonnabend das Verhältnis ungefähr dasselbe. Nach kurzer Diskussion wurde Satten sich zwei Kriminalbeamte, die mit der Festnahme des Heirats- Genosse Reichardt einstimmig als Kandidat der dritten Wählerklasse schwindlers betraut worden waren, davon überzeugt, daß sich W. in zur nächsten Gemeindevertreterwahl aufgestellt. Aufgenommen Wilhelmsruh . Heute Dienstag abends 82 Uhr Mitglieder- feiner in der 4. Etage liegenden Wohnung befand. Vergeblich ver- wurden 19 neue Mitglieder. versammlung des Wahlvereins bei Bader , Kronprinzenstraße. Tages- fuchten sie jedoch Einlaß zu erhalten. W. hatte sich, nichts Gutes Schmargendorf. ordnung: Die Gemeindewahlen, Vereinsangelegenheiten. ahnend, verbarrikadiert. Es wurde nun ein Schlosser geholt, der Lebendig verbrannt. Die Unachtsamkeit, Kleine Kinder allein und Johannisthal . Die Genossen werden nochmals auf die heute die Tür in Gegenwart des einen Beamten aufbrechen mußte, abend im Lindenhof stattfindende Versammlung des Wahlvereins während der zweite Beamte fich nach der Nachbarwohnung unbeaufsichtigt in der Wohnung zurüdzulassen, hat wieder einmal weil er vermutete, W. tönne von hingewiesen, in der Schriftsteller Stern über" Christentum und begab, feinem ein Menschenopfer gefordert. Gestern nachmittag verließ die Frau aus einen Fluchtversuch unternehmen. Der Wahrheit" sprechen wird. Außerdem steht auf der Tagesordnung: Balkon Kri- des Kutschers Naß. Hundekehlenstr. 5 in Schmargendorf wohnhaft, Wie werden die Steuern am Orte verwandt? und Aufstellung eines minalschuhmann hatte sich in seiner Annahme auch nicht nur für wenige Minuten die Wohnung, um einen dringenden Ein­Kandidaten zur Gemeindevertretung. Genossen, erscheint Mann für getäuscht. Als W. hörte, daß die Tür seiner Wohnung gewaltsam Mann in der Versammlung und bringt Eure Frauen mit. Wir geöffnet wurde, flüchtete er auf seinen Balkon, kletterte von hier aus machen ferner aufmerksam, daß noch eine Anzahl Urania - Billetts auf einem schmalen Sims unter höchster Lebensgefahr zu der Vorstellung Der Golf von Neapel " vorhanden sind. auf den Nachbarbalkon und verbarg sich hier in einer Ecke. Der Vorstand. Trog der bereits herrschenden Dunkelheit wurde der Flüchtling jedoch entdeckt und festgenommen. Eine Reihe der ihm zur Last gelegten Heiratsschwindeleien hat W. bereits zugegeben. Bei einer Durch fuchung seiner Wohnung wurde eine Livree mit Nickelknöpfen, auf welchen sich eine fünfzadige Krone befindet, aufgefunden. Es besteht die Vermutung, daß der Verhaftete die Livree ebenfalls zur Aus­übung von Schwindeleien benügt hat. Brit- Buckow .

Treptow . Am Mittwoch abend 29 Uhr findet bei Mohlau. Kief­holzstraße 35, eine Bezirks- Versammlung statt. Genoffe Rieger spricht über" Revisionismus und Radikalismus in der deutschen Arbeiterbewegung".

Alle Genossen und Vorwärts"-Leser werden in dieser Versamm lung erwartet.

Vorort- Nachrichten.

Die Steuerverhältnisse der Gaft- und Schankwirte in den öftlichen Vororten and die Steuervorlagen der Reichsregierung ist das Thema, über das Genoffe 3 u beil am Dienstag, also heute nachmittag 42 Uhr, in Kiez Rummelsburg, im Lokale von Gorgas, Neue Prinz Albertstr. 70, referieren wird. Dieser Gegenstand dürfte speziell für Gaft und Schankwirte erhebliches Interesse haben. Charlottenburg .

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Kirche und Arbeiterschaft" lautete das Thema eines mit reichem Beifall aufgenommenen Vortrages, den Genosse Adolf Stern am 6. Februar in einer auch von Frauen gut besuchten Versammlung des Wahlvereins hielt. Einleitend bemerkte der Referent, daß die Kirche, da sie vom Staat beherrscht wird und dieser wieder unter dem Einfluß der Junker und Kapitalistenklasse steht, naturgemäß Gegnerin der modernen schilderte dann die Entstehung und Entwickelung der Religion seit dem ersten Auftreten des Menschen und kam zu dem Schlusse, daß es feinen allmächtigen" Gott gibt, auf deffen Hülfe die Arbeiter­schaft rechnen tönnte. Jeder Arbeiter muß sich Freiheit und bessere Lebensbedingungen selbst erkämpfen.

Der Redner

auf zu besorgen. Ihr fünfjähriges Töchterchen ließ sie ohne Auf­ficht zurück. Als Frau N. bald darauf wieder die Wohnung betrat, entdeckte sie in der Küchenecke die verkohlte Leiche ihres Kindes. Die Kleine war in Abwesenheit der Mutter im Wohnzimmer an den Ofen herangegangen, wobei ihre Kleider Feuer fingen. Von Schmerzen gepeinigt, lief nun das arme Geschöpf nach der Küche und mußte dort hülflos verbrennen.

Treptow - Baumschulenweg.

Einen Wutanfall hat der Verleger des Treptower Anzeiger" be­tommen. Unsere Notiz vom 9. d. M., in der wir die Zumutung, bührenden Fußtritt reagierten, ist ihm bedenklich auf die Nerven feinem Unternehmen Handlangerdienste zu leisten, mit dem ge­

gefallen.

erkennen.

In seiner, Entgegnung" muß der Treptower- Anzeiger" unsere als wahr a 11= Feststellung selbstverständlich nicht mehr sein Blatt" austragen, verschlimmern nur die Sache für Redensarten, wie feine Zeitungsausträger wollen den Herrn noch. Wir sind dem Tr. Anz." wirklich dankbar, daß er unsere Notiz auch jenen zur Kenntnis brachte, welche durch irgend welche Umstände noch genötigt find, sein Blatt zu abonnieren. Bekanntlich wird der Treptower Anz." von der Gemeinde sub­ventioniert, wofür derfelbe die Amtlichen Angelegenheiten" ver­Unfälle. Als der Straßenreiniger Christoph Janella aus der Als wirksamsten Proteft gegen das geblante Schulverpfaffungs- öffentlicht. Der Raum unseres Blattes ist nun zu fostbar, sich mit Wallstraße 76 gestern vormittag mit dem Reinigen des Kurfürsten- gefet empfahl der Referent den Maffenaustritt aus der Landes- dem Blättchen noch weiter zu unterhalten. Diese Sache wird neben damms beschäftigt war, wurde er in der Nähe der Fasanenstraße firche. An der Diskussion beteiligten sich die Genossen Händel so mancher anderen in unseren Versammlungen weiter gewürdigt bon einem hinter ihm herkommenden Dreiradfahrer zur Seite ge- und Prenzlow. Ersterer bedauerte es, daß von den brieflich ein- werden. Der Verleger des Treptower Anz." kann dann vielleicht drängt. Ein in demselben Augenblick vorüberfahrender Straßenbahn- geladenen Geistlichen feiner den Mut beseffen habe, in der Ver- einen feiner Getreuen absenden, der ihm dann genau Bericht er­wagen erfaßte den Straßenreiniger und schleuderte ihn mehrere fammlung zu erscheinen, umsomehr, als der eine dieser Herren sonst statten fann über die Meinung, die die hiesige Arbeiterschaft von Meter weit auf den Fahrdamm. Janella mußte in einer Droichte weder Zeit und Mühe scheue, um die Arbeiter in ihren Wohnungen seinem Blättchen hat. und zum Besuch der Kirche einzuladen. Eine Nowawes- Neuendorf. zur Unfallstation Zoologischer Garten gebracht werden, wo der Arzt aufzusuchen eine erhebliche Verlegung der Oberschenkel feststellte. Nachdem der vom Genossen Kimmrit verlesene Resolution, in welcher die Die Stellungnahme zu den bevorstehenden Gemeindevertreter­Verunglückte dort die erste Hülfe erhalten hatte, wurde er im Auto- Versammelten erklärten, sich an dem Massenaustritt aus der Landes­mobil- Strantenwagen nach dem Krankenhause Westend geschafft. firche zu beteiligen, und welche gleichzeitig die Trennung der Kirche wahlen in Nowawes und Neuendorf bildete den wichtigsten Be­Der Zimmermann Richard Höpte aus der Wielandstraße 9 vom Staate forderte, fand einstimmig Annahme. Unter Vereins- ratungsgegenstand der am Mittwoch in den Deutschen Festsälen" berunglückte gestern nachmittag auf einem Neubau in der Düssel- angelegenheiten wurde zunächst ein Antrag des Vorstandes an- stattgefundenen Wahlvereinsversammlung. Genosse Gruhl hielt dorferstraße dadurch, daß ein unter ihm liegendes Brett zerbrach und genommen, wonach von jetzt ab die Mitgliederversammlungen an hierzu das einleitende Referat. Nachdem er einen historischen Rück­Sodann blick auf die Entstehung der heutigen Gemeindeverwaltung und das er eine Etage tief abstürzte. Höpte erlitt bei dem Sturz außer jedem ersten Dienstag im Monat abgehalten werden. vielen Hautabschürfungen eine Verrenkung und einen Bruch des machte Genosse Beuthmann bekannt, daß die geplante Urania- Vor- Gemeindewahlrecht gegeben, erläuterte er die Bestimmungen, welche linken Ellenbogens und mußte in einer Droschke zur Unfallstation stellung am 19. August, nachmittags 4 Uhr stattfindet. Zum Schluß von uns bei den bevorstehenden Wahlen zu beachten sind. Danach Zoologischer Garten gebracht werden, wo er den ersten Verband er forderte der Vorfigende auf, recht rege für Verbreitung der Arbeiter- wird sich in Zukunft in Nowawes die 3. Abteilung der Gemeinde­bertretung infolge Vermehrung der Zahl der Gemeindeverordneten hielt. Die Aufnahme in ein Strankenhaus, die dem Verunglückten preffe zu agitieren. aus drei ansässigen und drei unansässigen Vertretern zusammen­wegen feines bedenklichen Zustandes vom Arzte empfohlen wurde, Groß- Lichterfelde. seben. In diesem Jahre haben wir einen ansässigen und zwei un­Tehnte Höpfe ab. Neues Postamt in Groß- Berlin. Ein neues Poftamt erhält ansässige Vertreter zu wählen. Die Wahl findet mittels Legiti­Am Sonntag, den 11. Februar 1906 tagte im Voltshaus, Groß- Lichterfelde . Die Postanstalt bekommt die Bezeichnung Groß- mationskarten statt, die vom Gemeindevorstand den Wählern zu= Rosinenstraße 3 eine Protestversammlung fämtlicher Mitglieder der Lichterfelde 4". Ihre Räume befinden sich Chauffeestr. 40. Das gestellt werden, und soll die Wahlzeit für die Wähler der 3. Klasse freien Hülfskaffen Charlottenburgs . Den Punkt der Tagesordnung: Bostamt wird mit Telegraphenbetrieb ausgerüstet. Es bildet eine von nachmittags 5-8 Uhr dauern. Eine wichtige Aenderung bei Die Entwickelung der Krankenkassen im Deutschen Reiche, und was Zweigstelle des Postamtes Groß- Lichterfelde -1. Bei dem neuen der bevorstehenden Wahl besteht darin, daß die 3. Wählerklasse in veranlaßt die Regierung, das Hülfskaffengesez vom Jahre 1876 auf- Bostamt werden Postsendungen jeder Art, auch Pakete mit und ohne zwei Bezirken wählt. Wie die Wahl in Neuendorf gehandhabt zuheben" behandelte der Referent Warnst zur Zufriedenheit der Wertangabe sowie Telegramme angenommen. Bostlagernde Briefs werden soll, ist bisher noch nicht bekannt geworden. Zu wählen sind Anwesenden. Nachstehende Resolution wurde einstimmig an- fendungen können abgeholt werden. Die Entgegennahme von dort zwei Vertreter. Als ein erfreuliches Zeichen führte Redner an, genommen: Die am 11. Februar er. im Volkshaus, Rosinenstraße 3 Beitungsbestellungen und die Ausgabe von Zeitungen findet nicht daß in diesem Jahre bedeutend mehr Neuendorfer Wähler die tagende Protestversammlung sämtlicher Mitglieder der freien Hülfs- statt. Für den Verkehr mit dem Publikum ist das neue Postamt Listen durch unsere Genossen haben einsehen lassen wie in früheren faffen Charlottenburgs erklärt sich mit der auf dem Kongreß der werttäglich im Sommer von 7, im Winter von 8 Uhr vormittags Jahren. Genosse Gruhl schloß seinen Vortrag mit der Aufforderung, Hülfskaffen angenommenen Refolution durchaus einverstanden. Sie bis 8 Uhr abends geöffnet. Die Annahme gewöhnlicher Balete dafür zu sorgen, daß die bevorstehenden Wahlen unserer Partei neue erwartet, daß der hohe Reichstag dem vorgelegten Entwurf eines findet nur bis 7 Uhr abends statt. An Sonn- und Feiertagen Erfolge bringen. In der sich anschließenden Diskussion gelangte Gesezes über die freien Hülfstassen seine Zustimmung versagen wird bleibt das Postamt geschlossen. Die Eröffnung des Bostamtes er- ein Antrag des Genossen Hoffmann zur Annahme, in den nächsten aus den in der Resolution dargelegten Gründen." folgt am 15. Februar. Tagen Listen in den Lokalen von Gruhl, Hiemte und Junger aus­zulegen, in welche sich diejenigen Neuendorfer Wähler eintragen Schöneberg . Mariendorf . sollen, welche die Wahlzeit für die dortige Wahl von 5-8 Uhr Die Unfugstifter, die seit Monaten auf die Züge der Wannsee - In unserem Orte haben die Vorbereitungen zu den Gemeinde- nachmittags festgesetzt wissen wollen. Diese Petitionslisten sollen bahn Schüsse abgeben, sind ermittelt. Es sind halbwüchsige Burschen wahlen begonnen. Zum Freitag hatte der Verein der Haus- und dann dem Neuendorfer Gemeindevorstand zugestellt werden, da bei im Alter von 17-19 Jahren. Der Anführer der Bande ist der Grundbesißer eine öffentliche Wählerversammlung einberufen, in der früheren Wahlen die Wahlzeit auf eine für die vielen auswärts Schlofferlehrling Oswald Stalinowsky, Feurigftr. 67 wohnhaft. Die für die dritte wählerklasse ein Standidat aufgestellt werden sollte. arbeitenden Wähler äußerst ungünstige Tageszeit verlegt worden ist. anderen Täter sind die Gebrüder Johannes und Ernst Teste, Ebers- Is Kandidaten für die Wahl in Nowawes nominierte die Ber­Es wurde zu diesem Posten ein Herr Renner empfohlen. Auf eine sammlung die Genossen Karl Gruhl, Karl Gomoll und Ernst straße 4, und Gustav Mache, Ebersstr. 5. Die Burschen verübten Anfrage, ob der Kandidat nicht sein Programm entwickeln wolle, Böllner, für die Neuendorfer Wahl die Genoffen Paul Feffer und ihren Unfug von dem Marktplage in der Ebersstraße aus. Als wurde die Antwort, daß der Auserforere gar nicht anwesend sei. Deckung benutzten sie die dort befindliche Bedürfnisanſtalt. Die Verschiedene Mißstände in der Gemeinde gelangten zur Erörterung, gliedriges Komitee, welches den Vorstand bei den Wahlarbeiten zu Ferner wählte die Versammlung ein fünf­Schießwerkzeuge bestanden aus Katapulten, während als Geschosse für deren Beseitigung der Empfohlene wirken würde. Dem gegen= Rchposten dienten. Die Schüsse wurden mit solcher Gewalt ab- über wurde von unseren Genossen dargelegt, daß das nicht ausreiche. Conrad Gomoll einen Bericht der Lokalkommission. Derselbe be­unterstüßen hat. Nach Erledigung dieses Punktes gab Genosse gegeben, daß sie mit Leichtigkeit die Coupéscheiben durchschlugen. Genosse Reichardt entwickelte dann die Hauptforderungen unseres flagte, daß noch viele gewerkschaftlich organisierte Arbeiter Sonn­Auch den Hausbesizern in der Umgebung des Marktplates wurden Programms. Als man sah, daß für Herrn Renner keine Sympathie abend- Vergnügungen in gesperrten Lokalen besuchen, und forderte die jugendlichen Schüßen gefährlich. Denn oft benutzten die letteren vorhanden war, schlug man furzerhand einen Herrn Dr. Behnke vor, die Gewerkschaftsvorstände auf, dahin zu wirken, daß dieses in auch die Fenster an den Häusern als Zielscheibe. der sich als parteilos aufspielte. Genosse Lehmann II bemerkte zu Bukunft unterbleibt. Unter Verschiedenes teilte der Vorsitzende Rixdorf. diesem Vorschlag, daß ein Mann, der bei der jetzigen Lage sich zu mit, daß die hiesige Filiale des Metallarbeiter- Verbandes 20 M. Ein falscher Kriminalschußmann als Heiratsschwindler. Auf das leiner Partei bekenne, politisch unreif sei und unmöglich die Interessen für den Wahlverein und 46 M. für die Bibliothek gestiftet hat. Sodann wurde bekannt gegeben. daß Listen zum Austritt aus der Betrugsmanöver eines angeblichen Kriminalschußmannes Erwin der dritten Wählerklasse vertreten fönne. Genosse Reichardt, der von unserer Seite in Vorschlag gebracht Landeskirche bei den Genossen Zöllner, Gomoll( Konfumbereins Schmidt aus Küstrin sind zahlreiche heiratslustige Witwen und junge Mädchen in Berlin und den Vororten hineingefallen und wurde, erklärte, die Standidatur anzunehmen. Eine vom Bureau Räden) und Gruhl zu haben sind. Bemerken wollen wir noch, daß ergab, daß Genosse Reichardt als Frucht des preußischen Revolutions- Sonntages" in obiger Ver­fchter geschädigt worden. Sobald der Kriminalbeamte" auf borgenommene Abstimmung schäßungsweise 150 Stimmen erhielt, während auf Herrn fammlung die noch nie erreichte Zahl von 60 Genoffen in den dem Wege bon Beitungsinseraten eine heiratsluftige Dame Dr. Behnte aber nur wohlgezählte 12 Stimmen fielen. Darauf er- Wahlverein aufgenommen wurde. fennen gelernt hatte, versprach er ihr auch schon die Che. flärte der Versammlungsleiter, er würde noch eine Versammlung Dadurch machte er die Auserkorene vertrauensselig, und nun gelang es ihm mit leichtigkeit, die Ersparnisse seiner einberufen, zu der nur die ihm genehmen Wähler geladen würden, Nieder- Schöneweide. die Ersparnisse seiner und nur Herrn Renner als Kandidaten aufstellen lassen. Es ver­Opfer an fich zu bringen. War dann der nötige Zeitpunkt" bient hervorgehoben zu werden, daß zirka 80 Genossen anwesend In der Gemeindevertretersitzung am Mittwoch wurde erwähnt, gefommen, so verschwand der Zukünftige", auf Nimmerwiedersehen. im März stattfindenden Wahlen noch belassen werde. Wie gnädig! statteten, stellte sich bald heraus, daß ein Kriminalschutzmann Erwin ng bon 8 bis 11 1hr tagte, weil uns dieses Rokal zu Verfamm- As ob nicht die Landgemeindeordnung darüber spezielle Borschriften Als mehrere der Geschädigten" bei der Kriminalpolizei Anzeige ervaren, die aber nicht ein Glas Bier tranten, trohdem die Versamm- daß man der 3. Wählerklasse einen unangesessenen Vertreter für die Schmidt überhaupt nicht existiert; die Legitimationsfarte, mit welcher lungen nicht zur Verfügung steht.

Wilhelm Schulz.

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enthielte. Vom Wahlverein war im Interesse der 3. Wählerklasse sich der Biendobeamte bei seinen Opfern einzuführen pflegte, war In der am 6. d. Mts. abgehaltenen sehr stark besuchten Mit- der Antrag eingegangen, die bei Gemeindebertreterwahlen bisher gefälscht. Die Recherchen der Kriminalpolizei führten schließlich zur gliederversammlung des Wahlvereins hielt Genosse Reichardt übliche Wahlzeit, die immer von 9 bis 11 Uhr festgefeßt war, für Ermittelung des Heiratsschwindlers in der Person des früheren einen Vortrag über die Technik des Landgemeindewahlrechts. Der die kommenden Wahlen von 5 bis 8 Uhr abends festzusehen. Der Bureauvorstehers Otto Wegener , welcher verheiratet Redner kennzeichnete das Wahlunrecht, wie es in folgenden Zahlen Gemeindevorsteher schien keine große Neigung zu haben, diefem ist und in der Hermannstraße 62 wohnt. Die Verhaftung zum Ausdruck gelangt: Es wählen in der ersten lasse 13, in der Antrage zu entsprechen, denn er wollte auf Grund der Liste nach