Hoher Protektion. Im Rathause war man damals sehr wenig davon erbaut, daß die Schule Herrn Abraham Dienste er weisen solle, und auf einen Wink von maßgebender Stelle begann dann auch bald eine allgemeine Fahnenflucht der Lehrer und Lehrerinnen. Es ist vielleicht nicht uninteressant, einmal wieder daran zu erinnern, wodurch das Unternehmen der Kinder- Volksküchen sich die Sympathie der städtischen Behörden verscherzt hatte. Als vor jest zwölf Jahren die ersten Kinder- Bolfsfüchen eingerichtet worden waren, wurde von Herrn Abraham, ihrem Gründer und Leiter, öffentlich erklärt, er hoffe es dahin zu bringen, daß in Berlin fein Kind mehr zu hungern brauche". Das war natürlich nicht möglich ohne ein tüchtiges Stück Geld. Um es zusammenzufriegen, entfaltete der geschäftskundige Mann eine ganz außerordentlich eifrige Tätigkeit. In den Aufrufen, mit denen er sich an das„ warme Herz" der Berliner wandte, in den Notizen, die er den Zeitungen zur Veröffentlichung übersandte, in den Vorträgen, die er in Vereinen über Seine Bestrebungen hielt immer und überall schilderte er in beredtesten Worten die Not der Berliner Prole= tarierkinder. Doch der Erfolg, den er davon erwartete, lieb zu seiner großen Ueberraschung aus- ja, er erreichte durch seinen Eifer das Gegenteil: je nachdrücklicher er auf ill das Elend der Kinder hinwies, desto entschiedener wandte nan sich von ihm ab. Man sagte, Herr Abraham übe allzu ufdringlich die Kunst des Reklamemachens, um die Aufmertamkeit der Wohltäter" auf sein Unternehmen zu lenken, und r lasse auch allzu deutlich erkennen, daß er selber nur Be riedigung für seinen Ehrgeiz suche. Nachher kam dann auch noch das Bech, daß Herr Abraham auf der Berliner Gewerbeausstellung mit seinem Etablissement für allerbilligste Volksrnährung" die Neugier der kontrollierenden Nahrungsmittelpolizei weďte. Das war für manchen ein Anlaß mehr, ihm en Rücken zu kehren und es die Kinder- Volfsküchen entgelten ju laffen.
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Aber der wahre Grund der Antipathie war ein ganz anderer. Herr Abraham hatte die Unvorsichtigkeit begangen, zu vollständig den Schleier von dem Elend der Kinder hinwegzuziehen. Besonders im Ratjause mußte verschiedenen Leuten bange werden vor dem Fifer dieses Mannes. Der Tor erbrachte ja den Beweis, daß Die Sozialdemokraten, die von der Gemeindeverwalung eine durchgreifende Fürsorge für die hungernden SchulFinder verlangten, durchaus im Recht waren. Er selber bachte zwar nicht im entferntesten daran, irgendwelche Forerungen der Sozialdemokratie zu unterstüßen. Er erklärte ogar, daß er mit seinen Bestrebungen sogar dem„ Umsturz" entgegenarbeite. Aber man verzieh ihm nicht den Leichtsinn, den kommunalfreifinnigen Glaubenssatz anzutasten, daß es in Berlin überhaupt feinen nennenswerten Notstand gebe. Die Stimmung, die damals im Rathause herrschte, wurde gekennzeichnet durch eine Aeußerung des Kämmerers Maaß. Als Herr Abraham ihn heimsuchte, antwortete ihm der Kämmerer: „ Es gibt überhaupt keine Not in Berlin , Sie machen sie erst mit Ihren Bestrebungen." Ein freisinniger Stadtverordneter sprach es in öffentlicher Versammlung aus, man befürchte, daß die Stadt schließlich werde übernehmen müssen, was Herr Abraham begonnen habe. Zwar wird sonst gerade von dort aus immer auf die Privatwohltätigkeit verwiesen, die in solchen Fällen einzugreifen habe und auch völlig ausreiche. Aber diesmal war den führenden Geistern des Rathausfreisinns selbst das bißchen Privatwohl tätigkeit unbequem.
Der gute Herr Abraham mußte dann, da das Geld nicht langen wollte, den Kreis der zu speisenden Kinder start einschränken. Früher waren täglich 10 000 tinder gespeist worden, allmählich sank die Rahl bis auf die Hälfte, und gegenwärtig sind es nur noch 3-4000. In der Generalversammlung sagte Herr Abraham, in der Auswahl der Kinder sammlung sagte Herr Abraham, in der Auswahl der Kinder fei man von Jahr zu Jahr forafältiger und ängstlicher" geworden. Mit solchen Zahlen kann man aber auch eher auf die Unterstüßung der besibenden lasse rechnen. Herr Abraham hat sie inzwischen in derjenigen Gesellschaftsschicht gesucht und gefunden, wo die Exzellenzen figen. Seit er gar eine leibhaftige Frau Kultusminister auf feiner Seite hat, ist er eine Persönlichkeit geworden, mit der man rechnen muß. Frau Erzellenz Studt hat die Lehrerschaft den Kinder- Volfsküchen wiedergewonnen. Bei den guten Beziehungen, die der Berliner Kommunalfreisinn nach oben" hin zu haben wünscht, braucht heute niemand mehr zu fürchten, daß vom Rathause aus noch einmal versucht werden könnte, die Lehrerschaft zurückzupfeifen.
In der gestrigen Sitzung der städtischen Hochbaudeputation unter dem Vorsitz des Stadtrats Namslau wurde u. a. der Bauentwurf und Kostenanschlag in Höhe von 9000 m. für die geplante Erweiterung der Erfrischungshalle im Treptower Part an genommen. Auch der Bauentwurf mit dem Kostenanschlage in Höhe bon 215 000 M. für eine Erweiterung des Wirtschaftsgebäudes beim Krankenhause im Friedrichshain fand die Zustimmung der Deputation. Angenommen wurde ferner der Entwurf mit dem Kostenanschlage( 11 200 M.) für die Herstellung eines sogenannten Düngerbansens. Beim Sophien- Realgymnasium soll ein Turnplay eingerichtet werden.
Profeffor Dr. Backhaus- Berlin hat den Ruf erhalten zur Begründung und Leitung einer Landwirtschaftlichen Hochschule in Verbindung mit der Universität Montevideo ( Uruguay ).
Professor Backhaus war bis zum vorigen Jahre Direktor der städtischen Rieselgüter in Berlin .
Geldschrankfnader an der Arbeit. Eine Beute von 4000 m. machten Geldschranfinader, welche dem Bureau der Internationalen Artistengenossenschaft, Neue Jakobstraße 8, einen unwillkommenen Besuch abstatteten. Die Einbrecher öffneten die Bureauräume
mittels Nachschlüffels, sicherten sich die Flucht über die Hintertreppe
begehrte zum Chef geführt zu werden. Bei diesem erkundigte er auf der Straße fortsette. Hierbei ist der Kellner Zimmermann von sich danach, ob in seinem Geschäft ein Herr X. als Kommis an einem noch nicht ermittelten Kollegen erwürgt worden. Da die gestellt sei. Erstaunt bejahte der Chef die Frage und ließ Herrn X. Namen sämtlicher bei dem Auftritte beteiligten Personen bekannt rufen. Nun fragte der Schuhmann weiter nach der Höhe des Ge- find, so dürfte der Schuldige bald festgestellt werden. Die Leiche baltes und ob der Chef mit der Aufführung des Herrn X. zufrieden des Getöteten wurde nach dem Schauhause gebracht. sei. Nach erhaltener Auskunft entfernte sich der Schußmann, ohne eine nähere Erklärung abzugeben. Stand X. unter Polizeiaufsicht Wer ist die Tote? Am 3. d. M. ist in der Putligstraße, Ecke oder schwebte eine Untersuchung gegen ihn? Auf jeden Fall kam er Salzwedelerstraße, eine unbekannte Frauensperson besinnungslos aufin einen schweren Verdacht bei seinem Chef wie bei seinen Kollegen, gefunden und in das Krankenhaus Moabit eingeliefert worden. Beund er ist in großer Gefahr, seine Stellung zu verlieren. und er ist in großer Gefahr, feine Stellung zu verlieren. Wenn ichreibung: Zirka 60 Jahre alt, 1,50 Meter groß, unterfich das Vorgehen der Polizei wiederholt, kann er sich überhaupt in fegt, fich das Vorgehen der Polizei wiederholt, kann er sich überhaupt in jezt, forpulent, grauweißes Haar, graublaue Augen, breite feiner Stellung halten, denn welcher Kaufmann wird einem Kommis dice Naie, starke Badenknochen, rotblaues, gedunienes Ge Vertrauen schenken, um den die Polizei sich angelegentlich bekümmert? sicht. Kleidung: Schwarzer Cheviotrock, grüner StoffWird ein solcher Mensch nicht geradezu auf die Bahn des Verbrechens unterrod Wird ein solcher Mensch nicht geradezu auf die Bahn des Verbrechens unterrod, schwarze Cheviottaille, schwarzes, kurzes Sommergedrängt? Wenn die Polizei Ursache hat, sich mit x. zu be- jackett, hohe alte Knöpfftiefel, schwarzes, wollenes Kopftuch, braune schäftigen, so ist sie doch verpflichtet, dies in diskreter Weise zu tun, Strümpfe, rot und braun gemusterte Untertaille, alte schwarze solange der Mann bestrebt ist, redlich sein Brot zu erwerben, und Fingerhandschuhe, schwarzer Kapotthut mit schwarzer Feder, weißes das ist hier der Fall. Die Kollegen des x. stellen ihm ein gutes Taschentuch mit Monogramm B. M. 10. Auskunft über die Persön Zeugnis aus, und auch der Chef hatte keinen Grund zu Alagen. lichkeit der Verunglückten wird auf jedem Polizeirevier oder auf dem Durch das indiskrete Borgehen der Polizei hat er natürlich an Polizeipräsidium, Zimmer 329, zu 1122 IV 41. 06 entgegen Achtung und Vertrauen eingebüßt.
genommen.
Der aus dem Moabiter Zuchthaus entsprungene Baranowski hat Der auch in Berlin bekannte Schriftsteller Johannes Holzmann sich nicht lange der Freiheit erfreut. Baranowski ging vorgestern( Senna Hoy ) hat in letzter Zeit wiederholt versucht, sich in nachmittag nach der Gegend des Stettiner Bahnhofes. Auf einen empfehlende Erinnerung zu bringen. Erst wurde in einige Berliner Augenblick kehrte der Entsprungene bei einem Schankwirt an der Zeitungen die Meldung lanciert, er sei in Warschau in einem Dann machte er sich, aller Kampfe mit der Polizei erschossen worden. Wir knüpften gleich an Ede der Borsig- und Tiedstraße ein. Wittel bar, auf den Weg, um seine Frau zu suchen. Er wußte, daß diese Nachricht die Bemerkung, daß das unwahrscheinlich sei und sie von der Kaiser Friedrichstraße nach Schöneberg verzogen ist, Herrn Holzmann, der einiger Monate Gefängnis wegen den deutschen tannte aber weder Straße noch Hausnummer. Suchend bettelte er Staub von seinen Bantoffeln schüttelte, nicht ähnlich sehe. Dieser zugleich die ganzen Straßenzüge ab, um zu Geld zu kommen. Tage wurde wieder gemeldet, daß der Mutige fich in ärztlicher BeSierbei erkannte ihn im 4. Schöneberger Revier ein Kriminal- handlung in Warschau befinde. Auch diese Nachricht ist falsch. Uns schußmann nach der Beschreibung, die das Berliner Polizeipräsidium ging aus Bern eine Zuschrift zu, daß in einer zum Dienstag, den in einer Runddepesche überallhin mitgeteilt hatte. Der Schuhmann 6. Februar, von den Anarchisten arrangierten Versammlung, in der nahm den Verbrecher fest, der sich ohne Widerstand abführen ließ. Dr. Friedeberg als Referent angekündigt war, aber nicht kam, ein Baranowski trug unter der wollenen Jade noch die Anstaltskleidung. Herr Herzog einsprang, der sich als Senna Hoy entpuppte. Jetzt Er wurde in das Zuchthaus zurückgebracht. soll dieser Renommist in Zürich verhaftet worden sein wegen BannUeberfallen und schwer verletzt wurden in der Nacht auf dem bruchs. Also hatten wir den Herrn doch richtig eingeschätzt. Gesundbrunnen die beiden Brüder Gustav und Richard Schmilfe, Zur Selbstmordchronit. Mit Salzsäure vergiftet hat Joachimstraße 19 wohnhaft. Die jungen Leute waren gegen Mitter- fich gestern morgen in der achten Stunde der 27jährige Schuhmachernacht, von einem Vergnügen kommend, auf dem Heimwege be- geselle Wilhelm Betkowski, Müllerstr. 12e wohnhaft. griffen, und als sie am Humboldthain die Ramlerstraße passierten, Hülferufe des Selbstmordkandidaten, der sich in furchtbarem Schmerze wurden sie plötzlich von mehreren jungen Burschen angerempelt und wand. wurden die Nachbarsleute auf die Tat des V. aufmerksam überfallen. Ganz besonders schienen es die Täter auf Gustav gemacht. In hoffnungslosem Zustande kam der Lebensmüde nach Schmille, einem Schlächtergesellen, abgesehen zu haben. Dieser er der Charité. Wegen schlechten Geschäftsganges hielt nicht weniger als sieben Stich- und Quetschwunden am Kopf. Selbstmord verübt hat der Kaufmann Christian Bauhof aus Auch dem Bruder Richard, einem Schlosser, der den Bedrängten der Naunynſtr. 40. B. betrieb eine Buchbinderei, die infolge eingegen die Angreifer in Schuk nahm, wurde übel mitgespielt. In tretender Schicksalsschläge nicht so recht florieren wollte. Von Tag der Unfallstation in der Badstraße erhielten die beiden Verwundeten zu Tag ging das Geschäft mehr zurück. Vor 2 Monaten verdie ersten Notverbände. schwand B. plöglich. Jetzt ist seine Leiche aus der Havel an der Binnowerschleuse gelandet worden. Eine unbekannte Wird es zu einem allgemeinen Droschkenstreit kommen? jugendliche Selbstmordkandidatin ist gestern abend Mit dem in der vorigen Woche von den Vorständen der ver- im Treptower Part aufgefunden worden. Ein Schuhmann vom schiedenen Droschkenfuhrherren- und Droschkentutschervereinen ge- 70. Polizeirevier entdeckte in der Nähe der Sternwarte ein etwa faßten Beschluß über Maßnahmen gegen die Sperrung des Pots 20jähriges Mädchen, das sich in bewußtlofem Zustande befand. Eine damer Blazes und andere lästige Polizeiverordnungen befaßte fich geleerte Lysolflasche, die daneben auf dem Rasen lag, ließ erkennen, am Mittwoch eine Vertrauensmännerversammlung daß es sich um eine Lebensmüde handle. Der Beamte brachte das des Vereins der Droschkenführer Berlins und junge Mädchen nach der Rettungswache am Görlitzer Bahnhofe und umgegend. Der Vorsitzende Knütter gab einen Bericht über von dort in das Krankenhaus am Urban. den Verlauf jener Vorständesizung und den Inhalt der beschlossenen Petition an den Polizeipräsidenten und den Minister. Außer gegen die Sperrung des Potsdamer Plazes richtet sich diese Petition unter Arbeiter, Parteigenossen! Im Inseratenteile der gesamten anderem gegen die Beschränkung der Freizügigkeit, die darin erblickt wird, daß für die Vororte ein besonderer Fahrschein gefordert wird, Parteipresse sowie in den Wigblättern und sonstigen den Parteidessen Erlangung mit viel Zeitverlust und Unannehmlichkeiten ver- interessen dienenden Organen finden sich jahraus, jahrein kostspielige fnüpft ist, ferner dagegen, daß die Kutscher bei der Abstempelung und pomphafte Ankündigungen hiesiger im oberen Kreise Solingen ihres Fahrscheines in Livrée erscheinen müssen, daß es jedem Bolizei- domizilierender Versandgeschäfte, die dem Leser der Parteipreffe beamten freisteht, ihnen den Fahrschein abzunehmen, daß die Kutscher Waren aller Art zum Kaufe gegen vorherige Einsendung des Bewährend des Fütterns beim Kopfe des Pferdes stehen sollen, und trages anbieten. Da uns schon seit längerer Zeit Beschwerden über schließlich auch gegen die Herauffehung der Altersgrenze für die die geschäftlichen Praktiken und über die Qualität der Waren der Erlangung eines Fahrscheines von 18 auf 21 Jahre. Mit diesem jogenannten„ Bersandgeschäfte" zugegangen sind, auch die Behörde Bunft der Petition fonnte sich der Vorstand des Droschtenführer- schon um Intervention angegangen wurde, so hat sich unterzeichnete vereins nicht ohne weiteres einverstanden erklären. Die Herauf- Redaktion vorgenommen, im Interesse der Leser der Arbeiterpreſſe sehung der Altersgrenze entsprach einem Wunsche der Kutscher, ist den uns gemachten Angaben auf den Grund zu gehen. Wir haben positive Beweise dafür in Händen, daß ein Teil aber den Fuhrherren unangenehm, weil sie eine Verminderung der verfügbaren Arbeitskräfte mit sich brachte. Die Fuhrherren wollten der Beschwerden durchaus berechtigt ist; um nun aber ein vollaber diesen Bunkt nicht fallen lassen und machten das gemeinsame ständiges Material zusammenzubekommen, ersuchen wir alle Arbeiter Vorgehen davon abhängig, daß die Betition ihrem ganzen Inhalt und Genossen, die bereits mit den im hiesigen Bezirk( Solingen , Wald, nach auch von den Organisationsvertretern der Kutscher unter- Gräfrath , Ohligs und Höhscheid) tätigen Bersandhäusern" unschrieben werde. Der Referent bemerkte, daß man wohl aus Bwed- angenehme Erfahrungen gemacht haben, uns den Namen des Ge mäßigkeitsgründen diesem Wunsche der Fuhrherren entsprechen schäfts, der Waren und den Erfolg etwaiger Reklamationen mitzuEr wies darauf hin, daß Kraftwagenführern schon vom teilen. Auch wird die Angabe des Preises erwünscht, zu dem die könne. 18. Lebensjahre Fahrerlaubnis erteilt wird und anderen Fuhrleuten Waren bezogen wurden. Eine Postkarte genügt! Wir schon vom 16. Lebensjahre an. Die Versammlung erklärte sich dann ersuchen dringend um die Erfüllung des Wunsches! gegen wenige Stimmen auch mit diesem Punkte der Petition ein- Die Spieleraffäre bei den Garderegimentern scheint für manche verstanden. In der Diskussion wurde auch besonders die Plöglichkeit Beteiligte noch recht unangenehm zu werden. Die Stelle des Feldfritisiert, mit der die Sperrung des Potsdamer Plazes durchgeführt webels Renno von der ersten Kompagnie des Kaiserin Augustawurde. Gleich mit dem Tage der Bekanntgebung trat die Polizei- Regiments ist schon neu besetzt. Außerdem haben sämtliche Unterberordnung in Kraft; die meisten Kutscher wußten noch nichts da- offigiere und Avantageure dieser Kompagnie mit Ausnahme des bon, ja selbst eines der beiden Polizeibureaus in der Nähe des Kammerunteroffiziers einstweilen eine Versetzung erfahren. Blazes war noch nicht informiert, da kamen schon die Anzeigen ersten Anstoß zu der Anzeige soll ein in Haft befindlicher Unterwegen Verlegung der Verordnung. Wird diese Verordnung nicht offizier des Kaiserin Augusta- Regiments gegeben haben. Dieser soll rückgängig gemacht, so meinte man, dann würde die Polizei dieselbe durch seine Spielverluste sich haben verleiten lassen, eine Summe Maßregel auch auf andere Plätze ausdehnen. Umſomehr seien von 6000 Mart zu unterschlagen. Außerdem wird er beschuldigt, energische Gegenmaßregeln notwendig. Manche Redner bezweifelten versucht zu haben, von einem Mädchen die Unterschrift zu einem die Standhaftigkeit der Fuhrherren. Unter Berücksichtigung dieser von ihm gefälschten Wechsel zu erlangen. Diese noch rechtzeitig Bedenken nahm deshalb die Versammlung einstimmig folgende Re- aufgedeckten Fälle gaben den militärischen Vorgesezen Anlaß zum Eingreifen. solution an:
„ Die Versammlung beschließt, ihre Zustimmung nur unter den Umständen zu geben, daß die Fuhrherren an dem festgesetzten Termin, den 20. Februar, bestimmt festhalten und spätestens bis zum 21. Februar erklären, daß sie die Fuhrwerke zurückziehen wollen. Sollten sie davon abgehen, so haben sie von seiten der Droschken führer keine Hülfe zu erwarten."
Ein Vertreter der Automobilfahrer teilte mit, daß auch seine Kollegen sich mit dem Vorgehen solidarisch erklären.
Am Wannseebahnhof ist vorgestern ein junges Mädchen aus dem Zuge gestürzt und bis jetzt noch nicht refognosziert. Es trug einen blauen Samthut mit weißer Feder, ein schwarz weiß fariertes Umschlagetuch, blaue Samttaille, schwarzen Rod, goldene Knopf ohrringe, goldene Brosche nnd ebensolche Halskette. Sie hatte blondes Haar und defekte Zähne.
Verhaftungen, Freilassungen wechseln sich gegenseitig ab. Dagegen
Ueber die Hennigsuche ist heute nichts Neues zu bermelden. im Falle einer Ueberraschung und entfernten von den Türen die scheint sich schon der Volkswiz mit dem negativen Ergebnis der Portieren, die sie dazu benußten, die Fenster dicht zu verhängen, polizeilichen Nachforschungen zu befaffen. Steht da des Abends am
um so ungestört bei Gaslicht arbeiten" zu können. Um das Ge- Bahnhof Börse der Inhaber eines Fernrohres, bei dem man gegen Bücher zwischen Schrank und Wand, durchbohrten dann die Banzer- nächster Nähe beaugenscheinigen kann. Dieser Tage standen eine
räusch beim Oeffnen des Geldschrantes abzuschwächen, schoben sie Erlegung von 10 Pf. die Figsterne und sämtliche Planeten in aller
platten des Schrankes, so daß sie die Schloßvorrichtung mit Leichtig- Anzahl Neugieriger um der Geschäftsmann herum, als sich ein ⚫leit beseitigen fonnten. Aus dem Schranke stahlen sie 2000 M. Bar- Schußmann das Vergnügen des Durchsehens durch das Fernrohr erbestand der Veteranenkaffe und 1800 M. Bargeld der Genossenschafts- laubte. Sofort erscholl aus der Menge der Ruf:" Seht doch, jetzt laffe, bestehend in Gold, Silber und fleinen Banknoten. Dann sucht die Polizei den Hennig schon auf dem Monde!" Allgemeines öffneten die Diebe noch einen Nebentresor, in welchem fich für Gelächter der Umstehenden war die Antwort. 89 000 M. Wertpapiere und Coupons befanden, die sie jedoch nicht Erwürgt. Vor der Schankwirtschaft von Klemke in der Kleinen mitnahmen. Wahrscheinlich fürchteten die Verbrecher, durch die Verwertung der Papiere sich verraten zu fönnen. Ungestört wie sie Hamburgerstraße 23 wurde gestern früh 42 Uhr der 35jährige gekommen und ohne Zurücklassung irgend einer Spur entfernten Kellner Max Zimmermann, Brunnenstr. 188 wohnhaft, bewußtlos sie sich wieder. Die Kriminalpolizei ist der Ansicht, daß der Ein- aufgefunden und nach dem Krankenhause geschafft. Bei feiner Einbruch von gewerbsmäßigen Geldscheanttnadern ausgeführt wor- lieferung war er bereits verschieden. Wie die polizeilichen Ermitte lingen ergeben haben, wurde jenes Lofal seit längerer Zeit in den den ist. späten Morgenstunden von zwölf Kellnern besucht, die bis nach Wie man Verbrecher züchtet. In ein Ladengeschäft im Zentrum Mitternacht gearbeitet hatten. So war es auch in leyter Nacht. Sie der Stadt trat vor einigen Tagen ein Schußmann in Uniform und zechten und gerieten schließlich in eine arge Schlägerei, die sich noch
Die Redaktion der ,, Bergischen Arbeiterstimme" in Solingen er sucht uns um Aufnahme, folgenden Rundschreibens:
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Den
Arbeiter- Bildungsschule Berlin . Der Unterricht in Redcübung muß am tommenden Freitag wegen Erkrankung des Vortragenden ausfallen.
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Eduard Möller- Hüte, Mützen, Delzwaren
Rixdorf, Bergstr. 24.
August Lucas, Bergitr. 63 Leih- Haus Wollwaren, Strümpfe, Trikotagen
Spezial- Geschäft. Gegr. 1872. Rixdorf,
Otto Bredow, Hermannstr. 6. Wollwaren, Strümpfe, Trikotagen,
Putz- und Modewaren.
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Beleihung von Brillanten, Gold- und Steibungstiden ec.
Silberfachen, Uhren, Büchern, Wäsche,
Emil Hoegner
Grunewaldstraße 108.
Wäsche-, Weiß-, Woll- und Manufakturwaren. Vorgezeichnete und fertige Handarbeiten.
Herren- Artikel.
Mitglied von 8 Rabatt- u. Sparvereinen.
268V*
Verantwortlicher Redakteur: Hans Weber, Berlin . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW.
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