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Der Angeklagte giebt zu, daß er noch nicht 20 Jahre alt| Nächsten Haus oder Alles was sein ist!" Gegen dieses Gesetz auch das Leffing- Theater für Borstellungen der Freien Boltsbühne Auf eine weitere Frage des Staatsanwalts bestreitet der hat sich Angeklagte, daß über ihn als Firma in Wien der Konkurs er denn der Angeklagte in arger Weise verfündigt. gewonnen werden solle, sowie die mangelhafte Buchführung öffnet worden sei. Er fei fchon lange aus Wien fort gewesen, nehmen er hat nur darauf gefonnen, an fich zu feitens des früheren Kassirers Wildberger, andererseits die er erlangen Behauptung Dr. Wille's, durch Türk seien politische Tendenzen ats aus einem ihn als Privatperson angehenden Wechſel in Wien tönnte, ganz gleichgiltig, ob es sich um das Gelb eines un- in die fünfileriſche und technische Leitung des Vereins zu tragen Sota Staatsanwalt überreicht ein Telegramm des deutschen Kon- bandelte, som har a les egal, el befolgte nur die 2pfung: öffentlichte Gerie von Sprechſaalartikeln und durch das von fundigen Provinzialen oder die Ersparnisse einer armen Wittwe versucht worden, betreffen, sind durch die im Vorwärts" ver­fulats in Paris , wonach wy dort viermal in Konkurs rathen, wegen Bankerotts und Betruges zu 6 Monaten Gefchleunigst alles zu Gelb gent if eine Bersönlichkeit, Tilgner herausgegebene Flugblatt genügend bekannt. Die von Her den Aktien aus Filialen nach der und Wilhelm Bölsche , Julius Hart und Wilhelm fängniß und am 15. Mai 1889 wegen, abus de confiance zu bem es leicht gelingt, leine Stontrahenten schließlich, sum Gegen gegen 2000 Personen besuchte Versammlung brachte die ob­3 Jahren Gefängniß verurtheilt worden seina soll. Der Antheil von dem zu beschlagen, nas, dieselben ursprünglich beab- schwebenden Differenzen zu feiner Erledigung, weshalb eine neue getlagte bestreitet, in Paris jemals in Korurs gerathen oder zu sichtigt hatten; er wußte fie gehörig in Vertrauen einzulullen Generalversammlung einberufen werden soll. Monaten Gefängniß verurtheilt zu fein. Gr sei in contu- und ihnen alles abzunehmen, was sie besaßen, wie die Spinne

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maciam wegen abus de confiance

Treu und Glauben.

2 verspeist, in ihr Net geräth.

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In einer öffentl. Versammlung für Männer und Frauen,

Allgemeiner Arbeiterinnen- Verein, Filiale Norden. Große Versamm tung am Donnerstag, Abends 8 Uhr, Belforterstr. 15 bei Schneider. Bortrag des Fräulein Baader.

Barbiere, Friseure und Verrüdtenmacher Sevline. Bersammlung am Donnerstag, den 6. Oftober, Abends 10 Uhr, Rosenthalerstr. 38. Ruderverein Vorwärts" Sigung am Donnerstag, Abends 8 Uhr, bei

Bodenburg , Kommandantenstr. 10-11. Bortrag des Herrn Wt. Thiele über Waffersport. Donnerstag, Abends 9 uhr, bet Möwes, Böchſtr. 8.

Gefangverein Proletariat"( Gemischter Chor). Uebungsstunde jeben Geselliger Klub der alten Moabiter. Sizung am Donnerstag, Abends Uhr, bet Sittto, Stephanftr. 23.

Berliner Turngenossenschaft. Die erfte Lehrlingsabtheilung turnt Montag und Donnerstag von 8-10% Uhr im Lessing- Gymnasium, Pantſtr. 9. Arbeiter- Bildungsschule. Donnerstag Abends 8%-10% Uhr: Süd­Schule: Sagelsbergerite. 43: interricht in Deutsch ( oberes), Logit; it boit­Schule, Reichenbergerstr. 133: Unterricht in Geschichte( mittel); Dit= saule, Marfusfir. 31: Unterricht in Physiologie; Nord- Schule, Müller­straße 179a; Unterricht in Chemte. In alle Fächer tönnen noch Schüler und Schülerinnen, auch jezt, im Laufe des Semesters, eintreten.

Lese- u. Diskutirhlubs. Bonnerstag. Dießgen, Abends 8 Uhr

bei dröber, wieſenſtr. 39. Neue Zeit, Abends 8 Uhr, Boyenstr. 40, bet erwegh, Abends Uhr, Reichenbergerstraße 54, Ede Laufizerſtraße, bei Sayer.- Uus. Gelb, Donnerſtag bei Zubell, Naunynstraße 86, bends weg Treptow . Emanzipation, Abends 8% Uhr bei Spät, Weinstr. 28

9 Uhr.

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St. Urba 11,

Hasenclever, Abends 8 Uhr, Restaurant Bischof, Baumschulen­Distutirklub der Hausdiener, Abends 9 Uhr bei Sommer, Grünftr. 21: Sigung. Arbeiter- Sängerbund Berlins und Umgegend. Donnerstag. Uebungs­stunde Abends 9 Uhr. Aufnahme neuer Mitglieder. Annenftr. 9, bet Broß.- ornblume, Blumenjir. 64, bei Wuttle.- Fri- Brezelschluß, Annenſtr. 16, lingsluft, Flottwellstr. 5, bet Bartel. b. Steiner.- eiße Rose, Reinickendorf , Reinickendorferstr. 25, b. Scheffler. Dorf= Morgenroth 1, Rummelsburg , Berlinerstr. 9, bei Friefecte. c02, tödtein, Wilmersdorf , Berliner - u. Augufiftr.- Ecke bei Schulz. Alte Schönhauferstr. 42, bei Reimann. Ginigteit,( Sutmacher), Pappel allee 3-4, bet Straufe. 8utunft 1, Stegliz, Kurhaus Friedenau. Sarmonie, Tempelhof , Dorfstr. 10, bet Gerth. Beilchen blau, kott­bufer Damm, bet jatob. Butunit 2, Nied.- Schönhausen, Buchholzerftr. bet Hempel.- Ostpreußischer Männer- Gefangverein, Holzmarttstr. 8 - Borax, bet Deter.- Edelweiß, Melchiorstraße 15, bet Stehmann. Matglöckchen 2, Süd- Ost, Ginigteit 2, Groß Lichter­Reichenbergerstraße 16 bei Bagold. felde, Amalienstraße, bet Hann. Freie Sänger, Friedenstraße 74, bei Engelhardt. Kreuz­8ufunfts, Belten, bei 2. Grunow. berger Garmonte, Sindenfiraße 106, bet oppe. Nordstern, Müllerstr. 7 bei Reichardt. Morgengrauen,( Bäcker), 3 bis 5 Uhr Treue Brüder, Nachmittags, Gipsstraße 3 bei Pyrtec. Ahrendt Siebes fraße 28. Libertee, Gisenbahnstraße 20 bet Siegmund. Liebertafel Echo, Reichenberger- und Forsterstraßen- Ecke, bei Spindler. Vorwärts 9, Charlotten­28 est en b, Blumenthalftr. 5 bet Behrendt. burg , Schillerstr. 102 bet Stahl. Gesangverein Freundschaft 1, Brunnenstr. 114 bei Oswald Berliner. Gefangverein Abendroth in Deutſch- Wilmersdorf bet Mölter. Gesangverein der Stuckateure Arbeiter- Gefangverein Berlins und Umgegend, Seydelftr. 30 bet Preußer. Borwärts 2" Gesangverein Spandau Mönchstraße bet Wintler. Schönhauser Allee 28, bet Kuhlmey. Bund der geselligen Arbeitervereine Berlins und Untgegend. Alle Zuſchriften den Bund betreffend find zu richten an: Mar Gens Berlin N., Belforterstraße 26, 1 Tr. Donnerstag: Gefelliger Verein Frei und Lustig bet Göze, Oranienstraße 158,- Simmer- Schüßengesellschaft Humoristischer Verein Pautenschwengel,

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Gache Nach dem geltenden frozzofischen Recht spiele fich, die gehend su ben eigenen Sälen er antara berbie am 2. Oftober, in der Berliner Bockbraueret, Lempelhofer die be bort so ab, daß in folchen Fällen einfach in contumaciam Stenbau ben einzelnen Fällen ber Anklage erklärt der Staate Berg, stattfand, hielt Herr Dr. Bernstein einen ſeſſelnden for bichte zuläſſige Stranje extamit wird, daß, dies Urtheil aber caratterien tam, einiger ber 17 Jälle fich als Bortrag über ansteckende Krankheiten, welche reichen Beifall Sofort hinfällia in ranzöfifchen Gerichte stellt. Der französische Massenverwalter habe auderen Fällen müsse Freisprechung erfolgen. Bei der Straf­wenn sich der Betreffende persönlich dem fchlagung und 12 Fälle als Betrug. In den fünf fand. Der Versammlung folgte ein gemüthliches Beisammensein. ihm direkt mitgetheilt, daß er feinerlei Anforderungen an ihn abmessung seien wesentlich persönliche Momente zu berüc habe und er nun ruhig nach Paris kommen solle. fichtigen." Der Angeklagte, so etwa schließt der Staatsanwalt, Es folgen hierauf die Plaidoyers.. ist nicht als Gewohnheits- Verbrecher anzusehen, sondern den Staatsanwalt Dr. Benedig: Es ist nicht zu leugnen, deutschen Gerichten gegenüber als homo novus. 3 giebt manche daß der Angeklagte vermöge seiner ganzen Persönlichkeit ein Lebewesen, die selbst, wenn sie von einer Kirchthurmspike gewisses Interesse erregt. Der Angeklagte ist, das läßt sich nicht herabfallen, unten immer wieder auf die Beine kommen. leugnen, ausgerüstet mit ungewöhnlichen Vorzügen an Körper Der Angeklagte gehört auch zu dieser Spezies. Ich hoffe, eine und Geift. Durch die Art, mie er das hier in spätere Verhandlung wird Gelegenheit geben, den Lebenslauf und Frage stehende weit verzweigte Material beherrscht, hat die Schicksale des Angeklagten zu verfolgen selbst bis nach er bewiesen, daß er ein nahezu seltenes Gedächtniß be- Bosnien hinein. Ueberall ist es ihm gelungen, sich aus nichts fizt und sein glänzender, entschiedener Vortrag giebt den Be- herauszuarbeiten und in gewissen Kreisen der Geschäftswelt eine weis einer ihm inne wohnenden ungewöhnlichen rednerischen bedeutende Rolle zu spielen. 230 er gewesen ist, ist er immer Begabung, aber diese ist nicht derartig, daß sein Vortrag be- mit unangenehmem Beigeschmack von dannen gezogen: als er in deutend wirkt, sondern sie ist mehr marktschreierisch und seine Wien abgewirthschaftet, hatte, ging er nach Paris , als er dort theatralische Darstellung schließt immer mit einem Applomb und nicht mehr bleiben konnte, fam er nach Berlin , aber einem Siegesblick ab. Die Beweisaufnahme hat ferner ergeben, ich hoffe, daß ihm auf recht lange Zeit die Möglich daß der Angeklagte mit rastlosem Fleiß und großer Energie von feit genommen werden wird, sein Finanzgenie weiter Gieshott.- Süd- Ost, bei Zoltsdorf, Gorauer- und Görligerstraßen Ede. früh bis spät gearbeitet hat und nüchtern und sparsam ist. Aber zu entfalten. Er dürfte wohl auch kaum einen Blas mehr dafür die Schrſeite der Medaille ist der raftlose Drang des Angeklagten, finden; London dürfte nicht, ber rechte Boden für ihn ein af möglichst viel in seine eigene Tasche hineinzuarbeiten. Er hatte ob er Sehnsucht nach Petersburg mit der Nähe von Sibirien hat, nicht das Verständniß für die ethische Seite eines großen Bedürfte doch zweifelhaft erscheinen. Hervorzuheben ist noch be­fizes und für, das, was man mit einem großen Besitz für Staat sonders, daß der Angeklagte mit dem, was in der und Familie leisten kann. Er hatte bei seinem Geld- soliden Geschäftswelt Börse" heißt, nichts zu Erwerb lediglich die eigene Tasche im Auge. Der Angeklagte ge- thun hat und die ihm mangelnde Kreditfähigkeit beweist hört zu den Leuten, die überall verstehen, sich aus nichts heraus- fchon, daß die Börse als solche den Angeklagten aus zuarbeiten und die entweder Feldmarschall oder Räuber- Haupt gespien hatte." Indem der Staatsanwalt schließlich noch mann werden. Der Angeklagte hat der letzteren Alternative sich einmal hervorhob wie der Angeflagte auf feinen zugewandt und den alten guten Grundfah: Honeste vivere, Generalstab" einen bestimmenden Einfluß ausübte, beantragte er neminem laedere, suum cuique" in jeder Beziehung zu ver- nach dem Grundsaze:" Wem viel gegeben ist, von dem wird auch Lehen. Die Ehre des Handelsstandes wurzelt in dem Begriff von viel gefordert" und unter Berücksichtigung der Thatsache, daß der Der ehrliche Handeltreibende wird stets Angeklagte namentlich im Falle der Wwe. Schucht perfide, infam Rechte, sondern auch schwere Pflichten auferlegt, daß da, wo ihm Gefängniß, 6000 m. Gelbbuße event, noch 400 Licht und Luft gewährt wird, sich durch Bethätigung der kaufmännischen Tage Gefängniß und 5 Jahre Ehrverlust, außer Ghre das Vertrauen von Kunden zu erwerben, er sich zu hüten dem für das nebenherlaufende Steuervergehen eine Strafe in hat, vom Wege der Ehre abzugehen. Die Ehre des Kaufmanns Höhe von 576. liegt aber zunächst äußerlich erkennbar in seiner Buchführung, Rechtsanwalt Dr. Gotthelf behält eine Würdigung des und für die ungenügende Buchführung in feinem Ge persönlichen Theiles der staatsanwaltlichen Ausführungen für schäft ist der Angeklagte verantwortlich. Er war die Seele einen späteren Theil der Vertheidigung vor. Er glaubt, daß in ganzen Geschäfts, ohne sein Wissen fonnte weder keinem Falle dem Angeklagten eine strafbare Handlung nach­in der Zentrale noch in seinen Filialen ein Apfel zur Erde gewiesen werden könne, daß es demselben vielmehr durchweg ge­fallen, seine Angestellten waren seine Werkzeuge, die blindlings fungen sei, den gegen ihn erhobenen Verdacht zu zerstreuen. feinen Instruktionen folgten, er saß in seiner Zentrale Betrug könnte nur dann vorliegen, wenn der Angeklagte, als wie die Spinne im Netz und wartete, was da fommen er die betreffenden Effekten bekam, gewußt hatte, daß er werde, Bur Treue im Geschäftsleben gehört doch auch, daß nicht in der Lage war, dieselben zurückerstatten อิน man sein Benehmen den Kunden gegenüber so eingerichtet, daß tönnen. Der Bertheidiger sucht dann in einer Tän der Geschäftsabschluß mit den Kontrahenten sich auch als mutuus geren rechnerischen Darlegung nachzuweisen, daß der An- Fein Korn bet Klatt, Boechstr. 61. Gefelliger Verein Azalte, Michael­consensus darstellt. Was die Geschäftsbedingungen des Angeklagte, selbst nach den Grundsägen des vorsichtigsten Kauf- bei Commer, Grallschreiberst 58.- Musikverein Animo, bet Schmidt, getlagten betrifft, so find diefelben, objektiv betrachtet, hals- manns annehmen durfte, daß er vollkommen zahlungsfähig war. Wrangelstraße 141. Theaterverein Grüne Gich e( vor dem Salle'schen abschneiderische, denn sie tnebeln einfach die Kunden, welche sich Schuld des Angeklagten sei es nicht, daß die große Krisis eintrat Thor ), bei Raporte, Solmsstr. 1. in die Hände des Bantiers begeben. Es ist ja richtig, daß diese und jene Reit anbrach, in welcher jeder, der Forderungen an fra Geschäftsbedingungen von Tausenden für richtig und zuläßig einen Bankier hatte, nur noch die Hilfe des Staatsanwalts in Gesangverein Alt- Dessau, Abends& Uhr, bet kind, Wrangelfir. 91. gehalten werden, aber die Geschäftsbedingungen allein machen es Anspruch nehmen zu können glaubte. Nichts von alledem, was nicht, der gute Kaufmann muß sich vielmehr auch be- den Angeklagten zur Last gelegt werde, sei erwiesen, ausgenommen mühen, einen mutuus consensus zu erzielen. Der Angeklagte hat den zugegebenen einfachen Bankrott und selbst im Falle fich darum nicht weiter bekümmert, er war zufrieden, wenn die Seiffert, dem der Staatsanwalt als einen der schwersten be­ahnungslosen Leute das Blankett unterschrieben hatten und er trachte, habe der Angeklagte Strafbares nicht begangen. bestand dann auf seinem Schein". Etwas anderes ist es auch, Der Vertheidiger geht alle Fälle durch und sucht den Nachweis ob sich solche Bedingungen in Händen von Heymann, Meyer zu führen, daß noch weit mehr, wie vom Staatsanwalte bean- und Donnerstag Abend von 8-10 Uhr, in der Turnhalle, Pantſtr. 26. Sohn und anderen Leuten befinden, welche sich bewußt sind, daß tragt ist, ausscheiden müsse. Man müsse dem Angeklagten ein- Geselliger Verein Freiheit, Abends 9 Uhr, bet Thierbach, Schwedter fie ihren Kontrahenten Treue bewähren, oder aber in der Hand räumen, daß er mit beispiellofem Fleiße gearbeitet habe, wenn G. Bros. Verein ehemaliger 22. Gemeindeschüler, punft des Angeklagten, der den Leuten in der Provinz durch seine es ihm nicht geglückt sei, die höchste Staffel zu erreichen, so fei suhr, bet Schröder, Stegligerfir. 18. Pfropfenverein Webbing, Abends Annoncen vorspiegelte, daß er die Börsengeschäfte am billigsten dies zum Theil wohl auf den Umstand zurückzuführen, daß die subt, bet Selterhoff intonir. 5. Freundschaft, Abends 9 uhr, mache und dieselben dadurch zu sich heranzog.. Vergnügungs- Verein Renata jeben Ueber den einfachen rauhe Hand des Staatsanwalts ihn plöhlich daran hinderte. Die Donnerstag 9 Uhr Abends im Restaurant Gös, Drantenſtr. 153.- Bither­Banfrott etwas zu sagen, erübrigt sich, es ist aber auch überflüssig. Beweisaufnahme habe doch wohl faum in einem Un- lub Gleichheit, jeden Donnerstag Abend 9 Uhr, bei Hohn, Bionstirch­einen Strajantrag nach dieser Richtung zu stellen, denn ich halte befangenen die Ueberzeugung eriveden können, daß der play 11a. für erwiesen, daß sich der Angeklagte sogar des betrüge Angeflagte von Rauchflub Kollegia, Abends 9 Uhr, in Bernhardt's Deftillation, Dorne herein die Absicht gehabt habe, Staligerstr. 41.- Rauchflub Waldesgrün, Abends 8% Uhr, Restauran tischen Banterotts schuldig gemacht hat, flage ihn an, feine Gläubiger zu benachtheiligen. Ver- St. Kahlert, Reichenbergerstr. 113a.- Rauchflub Ohnesorge, Abends 9 Uhr Vermögen sstücke von über 90 000 W. in der Abficht beiseite gehalten, seine ganze Lebensweise spreche dagegen. Wenn der in Mogge's Bierbaus, Roblenufer a Rauchflub Kernspige, Abends Uhr, bei A. Böhl, Rüdersdorferstr. 8. Rauchflub Arcona, Abends schafft zu haben, seine Gläubiger zu benachtheiligen und beantrage, Angeklagte der Ansicht war, daß er etwas Strafbares begangen, sur, bei Siementinét, Reichenbergerſtr. 71.- Rauchtlub Arabi pafcha, daß sich der Gerichtshof als unzuständig erklärt und die Sache fo würde er doch sicher seine Bücher so geführt haben, daß man abends 9 Uhr, bet Berndt, Perlebergerſtr. 17. Klub Ohne streit, jeben dem Schwurgericht überweist. Du sollst nicht begehren Deines ihm in dieser Beziehung keinen Vorwurf machen konnte. Der Donnerstag Abend 9 Uhr im Restaurant Böhmer, Brizerstr. 82.- Süd- West, Abends 9 Uhr, Simeonstr. 23 bet lid. Theaterverein Mat­Angeklagte sei ein Opfer der unglücklichen Börsenverhältnisse Bürger, der als hilfloser Geisteskranker seines Schutzes be- geworden, die im vorigen Jahre Play griffen, eine betrügerische be- bsicht durft hätte, mit Hilfe der italienischen Regierung ins Ge- Absicht sei ihm nicht nachgewiesen. Der Vertheidiger schloß mit dem Ausdrucke der Hoffnung, daß der Gerichtshof sich diesen fängniß werfen ließ, weil Stauffer dem Patriziergeschlecht Ausführungen anschließen werde.

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Mufitverein Dftris, bei Stoll, Adalbert­Gelona, Turn- und gefellia Vereine, anmerkaa.

Männer­

Gesangsabtheilung bes fozialdemokratischen Arbettervereins für weten fee und Umgegend. Donnerstags und proiienne, Abends 9 Uhr bei Fausimann, Reichenbergerstr. 78a.

Sonnabends Abends bet Müller( Pfeifenmüller), Königs Chauffee. Männer Gefangveretn Musikverein Frisch auf, Annenstr. 14, bet Ehrenberg. Privat- Theaterverein Fideler Geist 2", Abends 9 Uhr, im Märkischen Hof, Admiralstr. 18. Turnverein Gesundbrunnen ( Lehrlings- Abtheilung) turnt Montag

44. Geselliger Klub Blau Veilchen, Abends 9 Uhr, Annenftr. 9 bei

bet Busse, Schönhauser Allee 46.

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glöd chen, Englischer Hof, Neue Roßstr. 3.

Rauchtlub

Statflub Tournee, Abends 8% Uhr, bei Ullrich, Wrangelfir. 84.- Stat

tub üdro arts, Abends z uhr bei Arnor Paulſadenſtr. 47.

Vermischtes.

Salle a. S., 4. Oktober. Auf dem Rittergut Ehdorf bei

Welti, dessen Haupt damals im Bundesrath saß, lästig" Der Präsident erklärt, daß er die Fortsehung der Vertheidi­gevorden war. Das ist die Politit der lettres de cachet, gung die Rechtsanwälte Dr. Friedmann und Goldstein haben und ist es nicht die Bastille, so sind es die römischen noch zu plädiren der vorgerückten Zeit wegen bis morgen Carceri nuovi in der Via Julia. Nußeffekt und Nutz- vertagen müsse und schließt die Verhandlung um 4 Uhr. anwendung bleiben dieselben. Die Schweizer Presse erörtert Unter der Anklage der fahrlässigen Tödtung stand augenblicklich auf das lebhafteste das Für und Wider, und gestern der Handelsmann August Burmann vor der dritten Teuschenthal richtete der Dienstknecht Bamasch aus Eifersucht mit rühmlicher Energie heischt allen voran die Züricher Straftammer des Landgerichts I. Der Angeklagte war geständig gegen die Köchin Becker wegen des von dieser gelösten Liebes­Post", nachdem sie rücksichtslos die Sonde in die Wunde und höchst zerknirscht über das von ihm angerichtete Unglück. verhältnisses vier Revolverschüsse auf den Kopf und den Hals gesenkt, daß über den Rechtshandel Stauffer vollkommenes In der Nacht zum 6. Juli hätten er und sein Kutscher ununter der Becker, den fünften gegen die eigene Stirn. Der Thäter Licht verbreitet werde. Denn die inhaltslose Erklärung des brochen in der Zentral- Markthalle thätig sein müssen. Erst gegen schwebt in Lebensgefahr, das Mädchen ist weniger gefährlich ver­Bundesraths, worin Herr Bavier in Nom den Herren Mittag des folgenden Tages hätten sie nach Hause fahren können. wundet. in Bundesstadt, Beide hatten mit Müdigkeit zu kämpfen. Dazu sei die Hitze un- Prinz Pedro von Koburg in Wien , Enkel des verstor­und die Herren in Bundesstadt erträglich gewesen. Schon in der Königstraße waren dem Kutscher benen Kaisers Dom Pedro von Brasilien und ältester Sohn des Herrn Bavier in Rom gegenseitig bescheinigen, die Augen zugefallen. Der Angeklagte hatte ihm die Bügel aus Prinzen August von Sachsen- Koburg und Gotha , ist wahnsinnig daß sie ehrenwerthe Männer seien, ist das Bapier nicht der Hand genommen und das Juhrwert selbst gelenkt. In der geworden. Der Brauch der Fürsten - und Adelsgeschlechter, nur werth, worauf sie gedruckt ist. Ist es nicht derselbe Bundes- Greifswalderstraße war der Angeklagte dicht neben der Bordstandesgemäße" Ehen einzugehen, wird auch hier als eigentliche rath, der durch den Schreckschuß eines Gerichtshandels den schwelle gefahren. Gr bemerkte nicht, daß ein dreijähriges Kind Ursache des Wahnsinns bezeichnet werden können. Das Heirathen Herausgeber des Karl Stauffer abhalten wollte, die Stauffer- auf der Bordschwelle saß und die Beine über den Straßendamm in mehr oder weniger mit einander verwandten Familien, das schen Briefe zu veröffentlichen? herunterhängen ließ. Dazu tam noch, daß auch ihn die Müdig- Heirathen also im eng begrenzten Kreise muß irgendwann einmal feit zu übermannen drohte. Er bemerkte das Kind nicht, der zur körperlichen oder geitigen Verkümmerung der Nachkommen agen riß es von der Bordschwelle herunter, es gerieth unter und schließlich zum Aussterben der betreffenden Geschlechter die Räder und erlitt so schwere Verlegungen, daß es nach furzer führen. Die Geschichte bietet hierfür Beispiele in Menge. Gerichtshof erkannte auf einen Monat

Herr Brahm hat sich unstreitig ein Verdienst er worben, indem er die Lebensgeschichte, Schicksale und den Untergang Karl Stauffer' s mit urkundlicher Treue dar stellte. Das Buch ist sehr lesenswerth, die Kritik, die Gefängniß. Brahm am Bundesrath übt, trifft ins Schwarze: es ist ihm zu danken, daß er mit anerkennenswerthem Eifer und gutem Erfolg die Rettung Stauffer's unternahm, wenn er auch viel zu sehr bürgerlicher Schriftsteller ist, um den sozialen Kern der Geschichte reinlich herauszuschälen. Wenn er den Boykott geißelt, der über den Unglücklichen verhängt die Geißel hätte noch viel schärfer treffen

wurde

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e können -, so thut er nur, was sich geziemt. Aber Boykott bleibt Boykott. Und das hätte herr Brahm bedenken follen, als er vor nun zwei Jahren sich mit aller Schärfe gegen eine Unterdrückte gewendet hat.

Bruno Schoentant.

Versammlungen.

Unfallentschädigung. Basel , 5. Oftober. Das Bezirks­gericht in Arlesheim ( Baselland ) sprach gestern den vermögens­lofen Eltern eines 18jährigen jungen Mannes, welcher bei dem Mönchensteiner Eisenbahnunglück getödtet wurde, eine Ent­schädigungssumme von 10 000 Francs zu. Auch dieses Gericht führte das Eisenbahnunglück auf grobe Fahrlässigkeit zurück.

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Brückeneinsturz. Belgrad . Die für den Verkehr von Semendria nach Pozarevac über die Morava erbaute Brücke ist bei der Probebelastung, wie Augenzeugen melden, eingestürzt Freie Volksbühne.( Vorläufiger Bericht.) Um die Mei- und liegt in Trümmern. Die Brücke war von einer belgischen nungsverfchiedenheiten und Streitigkeiten zwischen den Vorstands- Gesellschaft erbaut. Ueberschwemmung. Christiania , 5. Oktober. mitgliedern Dr. Bruno Wille und B. Kampffmeyer einerseits und Julius Türk andererseits zum Austrag zu mehrere Tage andauernder Regen hat ein außerordentliches bringen, war am 4. d. Mts. eine außerordentliche General- Steigen der Flüsse im südlichen Theile des Landes verursacht. verfammlung einberufen, die bei gefülltem Saale in Sanssouci Das Mandal und das Undal sind überschwemmt. In der Stadt stattfand und einen außerordentlich erregten Werlauf nahm. Die be- Mandal stehen alle Brücken und viele Straßen unter Waffer. stehenden Differenzen, welche einerseits die Vergebung von Druck- Aus Christiansand wird gemeldet, daß eine große Fabrik von fachen auch an andere Buchdrucker, außer an Wilhelm den Fluthen bedroht ist. Die Turbine und die Laderinne, große 28erner, ferner die Theaterfrage, ob neben dem National Theater Holzbestände sowie ein Schoner wurden fortgeriffen. Von der