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werden soll. In der Begründung des Antrages durch den Senat wird u. a. ausgeführt:

.. Ein Teil der Geschädigten hat an den Senat einen Antrag auf Schadloshaltung gerichtet und in diesem Gesuch u. a. die Behauptung aufgestellt, die Polizei habe schuldhafterweise den Schoppenstehl während der kritischen Zeit ohne jeden Schutz ge­lassen. Aus dem vorliegenden amtlichen Bericht, welcher auf der Kanzlei der Bürgerschaft niedergelegt wird, ergibt sich, daß diese Behauptung jeder Berechtigung entbehrt. Da überdies die Tatsache, daß bei einer Zusammenrottung, einem Auflauf oder Aufruhr Eigentumsverletzungen vorgekommen sind, nach ham­burgischem Rechte zweifellos nicht genügt, um dem Staate gegen über einen Anspruch auf Schadloshaltung zu begründen, so muß ein Rechtsanspruch der Geschädigten als unbegründet zurückgewiefen

werden."

Der Senat führt Billigkeitsgründe zugunsten der Schadloshaltung der Geschädigten an. Die amtlichen Berichte" find Mitteilungen der Polizeibeamten, deren Anwesenheit zur fraglichen Zeit von Augenzeugen entschieden bestritten wird. Wie mögen die amtlichen Berichte" wohl zustande gekommen sein? Wie dem Schreiber dieser Zeilen von im Erzeßgebiete wohnenden Leuten mitgeteilt worden ist, sind tags darauf Beamte in der Gegend ani Schopensteht vorstellig geworden und haben Umfrage" ge­halten. Dies scheinen die amtlichen Berichte zu sein, auf die der Senat sich stützt.

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Die bis ins hohe Alter gesicherte Existenz". Wegen Majestätsbeleidigung berhandelte das Land­gericht Schweinfurt   gegen den Klempner Mich. Gebsattel aus Fürth  . Um, wie er selbst angab, im Gefängnis versorgt zu werden, stieß er im Wirtshause Aeußerungen aus, die als Beleidigungen des Kaisers und des Prinzregenten von Bayern   betrachtet wurden. Das Gericht erfüllte seinen Wunsch und verurteilte ihn zu 42 Monaten Gefängnis.­

Ausland.

Italien  . Bauernrevolten.

Abermals kommt die Nachricht von Bauernrevolten. Diesmal ist der Schauplatz Altri, 17 Kilometer vom adriatischen Meer ent­Rathaus wurde demoliert.

Niederlande  .

verurteilt.

Schweden  .

Klassenjuftiz gegen Social- Demokraten". Social- Demokratens" verantwortlicher Redakteur C. N. Car­Ieson ist am Montag vom Swea Hofgericht zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden, weil in einer Streifnotiz ein Kutscher mit dem in der Arbeiterschaft üblichen und den Tatsachen ent­sprechendem Worte Streitbrecher" bezeichnet worden war! Die interinstanz, das Rathausgericht zu Stockholm  , hatte Carleson dafür zu einigen hundert Kronen Geldstrafe und zu Schadenersaz In einem zweiten Falle, in dem ein anderer Arbeitswilliger gegen" Social- Demokratens" Redakteur eine Beleidigungsklage er hoben hatte, beließ es das Hofgericht bei der vom Rathausgericht festgesezten Geldstrafe. Damit bestätigte es aber ein Urteil, das nicht minder als der Ausfluß einer rücksichtslosen Klassenjuſtig be­zeichnet werden muß. Hier war nämlich in der Streiknotiz selbst keinerlei Grund zu einer Anklage gegeben. Aber in einer an­schienen, in welchem klargelegt wurde, was innerhalb der organi­deren Nummer von Social- Demokraten" war ein Artikel er­von fierten Arbeiterschaft als Verräterei angesehen wird. Die Streit­notiz mit dem Namen des Arbeitswilligen und jenen Artikel brachte das Rathausgericht miteinander in Verbindung, und das auf diese willkürliche Kombination gegründete Urteil schien auch der höheren Instanz gerechtfertigt.

Afien.

Kinkerlischen- Politik.

Tokio  , 20. Februar  .( Meldung des Reuterschen Bureaus".) Der Kaiser empfing heute in feierlicher Audienz den Prinzen Arthur von Connaught  , der ihm den von König Eduard   verliehenen Hosenbanderden überreichte. Der Kaiser stattete später dem Prin­zen Arthur einen Besuch ab und brachte zum Ausdruck, einen wie hohen Wert er auf ein Zeichen der Freundschaft und der Zuneigung des Königs Eduard lege.

Tokio  , 20. Februar. Der Kaiser verlieh dem Chrysanthemumorden.

( Meldung des Reuterschen Bureaus".) Prinzen Arthur von Connaught, den

Soziales.

Einen

Fichtenwälder, duftend nach Frische und Gesundheit und droben die Menschen in ihrem Elend, die festgeschmiedet sind an die Arbeit. verfügt, sei die Arbeitsstätte, die Kochstelle, sei alles; ja sogar darin Die Wohnung", das heißt die eine Stube, über die die Familie geschlafen werde zum Teil, zum Teil in einer gewöhnlich zugehören­den Dachkammer, die oft kein Fenster habe. Koch-, Arbeitsraum sei die Hauptsache der Arbeitstisch. In dem Wohn-, tiefen Eindruck machten auf die Versammelten die detaillierten Schilderungen, die Redner von dem Leben und der Ernährung der armen Leute gab, wie sie bei dem erwähnten Familieneinkommen chronische Unterernährung, das Leben ein fortwährender Kampf von durchschnittlich 7-8 m. pro Woche nur möglich seien. Eine mit dem Hunger! Alar wäre, daß die Kinder schon schwächlich seien im Mutterleib, schwächlich bei der Geburt, zu leichter Gr= frankung angelegt. Leichter Untergang beim Eintreten einer Strankheit sei die Folge. Wenn er dort oben eine Versammlung mit den Leuten unter freiem Himmel abhalte, und sie ständen da ohne Ueberzieher in ihrer ganzen Armseligkeit, und der Wind dann ergreife es ihn mit packender Gewalt; und wenn er je wütend sauſe über die Höhe, ein Schneegestöber oder Regen peitschend, fei, je der herrschenden Gesellschaft den Kampf bis aufs Messer schwöre, dann in diesen Stunden!( Allgemeine Bewegung.) Redner behandelte weiter die Verhältnisse der heimindustriellen Nagelschmiede, wo der schlechteste Wochenverdienst 6 M., der beste 10 M., der Jahresdurchschnitt etwa 400 M. sei. Ihre Frauen und Kinder, wie die der Bauhandwerker( die im Jahresdurchschnitt wegen der kurzen Saison hier nur 500-600 M. hätten) machten zu Hause Posamenten, wodurch Frau und Kinder einen jährlichen Buschuß von 100-200 m. verdienten, natürlich bei zwölf- und mehrstündiger Arbeitszeit und Halbsonntagsarbeit.

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Heimarbeit mit der neuen. Der llebergang der Posamentenindustrie In der Posamentenindustrie vermische sich die ältere Form der in die Fabrik sei in bestimmten Orten des Gebirges schon stark vor­geschritten. Die männlichen Posamentenarbeiter älteren Schlages in Buchholz  , die bei der Heimarbeit in altgewohnter Weise blieben, verdienen jährlich 400 bis 500 M., der männliche Arbeiter in der Fabrik 600 bis 700 m. bei zwölf- und mehrstündiger Zeit. Den Fabrikarbeitern verdienten Frau und Kinder durch Heimarbeit einen Zuschuß von 120 bis 150 Mt. jährlich. In der Umgegend, wo die Heimarbeit in Posamenten stärker verbreitet sei, werde ein Jahresdurchschnitt von 400 M. erzielt. In allen Orten an den Hängen des Gebirges bis nach Chemniß hinunter, gebe es Heim­arbeit in der Textilindustrie. Weber und Wirker säßen da. Ueberall dieselben traurigen, unsagbaren Erscheinungen. Da das Miß­trauen hier sehr eingewurzelt ist und auch eine erhebliche Unfähig­teit, etwas darzustellen, besteht, sei allgemeineres Material schwer gesetzten Kommissionen hätten nur äußerst wenig erlangen können. zu haben. Selbst die von der Textilarbeiter- Organisation ein­Nach Einzelmitteilungen habe Redner in Gelenau   in der heim­industriellen Strumpfwirkerei Wochenverdienste von 6 bis 8 W. feststellen können, in Zschopau   bei Hauswebern( Strawattenstoffe) 7 bis 9 M. Familienverdienst, in Ober- Lunkwiß( Strumpfwirkerei) 6 bis 10 M. In Hohenstein verdiene ein alter Mann mit seiner

bis 6 M. bei 13- bis 15stündiger Arbeitszeit. Es sei ein alter Krieger von 1870/71. Den Ehrensold von jährlich 120 M.

Die Heimarbeit im fächsischen Erzgebirge  . Ueber diese Thema sprach Genosse Paul Göhre   am Diens­fernt. Die Bauern erhoben sich wegen Steuerüberlastung. Das tag im Einigungssaal des Berliner   Gewerbegerichts. Zunächst gab Wie in Italien   Bauernunruhen entstehen, zeigt recht deutlich wie von ihren verschiedenen Produktionszweigen und ihrer Ber­er ein Bild von dem Gebiet der erzgebirgischen Hausindustrie, so­der schon einige Zeit zurückliegende Fall von Ostia   in der Romagna  : teilung. Es folgte dann eine zum Teil auf selbst ermitteltem In jener Gegend ist, wie auch sonst in Italien  , noch viel Material gestützte Darstellung der Verhältnisse. Zweierlei Arten unbebautes Land vorhanden, und die proletarischen Ackerbauern der Heimindustrie seien hier zu unterscheiden, eine ältere und eine find es, die es mit ihrem Schweiß der Menschheit nubbar machen. jüngere. Die ältere sei nichts als eine Reſterſcheinung der alten Der Druck auf sie ist aber ein so großer, daß fie häufig genug Handwerkstätigkeit in dortiger Gegend, die jüngere dagegen eine zur Verzweiflung und zu Ausschreitungen getrieben werden. In Begleiterscheinung der modernen Fabrikindustrie. der obenbezeichneten Gegend ist die Regierung Besizerin der von bilde ausschließlich den Lebensberuf, sei Männerarbeit, ver­Die ältere Frau den Bauern urbar gemachten Ländereien geworden. Die Bauern bunden mit der Arbeit der ganzen Familie. Bei der bildeten eine Genossenschaft, und die Kolonie wurde ihnen zur jüngeren handelt es sich um die Arbeit von Frau und Kindern Bebauung überlassen. Im August vergangenen Jahres sollte aber zur Erzielung eines Nebenverdienstes dort, wo der Mann in die Die Kolonie an den Meistbietenden ausgeschrieben werden. Darüber war große Erregung unter den Bauern, die mit allen nachzugehen pflege.- Die ältere Heimindustrie sei faßbarer, das Fabrik zu gehen oder sonstigen Geschäften außerhalb des" Heims" gefehlichen Mitteln die Ausschreibung rückgängig zu machen suchten. Material darüber deshalb ein festeres und erschöpfender. Das Sie erhielten auch vom damaligen Ministerpräsidenten Fortis, Schlimmste, was es in Deutschland   gebe, sei die Spielmacher­vom Finanzminister Majorana und von Luzzatti, der jetzt wieder industrie im sächsischen Erzgebirge  . Die Produktion der arm­Minister ist, das Versprechen, ein Gesetzentwurf werde der Stammer feligen Machwerte sei, wirtschaftlich gesehen, kompliziert. Der unterbeitet werden, der den Bauern die Frucht ihrer Mühen Mann, der die Dinge mache, sei selbständiger" Unternehmer. Er sichern, und durch den ihnen die Kolonie Ostia   in Grbpacht über- faufe das Holz ein oder er kaufe Halbfabrikate, d. h. bereits be­laffen werden sollte. Die Kolonie wurde aber wieder an den hacktes oder bedrechseltes Holz, aus dem er wieder die einzelnen Meistbietenden ausgeschrieben, und die Aufregung der Bauern Teile herausspalte und die Schnitarbeit vornehme, um die Sache ftieg bis zur Siedehize. Schon sahen sie, wie so oft, die Groß- dann als Dreiviertelfabrikat wieder weiter zu ber­grundbesizer sich ihrer Scholle bemächtigen, denen sie bei 80 Cen- kaufen: an den Maler oder den Leimer, je nachdem. Die tesimi( 65 Pf.) Tagelohn und schlechter Behandlung wieder fronden stellten sie fertig und suchten nun die Spielfächelchen an die so­müßten. Ein Blutbad wäre unausbleiblich gewesen. Die Bauern genannten Verleger zu verkaufen, die ihren Sitz in der einen begaben sich nochmals zum Minister der Finanzen, Salandra, der Gegend besonders in Olbernhau  , in der anderen Gegend besonders die für den nächsten Tag angefeßte Versteigerung zurückzog und den in Grünhainichen   hätten. Namentlich Sonnabends zögen sie mit Unterstaatssekretär Alessio beauftragte, die Verhandlung, mit den großen Körben heran. Jeder habe seinen bestimmten Verleger, Bauern ihrem Wunsche gemäß zu Ende zu führen. dem er jedesmal neu seine Ware anbieten müsse. Lehne der den Kauf ab, so sei die Möglichkeit der Verwertung gleich Null und der Heimindustrielle stehe direkt vor dem Hungertuch, vor dem Ruin. Er sei abhängig von dem Mann. So gehe es seit achtzig Jahren. Die Verleger wüßten das zu nußen. Wenn sie auch nicht alle gleich wären, so gebe es doch harte, ungeheuerliche Naturen unter ihnen, die den Leuten, die die Ware anbieten Vorige Woche hat nun die Debatte stattgefunden, deren Ursache tamen, erst klar zu machen suchten, daß sie Mist" brächten, um die allgemeine unzufriedenheit der Staatsangestellten bildet. Die so die Abgabe um jeden Preis zu erzielen. Oder sie redeten zum Drganisationen der Unzufriedenen haben die Frage nicht von der gleichen Zwed ihnen vor, sie hätten den ganzen Boden voll zu Tagesordnung verschwinden lassen, umſomehr als die Kollegen liegen und brauchten den Kram nicht. Und nun der Verdienst. anderer Länder ihnen mit gutem Beispiel vorangegangen waren Der Katalog der Heimarbeiter- Ausstellung nenne Wochenverdienste und die Koalitionsfreiheit der Staatsbeamten und-Arbeiter debattiert von einer Mark und zwanzig Pfennige bis 32 M., und einen von hatten. 82 M. Er müsse sagen, während seiner siebenjährigen Wirksamkeit In Holland   hatte man diese Freiheit früher nie bestritten. Erst im Erzgebirge   sei ihm noch niemals die Familie mit dem Wochen­die vorige die klerikale Regierung begann damit, indem sie verdienst von 82 M. begegnet.( Zuruf: Der Mann hat eigenen im Jahre 1903 sogar die im Dienste von Privatgesellschaften stehenden Verkaufsstand.) Wenn man den Wochenverdienst der im Katalog Eisenbahner mit den Arbeitern in öffentlichen Diensten" gleichstellte berücksichtigten 150 Familien zusammenrechne und durch 150 divi­und diesen wie jenen das Streifrecht raubte! Auch ließ die Regierung diere, so fäme ein Durchschnitt von 11 M. pro Familie heraus. dem Bund der Marinematrosen" die juristische Persönlichkeit ab- Das sei natürlich aus verschiedenen Gründen eine ganz willkürliche sprechen, der Generalpostdirektor weigerte sich, Petitionen von Berechnung. Aber 11 M. seien als Wochendurchschnittsverdienst Organisationen des ihm unterstellten Personals entgegenzunehmen, der Leute gar nicht festzustellen. Es sei viel zu hoch gegriffen da­weil er jene nicht als vertretungsberechtigte Körperschaften anerkennen mit. Der Mann, dessen Familie mit ihm zusammen durchschnitt­wollte usw. lich 11 M. dort oben in der Woche verdiene, sei ein kleiner Baron In der Debatte brachten unsere Genossen die argen Mißstände und fühle sich unendlich glücklich. Durch Besuch in den Häusern bei der Post sowie die Organisationsfeindlichkeit der Regierung zur der Spielwarenmacher und durch Umfragen im Gespräch habe er Sprache. In bezug auf die Aufbesserung der materiellen Lage des selber Feststellungen gemacht, die er Dubende von Malen den Leuten Personals gab der neue liberale Minister, Kraus, einigermaßen in den Versammlungen zur Kontrolle vorgehalten habe, ohne daß befriedigende Auskunft. Nicht annähernd so deutlich drückte er sich jemals Widerspruch erhoben worden sei. Höchstens hätten die aber in der anderen, der Prinzipienfrage aus. Weder Ja noch Leute sie als noch zu hoch bezeichnet. Nach seinen Feststellungen Nein" lautete die Antwort, sondern echt liberal: der Minister werde und da habe er noch optimistisch gerechnet fäme für die die Vereine beobachten; er werde sie nicht hindern, wenn sie nicht Familie im Durchschnitt ein Wochenverdienst von 7-8 M., ein gegen die Interessen des Dienstes handelten; dagegen werde er den Jahresverdienst von 350-400 M. Heraus. Da käme auf den Tag Dienst schädigende Handlungen nicht dulden- und was der- 1-1,25 m., 1,35 M. Das sei der Familienverdienst, und nach gleichen nichts- oder richtiger vielfagende Rebensarten mehr waren. Die Parteigenoffen des liberalen Ministers hieben selbstverständ­lich in dieselbe Kerbe.

Die Koalitionsfreiheit der Staatsbeamten in der Kammer. Bei der Etatsberatung im Dezember hatte die Zweite Kammer bie Debatte über die Lage des Postpersonals vertagt, um den Etat bis Weihnachten zu erledigen.

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habe man ihm zu zahlen abgelehnt, weil er noch nicht gebrechlich genug" fei. So heiße es. Von hinten herum habe man ihm aber nahegelegt, aus dem fozialdemokratischen Wahlverein auszutreten wohl auf den Ehrenfold rechnen können.( Bewegung.) Der alte und nicht das sozialdemokratische Blatt zu lesen, dann würde er Mann habe das indessen abgelehnt und so, bei seinen Verhältnissen, den wundervollsten Mut edler Charakterfestigkeit gezeigt. gebe Spezialitäten in der hier üblichen Textilindustrie, die es hier und da zuließen, daß ein besonders intelligenter, auf eine be­sonders komplizierte Arbeit eingefuchster Heimarbeiter unter günstigen Umständen ausnahmsweise auch 12 bis 14, bestenfalls bis 18 M. die Woche verdiene. Die Arbeitszeit sei immer wieder 13, 14 und 15 Stunden. Wenn man abends durch die Induſtriedörfer gehe, sei kein Mensch auf der Straße. Aber die ganzen Fenster feien erleuchtet, der Ort gleichsam illuminiert. Es mache einen unendlich festlichen Eindruck. Ja, ein gest werde gefeiert: Das dest nie rastender Arbeit. sich hier zeige! Es sei die Illumination der Not, die Nachdem Redner noch eine Fülle charakteristi­scher Einzelheiten aus dem jammervollen Leben der Heimarbeiter des Erzgebirges ergreifend erzählt hatte und auch in ihr inneres Leben interessante Einblicke hatte tun lassen, legte er dar, daß die Heimarbeit des Erzgebirges wie ein Vampir über der ganzen Be­völkerung des Gebietes und darüber hinaus liege. Kleinbauern, fleine Kaufleute und Handwerker litten unter der mangelnden Kauftraft der Hunderttausende von Heimarbeitern. Sogar die Lebens- und ganzen sozialen Verhältnisse in Chemnitz  , dem deutschen  Manchester  , seien beeinflußt. Auf Grund authentischer Zahlen weist Redner dies unter anderem hinsichtlich der Lohnverhältnisse in verschiedenen Industrien nach, so der Holzindustrie und Metall­industrie. Die Löhne werden durch den Zuzug von Leuten aus dem Gebirge niedrig gehalten, denen gegenüber dem Glend daheim das glänzend erscheint, was der Werkstatt- und Fabrik­arbeiter von Deutsch  - Manchester   oder auch von anderen Fabrik­orten als schlecht empfindet und gern bessern möchte. Die Ge­werkschaft mache z. B. in der Holzindustrie zu Chemnitz   usw. Ver­suche, Tarife abzuschließen. Die Unternehmer gingen auch darauf ein. Nicht lange aber und die Tarifgemeinschaft trache aus­einander, weil der Zuzug aus dem Gebirge den Unternehmern billige Arbeitskräfte biete. Die Konkurrenz der erzgebirgischen Bosamenten sei fühlbar bis nach Wien   und andererseits über Berlin  hinaus bis nach Hamburg   mit seinen paar Bosamentenfabriken.- Die zweite, jüngere Form der Heimindustrie( Heimarbeit von Frau und Kindern) mache sich infolge der niedrig gehaltenen Lebens­bedingungen von Fabrif- und Werkstattarbeitern, Kleinbauern usw. überall geltend. Drei Fünftel von ganz Sachsen   ständen unter dem Druck der Heimindustrie. Bei Findung der Mittel zur Abhülfe müsse spezialisiert werden. Für das Erzgebirge   fönne man weder an ein einfaches Verbot der Heimindustrie überhaupt, noch an ein solches der Kinderarbeit denken. Beides würde bedeuten, Hundert­tausende dem Hunger auszuliefern. Auch andere Mittel, die schon allgemein vorgeschlagen seien, würden bei den im Erzgebirge   obs waltenden Verhältnissen versagen. Im Erzgebirge   wäre für die ältere Form der Heimindustrie das einfachste Mittel die Schaffung von Staatsfabriken, und für diese die Festsetzung von Mindest= löhnen. Dann könnte man dort oben die Kinderarbeit und Heim­arbeit untersagen. Und Freiheit für die Gewerkschaftsbewegung namentlich könnte gegen die jüngere Form der Hausindustrie helfen. Daß aber die heutige Gesellschaft fich daau berbeilasse, wage er nicht zu hoffen.

Gewerkschaftliches. Berlin  

und amgegend.

seinen Erfahrungen bestehe die Familie der Spielmacher dort durchschnittlich aus 5 Köpfen. In Betracht kämen etwa 10 000 Menschen( Männer, Frauen und Kinder) in der Spielmacher­Zwischen den Klerikalen und unseren Genossen entspann sich eine Heimindustrie des sächsischen Erzgebirges; vor 10 Jahren feien scharfe prinzipielle Debatte, da jene den Staatsarbeitern das es noch 12 000 bis 14 000 gewesen. Jener erbärmliche Jahres Koalitionsrecht rundweg absprachen, weil es der Staatshoheit wider durchschnittsverdienst von 350 bis 400 M. werde aber nur erreicht, spräche! Auch die holländischen Konservativen also, die gegen die wenn der Verleger keine Späne mache, wenn keine Absazkrise Staatsallmacht", welche die persönliche Freiheit töte, Beter und auf dem Markte eintrete und keine Krankheit dazwischen komme. Mordio schreien, sobald es sich um soziale Gefeße handelt, find Jeder Zwischenfall verringere ihn. Natürlich gebe es, wie schon aus sofort Befürworter des unbedingten Staatsabfolutismus, sobald es dem Katalog der Ausstellung hervorgehe ,, Ausnahmen nach oben fich um Knebelung der Arbeiter handelt. Auch die Demokraten  " und nach unten. Die Arbeitszeit fei 13-15 Stunden durch­unter dieſen Christen", selbst die christlichen Arbeiterführer Talma   schnittlich im Tage, worin nicht etwa Mittags- oder Vesperpausen und van Blint stellten sich auf den gekennzeichneten urreaktionären eingerechnet feien. Dränge die Arbeit, komme der Liefertag heran, Die Maßregelungen bei der Großen Berliner Straßenbahn Standpunkt. so dehne man die Arbeitszeit in den letzten Tagen noch weiter haben bei der großen Mehrheit des Fahrpersonals eine hoch Genoffe Troelstra wies darauf hin, daß auch die Staatsarbeiter aus, auf 17, 18 und 19 Stunden, und es gäbe Familien, die, gradige Erbitterung hervorgerufen. Auf allen Bahnhöfen für ihre Intereffen zu kämpfen haben. Sonst geschehe ja doch nichts wenn es preffiere, die letzten zwei Nächte durcharbeiteten. Nicht bildet die willkürliche Entlassung der acht Verbandsmitglieder für sie, und zu ihrem Kampfe ist die Organisation unbedingt not bloß Vater und Mutter, sondern auch die älteren Kinder, worunter wendig. Worauf Herr Talma   sagte: Herr Troelstra stempelt diese man dort schon die 9- und 10jährigen verstehe. Die Arbeit beruhe fast den ausschließlichen Gesprächsstoff. Am schärfften kam der Organisationen zu Sampfmitteln! Damit hat er deutlich gesagt, auf absolutefter Arbeitsteilung. Jede Handbewegung sei genau Groll über das schroffe Vorgehen der Direktion in einer warum er sie will, und damit hat er ebenso deutlich gesagt, warum ausgerechnet. Jeder mache dieselbe Bewegung am selben Produkt Riesen versammlung der Straßenbahner zum Woche um Woche, Jahr um Jahr, das ganze Leben lang. Es Ausdruck, die am Dienstag abend in der Brauerei Friedrichs­Die Regierung will zur Vertretung der Intereffen des Perfonals werde der Mensch zur Maschine. Es sei infolge der unendlich hain abgehalten wurde. Der geräumige Saal war bis auf eine Art Gruppenvertretung einführen. Sie will die Organisationen spezialisierten Arbeitsweise die geiſttötendste Arbeit. Mann, Frau den letzten Platz gefüllt. Aus allen Stadtgegenden und den also offiziell nicht verbieten, ihnen aber den Wind aus den Segeln und Kinder arbeiten in Gleichberechtigung" neben einander. Das Vororten waren die Angestellten der Großen Berliner", so­Kind, das in die Schule gehe, sei von vornherein an den Arbeits­Nicht für, nicht gegen; nicht rechts, nicht Iints; nicht tisch gebannt. Der Schulweg sei ihre einzige Erholung in frischer weit sie dienstfrei waren, herbeigeeilt, um den Gemaß ja, nicht nein, das ist die hohe Weisheit der liberalen Balanzier Luft. Es sei ein furchtbarer Gegensatz: diese wundervolle regelten ihre Sympathie zu befunden und ja, nicht nein, das ist die hohe Weisheit der liberalen Balanzier- Gegend, der Gang des Gebirge mit seiner wunderbaren feinen gegen die Verkümmerung des Koalitions. politit. Linie und feiner wohltuenden unendlichen Ruhe; die dichten rechts durch die Direttion Protest au erheben.

wir sie nicht wollen."

nehmen.

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