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fort.

Die im Etat des Finanzministeriums stehenden Richter- Müller- Sagan- Blattes ist wert festgenagelt und aufbelvahrt| Der Einfluß derjenigen Landwirtschaftlichen   Kreise, auf Korruptionsfonds wurden bewilligt, ebenso die Etats- zu werden als Sterbeurkunde des unſelig entfchlafenen Liberalis  - deren Vorstellungen hin seinerzeit das Einfuhrverbot erlassen überschreitungen in Höhe von mehr als 3 Millionen für mus" diefer Richtung. Man lefe und staune: worden, sei in den landwirtschaftlichen Körperschaften und bei der den Umbau des Berliner   Schauspielhauses. Sonst finden Was nun den Eigenbrötler betrifft, so ist auch darüber Regierung immer noch zu groß, als daß eine Revision der geltenden sich weder im Etat bemerkensiverte Positionen, noch ist aus die Darstellung des nationalsozialen Abgeordneten unrichtig. der Debatte irgend etwas Bemerkensivertes zu erwähnen. Herr von Gerlach meint damit das Mitglied der Hamburger Anschauungen von dieser Seite erwartet werden könne. Als Haupt­Am Sonnabend beginnt die Beratung des Kultusetas. Bürgerschaft Dr. Goldfeld, der auf dem Delegiertentag des argument für die Sperrpolitik werde neben der Behauptung, daß Wahlvereins der Liberalen die Hamburger Wahlreform in Schuß das Inland bereits ein den Anforderungen der Weidewirtschaft ge­zu nehmen suchte. Dr. Goldfeld fonnte darauf hinweisen, daß nügendes Quantum von Magervieh produziere, der Schaden ins er mit seiner ablehnenden Haltung gegenüber der Feld geführt, der den einheimischen Magerviehzüchtern durch die Einführung des Reichswahlrechts in die Einzelfiaaten in der billigeren Produktionskosten und demgemäß niedrigeren Preise des Freisinnigen Vereinigung   durchaus nicht allein dastehe. Für die Lübecker   Wahlreform sei u. a. der wirtschaft aber bedürfe des Schuges umsomehr, als sich viele Landwirte dänischen Magerviehs erwachsen würde. Die einheimische Land­frühere langjährige Reichstagsfollege des Abg. Dr Barth Dr. Gör eingetreten, ebenso Herr Stiller, der gleichfalls San- bereits unter bedeutenden finanziellen Aufwendungen auf eine forcierte didat für den Reichstag von Lübeck   gewesen ist. Zu den Herren Aufzucht von Magervieh geworfen hätten usw. usw. Also mit dem der Hamburger Bürgerschaft, die für das Zweillassenwahlrecht jütischen Magervieh ists vorbei. Die Gräser aber fangen bereits an, gestimmt haben, gehörte ein Mann wie Riege, der für die die Folgen dieser Politit empfindlich zu spüren. Die schleswig­Freisinnige Vereinigung zum Reichstag kandidiert hat, wie holsteinischen Viehzüchter, auf die sie jetzt angewiesen sind, fordern Heinrich Pfeiffer  , der langjährige Vorsitzende des Liberalen in diesem Frühjahr Preise, wie sie gleich hoch bis jetzt noch nicht Bereins Hamburg für die Freifinnige Vereinigung als Reichstags- dagewesen find. kandidat aufgestellt war. Viele Großbauern auf der Geest halten sogar das Unter diesen Umständen von einem Eigenbrötler" zu reden, ist etwas sehr kühn und kann auch ich zurück, um später noch höhere Preise zu erzielen. Natürlich nur einem Manne wie Gerlach passieren... wird diese künstliche Erhöhung der Produktionskosten in den Preisen Das ist wahrhaftig der Gipfel! Während andere Menschen des Schlachtviehs zur gegebenen Zeit entsprechend zum Ausdruck Jehltritte ihrer näheren und ferneren Anverwandten mit dem kommen und die preissteigernde Wirkung des Zolltarifs noch ver­los zynischen Brutalität die eigene Familienschande in höhnischem zur höheren Ehre der einheimischen Agrarier ihren Fleischkonsum Mantel der Liebe zu verdecken pflegen, wird hier mit einer beispiel- stärken. Wie dann die breiten Massen der arbeitenden Bevölkerung Triumphe aufgedeckt. noch mehr einschränken können, verrät vielleicht in seiner nächsten Champagnerrede der Landwirtschaftsminister oder sein Gönner, der Kanzler.­

Die Auflösung des ungarischen Reichstages. Aus Wien   wird uns vom 22. Februar geschrieben: So ungewöhnlich die Form der Auflösung des ungarischen Reichstages war, so ungewöhnlich sind ihre Wirkungen: Sie bleiben nämlich völlig aus! Was das bedeutet, kann nur der ermessen, der das heißblütige Magyarenbolt und insbesondere die so leicht erreg­bare Hauptstadt kennt, die sonst bei dem geringsten Konflikte mit Wien  " sofort in Bewegung geriet. Nun ist aber die Hauptstadt still und stumm, das ganze Land absolut ruhig: sehr einleuchtende Beweise, wie lose der Zusammenhang der parlamentarischen Mehrheit mit den Voltsmassen ist. Aber auch die koalierten Helden sind ruhig; die einzige Demonstration", zu der sie sich nach ihrer Vertreibung aus dem Abgeordnetenhause aufgeschwungen haben, war eine Meffe, in der zur heiligen Jungfrau gebetet wurde, sie möge die Freiheit Ungarns   in ihre Hut nehmen!! Den Scherz mit der nächsten Sizung", die vor der Flucht bekanntlich für Mittwoch auberaumt war, haben die Herren aufgegeben; von den Protestversamm lungen", die im ganzen Lande an diesem Sonntag abgehalten lungen", die im ganzen Lande an diesem Sonntag abgehalten werden sollten, ist es gleichfalls stille geworden. Die Revolution" wird also wie bisher weiter mit Paragraphen und Schriftsägen ge­führt werden.

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Es ist wahrhaftig weit gekommen mit diesem" Freisinn". Die Sterbeurkunde ist da, bald werden die Totengloden läuten.

Scherl fanft alles

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Dabei ist die Auflösung in einer Weise vorgenommen worden, die nur begriffen werden kann, wenn man annimmt, daß am Hofe schlechthin die Absicht der Provokation gewaltet hat. Die Auflösung ist nach der gesetzlichen Seite allerdings unanfechtbar; das Recht der ungarischen Krone, den Reichstag aufzulösen, ist in der Ver­faffung durch nichts beschränkt. Die Krone ist nur verpflichtet, binnen und den neuen Reichstag längstens drei Monate nach der Auflösung einem bestimmten Zeitraume die Neuwahlen vornehmen zu lassen zu versammeln. Da es so gut wie ausgeschlossen war, daß der Reichstag der Auflösung Widerstand leisten werde, wäre es wohl möglicht aufen versteht. gewesen, die Auflösung in der üblichen konstitutionellen Form: Nun ist es dieser Tage wieder passiert, daß August Scherl  

Parlamentarische Selbsteinschätzung.

also überschreibt die Staatsbürger- Zeitung" eine Jeremiade darüber, daß Augustus Scherl es sich leisten kann, Namen von Klang. Ber- die Kennzeichnung des sächsischen Parlamentarismus Kaum ist die Entrüstung sächsisch- reaktionärer Blätter über trauensbrüche, alles- alles zu taufen, während das Antisemiten­ist die Staatsbürger- Zeitung" wütend darüber, daß Scherl sichnen. In der Mittwochsizung der Zweiten Kammer des sächsischen Blättlein sich mit dem Abhub begnügen muß. Vor allen Dingen durch den Vorwärts" verraucht, und schon ist wieder eine neue Probe von derselben Sorte sächsischer Jämmerlichkeit zu verzeich­sogar intime Nachrichten aus der Umgebung Wilhelms II. zu Landtages stand eine freisinnige Interpellation zur Beratung, die eine interessante Vorgeschichte hat.

mittels eines föniglichen Resfripts an den Reichstag  , das der ver- imstande war, Der freisinnige Abgeordnete Roch hatte sich in der Sizung näheres über die Konferenz beim Reichs­antwortliche Ministerpräsident überbringt, zu vollziehen. Statt fanzler zu berichten, der eine Anzahl parlamentarischer Führer vom 30. Januar d. J. über die unzweckmäßige Art der Schnee­deffen ist bekanntlich ein königlicher Kommissar mit unbeschränkter nach der Wilhelmstraße geladen haile und vertraulich mit beseitigung in mehreren Städten des Erzgebirges durch die staat­liche Straßenbauverwaltung beschwert und unter scharfen Be Macht"( der Generalmajor und frühere Honvedminiſter Nyiri) er ihnen über das Handelsprovisorium mit Amerika   tonferierte! liche Straßenbauverwaltung beschwert und unter scharfen Be­nannt worden, der den beiden Häusern die Auflösungsbotschaft mit Natürlich muß Scherl sich einen dieser Barlamentarier gekauft haben; merkungen gegen die Behörden nachgewiesen, daß die beliebte einem ungemein aufreizenden Schreiben zuschickte: Er werde in denn sonst konnte er unmöglich über die Konferenz informiert sein. Anhäufung von Schnee in den Straßen sowohl vom feuerpolizei­dem nicht erwarteten Falle, daß seiner Anordnung nicht in ihrem Dabei", so schreibt die durch ihre antisemitische Vornehmheit be- lich auch ekelhaft sei, da auf den bis zu vier Meter hohen Schnee­lichen Standpunkte bedenklich wie gesundheitsschädlich und schließ­ganzen Umfange Folge geleistet werden sollte und das Ab- rühmte Staatsbürger- Beitung", dabei ist nicht etwa ein Sozialdemokrat haufen der Unrat abgelagert werde. Außerdem bemängelte er die geordnetenhaus nach der Verlesung des Auflösungsreskriptes sich darunter gewesen, der das" Briefefinden" und Ausplaudern als haufen der Unrat abgelagert werde. Außerdem bemängelte er die nicht auflösen würde, von der Vollmacht, die ihm seine Bestallung politischen Sport betreibt, sondern es waren lauter respektable Handhabung des Grenzverkehrs mit Nahrungsmitteln und die Steuerfreiheit ausländischer Arbeiter in den Grenzgemeinden. einräumt, Gebrauch machen". Noch drastischer war der Ton des bürgerliche Parteigrößen. Uebrigens haben die sozialdemo Restriptes, das den königlichen Kommissar" ernennt. Ganz im fratischen Abgeordneten, wenn beispielsweise in der Budget- Annaberg, einem Herrn v. Vihtum, verhandelt, aber angeblich Vorher hatte er über diese Fragen mit dem Amtshauptmann von Stile der Konterrevolution hieß es darin: kommission vertrauliche militärische Mitteilungen gemacht wurden, keine genügende Aufklärung erhalten. Dennoch war der Herr das Schweigegebot bisher stets respektiert. Es gehört die ganze unmoralische Amtshauptmann über die Kritik der oben angedeuteten Uebel­Strupellosigkeit des Systems Scherl dazu, um die Unanständigkeit der Indiskretionen planmäßig zu neten toch in einem Schreiben aufforderte, seine Behauptungen stände in seinem Machtbereiche so entrüstet, daß er den Abgeord­züchten. Mit welchem Rechte will man dann irgend einem fanati- zurückzunehmen und ihm öffentlich Abbitte zu leisten. Eine solche fierten Genossen Vorwürfe machen, wenn er gestohlene Akten ver­Abbitte war bereits entworfen und Herr Roch sollte sie nur öffentlicht? Der verstorbene Minister Freiherr   v. Hammerstein war so naiv. fich einreden zu lassen, die Scherl- Presse sei ein Hemmschuh unterzeichnen, und zwar sollte das bis zu einem bestimmten Termin für die Entwickelung der Sozialdemokratie in der Reichshauptstadt. Da der solcher Art wie ein Schüler behandelte Voltsvertreter nicht geschehen, anderenfalls weitere Maßnahmen erfolgen würden. In Wahrheit ebnet sie ihr nur den Weg. Beide leben vom darauf reagierte, veröffentliche der Amtshauptmann im Namen Materialismus."

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Daher wir Euch fraft unserer föniglichen Gewalt auf auftragen und befehlen, daß Ihr alle Anordnungen des durch uns ernannten töniglichen Kommissars zu erfüllen, ihnen zu gehorchen und unserem königlichen Befehl zu huldigen habet, bei der die Zuwiderhandelnden treffenden gesetzlichen Ahndung dies als Eure gesetzliche und Unter tanenpflicht erkennen und nicht anders verfahren sollet." Diese königlichen Kommissare sind allerdings ein Bestandteil der uralten Verfassung, aber das moderne geschriebene Recht kennt fie nicht, fennt nur das verantwortliche Ministerium. Die zweifel­hafte Gefeßlichkeit jener Anordnung wurde nun von der Koalition Man fann der Staatsbürger- Zeitung" ihren edlen Konkurrenz mit advokatorischer Schlauheit ausgenügt: Der Vizepräsident er zorn nachfühlen. Vielleicht entdeckt sie eines Tages noch, daß Scherl klärte, daß er die ihm von zwei Offizieren überbrachten Schreiben felber Sozialdemokrat ist oder gar, daß er eigentlich nicht Auguft ( die Nestripte, welche die Ernennung des Kommissars" und die Scherl, sondern Abraham Scherlsohn heißt. Auflösung enthielten) nicht annehmen könne und sie den Absendern Eins sei zum Schlusse noch gesagt: Die Staatsbürger- Zeitung" uneröffnet zurückstellen werde. Etwas Besonderes war der handelt zum mindesten unvorsichtig, wenn sie sich gerade darüber Einfall nicht, aber daß dann, nachdem der Vorsitzende motiert, daß Scherlchen alles fauft. hat sie selber sich doch eben erst die Sigung  " Sigung geschlossen hatte( und die nächſte" auf von der G. m. b. H. Das Reich" kaufen lassen! Wer bürgt dafür, übermorgen" anberaumte), in den Sigungsfaal" Polizei ein- daß eines schönen Tages nicht August Scherl   die Staatsbürger drang, in die Couloirs Honvedtruppen einmarschierten und ein Zeitung" fauft!? Allzuweit ist's ja nicht von der Zimmer nach Honvedoberst unter militärischer Bedeckung die Präsidentenestrade der Johanniterstraße. Und im übrigen fann fich August Schert bestieg und das Auflösungsrestript verlas", das war doch nicht nicht nur Barlamentarier, sondern auch Equipagen und Auto­mchr als eine rohe Herausforderung und zwecklose Brutalität. Zwar mobile kaufen.- awecklos vielleicht doch nicht; vielleicht sollte gerade dem un­geberdigen Reichstag gezeigt werden, daß seine Deflamationen, Frisch, gesund und Bodelschwingh. Broteftationen und Betitionen wenig bedeuten gegenüber der sehr Am Montag hielt der Berliner   Asylverein für Obdachlose seine realen militärischen Macht. Man wollte von Wien   aus zeigen, daß Generalversammlung ab, in der zu erscheinen und zu reden die Krone in Ungarn   doch noch eine sehr bedeutsame Macht ist, auch Herr Pastor von Bodelschwingh sich nicht entbrechen fonnte. Er indem sie über die Armee verfügt eine sehr gehässige Beweis- vertrat wieder seinen alten Standpunkt: man dürfe Arbeitsfähigen führung, die aber nach den bisherigen Wirkungen zu schließen ohne Gegenleistung keine Unterſtügung, nicht einmal ein Nacht ihren Effekt nicht verfehlt hat. quartier gewähren! Von diesem Grundjaße ausgehend, machte der Die Frage ist natürlich: Was weiter? Der Weg der Gesetz- alte Knabe dem Asylverein Vorwürfe, weil er durch seine un­lichkeit würde vorschreiben, daß binnen drei Monaten der neue angebrachte Barmherzigkeit" in seinen Räumen Verbrechern und Ar­Neichstag einberufen wird. Es ist nicht gerade sicher, daß dies ge- beitsscheuen Unterkunft gewähre. Dann kam die berühmte alte Melodei: schieht. Vielmehr macht es den Eindruck, als ob die Krone die Rund um Berlin   gebe es wohl an 100 000 Morgen Land, das " Wiedereroberung" Ungarns   ernstlich unternehmen wollte, wozu noch urbar zu machen ist, und von den ihm für seine Kolonien natürlich vor allem gehört, daß ihre Regierung die Verwaltung in überlassenen Waldungen würde er freudig dem Verein 25 000 die Hand bekommt. Zu dem Zwecke sind in die renitenten Morgen überlassen, um seine Asylisten an Arbeit zu gewöhnen Stomitate königliche Kommissare" geschickt worden, zu dem usw. usw. Zwede wird die autonome Verwaltung der Hauptstadt Genosse Singer versuchte, den greisen Pastor darüber zu be­inter die Kuratel des bisherigen Oberstadthauptmannes lehren, daß Wanderkolonien und städtische Obdachlosenashle nicht ( Bolizeidirektors) gefeßt, zu dem Zwecke wird mit einem Worte alles mit demselben Maße gemessen werden können. Vergebene Mühe! getan, was eben noch mit dem Wortlaute der Verfassung verträglich Der gute Pastor wird auf seine alten Tage wohl nicht mehr ver­zu sein scheint. Von da bis zu einem offenen Absolutismus, der stehen lernen, daß Leute, denen die vom Kapitalismus erzeugten Serisen die Neuwahlen unterläßt und Steuern und Soldaten ohne parla- lange Perioden unfreiwilliger Arbeitslosigkeit aufgezwungen, denen mentarische Bewilligung aushebt, ist nur ein Schritt wenngleich das Gefängnis, das Korrektionss, das Arbeits-, das Zuchthaus des ein großer! Bustimmung kann diese Wirtschaft, wenn sie auch im modernen Kapitalistenstantes die Liebe zur und das Verständnis Wesen die Notwehr der Krone darstellt, nicht finden, obwohl immer für Arbeit mit Gewalt ausgetrieben haben, daß solche Leute hin gesagt werden muß, daß das volksfeindliche und findische nicht von heute auf morgen vom Segen der Arbeit" überzeugt Treiben der Koalition alles andere denn Anerkennung verdient. werden können. Mitgefühl läßt sich selbstverschuldetem Unglück schwer entgegen- Der alte Bodelschwingh tut einem in der Seele leid. Er ist bringen.­ein paar Jahrzehnte zu früh auf die Welt gekommen.-

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Deutfches Reich.

Lasset uns den Leib begraben!

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der königlichen Amtshauptmannschaft" einen offenen Brief gegen den Abgeordneten Roch, worin diesem unter anderem gehandelt zu haben. Das freifinnige Frattiönchen antwortete borgeworfen wurde, im Landtage wider besseres Wissen fol che amtliche Kritik eines Abgeordneten durch einen königlichen darauf mit einer Interpellation an die Regierung, ob sie eine Amtshauptmann billigen könnte.

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Die Antwort des Ministers v. Metsch auf diese Interpella­tion war ein richtiger Eiertanz: Jm allgemeinen sei eine solche Stritit allerdings nicht zu billigen, in besonderen Fällen aber müsse man den Beamten das Recht zugestehen, sich zu verteidigen gegen unberechtigte Angriffe. Die Hauptsache aber, ob eine solche Kritik eines einzelnen in Form eines amtlichen Erlasses erfolgen dürfe, überging der Minister mit Schweigen. Das Verhalten des Herrn v. Metsch ist ja verständlich. Es war ja auch nicht seine Sache, die Würde des hohen Hauses" und die Rechte der Abge­ordneten zu wahren. Das wäre Sache der Kammer selbst ge­wesen, wenn die Volksvertreter nicht zur Selbstentmannung kommen wollen. Nun, die freisinnigen Redner und Genosse Goldstein ließen es an zutreffenden Worten gegen das von der Amtshauptmannschaft beliebte Verfahren auch nicht fehlen. Aber wie verhielten sich die Konservativen? Der Oberreaktionär Opik und sein erster Helfer Dr. Kühlmorgen verteidigten geradezu unter Angriffen auf den Abg. Roch das anmaßende Vorgehen eines Amishauptmanns gegen einen Abgeordneten, ob­wohl sie sich hätten sagen müssen, daß, wenn diefer Brauch um sich greifen würde, auch fonservative Abgeordnete gelegentlich darunter zu leiden haben würden. Statt nur einen Verfuch zu machen, das Recht auf Kritik an Landesgebrechen", das den Abgeord= neten in der Verfassung garantiert ist, zu wahren, ergingen sie sich in juristischen Spißfindigkeiten, um auf diese Weise selbst zu versuchen, den Interpellanten das Recht streitig zu machen, wegen dieser Sache überhaupt eine Interpellation einzubringen. Par­lamentarier, die ihre Befugnisse in so turzsichtiger Weise preis­geben, ja, die noch versuchen, das eigene Interpellationsrecht zu beschneiden, dürfte man wohl außerhalb Sachsens vergebens suchen. Gewiß fönnen sich auch Sendboten anderer Länder an reaktio­närer Gesinnung mit den sächsischen Konservativen messen, aber auf ihre konstitutionellen Rechte pochen sie doch eifersüchtig. Die Liebedienerei und der engherzige Bartcihaz der sächsischen Kon­servativen gehen aber sogar soweit, ihre eigenen Befugnisse als Boltsvertreter heimlich mit Füßen zu treten. Und solche Herren beherrschen das Parlament eines Industriestaates, allerdings nur mit Hülfe der Volksentrechtung. Wer noch daran zweifelte, wird jetzt erkennen, daß es der Jämmerlichkeit des sächsischen Barla­mentarismus in erster Linie mit zuzuschreiben ist, daß Sachsen  ein Polizeistaat par excellence wurde.

Die Aushungerungspolitik der ,, Maßgebenden". In den schleswig- Holsteinischen Marschen, die sich in einer einzigen gewaltigen Beidefläche über ganz Nordfriesland  , Norder­Herr von Gerlach hat im Tag" einen Artikel geschrieben über dithmarschen und die Halbinsel Eiderstedt   erstrecken, besigt bekanntlich Dem ruffischen Henker überliefert Die Einigungs"-Verhandlungen auf dem Parteitage der Frei- Nord- und Westdeutschland eine seiner Hauptsächlichsten Produktions- wurden von der Kattowizer Polizei in vergangener Woche sinnigen Vereinigung am letzten Sonnabend. Dieser himmelhoch stätten für Schlachtvieh. Die Gräser, die Besizer und Pächter dieser zwei russisch  - polnische politische Flüchtlinge, namens Paszta und jauchzende Erguß des sehr optimistisch veranlagten Herrn v. Gerlach ungeheuren Viehweiden, beziehen schon seit langen Jahren ihr Roh- und Kunt! Dieselben famen in Begleitung eines Dritten namens enthält u. a. folgenden Bassus: material, das Magerbieh, das sie den Sommer über zu den Piecha mit der Eisenbahn von Sosnowice, der russisch- polnischen Wer dem Parteitag der Freisinnigen Vereinigung am 17. und 18. Februar, dem zweiten seit der Fusion, beigewohnt hat, berühmten schleswig- Holsteinischen Marschochsen herausfüttern, aus Grenzitation, auf dem Bahnhofe in Stattowig an und wurden vom wird den Eindruck nach Hause genommen haben, daß die Ver- Jütland. Als nun die Grenzen für die Einfuhr lebenden Viehes dort aufgestellten Gendarm nach ihrer Legitimation gefragt. Da bindung der beiden Elemente zu einer Amalga- gesperrt wurden, wurde an der dänischen Grenze für dieses jütliche nach Ansicht des Beamten die von den drei vorgezeigten Halbpässe mierung geführt hat. Man hat es jest mit einer Masse Magervieb, das sich ganz besonders gut zur Aufzucht eignet, die nicht mit dem Aeußeren der Paßinhaber übereinstimmten, zu tun, nicht bloß programmatisch, sondern vor allem auch Ausnahmebestimmung getroffen, daß ein bestimmtes Kontingent, über übergab er die Fremden der Kattowizer Polizei, die sie in Haft stimmungsmäßig. Kaum einer Rede konnte man es an mehrere Jahre verteilt, noch eingeführt werden durfte, und zwar allein nahm. Am Mittage des nächsten Tages wurden die Verhafteten aus hören, ob man es mit einem früheren Nationalsozialen oder einem über die Landesquarantäneanstalt Hvidding. Im Jahre 1905 war dem Polizeigefängnis wieder entlaffen, nachdem sie wegen Uebertretung alten freisinnigen Vereinler zu tun hatte. Alles warfozial dieses Kontingent erschöpft und die Quarantäne Hvidding wurde ge- der Baßvorschriften je drei Mark Strafe gezahlt hatten. Während liberal, entschieden liberal. Ein einziger Eigen­brötler, der sich in den Gang der Dinge nicht zu finden geschlossen. Immerhin rechnete man in Gräserkreisen, wie uns aus man aber einen, den preußischen Staatsangehörigen Piecha, ganz wußt hat, fam zu Worte. Sonst war die gesamte berufene Schleswig- Holstein   geschrieben wird, mit Bestimmtheit darauf, daß laufen ließ, wurden die beiden russischen Staatsangehörigen von einem Vertretung der Partei so einheitlich, wie das kaum in mit dem Jukrafttreten des neuen Zolltarifs am 1. März diefes Kattowizer Kriminalbeamten zum Bahnhof geführt, mit dem nächsten einer anderen Partei zu finden sein dürfte. Was in der Presse Jahres oder doch in absehbarer Zeit danach die Einfuhr des jütischen Zuge nach Sosnowice geschafft und dort der russischen Grenzkammer, gelegentlich von Differenzen innerhalb der Freisinnigen Magerviches wieder gestattet werden würde, denn durch den all- d. h. den Rosaken(!) überliefert! Was dann mit den Unglücklichen Vereinigung verlautet, ist auf ganz vereinzelte diffentie- gemeinen Tarif find doch solche Spezialschifanen, wie diese Sperre, geschah, weiß man nicht. Nach den Aeußerungen des Dritten, der Die" Frei Deutsche Presse" hatte leichtes Spiel, wollte sie überflüssig geworden und das deutsche Vich ist von diesem Zeitpunkt den bedauernswerten Kollegen nach Sosnowice folgte, ist aber ihr Biefe Gerlachschen Phantasien zerpflücken. Die Art und Weise aber, an mehr als genügend gegen die ausländische Konkurrenz geschützt. Schicksal besiegelt, da sie als gefährliche Revolutionäre wie das Freisinns"-Blatt die Polemik gegen ihren sozialliberalen" Wie nun bürgerliche Blätter der Provinz zu melden wissen, ist nach gelten sollen. an eine Wieder­Widersacher führt, reißt das letzte Feigenblatt von der freisinnig- Informationen an maßgebender Stelle" Das Vorgehen der Kattowitzer Polizei muß den empörten volksparteilichen" Scham herunter. Der Erguß des verärgerten zulassung der Einfuhr in absehbarer Zeit nicht zu denken. Protest jedes meuschlich Fühlendesi entflammen. Seit längerer Zeit

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