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Nr. 47. 23. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sontag, 25. Februar 1906.

Wirtschaftlicher Wochenbericht.

-

Mietspreife

Genossenschafts­wohnungen

Privathäuser Border Sinter Vorder- Hinter haus haus haus haus Prozent Prozent Prozent Prozent

bis 150 Mart 151-250 251-350 351-450 451-550 über 551

5,5

1,2

2,2

6,0

32,5

39,6

18,2

28,4

D

28,2

54,9

18,0

43,4

"

17,1

3,1

24,7

16,9

9,5

1,2

20,4

3,8

7,4

16,5

1,7

heran. So werden dann die Wohnungen teurer und die Kon­fumenten durch Bodentucher geplündert. Wie die Mieter durch die Grundrente betuchert werden, dafür liefert auch die Feststellung Berlin  , den 24. Februar 1906. über die Baukosten einen beachtenswerten Beitrag. Auf je 100 M. Grundrente Lohnkosten- Mietspreise. Ertverbskosten entfallen in Ueber die Höhe der Bodenrente und der Lohnkosten für den Großstädten Mittelstädten Kleinstädten Landstädten Wohnungsbau liefert einen interessanten Beitrag die vom Reichsamt Baukosten 418 M. 570 M. 931 M. 1720 M. des Innern im Jahre 1904 veranstaltete Erhebung über Wohnungs­Aber obwohl in den Großstädten die natürlich viel teureren wesen, betreffend die Verhältnisse in den mit Reichsunterstüßung Hochbauten aufgeführt werden, ist hier die auf den gleichen Anteil errichteten Genoffenschaftswohnungen, im Vergleich mit im freien Ver- Landkosten entfallende Lohnquote bedeutend geringer als im Ver­fehr hergestellten Mietshäusern. So bescheiden die Grenzen find, in hältnis zu Klein- und Landstädten. Nehmen wir für Großstädte denen sich die Erhebung bewegte, den Vorzug, daß diese nicht tendenziös vierstödige, für Kleinstädte zweistödige Häuser als normal an, bann gefärbt ist, zugunsten sozialistischer Argumentation, wird ihr fein gelangt man zu folgendem Resultat: Ein Quadratmeter bebaute Briefter der kapitalistischen   Orthodogie absprechen können. Es handelt läche beansprucht in den Großstädten fast dreimal so viel fich nicht um fraffe Fälle, die man als Auswüchse bezeichnen könnte, Bautosten als in Kleinstädten, aber auf je 100 M. Grund- Bei den Preisen von 151 bis 350 M. tritt die Flucht in die nein, die Erhebung erstrecte sich über Verhältnisse, die lediglich gering foften entfallen in legteren 2 mal mehr Baukosten als in Hinterhauswohnungen markant in Erscheinung. Von den Genoffen­beeinflußt wurden durch die Art der Organisation und Verwaltung Großstädten! Also trog der so viel verschrienen an- fchaftswohnungen find 1831 im Vorderhaus, 164 im Hinterhaus be der ber Enquete zugrunde gelegten Objekte. Trogdem geblich für das Baugeschäft ruinösen hohen Löhne in den Groß- legen, bei den Wohnungen in Privathäusern find die Zahlen 1522 find die Ergebnisse der Erhebung, die unt dem Reichstädten ist hier der Lohnanteil an den gesamten Herstellungskosten und 183. Bei der ersteren Kategorie drängen sich die meisten Vorder­tage in einem starken Quartheft vorgelegt worden sind, wohl bedeutend geringer als in Kleinstädten, und in diesen ist die Lohn- Hauswohnungen auf die drei ersten Mietsklassen zusammen Der Beachtung wert. Zwed des Unternehmens war, den quote wieder noch erheblich niedriger als in Landstädten. Mit dieser 66 Proz. bei der anderen Wohnungskategorie liegen die Ver­1laterschied der Mietspreise in Genossenschaftshäusern und in Tatsache ist das von Bodenwucherern, Hausagrariern und Baulöwen hältnisse umgekehrt. von privater Seite vermieteten Wohnräumen, sowie die Herstellungs- mit Borliebe folportierte Märchen, nach welchem die Höhe der Wietsklassen. -61 Broz. entfallen hier auf die drei höheren fosten bei diesen und jenen zu ermitteln. Da für die im freien Stundenlöhne von entscheidendem Einfluß auf die Mietspreise sein Berechnet man die Mietspreise nach dem Verhältnis pro einen Verkehr hergestellten Häuser die Kosten nicht ermittelt werden soll, gründlich abgetan und die Jeremiaden über die Verteuerung Quadratmeter Wohnfläche, dann ergibt sich folgendes Bild. Von fonnten, ist leider ein Vergleich der Baukosten bei den beiden der Bauten und der Mieten in den Großstädten als Folge von ge- 100 Borderhauswohnungen entfallen auf die angeführten Miets­Wohnungsarten nicht möglich. Die Zahl der vom Reiche beliehenen stiegenen Stundenlöhnen sind auf ihren wahren Wert zurückgeführt. tlassen: Säufer, die in die Erhebung einbezogen wurde, belief fich auf 417. Daß mit Lohnsteigerung auch die Arbeit rationeller wird, teils in Die für diese aufgewendeten Baulandkosten, einschließlich Straßen folge besserer Arbeitstechnik als auch durch intensivere Ausnußung fosten, beziffern sich auf 2 785 568 M., die Baukosten aber auf der Arbeitskraft, daß weiter die höheren Haustosten in den Groß­13 234 656 M. Ein Quadratmeter Bauland kostete im Durchschnitt städten vorwiegend den wucherischen Landpreisen zu danken sind, 15 M., und auf je 100 M. Bodenkosten entfallen 475 M. Baukosten. lehrt folgende Zusammenstellung. Bei den in Frage kommenden Außerordentlich verschieden sind die Baukosten je nach Höhe der Genossenschaftshäusern entfallen auf 1 Quadratmeter Wohnfläche in Häuser resp. nach Anzahl der Stockwerke. Es wurden zum Beispiel Großstädten Mittelstädten Kleinstädten Landstädten ermittelt auf je einen Quadratmeter bebauter Fläche, Baukosten bei M. Mr. Häusern mit

Stodwerke Mart

1

2 70 85

3 4 5 158 224 346

94

W.

17 99

9 83

WT.

5

79

( Jahresmiete für 1 Quadratmeter Wohnfläche) bis 3,49 m.

3,50-5,49

SP

5,50-7,49 7,50-9,49

"

"

int Genossenschaftshäusern

in

Privathäusern

6,3

1,18

54,0

22,0

27,9

36,2

10,9

26,4

0,76

18,2

mehr wie 9,50 Bodenkosten 22 Hier tritt ganz finnenfällig in Erscheinung, daß in den Ge Baukosten noffenschaftshäusern die Wohnungen billiger find als in Private Die Vorliebe für hohe oder niedrigere Häuser wird im all­In den Großstädten sind die Bautosten relativ also noch um häusern; bei über 62 Broz. aller baugenossenschaftlichen und nur bei gemeinen bestimmt von dem Verhältnis der Bodenpreise zu den 5 M. pro 1 Quadratmeter Wohnfläche niedriger als in Mittelstädten. rund 24 Proz. der von Privatunternehmern vermieteten Wohnungen Sirekten Baukosten. Je höher die Bodenpreise, desto mehr strebt Die Differenz zwischen den Bautosten in Großstädten gegenüber stellt sich die Jahresmiete für den Quadratmeter Wohnfläche So wenig erschöpfend das Material Bild gibt die Zusammenstellung der Landkosten nach Ortstlaffen. spielige Hochbauen. Es muß bei Würdigung vorstehender Zahlen der Bodenwucher ist die Haupttriebfraft bei den unaufhörlichen Miets Bild gibt die Zusammenstellung der Landkosten nach Ortsklassen. often; die höheren Baukosten verschuldet in der Hauptsache das tost- it, so eng der gezogene Kreis der Erhebung, jedenfalls das man bei den Bauten den Wolfen entgegen. Ein sehr interessantes Landorten ist nicht so groß, als die Spannung zwischen den Boden- auf unter 5,50 Mart. Urteil darf man aus den gewonnenen Resultaten ziehen: Es wurde nämlich gezahlt für ein Quadratmeter Bauland immer noch im Auge behalten werden, daß die Genossenschaften ihr Hauptaugenmert auf billigen Grundstückserwerb richten und steigerungen. Die Höhe der Stundenlöhne übt auf die Gesamt­daher folche Komplere wählen, die von der Spekulation noch bautosten nur einen minimalen Einfluß aus und kommt gegenüber nicht mit Beschlag belegt find oder wegen der örtlichen Lage art, welche von den Grundstückspreisen bestimmt wird, kaum in Be­Kosten der Grundstüde und denjenigen der Bauungs­der normalen Preistendenz nicht folgen fönnen. Andererseits

in

Großstädten Mittelstädten Kleinstädten

Landstädten

9

W.

31

·

11 3

0,88

den

D.

find Genossenschaften in höherem Maße betrügerischen Manipulationen tracht. Weiter aber ergibt sich, daß die Genossenschaften, obwohl fie Der Grundbesizer, dem durch persönliche Verdienste" wie Erbschaft ausgefegt als der private Bauunternehmer, diefer kann billiger dem Bodenwucher sich nur wenig entziehen fönnen, doch billigere und dergl. ein Landtompler in einer Großstadt zufällt, der an dem bauen, als sich meist für Genossenschaften die Baukosten stellen. Wohnungen zur Verfügung stellen als der private Wohnungsmarkt. Aufschwung der Stadt, an deren Ausdehnung nicht den geringsten Daß dadurch die Mietspreise start beeinflußt werden, ist nicht zu Anteil hat, fact für i Quadratmeter Bauland 35 mal so biel ein, leugnen, da aber der Hausagrarier ausgeschaltet ist, können die Ge­als der Grundbesig veräußernde Landstädter. Daß der erworbene nossenschaften die Wohnungen doch zu niedrigeren Mietspreisen ab­Besitz kein Verdienst darstellt, sondern lediglich als kapitalistische Plünder- geben, als der private Vermieter verlangt. Um einen Vergleich der Wafferstand am 23. Februar. Ibe bei Auffig+0,74 Meter, bet beute zu bewerten ist, das bestreiten wohl nur diejenigen, Sie an solcher Mietspreise zu ermöglichen, hat das Reichsamt die bezüglichen Dresden  - 0,95 Meter, bei Magdeburg  +1,52 Meter. in strut bei Beutemacherei intereffiert sind. Auch für die an der Peripherie der Bahlen von 1995 Genossenschaftswohnungen und von 1705 Wohnungen, Breslau   Oberpegel+5,04 Meter, bei Breslau   Unterpegel Straußfurt+ 1,60 Meter. Dder bei Ratibor  +1,38 Meter, bei Groß- und Induſtrieſtädte belegenen Grundstücke, die plöglich ohne die sich in Privatbesiz befinden, zusammengestellt. Die Mieter sind bei Frankfurt  +1,40 Meter. Weichsel   bei irgend welches Zutun der Besitzer aus Ackerland zu Bauland werden, in allen Fällen Postbeamten. Wie die von der Erhebung erfaßten+ 2,78 Meter. War the bei Posen+1,14 Meter. treibt man die Preife oft bis nahe an die höchste Durchschnittsgrenze Wohnungen fich nach Mietspreisen abstufen, zeigt diese Tabelle: Usch Meter.

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