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Chroniquer des Matin", Harduin, der den Mutterwitz des Pariser Bourgeois repräsentiert, schreibt: Die Militaristen und die Antimilitaristen marschieren so Hand in Hand. Ihre Motive sind verschieden, das Resultat ist das gleiche. Für die einen wie für die anderen ist das Gesetz nicht das Gesetz. Die einen fagen den Soldaten: Gehorcht nicht, wenn man euch befiehlt, auf die Arbeiter, eure Brüder zu schießen." Die Offiziere hingegen sagen nichts, aber wenn man ihnen befiehlt, gegen die Aufständischen der Kirche vorzugehen, be­ginnen sie die offene Revolte. In der Kammer hat man uns, um die Disziplinlosigkeit der Offiziere zu erklären, von Snobismus" und von Ehen gesprochen, die sie im reaktionären Milieu schließen. Ist diese Erklärung richtig, so müssen sich alle Sympathien den Sozialisten zuwenden. Diese kämpfen wenigstens für eine ernste Sache, die der Mühe wert ist: das tägliche Brot. Die Offiziere aber verweigern den Gehorsam ihren Schwiegermüttern zuliebe, und das ist sehr komisch. Bei der gestrigen Inventur in der Kirche St. Thomas in Aquin  ist unter anderem auch der pensionierte General Recamier ver­haftet worden, der das Kommando über die klerikale Besatzung führte, die auf die Beamten mit Stöcken losschlug.

England.

Schweden  .

Die Wahlrechtsreform.

Husland.

-

ein

Ant

halten. Die Organe, welche sie gründete, sind schon alle wieder ein- 1 Firma Arbeitswillige aus Schlesien  , Oesterreich- Ungarn   usiv, tomment läßt und auf der kaiserlichen Kohlenhöfen einquartiert; damit keiner gegangen. Merkwürdig trifft es zusammen, daß auch die Amsterdamer entweicht, patrouillieren Militärposten mit scharf ge­Dockarbeiter, welche ebenfalls im Jahre 1903 eine schwere Nieder- la denem Gewehr. In der Waldenburger Gegend( Schlesien  )' lage erlitten, jest wieder aufzuleben anfangen, und im Begriff sind, haben Streifbrecheragenten Arbeitswillige unter Vorspiegelung einen Kampf gegen die Sklaverei aufzunehmen, welche man ihnen, falscher Tatsachen zum Kontrattbruch verleitet und aus fester Arbeit herausgelockt. Wir bitten alle Parteigenossen, hiervon Notiz zu als sie besiegt waren, aufgezwungen hatte. nehmen und für strenge Fernhaltung des Zuzugs Sorge tragen zu wollen. Transportarbeiterverband Kiel  . Die Bäcker im München   haben beschlossen, den bestehenden Tarifs Die schwedische Regierung hat am Sonnabend dem Reichstag   vertrag zu fündigen, da die Löhne, welche derselbe vorsieht, in Hin ihren Entwurf über die Reform des Wahlrechts zur Zweiten Stammer ficht auf die derzeitigen Teuerungsverhältnisse zu niedrig sind. Ge­vorgelegt. Danach sollen die Städte 65 Abgeordnete, die ländlichen fordert werden Standenlöhne von 26 bis 35 Pf. Wahlkreise 165 wählen. Die Wahlen sollen direkte sein, und für jeden Wahlkreis soll ein Abgeordneter gewählt werden, fodaß also Statistisches über die englischen Trade- Unions. die jetzt in den großen Städten üblichen Listenwahlen fortfallen. London  , 24. Februar.( Eig. Ber.) Das Arbeitsamt des Wahlberechtigt ist nach dem Entwurf jeder unbescholtene Mann von dem Kalenderjahre an, in dem er das 25. Lebensjahr erreicht. Aus- Handelsministeriums veröffentlichte gestern eine Statistik über die geschlossen vom Wahlrecht sind jedoch solche, die für im Wahl- Trade- Unions in den Fahren 1902 bis 1904: Zu Ende des Jahres 1904 gab es 1148 Gewerkschaften mit jahre oder in dem vorhergegangenen Jahre empfangene Armen­unterstützung haften; ferner folche, die in den legten 3 Jahren einer Gesamtmitgliedschaft von 1866 755. Infolge des in den drei Staats- oder Gemeindesteuern schuldig geblieben sind, und Berichtsjahren vorherrschenden Geschäftsniederganges zeigte sich- Gewerkschaftsgesetz und Arbeiterpartei. schließlich Wehrpflichtige, die ihre Wehrpflicht nicht erfüllt haben. wie in früheren Depressionsjahren ein Rüdgang der Zahl der Zu Ende des Jahres 1901 gab es Die Taff Vale- Angelegenheit war bekanntlich die Veranlassung Gewählt fann man nur in dem Wahlkreis, oder bei Städten Gewerkschaftsmitglieder. mit mehreren Wahlkreisen in der Stadt werden, 1940 874 Gewerkschaftler gegen 1866 755 drei Jahre später zu einer Bewegung unter den Gewerkschaftlern zu dem zwecke, die in der man wahlberechtigt ist! Im ersten Wahlgange ist für die Verlust von 74 119 oder 3,8 Proz. Immerhin waren die Trade­Trade Unions in Zukunft gegen derartige Eingriffe sicherzustellen. Wahl eines Kandidaten die absolute Mehrheit entscheidend; beim Unions zu Ende 1904 stärker als im Jahre 1899. Nach dem Entscheid der Lords wurden die Eisenbahner verurteilt, zweiten Wahlgange können jedoch die alten Kandidaten sämtlich Der Rückgang betraf besonders die kleineren Unions. und dies kostete dem Verbande ca. 600 000 Mart. Man kann mit wieder aufgestellt und auch neue nominiert werden, und hier ent­Recht behaupten, daß dieser Schlag gegen den Eisenbahnerverband scheidet dann die einfache Mehrheit. Die Regierung soll in jedem wesentlich mit zur Aufrüttelung der englischen Gewerkschaftler beige- neunten Jahre die Einteilung der Wahlkreise festsetzen. Wächst die tragen hat. Das Urteil brachte ihnen die Ueberzeugung bei, daß sie die Bevölkerung der Städte so stark, daß sie mehr als die 65 Abgeord Sache der Arbeiter nicht dauernd der Sorge kapitalistischer Parteien über- neten haben müßten, so soll die Verhältniszahl von Stadt- und Lassen könnten. Im Juni 1903 wurde vom Parlament eine Kommission Landvertretern von neuem der Bevölkerungszahl entsprechend geregelt eingesetzt, um die Frage zu beraten und Vorschläge für eine neue Bei der jetzt geltenden Wahlkreisordnung haben die Städte 80, Der Bericht der Kommission ist die ländlichen Kreise 150 Vertreter in der Zweiten Kammer, wobei gesegliche Regelung zu machen. jetzt erschienen. Die Hauptsächlichsten Punkte gehen dahin: die jedoch die ländlichen Kreise benachteiligt sind. Gegen die Ver­Gewerkschaften werden als gefeßliche Organisationen erklärt. Die ichiebung des Verhältnisses zugunsten der Landbevölkerung ist nichts Streiks, gleichgültig aus welchen Motiven( auch die Sympathie- einzuwenden. Der schwerste Fehler des Entwurfes ist der, daß die streiks), werden als gefeßlich erklärt. Mit Strafen zu bedrohen find Steuerzahlung zur Bedingung des Wahlrechts gemacht wird, ab­nur Verbrechen oder Vergehen und der Kontraktbruch. Die gesehen davon, daß die Frauen wahlrechtslos bleiben. leberredung zur Teilnahme am Streit ist mit Ausnahme der Verleitung zum Kontraktbruch nicht ungesetzlich. wird Gewerkschaften auch das Recht eingeräumt, statutarische Bestimmungen dafür zu sorgen, daß die Fonds für die Unterſtügungskassen von den übrigen Geldern der Gewert schaft getrennt verwaltet und damit auf jeden Fall unantastbar werden. Ferner sollen die Zentralvorstände der Trade- Unions die Möglichkeit erhalten, sich gegen unautorisierte Handlungen ihrer Agenten( Lokalverwaltungen, Bertrauensmänner usw.) durch sofortige Desavonierung derselben zu schützen. Schließlich werden eine Reihe Abänderungsvorschläge zu den Trade- Unions- Gesetzen von 1871 und 1875 gemacht.

Niederlande  .

Christlich  - liberaler Wortbruch.

Den durch

werden.

Gewerkschaftliches.

Berlin   una amgegend.

meisten litten die Gewerkschaften der Tagelöhner, der Zimmerer, Schneider und in geringeren Maße die Gewerkschaften der Berg­leute und der Transportarbeiter.

Dagegen zeigten die Gewerkschaften der Gemeinde- und Staatsarbeiter sowie der Ladengehülfen eine erhebliche Zunahme; auch die graphischen Gewerbe zeigen eine Zunahme. In den zehn Jahren 1895--1905 betrug die Zunahme der Zahl der Trade- Unionisten 32 Broz. Die Zahl der weiblichen Mitglieder der Trade- Unions belief fich auf 125 094 oder 6,7 Proz. der Gesamtmitgliedschaft, davon waren etwa 90 Proz. in der Textilindustrie beschäftigt. Einen ausführlichen finanziellen Bericht gibt die amtliche Ver­öffentlichung nur über 100 Unions, die aber die größten find und etwa 60 Prozent der Gesamtmitgliedschaft einschließen:

Ein Bahi nahmen

Ausgaben für

Arbeits- Alters- Ver Lose pension 2c. waltung

Jahr

der

Streifs

Mitglieder in Pfund Sterling  

in Pfund Sterling  

907 496 1 541 502 957 010 1 654 130 1056 817 1 973 942

197 236

416 784

509 723

253 609

168 635

262 143

513 451

272 162

659 042

329 567

600 511

314 119

1 031 297 1 107 724 1 149 937

1 901 111

328 615

238 724

612 686

305 203

1 828 049

119 474

188 063

624228

323 433

1937 041

149 056

263 231

681 649

358 160

1 155 133

2 031 075

204 540

327 785

719 928

379.360

1 152 834

2 077 640

217 976

424 046

752 699

396 254

509 673

792 452

431 043

647 722

850 793

417 204

Schuhmacher. In der Werkstatt von Paul Körting, Kurfürstendamm 231, find Differenzen 1895 Charlottenburg  , ausgebrochen. Nach Einführung von Fräß- und Bugmaschinen machte 1896 der Geschäftsinhaber, ohne jede Verständigung mit den Arbeitern, 1897 Lehnabzüge von 30 Prozent. Die Arbeiter sind der Meinung, daß 1898 ein so hoher Lohnabzug in gar keinem Verhältnis steht zu den Er- 1899 leichterungen, welche durch die Maschinen geschaffen werden können. 1900 Die Organisation der Schuhmacher versuchte, mit Herrn Körting zu 1901 verhandeln, derselbe lehnte aber jede Berhandlung ab mit dem Be- 1902 merken, er zahle, was er wolle und werde künftig noch mehr abziehen. Darauf legten die in der genannten Werkstatt Bes schäftigten die Arbeit nieder. Vor Annahme von Arbeit bei Körting warnt die Charlottenburger   Zahlstelle des Verbandes der Schuh­macher.

Deutfches Reich. Lohnbewegungen in Hamburg  .

1903

1904

1 139 559 2 086 529 172 417 1 127 529 2 097 470 126 446 Das Vermögen dieser hundert Unions beläuft sich auf 4 616 230 Pfund Sterling. Seit 1895 hat es sich mehr als verdoppelt.

Letzte Nachrichten und Depeschen.

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Die parlamentarische Fraktion der Arbeiterpartei hat beschlossen, diesen Bericht nicht anzuerkennen, da feine Vertreter der Arbeiter an den Arbeiten der Kommission beteiligt waren. Die Partei wird ohne Rücksicht auf den Bericht der Kommission in Sachen der Trades­Disputes- Bill ihre eigenen Wege selbständig weiter verfolgen. Die Partei fordert die Wiederherstellung des gesetzlichen Zustandes, wie er vor dem Taff Vale- Fall bestand: die Fonds der Gewerkschaften sollen auch bei irgendwelchen ungesetzlichen Handlungen einzelner Mitglieder unantastbar bleiben, und ferner foll durch Gesez das Jm vorigen Herbst haben die Malergehülfen von Hamburg  , Die Lohnbewegung der Schauerleute. friedliche Bicketing( Ausstellen von Streitposten) garantiert werden.- Altona   und Umgegend einen Lohntarif aufgestellt, der außer der Verkürzung der jetzt neunstündigen Arbeitszeit um eine halbe Stunde Hamburg  , 26. Januar.  ( Privatdepesche des Vorwärts".) In einen Stundenlohn von 70, später 75 Pf. vorfah. Inzwischen hat einer Riesenversammlung der Schauerleute, die heute stattfand, der Arbeitgeberverband im Malergewerbe für Nordwest- Deutschland  zur Lohnbewegung Stellung genommen und einen Lohntarif wurde das Angebot der Reeder angenommen. Der Tarif, der ver= As im Jahre 1903 bas niederländische Eisenbahnpersonal tipuliert, der in mehreren Punkten von dem der Gehülfen abweicht. schiedene Lohnaufbesserungen für die Arbeiter enthält, tritt mit dem 24 Stunden lang die Arbeit einstellte, schritt die Regierung des Der Minimallohn foll 65 Pf.( bisher 60 Bf.) betragen bei neun- 11. März in Kraft. christlichen Herrn Dr. Kuyper ein und beantragte nichts mehr und stündiger Arbeitszeit, außerdem sollen Maler und Anstricharbeiten nichts weniger als die Abschaffung des Streikrechtes für diese nur von Gehülfen ausgeführt werden. Zu dieser Tariffrage nahm Kategorien von Arbeitern! Das war um so gemeiner, als die Re­am Sonntag eine große Gehülfenversammlung Stellung. Das An­gierungen sich bis dahin immer auf den Standpunkt gestellt hatten, gebot des Arbeitgeberverbandes fand Annahme. Der Tarifvertrag daß sie mit den Verhältnissen zwischen den Eisenbahngesellschaften foll auf eine dreijährige Dauer festgelegt werden. Der gefaßte Be und ihrem Bersonal nichts zu schaffen hätten. So lange ihr Ein- schluß bedarf noch der Zustimmung der Hamburger Malerinnung. schreiten zugunsten der Arbeiter gefordert worden war, blieb dies Die Schauerleute( Stüdgutarbeiter, Kohlenschauerleute usw.) und der Standpunkt der Regierung, als aber die Unternehmer ins Ge- das Personal der Elb- und Alsterdampfer( Flußfahr­dränge tamen, wurde sofort eingeschritten, um die Arbeiter wehrlos zeuge) haben Lohntarife mit erhöhten Bofitionen eingereicht. In einer Montagmittag im Sigungssaale der Handelskammer statt gefundenen Verhandlung wurde zwischen den Arbeitgebern und ben Delegierten der Schauerleute eine völlige Einigung erzielt. Der Tagelohn wird danach von 4,50 m. auf 4,80 M. und für Nacht­und Feiertagsarbeit von 5,70 m. auf 6,20 m. erhöht; der neue Tarif tritt am 11. März in Kraft.

zu machen.

Nachdem damals die Gesetzesvorlagen, welche in Arbeiterkreisen noch jetzt als die wangsgefeße" bekannt sind, veröffentlicht waren, offenbarte fich auch in liberalen Streisen eine gewiffe Opposition, und ein Antrag Troelstras: erst die vorgeschlagene Enquete zu ber­anstalten und dann jene Zwangsgefeße zu behandeln, erhielt in der Kammer außer den sozialdemokratischen auch alle liberalen Stimmen.

Lange dauerte diese Oppositionsstimmung aber nicht. In Unternehmer- und Handelstreifen war man für die Zwangsgesetze, und gegen solche Elemente haben Liberale in der Regel wenig Rückgrat.

Die Regierung, welche gegenüber den Arbeitern gerne die Hülfe der Liberalen gehabt hätte, gab Versprechungen über die Rechts­

position und die Lage der Eisenbahner: Nach Annahme der Gefeße werde eine Enquete veranstaltet und dann eventuell fonstatierte Miß stände aufgehoben werden. Aber zuerst müßte die Ordnung" wieder hergestellt sein! Mit dieser Leimrute fing die Regierung die Stimmen aller Liberalen, die sich gern fangen ließen.

Die Bunkerleute, die eine besondere Sektion des Hafenarbeiter­Verbandes bilden, haben in der Sonnabendabend stattgehabten Ver fammlung die von den Arbeitgebern gemachten Zugeständnisse an­

genommen.

Textilarbeiterbewegung in Mülhausen  .

Der ungarische Konflikt.

Budapest  , 26. Februar.( B. H.  ) Wie verlautet, beabsichtigt die Regierung von morgen an den Zeitungsverkauf auf den Straßen zu entziehen. Ferner soll die Regierung beabsichtigen, die Recht­sprechung in Majestätsbeleidigungen den Geschworenengerichten zu entziehen, da in letzter Zeit die Geschworenen in den markantesten Fällen Angeklagte wegen Majestätsbeleidigung freigesprochen haben. Zusammenstöße mit Gendarmen.

Budapest  , 26. Februar.( B. H.  ) Blättermeldungen zufolge fam e sgestern in Gran, sowie in Haidananan, wo die Abgeordneten Smety und Rakofi ihre Rechenschaftsberichte erstatteten, zwischen einer großen Boltsmenge und der Gendarmerie zu heftigen Zu­fammenstößen. Viele wurden verhaftet.

Ein verurteilter General.

Baris, 26. Februar.  ( W. T. B.) Das Zuchtpolizeigericht ver­urteilte den bei den Kundgebungen gelegentlich der Inventur­aufnahme in der Kirche des heiligen Thomas von Aquino   ver­hafteten General des Beurlaubtenstandes, Recamier, zu sechs

Neues Attentat.

Petersburg, 26. Februar.  ( Meldung der Petersburger Tele­graphen- Agentur.) Der Beigeordnete des Direktors der hiesigen Butilowwerte, Nazarow, wurde heute durch fünf Revolverschüsse getötet. Der Attentäter ist entkommen.

Aus dem Reichsland schreibt uns unser Korrespondent: Schon seit längerer Zeit gärt es in der oberelsässischen Textilindustrie. Monaten Gefängnis unter Aufschub der Strafvollstreckung. Im vorigen Jahre gelang es den Markirchern Arbeitern, eine nicht un­erhebliche Berkürzung der Arbeitszeit durchzusehen. Nur dank dem Eingreifen der christlichen"( Gewerkschaft wurde die Einführung des Behnstundentages verhindert. Immerhin herrscht in Markirch   seither Das ist jetzt drei Jahre her und die Liberalen haben die Stelle durchweg der 10% stündige Arbeitstag. Num verlangen auch die der christlichen Herren am Regierungstische eingenommen, nicht zum Mülhauser Arbeiter den Zehnstundentag. Ein Teil der Arbeiter der mindesten dadurch, daß die organisierten Arbeiter, aus Wut über Baumwollspinnerei und Weberei Frey u. Cie. hatte auf den 21. Fe­Die Zwangsgefeße, bei den Wahlen wie ein Mann gegen die Christ- bruar, ein Teil auf den 28 Februar gekündigt. Dem Austritt des Tiflis  , 26. Februar.  ( Meldung der Petersburger Telegraphen lichen" gestimmt hatten, ohne viel danach zu fragen, wer diesen ersten Teils folgte nun sofort die von den Unternehmern angedrohte Agentur.) Heute schossen vier Personen auf den Wagen des Rechts­,, Christlichen  " gegenüber stand. Aussperrung bon 5000 bis 6000 an der Arbeitsanwalts Heydemann, der von der Staatsbank zurüdkehrte, wo er Und was geschieht jetzt? Von den Versprechungen der vorigen einstellung unbeteiligten Arbeitern. Diese maß- 15 000 Rubel erhoben hatte. Die Schüsse verwundeten einen Diener. Regierung ist nichts erfüllt. Die Enquete hat stattgefunden, lose Ausnüßung der wirtschaftlich überwiegenden Stellung versuchen Die Angreifer bemächtigten sich des Geldes und ergriffen dann fürchterliche Mißstände sind aufgedeckt, aber nun ist die Regierung die Herren mit der Häglichen Ausrede zu decken, daß im übrigen bie Flucht. plöglich wieder machtlos.­Deutschland   der Zehnstundentag in der Textilindustrie nicht durchweg eingeführt ist! Sie schreiben: Wir erklären nochmals, daß wir durch

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Noch ein Ueberfall.

Ein Bluturteil.

Ueberfall auf die russische Staatsbank. Helsingfors  , 26. Februar.( Meldung der Petersburger Tele­graphen- Agentur.) Mehrere Personen, die vermutlich aus den baltischen Provinzen stammen, brangen heute in das Gebäude der russischen Staatsbank ein, töteten den Wächter und verwundeten einen anderen Angestellten der Bank durch Revolverschüsse und raubten 75 000 Rubel. Es gelang den Räubern dann, zu fliehen.

Unsere Genossen haben bei der Etatsberatung füngst diesen Wortbruch der Regierenden behandelt, und in einer mehr als zwei- aus geneigt wären, eine Herabsehung der Arbeitszeit einzuführen, Werchne Udinsk  ( Transbaitalien), 26. Februar  .( Meldung der tägigen Debatte haben die bürgerlichen Herren von Rechts und Links insofern eine solche einheitlich für alle ähnlichen Be- Petersburger Telegraphen- Agentur.) Das Kriegsgericht urteilte ihr wahres Angesicht zeigen müssen. triebe Deutschlands   festgesest würde, und daß wir heute über dreißig Eisenbahnangestellte ab. Bier wurden zu Der liberale Führer Goemann Borgesius sagte wörtlich: Nie- bereit sind, darauf abzielende Schritte zu unterstüßen." Der patris 3wangsarbeit verurteilt, neun andere zum Tode. General Rennen­mand tann sagen, daß die Arbeitsbedingungen der Eisenbahner archalisch gewählte Ton diefes Ufas weist lediglich auf die Berechti- tampf begnadigte vier der zum Tode Verurteilten zu Zwangsarbeit  . jezt gut geregelt sind. Die Frage, ob die Versprechungen von gung der Forderung der Arbeiterschaft hin, deren Ablehnung nur auf Die fünf anderen wurden hingerichtet. 1903 eingelöst find, ist überall verneint, nicht bloß von den diese Weise dem Publikum und der Oeffentlichkeit einigermaßen Sozialisten, sondern auch von den Rednern der rechten Seite." mundgerecht gemacht werden kann. Als ob die Mülhauser Tertilbarone Darauf forderte Genosse Troelstra   die Regierung und die Liberalen nicht im Verband der Textilindustriellen selbst die Initiative zu den auf, die Zwangsgesetze wieder abzuschaffen. Natürlich sagte der darauf abzielenden Schritten" hätten ergreifen können, schon da Minister nicht ja, aber nicht etwa weil er die gefeßlichen Be- mals, als in Crimmitschau   der Heldenmütige Kampf der 7000 ge­stimmungen guthieß, sondern tveil in der Landesregierung führt wurde! Kontinuität sein müsse und die eine Regierung die Geseze, welche Die Aussichten der Bewegung sind günstig. Der Textil­eine andere gemacht habe, nicht abschaffen dürfe, wenn die Umstände arbeiterverband hat seit einigen Jahren eine bemerkenswerte Kräfti­noch die gleichen seien!" Also mit der Erfüllung der Versprechungen gung, besonders an Mitgliederzahl, erfahren, und andererseits ist Berstörung einer amerikanischen   Mission. auch die Lage des Geschäftszweiges durchaus gut. Zahlreiche Auf­bon 1903 ist's nichts. Washington, 26. Februar.( W. T. B.) Der amerikanische  Wir stehen hier vor einem plumpen Wortbruch, den die träge harren ihrer Erledigung, so daß die Unternehmer vor der Wahl Generalfonful in Schanghai   telegraphiert: Die amerikanischen  Regierenden von an den Arbeitern begangen haben des Nachgebens oder großer Verluste stehen. Missionen in Nachang und Viense, vierhundert Meilen aufwärts und den die jest Regierenden nicht wieder gutmachen wollen. Der Streit der Kohlenarbeiter in Kiel   dauert unverändert fort, am Yang- tse-, sind zerstört worden; die Ursachen sind wahrscheinlich Auch hier demnach werden die Arbeiter sich selbst helfen müssen. Die Eisenbahnerorganisation fängt durch die kräftige Agitation, da die Firma Ihms u. Graf jedes Entgegenkommen ablehnt. Die örtlicher Natur. Vierzehn Missionare enttamen, während die Mit­welche auf diese Tatsachen hin unternommen wird, an, wieder groß und kaiserliche Werftverwaltung in Miel tommandiert glieder einer aus zwei Erwachsenen und zwei Kindern bestehenden start zu werden, während die christlichen Organisationen, in welche weiterhin Marinemannschaften sowie Werftarbeiter zur Familie getötet wurden. Das amerikanische   Kanonenboot" Elcano  " man nach dem Generalstreif von 1903 die eingeschüchterten Leute Sohlenarbeit, von letteren wird jeder sofort entlassen bezib. in Nanking   wurde angewiesen, sofort nach der dortigen Gegend zu hineintrieb, nicht einmal imstande sind, ein halbes Dutzend Vor- mit Entlassung bedroht, der sich weigert, Streifbrecherarbeit zu leisten. gehen. Es wird berichtet, daß auf der britischen Mission alles standsmitglieder zu finden, die es länger als ein paar Monate ans- In Kiel   und Umgebung findet sich kein Streifbrecher, weshalb die wohl ist.

1903

Verantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inferatenteil verantwo.: Th. Glode, Berlin  , Drud v. Berlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin  : SW, Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt