Hermsdorf.
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Achtung, Gewerbegerichtswahlen! Für das Gewerbegericht in Hermsdorf finden in diesem Frühjahr die Wahlen der Beisitzer statt. Jeber Wahlberechtigte muß sich im Laufe dieser Woche( bis zum 3. März) in die Wählerlisten eintragen lassen. Wer das nicht tut, tann am Tage der Wahl sein Wahlrecht nicht ausüben. Es ist deshalb Pflicht eines jeden Arbeiters, diese furze Zeit zu fräftiger Agitation zu benutzen, damit die Eintragung in die Wählerliste nicht versäumt wird.
Vor den Augen des Vaters den Tod gefunden.
fadeln, Drudiachen und eine Büste Ihrer Majestät( eine solche| eine Steuerannahme, ein Meldebureau und ein Polizeibureau mit an die Wagenstange heran und wurde fowont innerlich als auch Der Kutscher entzog sich durch eiligste Seiner Majestät war noch vorhanden), desgleichen Büstendekoration Beamtenwohnungen zu erbauen und hat sich an den Magistrat von äußerlich schwerverletzt. In dem Krankenhause Westend fand und Diverses tostet im Voranschlag nur rund 150 M. In der Rat- Berlin wegen der Ueberlassung von Grundstücken gewandt. Dieser Flucht seiner Feststellung. Yosigkeit, was nun mit den noch verbleibenden 150 M. anzufangen, ist bereit, vorbehaltlich der Zustimmung der Stadtverordneten- der Kutscher Petsch, Münchenerstr. 33 wohnhaft, der bei einem Sturze machte dann jemand den Vorschlag, diese in Bier anzulegen, versammlung, passende Grundstücke zum Preise von 20 m. pro vom eigenen Wagen schwer verunglückte, Aufnahme. was denn auch beschlossen wurde. Die Wannseer Quadratmeter zu überlassen. Das Straßenland will der Magistrat Batrioten" fönnen sich nun zur Silberhochzeit auch bier- patriotisch vor diesen Grundstücken mit 4 M. pro Quadratmeter abtreten. berauschen auf Gemeindekosten. In Buch soll ein neues Vorwerk errichtet werden. Die erforder= Ein schrecklicher Unglücksfall hat sich am Sonnabend kurz vor lichen Neubauten find mit 230 000 m. veranschlagt. Dies Vorwerk Feierabend beim Bau des neuen Köpenicker Wasserwerkes in den soll eine landwirtschaftliche Musteranlage werden und natürlich mit Müggelbergen ereignet. Es wird dort ein Tiefbrunnen ausgebohrt, Feldbahnen, elektrischer Kraft, elekrischer Beleuchtung, Speicher- und der 18iährige Arbeiter Gottlieb Jahbeo war in die Deffnung anlagen, Musterstallungen mit netten Familienhäusern für die Arbeiter hinabgestiegen, um dort zu arbeiten. Der Vater des jungen Mannes hatte seinem Sohne von oben zugesehen und plötzlich verschwand der ausgestattet werden. " Ist Heine eines Denkmals wert?" junge J. und ihm nach fielen einstürzende Erdmassen. Der VerDie Tatsache, daß sich eine Reihe Schriftsteller zu einem unglückte war an den Wasserspiegel des Grundwassers geraten und Komitee zusammengetan haben, um Heinrich Heine in Deutschland bei dem nun folgenden Erdeinsturz mitgerissen worden. Da sich die ein Denkmal zu errichten, hat unsere Pfaffen und deren Gelichter fofort angestellten Rettungsversuche der Arbeitskollegen als fruchtlos wieder aus dem Häuschen gebracht. Schon vor Jahren erhoben sie erwiesen, wurde die Köpenicker Feuerwehr herbeigerufen. Doch auch einen Standal, als in Düsseldorf ein Heine- Denkmal errichtet werden sollte; sie erreichten auch ihr Ziel, es wurde nichts aus dem ihre Bemühungen waren erfolglos. Erst nach zweistündiger Tätigkeit Plan. Und weil jetzt der Plan von neuem auftaucht, speien speziell gelang es, die Leiche des J. zu bergen. die Christlichsozialen Gift und Galle. Am Freitagabend hatten sie sich in den Germaniajälen versammelt, um die obige Frage zu Aus der Selbstmordchronit. Wegen unheilbarer Krankheit hat behandeln. Stöcker und Mumm waren die Redner des Abends. am Sonntag nachmittag die 29 jährige Fabrikarbeiterin Agnes K. Abstoßend und widerlich aber wirkte es, Stöcker zu hören, wie er aus der Koloniestraße 27 Selbstmord verübt. Die Unglückliche vermit salbungsvollem Ton die niedrigsten Schimpfworte gegen Heine giftete sich mit Lysol. Bevor man etwas von ihrem Vorhaben schleuderte, Schimpfworte, die nur Stöcker selbst herabsehen können. merkte, war sie den Wirkungen des Giftes erlegen. Die Leiche „ Ein Schmuh fint ist er, ein 2ump, so muß man den Mann wurde dem Schauhause zugeführt. In der Oberspree bei Treptow auffassen," rief der Hofprediger a. D. und alles jauchzte Beifall, zu ertränken versuchte sich die 23 Jahre alte Frieda 3. Das junge ausgenommen ein kleiner Teil der Versammlung, der aus Neugierde Mädchen hatte mit einem Buchhalter ein Liebesverhältnis unterIn der Nähe der oder des Ultes wegen gekommen war, etwa wie man in eine Jahr- halten, das nicht ohne Folgen geblieben war. marktsbude geht. Bon diesen Besuchern konnten einige ein ehr- Bahnüberführung bei Treptow sprang fie in die Spree, wurde jedoch fräftige Sprüchlein gegen die Wuder und Philister vorgelesen wurde. junge Mädchen ist in das Kreiskrankenhaus Britz gebracht worden liches Bravo!" nicht unterdrücken, als aus Heines Werken manches trotz verzweifelter Gegenwehr aus dem Waffer herausgezogen. Das Voller Wut rief Stöcker diesen Bravorufern zu: So gehen Sie doch und hat dort bereits einem Knaben das Leben gegeben. Hinaus, und stellen Sie sich neben einen Haufen Mist, dann Modegift Lysol hat auch der Arbeiter Albert R., Glasowſtr. 31, gehaben Sie Ihr Denkmal für Heine!!"- Und der Mann war Hof- griffen.. war häufig mit feiner Frau in Streitigkeiten geraten prediger. und um diesen in der Zukunft aus dem Wege zu gehen, vergiftete er sich mit Lysol. Man brachte ihn nach dem städtischen Krankenhause in Rigdorf, wo er jedoch bald starb.
Die umfangreichen Diebstähle in der hieftgen Porzellanmanufaftur, über welche wir feinerzeit berichteten, haben jetzt vor dem Schöffengericht des Landgerichts II ihre Ahndung erfahren. Sämtliche Angeklagten erhielten Gefängnisstrafen in Höhe von zwei bis sechs Wochen. Nur zwei wurden freigesprochen.
bewillkommnet.
Das huldigende„ Volk".
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hielt er
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Zu dem
Die Prinzenbraut, die heute heiraten will, ist gestern in Berlin eingetroffen. Von den Angehörigen ihres Bräutigams, der Familie des Kaisers, wurde sie festlich Andere Leute brauchte das eigentlich nichts anzugehen. Aber da Prinzenbräute nicht in schlichter Equipage ankommen, sondern mit großem Gepränge eingeholt" werden, so mußte Herr Lic. Mumm trat als erster Redner auf und verschanzte auch das„ Volk" dabei sein, damit es der Braut des Kaisersohnes den üblichen Empfang bereitete. Das Volt", das fich hinter einer ganzen Reihe von Aussprüchen, die allerlei Männer heißt: die Neugierigen, die von Mittag an die Einzugsstraße von Ruf einmal gegen Heine getan haben. Mumm verdrehte die Augen über den Gotteslästerer und den unsittlichen Heine, und erAus Eifersucht in den Tod. In aller Frühe ist gestern der besetzt hielten, um nach vier- bis fünfstündigem Warten am flärte, daß Jünglinge auf dem Wege zum Verderben immer einen 32 Jahre alte Maler Start Zimmer in dem Hause Stralsundersinkenden Abend die Galakutschen des Festzuges bestaunen Band' von Heine mitschleppen. Mumm war ziemlich langweilig, straße 51 in den Tod gegangen. Seit mehreren Monaten unterzu dürfen. aber Stöcker brachte bald Leben in die Bude". ein Liebesverhältnis mit der 25jährigen Kellnerin ,, Schaupöbel" pflegt man solche müßigen Gaffer zu nennen, Es wäre eine nationale Ehrlosigkeit, so schimpfte er, wenn man Ernestine Kammel, die in der Wirtschaft zur gemütlichen Rheinwenn man sich despektierlich ausdrücken will. Als Schau- diesem Juden Heine ein Denkmal sehen wollte, diesem Beschimpfer länderin" in der Strelizerstraße bediente. Zimmer besuchte pöbel" mag sie mancher estimiert haben, der sie so in langen, des deutschen Volkes, der deutschen Fürsten und der deutschen Ge- öfter das Wirtshaus seiner Braut und ärgerte sich, daß sie dichten Reihen die Bordschwellen säumen sah. Zum Schau- schichte. zu den dort verkehrenden Herren freundlich war, wie es ihr Ein dröhnendes Lachen aus der Versammlung erfolgte, als amt verlangt. Gestern bemächtigte sich seiner eine grenzenlose pöbel" hat sie vielleicht sogar mancher von denen gezählt, Stöcker in heller But ausrief:" Dieser Bumpenter hat unsere Eifersucht. Ernestine. traf gleich nach 11 Uhr aus dem Geschäft die in glitzernden Kutschen an ihnen vorüberfuhren. Aber da deutschen Farben verglichen mit den Farben, die der Affe am in ihrer Wohnung ein, wo sie Bimmer erwartete. Er brachte einen geschähe ihnen bitteres Unrecht. Das Volt", das da ge- Steiß hat." Revolver zum Vorschein. Die K. mußte nach Lage der Sache an tommen war, um der Prinzenbraut zu„ huldigen", und aus- Und während das deutsche Volt nach einem Kaiser seufzte, habe nehmen, daß er sie zu erschießen beabsichtige und entfloh aus der harrte in Geduld, bis es Hurra schreien durfte, bestand aus Heine den Karnevalskaiser von Köln vorgeschlagen. Schauerlich im vierten Stod belegenen Wohnung zu dem Hausverwalter, der lauter sehr honetten Leuten, die man sonst wirklich nicht als tönte es durch den Saal, als Stöcker die Worte von Heine vorlas: ein Wirtshaus im Erdgeschoß betreibt. Dieser kehrte mit dem Pöbel" estimiert. Ja, wenn es Arbeiter gewesen wären! „ Und bedenk' ich die Sache ganz genau, Mädchen in die Wohnung zurück. Die Zwischenzeit hatte 8. aber Aber wo hätten die die Zeit hernehmen sollen, einen halben benutzt, um sich durch einen Revolverschuß in die Brust zu töten. Tag lang auf der Straße umherzustehen selbst wenn sie Verlangen danach gehabt hätten!
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So brauchen wir gar feinen Kaiser." Ueber den sittenlosen Heine schlug Stöder die Hände über dem Ein Doppelgänger des Raubmörders Hennig konnte am Sonntag Kopf zusammen. Heine sei ein perverser Mensch gewesen; in seinen Also es war fein„ Pöbel". Dementsprechend benahm sich Gedichter wollte er die Frauen aus dem Grabe herausholen, um auf dem Bolizeipräsidium festgestellt werden, und zwar als der. am auch die Polizei, die die nötigen Absperrungen zu besorgen mit ihnen geschlechtliche Missetaten zu treiben. Ein Prediger der 8. September 1868 in Freienwalde a. D. geborene getverbsmäßige hatte. Einige besonders Anspruchsvolle werden sich ja wieder freien Liebe sei er. Dieselben Leute, die Bebels Frau" gern lesen, Einbrecher Paul Michaelis, der die Berliner Polizei seit 1880 Bulegt wurden ihm 1889 fechs Jahre Zuchthaus darüber beklagen, daß sie angeschnauzt" worden seien. Die freuen sich auch über solche Art von Liebesliedern, wie sie Seine beschäftigt. zuerkannt. Während der Strafverbüßung in Hamburg wurde gedichtet hat. " Zuchthaustlaps" befallen und bom nach der LandesAhnungslosen sollten mal das Amt eines Streifpostens überBemitleidenswert sei der Religionsfeind Heine. Der Mann er nehmen, da würden sie bald ihre Ansprüche herabsetzen lernen. Habe große Talente gehabt, es hätte etwas aus ihm werden können, Irrenanstalt in Neu- Ruppin übergeführt. Nach zweijährigem Verdrießlich für das huldigende Volt" war nur, daß die Ab- aber die heiligsten Gedanken werden zu Dred", wo er sie be. Aufenthalt daselbst brach er aus und hielt sich seitdem verborgen. In der ersten Zeit der Suche nach Hennig wurde er in einer Laubensperrungen so sehr zeitig begannen. In dem Festprogramm", arbeitet; seine Gottesläster:: gen seien himmelschreiend! das der„ Lokalanzeiger" veröffentlicht hatte, stand zwar zu" Nur verblendete Juden, sittenlose Deutsche, vaterlandslose folonie überrascht, entfam aber, nachdem er dem Handelsmann lesen: 3 Uhr Beginn der Absperrungen". Aber als wir Sozialdemokraten wünschen ein Denkmal für Heine." Es wäre Pissarsti einen Schuß durch eine Hand beigebracht hatte. Am Sonnfurz vor 2 Uhr von den„ Linden" in die Friedrichstraße ein- ein Schlag ins Gesicht des deutschen Volkes, ein solches Dentmal abend faßte ihn der Wächter Berndt bei einem Billeneinbruch in Treptow ab; er schoß den Wächter, der bogen, bemerkten wir, daß an der Kranzlerecke und weiterhin Das sind nur einige Proben aus den vielen Schimpfereien, Vater von fünf Kindern ist, in den Kopf, wurde aber gleichfalls von den Kopf bertvundet. an der Behrenstraße diese Nummer des Festprogramms" Lügen und Verleumdur.gen über Heine, die man in jener Ver bereits flott erekutiert wurde. Hinaus durfte jeder, hinein sammlung hören konnte. Daß auf die Juden gehörig losgepauft Beide wurden nicht getötet. niemand mehr und hinüber auch nicht. wurde, wobei Lassalle, Marr, Singer, Stadthagen nicht vergessen Verwundung zu entfliehen, wurde aber von anderen Beamten, die durch die Schüsse herbeigerufen waren, verfolgt, und, als er wurden, versteht sich bei den Christlichsozialen von selbst. Unwillkürlich fallen uns die hübschen Verse Heinrich Heines ein: fich wiederum des Revolvers bedienen wollte, durch einen Schlag an den Kopf kampfunfähig gemacht und gefangen genommen. Auf Ich lache ob den abgeschmackten Laffen, der Polizei verstand er fein Deutsch , sprach vielmehr französisch Die mich angloßen mit den Bocksgesichtern; und nannte sich du Mouton. Der Erkennungsdienst nach dem Ich lache ob den Füchsen, die so nüchtern Bertillonschen System versagte, weil„ Du Moulon" durch die SchußUnd hämisch mich beschnüffeln und begaffen. berlegung einen angeschwollenen Kopf hatte; dagegen wurde feine Persönlichkeit durch die Daktyloskopie ermittelt. Michaelis wurde wegen Einbruchs in Hannover , Hamburg , Mez und einmal in Berlin bestraft.
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Nachher wurden bald auch die anderen Linden"-Uebergänge gesperrt und schließlich war wieder einmal die ganze Stadt Halbiert durch eine Linie, die vom Tiergarten bis in die Kaiser Wilhelmstraße hineinreichte. In der Königgrägerstraße an der Südseite des Brandenburger- Tores schimpfte ein Arbeiter( diese Menschen sind nie zufrieden!), er wolle nach Moabit und wisse nicht, wie er dorthin gelangen solle. Der Umweg über Charlottenburg war ihm zu weit. Einer, der es gut mit ihm meinte, riet ihm: Ja, lieber Mann, wenn Sie arbeiten wollen, müssen Sie sich einen anderen Tag dazu aussuchen."
zu errichten.
Jch lache ob den auflackierten Affen, Die sich aufbläh'n zu stolzen Geistesrichtern; Jch lache ob den feigen Bösewichtern,
Die mich bedrohn mit giftgetränkten Waffen.
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nebenbei bemerkt
dem Wächter durch einen Schuß in Michaelis bersuchte trotz der
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Eine vergebliche Hennigsuche wurde am Sonnabend früh 1/7 Uhr in der Privatwohnung des Restaurateurs Kohrt, Fruchtstraße, borEin anderer genommen. Ein Kellner sollte Hennig ähnlich sehen. Als der Zeitpunkt herannahte, an dem der Zug sich von Einen eigenartigen Schwindel hat der Buchhalter Karnin, der Mann, der ein fleines Bigarrengeschäft betreibt, hatte vor einiger Bellevue aus in Bewegung setzen sollte, begann ein feiner bei dem Kaufmann H. Hirschhoff, Kochstr. 3, in Stellung war, aus Beit geäußert, er glaube, mit Hennig in die Schule gegangen zu Sprühregen. Es war ein Glück, daß er sich nicht zu einem geführt. Als Hirschhoff Ende Januar dieses Jahres nach Hamburg sein. Das war sein Unglück, denn es dauerte nicht lange, wurde er richtigen Regenguß, entwickelte. Sonst wäre am Ende die fahren mußte, richtete S. an den Juwelier Königsberger, Friedrich verhaftet und barsch angefahren mit der Frage, wo Hennig fei, und Begeisterung so gründlich abgekühlt worden, daß alles nach ftraße, ein gefälschtes Schreiben, in welchem er als Hirschhoff bat, wo er die grünen Latschen gelassen habe. Natürlich wußte er das nicht Hause gelaufen wäre, bevor noch die erste Galakutsche sichtbar an S. als Angestellten den Betrag von 200 M. zu zahlen. Rüd- und mußte auf dem Präsidium bleiben, um dann nach Moabit gebracht erstattung werde sofort erfolgen, wenn H. von Hamburg zurüd sei. zu werden. Nach einem furzen Verhör überzeugte sich der Unterwurde. Der Prinzenbraut blieb solches Malheur erspart. Da dem Juwelier s. bekannt war, daß Herr H. mit seinem Bruder juchungsrichter, daß der Mann ganz unschuldig war. Auch die Frau Man harrte aus, bis sie kam und man sein Hurra schreien nach Hamburg fahren wollte, zahlte er dem Karnin die verlangte des betreffenden mußte einige Tage seelischer Qualen über sich erdurfte. Summe austandslos aus, zumal in dem gefälschten Schreiben gefagt gehen lassen. Auf dem Pariser Plazz standen die Vertreter der Stadt war, daß dieses als Quittung gelten sollte. Erst nachdem Herr H. Es wäre wirklich wünschenswert, wenn gegen die Schufte, die Berlin , an der Spize Herr Kirschner, unser Oberbürger- aus Hamburg zurückgekehrt war, stellte sich der Schwindel heraus. unschuldigen Menschen durch Denunziationen derartige Unannehmlichfeiten einbroden, mit aller Schärfe vorgegangen würde. meister. Er hielt mit devotestem Bückling die übliche An- Rarnin ist seit Ende Januar verschwunden. sprache: Durchlauchtigste Hoheit! Gnädigste Herzogin!" Er
Zum Bleibergwerk verurteilt." Es sind Tagebuchblätter eines russischen Verbannten, die in der von der Buchhandlung Vorwärts herausgegebenen Wochenschrift" In Freien Stunden" zurzeit unter diesem Titel veröffentlicht werden. Man glaubt in dem schauerlichen Drama, das sich dem Leser hier enthüllt, wilde Phantasien einer vom Wahnsinn gepeinigten Menschenseele vor sich zu haben. Und doch erklären diese typischen Lebensschicksale des Gemarterten den Haß und die Erbitterung, mit der das russische Proletariat sein Leben in die Schanze schlägt, um den Zarismus zu stürzen und zu vernichten. Außer diesen Tagebuchblättern enthalten die Hefte als Hauptroman Hall Caines" Der verlorene Sohn" und im kleinen Feuilleton kurze Erzählungen, belehrende und unterhaltende Notizen, Wiz und Scherz. Die wöchentlich erscheinenden Hefte sind zum Preise von 10 Pf. von Nummer 1 an durch jede Parteibuchhandlung, die Kolporteure und Zeitungsausträger, in Berlin von den Parteispeditionen zu bezieben. Ebenfalls nimmt iede Vostanstalt Bestellungen an.
Das Polizeipräsidium teilt mit: Am 23. d. Mts. ist in Dresden bat die junge Braut, den ehrfurchtsvollsten Willkommensgruß eine unbekannte weibliche zirka 30 jährige Leiche aus der Elbe geder städtischen Behörden und der gesamten Bürgerschaft zogen. Die vorgefundene Kleidung war ziemlich elegant. Die gnädigst anzunehmen". Der„ gesamten" Bürgerschaft! War Wäsche zeichen waren aus dem Hemd durch Herausziehen der roten das nicht schön gesagt? Garnfäden und aus dem Taschentuch durch Herausschneiden entfernt. Bei der Leiche wurden Marken mit dem Aufdruck Freier Bon den Silberhochzeits- Gratulanten, die zum Teil bereits am Rabatt- Spar- Verein Hand in Hand Luisenstadt und Osten" vor Sonntag im Königsschloß vorgelassen wurden, sind für uns Berliner gefunden, weshalb vermutet wird, daß die Person in Berlin gewohnt die interessantesten die Vertreter unserer Gemeindebehörden. hat. Die Leiche ist 1,58 Meter groß, dunkelblond, Augen braun, Für den Magistrat der königlichen Haupt- und Residenzstadt war, Augenbraunen hellbraun und start, Nase lang, Dhren übermittel, wie billig, Herr Oberbürgermeister Kirschner hingegangen, und als Bähne gut gepflegt, ein Augenzahn fehlt, Geficht lang und oval, Begleiter war ihm Herr Bürgermeister Reide mitgegeben worden. Schlanker Körperbau, schmale, zarte Hände. Bekleidet war sie mit Die Stadtverordneten- Bersammlung wurde repräsentiert durch vier schwarzem Nock, schwarzem Jackett mit seidenem Befag, schwarzem Mann, durch den Vorsteher Herrn Langerhans und seinen Stell- ut mit einem Vogel garniert, schwarzen Knöpfstiefeln, weißem Hemd, vertreter Herrn Michelet sowie durch Herrn Cassel und Herrn Mommsen. grau- blau- wollenem Unterrock mit gestickter Kante, blau- und rotDa an demselben Tage noch zahlreiche andere Gratulations- gestreifter Barchenthose mit weißem Band, schwarzen Strümpfen. Deputationen ihr Pensum zu absolvieren hatten, jo mußte ein ab- Ferner wurde vorgefunden: 1 unechte Brosche mit drei grünen gefürztes Verfahren befolgt werden. Den Vertretern der Städte widmete Steinen, 2 Schlüssel, 1 Portemonnaie mit 5,37 M., ein schwarzer Der Kaiser keine längeren Ansprachen, auch nicht der Deputation Trikothandschuh, 1 Pelzboa. Angaben über die Persönlichkeit, der Berlins . Schade! Den Herren Kirschner, Langerhans, Cassel usw. Leiche werden in jedem Polizeirevier oder im Polizeipräsidium hätten wir es von Herzen gegönnt, daß ihnen wieder einmal recht Bimmer 324 zu 1471 IV/ 4. 06 entgegengenommen. deutlich gesagt worden wäre, wie man im Schlosse über sie denkt. Schwere Unglücksfälle. Auf einem Aepfelfahn tam am SonnSie selber freilich werden ihrem Schöpfer gedankt haben", daß abendabend die Schiffersfrau Lessers aus Hamburg schwer zu diesmal feine Zeit zu langen Reden war. Borgeschwebt haben mag Schaden. Von der Bille, die am Kronprinzen- Ufer vor Anter liegt, ihnen der Nüffel, der im Jahre 1888 den freisinnigen Rathaus- führt eine Bolenlage nach dem Ufer, und als Frau 2. diefe passieren größen Berlins zuteil wurde, als sie im Schloß antraten, um wollte, brach das Gehölz plößlich ein und die Schiffersfrau stürzte threm König das Ergebenheitsgeschenk des Begasschen Brunnens in die Tiefe hinab. Schwerverlegt wurde die Unglückliche davonJ. Bieselt, Rixdorf, Steinmeßſtr. 9, barzubringen, ber als ein Dentmal jener Zeiten den getragen. Durch einen rüdsichtslosen Kutscher wurde der Rohr Wilmersdorferstr . 40 I. Große Auswahl in Herren- u. Damen: Echloßplaz schmückt. leger Gustav Werner so schwer verletzt, daß er dem Elisabeth- Hohe Beleihung. Diskr. Sprechzimmer. ftoffen sowie fertiger Stnaben- und Beim Ueberschreiten der Gelegenheitskäufe in Brillanten, Arbeitergarderobe, Mädchenmänteln, Die Gemeinde Treptow beabsichtigt eine neue Gemeindefchule, Strankenhaus zugeführt werden mußte. eine Bumpstation, eine Feuerwache, ein Straßenreinigungsdepot, Wielandstraße geriet W. durch die Unachtsamkeit eines Breakführers Uhren, Gold- u. Silbersachen.[ 329L Softümröden. Verantwortlicher Redakteur: Hans Weber, Berlin . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.
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