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lang das höllische Machtvert nicht: das Feuer wurde bald gelöscht.! Diefe neuen Greueltaten der Regierung, dieses Morden und wegen der Ueberschreitungen ihres Schulaufsichtsrechtes. Unter Am folgenden Tage wurde der Polizeipristaw Assanow ermordet: Brennen, diese Niedermeßelung Wehrloser, das ist nur eine Methode Anführung zahlreicher Beispiele konnte der Abg. Cassel das war die Rache für die furchtbaren Mißhandlungen, die er den zur Bekämpfung der Revolution. Oder vielmehr die Methode ist( fri. Bp.) darauf hinweisen, daß unter dem Ministerium Studt in feine Hände gefallenen Revolutionären widerfahren ließ. In alt, wir haben sie schon in vielen Städten Rußlands gesehen, nen das Selbstverwaltungsrecht zu einer Bevormundung der Ge­der Stadt entstand eine Panit, man ahnte Unheil; und wirklich, ist nur die Offenheit, mit der die Regierung hier zu Werke meinden ausgeartet sei, die diesen die Freude an ihren Schulen auf den Straßen zeigten sich berittene Tscherkessen, welche aufingen, ging. nach rechts und links zu schlagen und zu stechen. Jus Krankenhaus Die anfänglich zur Bekämpfung der jüdischen Arbeiterbewe- nehmen. Sogar die Abgg. Dr. Friedberg( natl.) und Frhr. wurden an diesem Tage vier Schwerverwundete gebracht; es gab gung von der Regierung erdachte Masiatertattit hat sich. v. 3edlig( freif.) pflichteten dem freisinnigen Redner bei und auch viele Minderverlette. wie wir es in Homel gesehen, zu einem System von Mord und Raub fanden scharfe Worte gegen das Verhalten der Regierung. Die richtige Megelei begann am 26. Bis dahin war es nur entwickelt, welches an Bestialität auch nicht annähernd seinesgleichen Der Minister aber ähnelte dem bekannten Greise, der auf dem ein Stinderspiel" der Tichertessen gewesen. Am diesem Tage, gegen in der Geschichte zivilisierter Völker aufzuweisen hat. Die erste Dache sißt und sich nicht zu helfen weiß. In seiner Verlegen­4 Uhr nachmittags, wurde in einer Kirche geläutet es war dies Homeler Mezelci der Hooligans( September 1903), die von der heit ließ er durch seinen Ministerialdirektor erklären, daß ih ein Signal: gleich darauf erschien auf der Rumjanzewskaja Straße Polizei geheim organisiert und vom Militär beschützt wurde, denen die meisten Fälle unbekannt seien und legte dann selber Ver­der Bankbeamte Schwandt( ein ( ein Deutscher) mit mit noch sich aber das Militär nicht aktiv angeschlossen hatte miglang einem Hoolegan und begann mit einem Säbel die Scheiben dank dem heldenhaften Auftreten des vom Bunde " daselbst zum wahrung dagegen ein, daß die Abgeordneten rechtskräftig noch in den benachbarten Läden einzuschlagen, fein Begleiter erstenmal organisierten Selbstschutzes". Den bewaffneten Kolonnen nicht entschiedene Fälle vorbringen. Mit Recht erwiderte ihm gab einige Revolverschüsse ab. Der ganze Borgang war des Selbstschutzes gelang es damals unter Leitung des Ortskomitees Abg. Dr. Friedberg, daß, wenn man diesem Grundsaze folgen auch früher verabredet, denn auf die Schüsse famen des Bundes", die geplante Niedermezelung der jüdischen Bevölkte- wollte, überhaupt keine Fälle im Parlament besprochen fofort ſcherteſſen herbei und begannen bie Straße entlang zu rung durch die Sooligans in eine förmliche Schlacht werden könnten, da doch nur bei der Etatsberatung dazu Ge schießen. Man hörte weder die üblichen Rufe Schlagt die Juden", zwischen Hooligans und Selbstschülern zu verlegenheit gegeben sei. Wenn im übrigen Herr Friedberg als noch das Pfeifen und Johlen der Straßenjungen, man fah feine wandeln, und obgleich das Militär auf feiten der Hooligans war, einer der Väter des Schulkompromisses Angst hat, die Re­zerrissenen Federbetten, es fehlten alle Merkmale der gewöhnlichen" gelang es damals den Selbstschülern, die Stadt zu retten und die gierung könnte durch ihre Eingriffe in das Selbstverwaltungs Judenmezeleien. Als erstes Opfer hatten sich die Tscherkessen die Hooligans unschädlich zu machen. Buchhandlung von Ssyrtin ausersehen: Bücher wurden zerrissen, Jest sandte die Regierung Tscherkessen und Kosaten aus. Es recht die großen Gemeinden erbittern und infolgedessen das die Ladeneinrichtung Kleingeschlagen, daß ganze mit Naphta über- war dies ein bewaffneter Aufstand der Regierung Zustandekommen des Schulunterhaltungsgesetzes in Frage gossen und angezündet. Dasselbe Schicksal ereilte noch gegen das Volf.... Damit hat die Regierung aber auch ihr stellen, so mag sich der nationalliberale Redner nur beruhigen: mehrere Geschäfte, wobei es auch Verwundete und Getötete gab. letztes Wort gesprochen. Das Proletariat wird darauf antworten die von seinem Freunde Hackenberg inszenierte Auslieferung In derselben Zeit begab sich eine Abteilung Dragoner zum Arzt die nächste Zukunft wird es beweisen. Die Revolution schreitet der Schule an die Kirche wird vollendet werden. Die schwachen Salkind, der weit abseits von der Rumjanzewskajastraße wohnt vorwärts und nichts in der Welt kann sie mehr aufhalten! Protestrufe der Bourgeoisie werden verhallen, und das Prole­und als freiheitlich gesinnter Mann bekannt ist. Die Soldaten tariat hat in Preußen nichts zu sagen. Mit nationalliberaler begannen sein Haus zu beschießen und töteten dabei einen dort Nach berühmten Mustern. Hülfe werden die Konservativen und die Klerikalen die Ver­wohnhaften Schuhmacher. Wenn nicht der Befehl eines benachbarten pfaffung der Volksschule besorgen. Obersten zum Rückzuge gekommen wäre, so wäre das Haus samt feinen Einwohnern bernichtet worden. Ein anderer Arzt. Dr. Sacharjin tvar nicht fo glücklich: als er, In= gefähr um dieselbe Zeit, eine Abteilung Soldaten mit einem Offizier an der Spize kommen fah, flüchtete er sich mit ſeiner Familie zu seinem Nachbar, einem Christen. Die an­gekommenen Soldaten fanden in der Wohnung des Dr. Sacharjin nur ein christliches Dienstmädchen, das, von den Soldaten mit dem Tode bedroht, ihnen den Zufluchtsort ihres Herrn entdeckte. Sofort

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Petersburg, 1. März.( Meldung der Petersburger Telegraphen Agentur.) Das Gefeßblatt veröffentlicht das vom Kaiser am 20. Februar genehmigte Reglement, nach welchem das Vorgehen der mit der Unterdrückung von Unruhen betrauten Truppen tünftig einzurichten ist. Dasselbe enthält namentlich die Bestimmung, daß die Truppen in solchen Fällen weder in die Luft noch blind schießen dürfen. Zur Duma- Posse.

Der Reichsrat und

Des weiteren unterhielt man sich kurze Zeit über die wichtige Frage der Schulaufsicht. Es ist bekannt, daß die Konservativen und das Zentrum unbedingte Anhänger der geistlichen Schulaufsicht sind, während die Linke und die Freikonservativen für die weltliche Schulaufsicht eintreten. Diesen Standpunkt wahrten die Redner der verschiedenen Parteien auch bei der diesmaligen Etatsberatung, und auch die Petersburg , 2. März.( Meldung der Petersburger Telegraphen­begab sich der Offizier mit vier Mann dahin und verhaftete Sacharjin, Agentur.) Das zum Gesek erhobene Reglement betreffende Regierung erklärte ausdrücklich, daß unter den heutigen Ver­die übrigen Soldaten plünderten unterdessen seine Wohnung, eigneten Reichsduma wird demnächst veröffentlicht werden, ohne daß es vorhältnissen die geistliche Schulaufsicht nicht zu entbehren jei. fich alles Wertvolle an, das lebrige wurde kurz und flein geschlagen. Her dem Reichsrat vorgelegt wird. Das neue Reglement bestimmt, Von Herrn Studt kann man natürlich etwas anderes nicht Zu derselben Zeit begaben sich einige Tscherkessen nach einer daß kein Gesez ohne die Bestätigung durch den Staatsrat und die erwarten. fleinen Synagoge, brachen die Türen gewaltsam auf, mißhandelten Duma Kraft haben fann. Die Mitglieder des Reichsrats fezzen Den Schluß der Sigung bildete eine Erörterung der furchtbar einen vierzehnjährigen Jungen, der sich dort versteckt sich in gleicher Zahl zusammen aus ernannten Mitgliedern Frauenfrage, wenn man das oberflächliche Gerede für hatte, zertrümmerten alle Lampen, die gerade mit Del angefüllt und solchen, die bon der orthodoxen Geistlich und gegen das Frauenstudium, für und gegen die Gewährung waren, zündeten es an und begaben sich ruhig weiter an ihre Ar- te it. dem Adel, den Semstwos, der Akademie Akademie des allgemeinen Stimmrechts an die Frauen überhaupt fo beit." Der Junge entfam mit Mühe und Not aus dem brennenden der Wissenschaften, den Universitäten, dem Handel Hause. In der Rumjanzewskaja ging das Brennen, Morden und und der Industrie gewählt sind. nennen darf. Die Regierung plant bekanntlich eine Reform Plündern weiter vor sich; die Einwohner befanden sich in einer die Duma werden jährlich durch kaiserliche Utase einberufen. Jede des höheren Mädchenschulwesens, sie hat außerdem ihre Ge­schrecklichen Lage: blieb man im Hause, wurde man verbrannt bei der beiden Körperschaften besitzt das Recht zu Vorschlägen über die nehmigung zur Einrichtung von Gymnasialkursen für Frauen lebendigem Leibe, ging man auf die Straße, wurde man nieder- Abänderung oder Abschaffung bestehender Gesetze und zu Vorschlägen an einigen Orten erteilt, und aus diesem Grunde wurde ihr geschossen. Man entkam durch Hintertüren, kletterte auf die Dächer neuer Geseze mit Ausnahme der Grundgesetze. Der Reichsrat und von konservativer Seite der Vorwurf gemacht, sie weiche vor und ließ sich von da auf Stricken herunter, man brach Löcher in die Duma erhalten das Recht, an die Minister über Handlungen, der Frauenbewegung zurück. Arme Regierung! Ein so un­die Mauern und rettete sich auf diese Weise durch Höfe und Gärten. Die nicht mit den Gefeßen übereinstimmend erscheinen, Interberechtigter Vorwurf ist gegen sie noch nie erhoben worden, Auf den Straßen sieht man Soldaten, Tscherkessen, stoſafen mit ver- pellationen zu richten. Die Sitzungen des Reichsrates und und es ist geradezu unbegreiflich, wie es möglich ist, daß die schiedensten Waren bepact, ganze Wage voll geraubter Sachen der Duma sind im allgemeinen öffentlich. werden fortgebracht, ein jeder, der den Plünderern Widerstand, entgegensezt oder sie mur genauer ansieht, um sie fich zu merken, wird niedergeschossen. Der Brand verbreitet sich allmählich auf andere Straßen; die Tscherkessen versuchen den Laden von Ljubin anzuzünden, von da aus konnte das Feuer ins ärmste Stadtviertel Berlin , den 2. März. hinübergreifen, aber mit Hülfe von sechs Rubeln gelingt es, den Juristische Beklemmungen. Laden zu retten. Nach Mitternacht steht die halbe Stadt in Flammen, die besten Straßen, die reichsten Magazine lodern. Das Löschen ist Noch harrt der Staatssekretär des Reichsjustizamtes der unmöglich, jeder, der es wagt, wird niedergeschossen; Feuerwehr ist Bewilligung seines Gehaltes, aber auch der Repliken Stadt­nicht da, die Polizei läßt sie nicht zur Brandstätte heran. Erst hagens und Heines, die Herrn Nieberding über gegen Morgen gelingt es den Arbeitern vom Depot der Eisen- das Justizwesen noch einiges zu sagen haben. bahn, mit einer Dampfsprize dem Feuer Einhalt zu tun. Am

Politische Uebersicht.

preußische Regierung in den Verdacht geraten kann, für irgend einen Fortschritt einzutreten. Daß bei der Debatte nichts nennenswertes herausgekommen ist, bedarf keiner besonderen Betonung.

gesetzt.

Am Sonnabend wird die Beratung des Kultusetats fort­

Aus dem Sultanat Jesko v. Buttkamer.

Die viel besprochene Petition der Akwahäuptlinge an den Reichstag und Reichsfangler stand endlich gestern in der

folgenden Tage bietet die Stadt ein trauriges Bild: der beste The die Beratung über den Justizetat fortgesetzt wurde, Budgetkommission zur Beratung. Die Petition erhebt schwere An­

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Stadtteil ist berwüftet; auf den Straßen sieht man nur Kosaten erledigte der Reichstag nach furzer Debatte die erste und flagen gegen das System Putttamer und behauptet, die Akwaleute und Soldaten, jeder Eisenbahnzug führt Hunderte von Homeler zweite Lesung des Gesezentwurfes. betreffend die Ueber- würden gequält, ja vichisch behandelt. Die Häuptlinge bitten daher, Einwohnern aus diesem Schreckensorte fort. Um 5 Uhr ist die leitung bon Hypotheken des früheren Jesko v. Puttkamer mit all seinen Amtmännern und Richtern aus Stadt wie ausgestorben, niemand wagt sich in die Straßen, der Rechts; bon der beantragten Ueberweisung des Ent- der Kolonie zu entfernen und dafür Konsulate einzurichten. Die bloße Name des Generals Orloff, der zur Ruhe" stiftung in der wurfes an eine Kommission sah die Mehrheit des Hauses ab. Petition enthält auch 24 detaillierte Anklagen über das Putt­armen geplünderten und beraubten jüdischen Bevölkerung nach Homel gekommen ist, erweckt Schrecken in jedem man weiß ja, auf welche und Wa II au( natl.) gegen die gestern von Heine an der der Petition Kenntnis erhielt, stellte er Strafantrag, und 22 Häupt­Dann aber wandten sich die Abgeordneten Roeren( 8.) tamersche Regiment. As Jesko v. Puttkamer von dem Wortlaut Weise er in den Baltischen Provinzen Ruhe" gestiftet hat. während diese linge als Petenten wurden verhaftet, am 6. De­Aus allen diesen Tatsachen geht ohne jeglichen Zweifel hervor, Justiz geübte Kritif. Aber merkwürdig an einer Reihe 3ember v. 3. zu insgesamt 27 Jahren und 6 Monaten Ge­daß in Homel es sich nicht um eine solche Judenmezelei handelte, Redner die sozialdemokratische Kritik wie wir sie in Nischinen und später in Kiew . Odessa usw. gefehen gravierender Gerichtsurteile, die das innerste Wesen der Justiz fängnis mit Zwangsarbeit verurteilt; darunter der Oberhäuptling haben, und daß das Ganze vorher systematisch organisiert war. erkennen lassen, verurteilen, tragen andere Redner der bürger- Dika Afwa zu neun Jahren, zwei andere Häuptlinge zu fieben Wie gesagt, spielten in allen Vorgängen Soldaten die Hauptrolle, lichen Parteien noch mehr Waterial herzu, die die Berechtigung bezw. einem Jahr und sechs Monaten Gefängnis. Die übrigen Hoolegans waren nur in einer verschwindend kleinen Zahl am der sozialdemokratischen Kritik erweisen. Die Antisemiten Betenten erhielten je drei Monate Gefängnis. Das Bluturteil Plate. Die Polizei hat schon einige Tage früher ihren guten Bödler und Kröfell hatten dem Staatssekretär manches gegen die Häuptlinge hat allgemeine Empörung hervorgerufen, so Bekannten erzählt, daß eine Niedermezelung der Juden stattfinden unliebfame zu sagen, besonders der erstere riet dem Staats- daß die Stolonialverwaltung kraft der ihr zustehenden Befugnis das werde. Das wird u. a. von der Aussage eines Konditors bestätigt; sekretär, ernstlich an die Beseitigung der gerügten Mißstände Urteil aufhob und die mit drei Monaten Gefängnis bestraften der Polizeipristaw hatte ihm gefagt, einen offiziellen Befehl hätte die Polizei zwar noch nicht erhalten, aber sie würde nicht imstande zu denken, weil sonst das Vertrauen zur Justiz völlig Häuptlinge aus der Saft entließ, ferner die Angelegenheit fein, dem Pogrom zu widerstehen, da das Bolt" fich dazu vor erschüttert werde. Unser Genosse Thiele trug ebenfalls zur einem anderen Gerichtshof zuteilte. Jesto wurde nach Deutschland bereite. Woher der Pristaw so genau über die Wünsche Vervollständigung des von der Justiz selbst gelieferten, ihr zurüdgerufen, um sich zu rechtfertigen. Es liegt bekanntlich auch ein schriftlicher Versuch dazu vor, worin Herr Jesko erklärt, auf die des russischen Volkes" unterrichtet ist, hat der folgende Tag eigenes Ansehen untergrabenden Materials bei. gezeigt: Von den Hoolegans war beinahe nichts zu sehen, Daß der regierende Zentrumsführer Spahn die Klassen Gerichtsverhandlung habe er keinen Einfluß gehabt, und über das das wahre Volf aber, die christlichen Arbeiter, wollten das Feuer justiz leugnete und die Richter durch das sie umgebende Urteil sei niemand erstaunter gewefen als er selbst. Löschen, wurden jedoch daran gehindert. Ueber die Rolle des Milieu zu entschuldigen suchte, schafft die Tatsache nicht aus Herr Jesko ergeht sich des weiteren in recht schwach substantiierten Militärs und der Polizei sind alle Zeugenaussagen einig, auch der Welt, daß eben dieses Milieu in der Interessensphäre Anklagen über den Atwastamm, redet viel von Empörung und Auf­die der zahlreichen Verwundeten, die durchweg alle ohne Aus der befizenden und herrschenden Klassen liegt, die im Gegen- lehnung gegen Deutschland und sagt zum Schluſſe wörtlich fol­den Ursprung und die Organisation des Pogroms anbetrifft, fage zu den Interessen der werktätigen Stlassen steht und eine gendes: Es erscheint mir nicht zweckmäßig, das Urteil umzus so behauptet die Polizei, er wäre eine Antwort auf die universelle, rein objektive Erfassung und Beurteilung der all­stoßen und die Sache einem anderen Richter zu überweisen; das Ermordung des Pristaws Assanow gewesen. Aber es liegen gemeinen Verhältnisse verhindert. Eben aus diesem Milieu würde die Stellung des Bezirksrichters schwer erschüttern und die schlagende Beweise vor, daß die Mezelei schon seit langem geplant heraus wachsen alle die Verfehlungen der Justiz, die vor dem Rechtsbegriffe der Bevölkerung berivirren und auch sonst üble wvar. Schon vor einer geraumen Zeit bekamen die Aerzte Salfind, Forum der Gesetzgebung aufgedeckt werden müssen, soll Folgen haben. Ich kann nur vorschlagen. bas Strafmaß Sacharjin und andere Personen Drohbriefe von dem Verband anders der Gerechtigkeit nur einigermaßen Genüge geleistet etwa von neun auf zwei Jahre, von sieben auf ein Jahr, die russischer Leute", in denen ein baldiges Ende" prophezeit wurde. übrigen Strafen entsprechend herabzumindern Dr. Sacharjin follte einer der ersten fein". Und tat­

nahme von Kosaken und Tscherkessen gelitten haben. Was

werden.

fächlich, als Dr. Sacharjin nach seiner Verhaftung abgeführt wurde, Darum find die Zusammenstöße zwischen der Opposition schrie der Anführer der Tscherkessen dem kommandierenden Offizier und der Regierung gerade auf diesem Gebiete die notwendige zu:" Ihr habt jetzt einen der ersten!" Und überhaupt, wie anders Begleiterscheinung einer im Klassenstaate unvollkommenen Ein­ist es erklärlich, daß gleichzeitig mit dem Anfang der Schießerei richtung. Die von der Regierungsbank geübte Gepflogenheit, Dragoner und Soldaten fich gerade zu Saltind und selbst äußerst markante Fälle unzulässiger juristischer Amts­Eacherjin begaben, die doch ganz abseits wohnten? Wäre handlungen entschuldigend zu decken, wirkt nicht bessernd, denn das anders möglich gewesen, als durch vorhergehende sondern umgekehrt. Ihr Bestreben geht ja auch als Sach­Verabredung, durch Organisation? Die ganzen Vorgänge auf der walterin der herrschenden Klasse auf die Benutzung ins Rumjanzewskaja bestätigen auch den Gedanken der Organisation: das Läuten in der Stirche, das Revolverschießen das waren alles besondere der Strafrechtspflege als einer Waffe gegen das berabredete Signale. In vielen Fällen ist das Schießen Proletariat. Naturgemäß muß dies Bemühen zur Erschütte­bloß ein Zeichen gewesen, man folle in dem und rung der Grundlagen einer unparteiischen Rechtspflege führen dem Drt Feuer anlegen. Häufig ist folgendes Bild beobachtet und Klagen über ihre Mängel auch bei der bürgerlichen Stlasse worden: Ein Laden wird geplündert, es ertönen Schüsse, die selbst im Gefolge haben. Plünderer verlassen das Haus

und in ein paar Minuten Der von Jahr zu Jahr reaktionärer und selbstgefälliger steht es in hellen Flammen. Die Polizei behauptet, die gewordene freisinnige Abgeordnete Lenzmann suchte die Brände wären durch eine Bombenexplosion hervorgerufen; dieselbe Ansicht vertritt auch der berüchtigte General Drloff in Beschlüsse der Kommission zur Strafrechtsreform zu verteidigen, feiner Bekanntmachung. Dieser tapfere Krieger- gegen Webrlose stieß aber auf starten Widerspruch auf den sozialdemokratischen beorderte nach seiner Ankunft durch Vermittelung der Polizei Bänken. Der Abgeordnete Müller- Meiningen ließ als eine Deputation der angefehensten Juden zu sich, empfahl sich ihnen Antipode Roerens seinem Unmut über die Lex Heinzestimmung als Freund der Wahrheit" und begann sie über den Pogrom auszu- des letteren freien Lauf. fragen. Alle bekundeten einstimmig, daß nur die Polizei und das Militär die Schuld daran tragen, die jüdische Bevölkerung habe sich ganz ruhig verhalten; weder seien Bomben geschleudert, noch sei das Militär aus den Fenstern beschossen worden. Und am anderen Tage veröffentlicht dieser wahrheitsliebende" General dasselbe Das Abgeordnetenhaus setzte am Freitag die Beratung Märchen von jüdischen Bomben und jüdischen Schüssen. Soll es da wundernehmen, daß die Bevölkerung in der gedrücktesten Stimmung des Kultusetats beim Kapitel Elementar- Unterrichtswesen fort. ist, daß täglich neue Greueltaten erwartet werden, daß alles aus Den interessantesten Teil der Debatte bildeten die Auseinander­Homel flieht?

Morgen geht die Beratung über den Justizetat weiter.

Schulfragen im Abgeordnetenhause.

setzungen einzelner Abgeordneten mit der Schulverwaltung

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Weiter verlangt Jesto, daß der Sohn des Difa Aftva, der zurzeit in Altona wohnt und schon vielfach genannt worden ist, nach Stamerun zurückbefördert wird.

Vor Eintritt in die gestrigen Verhandlungen in der Kom mission gab namens der Regierung Erb prinz Hohenlohe folgende Erklärung ab:

Der Vorschlag des Gouverneurs, die Strafen von hier aus herabzusehen und das Urteil mit dieser Maßgabe zu bestätigen, erschien nicht annehmbar, da das vorliegende Material nicht aus­reichend ist, um eine der Sachlage nach allen Richtungen hin gerecht werdende Entscheidung zu treffen. Der Möglichkeit gegenüber, eventuell eine unrichtige Entscheidung zu fällen, mußten die Folgen einer Umstoßung des Urteils, die hier durchaus nicht ver. fannt werden, als das kleinere Uebel erscheinen. Auch der Gou verneur hat sich bei nochmaliger Prüfung dieser Ansicht nicht ver= schließen fönnen.

Das Urteil selbst war wegen der Höhe der erkannten Strafen und aus juristischen Gründen nicht haltbar. Insbesondere hat der Richter ohne jede Begründung eine Reihe verschiedener Fälle angenommen, während doch anscheinend nur eine einzige bes leidigende Handlung vorliegt. Ferner ist die Frage der An­wendbarkeit des§ 193 M. Str. G.-B. in den Fällen der einfachen Beleidigung nicht zur Erörterung ges Iangt.

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Die Freilassung der zu dreimonatiger Gefängnisstrafe Vere urteilten fonnte nach Aufhebung des Urteils in Uebereinstimmung mit dem Vorschlage des Gouverneurs unbedenklich erfolgen. Da­gegen war die Belassung der fünf zu längeren Freiheitsstrafen verurteilten Häuptlinge in aft unbedingt erforderlich, um au berhüten, daß