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diefelben sich einer nochmaligen richterlichen Untersuchung durch| fliehen, weil sie sonst dem Henter in die Hände geraten. Daß es p Preußen in der Welt voran! die Flucht, die bei den Verhältnissen in Kamerun außer sich um kämpfer für die Freiheit des Volkes handelt, Zu den trostlosen Zuständen auf dem Gebiete des preußischen ordentlich leicht zu beiwerkstelligen ist, entzögen. Was nun die Beurteilung der Beschwerden selbit vom Stand- fagt ja das Schußkomitee selber. Es meint, die Ankömmlinge ge- Schulwesens liefert die Berliner Volkszeitung" folgende Beiträge: hören fast durchweg dem Bunde " an. Gemeint ist damit der In Pfaffendorf, einem Drt zwischen Fürstenwalde und punkte der Verivaltung anlangt, so bin ich zurzeit nicht in der Lage, zu den Beschwerden endgültig Stellung nehmen zu können. iüdische Arbeiterbund. Die Mitglieder dieses Bundes haben Beeskow , hat ein bejahrter Lehrer in einer Halbtagsschule gegen Einmal bedürfen, wie ich bereits vorher erwähnt habe, einzelne fich in hervorragender Weise an der Revolution beteiligt. Deshalb 110 Kinder zu unterrichten. Die Gemeinde hat eine zweite Schul Punkte noch der weiteren Klarstellung, die nur im Schuh - wird jezt auch Jagd auf sie gemacht und daher der immer stärker lasse eingerichtet und das Gehalt für den zweiten Lehrer bewilligt. Nunmehr petitioniert sie schon seit vier Jahren bei gebiete selbst erfolgen kann, andererseits aber muß, werdende Auswandererstrom." da die ganze Angelegenheit sich im Stadium des richterlichen Dies Vorgehen des Königsberger Schugkomitees ist ein treffer Regierung in Potsdam vergeblich um die neue Lehr­fraft! Verfahrens befindet, zunächst dessen Ausgang abgewartet werden." licher Beitrag zu dem blöden antisemitischen Märchen von der Ver- Besonders schlimm steht es stellenweise in der Neumark . Der Abg. Kalkhof( 3.) übt als Referent Kritik an dem brüderung der roten" und der" goldenen Internationale". Die Die dreiklassige Schule in Fichtwerd er mit 170 Kindern hat Prozeßverfahren gegen die Häuptlinge Zur Verurteilung habe man Mitglieder des Bundes find Proletarier, revolutionäre feit dem 1. Oftober 1905 nur eine Lehrkraft. Zum 1. April cr. die schärfsten Bestimmungen herangezogen, den Schuß des§ 193 Proletarier, und deshalb gelten sie dem beschnittenen Stapital wird auch dieser Lehrer versetzt; ob für ihn Ersatz geschaffen ist, des St.-G.-B. aber versagt. Auch die Volmetscherfrage scheine nur genau so als gerissene und charakterlose Leute", wie dem nicht- darüber verlautet noch nichts. In Pyrehne ist seit dem mangelhaft gelöst worden zu sein. Das Urteil sei um so be- beschnittenen Kapital! Herbst 1905 ebenfalls die zweite Stelle unbesetzt; 160 Kinder müssen von einem Lehrer unterrichtet werden. Pyrehners fremdender, weil der Gerichtshof die Alehrzahl der Beschwerde­Holländer hat seit Zur Wahlrechtsfrage in Sachsen . punkte in der Petition gar nicht bestreite. Beim Studium des drei Jahren keinen Lehrer und Aftenmaterials fomme man zur Ueberzeugung daß das Urteil sich Der freie Wahlrechtsausschuß der Zweiten unter Germin seit dem 1. Januar cr. für 160 Kinder nur eine Lehrkraft. In Staffelde werden 263 Kinder auf Wahrnehmungen aufbaue, die in der Verhandlung gar nicht sächsischen Ständekammer hat in seiner legten Sizung in vier klassen seit dem 1. Juli 1905 von zwei Lehrern festgestellt worden sind. Wenn der Gouverneur richtig verfahren das Resultat der bisherigen Beratungen zu Grundsäßen" unterrichtet. Earzig hat in sechs Klassen 255 Kinder, für die seit wollte, mußte er gegen sich und die mit angeklagten Beamten ein zusammengefaßt, denen die konservativen und nationalliberalen einem Jahre nur drei Lehrer vorhanden sind. Groß- Fahlen­Disziplinarverfahren beantragen, statt Strafantrag zu stellen. Im Ausschußmitglieder ebenfalls zugestimmt haben. Es soll nach diesen werder hat bei 200 tindern zwei und Klein Fahlenwerder deutschen Volfe erwarte man, daß diese Angelegenheit gründlich er. Grundsätzen keinem das Stimmrecht entzogen werden, der es jetzt bei 100 Kindern einen Lehrer. örtert werde. Prinz v. Hohenlohe machte Angaben über das besigt. Den Angehörigen der dritten Wählerklasse Da die Reaktion befürchtet, daß trotz alledem die proletarische Verhalten der Kolonialverwaltung, die nichts von der Erhebung der soll der Zutritt zur Kammer in größter, jedoch nicht Jugend zu aufgeklärt werden könnte, will sie durch die Verpfaffung Anklage und von der Verurteilung gewußt habe. Die Strafprozeß- in solcher Anzahl ermöglicht werden, daß dadurch angesichts der Volksschule deren Niveau noch weiter herunterdrücken! ordnung sei in den Schuhgebieten nicht eingeführt, weil das ein- des Uebergewichts der Sozialdemokratie in dieser Klasse " gedeihliche Weiterführung der Staatsverwaltung erheblich erschwert Ein sozialdemokratisches" Urteil. fach unmöglich sei. Im Plutus" vertritt der oder unmöglich gemacht wird". Unter diesen Voraussetzungen Herausgeber in der Frage des deutschen Handelsprovisoriums mit Unter diesen Voraussetzungen merita einen Standpunkt, der sich mit dem der zollhungerigen erachtet der Ausschuß, so heißt es weiter, ein all­Agrarier deckt. Der Unterschied besteht nur in einer teilweise anderen gemeines geheimes Wahlrecht mit Bufat Argumentation. Die Deutsche Tageszeitung" nimmt das Urteil stimmen, bei dem mindestens das Alter, die Steuer des Plutus" schmunzelnd ad notam und fragt: Die Deputation sei von der Regierung mit dem Trost entlassen leistung die Bildung zu berücksichtigen worden, es wird schon alles in bester Weise erledigt werden". sind, für das empfehlenswerteste. Für den Fall, Heute aber find die Akwaleute überzeugt, daß es nicht besser, daß sich der Durchführung eines solchen Systems unüberwind­sondern viel schlimmer geworden ist, wie aus einem Brief hervor- liche Schwierigkeiten entgegenstellen, wünscht man ein System, geht, den Difa Akwa an seinen Sohn in Altona gerichtet hat. In wonach die Wähler nach der Steuerleistung oder nach dem vom Abg. Kopsch verlesenen Brief wird gesagt, die Neger fonftigen Grundsägen in zwei klaffen geteilt werden ivollten lieber sterben, als noch lange die Behandlung erdulden, und jede Klasse in besonderen Wahlkreisen die Abgeordneten die ihnen zuteil wurde. Die Gefahr eines Aufstandes drohe, ob- erwählt. Einer dieser Vorschläge, auf den man sich für den Eventual wohl die Akwaleute gut kaisertreu seien. Dikas Sohn antwortete fall stüßt( System Dr. Wagner), geht dahin: Alle Wähler mit mit dem Rat, die Häuptlinge möchten sich an den Reichstag und 1500 M. Einkommen wählen in den jezigen Landtagswahlkreisen 82 Reichskanzler wenden. Wenn der Kaiser die Wahrheit erfahre, Abgeordnete. Für die Wähler mit weniger als 1500 M. Einkommen tverde er schon einschreiten. Abg. Kopsch beleuchtete weiter den( 2. Klasse) werden 15 große Wahlkreise gebildet. In jedem Wahl­Buttkamerschen Rechtfertigungsversuch, der Widersprüche auf freise soll( jede Klaffe für sich) ein Abgeordneter auf Grund des allge­Widersprüche enthalte und sogar auch die deeiste Behauptung auf meinen, gleichen, direkten Wahlrechts gewählt werden.; Danach sollen stelle, die Petition sei in Deutschland veranlaßt bezw. verfaßt also die Besizenden 82, die Besitlosen und Minder worden, während die Gerichtsakten klipp und klar ergeben, wie die bemittelten 15 Vertreter erhalten. Ein ähnlicher Antrag Petition zustande kam, nämlich bei Zusammenkünften der Häupt- Opiz, auf den man sich für den Eventualfall ebenfalls mit stüßt, Linge. will aber den Besitzlofen nur sechs Vertreter zugestehen, die lediglich in den drei größten Städten des Landes gewählt werden sollen. Im übrigen soll nach Opitz alles so bleiben wie es ist.

Abg. Stops ch ties darauf hin, daß die Akwaleute schon im Jahre 1902 eine Deputation nach Deutschland geschickt haben, unter der Führung Dika Afwas, um sich über das Buttkamersche Regiment zu beschweren.

Die sozialdemokratischen Mitglieder stellten den An­trag, die noch inhaftierten Häuptlinge unverzüglich auf freien Fuß zu sehen.

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erfolgen soll. Was man aber für den Eventualfall plant, ist nichts weiter als ein etwas modifiziertes Klassenwahlrecht, durch das die Arbeiter mit einer minimalen Vertreterzahl ab­gefunden werden sollen. Auf jeden Fall will man sich zu nichts weiter verstehen, als das herrschende Wahl­unrecht in eine andere Form zu bringen, an Be seitigung der Wahlentrechtung denkt ernstlich niemand von den bürgerlichen Parteien.

Das Festhalten an der Drittelerneuerung der Kammer hat man Der Abg. Dr. Arendt hielt eine vom höchsten staatsanwalt für nötig erklärt und eine Vermehrung der Wahlkreise unter Um­schaftlichen Eifer beseelte Anklagerede gegen die Häuptlinge und ständen gutgeheißen. gerierte sich nebenbei als freiwilliger, aber sehr unbrauchbarer Re­Durch diese Beschlüsse ist man auch nicht einen Schritt weiter gierungskommissar. Der vom Abg. Kopsch vorgetragene Brief scheine gekommen. Was in den Grundsäßen" über das Plural eine grobe Täuschung zu sein, denn die darin enthaltenen unglaub- wahlrecht gesagt wird, haben die Nationalliberalen schon vor lichen Großsprechereien könnten gar nicht aus dem schnapsumflorten zwei Jahren betont. Die Grundsäße" haben den Fehler, daß ihnen Gehirn des Dika Afwa fommen, der überhaupt ein herunter gerade die wichtigsten Grundsätze fehlen. Denn über die eventuelle gekommenes und versoffenes Individuum sei. Für ein Glas Schnaps Ausgestaltung des Pluralwahlrechts sagt man so gut wie nichts. Die sei jeder Neger für alles zu haben, mit Ausnahme des Häuptlings Hauptfrage ist hier aber doch, in welchem Maße die Stimmen Manga Bell. ( Manga Bell ist ein Intimus des Jesto von häufung eintreten soll. Da man darüber gar nichts vereinbart hat, Butttamer und jest so regierungsfromm, daß er jedem hurra- ist die Zustimmung der Konservativen zum Pluralwahlrecht, auf die patriotischen Verein in Deutschland zur Zierde gereichen könnte. man so großen Wert legt, völlig bedeutungslos. Denn die Gegen­Früher war aber Manga Bell englandfreundlich und ist deswegen fäße treten hier ja gerade dann zutage, wenn festgestellt werden soll, einmal zu zwei Jahren Deportation verurteilt worden.) Herr in welcher Weise und in welchem Maße die Zuteilung der Stimmen Dr. Arendt gab ferner die Ansicht zum besten, daß der Reichstag gar nicht über die Petition zu verhandeln brauche, denn sie sei nicht unterschriftlich beglaubigt.( Die Petition ist von Dika Akwa diktiert, von einem des Schreibens kundigen Neger niedergeschrieben und von den Petenten durch Kreuze unter zeichnet worden.) Schließlich versuchte Dr. Arendt, die Kom­mission mit der auftauchenden äthiopischen Bewegung in Afrika graulich zu machen und propagierte allen Ernstes den Vorschlag, Buttkamer folle wieder auf seinen Bosten zurückkehren, damit die Genosse Goldstein hat bereits vor der letzten Sizung Neger nicht glauben, eine Betition von ihnen breche dem Gouverneur seinen Austritt aus dem freien Wahlrechtsausschuß den Hells. Sei Buttkamer wieder einige Zeit in Kamerun gewesen, erklärt und dadurch schon nachdrücklich gegen die eingeleiteten dann könne man ihm den Prozeß machen, wenn das nötig werde. Versuche protestiert, ein Wahlunrecht in anderer Geheimrat Dr. Se is erklärte, daß die Beschwerden der Akiva- Form durchzuführen. Die oben erwähnten Beschlüsse sind Icute sicherlich ihren Grund auch darin haben, daß der ihnen feind gegen die Stimme des Freisinnigen Günther gefaßt worden. liche Stamm der Belleute von der Regierung vorgezogen werde. Aber die Belleute seien eben sehr ergeben und viel besser, auch weiter in der Entwickelung fortgeschritten. Abg. Ledebour führt aus, der Kern der Angelegenheit sei schöder Amtsmißbrauch, be­gangen durch die Beamten in Kamerun . Von diesem Gesichtspunkt aus müsse die Petition behandelt werden. Die unverzügliche Ent­Haftung der Häuptlinge sei ein Gebot der Gerechtigkeit. Die weitere Beratung der Angelegenheit wird in der nächsten Sizung erfolgen, die am Montag abgehalten werden soll.

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Deutfches Reich.

Hie Kapital hie Proletariat!

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Die Königsberger Bolts atg." ist in der Lage, ein Zirkular zu veröffentlichen, das das Königsberger Schutz­fomitee für durchreisende russische Juden" an die Das überaus übrigen deutschen Schußkomitees versandt hat. charakteristische Schreiben lautet:

Immer nobel!

" Die literarische Praris", eine Fachzeitung für Journalisten, Schriftsteller usw., nagelt in ihrer Nummer vom 1. dieses Monats ein eigentümliches Berhalten der" Post" fest. Das noble Blättchen soll in bestimmten Fällen Mitarbeiter zur Er­mäßigung ihrer gerechten Honoraransprüche haben veranlassen wollen, indem mit dem Abbruch der Beziehungen gedroht würde, falls das Verlangen der" Post" nicht erfüllt werde". Die Ver sammlung, die sich mit dieser Angelegenheit beschäftigte, nahm folgende Resolution an:

Der Verein hat mit Bedauern davon Kenntnis genommen, in welcher Art und Weise die Zeitung Die Post" sich in ver­schiedenen Fällen ihren Honorarpflichten zu entziehen und die üblichen Honorare herabzudrücken versucht hat."

Daß Die Post" die Gelder nicht allzu dicke" hat, ist zwar eine alte Sache. Daß sie aber auf die oben geschilderte Weise an den Honoraren ihrer Mitarbeiter herumfnaufert, ist ebenso neu wie pitant. Gerade diesem Blatte gegenüber muß ein solches Gebahren scharf gekennzeichnet werden. Gehört doch nicht allzu viel Phan­schmiert hätte, wenn der allerdings undentbare Fall ein­tafie dazu, um sich auszumalen, was" Die Post" zusammenge­getreten wäre, daß sie ein gleiches Verfahren einem sozialdemo­fratischen Blatte nachzuweisen imstande gewesen wäre.

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Aber natürlich!

Was werden zu dieser Kritik die Genossen sagen, die im Reichstage nicht nur für das Provisorium gestimmt, sondern es auch am wärmsten befürwortet haben?"

Die Genossen sagen: das was der Plutus" schreibt, ist für die Sozialdemokratie genau so unverbindlich, wie das, was z. B. die " Deutsche Tageszeitung" von sich gibt.-

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Eine Werkstattbesprechung eine öffentliche Angelegenheit". In Oberhausen standen vor einigen Monaten die Ar­beiter der Beckerschen Glashütte wegen Lohndifferenzen mit ihrem Arbeitgeber auf Kriegsfuß. Da etwa zwei Fünftel der in Be tracht kommenden Arbeiter christlich" und zirka drei Fünftel frei­gewerkschaftlich organisiert waren, so konnte selbstverständlich der eine Teil der Arbeiter ohne die Solidarität des anderen Teiles nichts unternehmen. Zweds gegenseitiger Verständigung über das Vorgehen wurde daher eine Werkstattbesprechung ein­berufen, zu der seitens des christlichen" Keramitarbeiterverbandes der Bezirksleiter Storr und seitens des Glasarbeiterverbandes Arbeitersekretär Thiel horn als Bevollmächtigte delegiert waren. Diese lediglich aus Angehörigen des Glashüttenbetriebes bc­stehende Zusammenkunft, die sich nur mit den im Betriebe herr­schenden Mißständen befaßte, wurde plötzlich volizeilich auf­gelöst im Namen des Gesetzes" natürlich! Welches Ge­fezes, darüber schweigen sich wie gewöhnlich die Polizeibeamten aus. Ein Strafmandat von je 30 M. für die beiden Verbands= bevollmächtigten, für den Wirt, in dessen Lokal die Besprechung stattfand und für den Vorsitzenden der Zahlstelle war die Folge. Selbstverständlich wurde gegen die polizeilichen Strafmandate richterliche Entscheidung angerufen. Diese ist denn auch vor einigen Tagen vom Schöffengericht in Oberhausen dahin er­folgt, daß der Einspruch verworfen und die Strafmandate somit bestätigt wurden. Natürlich ist damit die Sache nicht erledigt, wird die höhere Instanz angerufen, aber die Be sondern es gründung des schöffengerichtlichen Urteils ist doch derart, daß fie verdient, festgehalten und der Vergessenheit entrissen zu werden. Die fautschufartige Dehnbarkeit der Urteilsbegründung eröffnet geradezu wunderbare Perspektiven auf dem Gebiete der Juristerei. Die Verurteilung wird damit begründet, daß zwei Polizei­beamte hinter den Saalfenstern gestanden und gehorcht und dabei gehört haben wollen, daß iemand im Saale gesagt habe, die Anwesenden möchten sich alle der Organisation anschließen", an der Organisation festhalten" oder so etwas ähnliches". Nun deduziert das Schöffengericht in Oberhausen so: Wenn auch die Versammlung von Anfang an den Charakter einer privaten Werkstattbesprechung getragen haben möge, so sei doch einwandsfrei durch die Polizeibeamten festgestellt, daß in der Zu­sammenkunft auch über Organisationsfragen ge fprochen sei. Schon hierdurch habe die Zusammenkunft den Denn: das Kammergericht habe privaten Charakter verloren! entschieden, daß die gewerkschaftlichen Organisationen der Arbeiter die Besprechung von Organisationsangelegenheiten ebenfalls auf öffentliche Angelegenheiten" einzuwirken suchten, ergo sei eine öffentliche Angelegenheit!

Abgesehen davon, daß in der Zusammenkunft die Erörterung von Organisationsfragen" überhaupt nicht erforderlich war, weil sämtliche Glashüttenarbeiter längst organisiert waren, ist auch weil die Polizeibeamten ihre unsicheren Bekundungen auf Wahrs schon deshalb die Urteilsbegründung eine geradezu ungeheuerliche, nehmungen stüßen, die sie von der Straße aus bei geschlossenen Wortes" Organisation" oder so etwas ähnliches" eine öffentliche Fenstern erhorcht haben wollen. Wenn schon die bloße Nennung des Wortes" Organisation" oder" so etwas ähnliches" eine öffentliche Angelegenheit darstellt, dann können wir ja in eine Rechtsprechung hineingeraten, die überhaupt nicht auszudenken ist.

Morenga abermals entkommen.

Bur Lage auf dem südwestafrikanischen Kriegsschauplatz meldet ein Laffan"-Telegramm aus Kapstadt , 1. März: Bich zu

Morenga wurde bei einem Versuch, in Baragal rauben, von deutschen Truppen umzingelt ertampfte sich jedoch einen Ausweg. Er verlor dabei 25 ann an Toten. In allen Kämpfen seit Oktober haben die Bottentotten die deutschen Soldaten angegriffen. Im Westen von Steetmans­hoop ist Cornelius Herr der Lage. Zufuhren können dieses Gebiet vorläufig nicht passieren.

Eine amtliche Bestätigung dieser Meldung liegt bis jetzt noch nicht vor.-

Ausland. Ungarn . Betrogene Betrüger.

Was vorauszusehen war, ist eingetroffent. Die fcharfen Maßs regeln, welche bislang nur der ungarischen Arbeiterschaft gegenüber angewendet und von sämtlichen im Reichstage vertretenen politischen Parteien stets mit Genugtuung aufgenommen wurden, werden nunmehr auch den privilegierten Patrioten zu Gemüte geft, beren stete Gleichgültigkeit gegenüber den arbeiterfeindlichen Waßnahmen gebührender gar nicht gerächt werden konnte!

Der Auswandererstrom von jungen Leuten, welche ver­schiedentlich sogar mit jungen Mädchen, angeblich Frauen, erscheinen, nimmt täglich stärkere Dimensionen an. Nach unferer Sichtung gehören die Ankömmlinge fast durchweg dem, Bund" an und find ganz gewissen- und charakter­Iose Leute, bon welchen unsere russischen Glaubensgenossen über alle Maßen zu leiden haben. Die Beförderung derartiger Leute bedeutet nichts anderes, als eine Seuche überall- Die, Arbeitgeberzeitung" scheint es als ihre Aufgabe hin zu verbreiten und unsere Glaubensgenossen anderer zu betrachten, für das wüste demagogische Geschimpfe auf die Sozial­Länder in Gefahr zu bringen. demokratie, das die Leser in jeder Nummer über sich ergehen lassen Wir haben daher beschlossen, die Unterstügung und müssen, diese dafür durch etliche logische Purzelbäume zu er­Beförderung derartiger Elemente gänzlich auszu heitern. In sittlicher Entrüftung legt legt fie in der letzten schließen und hoffen wir, daß Sie in gleicher Weise Nummer gegen den Vorwärts" los, weil dieser für alle berfahren. Bergehen der Proletarier in erster Linie die Verhält nisse verantwortlich macht. Hocherfreut, eine funkelnagelneue Die tausendjährige Verfassung" soll derzeit angeblich in Ge Entdeckung gemacht zu haben, richtet das Blatt an uns die Auf- fahr schweben! Dies tonstatieren nämlich erst heute all' jette behen forderung, fonfequenterweise für die Bergehen der Reichen eben- doch stets daran gelegen war, daß diese Verfassung niemalsur Geltung gelange. Jm großen Ganzen nämlich wäre die ungatniche falls die Verhältnisse als Ursache gelten zu lassen. Aber natürlich sind wir so tonsequent! Wir find sogar noch Verfassung gar nicht so schlecht. Bloß haben Klerikalismus und fonfequenter! Weil wir in beiden Fällen, hier die Armut, Feudalismus bisher stets mit dazu beigetragen, daß die Verfassung bort den müßiggängerischen Reichtum, als Nährboden und nicht beachtet wurde. Und eben diese Berfassung wollte die Regierung Triebkraft der Vergehen und Verbrechen erkennen, wollen wir Fejervarys endlich- modernisiert durchführen! Diefer fühne, ja gerade die ungefunden Verhältnisse beseitigen, wollen wir sowohl gerechtfertigte Schritt hat aber bei den privilegierten Patrioten Mi die Armut, als auch den prassenden, übermütigen Reichtum abfallen erregt. Statt daß fie ihre bei den letzten Wahlen abgegebenen schaffen, und dergestalt für Arm und Reich die Fallstricke forträumen, Versprechungen einhielten, denen fic doch zweifellos ihren kolossalen über welche so viele stolpern. Hoffentlich ist die Arbeitgeberzeitung" Wahlfieg verdanken konnten, haben sie leichtsinnigerweise von der Einlösuno jener Versprechungen Abstand genommen, und sie forderten nun mit uns zufrieden.

Mit Achtung

M. Perlmann." Unser Königsberger Bruderorgan bemerkt zu dem Schreiben: ,, Der Brief spricht Bände. Ueber die Mädchen, die, um nicht von den Kosaken vergewaltigt und mit Nagailahieben traktiert zu werden, als angebliche Frauen" fliehen, entrüstet man sich. Das ist satte Spießermoral. Man blidt mit Verachtung auf jene Mädchen herab und dankt dem lieben Gott, daß die Töchter der deutschen Juden nicht so wie jene find. Aber trotzdem sind die russisch- jüdischen Mädchen Heldinnen, weil sie zusammen mit den Männern den Barisuus bekämpfen. Und leichten Herzens trennen sie sich gewiß nicht von der Heimat, von den Eltern und Geschwistern, aber sie