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Es bedarf leiner besonderen Erörterung darüber, woran der Kampf Der Koalition gescheitert sein dürfte. Sie hat einfach ihre Kraft überschäßt, und sie hat versucht, das Volk fiegesbewußt zu hintergehen. Daß ihr diese Infamie nicht gelang, das ist einzig und allein dem lühnen Auftreten unserer ungarischen Genossen zu verdanken. Während des einjährigen Kampfes hat die Koalition bewiesen, daß fie absolut nichts zu tun, viel weniger durchzuführen vermag. Sie begnügte sich daher mit dem Protestieren! Doch nun, nachdem der Reichstag aufgelöst ist, hat die Regierung dafür Sorge getragen, daß die Helden ihr zweideutiges Spiel wenigstens in öffentlichen Berfammlungen nicht fortsegen tönnen. Selbstredend wütet jegt die Roalitionspresse mit Recht. Als aber dasselbe Schicksal die Sozial demokratie ereilte, als die Sozialdemokratie jahrelang teine Bolts bersammlung abhalten fonnte, da jubelten jene vor Freube. Als die Behörden die Arbeiterpreffe verfolgten, ja fogar total vernichten wollten, fand sich kein einziger Boltsvertreter", der im Parlamente die Regierung zur Berantwortung gezogen hätte. Das edle Startenspiel und das bergnügte Nachtleben der Hauptstadt bot ihnen viel mehr Interesse, als etwa der Schutz der Rede- und Breßfreiheit. Unsere Genossen schmachteten Jahrzehnte im Gefängnis dant der strengen Urteile der ungarischen Klassenjuftig! Dann die enornien Geldstrafen, welche über fie verhängt wurden! Und um all' das kümmerte sich das Parlament nicht, da es stets nur die Nation" und niemals das Bolt" vertrat! Die goldenen Zeiten ber Koalition dürften fünftig faum je wiederkommen! Denn heute darf die Macht der ungarischen Sozialdemokratie nicht mehr unter schätzt werden!

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Die Situation

bloß die Einführung der magharischen Kommandofprache, obwohl sie wie sie die geforderte Aufhebung des Lohnfages von 12 M. mit vieles ist zu tun, um das Arbeitsverhältnis der sächsischen Berg­felber davon überzeugt waren- Franz Kossuth gestand es selbst ein! Logis in fich schließt. arbeiter nur einigermaßen zu einem erträglichen zu gestalten. Die diese Forderung nicht durchsetzen zu können, folange fie der Die Versammlung erklärte sich mit den aufgestellten Forderungen Arbeiter benußten ihre Arbeiterausschüsse" und dieses Verbrechen Stüße der rechtlosen Millionen entbehrten. Dieses Geständnis des einverstanden und beauftragte den Vorstand, sie den Arbeitgebern hat sich bitter gerächt. In jedem Revier setzten die Kündigungen ein Führers der größten oppositionellen Partei, der gleichzeitig auch zu unterbreiten. feige und berstedt suchte man die Arbeitervertreter auf den Obmann der Stoalition tvar, ist für das gewissenlose Berhalten der Schächten zur Strecke zu bringen. Wir würden uns einer Täuschung bereinigten Opposition umfomehr charakteristisch, als sie für eine Der Vorstand des Verbandes deutscher hingeben, wollten wir die vorgenommenen Maßregelungen als das unerreichbare Forderung vorerst fast alle Stomitatsbehörden zur Barbiere usw. gibt folgende Geschäfte bekannt, welche die Werk einzelner Personen bezw. Grubenberipaltungen betrachten. Auffäffigkeit zwang. Als diese Behörden aber durch die Regierung Forderungen durchbrochen haben: Bukuwiczki, Waldstr. 6; Ludwig. Für uns steht fest, daß die Herrschaften sicher im Einverständnis der fuspendiert wurden, da ließen die Stoalitions helden die von ihnen Nomintenerstr. 29a; Wachmeister, Cadinerstr. 22. Stralau: Vereine für bergbauliche Interessen" handelten, nicht anders. Mehr aufgehezten Beamten einfach im Stich. Lange, Alt- Stralau 17 und sämtliche Geschäfte der Firma Gros u. Co. noch. Auch die Bergbehörde hat hier in einer Weis gehandelt, die entschieden verurteilt werden muß. Wenigstens führen wir die Die Kranführer, Transporteure, Packer, Lager- und Hülfs- Maßregelungen auf Altgemeinde Bockwa" auf das Vorgehen der arbeiter der Allgemeinen Elektrizitäts- Gesellschaft waren bei den Bergbehörde mit zurück. Die dortigen Arbeitervertreter hatten der Direktionen der drei Werke Acker, Brunnen- und Huttenstraße um Bergbehörde nämlich Thermometer zur Begutachtung überfandt und eine Tenerungszulage von 5 Bf. pro Stunde vorstellig geworden. diese wieder hatte nichts eiligeres zu tun, als das Wert von dem während nun die Leitung des Werks Aderstraße jede Lohnerhöhung Vorgehen der Arbeitervertreter in Kenntnis zu sehen. Schließlich ftritte ablehnte, erklärten sich die Leitungen der Werke Brunnen- tommen wir immer auf eins zurück. Die Arbeitervertreter erfüllen und Huttenstraße zu einer geringfügigen Zulage bereit. Berück- gefeßliche Pflichten, wenn sie auf Schäden in den Gruben aufmerkſam fichtigt sollen jedoch nur die untersten Lohnstufen werden. Bislang machen; die Grubenbefizer selbst verweisen die Arbeiter auf diese hatten nämlich die Backer, Transporteure und Kranführer einen Vermittelungsinstanz, doch bringt eins wie das andere die Gefahr mit Anfangslohn von 32 Bf. und die Hülfsarbeiter einen folchen von sich, aufs Straßenpflaster zu fliegen, sobald die Unternehmer es für 30 Bf. pro Stunde. Nach den Vorschlägen der beiden genannten angebracht hatten. Und so ist es gekommen, daß der Belegschaft auf Bertleitungen foll nun in Zukunft für die Arbeiter diefer Kategorien Altgemeinde Bockwa" der Geduldsfaden riz. Sie legten zu eineur der Anfangslohn auf 34 Pf. aufgebeffert werden; ferner foll die ftufen- großen Teil die Arbeit nieder. weise Lohnsteigerung nach einjähriger Beschäftigungsdauer auf 40 Pf. mit Füßen getreten wird, wie auf der Altgemeinde", fann es feinen bemeffen werden, während dieser Satz bisher erst nach 11%, refp. anderen Weg geben als den Streit. Wenn dieser vorläufig auch 2jähriger Beschäftigungsdauer erreicht wurde. Ueber höher zu ge- nur auf ein Wert beschränkt ist, so weiß man nicht, was die nächsten währende Löhne sollen jedoch die Meister je nach der Qualität und Tage bringen werden. Nicht Streifluft, wohl aber herrscht starfe Arbeitsleiftung des einzelnen Arbeiters entscheiden. Mit diefer Berbitterung auf den meisten Schächten unter den Arbeitern. Antwort der Werksleitungen befaßte fich am Donnerstag eine über­aus stark besuchte Versammlung der Arbeiter. Es wurde eine Der Ausstand der Textilarbeiter in Bramsche hat, wie die Streit­Resolution angenommen, in der die Versammelten entschieden da leitung mitteilt, verschärfte Formen angenommen. gegen protestieren, daß der stellvertretende Direktor des Werkes Acer - ist für die Arbeiter günstig, es wird ersucht, den Zuzug fernzuhalten. Straße es überhaupt nicht der Mühe für wert hielt, mit den Arbeiter- Lederarbeiter. In Magdeburg und Burg sind die vertretern über die Angelegenheit zu verhandeln. Die Verfammlung Weißgerber in eine Lohnbewegung eingetreten. Der bestehende bedauerte auch, daß bie beiden anderen Werkleitungen Tarif läuft am 1. April ab. Gefordert wird eine Lohnerhöhung sowie nur ein so so geringes Entgegenkommen gezeigt haben. Be Herabsetzung der Arbeitszeit von 10 auf 9% Stunden. In fonders nachteilig erscheint C& den Arbeitern, daß die Merseburg befinden sich die Lohgerber in einer Lohn­Meister das selbständige Entscheidungsrecht über weitere Zulagen haben bewegung. sollen. Der Arbeiterausschuß soll noch einmal bei den Werkleitungen vorstellig werden und energisch darauf dringen, daß den berechtigten tarif eingereicht, der eine Erhöhung der bisherigen Lohnfäße um 10 Die Schneider in Goslar haben den Arbeitgebern einen Lohn­Die Tagesordnung Ferri über die Tattit, die in Bologna getragen werde. Scharf bemängelt wurde in der Versammlung auch bis 12 Prozent fordert. Wan hofft auf eine friedliche Vereinbarung. Wünschen und Forderungen der Arbeiter in höherem Maße Rechnung bie Mehrheit erlangte, befagt wörtlich: das bei der Allgemeinen Elektrizitäsgesellschaft jegt eingeriffene Der Kongreß erklärt, daß die Methode des Klassenkampfes Ueberstundenunwesen. Verschiedene Redner äußerten sich dahin, die unvereinbar ist mit der Unterſtügung irgend einer Regierungs- Direktion scheine von der Auffassung auszugehen, daß sich die richtung( indirizzo di governo) oder mit der Teilnahme der Sozialisten Arbeiter durch Ableistung von lleberstunden die genügenden Mittel zum Lebensunterhalt ja verdienen tönnten; es bedürfe dann auch dem Kabinett Sonnino nun und nimmer ein Vertrauensvotum der ewigen Ueberstundenarbeit der durch die große Aussperrung Danach erscheint es unzweifelhaft, daß die Parlamentsfraktion feiner Lohnerhöhung. Auch erwecke es den anschein, als folle mit gewähren kann. Trozdem rechnet Ferri in einem langen Artikel verursachte Verlust für die Gesellschaft wieder eingebracht werden. im Avanti" mit der Möglichkeit eines folchen Votums, das feines Dafürhaltens nicht die Unterſtügung einer Die Lohnbewegung der Hansdiener und Pader in den Papier Regierungsrichtung, sondern eine von Fall zu Fall gewährende großhandlungen hat bis jetzt das Ergebnis gehabt, daß von den 34 Bestimmung au foutreten Gesetzentwürfen bedeuten würde. in Betracht kommenden Firmen sich 11 zu Zugeständnissen bereit er­Es ist dies jebenfalls eine neue Auffaffung des politischen Botums, das feinem Wortlaut nach ausdrücklich dem Kabinett Ber­trauen ausspricht und eine Billigung des gesamten ministeriellen Programms, nicht einzelner Regierungsentwürfe einschließt. Am 7. und 8. März werden der Parteivorstand und die Fraktion erst einzeln, dann gemeinsam über die Stellung der Fraktion bei der Wahl des Kammerpräsidenten sowie beim nächsten politischen Votum beraten. Es ist nicht ausgeschlossen, daß beide keine Einigung er­zielen, da der Parteivorstand in der Mehrheit revolutionär, die Fraktion dagegen reformistisch ist. Immerhin ist die Fraftion in ihrem Verhalten autonom und kann auch den Beschluß des Vor­ftandes unberücksichtigt lassen.-

Italien .

Die italienische Partei und das Kabinett. Rom , 28. Februar.( Eig. Ber.)

an der politischen Macht

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England. Weltpolitik.

flärt haben. Bei der Firma Best horn ist gestern die Arbeit wieder aufgenommen worden, nachdem die Forderungen der Arbeiter bewilligt wurden. Dafür traten die Arbeiter der Firma Gebr. Jung in der Wallnertheaterstraße in den Streik, der jedoch bald wieder beigelegt wurde, weil sich die Firma mit den Streifenden einigte. Die Firma Herzberg, Beuthstr. 7, wo sich die Arbeiter ebenfalls im Ausstand befinden, hat sich zu einer Einigung noch nicht berbeigelaffen. Sie annonciert nach Arbeitswilligen, die sich gestern zwar in großer Zahl einstellten, jedoch auf dem Hofe nur allerlei Allotria trieben, fodaß der Chef froh war, sie wieder los zu werden. Mit dem bisherigen Ergebnis der Lohnbewegung beschäftigte sich am Donnerstag eine Versammlung der zirka 300 beteiligten Arbeiter. In einer Resolution wandten fich die Versammelten gegen das ab­lehnende Verhalten des Vereins der Papiergroßhändler und wiesen die Behauptung desselben, als sei das Verhältnis zwischen Arbeit gebern und Arbeitnehmern in der Bapier- Engrosbranche ein günstiges, Lohnbewegung mit aller Energie durchzuführen, und beauftragten die Leitung des Handels- und Transportarbeiter- Verbandes, zum Sonntag eine neue Versammlung einzuberufen, in der dann endgültige Be­schlüsse gefaßt werden sollen.

Rusland .

Zur Bergarbeiterbewegung in Nordamerika meldet das Bureau

Laffan:

Der Stahltrust hat eingegriffen, um den drohenden Streik der Sohlenbergleute abzuwenden. Er hat die Bergwerksbefizer genötigt, den Arbeitern entgegen zu kommen und ihnen eine Lohnerhöhung zu 25 jährigen Kohlenlieferungsvertrag. Er machte geltend, daß er für gewähren. Der Trust erreichte dies durch Hinweis auf seinen ein volles Jahr Aufträge habe, und es sich nicht leiften fönne, feine Werke auch nur einen einzigen Tag stilliegen zu lassen. Der Eisen­bahnmagnat Gould hat ebenfalls zur Abwendung des Streits eine gegriffen, und es wird jetzt auch bereits mitgeteilt, daß es mindestens in den Bitumin- Kohlenbergwerken nicht zum Ausstand tommen wird.

Eingegangene Druckfchriften.

Der Arbeitsmarkt. Nr. 11. Salbmonatsschrift der Zentralftelle für Даб Arbeitsmarktberichte. Herausgeber Professor Dr. J. Jastrow. Gewerbe und Kaufmannsgericht. Nr. 6. Monatsschrift des Ver­bandes Deuticher Gewerbe- und Kaufmannsgerichte. Herausgeber: Dr. S. Jastrow, Berlin , und Dr. St. Flesch, Frankfurt a. M. Verlag von ( S). Reimer, Berlin W. 35.

Plutus. Kritische Wochenschrift für Bolkswirtschaft und Finanzwesen ( Herausgeber: Georg Bernhard ). 9. Heft. Abonnements( einschließlich der Plutus- Merktafel vierteljährlich per Bost und Buchhandel 3,50 M., direkt vom Berlag 4 M. Berlag, Berlin- Charlottenburg, Goethestr. 69.

26. Februar in London ein Abkommen zwischen England und Frank als unwahr zurück. Die Arbeiter verpflichteten fich, ihre begonnene Letzte Nachrichten und Depefchen.

Bugentgleisung durch Hochwasser.

Freiburg i. Br., 2. März.( W. T. B.) Heute nachmittag ist anf der Elztalbahn ein Berfonenzug infolge Damm

Nach einer Meldung des Reuterschen Bureaus" wurde am reich betreffend die Neuen Hebriden unterzeichnet. Das Abkommen regelt alle Fragen, welche hinsichtlich der Verwaltung der Neuen Hebriden bisher zwischen den beiden Regierungen strittig waren. Die Neuen Hebriden liegen im Stillen Ozean zwischen den Fidschiinseln und Neucaledonien. Weit und und breit nichts als Die Fensterpuber der Firma B. Fich, Manteuffet. rutsches, hervorgerufen durch das Hochwasser der Elz , ent. Meer und Inseln, die Ostküste Australiens mehr als 100 deutsche straße 22( Glasreinigungs- Institut), haben am Mittwoch die Ar- gleift. Lokomotive und Wagen stürzten bis auf zwei die Meilen entfernt. Da wird die deutsche Diplomatie sich entschieden beit niedergelegt. Der Grund war eine geringe Lohnforderung, und Böschung hinunter. Der Lokomotivführer und der Heizer sind schwer einmischen und eine Hebridenkonferenz in der Fingalshöhle be. alvar 21,50 W. Wochenlohn. Der Unternehmer glaubt dies nicht verlegt, einige Baffagiere leicht. antragen müssen. Wenn dann England und Frankreich nicht bewilligen zu fönnen und versucht den Betrieb mit Streifbrechern Die Flüsse und Bäche des Schwarzwaldes sowie der Rhein , barieren, wird die deutsche Flotte nach dem Indischen Ozean geschickt. und mit Hülfe der übrigen Institutsin haber aufrecht zu er. Nedar und die Donau sind bedeutend geftiegen. Die Niederungen halten. Alle Fensterputer werden dringend ersucht, Streitarbeit find vielfach überschwemmt. für die Firma B. Fiez zu verweigern.

Sie bombardiert Melbourne und annektiert Australien .

Amerika.

Arbeitersieg in Kanada .

Infolge des Ablebens des Marinefefretärs Prefontaine wurde in Ditawa eine parlamentarische Nachwahl nötig. Für die Liberalen ( Regierungspartei) fandidierte Grothe; für die Arbeiter Berville, der Vorfigende des Gewerkschaftskartells. Letterer fiegte mit großer Mehrheit. Die Kanadier schreiben diesen unerwarteten Sieg dem englischen Beispiele zu.-

Gewerkschaftliches.

Berlin und amgegend.

Lohnbewegung der Friseurgehülfen.

Alle von seiten der Organisation angebahnten Verhandlungen sind bisher an dem Starrfinn des Unternehmers gescheitert. Zweds Berichterstattung über den Stand der Bewegung und weiterer Be schlußfassung findet heute, abends 6 Uhr, im Lokal von G. Ladewig, Alte Jafobftraße 83, eine Versammlung aller Fensterpußer statt. Das Erscheinen aller Kollegen Berlins in dieser Versammlung ist Ehrenpflicht.

Deutscher Metallarbeiterverband. Deutfches Reich.

Duellfegerei!

Paris , 2. März.( W. T. B.) Deputiertenkammer. Justiz­minister Chaumié führt unter Lärm der Rechten aus, daß die Aussage des Majors Cuignet vor dem Gericht erfolgen werde, und wirft Lajies vor, die Agitation am Vorabend der Wahlen in das Land hinauszutragen.( Beifall links.) Jaurès bemerkt, daß dic bon Cuignet gegen die Loyalität Andrés vorgebrachte Beschuldigung einer Fälschung in sich zusammenfalle, denn das Aktenstück, von dem Lasies spreche, sei 5 Jahre früher als André Minister ge= worden sei, registriert worden. Auffray( von der Rechten) sagt, wenn jemand das Recht habe, von Loyalität zu sprechen, so fei dies nicht Jaurès . Bei den Worten Auffrays erheben sich alle Mit­alieder der Kammer zu heftigem Widerspruch. Der Lärm dauert mehrere Minuten an. Jaurès bezeichnet Auffrah als einen traurigen und widerlichen Jesuiten . Er fügt hinzu, die Rechte sei sehr tief gesunken, wenn sie zu derartigen Beleidigungen greife. ( Stürmischer Beifall links. Heftiger Widerspruch rechts.) Der. Zwischenfall ist hiermit erledigt und die Sigung wird aufgehoben. Jaurès und Auffray haben sich ihre Zengen gefchidt,

Es wird nicht geschossen!

Paris , 2. März.( W. T. B.) Nach Prüfung der im Parlament gewechselten Worte famen die Zeugen Jaurès und Anffrays zu der Ansicht, daß es sich in diesem Fall nur um einen Fall parlamentarischer Bolemit handle und kein Anlaß zu einem Zweikampf vorliegt.

Arbeiterausstand.

Verband der Handels- und Transportarbeiter. Der Streit der Bader , Baderinnen und Lagerarbeiter aus der Lanolinfabrik( Vereinigte Chemische Werke) dauert jest nach vier Wochen unverändert fort. Die vorhandenen Arbeitswilligen find zum Teil bereits wieder entlassen, weil sie die vorkommenden Arbeiten nicht leisten können. Der Fabrikationsbetrieb steht voll­ständig still und kann nicht eher wieder in Betrieb gesetzt werden, bis Der im Juni vorigen Jahres zwischen dem Verband der Friseur die alten erfahrenen Arbeiter die Arbeit aufnehmen. Die Aus­gehülfen und der Freien Vereinigung selbständiger Barbiere ab- hungerungstaftit, welche die Direktion befolgt, ist zwedlos. Die gefchloffene Tarifvertrag ist von dieser Vereinigung gekündigt worden Ausständigen halten nach wie vor fest zusammen und kehren nicht und läuft am 1. Mai ab. Vor der Kündigung haben Berhandlungen eher an ihre Arbeitspläße zurück, bis ihnen von der Gesellschaft an. ftattgefunden; fie scheiterten hauptsächlich daran, daß die Arbeitgeber nehmbare Zugeständnisse gemacht werden. einen Staffeltarif eingeführt wissen wollten, wonach für die jungen Verband der Handels- und Transportarbeiter. Gehilfen geringere Löhne festgefegt werden sollten als für die älteren, was nach Meinung der Gehülfen dazu führen würde, daß es den Metallarbeiter. Die Differenzen bei der Firma Stolzenberg, älteren Stollegen mehr und mehr unmöglich gemacht wird, Stellung Reinickendorf- West , sind durch Verhandlungen beigelegt worden. Die zu erhalten. Sperre ist hierdurch aufgehoben. Am Donnerstag fand nun eine außerordentliche General­Ebenso ist die Sperre von der Rinne- Motor- Gesellschaft, versammlung des Zweigvereins des Verbandes der Friseurgehülfen Siemensstraße 12, und der Firmenschilderfabrik Hakenbeck u. March, statt, in der beschlossen wurde, in eine Lohnbewegung Dorfstraße 44, hiermit aufgehoben. einzutreten. Wie der Referent Paul Liere ausführte, war dies ursprünglich nicht die Absicht der Gehülfen; die Lohn­bewegung wurde erst notwendig durch die Kündigung des Tarifvertrages. Der Vorstand hatte nun im Auftrage einer vor Bergarbeiterstreit im Zwidauer Revier. acht Tagen abgehaltenen Versammlung Minimalforderungen Aus Anlaß des Streits auf dem Kohleniverk Altgemeinde aufgestellt, die sämtlichen Arbeitgebern zugesandt werden sollen. Sie Bodwa" erhielt unfer in Zwickau erscheinendes Barteiorgan eine Zu enthalten nur geringe Abänderungen des alten Tarifs. Der Wochenschrift aus Bergarbeiterfreisen, welche die Situation im dortigen Lohn bon 20 m. ohne Kost und Logis soll bestehen bleiben. Statt Bergbaurebier und die Stimmung der Arbeiter schildert. Die Bu bes Zohnlages von 12 M. bei halber Soft und Logis foll jedoch schrift verweist darauf, daß die Unternehmer vor kurzem der Deffent 15 bei halber Soft ohne Logis gefezt werden. Der Lohusab lichkeit begreiflich zu machen suchten, was für ein Unrecht es wäre, bon mit Kost für Aushilfe am Sonnabend und Sonntag foll daß die Bergarbeiter des gwidauer Reviers Lohnforderungen stellten fortfallen und der von 8,50 M. ohne Stost bestehen bleiben. Ebenso und sich dabei ihrer Organisation bedienten, anstatt durch die an­jollen für Aushilfe an Wochentagen tvie bisher ohne Soft 4 M. gezahlt geblich bestehenden Arbeiterausschüsse, die in Wirklichkeit nur Kaffen­terben und der Satz von 3 M. mit Kost fortfallen; für halbe vertreter sind, den Unternehmern ihre Wünsche vorzutragen. Dann Bochentage 2,50 M. statt 2 M. mit Kost. Die der Freien Ver- fagt der Verfasser der Buſchrift: einigung bei den Einigungsverhandlungen im vorigen Jahre Die Arbeiter forderten die Werksbefizer tamen diesen Forde gewahrte Vergünstigung, Sonnabends bis 10%, Uhr arbeiten zu rungen auf halbem Wege entgegen und die Konsumenten trugen die offen, soll aufgehoben werden, so daß dann die Arbeitszeit an den Stoften. Dann sollte Frieden sein! Mehr noch. Die Grubenbefizer Sonnabenden nicht über 10 Uhr ausgedehnt werden darf. Im gestanden offen die Berechtigung einer geringen Lohnforderung zu. alten übrigen find die Bestimmungen über die Arbeits nur sollten die Arbeiter zur Erreichung der letzteren sich nicht ihrer geit beibehalten worden. Die Bertragsbestimmung, daß Organisation bedienen. Stommt selber, wir lassen mit uns reden!" bie Schlafstellen aus Den Läden beseitigt werden sollen, war ihre Weisung. Wer tann es den Bergarbeitern verdenken, wenn hat vielfach dazu geführt, daß sie auf die Korridore verlegt wurden. fie den von ihren Arbeitgebern angedeuteten Weg beschritten? Hatten Die Bestimmung fällt fort durch die Beseitigung des Logiswesens, I doch diese nur in der Lohnfrage einiges Entgegenkommen gezeigt und Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt

Lyon , 2. März.( W. T. B.) Sämtliche Bader der hiesigen Seidenfabriken und Seidenhändler find wegen Entlassung eines Mit­gliedes ihrer Genossenschaft in den Ausstand getreten.

Die Freilaffung Stephanhs abgelehnt. Bundesgericht unter dem Vorsis seines Präsidenten Monnier zu Lausanne , 2. März.( W. T. B.) Heute nachmittag trat das einer Blenarsizung zusammen, um über den Antrag der deutschen Regierung den ehemaligen Bouzeikommissar in Straßburg, Stephany, der in Zürich berhaftet worden war, auszuliefern, zu verhandeln. Das Bundesgericht beschließt im Sinne des Antrages Reichel, die Angelegenheit zu erneuter Untersuchung und Akten­ergänzung zurüdauberweisen und lehnt hierauf einstimmig und endgültig die Freilassung Stephanys ab.

Streit in Algier .

Algier , 2. März.( W. T. B.) Etwa 1200 Arbeiter der im Bau befindlichen Bahnlinie Themcenhalle- Maghnia find in den Ausstand getreten. Sie verlangen Lohnerhöhung und zehnstündigen Arbeitstag.