Einzelbild herunterladen
 

Znm Philharmonie-Boykott Ichickt nn? der A7tionsau§schutz folgende Erklörnng: Zu dem gestrigen Bericht über die Generalversommluttg der Neuen freie» Volksbühne" bemerken wir folgendes: SSir müsse» eS unbedingt ablehnen, mit autzerhakb der Partei« vrganisation stehendn Leuten wie den Herren Doknoren Eltlinger und Bruno Wille uns darüber auseinanderznsetzei«, in welcher Weise die einzelnen Kreise Grost-BerlinS ihre Entichlüsie vorzunehmen hnbeir Wenn die Herren in der Organisation ständen, so würden sie wissen, dah beispielsweise der zweite Wahlkreis, in welchem die Philh.ninonie liegt und der daher besonders interessiert ist. die Eni- scheidung seinen Bezirken am Iahlabende überlassen hat. Bon 133 in Frage kommenden Stellen haben sich nur 15 für Aufhebung des BostlottS ausgesprochen, 123 aber dagegen. Im vierten Kreise hat sich der Gesamtvorstand einstimmig gegen Aufhebung ausgesprochen, in der Generalversammlung des fünften Kreises waren bei zirka 100 Anwesenden nur 11 fier den Antrag der Volksbühne zu haben, und im sechsten Kreise haben sich nach An- hörung der Bezirke fast alle Bezirkskührer, Fnnktionäre und die äirtivUitung gegen Aufhebung des Boykotts erklärt. Die kühne Be- hauptung der beiden, Herren Doktoren, die Angaben des AktionS- ausschusses entsprächen nicht der Wahrheit, charakterisiert sich also, wie aus den obigen Darlegungen hervorgeht, als eine freie Er» findung der Herren. Die Philharmonie hat unseren Gegnern öfter zur Per fügung gestanden Freifinnige und Konservative haben in den Räumen dieses Lokals mehrfach getagt. Der Flottenverein hielt Versammlungen ab, die Deutsche landwirtschaftliche Gesellschaft kam in der Philharmonie zusammen, Ist den beiden Herren der politische Charakter dieser Vereinigungen ewtgangen, so ist das im Interesse der sozialdemokratisch denkenden Altglieder der Bühne recht sehr zu bedauern. Waruni erst beim Aktionsausschüsse der Antrag gestellt wird. den Boykott aufzuheben, wenn man sich eii*m gegenteiligen Be» schlusse doch nicht fügen will, ist uns völlig unverständlich, Will Herr Dr. Wille ein Flugblatt verbneiten, um die Rechte der politisch und gewerkschaftlich organisierten Mitglieder der Volks« bühne zu wahren, so erachten wir einen miherhalb der politischen und gewerkschaftlichen Organisation stehenden Herrn hierzu als wenig geeignet. AllenDrumherumredenS" entkleidet, stekht die Sache so: Die Philharmonie steht der sozialdemokratischen Partei nicht zur Ver« fügung lind ist daher für Veranstaltungen, bei deren Festsetzung Parteigenossen in größerer Zahl mit zu entscheiden haben, zu meiden. Die Ehre der Partei erfordert dieS unbedingt. Wer fich sozial minderwertiger einschätzen lassen will als die Gegner, mag sein« Veranstaltungen dort arrangieren; wir aber, als Vertreter der orga nisierten Parteigenossen Grotz-BerlinS. lehnen es ab. Der Aktionsausschuß. Partei-Angelegenheiten. Zur Lokallistek Laut Fabrikanschlag der Firma Pintsch, Filiale Fürstenwalde , fmdet am 17. d. Mts. auf Wunsch verschiedener hiesiger Arbeiter" im Gesellschaftshaus in Fürstenwalde ein Gesangsabend mit an schließendem Tanzkränzchen statt, arrangiert von der Gesangs abteilung der Firma Pintsch, Berlin , unter gütiger" Mitwirkung der Fürstenwalder lllanenkapelle. Da das genannte Lokal der Arbeiterschaft nicht zur Verfügung steht, sind alle etwa angebotenen Billetts zu obigem Vergnügen entschieden zurückzuweisen. TerVerein der Kutscher usw." veranstaltet am 17. d. Mts. in den gesperrten Räumen der Philharmonie ein Kostümfest. Da man versucht, hauptsächlich in Arbeiterkrcisen Billetts umzusetzen, ist allen diesbezüglichen Angeboten entschieden entgegen zu treten. In Ladeburg bei Bernau steht das Lokal von Wilhelm Mendt der Arbeiterschaft zu den bekannten Bedingungen zur Verfügung, desgleichen in Plötzensee das Restaurant Eisschlößchen. Die Lokalkommission. Am Dienstag, den 0. März, 8 Uhr abends, finden in Groß-Berlin die Generalversammlnngen der Wahlvereine statt, welche fich mit dem Rormalstatnt«nd de« Satzange» für die Gnzclkreise beschäftigen. Wie bitten Partei and Gewerkschaften, an diesem Tage keine anderen Veranstaltungen z« treffen. Der AktionS-AuSschnß. Rciniikendorf-West. Parteigenoffeni Am Dienstag, den 0. März, abends 8'/j Uhr, DiStutierabend bei Franke, Eichborn- straße 13. Erscheinen notwendig. Der Vorstand. Reinickendorf -Ost. Der DiSkutierabend findet am SDienS- tag, den 0. März 1S0S, abends 8'/, Uhr. im Restaurant Lücke, Residenzstr, N2. Ecke Pankow er Alle«, statt. Genofie G u r s ch spricht überGeneral st reik und Soziclldemo« k r a t i e ". In Anbetracht dieses wichtigen Themas ist daS Erscheinen sämtlicher Mitglieder Pflicht. Lankwitz . Montag, den S. März, abends 8% Uhr, im Nestau« rant Link, Calandrellistraße 27/2S, Versammlung. Stellungnahme zur Gcmeindevertrcterwahl, Da bereits Mittwoch die dritte Wähler« klaffe wählt, und zwar zwischen 5 und 8 Uhr. ist es Pflicht der Ge. nossen, die kurz« Zeit noch gut auszunutzen und zahlreich in der Versammlung zu erscheinen. Spandau . Am Dienstag, den 6. März, findet der gahlabend statt. ES ist dringend erwünscht, daß sich die Genossen recht zahl. reich beteiligen. Ter Vorstand. Friedrichssclde. Am Dienstag, den S. März, abends 314 Uhr. findet bei G. Schulz. Wilhelmstrahe 11, die Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt. Auf der Tagesordnung steht«in Vortrag des Genossen Rechtsanwalt Dr. Rosenfeld überKommunalpolitik". Montag, den ö. März, abends 31? Uhr, ist bei G. Kubsch, Karlshorst . Treskow-Allee. Zahlabend. Pflicht der Genoffen ist es. soloohl in der Versammlung als auch im Zahlabend zahlreich und pünktlich zu erscheinen. Johannisthal . Am Dienstag, den 6. März, abends 81b Uhr, findet im Lokal von Krüger, Friedrichstraß« 10, die allgemeine Ver« sammlung deS Wahlvereins statt. Auf der Tagesordnung steht: Be- richt der Gemeindevertreter. Vereinsangelegenheiten, Wahl der Tele- gierten zur Generalversammlung des Kreikes, Beratung des Statuts des Kreises und Verschiedenes. Die Wichtigkeit der Tagesordnung macht das Erscheinen aller Genossen unbedingt oorwendig. Der Vorstand. Rixdorf. Der Wahlverein hält am Montag, den S. März, abends 8% Uhr, im Lokal von Hoppe, Hermcmnstraße 40, eine außerordentliche Genetalversammlung ab. Der wichtigen Tages- ordnung wegen ist zahlreiches Erscheinen der Mitglieder notwendig, Mitgliedsbuch legiiimiert. Der Vorstand. Britz -Buckow . Dienstag, den 6. Mprg. abends 81b Uhr. Wahl bereinsversammlung bei Genossen Weniger, Werderstraße 27. Tagesordnung: 1. Vckrtrag des Genoffen Händel überGoineindc- ivahl und Gemeindepolitik". 2, Diskussion. 3. Aufstellung der Kandidaten zu den Gemeindewahlen. 4. Vereinsangetegenheiten. 5. Verschiedenes. Pünktliches Erscheinen aller Mitglieder erwartet Der Vorstand, Königswusterhausen. Dienstag, den 0. März, Mitgl.ederver sammlung deS sozialdemokratischen Wahlvereins, abends 8 Uhr, im Lokal von Wedhorn<Altes SchützenhauS). Tagesordnung: 1. Das Statut deS Kreiswahlvereins. 2. Aufstellung der Kandidaten zur Gemeindevertreterwahl. 3. Wahl der Delegierten zur General, Versammlung, 4. Vereinsangelegenheiten, DaS Erscheinen aller Mitglieder ist bei der wichtigen Tagesordnung durchaus erforderlich. Der Vorstand. Treptow -Baumschulenweg. Die Genoffen werden ersucht, Mon tag, den 6. März 1900, von abends 7 Uhr a b sich bei den Bezirksführern einzufinden. Nur noch wenige Tage trennen uns von der Wahl, Jeder Genosse hat die Pflicht bei den, Wahlarbeiten mitzuwirken. Sei also ein jeder zur Stelle! NowaweZ- Neuendorf. Mittwoch, den 7. März 1008, abends 8'/, Uhr, bei Schmidt. Wilhelmstr. 8, Versammlung des sozialdemo­kratischen WahlvereinS. Da unter anderem ein Vortrag und die Maifeier auf der Tagesordnung steht, wird um regen Besuch gebeten. Der Vorstand. In Pankow findet am Dienstag, den 6. März 1908, ln dem Lokale von Lange.Zum Türmchen". Kaiser Friedrichsir. 12, eine öffentliche Kommunalwählerversammlung statt, in welcher Genoffe Ewald überKlassenkampf in der Kommune" referieren wird. Die Parteigenossen werden dringend ersucht, für diese Versamm lung lebhaft zu agitieren. Vorort- l�acdnckten. Zw Semeifilleivaylbeivegung. In FrledrichShagen finden morgen. Montag, den V. März, nach mittags von 5 bis 8 Uhr die Gemeindewahlen für die dritte Abteilung statt. Pflicht der Parteigenossen ist eS, mit aller Energie für die sozialdemokratischen Kandidaten zu agitieren. Unsere Gegner sind eifrig bemüht, unS den Sieg streitig zu machen. In letzter Stunde hat der Haus« und Grundbesitzerverein, in Gemein- schaft mit dem Verein der Ladeninhabcr, ein Flugblatt gegen die Sozialdemokratie herausgegeben, da? Gist und Galle speit:Wir bekämpfen daS Konsumvereins- und Genossenschaft« wesen, weil diese den privaten Unternehmer ausschalten; die Sozial demokratie aber unterstütz» und fördert diese Institute. Während die bürgerlichen Parteien stets für die wahren Interessen aller Stände und der Arbeiterschaft mit verständnisvoller Fürsorge eingetreten sind, verfolgt die Sozialdemokratie in erster Linie als zielbewußten Zweck die Förderung ihrer Parteintercssen... Nur durch die Lauheit und Lässigkeit der bürgellichen Parteien wird eS erklärlich, daß die Sozialdemokratie stets so leichten Sieg hat. Auch die Stimmen, die durch Zersplitterung völlig wertlos werden, kommen dvn Sozialdemokraten z» gute; man trete daher geschloffen Mann für Mann an den Wahltisch," DaS geschieht unS Sozialdemokraten ganz recht. Weil die sozialdemo- kratischen Gemeindevertreter pflichtgemäß stets für das Allgemeinwohl eingetreten sind. Sonderintereffen aber energisch bekämpften, weil sie sür patriotische Zwecke, Kirchenbauten u dergl. die Verwendung von Gemeindegeldern prinzipiell ablehnten, weil sie in den Gemeinde- Vertretersitzungen des öfteren die raff- und habgierigen Bestrebungen de» Haus» und Grundbesitzervereins ,n das richtige Lycht stellten, weil sie dem Verlangen der Ladeninhaber, den Straßen- Handel durch Erlaß einer OrtSpolizeiverordnuug zu verbieten, mit Entschiedenheit entgegentraten, darum müssen die Sozialdemokricrten heraus ans den, Rathaus. In ihrer edlen Dreistigkeit muten die Herren Hausbesitzer und Ladeninhaber den Wählern' der dritten Klasse zu, für die von ihnen offerierten, in der Oeffentlichkeit aber gänzlich unbekannten Kandidaten einzutreten, BollStzcmdeS- bewußtsein" haben sie auch nur standesgemäße Herren aufgestellt. Ein Architekt und ein Rentier sollen die Ehre haben, die Jntereffen der dritten Wählerllasie zu vertreten. Für die zweite Klaffe ein Kaufmann und ein leibhaftiger Hofrat und für die erste Klaffe ein Forstmeister a. D. Für die ,pättr slattflndenden Ersatzwahlen in der ersten und zweit«, Klasse sind trotz eifrigen SuchenS noch keine.standeS/gemSßen" Kandidaten gefunden swahrscheinlich sollen sie erst au»- geknobelt werden). Die Arbeiter sehen diesem belustigenden Treiben mit der größten Gelaffenheit zu; wir wissen läne/st, waS von einer derartigen Vertretung zu erwarten ist. Für die iirbeiier gibt «S morgen, am Wahltage, nur eine Parole. Und die heißt: Rur für die s-izialdemolratischen Kandidaten einzutreten! Imi i. Bezirk kandidiert Wilhelm Schmidt sWahllokal Eisteller), un 2. Bezirk Hermann Grau sWahllokal Karl Conrad). Parleüz, mosten! Ihr kennt Eure Pflicht tut fiel Auch in Rosenthal-WilhrlwSruh rüstet man energisch zur Wahl. Di« Genoffen hoffen diesmal die zur Wahl stehende/n Mandate der 8. Abteilung zu erobern, da bei der letzten Wahl im Jahre 1904 unser Kandidat mit nur zwei Stimmen in der Minderheit blieb; damals beteiligte fich unsere Partei da« erfte Mal an den Wahlen, Dem rasch anwachsenden Vorort stehen große Aufgabe» in den nächsten Jahren bevor, welche unter Umständen mit schiveren Lasten verknüpft sind. ES gilt allen Einfluß unsererseits aufznbieten, daß die ohnehin schon erheblich belastete Arbeiterklaffe nicht noch mehr belastet wird. Wafferleitimg. Kanalisation, eine neue Schule alles Einrichtungen von großer Wichtigleii sollen geschaffen werden. Es sind zwei Ansässige zu wählen, da durch die eigentümlichen Vor- schriften der Landgemeindeordming die Veit'-eter der dritten Ab- teilung drei Ansässige zu stellen haben. Montagabend findet bei Deutschinann eine Kommunalwählerversammlung statt, in der Genosse Grauer referiert; das erste Flugblatt wird heute Sonntag verbreitet. In Wilmersdorf haben fich diesmal die bürgerliche» Parteien vereinigt und gehen geschloffen gegen die Sozialdemokratie vor. Es ist deshalb Pflicht, daß auch die Parteigenossen mit doppelter Rührigkeit ans Werk gehen. Am Montag, dem Tage vor der Wahl, wird imVolksgarten", Verlinerstraße 40. eine Kommunalwähler- Versammlung statifinden, wozu unsere Gegner geladen sind. Heute Sonntag früh wird noch eine Flugblallverbreitung vorgenommen. wozu die Genossen zu besonders reger Beteiligung ermahnt werden. Welßenser. Am letzten Mittwoch fand im LokalAlbrechtshof" eine glitbeslichte Kommunalwähler- Versammlung statt, in welcher die Genossen Tanbmann, Schmutz, Freutz und Reschke über daö Thema:Warum müssen Sozialdemokraten in der Gemeinde- Vertretung sitzen und in welcher Weise vertreten die bürgerlichen Gemeindevertreter ihre eigenen Interessen" referierten. Die Redner brachten die allgemeinen Mißstände Weißensees wie auch seine kommunale Zurückgebliebenheit zur Sprache und forderten die An- wesenden auf, für die Wahl der sozialdemokratischen Kandidaten Sorge zu tragen. Als Kandidaten wurden aufgestellt für die III. Ab­teilung die ausscheidenden Genossen Taubmann, Schillert und Schmutz, für die II. Abteilung die Genossen Constant und Schleinminger. In Tempelhof findet die Kommimakwahl der IN. Abteilung am Freitag, den 9. März, von vormittags 10 bis nachmittags 5 Uhr statt. Bei der gestrigen Gcmeindewahl in Obcr-Schöneweide wurde Genosse Grunow wiedergewählt. Er erhielt 300 Stimmen, ivährend aus den Gegner 12 Stimmen entfielen. Charlottendnrg. Fürsorge für Lungenkranke in Charlottenburg . Unter den Gemeinden von Groß-Berlin ist Charlottenburg die erste. in der eine Fürsorgestellc für Lungenkranke ins Leben getreten ist. Lange vor der Begründung des Zentralkomitees der Aus- kunfts- und Fürsorgestellen für Lungenkranke in Berlin und Vororten, das seit dem 1. September 1904 in Berlin vier Fürsorgestellen eingerichtet hat, lange vor der Begründung der Tuberkulosebekämpfungsvereine Schöneberg und Rixdorf. längere Zeit auch vor der vorübergehenden Einrichtung einer privaten Fürsorgestelle in der Charite hatte schon in Char- lottenburg am 1. Mai 1902 der Vaterländische Frauenverein Charlottenburg seine LungeNkrankenfürsorge vom Roten Kreuz eröffnet, die sich allerdings bis zum 1. April 1905 auf die eigentliche Fürsorgetätigkeit beschränkte, ohne selbst ärzt- liche Sprechstunden abzuhalten; sie ging aber Hand in Hand mit den behandelnden Acrzten, den Armenärzten und einigen anderen Aerzten, die sich für solche Fälle zur Verfügung ge- stellt hatten. Seit dem 1. April 1905 ist hierin eine wesent- liche Aenderung durch die Errichtung der städtischen Fürsorge st elle für Lungenkranke eingetreten. die die Tätigkeit der Lungcnkrankenfürsorge vom Roten Kreuz nach der ärztlichen Seite hin ergänzte. Ihr Leiter ist zugleich Vertrauensarzt her Armenverwaltung für Tuberkulose: durch seine Hand gehen Kifolgedessen alle Entsendungen von Lungen- kranken in Heilstätten, sofern die Armenverwaltung, die hier mit der Landesversicherungsanstalt Brandenburg zusammen- geht, auch nur einen Teil der Kosten übernimmt; durch ihn erfolgen auch alle Nachuntersuchungen der aus den Heilan» stalten Entlassenen. Die Lungcnkrankenfürsorge begann ihre Tätigkeit am 1. Januar 1905 mit 283 in der Fürsorge befindlichen Fa° Milien, im Laufe des Jahres kamen 734 Fgmilien neu hin» zu. Die Ueberweisun� der Familien ist durch die verschieden- sten Stellen erfolgt, ein Teil der Kranken hat sich auch selbst gemeldet; fast ein Drittel der Ueberweisungen erfolgte durch praktische Aerzte ein Zeichen dafür, daß es der Lungen- krankenfürsorge und der jetzt mit ihr zusammen arbeitenden städtischen Fürsorgestelle gelungen ist, fich das Vertrauen der Aerzte zu erwerben. Dem Beruf nach waren unter den im Jahre 1905 in Fürsorge genommenen 65 selbständige Ge- werbetreibende, 108 Arbeiter. 85 Handwerker, 21 Angestellte der Post und Eisenbahn, 23 Handlungsgchülfen, 32 Arbeite- rinnen: der Rest verteilt sich auf die verschiedensten Berufe und auf Berufslose. In Lungenheilstätten sind im Jahre 1905 140 Männer. 145 Frauen und 115 Kinder aufgenommen, den ErholungS- stätteN sind 65 Männer, 105 Frauen und 95 Kinder über- wiesen worden. Die Kosten sind bei den Heilstättenaufnahmen in der Hauptsache von den Landesversicherungsanstakten Brandenburg und Berlin sowie von der Armenverwaltung getragen, die Ueberweisungen in die Erholungsstätten sind zum Teil auf Kosten derKrankenkassen, zum Teil auf Kosten der Armenverwaltung, zum Teil auf Freistellen in die der Lungcnkrankenfürsorge zur Verfügung stehenden Freistellen der Erholungsstätten Eichkam»' Jungfernheide und Span - dauerberg und die vom Vaterländischen Frauenverein Char- lottenburg im Mai 1905 neu errichteten Kindererholungs- statte Westend erfolgt. In einzelnen Fällen sind die Kosten ganz oder teilweise auch von privater Seite bestritten worden. Interessant ist ein Vergleich zwischen dem, was in Char- iottsnburg und dem. was in Berlin und Schöneberg auS Rixdorf liegen die Zahlen bisher nicht vor zur Bekamp- fung der Tuberkulose geschieht. Die vier Berliner Fürsorge- anstalten haben im Jahre 1905 4753 Familien, die Schöne- berger Fürsorgestellc 368 Familien in ihre Fürsorge genom» men, die Charlottenburger 1017, darunter 734 neue. Die Zahl der Besuche der Schwestern hat in Berlin 8467, in Schöneberg 1500, in Charlottenburg 5232 betragen. In Heilstätten sind von den unter Fürsorge stehenden Personen in Berlin 837. in Schöneberg 59, in Charlottenhurg 400, in Erholungsstätten in Berlin 977, in Schöneberg 52 in Charlottenburg 265 aufgenommen worden.