Einzelbild herunterladen
 

-

"

wollte man

nicht

Zeugniszwangsverfahren.

-

Wer

eine

ent­

Leukt Deutschland endlich ein? Ganzinvalde entlaffenen Musketiers Keim begab sich zu dem Haupt- Aeußerung über die Straßendemonstrationen und die polizeilichen Die Mächte haben am Sonnabend Deutschland zu ver- mann Denice und machte ihm von den Vorkommnissen Mitteilung. Bluttaten zu unterdrücken. Jeder Versuch, die Vorgänge, die sich am bom Vorwärts" und nach ihm ftchen gegeben, daß sie nicht gewillt sind, die Konferenz durch In dem zuerst von 3. Dezember in den Straßen Dresdens abspielten, zu berühren, hatte einer ganzen Reihe Parteiblätter gebrachten Artikel hieß ein Eingreifen der Polizeibeamten zur Folge. Auch den Starrsinn der deutschen Diplomatie ins Endlose ber- es: Der Hauptmann war sehr entrüstet über schleppen zu lassen. Offenbar ist man auf allen Seiten der ihm gewordenen Aufklärungen, bat aber die Mutter, die unliebsame die Kritik der Bluturteile gegen die Wahlrechts- Demonstranten Meinung, daß es nun bald genug des grausamen Spieles Geschichte nicht an die große Glocke zu hängen, da Bebel leider nicht zulassen. Dieses polizeiliche Eingreifen und an der Zeit ist, daß die beiden Kampfhähne Deutschland schon zu viel Material habe, das er im Reichstag verwenden in die Reden rief mehrfach die Entrüstung der Versammlungs­und Frankreich sich vertragen. Frankreich hat ja bereits die könne." besucher hervor. Wiederholt wurde den Versammlungsrednern mit Absicht bekundet, in der Bankfrage nachzugeben, wobei es In diesen Worten, die der Hauptmann nicht gebraucht haben Wortentziehung gedroht. Dennoch haben alle Versammlungen nach freilich erwartet, daß Deutschland seinerseits in der Polizei- will, die die Mutter Keim aber unter Eid aufrecht erhält, erblickte prächtigem Verlauf ein natürliches Ende gefunden; nur in Wein­frage zu Konzessionen bereit ist. Dabei will Frankreich aber wurf des Vertuschens und der Feigheit, und das Berliner Landgericht Düwel, sich das Recht nicht nehmen lassen wollte, die Urteile gegen die Staatsanwaltschaft in Berlin , Köln und anderen Orten den Vor- böhla tam es zu einer Auflösung, weil der Referent, Genosse feine Trümpfe nicht vorzeitig aus der Hand geben und Zu hat auch den Genossen Büttner dieserhalb mit 50 Mark Geldstrafe bie Wahlrechtsdemonstration kritisch zu erörtern. geständnisse machen, bevor nicht auch Deutschland sein Entgegen- bedacht. Anders das Kölner Landgericht in dem Prozeß kommen bewiesen hat. So kam denn England Frankreich am gegen Genossen R. Kemptens . Es führte in der Urteilsbegründung aus: Sonnabend zu Hülfe und machte den Geschäftsordnungsvorschlag, Es kann dahin gestellt bleiben, ob der Hauptmann die ihm daß man zunächst erst wieder einmal die Polizeifrage in den Mund gelegten Aeußerungen wirklich gemacht hat oder Gestern abend wurden die vier in der Straf behandeln solle, bevor man die Bankfrage definitiv regele. nicht. Selbst wenn es dem Angeklagten nicht gelingen sollte, fache gegen Genossen Berner in Zeugniszwangshaft Die deutschen Vertreter protestierten lebhaft gegen diesen Vor­den Beweis der Wahrheit der behaupteten Aeußerungen zu er genommenen Seger aus der Haft entlassen. Ver­schlag, doch fand sich außer Maroffo nur eine einzige Macht, bringen, hält das Gericht das Verhalten des Angeklagten nicht haftet waren sie, weil sie es ablehnten, die schuftige, übrigens auch Desterreich, die sich und auch diese nicht mit allzu­für strafbar, da die angeblichen Aeußerungen des Hauptmanns strafbare Handlung zu begehen, das Geschäftsgeheimnis zu ver nicht geeignet sind, denselben verächtlich zu machen oder in der raten, wer das Manuskript des Artikels geschrieben habe, dessen großer Entschiedenheit- auf Deutschlands Seite stellte. Alle öffentlichen Meinung herabzuwürdigen. Der Inhalt des Artikels Inhalt zur Untersuchungshaft und Einleitung eines Strafverfahrens übrigen Mächte unterstüßten den Vorschlag Englands. berechtigt nicht zu der Deutung, daß der Hauptmann Furcht" gegen Genossen Berner führte. Das Spießrutenlaufen der davor hatte, daß Bebel den Fall im Reichstage zur Sprache preußisch- deutschen Justiz im Reichstage scheint demnach bringen werde. Vielmehr ist die Annahme gerechtfertigt, doch gewesen zu sein. ganz vergeblich daß der Hauptmann die Mutter deshalb zum Schweigen schädigt aber nun die braven Genossen, die verhaftet wurden, aufforderte, um Bebel nicht Agitationsstoff zu weil sie es ablehnten, eine unanständige und ehrlose Handlung zu liefern. Hierin liegt indessen nicht eine Herabsetzung begehen? Vielleicht empfiehlt sich ein Zivilprozeß auf Schadenersatz des Charakters des Hauptmanns. Ein Vorwurf könnte dem gegen die Richter, die jene Haft verhängten oder bestätigten, damit Hauptmann daraus gemacht werden, wenn sich aus den angeb- möglicherweise der Zivilsenat des Reichsgerichts die Unrechtmäßigkeit lichen Aeußerungen ergäbe, daß er beabsichtigte, die Mißhand- eines derartigen Zwanges feststellt. Ein Strafverfahren darf lungen des Keim zu vertuschen. Indessen, dies läßt sich aus dem das hat selbst der Strafsenat des Reichsgerichts anerkannt Artikel nicht entnehmen. Derselbe spricht im Gegenteile davon, nicht auf strafbaren oder unanständigen Handlungen beruhen. Des daß der Hauptmann über die ihm gewordenen Aufklärungen halb ist die den vier Setzern angesonnene schmutzige Handlung " sehr entrüstet" war, d. h. daß er dieselben ver- auch ohne ausdrückliche Gesezesvorschrift unzulässig. abscheute. Hiermit wird der sittliche Wert des Haupt- Genosse Schumann in Bielefeld sist, obschon frank, noch manns geradezu hervorgehoben. Wenn nun auch immer jetzt in der neunten Woche in Zeugniszwangshaft, weil der Artikelschreiaer hiermit das an die Mutter gestellte Anfinnen er es ablehnt, die ehrlose Handlung des Verrats seines Gewährs­mit einem aber" verbindet und hierdurch in Gegensatz mannes zu begehen. stellt, so hat das Gericht hieraus einen Schluß auf die Ver- llebrigens sind wir auf diesem Gebiete in der angenehmen Lage, tuschungsabsicht nicht erblicken können, sondern es bleibt lediglich auch ein Staatsanwalt anzuführen, der öffentlich einen Vertrauens­die Befürchtung des Hauptmanns, durch Verbreitung des Vorfalles bruch als unanständig hinstellt. In der am Freitag vor der Straf­der Sozialdemokratie Agitationsstoff zu liefern, die ihn aber nicht fammer in Rudolstadt gegen Genossen Zorn verhandelten Klagefache verächtlich machen oder in der öffentlichen Meinung herabwürdigen wegen angeblicher Beleidigung des Amtsrichters Keil in Pößneck kann, sondern als einen vernünftigen, mit den Verhältnissen des( erkannt wurde auf 75 M. Geldstrafe) führte der Staatsanwalt in Lebens rechnenden Menschen erscheinen läßt." seinem Plädoyer unter anderem aus, er müsse es als eine an st än dige Handlungsweise bezeichnen, daß der Angeklagte es ablehne, den Verfasser des inkrimintiesten Artikels zu nennen. Die Auffassung des Staatsanwalts deckt sich also in diesem Falle mit der Auffassung der sozialdemokratischen und jeder anständigen Presse, deren Redakteure es grundsäßlich ablehnen, den Verfasser eines Artikels preiszugeben.

Hoffentlich beherzigt die deutsche Diplomatie diesen Wink mit den Baumpfahl! Sie muß doch endlich einsehen, daß sie sich vollständig isoliert und sowohl von dem berbündeten" Italien , als auch von dem so heiß umworbenen Amerika im Stiche gelassen wird, wenn sie sich hartnäckig jeder Ver­ständigung auf der Grundlage eines beiderseitigen Kompromisses widersetzt. Sie scheint denn auch in der Tat einlenken zu wollen, lesen wir doch in der heutigen Abendnummer der offiziösen Norddeutsch. Allg. 8tg.":

-

Das liest sich doch ganz anders als die gewaltsame Begründung verurteilenden Erkenntnisses gegen Genossen Büttner. Ueberschätzt!

-

--

" In der Sonnabendsizung der Konferenz in Algeciras kam es zu einer Abstimmung über die Frage, ob in einer vertraulichen Komiteesitzung die Organisation der Polizei besprochen werden solle, noch bevor das Plenum das Statut für die Bank zu Ende beraten habe. Während die deutschen Delegierten dafür ein traten, zunächst die Banffrage zu erledigen, hielt es die Mehrheit der übrigen Vertreter für zivecmäßiger, noch vor der nächsten Plenarsizung über die Bankfrage eine vertrauliche Besprechung über die Polizeifrage abzuhalten. Als Grund hierfür wurde von mehreren Seiten angeführt, daß durch ein solches Vorgehen eine schließliche Verständigung in beiden Angelegenheiten erleichtert werden könne. Die Abstimmung betraf also eine Frage der Ge schäftsordnung, und man tut unrecht, ihr, wie es in ein­zelnen ausländischen Blättern geschieht, eine politische Be­deutung beizumessen. Wird tatsächlich durch die von der Kondes ferenz beliebte Art der geschäftlichen Behandlung der beiden Hauptfragen ein Ausgleich der in jeder noch vor­handenen Schwierigkeiten erleichtert, so stimmt dies Am Freitag berichteten wir über die tragikomische Katholisierung durchaus mit dem Ziel der deutschen Politit einer der wichtigsten Stellen aus des Herrn Hofpredigers Rogge Schrift Unser Saiserpaar". Wir glaubten es mit einer Miß­Es wäre dringend zu wünschen, daß die deutsche Re- handlung zu tun zu haben, deren sich allzu zentrumsfreundlich- Die privilegierte Amtspresse wird demnächst im Großherzogtum gierung ihren Vertretern in Algeciras endlich auch entsprechende berufen oder unberufen einer von den Debbersten" der preußisch- effen ihr Reptiliendasein endgültig beschließen. Im Landtage Instruktionen erteilte, damit der lächerliche Diplomatenfrafeel aber heraus, daß wir Herrn Rogge sehr überschätzt haben; denn er hat die Regierung erkenne jetzt an, daß das Amtswesen unhaltbar deutschen Beamten- Hierarchie schuldig gemacht hätte. Nun stellt sich erklärte am Freitag der Ministerpräsident des Jimern Braun, aus der Welt geschafft würde!- feinem eigenen Geistestinde ein paar Rippen gebrochen und an deren sei. Das Vorgehen einer Anzahl Amtsblätter gegen die Regierung Stelle einige hölzerne Senüppel eingesetzt. Dem Berliner Tageblatt" und deren Gesetzentwürfe oder sonstige Maßnahmen seien un­schreibt er über seine Heldentat: bereinbar mit der Würde und der der Regierung schuldigen Die Aenderung ist ohne jedes Zutun des Herrn Kultus- Rücksicht. Um eine Wiederholung folcher Dinge unmög ministers von mir persönlich nach eigenem Ermessen vorgenommen lich zu machen, habe die Regierung bereits den Entschluß worden, nachdem ich von befreundeter Seite darauf aufmerksam gefaßt, alle a mtlichen Bekanntmachungen in Form gemacht worden war, daß die betreffende Stelle historisch von Beilagen erscheinen zu lassen, die an alle. diejenigen nicht ganz einwandfrei sei, und möglicherweise der von Blätter ohne Rücksicht auf Parteistellung gegen Er­mir gewünschten allgemeinen Verbreitung der Schrift stattung der Selbstfosten abgegeben werden sollen, die sich darum in den Schulen, namentlich in den Volksschulen hinderlich bewerben. Damit ist ein von der Kammer im Vorjahre ange­fein könne. Ich bin für die Anregung dankbar gewesen und habe nommener sozialdemokratischer Antrag realisiert. Da ihr gern Folge geleistet." eine Anzahl der jetzigen Amtsblätter ihr Dasein nur dem amtlichen

überein."

Deutfches Reich.

"

-

Cornelius hat fapituliert!

Wie wir in unserer Sonntagsnummer bereits meldeten, hat fich Cornelius, von Hauptmann Boltinann hartnäckig verfolgt, demselben mit allen seinen Leuten ergeben. Waffen und Pferde find abgenommen.

Dieser Führer der Bethanier hat sich am 2. März in Heifons, 60 Kilometer südwestlich Bethanien, mit 75 Männern, 36 Frauen und Kindern gestellt und 54 Gewehre, darunter 47 moderne Hinterlader, abgegeben.

Die mutigen und opferwilligen Hamburger Bürger. Um das wahrhaft patriotische Verhalten der Hamburger Ar­beiter während der Cholera zeit als ganz unbedeutend und ihr eigenes Verhalten in bengalischer Beleuchtung erscheinen zu laffen, haben bei dem letzten Aft des Wahlrechtsraubes und der sich hieran anschließenden öffentlichen Diskussion die Wortführer des ,, tapferen" Bürgertums große Kübel voll Unrat über die Sozial­demokratie im allgemeinen und den verleumdungssüchtigen" Ge­Ob die befreundete Seite" etwa mit dem Herrn Kultusminister Bekanntmachungsmonopol verdanken, so werden sie wohl mit dem Den berwandt oder verschwägert" war, darüber sagt Herr Rogge nichts. Verschwinden dieses Monopols auch das Zeitliche segnen. nossen Bebel im besonderen ausgegossen. Genosse Bebel hat be- Man kann sich überhaupt ganz eigene Gedanken machen, wenn Nationalliberalen wird die Beseitigung der Amtsblätter recht un­kanntlich vor kurzem im Reichstage die Ausreißerei der bürgerlichen man ein wenig genau zwischen den oben wiedergegebenen Beilen angenehm sein, da es ausschließlich ihre Organe sind. Elemente während der Schreckenszeit des Jahres 1892, die durch liest. die unerhörte Verwahrlosung der Wasserverhältnisse usw. ver- Wenn schon die deutschen Pa storen anfangen Selbstkastration ursacht wurde, gebrandmarkt, und er hat, wie die Schimpferei be- zu üben, weisen dürfen wir uns dann erst in weniger fruchtbaren weist, mitten ins Schwarze getroffen. Daß aber ein juristischer Streifen zu versehen haben? Hamburger Senator, Dr. von Melle, in öffentlicher Sigung Gendarmen als bestochene Erpresser. der Bürgerschaft mit unwahrheiten operieren würde, nur um den Der Münster Anzeiger" erzählt: verhaßten Sozialdemokraten etwas am Zeuge zu flicken, hätte man Das Striegsgericht der 13. Division beschäftigte sich am 2. März kaum für möglich halten sollen. Der Herr meinte, die Sozialdemo- mit einer Spufgeschichte. Auf dem Westhoffschen Gute in Vollern kraten hätten bei dem Druck und Vertrieb des amtlichen bei Neubeckum sollte es spuken. Als dann schließlich bekannt wurde, Choleraflugblattes ein gutes Geschäft gemacht; so seien allein daß auf dem Hofe ein Diebstahl verübt sei und ein Anschlag auf Danach steht jetzt eigentlich nur noch Morenga mit höchstens für die Verbreitung 3-10 M. pro Mann bezahlt worden. die Tochter verübt sei, haben die dortigen Gendarmen mehrere Tage 500 Mann im Felde. Trotzdem die deutsche Truppenzahl in Süd­dankt das Patrizierregiment der Hamburger Arbeiterschaft, die, als besizers, eine nervös überreizte Person", zum Geständnis ge- neuer Truppentransport abgegangen! lang Beobachtungen gemacht und schließlich die Tochter des Guts- westafrifa 15 000 Mann beträgt, ist erst am 28. Februar wieder ein das Bürgertum in blassem Schrecken ausriß und nach über 30 Orten zwungen, die Auftifterin aller Vorkommnisse gewesen zu sein. die Cholerabazillen verschleppte, freudig der Aufforderung der Be- Frau Westhoff bat infolgedessen die beiden Beamten, die Zugleich wird aus Windhuk folgende nene Verlust liste ges hörden folgte und energisch Hand ans Wert legte zur Bekämpfung Angelegenheit nicht zur Anzeige zu bringen und bot ihnen meldet: Reiter Louis Neuhaus, geboren am 17. 12. 83 zu Holts der Seuchenherde! Wie inzwischen parteioffiziell" festgestellt zunächst je 20-000 Mart und am folgenden Tage eine hausen, am 28. Februar 1906 im Lazarett Gobabis an Typhus worden ist, hat unser Parteigeschäft für die Herstellung von 570 000 noch höhere Summe, von der dann die Beamten auch ein en Flugblättern 2160 2. erhalten, während den Flugblattverbreitern Teil ausgezahlt erhielten. Die Beamten haben das Geld gestorben. Feldwebel Karl Bolze, geboren am 15. 1. 75 zu Döffel, hat sich am 27. Februar d. J. in Windhuk beim Fahren zum Teil eine Mart Zehrgeld pro Mann auf Drängen angenommen, dann aber, als die Sache ruchbar wurde, kurz darauf burch Umfippen des Wagens einen Schädelbruch zugezogen und iſt Anzeige erstattet. Sie gaben an, bestochen worden zu sein. Ebel der Polizeibehörde gewährt worden ist. Das ist das feine gab bei seiner Bernehmung an, er fei zu jener Beit nicht im Voll- fort gestorben. Reiter 3 off stof, or some ents Geschäft", wobei noch bemerkt werden muß, daß die große Mehr befize seiner geistigen Kräfte gewesen, so daß er die Folgen seines zu Schönwald, hat sich am 12. Februar d. J. von der Kolonne ents zahl der Verbreiter das Geld an die Not stands Tuns nicht habe übersehen können. Das Urteil lautete gegen die bred) mit einem Stopfschuß tot aufgefunden. Gefreiter Paul fernt und wurde am 13. Februar d. J. nördlich Konus( Kl. Been und Unterstützungsfonds der Parteiorgani- beiden Angeklagten wegen Erpressung und Bestechung auf ein Jahr& ett, geboren am 1. 2. 83 zu Bartelsdorf, am 24. Februar d. J. fation abgeführt hat! Senator Dr. von Melle, der fechs Monate für Ebel und auf ein Jahr fieben Monate Buchthaus durch uffchlag am Kopf schwer verwundet; Krankenſammel frühere Redakteur der Hamburger Nachrichten", die auch bei dieser für Schöne. Das Geld wird als dem Staate verfallen erklärt. stelle Berseba. Gelegenheit geschwindelt haben, daß sich die Balken bogen, wird in

So

Wahlrechtsdemonstrationen in Sachsen . Ein Missionsstreit in Südwestafrika. einer der nächsten Parlamentssigungen veranlaßt werden, seinen Anläßlich des zehnjährigen Bestehens des Dreiflassenwahlrechts " Irrtum" einzugestehen. Die Deutsche Zeitung" erhält aus Kreisen der Deutschen Geradezu widerlich ist die Selbstbeweihräucherung des Bürger- Drten am Sonnabend und Sonntag Protestversammlungen ver- führt wird, daß der Gouverneur von Lindequist mit den Ver in Sachsen haben die sächsischen Genossen in fast allen größeren Kolonialgesellschaft eine Zuschrift, in der bittere Klage darüber ge­tums ob ihres Verhaltens während der Cholerazeit.. In den anstaltet. In Dresden und der nahen Umgegend tagten am Sonn- tretern beider Konfessionen in Windhuk die Vereinbarung getroffen Bürgervereinen und in der bürgerlichen Presse wird mit der Wahr - abend acht, am Sonntag neun Massenversammlungen, die alle sehr habe, daß die gefangenen Hereros vorläufig mit einer gleichteiligen gut besucht waren. Außerdem haben in der weiteren Umgegend von vernünftiger Mensch bestritten hat, daß sich Hülfskomitees, denen Dresden am Sonntag noch eine große Anzahl Volksversanumlungen werden sollten. Diese" Parität" verhindere nur eine einbeit zum Teil auch Genossen angehört haben, gebildet hatten zwecks Bestattgefunden. obachtung der Vorbeugungsmaßnahmen und Sammlung von Unter- stattgefunden. Alle beschäftigten sich mit dem Thema: Zehn Aussicht gestanden habe, wenn sich nicht die katholische Mission eifer­stüßungsgeldern, aber das geschah erst, als die Cholera im Ab. Jahre Wahlunrecht in Sachsen und überall wurde folgende füchtig herangedrängt hätte.

heit tatsächlich Schindluder getrieben. Gewiß ist, was noch kein

flauen begriffen war. Die gefahrvolle Arbeit aber, die Reinigungs- und Desinfektionsarbeiten sowie die Leichentransporte, ist allein von Arbeitern ausgeführt worden, daran hat sich feiner der Tapferen" beteiligt. Nach getaner Arbeit kamen die Tausende von Ausreißern wieder, von denen sich jetzt viele in den Bürgervereinen aufspielen, als hätten sie im Jahre 1892 Wunder an Tapferkeit berrichtet, und die sich nun furchtbar über Bebels ausgesprochene Wahrheiten entrüsten. Hätten sich die Arbeiter im August und September 1892 so tapfer benommen, wie das maul­heldenhaftige Bürgertum, dann wäre sicher in Hamburg alles drunter und drüber gegangen und statt der 10 000 Choleraopfer hätte es vielleicht deren 100 000 und mehr gegeben. Der Dank der Patrizier übertrifft noch bei weitem den bekannten Dank vom Hause Habsburg.

Ein Reich ein Recht?

beglückt geistlichen Versorgung" liche Christianisierung" dieser Stämme, die in sicherer

Resolution angenommen: Herr v. Lindequist weiß ganz genau, warum er der katholischen Die heutige Volksversammlung bekundet aufs neue den unab- Mission ein solches Zugeständnis gemacht hat. Die Missionsfrage änderlichen Willen, das gleiche, allgemeine, direkte und geheime bildet ja einen Hauptköder für das Zentrumn, um es in folonial Wahlrecht mit Anwendung des Proportionalsystems für den freundlicher Stimmung zu erhalten! Zudem hat sich die katholische sächsischen Landtag zu erringen. Sie protestiert aufs energischste Mission schon dadurch ein Anrecht auf Begünstigung erworben, daß gegen die Produkte der Wahlrechtsfünfteleien im fogenannten freien fie nicht einmal die schüchternen Versuche einer Verteidigung der Wahlrechtsausschuß, die auf eine neue Entrechtung der minders Hereros gemacht hat, zu der sich die protestantische Mission immerhin bemittelten lassen hinauslaufen. aufzuraffen wagte. Dafür sind katholische Geistliche mit dem Klein­falibrigen gegen die Hereros zu Felde gezogen, die das Sklavenjoch der Fremdherrschaft abzuschütteln suchten. Wahrscheinlich sind die protestantischen Missionare in Zukunft vorsichtiger!-

Die Versammelten fordern die sofortige Wahlrechtsreform und protestieren gegen die offenkundigen Versuche der reaktionären Parteien, diese immer weiter zu verschleppen, um noch länger ihre volksfeindliche Interessenpolitit fortseßen zu können. Man kann auf die Dauer nicht ungestraft einem Volt, das so stark zu den Lasten des Staates herangezogen wird, eines der wichtigsten Rechte vorenthalten.

Als das geeignetste Mittel, den Kampf gegen Wahlunrecht und jegliche Reaktion führen zu können, empfiehlt die Versamm lung die Stärkung der wirtschaftlichen und politischen Organis sationen der Arbeiterklasse und die Verbreitung der Arbeiterpresse. Nieder mit dem Dreiflassenwahlrecht! Hoch das allgemeine, gleiche, direkte und geheime Wahlrecht!

Hueland. Schweiz .

Boltsabstimmung über die Wahl der Regierung durch das Bolt. Bern , 2. März.( Eig. Ber.) Zu den wenigen Kantonen, in In dem Beleidigungsprozesse des Hauptmanns Denice vom denen heute noch die Regierung vom Parlament( Kantonsrat oder Infanterie- Regiment Nr. 169 gegen unser Kölner Parteiblatt liegt Großer Rat) gewählt wird, gehört auch der größte Schweizertanton, jetzt die schriftliche Begründung des freisprechenden Urteils vor. Bei der Kanton Bern . Seit 1885, also seit 20 Jahren, wird von wirklich dem Regimente hatte eine entsetzliche Soldatenschinderei Es war fast allerwärts zu beobachten, daß die Beamten eine freisinnig- demokratischen Kreisen, vorab natürlich von der sozial­stattgefunden. Die Mutter des infolge der Schindereien als zeitig große Nervosität an den Tag legten. Vor allem versuchte man jede demokratischen Partei, die Volkswahl der Regierung erstrebt, nachdem