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Nr. 54. 23. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Die Revolution in Rußland  .

Die Maffenmorde in den Ostseeprovinzen und die bürgerliche Presse. Daß das Gerechtigkeitsgefühl der Vertreter der bürgerlichen Breffe mit dem Geldsack eng miteinander verknüpft und daß die deutschen   bürgerlichen Blätter aller Schattierungen in der nationalen Frage gleich konservativ sind, dafür liefern sie ein Beispiel jetzt durch ihr Verhalten gegenüber den letzten Vorgängen in den Ostsee­provinzen. Von dem Reichsboten" bis zur Frankfurter Beitung" fein Mißbilligungswörtchen gegen die Henkerwirtschaft des deutschen  Adels in den baltischen Provinzen!

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Dienstag, 6. März 1906.

general unternahm einen zweiten Berstörungszug, auf dem aielten Erfolge veranschaulicht folgende Zusammenstellung. Es wiederum mehr als 50 Personen hingemordet und etwa zweimal wurden erreicht: soviele fürchterlich geprügelt wurden. Die Düna- Beitung" begrüßte Jn 8 Vereinen 1 Pf. Lohnerhöhung pro Stunde für 276 Kollegen freudig das schneidige Vorgehen der Truppen"; ihre Blutgier scheint aber noch nicht vollständig befriedigt zu sein. Am 19. Februar muß fie in einer Korrespondenz aus dem Waltschen Kreise zugeben, daß der Terror die Bevölkerung noch immer nicht verlassen zu haben scheine, da sie noch immer revolutionäre Elemente in ihrer Mitte dulde oder, was eher anzunehmen sei, die Pazifizierung des Landes sei nur eine scheinbare. Das ist die blutige Sprache der örtlichen deutschen   Presse. Und diese Presse gibt sich aus, die öffentliche Meinung in den Ostseeprovinzen zu bertreten, weil die meisten lettischen Blätter sistiert sind. Nächstens bringen wir einen Artikel, der die Stellung der russischen Bresse zu den Vorgängen in den Ostseeprovinzen charakterisieren soll. Proteft gegen die Säbeldiktatur.

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In der Seftion der Gips- und Bementbranche zu Berlin  

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Zusammen 98 Vereine mit 31335 Kollegen Ueber die Vereins- und Versammlungstätig

Eine ganz andere war die Sprache der bürgerlichen Blätter, als vor etwa zwei Monaten in Kur- und Livland   einige Schlöffer der deutschen   Großgrundbefizer eingeäschert wurden! Damals machten die Kreuz- Zeitung  " und die Blätter des Herrn Mosse aus einer jeden Depesche der russischen und Wolffschen Telegraphen­agentur einen Leitartikel. Mit den gemeinsten Ausdrücken zog man gegen die Letten und Esten zu Felde. Das Streben nach einer Petersburg, 4. März.( Meldung der Petersburger Tele­gleichberechtigten Selbstverwaltung wurde als separatistisch graphen Agentur.) Heute fand hier im Versammlungs- teit geben nachstehende Zahlen Aufschluß. Es wurden 2255 Wit­graphen- Agentur.) bezeichnet, und man schien sogar geneigt zu sein, den baltischen faale des Adels unter dem Borsige Beliajews eine Ver- glieder- und 161 öffentliche Versammlungen abgehalten. Außerdem Junkern mit einigen Kriegsschiffen zu Hülfe zu eilen. Das Geheul fammlung von sechstausend Mitgliedern des Handels- und fanden 1101 Borstandssitungen statt. Durch den Zweigvereins­verstummte erst, als die Menschenschlächterei in den Ostseeprovinzen Industrieberbandes der Stadt Petersburg   und des vorstand wurden 887 Staffenrevisionen borgenommen. Zu Agi­so recht im Gange war, als das Land von Truppen überfüllt und russischen Reiches statt, in der folgende Resolution ein- tationsversammlungen, Besprechungen oder Vorberatungen bei ben örtlichen Baronen das Recht verliehen war, über den Tod und stimmig angenommen wurde: Die Hebung der Wohlfahrt Lohnbewegungen wurden 552mal Kollegen als Referenten entfandt. das Leben der Bauern unumschränkt zu verfügen. Die deutschen Rußlands   hängt ab von den in dem kaiserlichen Manifest Die Korrespondenz umfaßt 7060 Sendungen. In dem ganzen bürgerlichen Blätter wurden in ihren Nachrichten über die Vor- vom 30. Oftober v. J. verkündeten Freiheiten, die in die Agitationsgebiet werden Klagen darüber geführt, daß die be= gänge in den Ostseeprovinzen furz und unflar. Man brachte dann Grundgesetze aufgenommen werden müssen. Das gegen wenig Intereffe entgegenbringen. In den größeren hördlichen Organe dem Bauarbeiterschuß nur und wann die lakonische Notiz:" die Pazifizierung des Landes wärtige Vorgehen der Landesregierung, Orten muß erst immer in den Versammlungen auf die Nichtinne­fchreitet fort"," infolge der strengen Maßregeln, die die Regierung welches jeder Gefehlichkeit bar ist, führt zur haltung der baupolizeilichen Vorschriften hingewiesen werden, um ergriffen hat, ist die Ruhe im Streise wieder fast vollständig her- unheilbaren Erschütterung der Wohlfahrt Abhülfe zu schaffen; in den ländlichen Bezirken aber schaltet und gestellt" und am häufigsten las und liest man den stehenden Aus- Rußlands   und fann nicht mehr geduldet werden, ohne waltet der Unternehmer auf diesem Gebiete nach Gutdünken. So druck: standrechtlich erschossen wurden." Hinterbrein fand äußerste Gefährdung des Landes und der Dynastie. tommt es denn auch, daß der Organisationsleitung 101 Unfälle, darunter 52 schwere, gemeldet wurden, die meistens durch Absturz bon Rüstungen und Leitern, Bruch von Rüstungen, Einsturz von Mauern und Gewölben usw. herbeigeführt worden sind. Die Zahl

man dann die Zahlen 1 bis 100. Kein Wort darüber, to er die Pazifizierung" besorgt und mit welchen Mitteln die Ruhe"

wiederhergestellt wird. Blätter, die flammende Artikel gegen die Parteitag der sozialdemokratischen Partei Bayerns  . Parteitag der sozialdemokratischen Partei Bayerns  .

Judenmeşeleien in Kischinew und Homel veröffentlicht hatten, fanden und finden noch jest fein einziges Wort gegen die Bluttaten eines

v. Siewers in Fellin, eines Orlow in Walt und Riga  , eines b. Rede und Raaden in Tucum und eines Brödrich in Goldingen   und Hasenpoth  .

Tausende von Menschen: Großbauern mit ihren Söhnen und Töchtern, Knechte, Handwerker, Arbeiter und Arbeiterinnen find wie Hunde und Hafen auf offener Landstraße erschossen, Hunderte von Bauernhöfen eingeäschert oder in die Luft gesprengt worden, überall haben sich an dieser Arbeit der baltische Adel mit seinen Sprößlingen, entweder als Offiziere, als Streispolizeichefs oder Ehrenpolizisten", beteiligt, und im deutschen   Reichstage finden sich Männer, wie ein Liebermann von Sonnenberg, die dieses Vorgehen der baltischen Junker damit zu rechtfertigen fuchen, daß diese Volksstämme( die Letten und Eften), was sie sind, nur durch deutsche Straft und Gesinnung geworden sind; sie sind es ge­worden durch die Ritterschaft, die die Bauernemanzipation durchgeführt hat". Wir wollen uns die Mühe ersparen, einem Biebermann Connenberg nad zuweisen, daß die Bauern emansipation in den Ostseeprobingen zu einer bestimmten Zeit für die Großgrundbesizer felbst zu einer tonomischen Notwendigkeit geworben war und sie dieselbe durchführten, weil sie dazu gezwungen waren. Wenn aber so ein Liebermann von Sonnenberg oder Stöder sich einbildet, daß die edlen Sprößlinge der deutschen   Raub­ritter jetzt das Recht hätten, die baltischen Bauern wie Jagdwild zu behandeln, weil ihre Vorfahren den Letten und Esten das Schreiben und Lesen gelehrt haben, so können wir diese Auffassung nicht als eine chriftliche bezeichnen,

Schweinfurt  , 4. März 1906. Nachdem unsere bayerischen Genossen eine ihrer Hauptforde­rungen, das gleiche und direkte Wahlrecht zum Landtag, nach lang­jährigem Kampfe errungen haben, galt es nun gemäß den Be= schlüffen des Jenaer   Parteitages, auch die Landesorganisation ent­sprechend zu ändern. Das ist die Hauptaufgabe des in dem Main­städtchen Schweinfurt zusammengetretenen Parteitages.

Anwesend find 95 Delegierte aus 85 Orten. Neben anderen erschienen.

Gäften ist Genosse Moltenbuhr vom Hauptvorstand in Berlin  

Genosse v. BoIlmar eröffnet den Parteitag mit dem Wunsche, es möge gelingen, in guter Harmonie die schwierige Auf­gabe der Neuorganisation zu lösen und der Landespartet eine Grundlage zu verschaffen, auf welcher Erfprießliches geleistet wer­den kann. Hoffnung elusbrud, daß der Umstand, daß die bayerischen Bartei­Genoffe Moltenbuhr begrüßte den Parteitag und gibt der genossen in bezug auf das Wahlrecht jekt in einem glücklicheren Bande leben als wie der größte Teil der übrigen deutschen   Ge­noffen, nicht zur Erschlaffung der Kräfte führen möge, benn es zeige fich immer flarer, daß die Kämpfe der Arbeiterklasse gegen die Reaktion an Heftigkeit zunehmen, je mehr sich das Proletariat auf eigene Füße stelle und deshalb heiße es, die Organisation auszu­bauen und au feftigen, um eine Welt zum Kampfe herausfordern zu

fönnen.

bericht des Landesvorstandes ist zu entnehmen, daß der Aus dem vom Genoffen Mertel erstatteten Geschäfts­Gau Südbayern 34 sozialdemokratische Vereine mit 7882 Mit­gliedern, der Gau Nordbayern   87 Vereine mit 17 465 Mitgliedern und der Gau Rheinpfalz   78 Vereine mit 6765 Mitgliedern umfaßt; in Bayern   zusammen also 199 sozialdemokratische Vereine mit 32 112 Mitgliedern bestehen.

gabe der durch die im nächsten Jahre stattfindenden Neuwahlen zum Landtag verstärkt in das Landesparlament einziehenden Sozialdemokratie wird es sein, um auch dem miserablen Gemeinde­wahlrecht den Kragen umzudrehen.

Anschließend an den Tätigkeitsbericht des Landesvorstandes wird von verschiebenen Delegierten darauf hingewiesen, daß dem Aufruf des internationalen Bureaus in Brüssel  , den 22. Januar als Gedenktag zu feiern, in Bayern   nicht überall Folge geleistet worden sei und es wurde dem Wunsche Ausdruck gegeben, daß in Bayern   mehr revolutionärer Geist einziehen möge als dies bisher geschehen ist. Dabei wurde von einigen Rednern die Meinung laut, das internationale Bureau sei schließlich ja nicht die oberste Behörde über die inländischen Parteiinstanzen, welcher absolut Folge geleistet werden müsse.

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ber nichtgemeldeten Unfälle ist vielleicht noch größer. Verhältnis

mäßig start entwickelt sich im Gaugebiet auch die Unternehmer­organisation. Dem Arbeitgeberverbande gehörten im Jahre 1905 1009 Mitglieder in 34 Orten an. Die Jahresabrechnung

erstattete der Gautaffierer Lehmann. Demnach belief sich die Einnahme auf 57049,79 Mt. und die Ausgabe auf 28 283,47 wt., sodaß ein Kassenbestand von 28 766,32 Mt. verbleibt. Dem Gau­borstande wurde einstimmig Decharge erteilt. Ueber die

Taktik bei Streiks und Lohnbewegungen sowie den Abschluß von

Tarifverträgen

referierte ebenfalls Silberschmidt. Er teilte hierbei mit, daß für das Jahr 1906 bisher bereits 75 Zweigvereine des Gaues daß für das Jahr 1906 bisher bereits 75 Zweigvereine des Gaues während der nächsten Wochen noch steigen. Das Verhalten der Lohnbewegungen eingeleitet haben. Die Zahl dürfte jedoch dies Jahr wahrscheinlich ein Kampfiahr werde. Arbeitgeber, besonders in der Laufik, laffe darauf schließen, daß ein provokatorisches Verhalten zur Schau. Der Referent erteilte Auch in einer Reihe anderer Lohnbezirke tragen die Unternehmer den Anwesenden alsdann praktische Ratschläge, die besonders für den zwedentsprechenden Abschluß von Tarifverträgen in Frage kamen. Zum Schluß warnte er davor, Tarifverträge unter allen Umständen abzuschließen. Wo ein Vertragsverhältnis teine Vor­teile bietet, da möge man lieber eine Beitlang ohne Tarif ar­beiten. Hierzu äußerten sich die Diskussionsrebner allgemein zu­stimmend. Die

Agitation

der Arbeitszeit zu richten, denn hierauf werde auch unter den Maurern geradezu bedenklich wenig Wert gelegt. Er bean­tragte deshalb, daß bon jetzt ab bei allen Lohnforderungen, die über 50 Bf. Stundenlohn hinausgehen, auch eine Arbeitszeitverkürzung. unter 10 Stunden mitgefordert werden müsse. Dieser Antrag be= zwecke vor allem, die Maurer der entfernteren Berliner   Vororte, in denen noch 10 Stunden gearbeitet werde, energisch an ihre Pflicht zu erinnern, endlich einmal für eine Verkürzung der Arbeitszeit au forgen.

behandelte Behmann in einem besonderen Referat. Rebner schilderte besonders die Agitationsschwierigkeiten in den ländlichen Bezirken des Gaues und vor allem der Provinz Posen  . Troß­dem hat sich auch in Bosen die Mitgliederzahl gehoben, sodaß dort vier neue Zweigvereine gegründet werden konnten. Immerhin Und was sagt die baltische deutsche Presse zu dieser Hunnen- Die Organisationen haben gegen das Jahr 1904 sehr gute Fort  - find erst 29 Prozent der im Bosenschen beschäftigten Maurer im arbeit? Das maßgebende Organ ist das Junter- und Pastoren- schritte gemacht und auch die 5 bayerischen Parteizeitungen Berbande organisiert. Ein Hauptübel ist in jenen Gegenden die entwickelten sich recht gut. lange Arbeitszeit, die vielfach noch 11 Stunden und darüber be­blatt Düna- Zeitung". Schon vor einem Jahre, als die russische Die im Herbst 1905 im ganzen Lande vorgenommenen Geträgt. Dementsprechend gibt es denn auch noch eine Reihe Ort­Revolution noch ihre ersten Gehversuche am 22. Januar in Peters- meindewahlen haben an einigen Orten für die Sozialdemo- schaften, wo nur Stundenlöhne bis herunter zu 25 Pf. gezahlt burg machte, schrie dieses Blatt nach verstärktem Schub" und Be- kratie Erfolge gebracht. Das bestehende mittelalterliche Gemeinde- werden. Redner empfahl bringend, bei allen künftigen Forde­lagerungszustand für die Ostseeprovinzen. So dachte sich das Blatt wahlgefeh macht es aber vorläufig unmöglich, in ganz Bayern   rungen das Hauptaugenmert auf die Verkürzung diese Provinzen vor der Revolution zu schützen. Im März gelang nennenswerte Erfolge bei den Gemeindewahlen zu erzielen. Auf es dem kurländischen Adel, den verstärkten Schutz und im August die Verhängung des Kriegszustandes über Kurland   in Petersburg  auszudingen. Sturz vor der Veröffentlichung des Manifestes vom 30. Oftober follte auch der Belagerungszustand in Livland   ein geführt werden. Die deutschen   Blätter begrüßten in einigen ganz furzen Säßen die veränderten politischen Freiheiten. Während die Lettischen   Blätter sich sofort vom Zensor lossagten, schickten die Rigaischen deutschen   Blätter solange ihre Artikel zum Zenfor, bis dieser selbst die Herren darauf aufmerksam machte, daß diese Aufdringlichkeit unnötig sei. Mit dem Erstarken der Reaktion machte die" Düna- Zeitung" in einer Artikelferie wieder Propaganda für die Verhängung des Belagerungszustandes über Livland  . Wir müssen noch einmal hier hervorheben, daß vom 30. Oktober an bis zu dem Augenblick, als es bekannt wurde, daß die Verhängung des Kriegszustandes in Petersburg   beschlossene Sache sei, tein Edelfit in Libland angerührt worden war. Den Einmarsch der Truppen begrüßten die deutschen   Blätter mit Jubel. freude. Das Vorgehen des Generals Orlow schien der Dünas Beitung" das einzig richtige zu sein. Sie schrieb darüber in ihrem Neujahrsartikel Die Lage in Sturland" vie folgt: Nur solche Maßregeln, wie General Orlow in Walf getroffen hat, können das Land beruhigen. Alle Agitatoren und Personen, die als Re­volutionäre bekannt sind, sollen nicht erst verhaftet, sondern sofort erfchoffen werden solche Maßregeln find den Verhältnissen Berdächtige zu arretieren hat feinen Sinn, denn sie werden bald wieder in Freiheit gefekt und dabei können sogar Brandstifter und Mörder entschlüpfen..." Dies war die Parole der Junker, die die Generale Orlow, Besobrasow, Schiff und Windt treu befolgt haben und bei welcher Arbeit die Barone v. Renngarten, v. Siewers, v. Brümmer, v. Recke   usw. sie unterstützt haben.

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Hierzu äußerte sich, in der Diskussion u. a. auch Böme I= burg, der es für einfach selbstverständlich hielt, daß in der Um gegend von Berlin   die Maurer überall auf Einführung der 9stündigen Arbeitszeit bringen müßten, selbst wenn der Stundenlohn auch unter 50 f. betrage. Schon die kolossale Lehrlingszüchterei im Baugewerbe erfordere gebieterisch eine größere Berkürzung der Arbeitszeit. Jm übrigen solle fich jeder vergegenwärtigen, daß die Bauhandwerker zweifellos einer Periode großer wirtschaftlicher Kämpfe entgegen­gehen. Der von Lehmann gestellte Antrag betref Rom  - fend die Arbeitszeitvertürzung unter 10 Stun­ben wurde hierauf angenommen.

Den größten Teil des ersten Verhandlungstages nimmt dann die Generaldiskussion über den vom Landesvorstand vorgelegten Entwurf für das neue Organisationsstatut und die dazu gestellten Abänderungsanträge in Anspruch.

Nach leberweisung des Beratungsgegenstandes an eine mission wird die Sigung des ersten Tages geschlossen.

Gankonferenz des Maurerverbandes.

Am Sonntag wurde im Berliner   Gewerkschaftshaus die regel mäßig alle zwei Jahre stattfindende Gautonferenz für den Agi­tationsbezirt Berlin   des Zentralverbandes der Maurer abgehalten. Erschienen waren 174 Delegierte aus 144 3weig­vereinen; 48 Orte waren nicht vertreten. Außerdem nahmen an der Konferenz teil der Hauptborsißende des Verbandes Bömelburg, ferner die Gauleiter von Pommern  , Schlesien  , Provinz Sachsen  und Mecklenburg  , sowie der Berbände der Zimmerer und Bauhülfs­arbeiter. Den Bericht des Vorstandes

Beschlossen wurde ferner, das Gehalt der Gaubeamten zu er­höhen und zwar das des ersten Vorsitzenden von 190 auf 200 22. und das des Kassierers sowie des in Posen wohnhaften dritten Gaubeamten bon 165 auf 190 Mt. pro Monat. Sodann erfolgte die Wahl der Gauleitung. Gewählt wurden als 1. Gauvorfiken­der Silberschmidt, als 2. Vorsitzender Fritsch, als Schriftführer Sinzel, als Staffierer 2ehmann, als Beisiger. ante und als Rebiforen Lemm, Rudolf und Anton. Auf eine Anregung Bömelburgs erklärte sich die Konferenz damit einverstanden, daß wegen Erkrankung des 2, Hauptborjizen­den Efftinge der Gauleiter Silberschmidt bis auf weiteres für den Hauptvorstand die Außentätigkeit im Gesamtverband mit übernimmt. Wegen dieser dringend erforderlichen Tätigkeit in der Organisation ist Silberschmidt auch von seinem Bosten als 2. Vor sitzender der Generalkommission kürzlich zurückgetreten.

Konferenz der Vereinigung der Zimmerer Deutschlands  .

Der erste Hunnenzug war über das Land gezogen, überall erstattete der Gauleiter Silberschmidt. Demnach ist die blutige Spuren, Tränen und Not nachlassend. General Orlow, Mitgliederzahl im Gau   während der Jahre 1904 und 1905 von den Flüchen der livländischen Landbevölkerung begleitet, war bon 24 657 auf 33 473 gestiegen. Die Zahl der Zweigvereine er­in Riga   eingezogen, da ſchrieb die Düna- Zeitung" in einem Artikel hente fich ten 184 auf 191. es iſt alſo ein stetiger Fortschritt der Organisation zu verzeichnen. Besondere, die Deffentlichkeit bom 13. Februar Zur Lage in Jürgensburg":" Es wäre wohl intereffierende Vorkommniffe haben sich nicht ereignet. Die Lohn- Am 4. und 5. März tagte im Voltshause zu Charlottenburg   die dringend zu wünschen, daß das Militär in all die Gegenden, wo bewegungen widelten sich fast alle verhältnismäßig ruhig ab, sechste Konferenz der Vereinigung der Zimmerer Deutschlands  . die Revolutionäre noch mit solcher beispiellosen Frechheit auf- was wohl hauptsächlich auf die gute Konjunktur im Baugewerbe Vertreten waren 37 Ginzelvereine durch 45 Delegierte. Ferner war autreten wagen, eine a weite Straferpedition unternehme, die aber zurückzuführen ist. An Lohnbewegungen waren beteiligt im Jahre der Geschäftsleiter der Vereinigung Theodor Fischer   und als bann mit ganz besonderer Strenge und Gründ 1904: 73 3weigbereine mit rund 18 000 Mitgliedern, im Jahre Vertreter des Ausschusses Heinrich Weisel anwesend. Die Freie lichkeit vorgehen müßte." Zwei Tage weiter schrieb sie aus dem 1905: 82 3eigereine mit zirka 30 000 Mitgliedern. In 63 Lohn- Vereinigung der Gewerkschaften war durch Frib kater vertreten, Fleden Marienburg: Wenn nicht die revolutionären Elemente gebieten kam es im letzten Jahre ohne Arbeitsniederlegung zu und als Vertreter der Maurer   war Gehl, der Bauarbeiter B a u m einer Einigung mit den Arbeitgebern, nur in 12 Orten mußten die anwesend. dauernd unschädlich gemacht werden und auf längere Zeit Maurer in den Streit treten, wobei in 10 Orten volle oder teil- Der Geschäfts- und Nechenschaftsbericht über die Jahre 1901 eine, genügende Militärmacht stationiert wird, so kann die begonnene weise Erfolge erzielt wurden. In 7 Orten ist die Forderung und 1905 lag gedruckt vor. Der Geschäftsleiter Fischer gab bagu Gärung wieder größere Dimensionen annehmen."- Der Hunnen  - wieder zurückgezogen worden. Die durch die Lohnbewegungen er einige mündliche Ergänzungen. Die Zahl der Vereine, die der