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teilung, daß die deutschen   Bergleute beschlossen hätten, mit Lohn- fchrieben, aber als zur Partei gehörig ist er nicht betrachtet worden flopfen hören. Große Sensation: Die Geistlichkeit eilt forderungen an die Verwaltungen heranzutreten, und man deshalb und hat er sich auch wohl selbst kaum betrachtet. Er war bekanntlich herbei, Aerzte werden geholt, der Garg wird geöffnet, doch unser die fremden Arbeiter als Lohndrücker gegen die einheimischen aus- Redakteur der Morgenpost", die auch Herr Harden schwerlich als Genosse war und blieb tot. Aber daß er spufen gehen muß und zuspielen gedächte. fozialdemokratisches Blatt ansehen wird. Und dasselbe gilt von der daß er im Grabe feine Ruhe haben wird, das steht für die frommen Bei der Zechenverwaltung kamen die Leute mit ihren Forde- Wochenschrift Europa  ". Ihr Herausgeber mag sich vielleicht in felt- Schäflein nach wie vor fest. Und das alles, weil er ein Sozial­demokrat war und der Kirche den Rücken gekehrt hatte. rungen nicht durch, jedoch erhielten sie jeder 15 Mark Vorschuß, um famer Selbsttäuschung für einen Sozialdemokraten gehalten haben; sich ein Logis zu suchen. Die Steiermärker Bergleute" verweigerten doch ist sein Blatt niemals von der Partei anerkannt worden. Das Hepp hepp- Monarchie! Heil- Republik! jedoch die Anfahrt, gingen nach Wanne, veranstalteten einen mit fallen von selbst alle jene Redensarten über die Freiheit des Demonstrationszug, kollidierten aber mit der Polizei. Abends Wortes" usw., die sich Herr Harden im letzten Absatz leistet. fand eine gutbesuchte öffentliche Bergarbeiter- Versammlung statt, in

welcher die Steiermärker ihre Anwerbung, den Transport und ihre Verhandlungen mit der Zechenverwaltung schilderten und forderten, nach ihrer Heimat zurückgeschickt zu werden. Eine in diesem Sinne gehaltene Resolution wurde einstimmig an­genommen und dem Generalkonsul in Köln   mit dem Ersuchen zugestellt, die Sache bei den deutschen   Behörden zu führen.

es also nicht.

Sand in die Augen!

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eines

Ausland. Frankreich  .

Der Sturz Rouviers.

Liebermann von Sonnenbergs Deutsch  - soziale Blätter" rafen, weil Wilhelm II.   ein paar ehemalige Jsraeliten geadelt hat. Den Antisemiten darf S. M. alles bieten, nur das nicht. Sonst be vorigen Sommer stellt sich ein Prozeß dar, der vor dem Landgericht was die" Deutsch  - sozialen Blätter" geifern: Als ein Nachspiel aus den bayerischen Landtagswahlfämpfen im tommen sie es fertig, gar Republikaner zu werden! Man lese, Nürnberg   in zweiter Jnstanz verhandelt wurde. Kläger   war Genosse Der Adel wird sich das Judentum vom Leibe halten Fränt. Morgenztg." in Nürnberg  , Dr. Tannert. Im genannten Blatte Dr. v. Haller, Beklagter der Redakteur der nationalliberalen müssen genau wie der deutsche   Bürgerstand; in diesem ist und bleibt der Jude gesellschaftlich unmöglich. am erschien im Juli v. J. ein den Münchener Neuesten Nachrichten" ent­Daß es Kaiserhofe anders ist, hat nichts zu bedeuten; in nommener Artikel, der sich mit der Abgeordnetenwahl im Wahlkreise solchen Fragen ist Fürstenwille ohnmächtig gegen Wunsiedel   befaßte und sehr fajarfe Angriffe auf den Genossen Volksinstinkt. Aber eine auffallende Bevorzugung des Am Montag, den 5. d. M., wurden die Leute durch Polizei- Haller enthielt. In diesem Wahlkreise war es hinter den Kulissen Judentums bedeutet zugleich eine Zurüdfegung des eigenen beamte nach der Wirtschaft Dorneburg bestellt und am Dienstag der liberalen Parteien zu Unstimmigkeiten" gekommen, weil vier Bolkstums, und darin liegt eine in jetziger Zeit sehr in geschlossenem Zuge, 102 Mann stark, unter Führung des politischen liberale Männer auf je ein Mandat Anspruch erhoben, während nur überflüssige empfindliche Verlegung des deutschen  Bolizeikommissars Krohn- Gelsenkirchen nach dem Bahnhof Wanne ge- Enthüllungen über diese Vorgänge gebracht und diese Dokumentierung drei zu vergeben waren. Die Münchener Post" hatte interessante Boltsempfindens. Sich mit dem Kern des ührt. Direktor Selbach von Shamrock hatte sich eingefunden, um die der vielgerühmten liberalen Einigkeit in boshafter Weise kommentiert. Volks in einen solchen Zwiespalt zu setzen, tann nur Kosten zu decken. Die Geschichte kostet der Zeche Shamrock pro Mann zirka Jedenfalls vermutete man in dem Artikelschreiber der Münchener  zum Unheil Fürsten   aus­schlagen. Soll uns aber durch die Juden- Ehrungen flargelegt 400 M. 21 Mann von dem Transport liegen noch im Krankenhause Post" den Genossen Haller, und die Rache hierfür sollte werden, zu welchen herrlichen ungeahnten Zielen das deutsche Wolk und wird die Zeche auch diese Kosten decken müssen, da sie noch jener von persönlichen Invektiven strozende, von der geführt werden soll, dann können wir uns des Gedankens nicht nicht gearbeitet haben, somit auch der Knappschaft nicht angehören." Fränkischen Morgenzeitung" mit Behagen nachgedruckte Artikel erwehren, daß durch die Zurückdrängung des deutschgeborenen Auf Shamrock hat man, furz ehe dieser Transport antam, der Münch. Neuesten Nachr." sein. Am Schlusse des Artikels heißt es: Adels und die liebenswürdige Bevorzugung des Schachergeistes die mehrere deutsche Bergleute gemaßregelt, darunter" Frhr. v. Haller ist jetzt Privatmann, und um sich der Mitwelt nicht moderne Entwickelung sfizziert werden soll. Diese führt danach also auch einen Knappschafts ältesten, wegen Zuganz zu entziehen, wird er nun journalistische Stilübungen machen, vom Bauernstaat über Industriestaat zum reinen Handelsstaat, gehörigkeit zum Verbande. An deutschen   Arbeitern fehlt von Haller und anderen Leuten so aufgefaßt, als ob er, der wie es bei Privatmännern" üblich ist." Diese Bemerkung wurde aber auch zugleich vom Bauernadel über Geistesadel zum Geld­adel, und damit bestimmt von der Monarchie zur infolge des Verlustes der Nürnberger Landtagsmandate nicht wieder Republit." zum Abgeordneten gewählt worden war, mit den Redakteuren Der Privatmann" verglichen werden sollte, die kurz zuvor wegen und Unternehmern eines Münchener   Skandal- und Revolverblattes Beleidigung zu schweren Strafen verurteilt wurden und gegen die dann auf Grund des in dieser Verhandlung zutage getretenen Materials auch noch wegen Erpressung in Untersuchung gezogen Paris  , 8. März.( Eig. Ber.) Der Sturz des Ministeriums Rouvier ist nicht so sehr das Werk wurden, weil sie von Privatleuten durch die Drohung mit Ver- einer politischen Erwägung wie das einer unbesiegbaren Empfindung. öffentlichung gewisser Dinge Geldererpreßt hatten. Wegen dieser Die politische Vernunft hätte den bürgerlichen Parteien raten sollen, Bemerkungen stellte Gen. Haller Klage gegen Tannert, der sich darauf dem Stabinett, dessen Lebensunfähigkeit sehr lange feſtſtand, eine hinauszureden suchte, daß ihm bei Aufnahme des Artikels ein solcher Galgenfrist bis zur Beendigung der Konferenz von Algeciras   zu ges 27. Dezember auch auf Freisprechung erkannt, da nicht nachgewiesen die Dämme des Raifonements. Zweimal haben die Parteien der Vergleich nicht vorgeschwebt habe. Das Schöffengericht hatte am währen. Aber der Widerwille gegen Rouviers Persönlichkeit sprengte sei, daß das große Bublifum den beleidigenden Charakter des be- Bourgeoisie die Solidarität der Patrioten gegen die vaterlands­treffenden Bassus erkannt und der Beklagte das Bewußtsein gehabt losen Sozialisten demonstrierend eine Debatte über die aus­habe, daß ein derartiger Vergleich von dem Verfasser des Artikels wärtige Politik verhindert und Rouvier das große Vertrauens beabsichtigt gewesen sei. Hiergegen legte der Kläger   Berufung ein. votum einer unbeschränkten Vollmacht bewilligt. Und jetzt hat Das Landgericht hob nach Anhörung einiger Sachverständiger das er, wegen einer Frage der inneren Politik, über die Klinge Urteil auf und verurteilte Tannert zu 20 Mark Geldstrafe und in die springen müssen! Das sehr beträchtlichen Kosten. Im Urteil heißt es, Tannert und jeder ehrlichkeit des Patriotentums, auch das Ehrgefühl, das sich des beweist allerdings, neben der In­gebildete Leser hätten aus der Fassung der inkriminierten Schluß- Parlaments angesichts des Ministerpräsidenten bemächtigt hatte. bemerkungen nichts anderes entnehmen können, als daß Haller mit Der Beschluß der gestrigen Mehrheit sagt über die künftige Politik den verurteilten Leuten von dem Revolverblatt Der Privatmann" nichts! Weder schließt er die rücksichtslose Durchführung der Kirchen­in Vergleich gebracht werden sollte. inventuren, noch die stille Preisgabe des Trennungsgesetzes ein. Er Ein klägliches Ende hat die große Staatsaktion genommen, die spricht nur den Willen der Kammer aus, ein Ministerium der Zwei­seitens der Staatsanwaltschaft zu Koblenz   gegen 36 an der Ver- deutigkeit und Unſauberkeit zu beseitigen. Seit Wochen hat man breitung des preußischen Wahlrechtsflugblattes beteiligte Genossen lassen wurde, sich an die vom Zufall geschaffenen Wehrheiten an Rouvier, der immer mehr von allen Parteien mißachtet und ver unternommen wurde. Alle 36 wurden richterlich vernommen. Das hängen sehen. Sein Ministerium, das dem Ausland gegenüber die Belastungsmaterial" war aber so mager, daß auf Antrag der nationale Würde vertreten follte, mußte sich den Vor­Staatsanwaltschaft durch Beschluß des Landgerichts zu Koblenz   wurf unreinlicher Machenschaften zugunsten der amerikanischen  vom 19. Februar, das Verfahren gegen 34 dieser des Ver- Versicherungsgesellschaften gefallen laffen und bettelte im gebens gegen die§§ 130 und 131 des Strafgesetzbuchs und der§§ 10 Senat eine Majorität für die steuerhinterziehenden Schnapsbrenner und 41 des preußischen Preßgesetzes beschuldigten Sünder ein- zusammen. Schließlich aber kam der Moment, wo Rouviers Eifer, gestellt wurde, und zwar wegen Mangels tatsächlicher sich zu prostituieren, den unwiderstehlichen Abschen der umworbenen Bel a ft ung. Den beiden anderen wurde die auf Vergehen gegen den Parteien hervorrufen mußte. Man wollte gestern von Rouvier eine § 130 des Str.-G.-B. lautende Anklageschrift zugestellt. Jetzt ist auch oder Ribots oder Lemires durchführen wolle. Antwort, ob er das Trennungsgesetz nach der Auffassung Briands Und Nouvier diesen beiden Sündern folgender Beschluß des Landgerichts zu Koblenz   antwortete: Nach der Auffassung Briands und Ribots und Lemires! vom 3. März 1906 zugestellt worden: Da wandelte die Parteien rechts und links das moralische Er­brechen an.

Die sogenannte Freisinnige Volkspartei  " glaubt, es sich leisten zu können, ihren Anhängern den Sand gleich zentnerweise in die liberalen Augen zu streuen. Bringt die Freie Deutsche Presse" gestern( Freitag) abend doch einen Leitartikel Das Fazit der Kolonial­politik". Ein sehr hübscher Leitartikel, wie er schöner kaum im Vorwärts" oder einem anderen sozialdemokratischen Blatte stehen könnte. Gs wird da erklärt, wir hätten noch nie besondere Freude an unseren Kolonien erlebt und würden sie auch wohl nie erleben. Die un­geheueren Kosten, die riesigen Blutopfer, das unabsehbare Ende des Kolonialkrieges und seine Aussichtslosigkeit alles, alles wird ver­bucht und kritisiert. Die Willkürherrschaft der Beamten a la Jesto v. Puttkamer   wird gegeißelt und es heißt schließlich sogar:

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Man muß wirklich den Mut derjenigen bewundern, welche nach den Erfahrungen, die Deutschland   in nahezu zwanzigjähriger Kolonialpolitik gemacht hat, noch immer aufs neue die öffentliche Meinung zu verführen suchen, Interesse und Geld an eine Sache zu verwenden, welche so aussichtslos wie möglich ist." Bravo! Bravo! Doch halt da fällt uns ein, daß die Herren von der Freisinnigen Bolfspartei erst in den letzten Tagen in der Budgetkommission des Reichstages frisch, froh, fromm, frei für alle möglichen Kolonialausgaben eingetreten sind natürlich unter allerlei Verklausulierungen, die jedem Jesuiten  - General Ehre gemacht hätten, aber jedenfalls war doch da von prinzipieller Stellungnahme gegen das heutige deutsche Kolonialsystem nichts zu verspüren.

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Nun wird allerdings kein politisch reifer Mensch von einem waschechten Freisinnigen zumal von einem freifinnig volts parteilichen Abgeordneten Brinzipientreue verlangen. Aber so unfähig brauchte das offizielle Organ der Freisinnigen Volkspartei  nicht zu schauspielern, daß es sich Worte soufflieren läßt, die in Wirklichkeit gar nicht im Text der politischen Tragikomödie stehen, die aufzuführen seine Partei im Begriffe ist.

Wir sind neugierig, zu wissen, wie lange noch die paar tausend Wähler, die bei der Reichstagswahl 1903 den freisinnigen Bolts­parteilern ihre Stimme gaben, sich von ihren Abgeordneten und ihren Zeitungs- Drganen an der Nase herumführen lassen wollen.

Objektiver Hochverrat!

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Der Antrag der königl. Staatsanwaltschaft gegen 1. J. F. zu K. 2. J. B. zu K. wegen der Beschuldigung im Jahre 1906 zu Kreuznach Was nun folgen soll, ist noch völlig im Dunkeln. Die gestrige beziehungsweise im Inlande in einer den öffentlichen Frieden ge- Mehrheit zeigt teine politische Richtung an. Es ist immerhin von Be­Auf Antrag der Staatsanwaltschaft ist von dem Landgericht zu feiten gegeneinander öffentlich angereigt zu haben, Vergehen gegen eifrigen Briesters, wie es der christliche Demokrat Lemire ist, nicht fährdenden Weise verschiedene Klassen der Bevölkerung zu Gewalttätig deutung, daß selbst Ribot den duldsamen Geist des Trennungsgesetzes anerkennen mußte, und vielleicht wird auch das Zeugnis eines Glatz das objektive Verfahren" gegen das Wahlrechtsflugblatt ein§ 180 des Str.-G.-B. des Hauptverfahren zu eröffnen, wird ab- ohne Einfluß auf die gläubigen Katholiken bleiben. Es scheint, daß geleitet. Das Flugblatt soll das Unternehmen des Hochgelehnt und es werden die Angeschuldigten mangels aus vorläufig ein Ministerium, das in sein Programm nichts als die berrats(§ 82 Str.-G.-B.), borbereitende Handlungen reichender tatsächlicher Belastung außer Verfolgung Durchführung der Kirchentrennung aufnimmt, noch die besten Aus­zum Hochberrat(§ 86 Str.-G.-B.), Anreizung zu Ge- gefeßt, da kein genügender Anhalt für die Annahme vorliegt, daß es fichten hätte. Ihm würde auch noch die Durchführung der Wahlen walttätigkeiten(§ 130 Str.-G.-B.) und verächtlich den Angeschuldigten zum Bewußtsein kam, daß das von ihnen ver- obliegen, die ja jetzt alles Interesse in Anspruch nehmen. Da ins­machung von Staatseinrichtungen(§ 131 Str.-G.-B.) breitete Flugblatt geeignet war, zur Begehung von Gewalttätigkeiten besondere die Radikalen von der Erregung der bäuerlichen Bevölke enthalten! Das objektive Verfahren ist nach§ 42 Str.-G.-B. nur anzureizen. Die Kosten fallen der Staatskasse zur Last." rung Einbußen im Wahlkampfe zu befürchten haben, werden sie wohl zulässig, wenn die Verfolgung oder die Verurteilung einer bestimmten einem System zustimmen, das die entscheidenden Schritte bis nach Person nicht ausführbar ist. Weshalb ist eine Verfolgung einer be Mein Cousinchen" bist Du! dem Zusammentritt des Parlaments vertagt, d. h. man wird dem stimmten Person nicht möglich? Das ergibt der Eröffnungsbeschluß Kein sinniger Mensch hatte dem edlen Jesko v. Puttkamer   auch neuen Ministerium gestatten, von der Durchführung der Inventuren, dort nicht. Es scheint das Gericht anzunehmen, da der verantwortliche nur einen Augenblick geglaubt, daß die Dame", die er nach Kamerun   wo sie Blut fordern würde, abzusehen, aber gegen die revoltierenden Redakteur ein Abgeordneter( Genosse Kühn) ist, so sei das objektive mitnahm, als seine Cousine" ausgab und mit einem Passe auf den Klerikalen das Mittel der Sistierung der Priesterpensionen in An­Verfahren" zulässig. Das ist höchst wenig objektiv und zutreffend. Namen einer Freifrau v. Eckhardtstein" versah, tatsächlich etwas wendung zu bringen. Die Republikaner   find auch entschlossen, den Das eingeschlagene Verfahren ist formell ein klarer Verstoß gegen schweiger Landes- Zeitung" anderes als seine Beischläferin war. Nun deckt die Braun- neuen Kultusassoziationen die Kirchen erst nach der gejeglichen die Reichsverfassung, die die Immunität der Abgeordneten auch nicht vom Freitag früh lesen wie wir in der Volks- Zeitung" Inventur zu übergeben. Sie dürfen sich aber nicht verhehlen, daß die Geschichte noch dieser Ausweg nur einen Aufschub bedeutet, sofern die Klerifalen, durch ein objektives Verfahren" zu beeinträchtigen zuläßt. Daß auf. Danach hat Jeskolein in der Tat eine Cousine namens Frei- durch ihre jetzigen Erfolge ermutigt, ihren Kampf gegen die Gesetze materiell in dem Flugblatt weder Hochverrat noch irgend eine straf- frau von Eckhardtstein"! Daraus geht hervor, daß der noble Edel- fortsetzen. Werden die Geistlichen fortfahren, in den nicht bare Handlung enthalten ist, ist ja durch eine Anzahl Gerichtsbeschlüsse mann sq vornehm- ritterlich war, seine Dulcinea   unter dem Namen inventurierten Stirchen Gottesdienst zu halten, gleichviel ob die und Gerichtsurteile bereits anerkannt. seiner höchstwahrscheinlich doch hochfeudalen verheirateten affoziationen gegründet sind oder nicht, so wird die Regierung die Cousine zu präsentieren! Denn daß die wirkliche Cousine mit vollständige Sperrung der Kirchen vornehmen müssen, eine ihm in Kamerun   gewohnt hat, darf man wohl nicht an- Maßregel, die denn doch auf noch weit heftigeren Widerstand stoßen dürfte. nehmen. Taktgefühl zu brüsten. Aber eine solche Handlungsweise dürfte Leute aus diesen Kreisen pflegen sich sonst mit ihrem vornehmen nicht dem verkommenſten Bennbruder nachzuweisen sein; denn der nennt seine Riete einfach Riete und seine Juste Juste. Aber Söhne von preußischen Ministern scheinen wie der Fall Jesko lehrt. da zum Teil andere Auffassungen zu haben.

Leuk  - Harden.

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In der letzten Nummer feiner 8ukunft" beschäftigt sich Herr Maximilian Harden   mit den von Herrn Leuß gegen ihn er­hobenen Anschuldigungen und bezeichnet, dabei den letzteren als fozialdemokratischen Journalisten". Er erzählt:

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weiter

England. Haldanes Rede.

Das Unterhaus debattiert seit Dienstag über das Marine­budget. Admiralitätssekretär Robertson erklärte im Laufe der Ver­Im Mai 1905 wurde mir zur gefälligen Besprechung" ein handlungen, einer der vier Panzerkreuzer, zu denen in diesem Jahre Kleines Buch geschickt, das Herr Leuß über den wegen Urfunden­der Miel zu legen gewesen wäre, sei fallen gelassen worden, dagegen fälschung zu Buchthausstrafe verurteilten Freiherrn Wilhelm werde mit dem Bau der drei anderen fortgefahren werden. v. Hammerstein veröffentlicht hatte. Ich konnte es nicht loben, be- Noch im Grabe keine Ruhe. Das Münsterland, im Volks- Cremer( liberal) sprach gegen die geplante Flottenbasis in Rosyth, urteilte es aber mit merkbarerem Wohlwollen als alle mir be- munde auch Finsterland genannt, gehört zu den schwärzesten Ge- die unnüß und nachteilig sei und in Deutschland   Beunruhigung fannten Kritiker; nannte es sogar, troz allen Fehlern und Flüchtig- filden Deutschlands  , dort herrscht der Meritalismus noch fast un- hervorriefe. Bellairs( liberal) erklärte, er wisse nicht, welches feiten lesenswert". Der Getadelte antwortete in der sozial- umschränkt. Man merkt den Einfluß sogar noch im Wahlkreise die strategischen Gründe seien, die eine Flottenbasis in Roshth demokratischen Wochenschrift Europa  " in höhnischem, Dortmund- Hörde, dessen nördlichste Ecke, der Ort Lünen  , ans nötig machten. Der Zivillord der Admiralität, Lambert, er­verächtlichen Ton. Als er ausgewiesen werden sollte, nannte er Münsterland   grenzt. In solchen Orten, wo die vordringende Sozial- widerte: Wenn für die Bedürfnisse der Flotte und für die Ver­mich den Einzigen, von dessen Unabhängigkeit und Unparteilichkeit demokratie mit dem Klerikalismus ringt, erlebt man noch Vorfomm- teidigung des Reiches zur See die Flottenbasis in Rosyth nötig sei, er hoffen könne, sie werde ihn in dieser Sache zum Wort fommen niffe, über die man im übrigen Deutschland   ganz bedenklich den so werde mit Schaffung dieser Basis natürlich vorgegangen werden, lassen. Als ich seine Hammerstein- Apologie( milder als hundert Kopf schüttelt. Ein richtiger Sozialdemokrat wird als Ausbund aber wenn sie dafür nicht nötig sei, wollen wir kein Geld dafür ver­deutsche Blätter) getadelt hatte, war ich eine Marionette", auf betrachtet, der sich dem Teufel verschrieben; man meidet ihn, wie schwenden! deren Drahttanz er von seiner Höhe lächelnd herabsah... einen Aussäßigen. Ein solcher Fall ereignete sich jetzt in der Nach­Sechs Wochen nach der zweiten Erklärung wurde die Klage barschaft von Lünen  . Dort hatten wir einen waderen Genossen, eingebracht. Der fozialdemokratische Journalist, der als verständiger Mann vor Jahren der Kirche den Rücken ge­Suder für die Freiheit des Wortes" ficht und publizistische kehrt hat. Das genügte aber für die Frommen" zu feiner Aeußerungen vor gerichtlicher Ingerenz bewahrt sehen will, hatte Aechtung. Man sagte ihm nach, daß er einst wie ein Stück Vich in meiner Abwehrnotiz, der Antwort auf seine Beleidigung, jedes werde verscharrt werden, auch würde er im Grabe keine Ruhe harte Wörtchen infriminiert. Kein gutes Beispiel. Wegen finden. Nun ist unser Genosse gestorben, aber nicht wie ein Stück formaler Beleidigung sollten Journalisten( und gar Genossen) Bich verscharrt, sondern von seinen Genossen ehrlich begraben niemals flagen; mit welchem Recht dürften sie sonst einen worden. Die Polizei verhinderte freilich jede Aeußerung am Grabe, empfindlichen Minister oder Schutzmann tadeln?" dem Arbeitergesangberein wurde sogar ver=

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Auf den Streit zwischen den beiden würdigen Herren kommen boten, ein Lied zu singen! Bei dem Zusammenarbeiten wir später zurück; heute beschränken wir uns, um einer etwaigen von Polizei und Geistlichkeit fällt das gar nicht weiter auf. Aber Legendenbildung vorzubeugen, darauf zu konstatieren, daß weder worüber man sich aufregt, das kommt noch. Unser Genosse sollte, wie die Frommen" vorausgesagt hatten, wirklich feine Ruhe im Herr Leuß ein sozialdemokratischer Journalist". Grabe haben. Alte Weiber, bei denen es feststeht, noch die Europa  " eine sozialdemokratische Wochen daß unser Genosse sputen gehen müsse, waren schrift" gewesen ist. Herr Leuß hat zwar früher gelegentlich die folgenden Tage auf dem Friedhofe gewesen für das eine und andere Parteiblatt eine Kleinigkeit ge und hatten da den Toten im Grabe rumoren und

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Am Donnerstag ergriff der Kriegssekretär Haldane das Wort, um in zweistündiger Rede die Armeeforderungen zu be­gründen. Er führte u. a. aus:

Ich wünschte, wir wären erst so weit, daß die Völker ge­meinsam der Frage einer Einschränkung der Rüstungen näher. träten. Nur durch ein gemeinsames Vorgehen können wir uns von der Last der Rüstungen befreien; so lange die Truppenstärke in Indien   und in den Kolonien auf ihrer jezigen Höhe erhalten werden muß, können wir eine Verminderung der Armee nicht eintreten lassen. Bei dem Entschluß, die gegenwärtige Stärke unferer Streitmacht beizubehalten, haben wir der politischen Lage im Ausland und in Indien   Rechnung tragen müssen. Noch vor furzer Zeit waren wir von Rußland   an der nordwestlichen Grenze bedroht. Sind wir es heute noch?( 3wischenrufe: Nein!) Wenn sich die Verhältnisse auch geändert haben, so ist er doch notwendig, das zu erhalten, was wir in Indien   großes gefchaffen haben und das uns daheim so große Kosten verursacht hat. Wenn England einen großen Krieg in Indien   durchzumachen