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Redaktion und Expedition: Berlin , Lindenstr. 69. Fernsprecher: Amt IV, 1983.

Partei- Angelegenheiten.

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An die Parteigenossen von Berlin , Teltow - Beeskow , Niederbarnim und Potsdam - Osthavelland!

Zu der Anfang April erscheinenden Lokalliste ersucht die Lokal. tommiffion, alle Aenderungen resp. Neuaufnahmen an die nach berzeichneten Kommissionsmitglieder bis spätestens Mittwoch, den 21. März cr., gelangen zu lassen:

Für den I. Wahlkreis an den Genossen Jakob Ege, Roßstr. 23. Für den II. Wahlkreis an den Genossen Heinrich Schröder, Kreuz­bergstraße 15.

Für den III. Wahlkreis an den Genossen Karl König, straße 14.

Vorort

Beilage des ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt

Nr. 59. Sonntag, den 11. März 1906.

Buckow b. Brit. Die am Freitag stattgefundene Gemeindewahl wies eine Beteiligung auf, wie sie unsere Gemeinde noch nie ge­fehen haben dürfte. Das Eintreten der Sozialdemokratie in den Wahlkampf hat auch unsere Gegner mobil gemacht. Leider ist das Resultat für uns ein negatives. Unter Kandidat erhielt 28 Stimmen, der bürgerliche 46. Indes dürften wir das erstemal, noch dazu bei der ungünstigen Wahlzeit, mit dem Resultat zufrieden sein. Durch fortgesetzte Agitationsarbeit werden wir 1908 noch besser gerüstet sein.

Stolpe a. d. Nordbahn. Bei der am Freitag stattgefundenen Jahn- Gemeinderatswahl ging unfer Genosse Georg Bergemann mit 15 gegen 3 bürgerliche Stimmen als gewählt hervor. Darob großes Erstaunen bei den Gegnern.

Für den IV. Wahlkreis an den Genossen Karl Rott, Straß­mannstraße 29.

Für den V. Wahlkreis an den Genossen Friedrich Rausch, Winsstraße 12. Für den VI. Wahlkreis an den Genossen Richard Henschel, Wollinerstraße 51. Für Teltow - Beeskow an den Genossen Karl Rohr, Rigdorf, Thomasstr. 7. Für Nieder- Barnim an den Genossen Robert Ried, Rummels­ burg , Kantstr. 22. Für Botsdam Dsthavelland an den Genossen Karl Linz, Spandau , Mittelstr. 13.

sichtigt werden können.

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Alle Zuſchriften, Mitteilungen usw. aus den einzelnen Streifen sind stets durch die oben angegebenen Kommissionsmitglieder an den Obmann der Kommission zu senden und nicht direkt an die Redaktion des Vorwärts", da hierdurch nur unnötige Verzögerungen eintreten. Alle im Verbreitungsgebiet der Lokalliste erscheinenden Partei­blätter werden um Abdruck ersucht. Der Dbmann der Lokalkommission.

Zur Lokalliste! In Neu- Zittau , Kreis Teltow- Beeskow , steht Zur Lokalliste! In Neu- Zittau , Kreis Teltow Beeskow , steht jezt der Gasthof Bum goldenen Anker", Dorfstr. 27, der Arbeiter fchaft zu den bekannten Bedingungen zur Verfügung. Die Lokalkommission. Reinickendorf . Genossen, agitiert für zahlreichen Besuch zu der am Montag abend 8 Uhr bei Benter, Nordbahnstr. 22, stattfindenden öffentlichen Gemeindewähler Ver sammlung, in welcher Genosse Hirsch Charlottenburg über: Gemeindepolitit" sprechen wird. Das Erscheinen aller ist dringende Pflicht. Nach dem Vortrag freie Diskussion. Der Vorstand.

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Jnferate Sechsgefpaltene Kolonelzeile 20 Pig. Bei größeren Aufträgen entsprechenden Rabatt.

Berliner Nachrichten.

Maxim Gorki

zeigte sich gestern nachmittag in einer öffentlichen Vorlesung im Deutschen Theater einem größeren Streise seiner Verehrer; kaum nötig zu bemerken, daß er mit offenen Armen und aufrichtiger Dankbarkeit und Anerkennung empfangen und gewürdigt wurde. Die Darbietungen, die außer der symbolischen Dichtung Tolstojs " Pachom", Nüanzierung zur Geltung brachte, ausschließlich aus Gorkis eigenen die der bekannte Bortragsmeister Milan mit außerordentlich feiner Werken gewählt waren, haben ihren eigenen fünstlerischen Wert längst erwiesen, und darüber zu reden, erübrigt sich heute. Was gestern in Frage fam, war lediglich die persönliche Er­In Kl. Schönebeck- Fichtenau brachte die am Freitag statt- scheinung und Wirkung des Dichters selbst und feiner gefundene Gemeindewahl unserem Genossen May Tobias den Freundin Marie Andrejew; beide nahmen unmittelbar Sieg. Auf ihn entfielen 76 Stimmen, während es fein Gegner für fich ein eine durch trotz aller Anstrengung nur auf 61 brachte. Es dürfte somit den heit des ganzen Wesens; Fräulein Adrejew erwies sich überdies in tiefe Natürlichkeit und Schlicht­Gegnern ein für allemal der Beweis erbracht sein, daß die III. Klasse der Wiedergabe einzelner Szenen aus dem Nachtafyl"( als entgültig der Sozialdemokratie gehört. Vor zwei Jahren brachte es die Sozialdemokratie bekanntlich nur auf 42 Stimmen. Ein Zeichen, Natascha) als eine ungewöhnlich begabte Künstlerin. Gorkis Talent daß es auch hier immer mehr Licht wird. als Vorleser ist weniger bedeutend als sympathisch; die zarte, ge­fühlvolle Stimme tam nur in der Luka- Szene voll zur Geltung. Neben Gorki und Fräulein Andrejew wirkten noch die Herren Mostwin und Ratschalow vom Künstlerischen Theater" in mit, deren ausgezeichnete Talente von den Gasts

Charlottenburg .

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Für diverse Orte an den Genossen 2. Nowag, Strausberg ( Stadt), Walkmühlenstraße. Freie Boltsbühne Charlottenburg . Die Aufführung des viel- Mustau Besonders weisen wir darauf hin, daß nach dem 21. März ein- umstrittenen Revolutionsdramas Am Vorabend" von Leo Laufende Meldungen für die Lokalliste nicht mehr berüdampf findet munmehr definitiv am nächsten Freitag, den spielen im Berliner Theater" bekannt find. Was das 16. März, abends 81 Uhr, im Volkshause( Rosinenstr. 3) statt. Vorlesen betrifft, so trug zweifellos Herr Schildkraut Die Mitglieder werden dringend gebeten, noch vor diesem Termin vom" Deutschen Theater" die Palme davon; ganz einzig die abgelaufenen Mitgliedskarten bei ihren Zahlstellen gegen neue war die Wiedergabe der beiden wundervollen Gorki'schen einzutauschen, da am letzten Tage der Andrang zu groß und die Satyren Etwas vom Teufel" und" Frühlingsstimmen", deren Arbeit des Ausschreibens nicht ohne Unbequemlichkeiten zu be plastische Wirkung durch den Vortrag erst voll wirksam wurde. wältigen fein würde. Neu eintretende Mitglieder, So war der Nachmittag ein geschlossener Kreis von auserlesenen die den Wunsch haben, bereits der Aufführung des Kampfschen Genüssen, und es bleibt nur der Wermut, daß sie auch weiteren Dramas beizuwohnen, werden nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß bei Anmeldungen, die nach dem 13. März einlaufen, eine recht- Streifen zugänglich gemacht werden möchten. zeitige, für diese Vorstellung bereits gültige Aufnahme in den Verein 81 000 Mart Defizit. statutengemäß nicht mehr angängig ist. Bahlstellen sind: E. Müller, Fürstenwalde ", in dem bekanntlich durch den Vorstand so schlecht In dem Spars und Vorschußverein Rosinenstr. 3( Volkshaus); A. Witt, Kirchstr. 30; Friedr. Päsler, gewirtschaftet worden ist, hat jetzt die Generalversammlung statt­Schlüterstr. 8; Franz Schmidt , Wilmersdorferstr . 130; Konsumverein, gefunden. Es wurde ein Defizit von nicht weniger als 81 000 m. Wilmersdorferstr. 27; Konsumverein II, Potsdamerstr. 12; Gustav Bigalte, Schloßftr. 26a; Wilhelm Murrer, Wilmersdorf , Eislebener- festgestellt und konstatiert, daß diese Unterbilanz durch den bisherigen straße 14; Käsler, Wilmersdorf , Lauenburgerstr. 20. Vorstand verschuldet worden ist. Durch Gewährung von Krediten an zweifelhafte Personen, mangelhafte Buchführung und verfahrene Rigdorf. Geschäftsführung ist das hohe Defizit allmählich herbeigeführt Eisenbahners Sterben. Ein tödlicher Unglücksfall hat sich gestern Verwendung von Grundbesitz zur Deckung des Defizits bereit erklärt. worden. Der Vorstand hat sich durch Hergabe von Hypotheken und auf dem Güterbahnhof in Rigdorf ereignet. Beim Rangieren geriet Andererseits hat auch die Generalversammlung beschlossen, die der 23jährige Bahnarbeiter Otto Persice, Schlesischestr. 21 in Berlin Geschäftsanteile um 500 M. zu erhöhen, um auf diese Weise einen wohnhaft, unter die Räder eines von der Lokomotive abgestoßenen Konkurs zu verhüten. Güterwagens und wurde überfahren. Schwerverletzten auf und sorgten für ärztliche Hülfe. Auf dem Bahnbeamte fanden den 26 Jahren. Der Sparverein besteht nun bereits seit Transport nach dem Krankenhause starb B. an den Folgen der Der Druckfehlerteufel ist doch manchmal ein recht tückischer Pa­erlittenen inneren Verlegungen. Die Leiche ist polizeilich beschlag ftrationen noch nicht zuivege gebracht hat, nämlich eine sozialdemo beschlag- tron. Was unsere Partei trotz aller Anstrengungen und Demon­fratische Vertretung im preußischen Dreiklassenparlament, er hat es spielend bewältigt und das ging so zu. Am Mittwoch hat der freis Schülerschlachten, bei denen Revolver und Tesching zur An- finnige Abgeordnete Rosenow im Abgeordnetenhause die Schüler­wendung gelangen, finden feit etwa vierzehn Tagen an der Grenze bracht. Im Parlamentsbericht der Boltszeitung" wird nun wie sammlungen für Flottenzwecke auf den Gymnasien zur Sprache ge­von Nieder- Schönhausen und Nordend statt, ohne daß es der Polizei folgt berichtet. bisher gelungen ist, die Führer der halbwüchsigen Burschen festzu- nicht von der fachlichen Notwendigkeit oder Nichtnotwendigkeit Rosenow sagte: Meine Herren! Hier ist nehmen. Am Donnerstag hat der Unfug ein schweres Unglüd zur der Flottenvermehrung die Rede, sondern davon, ob es Sache der Französisch- Buchholz wurde von einer Revolverkugel in die rechte richtig! bei den Sozialdemokraten.)" Folge gehabt. Der zwölfjährige Sohn des Handwerkers Meier aus Schüler ist, über solche Fragen ein Urteil abzugeben.( Sehr Stirnfeite getroffen. Das Geschoß tam hinter dem Ohre wieder ist keine Hererei, die Sozialdemokraten find demnach nicht nur im Geschwindigkeit heraus. Der Knabe wurde lebensgefährlich verlegt. Der Revolver- Abgeordnetenhaus vertreten, sondern sie finden die Ausführungen held konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden.

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Wilmersdorf . Der Wahlbewegung wegen findet Donnerstag abend von den bekannten Lokalen aus die Flugblattverbreitung statt. Friedenau . Am Dienstag, den 13. d. M., findet bei Grube,

Raiferallee, eine außerordentliche Wahlvereinsvereins- Versammlung statt. Tagesordnung: Der jezige Stand der Gemeinderatswahlen. Heute Fluablattverbreitung von den bekannten Lokalen aus.

Vorort- Nachrichten.

Zur Gemeindewahlbewegung.

nahmt worden.

Nieder- Schönhausen.

Niederschönhausen . Auch in unserem Orte stehen nun die Wahlen zur Gemeindevertretung vor der Tür. Der Wahlakt für die dritte Wählerabteilung ist auf den 15. März von 12 bis 6 Uhr nachmittags angesetzt. Es sind zwei ansässige Vertreter zu wählen. Da heißt es, alle Mann antreten. Nicht nur am Wahltage müssen wir auf dem Posten sein, sondern schon jezt Tag für Tag agitieren, damit Reinickendorf . auch in Niederschönhausen endlich einmal die Sozialdemokratie ihren Eine aufregende Szene spielte sich gestern mittag in der Einzug in das Dorfparlament hält. Keine Gelegenheit dürfen wir ungenügt vorübergehen lassen. Im Kreise unserer Be- Residenzstraße ab. Das schen gewordene Gespann eines Geschäfts­kannten und Freunde, am Biertische und auf der Arbeitsstätte, die Residenzstraße entlang und drohte alle Augenblicke mit entgegen wagens raste zur genannten Zeit, von Berlin kommend, führerlos heißt es die Indifferenten aufzuflären und wachzurüttteln. Wenn jeder das Seinige tut, muß uns der Sieg diesmal sicher sein! tommenden Fuhrtverken zu farambolieren. Als ein Arbeiter den Die Aufstellung unserer Kandidaten erfolgt in der am Dienstag- Bersuch machte, die Tiere aufzuhalten, brachen sie zur Seite aus Die Aufstellung unserer Kandidaten erfolgt in der am Dienstag und jagten auf den Bürgersteig hinauf, der zu dieser Zeit besonders abend 8 Uhr, im Restaurant Schwarzer Adler"( Uliz) durch Schulkinder belebt war. Blankenburgerstr. 4, stattfindenden öffentlichen Kommunalvermeidlich. Im Moment der größten Gefahr warf sich ein Gendarm Wählerversammlung, in der Gemeindevertreter D. Grauer, ben wilden Tieren entgegen und es gelang dem mutigen Manne Parteigenossen sorgt für einen starken Besuch dieser Versammlung. auch, die Pferde unmittelbar vor einer Kindergruppe zum Stehen weisungsbefehle gutwillig, da sie einsehen, daß jeder Widerstand Je imposanter sich diese Versammlung gestaltet, desto sicherer ist zu bringen. unser Wahlfieg!

über das Thema: Wen wählen wir?" referieren wird.

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Adlershof .

des Herrn Rosenowy sogar sehr richtig. Demnach scheinen sich die Sozialdemokraten im Abgeordnetenhause nur in der passiven Rolle bringt es der Druckfehlerteufel nächstens noch etwas weiter und läßt zu gefallen, einer Rolle, die sonst nicht unsere Art ist. Vielleicht uns auch noch in aktiver Weise an den Verhandlungen teilnehmen. in den südlichen Vororten statt. In Lankwitz wurden am Diens­Massenausweisungen polnischer Arbeiter finden gegenwärtig tagabend um 11 Uhr 110 Mann aus den Betten geholt und mit schoben. Vorgestern fanden Ausweisungen ähnlichen Umfanges dem letzten Nachtzug nach ihrer Heimat Russisch- Polen abge tatt. Die Gendarmerie von Lankwik, Mariendorf und Marien­ felde wird zu diesem Zwede zusammengezogen, um Ruheſtörungen dem Aus­

zwecklos sei; nur zwei gerieten bei dem plöblichen Abschub in Aufregung und schlugen im Restaurant von Möser , wo an vierzig nicht auf der Ausweisungsliste stehende Landsleute schnüren frei­Polen in Schlafstelle lagen, alles kurz und klein. Andere noch willig ihr Bündel und dampften nach der Heimat ab, um dem drohenden Maffentransport zu entgehen. Es sei im übrigen be= merkt, daß die am Teltowkanal tätigen polnischen Arbeiter von der Ausweisung nicht betroffen werden, es sind fast ausschließlich Leute, die in den Fabriken und auf Bauten der umliegenden Ortschaften arbeiteten, einige sind auch darunter, die als Kellner ihr Brot verdienten.

Franz.- Buchholz . Die am Freitag erfolgte Gemeindewahl in der Eine vierköpfige Diebesbande, deren Mitglieder im Alter von 3. Abteilung ergab, daß unsere Genossen in die Stichwahl ge 16-18 Jahren stehen, ist in Adlershof feſtgenommen worden, als langen. Obwohl die Gemeindevertretung die Wahlzeit auf die sie im Begriff war, ihre Beute nach Berlin zum Verkauf zu bringen. Nachmittagsstunden von 2-4 Uhr festgesetzt hatte, war die Wahl- In der diesjährigen Wintersaison hatten sich, besonders in den füd­beteiligung doch recht lebhaft. Genosse Bohl erhielt 87, Herrlichen Vororten, die Geflügeldiebstähle sehr gehäuft. Obwohl die Sielaff( vereinigte Bürgervereinler) 68, Herr Mewes, der bisherige Bande mit großer Dreiftigkeit vorging und die zumeist von den Vertreter, 33 Stimmen. Die Bürgerlichen haben alles aufgeboten, Gehöften fortgestohlenen Gänse, Enten, Hühner an Ort und Stelle um uns den Sieg streitig zu machen; vielleicht gelingt ihnen das abschlachtete, gelang es doch nicht, der Spitzbuben habhaft zu werden. auch in der Stichwahl. Merkwürdig. war das Ver- Ju der verflossenen und Anfang dieser Woche wurden wiederum halten des Lehrers und Agitators für den fonservativen zahlreiche Geflügeldiebstähle gemeldet, und um die Einbrecher unausgesetzten Zusammenstöße zwischen polnischen und hiesigen Als Grund dieser Massenausweisungen wird angegeben dte Voltsverein, Herrn König bei der Wahl. Er wurde nicht daran endlich zu stellen, fand eine forgfältige Ueberwachung der nach Arbeitern. Wir können nicht nachprüfen. inwieweit dieser Grund gehindert, öfter die von dem Wahlvorstande geführte Wählerliste Berlin führenden Chauffeen und Vorortsbahnhöfe statt. So wurden stichhaltig ist und wenn er es sein sollte, ob dieser Grund zur einzusehen, damit er fäumige Wähler heranschleppen konnte. Die auf dem Bahnhof Adlershof vier jugendliche Burschen beobachtet, Ausweisung geführt hat. Vielfach liegt die Sache so, daß die Bürgerlichen brachten vor dem Wahllokal jogar die Straßenbahn welche in mehreren Säden Gegenstände transportierten. Die Vier russisch - polnischen Arbeiter von den Unternehmern sehr gern zum Halten, um das Fahrpersonal zur Wahl her anzuziehen. Der wurden angehalten und in den Säcken 60 Tauben vorgefunden, die gesehen werden, ob ihrer Anspruchslosigkeit. Da dieselben feinerlei Termin für die Stichwahl wird noch bekannt gemacht. Die Genossen aus zwei in derselben Nacht in der Nähe von Adlershof ausgeführten gewerkschaftliche Schulung genossen haben, sind diese Arbeiter ein müssen bis dahin fleißig agitieren, damit sie alle fäumigen Wähler Diebstählen herrührten. Die Verhafteten behaupten zwar, daß sie recht billiges und williges Ausbeutungsobjekt, aber nur so lange, zur Wahl heranziehen, auch wenn die Gemeindevertretung die Wahl zum erstenmal Geflügeldiebstähle verübt haben, jedoch ist kaum zu als sie der Unternehmer gebrauchen kann. Ist die Arbeit zu zeit wieder so ungünstig für die Arbeiterschaft festseßen sollte. Tut bezweifeln, daß auf ihr Konto die ganzen in den südlichen Vororten Ende, so nimmt dem Unternehmer die liebe Polizei jede weitere jeder Genosse feine Schuldigkeit, so muß der Sieg unser sein! verübten Geflügelräubereien zurückzuführen sein dürften, um so Verpflichtung ab, indem sie die Leute einfach ausweist. Und das Zu der am Freitag stattgefundenen Wahl in Wilmersdorf haben mehr, als der eine der Burschen auch bereits wegen Eigentums- sind diefelben Unternehmer, die sonst nicht genug vom Schuß der wir noch mitzuteilen, daß der Obersekretär Gessert( Bürgerpartei) brecher in den Berliner Markthallen oder im Straßenhandel verkauft. Profit handelt, fragen die Herren den Teufel danach. vergehens vorbestraft ist. Das gestohlene Geflügel haben die Ver- nationalen Arbeit" faseln können; wenn es sich aber um den mit 935 Stimmen gegen unseren Kandidaten Reiche, auf welchen 901 Stimme entfielen, siegte. Im zweiten Bezirk zeitigte das Resultat Wilmersdorf . eine Stich wahl zwischen unserem und dem bürgerlichen Kandidaten. Das feinerzeit gegen den Genossen Giebler eingeleitete Ver­Es erhielten Oberpostassistent Römermann( Bürgerpartei) 751, fahren wegen Aufreizung verschiedener Bevölkerungsflaffen(§ 130) Eigentümer Menzel( Bürgerpartei) 196 und unser Genosse Rtadtte ist mißglückt und dem Genossen mitgeteilt, daß das Vorverfahren 898 Stimmen. Bei der Stichwahl dürfte unser Kandidat vielleicht eingestellt ist.

ganz ausfallen, da nur ein Eigentümer gewählt werden muß.

Aus Verzweiflung in den Tod. Der 48 jährige Bauarbeiter Friedrich Marte aus der Stettinerstr. 4 war schon seit längerer Zeit arbeitslos und da es ihm nicht gelingen wollte, neue Beschäf tigung zu erhalten, und so für seine Familie das tägliche Brot zu verdienen, kam es zwischen ihm und seiner Frau oft zu Zwistigkeiten. M. vermochte dies Dasein nicht länger zu ertragen und griff zu Lysolflasche. Er erlag auch bald der Wirkung des Giftes.