Nr. 60. 23. Jahrgang.
1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
63. Sigung bom Montag, den 12. März, nachmittags i Uhr.
Am Bundesratstische: Dr. Schulz,
Die Debatte über den Etat des Reichseisenbahn- gegeben. amtes wird fortgesezt beim Titel Gehalt des Präsidenten".
Dienstag, 13. März 1906.
find
Staaten Weimar , Gotha , Meiningen befinden sich Preußen gegen wärterstellen um 150 verringert worden.( Hört! hört! bei den über in einer Zwangsjacke. Es geht ihnen gut oder schlecht, je nach Sozialdemokraten.) Das bedeutet einen Gewinn von 135 000 M. dem Preußen diese locker läßt oder nicht. Da rede man uns doch für den Staat. Für die Betriebssicherheit wird es aber nicht von nicht von Preußen als einen Bundesstaat; denn Preußen allein hat Nußen, sondern schädlich sein. Im Interesse des Staates und der ja zu sagen, es ruiniert die fleinen Staaten wirtschaftlich und beteiligten Arbeiter bekämpfen wir deshalb diese falsche Sparsamfeit. finanziell. Dabei ist das Herzogtum Gotha Preußen mit aller( Beifall bei den Sozialdemokraten.) Kulanz entgegengelommen. Zwei sehr rentable Bahnen sind abWo ist der Dant des Hauses Hohenzollern ? Der Abg. Baudert( Soz.): preußische Adler ist uns gegenüber zum Geier geworden. Es ist Auf die Gefahr hin, daß der Herr Präsident des ReichsAbg. Jäger( 3.)( auf der Tribüne fast völlig unverständlich) gefagt worden, Preußen habe 80 Millionen für die Bahnen eisenbahnamtes auch meine Ausführungen als rein preußische Anfcheint über die Möglichkeit zu sprechen, den englisch - indischen Werkehr, in den Kleinstaaten ausgegeben. Es werden das wohl ausschließlich gelegenheiten bezeichnet, muß ich doch noch einmal auf die thüringi der jetzt über Paris und Genf geht, durch Süddeutschland zu leiten. Bahnen sein, die lediglich im preußischen Intereffe gebaut find. fchen Eisenbahnverhältnisse zu sprechen fommen. Bielfach wird Präsident Dr. Schulz antwortet auf die Anfragen der Abgg. Dann hat Preußen dieses Geld aber für sich selbst ausgegeben. Der darüber geflagt, daß durch mangelhafte Ueber- oder Unterführungen Storz und Jäger bezüglich der internationalen Eisenbahnprojekte. Abg. Bassermann hat ein Loblied auf die vierte Wagenklasse ge- Leben und Gesundheit von Personen gefährdet, wie auch die wirtAbg. Graf Kanis( f.) kritisiert die Rentabilitätsberechnungen der jungen, in das wir nicht einstimmen tönnen. In Bayern und schaftlichen Verhältnisse der Arbeiter gefchädigt werden. In Weimar verschiedenen deutschen Eisenbahnverwaltungen. Einer Betriebsmittel- Württemberg ist die dritte Wagenklasse nicht teurer als bei uns die und Apolda werden Hunderte von Arbeitern durch die häufig notgemeinschaft stehen zweifellos sehr große Schwierigkeiten gegenüber. vierte. Es ist doch ein unglaublicher Bustand der Kultur, daß der, wendig werdenden Sperrungen der Niveauübergänge geschädigt. Ich bin sehr gespannt, wie diese Frage gelöst werden wird; daß es der 14, 18 und 20 Stunden fährt, auch noch stehen soll. Das Eine Reihe größerer Städte, wie Weimar , Jena , Eisenach , bis zum 1. Oktober möglich sein wird, glaube ich nicht. Was Fahren in der vierten Klasse ist in der Tat nichts anderes als Ilmenau , haben jahrelang um Abstellung der auf diesem Gebiete die vorgeschlagenen neuen Personentarife anlangt, so ist mir eine reine Lotterie. Der eine Reifende muß stehen, während herrschenden himmelschreienden Zustände petitioniert, der Sprung von der ersten Klasse mit 7 Pfennigen bis fein Nachbar sigt. In Preußen freilich würde man sich wohl auch aber immer wieder abschlägig beschieden worden. Man zur zweiten Klaffe mit 4 f. zu groß; er steht in gar feinem nicht daran stoßen, noch eine fünfte Wagentlasse au schaffen. hat die Gemeinden aufgefordert, größere Buschüsse zur Herstellung von Berhältnis zu den Unterschieden zwischen den übrigen Slaffen. In Wir sind ganz entschiedene Gegner der vierten Klasse. Nach unserer Ueber- und Unterführungen zu leisten; die Finanzen der in BeDeutschland sind die Personentarife schon heute außerordentlich Anficht genügen zwei Klaffen vollkommen, noch besser würde es tracht kommenden Gemeinden gestatten ihnen das aber nicht. Ferner billig nur in Rußland und Defterreich- Ungarn find sie billiger- fein, überhaupt nur eine Klasse zu haben. fehlt es vielfach an den nötigen Anschlüssen; man muß oft drei, vier und ich sehe wirklich keine Notwendigkeit, sie noch mehr zu ermäßigen. Der Abg. Erzberger hat seine Befriedigung über die Arbeits- Stunden auf Anschlüsse warten. Auch Extrazüge werden nicht geWeit wichtiger ist eine Verbilligung der Gütertarife. Ganz verhältniffe in Elfaß- Lothringen ausgesprochen. Wenn die Verhältnisse währt. Zu einem Fest in Oberhof , Anfang Februar, das von unberechtigt sind die abnorm billigen Personentarife im Vorort bort wirklich so gut find, so sollte Herr v. Budde sich der preußischen 2000 bis 3000 Perfonen befucht war, hatte das Komitee bereits im verkehr, die das Anwachsen der Großstädte nur begünstigen. Arbeiter doch auch einmal in ähnlicher Weise annehmen. Eine Petition Dezember um einen Extrazug gebeten; das Gesuch wurde abwas schließlich die von der Steuerkommission beschlossenen Kilometer von Lokomotivpersonal und Bahnsteigschaffnern ist vor kurzem in der geschlagen und erst im letzten Moment, am 29. Januar, nachdem zuschläge anlangt, so muß ich für meine Person erklären, daß ich Kommission des Abgeordnetenhauses beraten, die Regierung selbst man sich an den Minister selbst gewandt hatte, wurde es bewilligt. diesen Beschluß bedaure. Ich erwarte als Folge eine außerordent hat dort anerkannt, daß die Wünsche der Lokomotivbeamten be- Die leßten großen Unfälle bei Großheringen und Eisenach beweisen, liche Schmälerung der Erträge unserer Eisenbahnen; denn die Ver- rechtigt wären, trotzdem ist den Betenten selbst von der Verwaltung daß infolge der Ueberlastung der Streckenarbeiter und der Beamten teuerung der Fahrkarten wird dazu führen, daß viele Reisende von mitgeteilt worden, daß ihren Wünschen nicht entsprochen werden die Betriebssicherheit leidet. Auch die Löhne sind sehr niedrig. Sie der ersten Klasse in die zweite, von der zweiten in die dritte usw. tonnte. Da sollte doch mit der preußischen Verwaltung einmal ein reisen ja so gern nach Thüringen , weil die Luft dort so nahrhaft übergehen. Ich hoffe, daß in der weiteren Beratung der Kommission ernstes Wort gesprochen werden. Ich hoffe, daß das Reichseisenbahn- fein soll, aber was nußt den Arbeitern die nahrhafte Luft, wenn sie noch ein Ersatz für diese Kilometerzuschläge gefunden werden wird. amt dafür sorgen wird, daß insbesondere den Wünschen Thüringens nicht fatt zu essen haben! ( Bravo rechts.) Ich schließe mich vollständig den Ausführungen meines Freundes Präsident Dr. Schulz: Der Herr Vorredner hat die preußische Bahnbeamten entgegensteht, muß beseitigt werden. Was hat denn Gifenbahnverwaltung nach verschiedenen Richtungen, insbesondere be- Thüringen davon, daß die großen preußischen Bahnen durch züglich ihres Vorgehens in bezug auf den Bau neuer EisenbahnThüringen laufen? Fast nichts wohl aber gehen die Steuern der linien, getadelt. Ich werde sorgfältig prüfen, inwieweit die einzelnen thüringischen Wirtschaftsleben beziehen, den Kleinstaaten verloren. linien, getadelt. Ich werde sorgfältig prüfen, inwieweit die einzelnen Eisenbahnbeaniten, die ihre Gehälter, ihre Pensionen doch aus dem Punkte in den Ausführungen des Herrn Abgeordneten vielleicht unter Das macht für diefe große Summen aus! Wir sind keine Reichsdie Zuständigkeit des Reiches fallen. Dem Herrn Abg. Schrader fage feinde, feine Partitularisten. So lange aber derartige Verhältniffe ich für seine Belehrung auf staatsrechtlichem Gebiete verbindlichsten im Eisenbahnwesen Thüringens herrschen, werden Sie die UnzuDant, kann mich aber seinen staatsrechtlichen Ausführungen feines- friedenheit nicht beseitigen.( Beifall bei den Sozialdemokraten.) feines- im Eisenbahnwesen Thüringens herrschen, werden Sie die Unzuwegs rundweg anschließen. Abg. Kirsch( 3.) wünscht eine Reform des Wohnungsgeldzuschuß- Der Titel wird bewilligt.
Abg. Baffermann( natt.) hofft, daß sich die Großfchiffahrt auf einigermaßen Rechnung getragen wird.( Bravo ! bei den Sozial Bod an: Das Gesez, welches der Besteuerung der preußischen
dem Rheinstrome aufwärts noch weiter wird verlängern laffen als es bisher geschehen ist. Abg. Schrader( fri. Vg.): Durch die Rede des Abg. Stolle fühle ich mich veranlaßt, einmal
Systems.
Abg. Hieber( natl.) beklagt die Schwierigkeiten, die sich der Betriebsmittelgemeinschaft entgegengestellt haben. Abg. Kaempf( fri. Vp.) wünscht, daß der Vorredner innerhalb feiner Fraftion dafür sorgen möchte, daß alle Pläne auf Verteuerungen des Verkehrs, sei es durch die Billettstempel, sei es durch den kilometrischen Zuschlag, zu Falle kommen, und geht dann auf die Revision der Eisenbahn- Verkehrsordnung ein. Präfident Dr. Schulz: Ich kann bestätigen, daß eine Um arbeitung der Eisenbahn- Berkehrsordnung vorgenommen ist. Die jegige Verkehrsordnung beruht noch auf dem alten Betriebsreglement aus den 70er Jahren, bie nur infolge des Infrafttretens des Handelsgefeßbuches geändert ist. Der neue Entwurf ist im Dezember ber gangenen Jahres den meistbeteiligten Bundesregierungen zugegangen, er wird noch im Laufe dieses Jahres einer kommissarischen Beratung im Reichseisenbahnamt unterzogen werden.
Ohne Debatte wird der Nest des Etats des Reichseisenbahnamts bewilligt. Hierauf vertagt das Haus die Weiterberatung des Etats auf Dienstag 2 Uhr. Auf der Tagesordnung stehen zunächst die Etats des Reichspensionsfonds, Reichsinvalidenfonds und Reichsschaamts. Schluß 6½ Uhr.
Berichtigung.
Mit der Bitte um Veröffentlichung erhalten wir von Genossen Stich a rd Fischer nachstehende Buschrift:
die Unfälle in der letzten Zeit zufammenzustellen, Ueber das Resultat war ich doch erschreckt: Seit Sem August des vergangenen Jahres haben auf den preußischen Bahnen ein halbes Dugend Unfälle mit zusammen 25 Toten und 15 Schwerverwundeten stattgefunden!( Hört! hörts! lins.) Der Herr Präsident des Reichseisenbahnamtes sollte dieser Erscheinung boch einmal gründlich nachgehen. Heute werden, wenn ein Unfall stattgefunden hat, diejenigen bestraft, die an letzter Stelle schuldig sind, statt daß man die ganzen Einrichtungen einer Stritit unterwirft. Die Disfuffion allein tut es nicht. Man muß darauf achten, daß nicht ein leichtes versehen gleich ein großes Unglüd hervorruft. Deshalb dürfen vor allem die Strecken nicht überlastet werden. Herr Graf Kanitz ist Gegner des billigen Vorortsverkehrs, aber er follte doch daran denken, daß viele Landwirte dadurch großen Vorteil haben. Schon jetzt find viele Bauern der Mark Brandenburg Millionäre geworden.( Buruf: Schöneberger! Heiterkeit.) Berlin wird auch ohne den Vorortverkehr ebenso wachsen, wie jezt, aber es würde mehr zusammengebrängt werden als jetzt.( Sehr richtig! links.) Ich pflege sonst auf Versammlungsberichte usw., auch wenn sie Der Bundesrat hat die Verpflichtung, die Beschlüsse des Reichseisen meine Aeußerungen unrichtig wiedergeben, nicht zu erwidern; ich bahnamts auszuführen; denn der Bundesrat hat die Eretutive. habe mir zur Ersparung etwaigen Wergers schon lange angewöhnt, Leider hat aber das Reichseisenbahnamt gegenüber dem preußischen Berichte über Neden von mir in der Regel zu überschlagen. Wenn Ministerium nur wenig Autorität. Möge doch das Deutsche Reich ich heute mit dem Reichstagsberichte über die Sonnabendbon seinen Rechten auf dem Gebiete des Eisenbahnwesens einmal Abg. Gothein( frf. Bg.): Ich muß eine Frage heute wiederholen, figung eine Ausnahme mache, fo mur deshalb, weil ich glaube, Gebrauch machen, dann wird es vorwärts gehen. Als in Lübeck die die ich bei Gelegenheit unserer Interpellation über die Boll- den Angestellten der Reichsdruckerei, die im Vertrauen auf unsere Privatbahn bei einem Niveauübergang einmal den Forderungen, die verhältnisse an der russischen Grenze gestellt habe: Am 16. Fe- Fraktion sich an uns gewandt haben, die Erklärung schuldig zu sein, an sie gestellt wurden, nicht nachkommen wollte, fagte man ihr sofort, bruar hat plöglich plöglich die die Eisenbahndirektion Bromberg in daß an den zahlreichen-Mißverständnissen" nicht ich die Schuld dann würde das Reichseisenbahnamt eingreifen. Warum macht man ihrer Eigenschaft als gefchäftsführende Direktion des nieder- trage. Ich müßte in der Tat mit dem mir anvertrauten Material es gegen Breußen nicht gerade so?( Beifall links.) ländisch deutsch - russischen Berbandsverkehrs einen Ufus veröffentlicht, in der unverantwortlichsten und lüiberlichsten Weise umgegangen wonach die Ueberfrist um zehn Tage verlängert wurde. Wie kam fein, wenn ich all das gesagt hätte, was der Vortvärts"-Bericht die Eisenbahndireftion Bromberg dazu, eine derartige Verfügung zu mich fagen ließ. erlaffen, welche die Intereffen der deutschen Berfrachter auf das ärgfte fchädigte? Bei dieser Verfügung sind augenscheinlich allein fistalische Gesichtspunkte maßgebend gewesen. Es ist geradezu himmelschreiend, daß die Bromberger Direktion einfach die Befehle Rußlands ausführt.
Abg. Bock- Gotha( Soz.):
weisen. Der„ Vorwärts"-Bericht schreibt: Nur an ein paar besonders groben Beispielen will ich das nach
Die Arbeiter bleiben viel zu lange auf dem Mindest lohn stehen; derfelbe beträgt 28,80 m. Drei Jahre muß der Arbeiter für diesen Mindestlohn arbeiten, bevor er eine Mart Bulage erhält. Das Maximum beträgt 42 M. Aber es gibt zahlreiche Arbeiter in der Reichsdruckerei, die diesen Höchstlohn nie erreichen. Arbeiter die 40 Jahre dort tätig sind, erhalten nur 39 M. Ein solcher Wochenlohn ist aber geradezu elend" usw. usw.
In den Landtagen von Weimar , Gotha , Altenburg , Meiningen und Lippe ist vor furzem der Beschluß gefaßt worden, die dortigen Eisenbahnzustände im Reichstage zur Sprache zu bringen. Infolge des rücksichtslosen Vorgehens seitens Preußens haben sich dort un haltbare Zustände herausgebildet. Die fleinen thüringischen Staaten werden von Preußen in jeder Beziehung benachteiligt. Die Klagen Präsident Dr. Schulz: Die Ursache der Güterstodung an der darüber datieren seit vielen Jahren, haben aber bisher nicht die ruffischen Grenze lag an den russischen Bollbehörden, wie der Abg. geringste Berücksichtigung gefunden. Berschiedene Bahnbauten, Gothein bei Gelegenheit seiner Interpellation anerkannt hat, insbe bie private Gesellschaften ohne jeden Zuschuß ohne jeden 8Zuschuß ausführen fondere daran, daß das russische Zollamt es ablehnte, Nachtschichten wollten, hat Preußen verboten. Und als es fie dann einzurichten.( Hört! hört!) Wenn die Bromberger Direttion dar felbft in die Hand nahm, hat es girla Million aufhin die im niederländisch - deutsch - russischen Vereinstarif verein Ich habe kein Wort von Stehenbleiben" auf der Mindeststufe dafür beansprucht, Eine besondere lage ist auch die, barten Friften verlängert hat, so ist die Schädigung der deutschen gefagt, sondern tonstatiert, daß nach drei Jahren der Lohn um 1,60 daß nach einem Gefeß von 1870 sämtliche preußischen Eisenbahn- Grporteure, die ich an sich gar nicht leugnen will, nicht durch diese bezw. 1,80 m.( nicht eine Mart) erhöht werde. Nicht daß zahlbeamten, die in den kleinen thüringischen Staaten wohnen, ihre Fristverlängerung bewirkt, fondern eben durch die Verzögerung der reiche Arbeiter" den Höchstlohn von 42 m. nicht erhalten, bes Steuern nach Preußen zahlen. Das macht für Gotha fährlich die ruffifchen Zollabfertigung und durch äußere Umstände. Die Direktion hauptete ich, sondern daß es darauf ankomme, wie viele Ar für einen so fleinen Staat geradezu horrende Summe von 60000 M2. regreßpflichtig zu machen, wie der Abg. Gothein empfohlen hat, wird beiter und wann sie ihn erhalten, da feststehe, daß drei bis vier aus. Alle Barteien ohne Unterschied find sich darin einig, daß diefer daher zu feinem Erfolge führen. Helfen tönnen nur internationale Seger, die fchon 40 Jahre im Betriebe tätig find, erft 39 m. Zustand nicht bestehen bleiben darf und daß, wenn nötig, das Gefes Verhandlungen durch die deutsche Botschaft in St. Petersburg . erhalten. Nicht daß ein folcher" Lohn( von 39 W.) ein geändert werden muß. Als es erlassen wurde, gab es in Gotha bielleicht 30 bis 40 folcher Beamte, jetzt zirka 1000. Selbst ein Abg. Stolle( Soz.): elender Lohn sei, erklärte ich, sondern als Beweis für die unnationalliberaler Abgeordneter bezeichnete es im Weimarer Landtag Dem Präsidenten Dr. Schulz gegenüber muß ich feststellen, daß bas Anfangsgehalt für Fattore nicht mal 29 m. pro Woche genügende Bezahlung wies ich auf die Etatsposition hin, wonach als himmelschreiendes Unrecht, daß diefe Beamten alle öffentliche fein Rüdgang der Bahl der Entgleisungen zu verzeichnen ist, daß betrage; das habe ich eine geradezu elende Bezahlung genannt, Einrichtungen in Gotha , die Schulen usw. benußen, und ihre Steuern dieselbe vielmehr eine fortschreitende Tendenz hat. 1904 ist die wofür man nicht mal einen anständigen Seger verlangen könne, nach Preußen zahlen. Auch der ganze Betrieb der preußischen Bahn Bahl der Entgleisungen schon auf 315 gestiegen. Ebenso ist die aber ich habe entschuldigend angeführt, daß es sich hier unter dem ist in diesen fleinen Staaten steuerfrei. In Preußen herricht der Bahl der Unfälle, die auf den Betriebsfilometer entfällt, gestiegen. schönen Titel: Faftore wahrscheinlich bloß um fogenannte, AnGrundsatz: Erst fomme ich, dann tomme ich noch einmal, dann( Rebner legt dies eingehend zahlenmäßig dar.) Im Abgeordneten treiber" handele. noch ein paar Mal und dann die Kleinen Bundesgenossen".( Heiter hause wurde gefagt, die Arbeitszeit sei im allgemeinen nicht länger feit.) Ich will an einigen recht drastischen Fällen die preußische als neun Stunden. Das ist nicht richtig. Bunächst ist schon durch gefeßzten mit hohen Gehältern" prach ich, sondern von der Auch nicht von unverhältnismäßig großer Bahl von Bor Eisenbahnpolitik beleuchten, Die Städte Arnstadt und Gotha haben Gerichtsurteile festgestellt, daß durch zu lange Arbeitszeit schwere Berteuerung des Betriebes durch die im Verhältnis zu den schon seit vielen Jahren ein Komitee gebildet, um eine Eisenbahn- Unfälle herbeigeführt sind. Wenn trotzdem der Minister sich arbeitenden Angestellten unverhältnismäßig große Zahl von verbindung zwischen diesen beiden Orten herbeizuführen. Das im preußischen Landtage anders geäußert hat, so verweise ich Borgesetzten, was ich mit dem Beispiele belegte, daß an dem fragKomitee hat sich an die Eisenbahndirektion gewendet, ist von da auf mein Material. I will daraus hier nur weniges anführen: Borgesetzten, was ich mit dem Beispiele belegte, daß an dem fragan den Minister gewiesen und von diesem abgewiesen worden. Mir liegt ein Bericht vor, in dem festgestellt wird, daß ein Arbeiterlichen Ostermontag auf 18 arbeitende Sezer blos 7 Vorgesezte Dann hat eine Privatgesellschaft fich bereit erklärt, den sechs Tags und sieben Nachtschichten hintereinander hatte, und zwar Die Frage der Entlassung der Sezer ist völlig falsch ohne irgendwelche Zuschüsse zu übernehmen, weil von ununterbrochener je 12 fiündiger Dauer.( hört! hört! bei den wiedergegeben. Meine Klage richtete fich dagegen, daß Sezer mit diese Strede unter allen Umständen rentiert. Aber die Sozialdemokraten.) Wie ist es da möglich, daß die nötige geistige 5-8 Jahren Dienstzeit beshalb entlassen wurden, weil sie tarifs preußische Eisenbahnverwaltung hat die Bauerlaubnis nicht er- Frische vorhanden ist? Dabei sind die Arheitsräume in sehr schlechtem gemäße Bezahlung gefordert hatten. Nicht daß die Zahlung erst erteilt! Das Komitee war der Meinung, die abschlägige Antwort Bustande und ungeheizt; es ist nicht einmal Siggelegenheit vor folgte, nachdem man deshalb beim Direktor vorstellig geworden", könnte vielleicht an den Personen der betreffenden Gesellschaft handen. Während der Baufen müssen die Leute immer da sein, dürfen tabelte ich, sondern daß sie nicht erfolgte, obwohl der liegen. Es hat sich eine zweite Eisenbahngesellschaft, die etwas ver- das Stellwert nicht verlassen und müssen sich so aufhalten, daß fie Arbeiter und dann der Arbeiterausschuß vorstellig geworden, trauter mit dem Eisenbahnministerium stand, bereit erklärt, den Bau feinen Schlaf bekommen fönnen. Es wird also von den Leuten eine nicht erfolgte, obwohl die Direktion durch Umfrage bei anderen zu denselben Bedingungen auszuführen; aber auch fie wurde ab- große Arbeitsleistung verlangt. Bei derartigem Dienste wär es doch Drudereien die Berechtigung der Forderung erfahren, und daß gewiesen. Selbst eine Audienz beim Minister wurde nicht gewährt. wohl am Plaze, daß sich der Präsident des Reichseisenbahnamtes die In derselben Zeit aber fand eine Audienz beim Minister statt, in Sache einmal etwas näher anfieht. Wenn man die Räume fennt, Bahlung erst erfolgte, nachdem das Tarifamt selber vorstellig der eine Bahn Erfurt- Arnstadt genehmigt wurde. Die in denen sich das Rangierpersonal aufhalten muß, kann man es gar warten mußten und dann 8-4 Tage nach der Zahlung auf die geworden, und daß die Arbeiter 16 Wochen auf diese Zahlung preußische Eisenbahnverwaltung ist eben bestrebt, den ganzen nicht begreifen, wie es möglich ist, von Muſterbetrieben zu sprechen. Straße flogen. Verfehr nach Erfurt zu Leiten, und alle Interessen der Die große Fürsorge des Ministers von Budde zeigt sich einzig und Kein Wort habe ich von Kriegervereinen und patriotischen Kundfleinen Staaten müssen demgegenüber zurückſtehen. An allein in Maßnahmen gegen den Alkoholgenuß. Statt hier eine Bewelche Instanz sollen sich die kleinen Staaten nun wenden? lehrung erfolgen zu lassen, wird eine Berordnung erlassen, nach der gebungen" gesprochen, fondern gegenüber der Tarifverweigerung auf Doch an das Reichseisenbahnamt! Wir sind deshalb der Meinung, das Personal für 10 Bf. nicht mehr ein großes Glas Bier bekommt, Arbeiterorganisationen verwiesen: daß die Regierung bei dem das zweierlei Maß der Regierung für Unternehmer daß das Reichseisenbahnamt mit viel mehr Befugniffen ausgestattet fondern ein kleines, das heißt 10 ftatt 10. Der Minister behandelt stohlen- und Kali- Syndikat beteiligt sei, daß der Kriegs- und der werden muß. Wir sind keine Bartikularisten, feine Breußenfreffer, die Arbeiter nicht nur in diesem Punkte fo, sondern auch in anderen Eisenbahnminister offiziell, mündlich und schriftlich, sich mit dem meinen aber, daß die Art, mit der Preußen gegen die fleinen Staaten Angelegenheiten, zum Beispiel, indem er ihnen verbietet, Mitglieder Eisenbahnminister offiziell, mündlich und schriftlich, sich mit dem berüchtigten" Verband der Metallindustriellen" bezüglich feiner verfährt, jeder Beschreibung spottet. Auch die Sonntagsfahrkarten einer Genoffenschaft zu werden. find von Gotha aus teurer als von Erfurt . Das ist doch eine ganz Heinliche, niedrige und mehr als fistalische Art, auf Stoften Ich habe schon darauf hingewiefen, welche unangebrachte Sparfamkeit übrigen Teiles dieses Berichtes keine Berantwortung mehr zu überNur noch wenige Worte über die Behandlung der Arbeiter. Arbeiteraussperrungen solidarisch erklärt habe. Nach diesen Stichproben brauche ich über die Korrektheit bes fleiner Staaten Preußen Einnahmen zu verschaffen. Dabei auf diesem Gebiete herrscht. Dabei auf diesem Gebiete herrscht. Ich will jetzt noch ein Beispiel aus fteht diefes Verfahren der preußischen Eisenbahnverwaltung mit den meinem engeren Heimatlande Sachsen auführen, das zeigt, wie borliegenden Staatsverträgen gar nicht im Einklang. Die Kleinen böses Beispiel gute Sitten verdirbt. Dort ist die Zahl der Bahn
Bau
tamen.
nehmen.
und