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Der Zablabend für Berlin   und Vororte findet am heutigen Mitwoch statt. partei-)Znge!egenkeiten. Zln die Parteigenossen von Berlin  , Teltow-Bceskow, Nieder- barnim und Potsdam  -Osthavelland! Zu der Aniang April erscheinenden Lokalliste ersucht die Lokal- kommission, alle Aenderungen resp. Neuaufnahmen an die nach- verzeichneten Kommissionsmitgliedcr bis spätestens Mittwoch, den 2t. März er., gelangen zu lassen: Für den I. Wahlkreis an den Genossen Jakob Ege, Roststr. 23. Für den II. Wahlkreis an den Genossen Heinrich Schröder, Äreuz- bergstraste 16. Für den M. Wahlkreis an den Genossen Karl König, Jahn- straste 24. Für den IV. Wahlkreis an den Genossen Karl Rott. Straß- mannstraße 2S. Für den V. Wahlkreis an den Genossen Friedrich Rausch, Winsstrahe 12. Für den VI. Wahlkreis an den Genossen Richard Henschel, Wollinerstraße 61. Für Teltow  -BeeSkow   an den Genossen Karl Rohr, Rixdorf, ThomaSstr. 27. Für Nieder-Barnim an den Genossen Robert Rieck, Stummels- bürg, Kantstr. 22. Für Potöoam- Osthavelland an den Genossen Karl Linz. Spandau  , Mittelstr. 13. Für diverse Orte an den Genossen L. Rowag, Strausberg  (Stadt). Walkmühlenstraße. Besonders weisen wir darauf hin, daß nach dem 21. März ein- laufende Meldungen für die Lokalliste nicht mehr berück- sichtigt werden können. Alle Zuschriften, Mitteilungen usw. aus den einzelnen Kreisen find stetS durch die oben angegebenen Kommissionsmitglieder an den Obmann der Kommission zu senden und nicht direkt an die Redaktion deS Vorwärts da hierdurch nur unnötige Verzögerungen eintreten. Alle im Verbreitungsgebiet der LokaNiste erscheinenden Partei- blätter werden um Abdruck ersucht. Der Obmann der Lokalkommission Richard Henschel, N. 28, Wollinerstraße 61 II. Zur LokaMfte l In Grünheide bei Erkner   steht das Lokal von Franz Fielitz der Arbeiterschaft zu den bekannten Bedingungen zur Verfügung. Die Lokallommission. Tempelhof  . Der Zahlabend wird jetzt für die Dörfler bei Noack, Berlinerstr. S und für die in Neu-Tempelhof   wohnenden Genossen bei Müller, Berlinerstr. 41/42, abgehalten. Regen Besuch erwartet_ Der Vorstand. Vorort- JVacbrlchtcn. Zur Geraclndcwalslbcuiegung. (Äemeindewahlen finden heute in Steglitz  (Stichwahl) und Kolonie Sndende im Restaurant Thal nachmittag von 5 Uhr statt. Pankow  . Auf welche Kapriolen unsere Gegner bei den bevor- stehenden Gcmeindewahlen verfallen, um am Tage der Wahl billige Hülfskräfte zur Verfügung zu haben, beweist die Tatsache, daß das bürgerliche Wahlkomitee die Realschüler zum Schleppen und Aus- tragen von Wahlaufiorderungen benutzen will. Da wir grundsätz- liche Gegner der Kinderarbeit sind, finden wir eine derartige Ver- Wendung von Kindern sehr verurteilenSwert. Will man schon die Sozialdemokratie mit allen Mitteln aus dem Gemeindeparlament hinausdrängen, so mögen die Herren Gegner wenigstens selbst die Opfer bringen und die Agitationsarbeiten leisten. Komisch wird es ja wirken, wenn sich politisch reise und denkende Männer von Schuljungen zum Wahltisch schleppen lassen müssen. Im übrigen weisen wir nochmals darauf hin, daß die Wahl morgen Donnerstag, den 15. März, in der Zeit vormittags 11 Nhr bis abends 8 Uhr, stattfindet. Wenn auch alle Wähler, welche um 8 Uhr im Wahllokale anwesend sind, noch ihre Stimme abgeben können so ersuchen wir im Interesse unserer Sache, so viel wie möglich die Mittagsstunde zur Wahl zu benützen. Die Wähler der dritten Abteilung wählen in zwei Bezirken. Der erste Bezirk wählt im Restaurant Ebersbach. Kurfürsteniäle, Berlinerstt. 102, und der zweite Bezirk im Restaurant Rozycki, GesellschastshauS, Kreuzstt. 3/4. Die Stichwahlen in Steglitz   finden am heutigen Mitt- w o ch st a t t Der Mieterverein setzt alle Hebel in Bewegung, um mit Hülfe der Hausbesitzer den Sieg derMieter"- Kandidaten zu erringen. Im.letzten Augenblick hat er sogar noch dieschwarze Garde" mobilisiert. Die Zentrumsleute haben angeblich beschlossen, die Mieterkandidaten zu wählen, und die St. Ztg.". daö Organ desunpolitischen" Mietervercins, bittet die frommen Schäfchen inbrünstig um vollzähliges Erscheinen. Ohne Zweifel werden unsere Gegner eine wesentlich höhere Stimmenzahl aufbringen, wie bei der Hauptwahl; deshalb müssen auch unsere Genossen ausnahmslos auf dem Posten sein. Parteigenossen l Nach Ausweis der Wählerlisten haben Hunderte organisierter Arbeiter bei der Hauptwahl gefehlt; sorgt dafür, daß diese Säumigen heute abend erscheinen, dann wird der Sieg unser sein. Unsere Kandidaten sind: im ersten Bezirk �AlbrechtShof) A ß m a n n und Krug, im zweiten Bezirk(Turn- Halle des Gymnasiums) Krug und L e i m b a ch. Bei der Sttmm- abgäbe istdieReihenfolge der Ramen strengzubc- achten, um Ungültigkeit der Stimmen zu vermeiden. Riederschönhausen. Nur ein Tag trennt uns noch von der Gemeindewahl. Den gilt eS, nach Kräften auszunutzen. Nur die regste Agitation jedes einzelnen kann uns zum Ziele, zum Siege führen. Wie vorauszusehen war. haben sich die bürgerlichen Vereine aller Schattierungen auf gemeinsame Kandidaten geeinigt. Mieter und Hausbesitzer marschieren nun unter einein Banner gemeinsam an den Wabltisch. Und alles das. diese dicke Freundschaft, diese Liebe und Eintracht, hat die Sozialdemokratie zustande gebracht. Wo sie auf dem Platze erscheint, da werden Feinde zu Freunden, Gegner zu Kampfgenossen. Nun, wir fürchten unsere politischen Gegner nicht, auch wenn fie geschlossen gegen uns anmarschieren. Wir wissen, daß wir ganze Arbeit machen müssen. Keiner darf uns im Stiche lassen. Alle müssen mittun, dann werden unsere Kandidaten morgen sicher als Sieger aus der Wahl hervorgehen! In die Wahlagitation sind auch jetzt die Genossen in Reinicken- darf cingetteten. In einer am Montag abend bei Benker, Nord- bahnstraße einberufenen Versammlung sprach Genosse Paul Hirsch  über Gemeindepolitik. Hoffentlich wird das instruktive Referat auch die Genossen unseres Ortes zu eifriger Wahlarbeit veranlassen. Wilhelmsruh  -Roscnthal-Nordcnd. Morgen, den 16. März, findet die Gemeindevertreterwahl der dritten Abteilung statt. Unsere Gegner suchen mit allen Mitteln ihre Position in der dritten Ab- teilung zu behaupten. ES kann ihnen dies nicht gelingen, wenn die Arbeiterschaft unserer Orte aus dem Posten ist. Unsere Kandidaten sind die Genossen Fritz Willmeroth, Schlosser und Robert Hascheck, Posamentier. Das Wahllokal befindet sich bei Schneider. Hauptstraße. Gewählt wird nachmittags von 87 Uhr. Parteigenossen I bringt die Säumigen an die Wahlurne, damit ihr von einem Wahlsieg berichten könnt. Wir machen noch besonders daraus aufmerksam, daß die von der Behörde versandten Wablkarten als Legitimation dienen können. Das Wahlkomitee. Neucnhagen a. d. Ostbahn. Am letzten Sonntag hielt der hiesige Wahlverein eine gut besuchte Versammlung ab, in welcher Genosse W a r t i g eingehend über die bevorstehenden Gemeindewahlen referierte. Referent wie auch die sich an der Diskussion beteiligenden Genossen forderten zu der am 16. März stattfindenden Gemeinde- wahl zu lebhafter Agitatton auf. Die diesjährige Maifeier beschloß die Versammlung durch eine Vormittagsversammlung zu begehen. Ziim Schluß wurde noch zu reger Beteiligung an der am 18. März in Fredersdorf   stattfindenden DemonstrattonS- Versammlung aufgefordert. Pctcrshagcn bei Fredersdorf  . Am Sonnabend, den 17. d. M. finden hier die Gemeindewahlen statt. Die in Betracht kommenden Personen befürchten, daß durch die Wahl eines Sozialdemokraten ihr bisher sehr beschauliches Dasein arg gestört wird und haben wohl infolgedessen die Wahl für die dritte Abteilung aus nachmittag von 34'/, Uhr festgesetzt. Arbeiter, Parteigenossen, opfert diesen halben Tag. seid alle pünktlich zur Stelle und macht den Herrschaften einen Strich durch die Rechnung. Kandidat der Sozialdemokratie ist Erwin Höselbarth._ Wahlergebnisse. Mariendorf  . Bei der gestern stattgefundenen Gemeindewahl er- hielt unser Kandidat Genosse R e i ch a r d t 344 Stimmen und die drei gegnerischen Kandidaten zusammen 183. Wie oben angeführt, findet heute in Südende Wahl statt. Das Ergebnis beider Wahlorte wird zusammengezogen. Es dürste das erfreuliche Resultat der Marien- dorfer Genossen für die Genossen in Südende ein Ansporn sein, nun auch ihrerseits die bürgerlichen Kandidaten in gleicher Weise an Stimmenzahl zu übertreffen. Boxhagen-RummclSburg. Ein geradezu vernichtendes Fiasko er- litten bei der heule stattgefundenen Gemeindewahl die Kandidaten der Bürgerpartei. Im 1. Wahlbezirk fielen von 246 abgegebenen Ssimmen auf unfern Genossen B e r g e r 233, auf Parade(Bürgerl.) 13 Stimmen. Im 2. Wahlbezirk von 468 abgegebenen Stimmen auf Genossen Tempel 452, Grosse(Bürgerl.) 4, zersplittert 2 Ssimmen; und im 3. Wahlbezirk von 178 abgegebenen Ssimmen auf Genossen Ritter 169. Heise(Bürgerl.) ü Stimmen. Dies glänzende Wahlresultat gewinnt noch dadurch an Be- deutung, daß seitens unserer Gegner mit allen Mitteln gearbeitet wurde, um die verhaßten Sozis zu Falle zu bringen. Caputh  . Bei der am Montag stattgefilndenen Gemeindewahl siegte unser Genosse mit 36 Stimme» über den Gegner, auf welchen nur 23 Stimmen entfielen. Somit ist die Sozialde, nokratte unseres Ortes in dem Gemeindeparlament vertteten. Schöneberg  . Stadtverordnetenversammlung am 12. März. Nachdem bor acht Tagen der Eintritt in die Etatsberatungen durch die Hausbesitzer fraktion vereitelt wurde, hatten die Herren heute ihren Einsprw' aufgegeben und konnte die erste Lesung des Etats vor st gehen. Als erster Redner nahm namens oer Hausbesitzcrfraktion der Stadw. v. G l a s e n a p p das Wort, der zunächst sein Bedauern darüber aussprach, daß vom Oberbürgermeister in diesem Jahre kein Ausblick in die Zukunft gegeben sei; Redner zieht daraus den Schluß, daß der Magistrat der Zukunft pessimistisch entgegensehe. Im übrigen wandte sich derselbe gegen die vom Magistrat beschlossene Erhöhung der Umsatzsteuer für unbebaute Grundstücke und ebenso gegen die aus der Versammlung vorgeschlagene Wcrtzuwachssteuer. indem er betonte, daß eine stärkere Belastung des Grundbesitze? vermieden werden müsse. Sache des Ausschusses werde es sein, mit den Abstrichen nicht zu sparen. Dr. Gottschalk(Lib.) fordert eine größere Berücksichtigung der Wünsche der städtischen Beamten und den Ausbau der Wohlfahrtspflege. Er bedauert, daß Schöne- bcrg Wasser und Licht immer noch von Privatgesellschaften entnehme und sich nicht selbst die Vorteile verschaffe, die diese Gesellschaften daraus ziehen. Ferner spricht er sich für eine Wertzuwachssteuer aus, da diese dazu angetan sei, die steuerkräftigsten Zahler mehr heranzuziehen. Stadtv. Küter(Soz.) spricht sich ebenfalls für eine Wertzuwachsstcucr auS. Die wirtschaftlich Schwächeren können unmöglich höher belastet werden, zumal im allgemeinen die Vorteile und Annehmlichkeiten der städtischen Einrichtungen in erster Linie den besitzenden Klassen zugute kommen. Die Wertzuwachsstcucr, die schon in vielen Gemeinden eingeführt sei, habe auch bei uns ihre volle Berechtigung. Man führe sich nur vor Augen, wie früher die Grundstücke in Schöncberg zum Zwecke der Ansiedelung verschenkt wurden und heute teilweise zum Preise von 2600 M. pro Quadrat- rute zum Verkauf angeboten werden. Bezüglich des Armenwcsens werde in Schöneberg   viel zu wenig geleistet. Der Satz von 2 M. pro Kopf der Bevölkerung ist im Verhältnis zu dem, was unsere Nachbarorte leisten, viel zu gering. Auch der schleppende Gang bei der Errichtung des Krankenhauses sei zu tadeln. Die Arbeiter- Wohlfahrt betreffend bedurfte es erst großer Anstrengungen seitens der sozialdemokratischen Vertreter, ehe hier wenigstens einmal der Anfang gemacht wurde. Die so selbstverständliche Forderung der städtischen Arbeiter, einen ArbeitemuSschuß zu bilden, hat immer noch keine Zustimmung seitens des Magistrats gefunden; man weiß wirklich nicht, welche Gründe den Magistrat abhalten, den Wünschen der Arbeiter entgegenzukommen. Der Ausbau der Wohlfahrts- pflege, der noch nicht einmal in der zu diesem Zwecke eingesetzten Deputation seine Erledigung gefunden hat, ruft schon jetzt in den Kreisen der bürgerlichen Vertreter eine heftige Opposition hervor. Das, was in unserem Orte für die öffentliche Wohlfahrt geleistet werden soll, geschieht in anderen Gemeinden schon seit vielen Jahren. Die Einwohnerschaft Schöncbergs möge auf die bürgerlichen Stadt- verordneten, die diesen Forderungen ablehnend gegenüberstehen, ein wachsames Auge haben und ihnen den wohlverdien.en Durchfall bei späteren Wahlen bereiten. Auch betreffs der Schulverhältnissc stehe Schöneberg   keineswegs auf der Höhe der Zeit, außerordentlich viel bleibe hier noch zu tun übrig. Redner verurteilt dann die Ver- schleppungStaktik des Etatsausschusses, die derselbe den Petitionen der städtischen Beamten gegenüber geübt hat und behält sich namens seiner Freunde eine gründliche Prüfung und Kritik der Einzeletats vor. Die Stadtvv. Dr. M a r r w i tz und G o t t h e i n c r sind eben- alls für die Wertzuwachssteuer. Letzterer wandte sich noch gegen >en Stadtv. v. Glasenapp. der hier nur als Syndikus des Haus- und GrundbesitzervereinS gesprochen habe. Unseren Genossen hielt er entgegen, daß man sich mit der Wohlfahrtspflege nicht nach anderen Orten richten könne, die uns in der Entwickelung um Jahr- ehnte voraus sind. Nachdem die Versammlung von der Petition teä BezirkSvercinsNordost" Kenntnis genommen hatte, der der Umsatz- und Wertzuwachsstcuer sympathisch gegenübersteht, wird der gesamte Etat dem schon bestehenden Ausschusse überwiesen. Die Vorlage deS Magistrats betreffend den Neubau des zweiten Flügels der G e m e i n d c f ch u l e am Platz?. wird ohne Debatte genehmigt. Die Kosten belaufen sich insgesamt auf 166 000 Mark. Dem Wunsche des Stadtrats T e m o r auf Entbindung von seinem Amte wird Rechnung getragen. Dem Ausschuß zur Errichtung eines Stadttheaters gehört auch der Stadtv. Wollermann(Soz.) an. An der Sttaßenbahn�alteftrlle vom Tode überrascht. Ein tragischer Vorfall hat sich gestern in der Fuldastraße abgespielt. Der Oberpostassistent C. auS Schöneberg   hatte mit seiner Familie Bekannte m Rixdorf besucht und wartete später an der Haltestelle in der Fuldastraße auf einen Sttaßeiibahnivagen, um heimzufahren. Zum Entsetzen seiner Angehörigen brach C. plötzlich zusammen und ivar im Laufe weniger Sekunden bereits tot. Das neue Krankenhaus, welche? bestimmt am 1. Oktober d. I. dem Betrieb übergeben werden soll, schließt für die Hälfte des Etats- jahres in Einnahme mit 123 744 M., die Ausgabe mit 196 433 M. ab, so daß ein voraussichtticher Zuschuß von 72 694 M. zu leisten sein dürfte. Die Kur- und Verpstegungskosten betragen: Für Er- wachsene 2,60 M. für Einheimische, 8 M. für Auswärtige; für Kinder 2 M. bezw. 2,60 M., für Kranke in der Pflegeklasse I 16 bezw. 2-i M. Pflegeklosse II 7,76 M. dezw. 12 M. pto Tag. Bei einer durchschnitt- lichen täglichen BelegungSziffer von 220 Köpfen entfallen auf das halbe Jahr 122 914 M. an Einnahmen. Die Besoldungen der Aerzte und Apotheker erfordern 18890 M.. diejenigen der Schwestern und sonstigen Personals 10 906 M. und der Beamten 10 776 M. Steglitz  . Schwer gebüßt hat der in der Fichtestraße 71 wohnhaft gewesene 26jährige Kutscher Wilhelm D. eine Jugendtorheit. D. hatte sich in ein um 12 Jahre ättereSjunge? Mädchen" derart verliebt, daß er ihr alles opferte, lvaS er von seinem Arbeitsverdienst erübrigen konnte; selbst daS Mittagessen versagte er sich, um das dadurch er- sparte Geld in Form von Geschenken der Geliebten zu Füßen zu legen. AlS daS Mädchen in letzter Zeit dem jungen Menschen zu verstehen gab, daß er ihr gleichgültig sei, nahm er sich daS so zu Herzen, daß er zu sterben beschloß. Er kaufte sich einen Revolver und Herzen, daß er zu sterben beschloß. Er kaufte sich< ließ sich von dem nichtsahnenden Logiswirt den Mechanismus er- klären. Am Freitagmorgen knallten in seinem Zimmer plötzlich zwei Schüsse; die erste Kugel war fehlgegangen und an der Wand ab- geprallt, die zweite harte sich der auf dem Bette sitzende Selbssinord- kandidat in den Mund gejagt. Die zu Tode erschrockene Wirtin sorgte für Ueberführung des Schwerverletzten nach dem Lichterfelder  Krankenhause. Dort wurde festgestellt, daß das Geschoß die Zunge durchbohrt und auch sonst arge Verwüstungen angerichtet hat. Trotz Röntgenstrahlendurchleuchtung konnte bis jetzt jedoch der Sitz der Kugel nicht festgestellt werden. Der Leichtsinnige befindet sich heute außer Lebensgefahr, aber er hat die Sprache und da? Gehör verloren. Schmargendorf  . Dir Schmargcndorfer Gemeindevertretung genehmigte in ihrer letzten Sitzung die Eingemeindnng des bisher dem Eisenbahnfiskus gehörende» Geländes der FriedrichSrnherstraße, westlich vom Ring- vahnhof Halensee  . Die Gemeinde mußte sich verpflichten, die Straße zu regulieren, zu entwässern, zu pflastern und zu beleuchten und dem Fiskus daS Recht einzuräumen. Teile der Sttaße bei einer Er- Weiterung des Bahnhofes ohne weiteres mitzubenutzen. Ferner wurde der für die Entwickelung Schmargendorfs bedeutsame Bc- schluß gesaßt, auch nur einseitig regulierte Straßen für anbaufähig zu erklaren und den Grundeigentümern bei der Bebauung die pro- visorische Pflasterung der Straßenzüge auf ihre eigenen Kosten zur Bedingung zu machen. Weiftensee. Aus der Gemeindevertretung. In der letzten Sitzung fand eine Schöffenwahl statt, aus der Gemeindevertteter Rothe als gewählt hervorging. Genosse Schillert erhielt 7 Stimmen. Bei der Ersatzwahl zum KmStagSobgeordueten wurde Schöffe Rathmann mit 14 Stimmen gewählt, während Genosse Taubmann 11 Stimmen erhielt; außerdem lvurden drei weiße Zettel abgegeben. Dem Gemeindevorsteher Dr. Woelck ist der Tirel Bürgermeister ver- liehen worden; der diesbezügliche Beschluß einer geheimen Sitzung ist also zur Tatsache geworden, verschiedene Gönner behaupten, daß der Ruf Weißensees auS diesem Anlaß um einige Prozent gestiegen ist. Einer Befchwerde an den Justizminister, den aus dem Ort verzogenen Notar Kayser wieder zurückzuberufen, hat derselbe Rech- nu»g getragen und verfügt, daß der RechtSanlvatt Kayser vom 1. Juli ab wieder hierorts zu wohnen hat. Derselbe hatte seinerzeit seinen Fortzug damit bemündet, daß er eine seinen Ver- hältnissen entsprechende Wohnung nicht finden könnte. Eine zweite Notariatsstelle zu errichten, hat der Justizminister abgelehnt.