meinen, daß jeder Richter daran denken müſſe, es könne einmal eine Die Krisis in der italienischen Partei. mit einem von Fall zu Fall konkreten Geſeßesentwürfen gewährten
Strifis in
Revolution tommen, und um dem vorzubeugen, müsse so schnell wie möglich verurteilt werden. Eine größere Beleidigung der Richter kann es doch nicht geben.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Dem Zentrum gegenüber ist früher, als es noch um sein Recht stritt, auch dieser§ 130 angewendet worden, und das Zentrum hat fich damals gegen diese Rechtsprechung aufgebäumt. Gestern ist hier in Berlin wieder ein Prozeß auf Grund des § 130 geführt worden. Aus einer einfachen Broschüre, die in ruhiger verdient, in ihren Einzelheiten dargetan und mit Doku Man lud den Vorstand auf gestern früh zu einer gemeinsamen Weise für die Fortentwickelung der Arbeiterklasse eintritt, wurde menten belegt zu werden. Wenn sie dadurch nicht klarer Sigung ein, die aber natürlich nicht zu einer Versöhnung der deduziert, daß Aufreizungen zu Gewalttätigkeiten in ihr enthalten und verständlicher wird, so ist das nicht unfere Schuld. Besonders Gegensätze führen konnte. Der Vorstand, vertreten durch Guarino feien. Der Staatsanwalt beantragte ein Jahr Gefängnis, während befremdend ist hier ja gerade der völlige Mangel an Entwickelung, und Lerda, erklärte lediglich, daß er ein Vertrauensvotum in allen das Gericht zur Freisprechung tam. Schon der Titel der Broschüre das Fehlen jedes grabweisen Ueberganges von der offen anti- Fällen als Unterstüßung einer Regierungsrichtung, Gegen Volisverdummung, Bolfstnebelung und Volfsausbeutung!" Die schien ausgereicht zu haben, um gegen die Broschüre loszugehen. Das ministeriellen Haltung bis zur Gewährung eines politischen Votums nicht als Votum für fonfrete Projekte ansehen könne. Volk ist heute so gefnechtet und ausgebeutet, daß, wer es darauf auf- für das neue Kabinett. Fraftion nahm darauf einstimmig gegen de Felice, der nicht merksam macht, es zu Gewalttätigkeiten auffordert. Der StaatsBarteis, wohl aber Fraktionsmitglied ist die folgende von Ferri anwalt wies darauf hin, daß an einer Stelle der Broschüre es heißt: eingebrachte Tagesordnung an: Auf die Schanzen!" und er erflärte, das bedeute natürlich einen Aufruf: wirklich die Schanzen zu erstürmen! Der Angeflagte wies darauf hin, daß es an der Stelle weiter heißt:" Auf die Schanzen, stürmt den Wall, hinter dem das preußische Abgeordnetenhaus Wenn man das Eine wörtlich nähme, müsse man auch das Andere wörtlich nehmen. Ob aber das Gericht annähme, daß aufgefordert werde, die Leipzigerstraße zu stürmen? Das hat dem Gericht eingeleuchtet. In der Verhandlung rief der Staatsanwalt dem Gericht zu:„ Schrecken Sie nicht zurück vor dem Vorwurf einer
Votum. Niemand könne es der Fraktion verargen, wenn sie einem Rom , 10. März.( Eig. Ber.) guten Regierungsentwurf ihre Stimme gäbe. Warum sollte sie sie Die in furzen telegraphischen Berichten sfizzierte und durch daher einer Reihe guter Entwürfe verweigern, bloß weil dieſe weitere Depeschen voraussichtlich bald in ihren Endphasen angedeutete die Form eines Regierungs programms hätten? Er( Ferri) Entwidelung der Ereignisse, jene Entwickelung, die mit dem könne auch das Votum des Parteivorstandes nur in diesem Sinne Beschlusse der Fraktion endete, zugunsten Sonninos zu stimmen, auffaffen.
Tendenziustiz,
sondern verurteilen Sie den Angeklagten!" In allen kulturell bor. wärtsschreitenden Ländern würde man eine solche Aufforderung für eine schwere Beleidigung der Richter halten.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.)
Wir lassen den Tagesordnungen, die den Wert parteigeschichtlicher Dotumente haben, das Wort. Auf dem Parteitag von Bologna gelangte folgende Tagesordnung Ferri mit 16 304 gegen 14 844 Stimmen zur Annahme:
" In der Ueberzeugung, daß die Methode des Klassentampfes mit der Unterstügung einer Regierungsrichtung oder der Teilnahme eines Sozialisten an der Regierung unvereinbar ist, erklärt der Kongreß, daß für die umfassende Wirksamkeit der sozialistischen Partei vielfache Formen der täglichen Aktion nötig sind, die auf die Bildung des sozialistischen Klassenbewußtseins, auf die kritische Bekämpfung des Ausbeutungs- und Schmaioßer systems und auf die Eroberung wirtschaftlicher, politischer und administrativer Reformen gerichtet sein muß. und bestätigt auf der Grundlage der disziplinierten Unterordnung der Minorität und der gemeinsamen Arbeit aller Sozialisten die Einheit der Partei."
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" In der Ueberzeugung, daß das Proletariat kein politisches Vertrauen zu irgend einer bürgerlichen Regierung haben tann; erwägend, daß im gegenwärtigen Falle es den arbeitenden Klassen nicht nüglich wäre, die Rückkehr einer angeblich liberalen Regierung heraufzubeschwören, die in Wirklichkeit die Affaristen beschüßt und sich mit den Klerikalen verbündet, beschließt die sozia listische Parlamentsfratiion, für das Ministerium zu stimmen, um es nach seinen Taten bewerten zu fönnen, und erflärt sie sich schon jetzt bereit, zu energischer Opposition überzugehen, falls die Regierung gegen die Volksrechte Stellung nimmt oder sich schlaff zeigt in der Verwirklichung der angefündigten Reformen."
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Die Fraktion behielt sich vor, nach den weiteren Erklärungen der neuen Minister vor dem Votum noch einmal zu beraten. Die Regierung hat behauptet, sie wolle die Polen germanisieren. Diese Tagesordnung, die uns nicht danach angetan scheint, ver- Aus der Diskussion ist hervorzuheben, daß Turati vorschlug, Durch derartige Urteile aber kann man nur Haß und Verachtung schiedenen Interpretationen Spielraum zu bieten, hatte im April den ersten Saz zu streichen, und daß mehrere Abgeordnete, vor allem hervorrufen. Mir genügt der Antrag nicht, wenn er nur die jetzt 1904 feine aktuelle Bedeutung. Die Fraktion war bereits zur unser blinder Genosse Rigola, auf die Spärlichkeit des Promögliche, widersprechende Interpretation der Begriffe„ Gefährdung und auf seinen ausschließlich fonservativen des öffentlichen Friedens" und" Anreizung zu Gewalttätigkeiten" Opposition übergegangen, und die schlaffe reaktionäre Haltung der gramms Sonnino so unfaßlich dies scheinen mag beseitigen will. Ich würde für den Antrag stimmen von dem Stand- liberalen" Regierung verlockte wahrlich nicht zu einer veränderten Charakter hinwiesen. Trotzdem- punkt aus, daß der§ 130 zu beseitigen ist, daß wir ein anderes Taktik der Partei. Inzwischen sind keine neuen Elemente in das erfolgte die Annahme der Resolution Ferri einstimmig. Man Richtermaterial bekommen, und daß die Staatsanwälte durch wirk- politische Leben getreten. Die Politik Giolittis hat ihre Selbst- darf aber nicht glauben, daß hierfür das Programm des neuen lich unabhängige Leute ersetzt werden, daß sie nicht abhängige Be- zersetzung vollendet. Ihr Wahlsieg im November 1904, der der Sieg Kabinetts ausschlaggebend war. Dies ist ein echtes und rechtes amte sind, die nach dem politischen Wind von oben her horchen und der Unredlichkeit war und jene Stammer zeitigte, in deren marklos Programm konservativer Reform, dem man eine gewisse Einheitlichnicht der Gerechtigkeit zum Siege verhelfen. Wir sehen jetzt, daß schleimiger Masse jede Aktion versinkt, beschleunigte nur den Prozeß der feit, praktischen Sinn und Durchführbarkeit nicht absprechen fann. Verurteilungen und Freisprechungen wegen des Inhalts einer Broschüre bei demselben Gericht erfolgen, je nachdem, ob die Auflösung. Kann sein, daß neben diesem Prozeß sich die Neubildung Besonders die Abschaffung der Präventivbeschlagnahme der Zeitungen Auch die süditalienische Frage, das Verhandlung am Montag oder am Mittwoch stattfindet: Montags um einen gefunden bürgerlichen Kern, um ein ehrliches Reform ist freudig zu begrüßen. erfolgt Freispredning, Mittwochs Verurteilung. programm vollzog. Wir fönnen es auch nicht als ausgeschlossen Eisenbahnproblem, die innere Kolonisation finden Anbahnungen zu Bei der Beratung über die Fassung des§ 130 wurde seinerzeit erklären, daß Sonnino den Mittelpunkt dieser bourgeoisen Reaktion einer friedlichen Lösung, und für den Ausbau der Arbeiterausdrücklich betont, daß die Aufreizung zur Gewalttätigkeit" die gegen die Fäulnis und Stagnation der herrschenden politischen Clique versicherung, für die Gründung eines Arbeitsministeriums find VerBedeutung habe, daß eine Gewalttätigkeit eingetreten sein müßte, bildete. Nur haben wir keinerlei Beweis für diese Annahme. fprechungen gegeben worden. Was aber in dem Programm fehlt, wenn eine Verurteilung erfolgen solle. G3 genügt aber jetzt, daß Sonnino hat manche Rede gehalten, hat wader gegen das das sollte gerade die sozialistische Fraktion am wenigsten vergessen: Tatsachen festgestellt werden, die darauf hindeuten, daß in irgend Ministerium gestimmt, aber wir wüßten nicht, woher er das Ver. Es fehlt die Herabfeßung des Kornzolles, die Kon welcher Zukunft mal vielleicht die Junker Gewalt anwenden es sei vertierung der Rente, das Gesetz über die Ehescheidung, werden, wenn ihnen auf gesetzlichem Wege ihre Vorrechte genommen trauen gewonnen haben könnte, das ihn heute umgibt. werden sollen: Wenn die Sozialdemokraten auf gefeßlichem Wege denn, daß dieses Vertrauen, von Giolitti enttäuscht, sich an Sonnino das doch in der Thronrede versprochen worden ist. Es fehlt die für die Rechte der Arbeiterklasse eintreten, so werden die Junker geflammert habe, einfach aus dem psychologischen Bedürfnis nach Erweiterung des Wahlrechts, für die Sonnino doch in seiner Kanaufgereizt, und die Sozialdemokraten müssen bestraft werden! Das einem Anhaltspunkte oder aber aus dem Verlangen: das, was didatenrede eingetreten war. Das Programm Sonninos ist also ein heißt: Klassenjustiz in der schlimmsten Weise, Klassenjustiz, die be- Giolitti nicht war, in irgend einem anderen Staatsmanne zu fonservatives Reformprogramm, nicht mehr und nicht weniger. Ein trieben werden muß, solange der§ 130 besteht. Wenn die polnische perfonifizieren. Man fagte sich: Sonnino hat allezeit Giolitti be- folches mag dem Lande nützlich sein, tausendmal nüzlicher als die Partei für die höheren Zölle eingetreten ist und damit selbst lassen- fämpft, er ist also anders als Giolitti, frei von den Fehlern, die Phrasenpolitit a la Giolitti, aber nie und nimmer ist es der soziapolitik getrieben hat, so darf sie sich auch nicht darüber beklagen, dieser hatte, er ist sein Gegenpart, tann also fein Opportunist sein, liftischen Bartei nützlich, fich den Zweden eines konservativen Prowenn die Klassenjuftig gegen sie angewendet wird. Ich bitte Sie, dem Antrage in der Erwartung zuzustimmen, daߧ 130 böllig bes fein Mann der Phrase. Und so geschah das Unglaubliche, daß bei gramms unterzuordnen. Man lasse die innere Logik der Dinge sich seitigt wird. Notwendig ist aber eine den ersten Anzeichen der vorigen Krise der Avanti" dem vollziehen: Repräsentieren die Konservativen um Sonnino den geGedanken eines Ministeriums Sonnino offen seine Sympathie funden und tüchtigen Teil des italienischen Bürgertums, so werden fie auch die Kraft haben, sich durchzusetzen; repräsentieren sie ihn aussprach. In der Tat war der Etel, den die verlogene Phrasenpolitit nicht, nun so braucht sich die Partei wahrlich nicht um ihr Siegen der Liberalen" erregte, tief und berechtigt; man konnte verstehen, oder Unterliegen zu fümmern. daß das bloße Ende dieser Aera als eine Erleichterung empfunden Zweifellos war die Fraktion formell im Recht, als sie über Abg. Dove( frs. Vg.): Ich möchte nicht, daß der Eindrud er wurde auch von den Sozialisten, die sonst keine Veranlassung das Botum des Parteivorstandes zur Tagesordnung überging. Durfte wedt würde, als ob das Gefühl des Erstaunens über diese Gerichts- haben, feine Unterscheidungen zwischen einer Fraktion der Bour- sie aber einem Barteitagsbeschluß das gleiche widerfahren urteile nur bei den Mitgliedern der sozialdemokratischen Partei vor geoisie und der anderen zu machen. Es wäre nun wohl bei dieser lassen? Wir glauben das nicht und glauben auch nicht, daß sie handen sei. Es läßt sich nicht leugnen, daß die zugespizten nationalen Gegenfäße ihre Schatten in die Justizpflege hinein rein beschaulichen Befriedigung geblieben, wenn nicht Fortis durch bei ihrem Tun einen auch nur minimalen Bruchteil der Parteinationalen Gegenfäße ihre Schatten in die Justizpflege hinein eine geringe und schwankende Mehrheit gestürzt worden wäre. genossen hinter sich hat. werfen. Ich habe selbst eine Anflage gesehen, in der die Eröffnung des Hauptverfahrens beantragt wurde, weil Dieser Umstand scheint unserer Fraktion den Gedanken eingegeben Auch die Stellung des Zentralorgans, des„ Avanti", ist die es in einer Schrift heißt:„ Eisern ist die Hand des zu haben, daß ihr die Pflicht zufalle, die Rückkehr der Clique Fortis denkbar schwierigste geworden: durch den Uebergang zum preußischen Systems, die unser polnisches Leben bedrückt, es scheint Giolitti zu verhindern. Ministerialismus setzt sich das Blatt in Widerspruch zum Partei als sollte unser Geist und unsere Energie erdrückt werden." Nebenbei gesagt es ist dies wirklich eine Nebensache findet borstand, dem die Oberaufsicht über die politische Stellung der Wenn daraus der Schluß auf Aufreizung zu Gewalttätigkeiten diefe Auffassung in den Tatsachen keine Bestätigung: die äußerste Beitung zukommt. Man scheint die Lehren der jüngsten Vergangengezogen wird, so zeigt dies, daß der Paragraph 130 eine Linte, nicht aber die sozialistische Partei allein, konnte durch ihre heit vergeffen zu haben, man scheint sich nicht mehr zu erinnern, Klausel wie der Grobeunfugsparagraph geworden ist. Als einmal ein ungewandter Nachtredakteur der Frankfurter Zeitung " Stimmenzahl die Wage zur einen oder zur anderen Seite fenten. daß vor gar nicht langer Zeit nicht nur die Existenz des waren dem Ka Avanti", sondern auch die Einheit der italienischen Partei am das Telegramm:„ Vom Auswärtigen Amte ist Herr v. Bülow hier". Die Radikalen mit einigen 30 Stimmen Fraktion der an dessen Ende fich als Telegrammschluß ein Kreuz befand, in binett sicher, die Kleine Republikaner hatte Ministerialismus zugrunde zu gehen drohte! Will man das einmal folgender Form in die Zeitung jezte:" Vom Auswärtigen Amte ist sich in konfequenter Anwendung ihrer Brinzipien zur mißglückte Experiment heute wiederholen, unter ungünstigeren Be Herr b. Bülow hier verstorben"( Große Heiterkeit), da Opposition geschlagen: der kleinen Schar der Sozialisten fiel die dingungen und bei weit wertloserem Einsaz? fühlte sich die Familie Bülow natürlich etwas beunruhigt. Verantwortung für den Ausgang des Votums also noch nicht einmal Der Nachtredakteur wurde angeklagt und zwar wegen groben zu, ganz abgesehen davon, daß ein Ministerium der Rechten und Unfugs.( Große Heiterkeit links.) Das Gericht aber wollte die des Zentrums aufhört lebensfähig zu sein, wenn es den 16 oder Familie Bülow nicht als" Bevölkerungsklasse" ansehen,( Große Seiterkeit) fondern fragte erst bei den Bolizeidirektionen verschiedener 20 Stimmen der Sozialisten seine parlamentarische Existenz berStädte an, ob dort Beunruhigungen weiter Kreise durch dieses falsche Telegramm stattgefunden hätten.( Stürmische Heiterkeit.) Das war nicht der Fall, und der Redakteur wurde freigesprochen. Der§ 130 ist ein ebensolcher Kautschutparagraph wie der des groben Unfugs. Ob er ganz abzuschaffen sei, fann fraglich sein. Jedenfalls ist ein Zustand ohne§ 130 besser als der gegenwärtige.( Beifall links.)
Reform der Klaffenjustiz an Haupt und Gliedern, der Ersatz der Berufsrichter durch aus allen Kreisen der Bevölte. rung gewählte Richter. Wenn das erreicht sein wird, so werden folche dem Volte ins Gesicht schlagende Urteile nicht mehr möglich fein.( Beifall bei den Sozialdemokraten.)
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danten muß.
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Parlamentarifches.
Militärisches Allerlei.
Die Budgetkommission des Reichstages trat gestern in die Beratung des Militäretats ein. Abg. Genosse Hue brachte Geschütz optierungen zur Sprache. Nach Ansicht von Sachfennern enthalten die für die deutsche Feldartillerie bestimmten Geschütze im Verschluß schwere Konstruktionsfehler, die unter Umständen das Leben der Betechnischen Details und betonte, seine Darlegungen bezwecken natürdienungsmannschaften gefährden. Genosse Hue erörterte eingehend die lich feineswegs, auf eine Verbesserung der Mordwerkzeuge hinzuarbeiten, sie sollen nur dem Schuße der Bedienungsmannschaften dienen, die nach dem Urteil von Gewährsmännern an Leib und " In Erwägung, daß die sozialistische Aktion im Lande nicht Leben gefährdet feien, wenn der jetzige Verschluß an den Geschützen von der im Parlamente zu trennen ist und daß daher der Partei- belassen werde. Der Kriegsminister erklärte, ein Geschütz vorstand die Stellung der Partei gegenüber den heute an der und Verschlüsse, wie sie der Abg. Hue beschrieben habe, Spiße der italiemschen Regierung stehenden Personen nicht un- existieren in der deutschen Armee überhaupt nicht.
Angesichts der in der Parteipreffe zutage tretenden Tendenz, bei dem nächsten politischen Votum für Sonnino zu stimmen, be fchäftigte sich also der Parteivorstand mit der Frage in Abwesenheit Ferris, der andere, nach Festsetzung der Sizung übernommene Ver Abg. Bachem( 3.): Eine nationale Tendenz tann an sich noch bekanntlich die römische Parteifraktion ausgeschlossen hat. Die NeAbg. Bachem( 3.): Eine nationale Tendenz tann an sich noch pflichtungen für dringender hielt, und in Abwesenheit Biffolatis, den nicht strafbar sein. Der größte Teil dieses hohen Hauses ist der Meinung, daß Justiz und Politit scharf zu trennen sind. Die Dinge, folution, die einstimmig zur Annahme gelangte und über die wir die bestraft sind, sind nicht so schlimm wie die Urteile, die der am 7. d. M. telegraphisch kurz berichteten, hatte folgenden Wortlaut: polnische Redner besprochen hat. Man hat das Gefühl, daß die Richter in der Ostmart nicht über den politischen Kämpfen gestanden haben. Der§ 130 darf nicht dazu benutzt werden, alles das zu bestrafen, was nicht als Hoch- und Landesverrat bestraft werden kann. Die Resolution wendet sich aber an die falsche Adresse. Das Reichsgericht hat nur das Recht einer rechtlichen Nachprüfung; es tann oft nicht anders als die Urteile der vorderen Instanzen bestätigen. Wir wollen deshalb, daß das Wort„ Reichsgericht in der Resolution fortgelassen wird und diese dadurch eine allgemeine Tendenz erhält.
Abg. Jessen ( Däne) verliest ein plattdeutsches Gedicht, in dem Dänemart verhöhnt wird und stellt diesem ein dänisches gegenüber, das als Aufreizung aufgefaßt sei.
Abg. Bruhn( Antis.) tritt ebenfalls für die Resolution ein. Abg. v. Chrzanowski( Bole) erklärt das Einverständnis der Antragsteller mit der Streichung der Worte seitens des Reichs. gerichts".
Die Resolution wird unter Streichung der Worte feitens des Reichsgerichts" angenommen. Gegen die Resolution stimmen die beiden konservativen Parteien und die Nationalliberalen!
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Der
beachtet lassen tann; in Erwägung, daß das Proletariat in jeder Die deutsche Feldkanone Modell 96, sei unzähligen und Regierung nur die Interessenvertretung der herrschenden Klasse gründlichsten Prüfungen unterworfen worden, die, ebenso wie die sehen kann; unter Berufung auf die vom Parteitag zu Bologna feitherige Benutzung der Geschüße ergeben haben, daß Deutschland angenommene Resolution Ferri, die in folgerichtiger Anwendung mit dieser Kanone ein vorzügliches Geschüz befizze, das, wie er der Methode des Klaffenkampfes jeder Regierungsrichtung die hoffe, Generationen überdauern werde. Dieser kühnen Behauptung Unterstüßung verweigerte; in Erwägung ferner, daß seit dem fügte der Kriegsminister einen feierlichen Protest dagegen an, daß Parteitag von Bologna teinerlei neue Geschehnisse eine Aenderung der Kriegsverwaltung jemand zutraue, fie stelle mangelhaft in der Stellung der Partei rechtfertigen könnten, und tonstruierte Geschüße in den Diensi. Genoffe ue hielt seine Dardaß die jedem Ministerium versprochenen Re- legungen aufrecht, weil er fest auf seine Gewährsmänner vertraue, formen eine Täuschung sein werden, folange die ganze die bestimmt behaupten, der neuerdings an dem genannten Geschütz italienische Politik und Finanz durch untontrollierbare angebrachte Kompromißverschluß enthalte schwere Fehler. Verpflichtungen an Interessen gebunden bleiben, die dem Laude Abg. Roeren, unterstützt von seinem Fraktionskollegen Erzberger , fremd find: fordert der Vorstand der italienischen Partei das tritifierte die zahlreichen und seiner Ansicht nach oftmals völlig unnügen organisierte Proletariat auf, die Agitation für die wichtigsten Stellen von Plazmajoren und ähnlichen Chargen. Auf der„ Festung" Eroberungen auf dem Gebiete der Volksrechte, des politischen Königstein( Sachfen), wo nur eine Kompagnie liegt, ist ein Einflusses und der wirtschaftlichen Verbesserungen zu verschärfen Kommandant, ein Plazmajor und ein Adjutant vorhanden. Aehnlich ohne Rücksicht auf Kleinliche Opportunitätsgründe, und spricht den steht es in vielen anderen Garnisonen. Die Leute stehen sich nur Wunsch aus, daß die parlamentarische Vertretung der Partei, ob- gegenseitig im Wege; die Stellen seien wohl nichts weiter als wohl sie dem Parteivorstande gegenüber autonom ist, wie dieser Sineturen. Die Militärverwaltung führte dagegen haltlose ihre Aftion den Kongreßbeschlüssen unterordnen werde, dem Gründe" ins Feld. So führte ein sächsischer Offizier für die NotMinisterium Sonnino jede offene oder versteckte Unterstügung verwendigkeit der drei monierten Chargen auf dem Königstein an, der weigernd und ihr Vertrauen nicht in parlamentarische Kombi- Blazmajor müsse u. a. auch als Standesbeamter fungieren. Bom parlamentarischen Bureau Baate- Guttmann erhalten wir nationen segend, sondern in die Solidarität und Organisation der An die historisch bekannten Rangstreitigkeiten auf dem Regensburger folgende Bufchrift: Arbeiterklaffe." Reichstag erinnerte die weitere Debatte über die beiden Ulmer Das heute vorliegende amtliche Stenogramm der SonnabendAuch diese Tagesordnung scheint uns von jeder Zweideutigkeit Blazmajore( einen bayerischen und einen württembergischen). fizung bestätigt den sachlichen Inhalt der in der Dienstagnummer erschienenen Berichtigung des Genossen Richard Fischer. Die irrtüm frei zu fein. Trotzdem erklärte Ferri in der Fraktionssizung vom Das Zentrum wollte einen davon streichen. Ein bayerischer Oberst liche Wiedergabe mancher Stellen der Fischerschen Rede im Reichs- 8. März: er stände ganz auf dem in ihr vertretenen Standpunkte, fetzte auseinander, es tönne höchstens den württembergischen Blaz tagsbericht erklärt sich daraus, daß der Redner von seinem Blaze was aber feineswegs seine Absicht ausschlösse, beim nächsten da laut Staatsvertrag die Bayern sich nicht von Offizieren einer major streichen, weil die bayerische Stelle auf Reservatrecht beruht, politischen Votum für Sonnino zu stimmen! Ein politisches fremden" Macht tommandieren lassen. Ergebnis der hochpolitischen Botum bedeute, so sagte er, nicht die Unterstützung einer Re- Debatte: der Plazmajor auf Königstein wurde als fünftig weggierungsrichtung", sondern sei schlechthin auf eine Linie zu fezen fallend bezeichnet. Mit dieser köstlichen Randbemerkung versehen,
Das Haus vertagt sich.
Nächste Sigung: Donnerstag 1 Uhr( Nachtragsetats für die Kolonien). Schluß 5 Uhr.
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aus sprach und der Journalistentribüne den Rücken zuwandte.
C. Baake.
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