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Der Kriegsminister auf Schleichwegen.

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Berlin   una amgegend.

Deutfches Reich.

Achtung, Mühlenarbeiter! Die Firma A. Tiede in Branden­ burg   a. S. ist für Müllerarbeiter und Maschinenpersonal gesperrt. Es find Forderungen eingereicht, um die Löhne von 21-22,50 M. auf 26 M. zu erhöhen. Bewilligt wurden ein, eineinhalb und einigen fogar ein ganzer halber Pfennig. Dieses Angebot ist dankend ab­gelehnt worden und die Kündigung zum 24. d. Mis. eingereicht. Vorstand des 1. Gaues.

Streif in Saarabien.

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wies man ihn aus dem Saale; er wollte sich entfernen, blieb Achtung, Dachbeder Berlins   und Umgegend! Wegen forts As Anfang vorigen Jahres Madsen, der Kriegsminister des aber auf Ersuchen einer Anzahl Versammlungsbesucher, gefeßter Verweigerung des tarifmäßigen Fahrgeldes haben die Kol­erften Linten Ministeriums, zurücktreten mußte und schließlich darunter auch Gegner, die ihm versprachen, zu beantragen, legen der Firma Lemnizer, Lichterfelde  , die Arbeit niedergelegt. das Ministerium selbst in die Brüche ging, trug dazu daß ihm das Wort erteilt würde. Die christliche Mehrheit Die Werkstelle ist bis auf weiteres zu meiden. Die Ortsverwaltung. wesentlich der Umstand bei, daß auf der staatlichen Gewehr- wies jedoch den Antrag ab. Karl Görnik, S 59, Schinkestraße 25. Am Schluß der Versammlung fabrit Schußwaffen für das damals noch gegen Japan   entstand eine Schieberei, wobei der Versammlungsleiter Strieg führende Rußland hergestellt wurden. Unser Parteigenoffe Alaufen hatte diefe gegen das Völkerrecht verstoßenden Waffen- bon Müller am Halse gepackt worden sein will. Das war die Tieferungen enthüllt, und sie mußten natürlich dann eingestellt werden. lebengefährdende Handlung. Nachdem der Krieg beendet war, begann man jedoch wieder mit der In der Verhandlung erklärte der Saalbesizer, daß es nur Waffenfabrikation für Rußland  , wogegen ja nun allerdings vom völfer- der Besonnenheit Müllers zu verdanken gewesen rechtlichen Standpunkt aus nichts einzuwenden ist. Juzwischen ent- sei, daß es nicht zu Tätlichkeiten fam; er habe die deckte Klausen  , daß im Budget des Kriegsministers nicht das Geringste Leute durch gütliches Zureden สิน beruhigen ge- Buzug ist fernzuhalten. Verband deutscher Mühlenarbeiter. von einem Ueberschuß aus diesen Lieferungen zu finden war, und sucht. Die christlichen Angaben von dem tätlichen An­ohne zu verdienen, konnte doch wohl die Staatsfabrik nicht für eine fremde griff erwiesen sich als unchristliche Flunkereien. Macht arbeiten. Der Verdienst floß nun aber nicht in die Staatstaffe, Ein anderer Zeuge fagte aus, ein christlicher Redner habe sondern wurde mit Umgehung des Bewilligungsrechts des Reichstags für Munition und andere Militärzwecke verbraucht. Klausen   brachte jedesmal, wenn ein Zwischenruf erfolgte, jeine beiden Rock­Man könnte es für einen verspäteten Faschingsscherz halten, die Sache im Finanzausschuß, dessen Mitglied er ist, zur Sprache, schoße gehoben und den Gegnern den Hintern gezeigt. wenn man die Nachricht liest, daß im Herzen des Stummschen denn auch große Ueberraschung hervorrief. Man Müller erhielt wegen Hausfriedensbruchs 20 M. Geldstrafe, Königreiches, in dem Lande, wo es nach den Zeugenaussagen diverser den Kriegsminister zur Rechenschaft, und er mußte eingestehen, daß weil er nicht auf die erste Aufforderung hin den Saal ver- Bürgermeister, unabhängiger Knappschaftsärzte, verschiedener Fabrik­im vorigen Jahre über 63 000 kronen verdient worden waren, die ließ; im übrigen wurde er freigesprochen. befizer im Hilger- Krämerprozeß feine Armut gibt, wo die Arbeiter­er größtenteils bereits in seinem Ressort verbraucht hatte! Den Die gesamte deutsche Zentrumspresse hat damals den frauen, nach der Aussage des Scharfmachers Vopelius im gleichen Ueberschuß aus den jetzt in Ausführung begriffenen Bestellungen Fall als einen Beweis für den Terrorismus der freien Prozeß, die ersten Gemüse kaufen und weiße Handschuhe( das Paar berechnete er auf ungefähr 70 000 kronen, und diese Summe burn wurde num nachträglich in das Einnahmenkonto des Budget Gewerkschaften  " breitgetreten und Müller als den größten zu 28 Pf.) tragen, in dem Lande, wo das soziale Königtum" zur vorschlages aufgenommen. Rohling aus der Partei der Intelligenz bezeichnet. Erwiesen höchsten Vervollkommnung gebracht ist, die Arbeiter in den Ausstand Am 13. d. M. hat sich nun das Folkething mit der Angelegen- ist durch den Prozeß nur das eine, daß Müller bestrebt getreten sind, weil das Unternehmertum die Fesseln gar zu straff gezogen hat. heit befaßt. Außer von unseren Parteigenossen wurde das war, einen Radau zu verhüten, daß dagegen die Christ­Bei der Firma Leo Reppert, Glashütte, in Friedrichsthal haben Treiben des Kriegsministers von dem Radikalen Bahle und lichen das möglichste taten, um zu provozieren, und daß 102 Arbeiter die Arbeit eingestellt. Genannte Sütte beschäftigt fich auch von dem Moderaten Neergaard verurteilt. Die Liberalen ein christlicher Redner die guat Sach" nicht mit Vernunft mit der Produktion von Flaschen, namentlich Bier- und Weinflaschen. fuchten natürlich ihren Minister zu entschuldigen und spielten gründen, sondern mit seinem Hintern verteidigte, der vielleicht Ein geübter Flaschenmacher erzeugt täglich bei gutem Rohmaterial dabei eine ebenso traurige Rolle wie Christensen selbst, der das wahre Gesicht" der Chriftlichen ist. 330-350 Flaschen. Diese Flaschen werden nur dann voll in bekanntlich Kriegs-, Marineminister und Ministerpräsident in einer Rechnung gestellt, wenn sie bei der Prüfung als gut bezeichnet Person ist. Er gab schließlich das Versprechen ab, daß von jetzt werden. Ob die Schuld für die schlechte" Ware am Arbeiter oder an alle Ueberschüsse der Gewehrfabrit in die Staatstaffe fließen Wie uns seitens der Organisationsleitung mitgeteilt wird, am Material liegt, spielt teine Rolle. Seit längerer Zeit beklagen follen. Mit Recht konnten die Konservativen sagen, daß das Verhalten haben die Rigdorfer Schneider beschlossen, in den Ausstand sich die Arbeiter über schlechtes Rohmaterial, wodurch sie nichts verdienen könnten. Reklamationen blieben erfolglos. Mitte dieser ihrer Minister dem Reichstag gegenüber eher zu entschul­digen war, als das Christensens. Die fonfervativen Minister Zur Lohnbewegung in den Wagenfabriken. Bisher ist nur Woche hatte dann die Drangsalierung ihren Höhepunkt erreicht. Einer ganzen Anzahl Arbeiter wurde die ganze Produktion gingen bei ihren Verfassungsbrüchen mit offener Bru- in einem Betrieb, allerdings dem größten( Gebr. Beermann annulliert. Anderen wurden 20, 30, 40, 50 Stüd von über 300 talität vor. Was wider den Willen des Follethings ausgegeben in Treptowy), den Forderungen der Arbeiter entgegengekommen Stüd als gut angeschrieben, die übrigen verworfen. Die Höchst­wurde, stand nachher im Ausweis. Christensen aber nimmt in seinem worden. Betvilligt wurde die Verkürzung der Arbeitszeit auf Reffort Gelder ein und gibt sie aus, ohne daß die Oeffentlichkeit 51% Stunden wöchentlich( bisher 55% Stunden). Ferner wurden bei muß aber eingeschaltet werden, daß es mit den zurückgewiesenen zahl der als" gut" angerechneten Flaschen betrug 120 Stüd. Hier­etwas davon erfährt, obgleich die Verfassung ausdrücklich bestimmt, seitens der Betriebsleitung Lohnerhöhungen zugebilligt; desgleichen Flaschen fast durchweg genau so geht, wie früher mit den genullten daß alle Ausgaben vom Reichstag bewilligt sein müssen!- sollen die allgemeinen Mißstände beseitigt werden. Die Herren Wagen der Bergarbeiter: fie werden ebenfalls verkauft, woraus fich Gebr. Beermann erklärten, von einem großen Teil der vor- auch die Neigung, recht viel Flaschen zurüdzuweisen, erklärt. Ani vor- agen gebrachten Mißstände keine Ahnung zu haben und versprachen, für Lohntage, als die Arbeiter, meistens Väter zahlreicher Familien, Abhülfe Sorge zu tragen. Um in Zukunft die Wünsche der Arbeiter ihre paar Pfennige einer war dabei, dem noch einige dreißig zeitiger zu hören, wurde auch von seiten der Betriebsleitung die Pfennige ausbezahlt wurden bekamen, wurden die Arbeiter bei Errichtung eines Arbeiterausschusses gewünscht, der sofort in Serrn Reppert nochmals vorstellig, um Abhülfe herbeizuführen, Funktion treten soll. Ferner hatte die Firma Lange u. Gut jedoch vergebens. Darauf weigerten sich die Arbeiter, die fast alle seit, Frankfurter Allee  , Zugeständnisse gemacht, indem sie nament- unorganisiert sind, weiter zu arbeiten, da ihnen nicht zugemutet lich die 10prozentige Lohnerhöhung bewilligte. Zu einer Ver- werden könnte, umsonst zu arbeiten. Nachdem die Arbeit eingestellt fürzung der Arbeitszeit auf 52 Stunden wöchentlich war jedoch die war, wählten sie sich eine Kommission, die sich mit dem Unter­Betriebsleitung nicht zu bewegen. Die Arbeiter haben sich vorläufig nehmer in Verbindung sehen sollte. Aber allemal wurden sie, wie damit einverstanden erklärt. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, daß es bei einem faarabischen Scharfmacher nicht anders möglich ist, es in diesem Betriebe zur Arbeitsniederlegung kommt, wenn die brüst zurückgewiesen. Er erklärte vielmehr, wenn die Arbeiter nicht Firma nicht noch in letter Stunde die Verkürzung der Arbeitszeit binnen 5 Minuten die Arbeit aufnehmen würden, er die Defen zu= bewilligt. Bei der Firma Neuß  ( Inhaber Trub  ), Friedrich- schmieren ließe, was auch, nachdem die Arbeiter sich weigerten, straße, arbeiten die Arbeiter weiter, da sich dieselben der Bewegung geschah. In allen Tonarten haben die ganze Jahre hindurch die nicht anschließen wollen. Herr Truz fezt alles daran, seine Arbeiter Unternehmer und die ihnen ergebene Scharfmacherpresse von dem von der Bewegung fernzuhalten. In folgenden Betrieben wurde Wohlwollen gesungen, das sie den Arbeitern entgegenbringen. In die Arbeit eingestellt: Stühlstein, Charlottenburg  ; Leuschner der leider hier noch vielfach anzutreffenden Raivität haben die ( in Firma 2. Rühe), Ente- Play; Franke, Inselstraße; Arbeiter ihnen vertraut, welches Vertrauen nun bei der ersten Kliemt, Neue Königstraße, und Gebr. Wienice, Bantom. Gelegenheit jämmerlich Schiffbruch gelitten hat. Alle an sie in In allen diesen Betrieben konnte auf gütlichem Wege feine Einigung Wort und Schrift gerichteten Ermahnungen, sich zu organisieren, erzielt werden und mußten die Arbeiter in den Ausstand treten. haben sie in den Wind geschlagen, bis es ihnen jetzt wie Schuppen Bei der Firma 2. Rühe sind auch gestern die Schmiede in den von den Augen fiel, welchen Fehler sie begangen. Obgleich der Solidaritätsstreit eingetreten. Wir ersuchen, nach allen diesen weitaus größte Teil der Arbeiter keiner Organisation angehörten, Firmen den Zuzug von Stellmachern, Tischlern, Ladierern, Sattlern, hat der Deutsche   Glasarbeiterverband ihnen Unterstüßung zugesichert, Schmieden und Metallarbeitern aller Branchen streng fernzuhalten. so daß sie nicht von vornherein zur bedingungslosen Aufnahme der Arbeiterfreundliche Blätter werden um Abdruck gebeten. Arbeit gezwungen sind.

Amerika.

Ladierte Sozialisten." Das Philadelphia Tageblatt" be­spricht eine Konferenz zwischen Reformern und Sozialdemokraten, die kürzlich im Haufe des jungen Millionärs Anton Phelps Stocks in Norton( Staat Connecticut  ) stattfand. Da waren sehr reiche und wohlmeinende Leute, die mit den Sozialdemokraten konferieren wollten, um etwas für die Weltverbesserung einzuleiten. Phelps selbst ist als Philantrop bekannt und machte vor einiger Zeit erst von sich reden, als er eine arme jüdische Zigarrenmacherin heiratete. Unter den bei der Konferenz anwesenden Sozialisten waren Hillquit von New York   und Berger von Milwaukee, beide wohl bekannte Parteigenoffen. Die kapitalistische Preffe, die von der Konferenz angelegentlich Notiz nahm, sprach mit viel Anerkenming von dem Verhalten der Sozialisten: Hillquitt habe durch seine Be­redsamkeit und die Wahrheit seiner Ausführungen Sensation er­regt und Berger sei ein eminent praktischer Mann." Brisbane  , der Chefredakteur der Searst"-Zeitungen, der ebenfalls an den Beratungen teilnahm, erklärte: Es scheint mir, daß wir, mit Aus nahme der Sozialisten, nicht recht wissen, was wir wollen. Die Sozialisten allein scheinen Bernunft und Logit, ein festes Pro­gramm für fünftige Arbeit und einen helleuchtenden Leitstern zu haben. Mister Bergers Rede hatte die Kraft von Martin Luther  in fich." Die Konferenz zeitigte teinen Erfolg. Das" Tageblatt" gibt den Rat, an den ladierten Sozialisten" nicht unnüßer Weise die Zeit zu verschwenden: Wenn sie nicht von selbst zur Partei fämen, so solle man sich nicht weiter um fie bemühen. Es find Reformer in großer Zahl und in allen Schattierungen vorhanden. Sie mehren sich, je schärfer die sozialen Gegenfäße sich zuspißen; fie nennen sich immer Reformer", nie" Revolutionäre  ". Oft haben fie auch große Massen hinter sich, aber nur vorübergehend; sie sind politische Eintagsfliegen.

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Soziales.

Mißbrauch einer Betriebskrankenkaffe zu Terrorismuszweden. Den Betriebsführern des Karlswertes in Mülheim am Rhein  , einer etwa 6000 Arbeiter beschäftigenden Draht- und Kabelfabrik, wurde folgendes Schriftstück zugestellt:

Das Gefretariat teilt Ihnen nachstehenden, Ihr Ressort be­treffenden Beschluß des Vorstandes vom 2. März mit: Der Vor­stand beschließt, daß die Kontrolle seitens unseres Arbeitgeber verbandes oder befreundeter Verbände gesperrter Arbeiter fünftig nicht mehr bei den sämtlichen Betrieben, sondern aus schließlich bei der Abteilung Krantentasse ge­führt werden soll. Zur Durchführung einer wirksamen Kontrolle werden die Herren Betriebsführer angewiesen, die von ihnen unter dem üblichen Vorbehalt angenommenen Arbeiter unter Mitgabe der sämtlichen Papiere, insbesondere der Abkehrscheine, an die Krankenkasse zu verweisen. Die Papiere der nach Einsicht der Sperrlisten und nach stattgehabter ärztlicher Untersuchung endgültig angenommenen Arbeiter gelangen mit Ausnahme der Quittungstarte wieder an die Betriebe zurück. Karlswerk, den 3. März 1906.

Breisig."

Aus dem fauberen Blane wird ja nun nichts werden, nachdem

zu treten.

Deutscher   Holzarbeiter- Verband. Deutscher   Metallarbeiter­Verband. Berband der Sattler. Vereinigung der Maler, Lackierer usiv. Verband der Schmiede. Zahlstellen Berlin  .

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Husland.

Deutsche   Gummiarbeiter werden davor gelvarnt, jekt nach Odense   zu reisen, da dort ein Streit auf der Skandinavisk Gummi. fompagni" herrscht.

In der Wäschefabrik von J. W.   Hauser in Tepli ( Böhmen  ) find die dort Beschäftigten ausgesperrt worden. Es wird ersucht, Zuzug nach dort fernzuhalten.

Ein Buchbruckerstreik in Frankreich  .

Paris  , 19. März. 1500 Arbeiter, Sezer und Druder der Druckerei Paul Dupont in Levallois- Porret, legten die Arbeit nieder; sie verlangen eine Lohnerhöhung. Um ihre Solidarität zu befunden stellten 250 Arbeiter der Filiale dieses Hauses in der Rue Montmartre die Arbeit ein. Der Druck der in dem hiesigen Hause Paul Dupont gedruckten Zeitungen ist für heute gesichert. Ein Bwischenfall ist bisher nicht vorgekommen.

Die Möbeltransportarbeiter, Packer und Kutscher von den Firmen A. Schäfer sowie Schubert u. Ko.( in Frage tommen 90 Mann) legten am Montagmorgen die Arbeit einmütig febung ihrer am Mittwoch, den 14. März eingereichten Lohnforde nieder, nachdem die eingeleiteten Verhandlungen bezüglich Durch rungen refultatios verlaufen waren. Die Bader   und Kutscher ver langen einen Lohn von 28 resp. 25 M. pro Woche, bei einer Ar­beitszeit von 6-7 Uhr täglich inkl. 2 Stunden Pause. Die Ueberstunden sollen mit 50 Pf. pro Stunde, Nachtarbeit mit 50 Pro­zent Aufschlag zum Lohn bezahlt werden. Die Arbeiter fordern einen Sohn von 4,50 M. pro Tag, während der stillen Zeit, und für die Zeit vom 10. März bis 10. April und vom 10. September bis 10. Oftober eines jeden Jahres 5,50 M. pro Tag. Außerdem Be zahlung der Sonntagsarbeit und Regelung der Spesensätze bei Touren resp. Umzügen nach außerhalb für Bader  , Kutscher und Ar- Die amerikanischen   Grubenarbeiter bekunden ihre Friedensliebe, beiter. Die Firma Schäfer hat den Kommissionsmitgliedern, Indiapolis, 19. März. Der Führer der vereinigten Berg­welche an den Verhandlungen im Auftrage ihrer Kollegen teil- arbeiter hat an den Vorsitzenden der Anthrazitgrubenbefizer das genommen haben, mit Entlassung gedroht. Die Firma Schu= bertu. Ko. hat ihren Leuten erklärt, sie lasse sich auf nichts ein, schriftliche Ersuchen gerichtet, eine neue Stonferenz vor dem 1. April weil diese die Forderungen durch ihre Organisation, dem Zentral. Dieses Jahres anzuberaumen, um noch einen Versuch zur Beilegung verband der Handels, Transport- und Verkehrsarbeiter, haben zu der Differenzen zwischen Bergwerksbesitzern und Grubenarbeitern stellen laffen. Mit letzterem will die Firma nichts zu tun haben, au machen. Der Streit steht insofern für die Arbeiter besonders gut, als sämt­liche alten Packer und Kutscher sich einmütig an denselben beteiligen.

Da nicht ausgeschloffen ist, daß die Firmen Gustav Knauer und Letzte Nachrichten und Depefchen.

andere während des Streifs Umzüge für die im Streit stehenden Firmen machen, ersuchen wir alle in Arbeit stehenden Kollegen, darauf zu achten und Streitarbeit unter allen Umständen zu ver­

Transport- und Berkehrsarbeiter.

das Schriftstück in der Deffentlichkeit bekannt geworden ist. Die Aufsichtsbehörde wird sofort gegen diesen beispiellosen Mißbrauch ein­schreiten müssen. Das Unternehmertum schämt sich also nicht, die Das von den Arbeitern unterhaltene und einzig für die Arbeiter weigern. bestehende Betriebsfrankenkasse vo II ständig in den Dienst Ortsverwaltung Berlin I des Zentralverbandes der Handels-, der Scharfmacherverbände zu stellen. Die Kranken­faffenbeamten werden beauftragt, die von den Unternehmerverbänden so zahlreich versandten sch to arzen Listen mit den Ausweis­f papieren der Arbeitsuchenden zu vergleichen, um diejenigen un erbittlich wieder hinauszustoßen, deren Namen sie in den Listen ge­funden haben. Schwerste Strafe dem, der einen anderen, der willig ist zu arbeiten, an freiwilliger Arbeit hindert!"

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Gewerkschaftliches.

Ein neues christliches Kampfmittel.

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Der Ausstand der Bergarbeiter. Lens, 19. März.( B. H.  ) Die Zahl der Ausständigen hat heute bedeutend zugenommen und beläuft sich augenblicklich auf 46 000 Manu. Nur 8000 Mann arbeiten noch. Heute morgen erneuerten sich die Attentate gegen die Arbeitsfreiheit an verschiedenen Orten. Aus Lille   sind bedeutende Truppenverstärkungen eingetroffen.

Hülfswerke wirken besser als Wettrüften.

Paris  , 19. März.( W. T. B.) Eine Anzahl Senatoren und Deputierte haben im Einverständnis mit dem Bureau der inter­nationalen Versöhnungsgesellschaft beschlossen, jedem Teilnehmer an der deutschen   Rettungsmannschaft, die den französischen   Bergleuten zu Hülfe geeilt ist, als Zeichen der Dankbarkeit eine Erinnerungs­denkmünze zu stiften.

Achtung, Mühlenarbeiter! Bei der Firma F. W. Schütt in Berlin  , Stromstr. 1-3, ist am Montag, den 19. d. M., ein Streif der Müller und des gesamten übrigen Personals wegen Lohn­forderungen ausgebrochen. Die Löhne betragen zurzeit 21-24 für gelernte und ungelernte Mühlenarbeiter. Maschinenpersonal, Schlosser und Dreher haben pro Woche 21-27 M. Aufbefferungen haben seit Jahren nicht stattgefunden. Herr Schütt liebt es, fleine Trinkgelder in Gestalt von Zeuerungszulagen zu geben, so daß hin und wieder mal 1 M. pro Woche herauskommt. Hierauf verzichten die Leute. Sie haben eingesehen, daß trok aller Devotion für sie nichts herausspringt und haben sich endlich Mann für Mann der Leutnant Schmidt erschossen! Organisation angeschlossen. Verlangt wurden Aufbesserungen auf Petersburg  , 19. März.( Meldung der Petersburger Tele­Vor dem Schöffengericht Fürth   hatte sich der Gewerk- wöchentlich 27-30 M. G3 find das Löhne, die in den übrigen graphen- Agentur.) Leutnant Schmidt und drei Matrosen find schaftsbeamte Start Müller von der Zahlstelle Nürnberg   des Mühlen schon seit 2 Jahren tariflich festgelegt und zum Teil schon heute in Otschakow erschossen worden. überschritten find. Arbeitswillige", von uns geschickt, hörten sonder Deutschen   Metallarbeiterverbandes zu verantworten, weil er bare Ansichten sowohl von dem Obermüller Schnelle wie auch von in einer christlichen Versammlung in Fürth   Hausfriedensbruch Herrn Schütt. 3 M. pro Tag halten die Herren für die Familie berübt und gegen den christlichen Leiter der Versammlung für ausreichend. Aber vielleicht verraten die Herren uns, wovon bei Odessa  , 19. März.( Meldung der Petersburger Telegraphen­Fidelis Ullrich eine lebengefährdende Handlung" unter 21 und 24 M. Wochenverdienst noch Miete, Stleidung usw. herkommen Agentur.) In einem leeren, unter der Gendarmerieverwaltung nommen haben soll. Die Versammlung war als öffentliche sollen. Die Verhandlungen mit der Organisation find abgelehnt. gelegenen Zimmer explodierte heute eine Höllenmaschine. Die Dede und allgemeine ausgeschrieben, zu der jedermann Zutritt hatte. Mit der Kommission, von den Leuten delegiert, verliefen fie reful- des Zimmers wurde zerstört und das Arbeitszimmer der Gen­Der chriftliche Referent verweigerte die Bureauwahl, obwohl tatlos. Die beteiligte Arbeiterschaft, namentlich die Mehlkutscher, darmerieobersten schwer beschädigt. Durch Sprengstücke wurden eine solche aus der Versammlung verlangt worden war, und machen wir auf die Firma aufmerksam. Die Schüttmühle ist für etwa zehn Passanten auf der Straße leicht verletzt. beschimpfte die freien Gewerkschaften in der unverantwort. Müller, Arbeiter, Schloffer, Dreher, Maurer  , Tischler und Maschinenpersonal gesperrt. Alle arbeiterfreundlichen Blätter Attentat auf einen Eisenbahnzug. lichsten Weise. werden um Abdruck gebeten. Verband deutscher Mühlenarbeiter. Gauvorstand und Ortsverwaltung Berlin  .

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Attentat.

Warschau  , 19. März.( B. H.  ) Gestern entgleiste bei der Station Starzysto der Weichselbahn infolge mutwilliger Schienenloderung ein Personenzug. Mehrere Passagiere wurden getötet.

Müller wies die Angriffe durch 8 wischenrufe Um ihn zu verhindern, daß er das Wort ergreife, Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inferatenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin  . Drud n.Perlag: Norwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 5 Beilagen u. Unterhaltungsblatt