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fichtigen, d. h. um ihre Meinung zu befragen, ihre Vorschläge offiziell einzufordern und zu erwägen.

Der Kongreß fordert die parlamentarischen Vertreter der Arbeiter auf, im Sinne dieser Forderungen und Vorschläge zu wirken. Von der Reichsregierung erwartet der Kongreß, daß fie alsbald die Initiative ergreifen wird, um den Forderungen und Vorschlägen der seemännischen Arbeiter die Möglichkeit der gesetz­lichen Anerkennung zu verschaffen."

Berlin .

Bergarbeiterleben in der Mark.

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Rottbus, 19. März.

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daß er auf der Grube arbeiten kann. Die Ansicht, daß es sich um einen aufgegriffenen und wieder freigelassenen Bettler handelte, sei in der Versammlung allgemein verbreitet gewesen. Die Be scheinigung, welche besagt, der Einstellung Schäfers stehe polizei­licherseits nicht entgegen, befand sich in Händen Gärtners. Sie wurde in der Versammlung verlesen und als eine behördliche Emp­fehlung des Arbeitswilligen aufgefaßt.

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höhnen lassen." Er hat dies Recht hie nicht", sagt der Ver­

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wendigen Einrichtungen.

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Ein

Der 13. Landeskongreß der ungarischen Sozialdemokratie findet am 16. und 17. April in Budapest statt. Außer den üblichen Berichten der Parteileitung usw. steht u. a. auf der Tagesordnung: Die Parteitaktik, die Parteipresse und die Agitation. Der Ausschluß Briands geht nicht ganz ohne Widerspruch durch. Aus St. Etienne wird vom 19. März gemeldet: Das soziali= stische Komitee der Bezirke von Südost und Südwesten von St. Etienne haben gegen die Ausschließung Briands aus der ver­einigten sozialistischen Partei Protest erhoben, ebenso der Verein in a Barcic. Diese drei Gruppen haben beschlossen, aus dem sozialistischen Verbande auszuscheiden. Höhere Bedeutung wird diesen Protesten nicht beizumessen sein.

Aus Industrie und Handel.

Stimmungsmache. Aus Rheinland- Westfalen kommen fast tag­täglich Nachrichten über die Marktlage, denen die Absicht der Stimmungsmache deutlich anzumerken ist. Am Sonnabend wurde signalisiert, der Kohlenmarkt werde verstärkt durch Anforderung aus Frankreich in Anspruch genommen. Damit will man den Eindruck der beschlossenen Fördereinschränkung verwischen. Uebrigens gehen einzelne Bechen daran, Kohlen zu lagern. Die nicht zu vermeidende Breisnachgabe auf Roheisen ist gewiß kein Zeichen überstarker Nach­frage; da soll die Nachricht, der Stahlverband habe eine neue Er­höhung der Beteiligungsziffer in Produkten A. ausgeschrieben, die Stimmung heben. Ob die Erhöhung durch die Marktlage gerade jezt bedingt ist, steht aber auf einem anderen Blatte.

Unchriftliche Verfolgungswut. Wegen Beleidigung katholischer Geistlicher ist der Genosse Martin als Redakteur der Mülhauser Volkszeitung" zu 50 M. Geldstrafe verurteilt worden. Die Geist­lichen hatten megen einer Notiz vom Februar 1905 Privatflage er= hoben, in der ein Passus aus einem früheren Artikel zitiert war, wegen dessen die Herren vergeblich Erhebung der öffentlichen Klage gefordert hatten. Sie forderten scharfe Bestrafung. Wie reimt sich Kurz vor Schluß der Sizung ereignete fich ein Vorfall, das mit ihres angeblichen Vorbildes Gebot, auch die zweite Wange der im Zuhörerraum großes Aufsehen erregte. darzubieten, so einem auf eine ein Backenstreich versetzt wird? Polizeiwachtmeister Amm aus Senftenberg hat die hier in Rede Die fienrußgeschwärzte Nummer der Breslauer Volkswacht" stehende Versammlung überwacht und heut als Zeuge auf das be= stimmteste behauptet, daß er die unter Anklage stehende Aeußerung: bom 5. Dezember v. J., die den Preußenaufruf enthielt, der dem Löbe ein Jahr Gefängnis einbrachte, ist nun Vor der hiesigen Straffammer begann heute eine umfangreiche Die Polizei solle fich ins Gesicht schämen, Pfui usw. aus dem Genossen Verhandlung, die voraussichtlich mindestens eine Woche in Anspruch Munde des Angeklagten Gärtner gehört habe. Nachdem eine in Form einer Ansichtskarte reproduziert worden. nehmen wird. Das wesentlichste dieses Prozesses wird die Erörte- Anzahl von Zeugen ebenso bestimmt ausgesagt hatten, daß sie diese Kulturdokument aus der preußischen Wahlrechtsbewegung! rung von Zuständen im Senftenberger Braunkohlenrevier sein, Aeußerungen nicht von Gärtner, wohl aber von einem anderen In Zeugniszwangshaft abgeführt wurde am 16. März der unter denen die dortigen Bergarbeiter zu leiden haben. Angeklagt Teilnehmer der Versammlung gehört hatten, der sich gar nicht in Redakteur der Lörracher Arbeiterzeitung". Genosse R. Goll. Es find die Bergarbeiter Gärtner und Täz. Ihnen wird zur Last Gärtners unmittelbarer Nähe befand, wird Polizeiwachtmeister handelt sich um eine Streitbrecheraffäre. gelegt, daß sie aus Anlaß eines Streits, der im Jahre 1904 in Amm nochmals vorgerufen. Rechtsanwalt Liebknecht stellt an der Senftenberger Stadtgrube geführt wurde, in einer Versamm ihn die Frage, ob er vielleicht eine feindselige Stimmung gegen Mit Rücksicht auf die Partei". Das Stettiner Parteiorgan lung sowie in Flugblättern die Senftenberger Polizei, die dortige Gärtner habe. Polizeiwachtmeister Amm antwortet: Nein, sonst berichten über die Verurteilung eines Genossen Baegel vor dem Grubeninspektion und einzelne Beamte der Bergbehörde durch Ver- hätte ich schon früher Grund gehabt, Strafantrag gegen Gärtner dortigen Schöffengericht wegen Sammelns für die russischen Ar­breitung nicht erweislich wahrer Tatsachen beleidigt zu haben. zu stellen, denn er hat mich in einer Versammlung einen winzigen beiter. Es handelte sich um den Einspruch gegen ein Strafmandat Den Vorsitz in der Strafkammer führt Landgerichtsrat Boch- Polizeiwachtmeister genannt. Hierzu bemerkt der Angeklagte von 30 M. Das Gericht verwarf ihn und erhöhte die Strafe auf Der Amtsanwalt sagte in seiner Anklagerede: Man holz, die Anklagebehörde vertritt Staatsanwalt Coler, die Gärtner: Der Polizeiwachtmeister habe einmal aus einer Ber - 60 M. Berteidigung führt Rechtsanwalt Dr. Karl Ziebtnecht sammlung die Frauen entfernen lassen. Diese Handlung habe er, hätte mit Rücksicht auf die Partei, der Baegel angehöre, Unmittelbar nach dem Beginn der Verhandlung kam es Gärtner , kritisiert und dabei allerdings von einem minderen schon beim Strafmandat das Höchstmaß genommen. Er beantrage, zu einer Erörterung zwischen dem Verteidiger und dem Borsißen Polizeibeamten" gesprochen. Der die Versammlung überwachende noch darüber hinauszugehen wegen des gefährlichen Treibens der den. Der lettere wollte über jede einzelne unter Antlage gestellte Polizeiwachtmeister Amm habe darauf vom Vorsitzenden der Vers Sozialdemokraten. Aeußerung Beweis erheben, ohne den Zusammenhang der verschie sammlung verlangt, daßer Gärtner das Wortentziehe. Gemeinderats- Wahlsieg. Bei der Gemeindevertreterwahl in denen in ein- und derselben Versammlung gemachten unter Anklage Zeuge Wachtmeister Amm gibt das zu. Auf die Frage des Ver- Torgelow am 16. März wurden die Genossen Otto Jahrmann gestellten Ausführungen zu berücksichtigen. Rechtsanwalt Lieb teidigers: Glauben Sie denn, daß Sie ein Recht dazu haben, einem mit 360 und Emil Neumann mit 322 gegen 151 Stimmen der vier knecht widersprach dieser Geschäftsleitung und beantragte, daß die Rebner das Wort entziehen zu lassen, antwortet Polizeiwachtmeister Gegner in der 3. Abteilung gewählt; Genosse August Pagel unterlag Ausführungen der Angeklagten im Zusammenhang erörtert werden. Amm mit großer Bestimmtheit und unübertrefflichem Selbstbewußt­Der Vorsitzende lehnte dies ab. Schließlich wurde aber auf aus- sein: Gewiß, wenn mich der Redner verhöhnt!" in der 2. Abteilung mit 5 gegen 24 Stimmen. drüdlichen Antrag des Verteidigers ein Gerichtsbeschluß herbei- Der Vorsitzende des Gerichts pflichtet dem Polizeiwachtmeister Gemeinderatswahlsiege. In den bei Halle a. G. gelegenen geführt. Derselbe ging dahin, daß die Angeklagten ihre Aus- bei und bemerkt ebenso bestimmt wie dieser: Aber natürlich Dörfern Dieskau , Budewell, Seudewalde und Ayls. führungen im Zusammenhang vortragen, die Beweisaufnahme hat er das Recht, er wird doch nicht verdorf ist je ein Genosse in den Gemeinderat gewählt worden. aber Punkt für Punkt vorgenommen wird. Ein neues Heim bezieht am 1. Mai die" New Yorker Volks Während der nun folgenden Auslassungen des Angeklagten teidiger, höchstens durfte er die Versammlung auflösen". Darauf Gärtner bestritt diefer einen der ihm zur Last gelegten An- der Vorsitzende des Gerichts: Das ist doch eine besondere Liebens- zeitung". Das neue Haus ist in der Spruce Str. 15 gelegen und Hagepunkte. Der Vorsigende fagte dazu mit großer würdigkeit von dem Polizeiwachtmeister, daß er nicht gleich zur Auf- wurde vom Verlag auf 10 Jahre gemietet. Das Gebäude ist voll­Bestimmtheit, es sei so, wie die Anflage be- lösung schritt, sondern nur die Wortentziehung verlangte, nachdem ständig fenersicher, enthält 8 Stockwerke, in die man durch Fahr­haupte. Der Berteidiger wandie dagegen ein, was zutreffend ihn der Angeklagte verhöhnt hatte. Mit starter Betonung fette ftühle gelangt und auch sonst alle für einen Zeitungsbetrieb not­sei oder nicht, das solle doch erst durch die Beweiserhebung fest- der Gerichtsvorsitzende hinzu: Solche Unverschämtheit!" gestellt werden. Wieder sagte der Vorsitzende mit großem Unmittelbar auf diese Episode folgte eine zweite aufsehen= Nachdruck, er sei überzeugt, daß das festgestellt erregende Szene. Rechtsanwalt& ie btn echt fragt den Polizei­werde, was der Angeklagte soeben bestritt. Auch wachtmeister Amm, ob es wahr sei, daß er heut im Zeugen aus dem weiteren Verlauf der Verhandlung gewann man als un- zimmer gesagt habe, der Angeklagte Gärtner habe die Kaffe des befangener Zuhörer den Eindruck, daß der Vorsitzende der Straf- Bergarbeiter- Verbandes verschoben und sei deshalb nach Hannover tammer von einer Schuld der Angeklagten schon vor der öffent- abgeschoben worden.( Gärtner ist jetzt Bezirksleiter des Berg lichen Verhandlung sich vollkommen überzeugt hatte. arbeiter- Verbandes in Hannover .) Polizeimachtmeister Der erste Punkt der Beweiserhebung betrifft eine Amm gibt zu, daß er im Zeugenzimmer gesagt habe, er habe Aeußerung aus einer Versammlungsrede des Angeklagten Gärt gehört, Gärtner solle fich an der Verbandskaffe vergriffen haben und ner. Er soll gesagt haben, die Polizei habe einem beim Betteln beshalb nach Hannover versetzt sein. Der Verteidiger fragt, wes. aufgegriffenen Bagabunden eine Bescheinigung ausgestellt, die dem halb er denn solche Aeußerungen zu den anderen Zeugen gemacht felben ermöglichte, als Streitbrecher auf der Stadtgrube be habe, die doch geeignet seien, die Beugen gegen den Angeklagten ein­schäftigt zu werden. Daran soll der Angeklagte eine Stritit ge- zunehmen. Polizeiwachtmeister Amm antwortet: Er habe fest= knüpft haben, durch welche sich die Polizei beleidigt fühlt. Gärtner stellen wollen, ob es wahr sei, was er gehört habe, daß Gärtner bestreitet, daß er die Tatsache von der der Streifbrecher erteilten wegen Veruntreuung nach Hannover verseht worden sei. Bescheinigung behauptet habe. Die Behauptung sei von anderer Rechtsanwalt Liebknecht : Also hier im Zeugenzimmer Seite aufgeftellt, er selbst habe nur Bemerkungen daran geknüpft wollten Sie Recherchen anstellen? Haben Sie nicht auch, ebenfalls unter der ausdrüdlichen Einschränkung: falls Sie mitgeteilte Tat im Zeugenzimmer, mit Bezug auf Gärtner gesagt: Solche Leute, fache wahr sei. die sich an Arbeitergroschen vergreifen, verschiebt man, Sie würden Ueber die Begitimierung cines Arbeitsaber dafür sorgen, daß der Heßerei ein Ende gemacht werde? willigen durch die Polizei jagte der Zeuge, Stadt- Hier fällt der Vorsitzende mit der start betonten Be fetretär Schulz: Es sei ein Mann auf das Polizeiamt gekommen, mertung ein: Das ist nur zu loben! Der Heberei der teine Legitimationspapiere hatte. Das war während des muß ein Ende gemacht werden!- Auf einen Einwand Streits auf der Sadtgrube. Der Mann sagte, er könne auf der des Berteidigers betont der Borsigende nochmals: Gewiß, wenn Stadtgrube Arbeit bekommen, er bedürfe dazu aber einer polizei- der eberei ein Ende gemacht wird, so ist das lichen Bescheinigung, daß seiner Einstellung nichts im Wege stehe. nur zu loben! Der Zeuge hat darauf dem Manne, der ihm völlig unbekannt war und feinerlei Legitimationspapiere hatte, die gewünschte Beschei­nigung ausgestellt, des Inhalts, daß der Einstellung des betreffen­den auf der Stadtgrube polizeilicherseits nichts entgegenstände. Bebel und die Sozialistische Partei Großbritanniens ". Bater Staat als Preistreiber! Wie die Breslauer 8tg." mit­Bei der Vernehmung dieses Zeugen tam es wieder zu einer leb= teilt, sette das Handelsbureau der königlichen Bergwerke in Zabrze London , 16. März. Der Vorwärts" vom 15. d. Mts. ber feine auf dem oberschlesischen Kohlenmarkte maßgebenden Preise für haften Meinungsäußerung des Vorsitzenden. Der Verteidiger ver­fuchte, durch Fragen an den Zeugen festzustellen, ob er solche Be- öffentlichte eine Korrespondenz zwischen Bebel und dem Vorstande fistalische Steinkohlen durch Zirkular dahin fest, daß ein Sommer­fcheinigungen öfter ausgestellt habe, oder ob es sich in dem vor­der Sozialistischen Partei Großbritanniens " über Bebels Tele­Kleinsortimente sogar teilweise eine Preiserhöhung erfahren. liegenden Falle vielleicht um ein Entgegenkommen gegen die bom gramm an Reynolds Newspaper. Meines Wissens ist die" So- abschlag für die Grobsortimente am 1. April nicht eintritt und die Streit betroffene Grubenverwaltung handele. Nachdem der Verzialistische Partei Großbritanniens " ein kleiner sozialistischer Gelsenkirchen . Die mit dem Schalter Gruben- und Hütten­teidiger einige Fragen in dieser Richtung gestellt hatte, schnitt Verein, der ganz gut in einem einzigen Zimmer Platz haben könnte. ihm der Borsigende weitere Fragen dieser Art Die Mitglieder sind Splitter der Sozialdemokratischen Föderation, berein" und der Gesellschaft Rote Erde" in Interessengemeinschaft a b. Der Verteidiger bemerkte, daß gerade die Feststellung, die er denen Hyndman, Quelch usw. nicht klassenbetvußt", nicht re- lebende Gelsenkirchener Bergwerks- Aktiengesellschaft erzielte im ersten durch die beanstandete Frage machen wolle, für die Verteidigung bolutionär" und nicht marristisch" genug seien. Dann hat Bebels Jahre der neuen Organisation einen Bruttogewinn von 26 798 868 M. sehr wesentlich fei. Darauf sagte der Vorsitzende mit starter Telegramm an" Reynolds" nicht die geringste Verwirrung ver- Das dividendenberechtigte Aktienkapital beläuft sich auf 119 Millionen Stimme: Das ist uns ganz egal, was für Sie wesentlich ist, es ursacht und wurde auch nicht von den Liberalen auf irgend welche Mart. Im vorigen Jahre betrug der Ueberschuß 14 222 896 M., das Es kommen für dieses Jahr tommt darauf an, was wir für wesentlich halten und wir halten eise ausgebeutet oder umgedeutet. Hätte sich Genosse Bebel über Attienkapital 69 Millionen Mart. die vom Verteidiger gestellte Frage für unwesentlich. die Sozialistische Partei Großbritanniens " näher informiert, so hinzu 5 806 974 M. Einnahmen aus den Beteiligungen an anderen die Sozialistische Partei Groß- Gesellschaften( Schalter Gruben und Hüttenverein und Aachener Ein anderer Punkt der Beweiserhebung dreht sich darum, wäre ihm die Antwort an ob Gärtner im Anschluß an die Mitteilung der Bescheinigungs- britanniens" erspart geblieben. In England gibt es eine ganze Hüttenverein), während im vorigen Jahre 90 959 M. Gewinnreserve angelegenheit die Polizei beleidigt habe durch Aeußerungen wie: Anzahl lokaler sozialistischer Vereine, die sich ebenso gut einen der Zeche ver. Hamburg und Franziska verrechnet wurde. Diesen Ein­Auf solche Weise tönne ja die Polizei einen Verbrecher legitimiert weithinſchallenden Namen zulegen und den Sozialisten aller Länder nahmen stehen 3 538 505 M. Ausgaben( 3 373 777 m.) an Unkosten, haben, die Polizei solle sich ins Gesicht schämen, Pfuil Die über Bensuren austeilen tönnten, aber sie haben noch nicht ganz den Zinsen, Entschädigungen, Beiträgen, Bergschäden, Steuern 2c. gegenüber. wachenden Beamten wollen diese Bemerkungen aus dem Munde Sinn für Humor verloren und begnügen sich mit dem, was Nach Abschreibungen von 6 411 829 M.( 6332 963 M.) berbleibt ein Rein­gewinn von 13 744 210 m.( 7 977 895 M.). Die Verteilung dieses Gärtners gehört haben, er selbst stellt sie in Abrede. Mehrere als sie find. Was hier der Korrespondent des Vorwärts" über die Be- Reingewinns wird in folgender Weise vorgeschlagen: Dem Spezial­Zeugen vernommene Versammlungsteilnehmer bekunden, daß nicht Gärtner, sondern andere Teilnehmer der zeitweise sehr be- deutung der Sozialistischen Partei Großbritanniens " mitteilt, ist referbefonds werden 300 000 m., wie im Vorjahre, zugewiesen, so daß derselbe nunmehr die Höhe von 660 000 m. erreicht. Der Bes wegten Versammlung die betreffenden Aeußerungen gemacht haben. mir von anderer Seite bestätigt worden. amtenunterstützungsfonds wird mit 100 000 m.( 60 000 m. i. V.). Vor der Vernehmung eines dieser Zeugen tam wieder die Eigen­Der Wahlrechtsflugblatt- Brozek, den die Geestemünder dotiert. 254 211 M.( 217 895 M.) erhält der Aufsichtsrat als Tan­art des Vorsitzenden zum Ausdruck. Der betreffende Zeuge wird bom Vorsitzenden mit ganz besonderem Nachdruck vor einem Mein Staatsanwaltschaft gegen den Genoffen Köhler Lehe anstrengte, tieme. Die Dividende von 11 Broz. nimmt 13 090 000 M. in Anspruch, eid gewarnt. Der Borsigende bemerkt, biefer Beuge hat mit einem gründlichen Fiasto des Antlägers während die vorjährige Dividende von 10 Broz. 6900 000 m. beanspruchte. fei in einem früheren Prozeß vor Ableistung geendet. Die Hauptverhandlung fand am Sonnabend vor der Im vorigen Jahre waren ferner noch 500 000 m. für einen Arbeiter­des Eides nachdrücklich berwarnt worden. Es Geestemünder Straflammer statt. Die Anflage lautete auf er unterstüßungsfonds ausgewiefen. Ein Vortrag auf neue Rechnung bon Staatseinrichtungen, der ist in beiden Jahren nicht gestellt worden. Das Ergebnis deckt sich werde damals wohl Anlaß zur Warnung vorgelegen haben. Der ächtlich machung Verteidiger beantragt, diesen Vorgang zu protokollieren, es sei doch Staatsanwalt feste alles daran, um das Vorhandensein dieses ungefähr mit demjenigen des Vorjahres, trotzdem die Gesellschaft das für 1 300 000 M. Bergschäden zu Lasten des Betriebes verrechnete, zu befürchten, daß der Zeuge durch solche Vorhaltungen eingeschüchs schweren Verbrechens" nachzuweisen, es half ihm nichts- tert werde. Bei der Protokollierung stellt sich her- Resultat: Kostenlose Freisprechung des Angeklagten! während sie dafür in 1904 Reserven zur Verfügung hatte und nur aus, daß der Beuge bei jener Verhandlung über= In der Begründung des Urteils wurde u. a. ausgeführt: Das 160 624 M. zu Lasten des Betriebes zu verrechnen brauchte. Aller­haupt nicht besonders vor dem Meineide gewarnt Flugblatt enthalte in seinem ganzen Inhalt und auch in den von dings steht dem Posten Bergschäden in Höhe von 1 300 000 m. eine wurde, es handelte sich vielmehr nur um die an jeden Beugen der Auflage hervorgehobenen Punkten nur die fubjektiven Meinungen ungefähr gleiche hohe Einnahme aus vom Lager geladenen Kohlen borschriftsmäßig zu richtende Belehrung über die Zeugenpflicht. und Urteile des Angeflagten, nicht aber die Behauptung von Tat- gegenüber.p Daß der durch die Polizei legitimierte Arbeitswillige fachen. Bei der Beurteilung des Inhalts dürfe man den Stand­Bahnbau in Rußland . Die Sonderkommission der Eisenbahn­ein aufgegriffener Bettler war, bestreiten die Polizei- punkt des Angeklagten als Sozialdemokrat nicht außer acht laffen. verwaltung in Petersburg steht dem von amerikanischen Kapitalisten nur seine fubjektiven Urteile beamten. Ein Zeuge aus den Reihen der Arbeiter sagt dagegen Weil also und Meinungen vorgelegten Plane, eine Eisenbahn durch die Behringstraße von aus, der betreffende Arbeitswillige, Paul Schäfer ist sein Name, über Landtag und Wahlrechtsfrage vorliegen und nicht die wiffent- Afien nach Amerila zu bauen, günstig gegenüber. In der Behring­sei von ihm auf dem Wege zur Stadtgrube angetroffen. Der liche Behauptung entſtellter und erdichteter Tatsachen, sei der An- straße soll die Bahn durch einen Tunnel gehen. Bedingung der Zeuge machte den Schäfer auf den Streit aufmerksam, da habe geflagte freizusprechen. Die Freisprechung müsse auch deswegen er russischen Regierung ist, daß eine Strede von 3750 englischen Dieser gesagt, er sei von der Polizei beim Betteln folgen, weil dem Angeklagten als überzeugten Sozialdemokraten das Meilen der Bahn von russischen Arbeitern gebaut wird. ergriffen, wenn er jest nicht auf der Stadt. Bewußtsein gefehlt habe, daß, vielleicht dieſe oder jene der von ihm Kapitalisten erklären sich bereit, 54 Millionen Pfund Sterling für grube in Arbeit trete, dann werde er megen angeführten Behauptungen tatsächlich unrichtiger Natur sei. den Bahnbau zu beschaffen. Bettelns eingesperrt. Ein anderer Zeuge bekundet, er Ob man nun genug hat des grausamen Spiels? Im übrigen habe ebenfalls den Schäfer gesprochen. Derselbe habe zu ihm gesagt, ist es eine irrige subjektive Auffassung des Richters, wenn er von er müsse auf der Stadtgrube arbeiten, um von der Strafe wegen unwahren Behauptungen spricht. Die Begründung des Urteils be­Bettelns freizukommen. Die hierzu vernommenen Polizei- weist, wie wenig historische Kenntnisse ein Richter zu haben braucht. beamten behaupten auf das bestimmteste, es sei gar nicht denkbar, Als Reichstagskandidat des 2. mecklenburgischen Wahlkreises daß sie einen Bettler der Bestrafung entzogen hätten, damit er Schwerin Wismar wurde von einter Kreistonferenz der Genoffe auf der Stadtgrube arbeiten könne. Insbesondere bestreiten die Polizeibeamten, daß der in Rede stehende Schäfer, dem die polizei. Starosion Rostod, der Redakteur der Medlenburgischen Volkszeitung" aufgestellt. liche Bescheinigung ausgestellt worden ist, zu der fraglichen Zeit beim Betteln ergriffen wurde. Bei der Vernehmung anderer Wegen Beleidigung eines fog. Privatsekretärs wurde der Genosse Zeugen kommt zur Sprache, daß die Polizei zahlreiche Streit Redakteur Moltenbubr bom Halleschen Voltsblatt" vom posten berhaftet hat, ohne einen anderen Grund Schöffengericht mit 40 m. bestraft. Der Sekretär hatte sich von als den, daß die Betreffenden durch ihre bloße einem Polizeibeamten eine Gefälligkeit erweisen lassen und hinterher Anwesenheit ein Verkehrshindernis gewesen den Beamten in standalöser Weise denunziert. Die Beleidigung sein sollen. Das sei in der Versammlung erwähnt und im wurde in dem Ausdruck nichtswürdiger Denunziant gefunden. An Anschluß daran gesagt worden: Unsere Streitposten werden ver- erkannt wurde aber, daß die Handlungsweise des Klägers, objektiv haftet, dem Streitbrecher aber gibt die Polizei eine Bescheinigung, betrachtet, der Charakteristik entspreche. Trotzdem Strafe muß fein!

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Aus der Partei.

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A. Bebel.

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Einkaufsvereinigung für elektrotechnische Bedarfsartikel, e. G. m. b. H. Unter obiger Firma wurde ein neues Unternehmen mit dem Siz in Frankfurt a. M. gegründet, welches bezweckt Einkauf von elektro­technischen Bedarfsartikeln im großen und Abgabe derselben an Mit­glieder im einzelnen.

Eingegangene Druckfchriften.

Dr. jur. N. Reichesberg, Handwörterbuch der Schweizerischen Bolkswirtschaft, Sozialpolitik und Verwaltung. II. Band, zweite Hälfte. 961 Seiten. Berlag Enzyklopädie, Berlin . Sonderabdruck aus Medizinische Reform", Wochenschrift für

foziale Medizin, Hygiene und Medizinalstatistit. Redigiert von Dr. Rudolf Leunhoff in Berlin . Gutenberg- Verlag A.-G., Berlin . Dr. Utile cum dulci: Der Anfang einer Kultur.( Eine deutsche Antwort auf Tolstois: Das Ende eines Zeitalters.) Preis 1 M. Berlag Gose u. Tezlaff, Berlin SW. 61.