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Kolonialregierung zu bertuschen. Heute vergeudeten nur die] Afrikafahrer v. Richthofen und Lattmann ihrer Lungen Kraft in folonialpolitischen Phantastereien, die um der Zukunft der Kolonie willen die Kritik über die bisherigen Mißstände hassen und verurteilen. Ihre höchst zweifelhaften moralischen Einwände gegen die Darstellung Buttkamerischer Wirtschaft fanden natürlich seitens unserer Genossen Lede bour und Bebel, die diese Wirtschaft rücksichtslos auf deckten, fein Entgegenkommen. Im Gegenteil geißelte Bebel die Art der Vertuschung und die Prüderie, mit der sich die Redner der Rechten gegen die behufs Beseitigung der Miß­stände geübten Kritik gewendet haben.

Bebel meinte, die Herren auf der Rechten äußerten doch sonst ein sehr empfindliches Ehrgefühl, wenn es sich um ge­wiffe Verfehlungen handelt, die Buttkamersche Maitreffen wirtschaft habe aber Ungefeßlichkeiten zur Folge gehabt, die bei dem hochgespannten Ehrgefühl der Rechten diese erst recht hätte verurteilen müssen. Indessen, wenn die Junferehre auch gern nach den Heineschen Versen handelt:

Blamier' mich nicht, mein schönes Kind, Und grüß' mich nicht unter den Linden, Wenn wir nachher zu Hause sind, Wird sich schon alles finden.

so findet sie sicher auch noch eine Entschuldigung dafür, daß Buttkamer sich offenbar den Teufel um diese Vertuschungs­moral fümmert. Er fühlte sich als Herr und Gebieter, der über seine moralische Qualifikation niemand Rechenschaft ab­zulegen hat und seinen Neigungen für illegitime Cousinen freien Lauf laffen konnte. Diese hohle Herrennatur wirkt durch die Nichtachtung seiner Mitmenschen gemeingefährlich. Die Roheiten gegen die Eingeborenen und die Versuche, Be­schwerden über ihn mit Strafen zu begegnen, die die Marimal­ftrafe wegen Majestätsbeleidigung übertreffen, charakteri­fieren das System Buttkamerun. Jesko von Puttkamer  , der Sohn des ehemaligen Ministers von Puttkamer  , ist der Typus der herrschenden Klasse, wenn sie ihre ideale" Natur, um an die Phantasien des Herrn Oberst Deimling zu er­innern, in Reinkultur zeigt.

Der Abgeordnete Erzberger  , den der Rüffel der Zentrumsbonzen noch nicht stumm gemacht hat, konstatierte, daß der jetzige württembergische Minister, Freiherr v. Soden, vor mhr als zehn Jahren sich gegen die Einsetzung Butt­famers gewendet und vorausgesagt hat, daß Zustände, wie die gegenwärtigen, die Folgen Buttkamerischer Regierungs­methode sein müßten. Auch Erzberger   kritisierte scharf die Handlungen dieses Gouverneurs, der sich einer Reihe von Ungefeglichkeiten schuldig gemacht habe.

Zwar gab sich der Kolonialprinz" alle Mühe, die ange­griffenen Beamten zu decken, aber deren Verfehlungen find zu groß, als daß er sie rückhaltslos zu verteidigen wagte. Dann wurde der Kamerun  - Etat bewilligt.

Morgen: Schwerinstag. 1. Antrag Liebermanns von Sonnenberg, Versammlungsfreiheit betreffend, 2. Antrag Graf v. Bernstorf  , Herabminderung der Verbrauchsabgabe auf Zucker betreffend, 3. Wahlprüfungen.

Abgeordnetenhaus.

Das Abgeordnetenhaus erledigte am Dienstag eine Reihe fleinerer Vorlagen und beriet sodann den Gesezentwurf betr. die Anlegung von Sparkassenbeständen in Inhaber­papieren. Die Vorlage, die bereits vom Herrenhause durch beraten und angenommen ist, begegnete auf den verschiedensten Seiten lebhaften Bedenken und wurde schließlich einer Kom­mission überwiesen. Am Mittwoch sollen Anträge aus dem Hause beraten werden. Es ist dies der erste Schwerinstag in der Session.

Die Verankerung der Dreiklaffenschmach.

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Großgrundbesizes. Die große Maffe der Wähler foll] Antisemitischer Schwindel. Die gestrige, Deutsche   Tageszeitung nach wie vor entrechtet bleiben. Es ist selbstverständlich, behauptet wieder in ihrer wiglosen Art, daß unter den Referenten daß die Linke sich mit dieser Art von, Reform" der am Sonntag in Berlin   und Umgegend abgehaltenen Versamm nicht zufriedengeben tann; sie wird nun mit Ent- lungen 37 Juden" gewesen seien und bricht zum Schluß in den schiedenheit eine wirkliche Wahlreform in Preußen Wehruf aus: Das sind die Führer der deutschen Sozialdemokratie".- zu fordern haben." Nun ist es uns zwar, um berlinisch zu reden, völlig schnuppe", ob

Aehnlich äußert sich auch das Mosseblatt: auch es sagt der jemand romanischer, germanischer oder semitischer Abstammung ist; Regierung die Wahlrechtsfehde des Freifiuns an. Wenn von nach Durchsicht der Rednerliste fönnen wir jedoch konstatieren, daß dieser freisinnigen Wahlrechtskampagne nur erst etwas zu verspüren das Dertelsche Blatt für deutsche Art" nach der bekannten wäre!-

Deutfches Reich.

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Eigenart feiner Gönner

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agrarisch aufgeschnitten hat. Es stempelt schlechtweg die Genossen Koblenzer  , Litfin, Sillier, Nürnberg  , Kosiol, Grauer, Leid, Freiwaldt, Sonnenburg, Zacher, Wiesenthal, Ahrens, Pessier, Jacobien, Sabath, Zachau, Kanzlerkrise? Die Schlei  . Volfsztg." weiß aus angeblich bester Beims und Thomaser zu Semiten, die durchweg gute Arier Quelle" zu berichten, daß vielleicht ein anzlerwechsel bevor sind und es in bezug auf Abstammung" nach den Begriffen steht. Nach ihrer Mitteilung hat der Kaiser Bülow ein Ultimatum der Deutschen Tageszeitung" sicher mit fo manchem Junker auf­gestellt, falls er die Schaffung des Reichskolonialamtes nicht durch nehmen fönnen. Also von 37 sind 18 zugelogen. 50 Proz. Auf­zusetzen wisse. Die Gründe seien lediglich in der Person des fchlag. Die Deutsche Tageszeitung" versteht deniach das Aufschlagen fünftigen Staatssekretärs des Reichstolonialamtes zu suchen, der noch besser als der beste Schacherjude. eventuell fogar Reichsfanzler werden solle. Auch im Auswärtigen Amte frifele es, weil die Holsteinfrage atut geworden sei.

Sehr glaubwürdig klingt die Meldung nicht; aber als ganz un­wahrscheinlich kann sie in Anbetracht der bekannten eigenartigen Stetigkeit und grundsäglichen Festigkeit unseres Regierungsfurjes auch nicht gelten. Das preußische Staatsschiff hat seit etwa andert halb Jahrzehnten so manche Neigung zum Schlingern gezeigt, daß ein neuer Fall über Bord nicht ausgeschlossen erscheint.

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Neue Opfer der Kolonialpolitik.

Ein Telegramm aus Windhuk   meldet: Am 12. März 1906 im Gefecht bei Hartebeestmund gefallen Unteroffizier Karl Ewald  , geboren am 13. 2. 80 zu Affenheim, Gefreiter Adam Jünger, ge­Leutnant Willy Schlettivein, geboren am 16. 11. 75 zu Stieten  , boren am 24. 9. 83 zu Mandach, Bauchschuß  ; leicht verwundet Streifschuß rechte Handfläche, Sanitäts- Gefreiter Gustav Teschner, geboren am 14. 8. 84 zu Teicha, Streifschuß   linken Oberschenkel, Herr Theophil Krolit, stellvertretender Vorsitzender des christ- Gefreiter Heinrich Hoyz, geboren am 13. 9. 83 zu Sedmauern, Stein­christ- splitter lichen oberschlesischen Arbeitervereins zu Beuthen   und bisheriger splitter linken Handrücken, Gefreiter Emil Neukirch, geboren am 23. 5. 84 zu Leobschüz, Prellschuß am Mund. Am 10. März 1906 auf Patrouille bei Pelladrift gefallen: Vertreter des Wahlkreises Beuthen  - Tarnowik, hat jetzt, nachdem er fchon vor einiger Zeit aus der Zentrumsfraktion ausgeschieden war, Gefreiter Hermann Noffad, geboren am 6. 9. 82 zu Neu- Lübbenau  , auch sein Reichstagsmandat niedergelegt. Er motiviert diesen Schritt Gefreiter Johann Rubon, geboren am 27. 12. 80 zu Sabine. Am 11. März 1906 bei Belladrift gefallen: Reiter Ferdinand im Katolik" folgendermaßen: Franz, geboren am 25. 3. 83 zu Sulzbach; ferner Vizefeldwebel der Landwehr 2. Aufgebots Karl Göttig, geboren am 7. 8. 67 zu Stettin  am 15. März 1906 im Lazarett Swakopmund   an Lebercierrhose ge­storben.

Als ich aus der Zentrumsfraktion ausschied, hatte ich die Ab­sicht, das Mandat, welches mir die Wähler des Beuthen  - Tarno­wizer Wahlkreises anvertrauten, niederzulegen. Es war mir be­fannt, daß zwischen einer Gruppe oberschlesischer Geistlicher und einer Gruppe Abgeordneter der Bolenfraktion versuche zu einer Verständigung angebahnt wurden. Ich hielt mit dem Hervor treten meiner Absicht zurück, um nicht durch eine neue Wahl diesen Bestrebungen Einhalt zu tun, da ich mit Berechtigung auf einen befriedigenden Abschluß rechnen durfte. Die bekannte Erklärung der schlesischen Abgeordneten des Reichstages und des Landtages vom 16. Februar setzte, wie mir geiagt wurde, diesen Bestrebungen ein Ziel. In Anbetracht dessen habe ich die Absicht ausgeführt und teile meinen Wählern mit, daß ich das Mandat zum Reichs­tage niederlege.

Es wird also eine Ersazwahl im Beuthener Wahlkreise nötig. Bei der letzten Reichstagswahl im Jahre 1903 erhielten Strolik als polnischer Zentrumskandidat 20 145, Antes( deutscher Zentrums­fandidat) 7926, Steslici( Bole) 6854, Bloch( frf. Bp.) 1284 und unser Genosse Winter 10 258 Stimmen. In der Stichwahl fielen auf Winter 12 421, auf Strolit 28 475 Stimmen.

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Unser gestriger Artikel über Most ist leider durch einige Druck Die reaktionäre Presse hat gegen die preußische Wahlreform" fehler entstellt worden. So muß aus dem Sage:" Ende 1882 ging nichts einzuwenden. Die Kreuz- 8tg." erflärt mit jener Most wieder nach Amerika  " das Wort wieder" gestrichen werden. brutalen Ehrlichkeit, die einen Konservativen einem Freisinnigen und zum Schluß muß es natürlich statt... so hat er vieles gegenüber menschlich beinahe sympathisch zu machen vermag, daß Bleibendes geschaffen, nichts Wertvolles hinterlassen" heißen:... so die vorgeschlagene Wahlreform dadurch klar gekennzeichnet sei, daß hat er nichts Bleibendes geschaffen, nichts Wertvolles hinter­in dem Entwurfe von einer Reform des preußischen lassen".

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Am 16. März 1906 an Typhus   gestorben: Feldlazarett Aminuis: Gefreiter Gustav Stahr, geboren am 10. 8. 83 zu Bog­schüß. Strantenfammelstelle Romansdrift: Gefreiter Heinrich Bolters­dorf, geboren am 25. 2. 81 zu Kreuzau  . An Malaria   gestorben: Lazarett Windhuk  : Gefreiter Ernst Rosenhagen, geboren am 17. 2. 83 zu Bereusch am 7. März 1906.

Husland. Frankreich  .

Die klerikale Revolte.

Paris  , 18. März.( Eig. Ber.) Der Aufruhr der Klerikalen hat in einigen Departements einen wahren Krieg aller gegen alle entzündet. Die verpfafften Offiziere fühlen ihre Wut an denjenigen Mannschaften, bei denen sie Bereit­willigkeit zur Befolgung der behördlichen Anweisungen finden, indem fie sie unter allen möglichen Vorwänden in Arrest setzen. Die Hans Mosts letzte Berurteilung im Jahre 1902 zit einem Jahre flerifalen Fanatiker gehen an manchen Orten sogar zu Repressalien Gefängnis, die in unserem gestrigen Artikel erwähnt wurde, ist ein gegen die republikanischen Institutionen über. So haben sie in typisches Beispiel der Klaffenjuſtiz. Am 6. September 1901, als Saint- Etienne- de- Mer- Morte die Gemeindeschule halb demoliert. Czolgosz in der Ausstellung in Buffalo auf Mc Kinley   schoß und In der Kirche hatten sich ihrer 800 versammelt, um den Domänen­ihn tödlich verwundete, erschien die Freiheit" in New York   mit einem inspektor zu erwarten. Dieser, dem die fünf Mann Gendarmen, die Artikel, der das Recht auf den Fürstenmord" in scharfer Sprache ihn begleiteten, teinen genügenden Schutz bieten konnten, zog sich Darauf zog das heulende Kreuzfahrerheer unter berteidigte. Der Artifel war gefeßt und gedruckt, noch ehe das zurück. Attentat geschah, und es ist sicher, daß Most keine Ahnung hatte, daß Führung des Pfarrers zum Schulhaus und verlangte, daß ein Attentat beabsichtigt war. Noch mehr, der Artikel war nicht von man ihm den als Antiflerifalen geltenden Unterlehrer ausliefere! Most geschrieben, sondern von dem Freidenker Karl Heinzen   vor Von Direktor zurückgewiesen, versuchten die Wütenden das länger als fünfzig Jahren, nach der Revolution von Tor zu sprengen und legten eine Bresche int eine 1848, und anstandslos in den Bereinigten Staaten publiziert Mauer. Als die telephonisch herbeigerufenen Gendarmen worden!- Auf die Denunziation eines Mitarbeiters der New aus der nächsten Stadt antamen, wurden sie von hunderten, größten­Yorfer Staatszeitung" hin wurde Most verhaftet und angeflagt. teils betrunkenen, mit Knütteln und Flinten bewaffneten Bauern Die Klassenjustiz funktionierte gut. Es handelt sich nicht um Ge- angegriffen. Ein Gendarm erhielt einen Stockhieb über den Kopf rechtigkeit, sondern um die Befriedigung der Nachgier, des Hasses und fiel. Der Gendarmeriewachtmeister forderte den Pfarrer auf der herrschenden Klasse, die in heller Wut nach Opfern verlangte für zu intervenieren, dieser aber weigerte sich. Als der Gendarm hierauf den Tod Mc Kinleys. fagte, es werde ihm und seinen Leuten nichts übrig bleibeit, als zum Revolver zu greifen, erwiderte der Priester: ,, Wenn ihr schießt, könnten die Gewehre der Bauern von selbst losgehen!" Schließlich gelang es dem Bürgermeister, die Bauern zu beruhigen. Die Gendarmen find sämtlich mehr oder minder schwer verlegt. Die Hetze der Pfaffen nimmt auch anderswo mit Vorliebe die Lehrer zum Ziel. In Montregard hat der Lehrer mit seiner Wahlrechts" nicht die Rede ist". Darin liege nach ihrer Die Staatsbürger- Zeitung" ist über unsere verfifizierte Geißelung Familie unter Militärschutz fliehen müssen, da der Bürgermeister Auffaffung gerade der Vorzug der Wahlvorlage! Das führende ihrer an Freiligrath   verübten Grabschändung so maßlos verdugt, daß erklärte, nicht mehr für sein Leben einstehen zu können!- Schweden  . fonservative Organ setzt dann mit der gleichen nichts verschleiernden sie, diesmal in unverfälschter Bückler- Prosa, das erbarmungswürdig Aufrichtigkeit eingehend auseinander, daß alle die wahltechnischen dümmste Zeug zusammenschwazt. Wir schlossen unsere Berultung Der Generalstreifgedanke. Neuerungen der Vorlage nur dem Zwecke dienten, künstlich die mit einem Goethe- Zitat, das wir ausdrücklich als solches be­zeichneten und obendrein durch Anführungsstriche kenntlich machten. Die Sozialdemokratie Schonens hielt vor einigen Tagen ihren Schwierigkeiten des Wahlattes aus dem Wege zu räumen, die durch Sei es nun, daß die Gelehrten der Staatsbürger- Zeitung" solche Distriktskongreß ab, und zwar in Malmö  . Von Lunds Arbeiter­die Ungeheuerlichkeiten und Unsinnigkeiten des Wahlsystems Genies in der Dummheit sind, daß sie die Pointe über- fommune wurde hier der Antrag gestellt, einen besonderen Agitator selbst angehäuft worden sind. Aber gerade diese politische Haupt nicht fapierten, sei es, daß sie argwöhnten, man zur Propaganda des Generalstreitgedankens anzustellen. Zur Be­Eisenbarthur findet den Beifall der Kreuz- 3tg."; da beide Entwürfe wolle fie aufs Glatteis fie führen: kurzum, gerieten gründung wurde unter anderem auf den Beschluß des deutschen  aus dem Häuschen. Und da Parteitages in Jena   hingewiesen. Der Distriktsvorstand schlug da den wesentlichen Inhalt des Dreiklassenwahlsystems nicht an- in ihrer Ratlosigkeit ganz tasteten, sondern sich auf die notwendigen Aenderungen äußer offenbar auch unter ihrem Bekanntenkreise niemand ist, der einmal gegen Ablehnung des Antrages vor, da die Distriktsorganisation Ticher Natur beschränkten, so werde die konservative Partei der Goethe gelesen hat und sie warnen kann, begehen fie folgende als Unterabteilung der Sozialdemokratischen Partei Schwedens   fich Eselei: der von der Gesamtpartei beschlossenen Taktik fügen müsse. Diese Vorlage ihre Zustimmung nicht versagen. Dem biederen Vorwärts" ist es in die Krone gefahren, Auffassung fiegte nach einer lebhaften Debatte mit 18 gegen daß Ferdinand Freiligrath   in die Reihe unserer Mitarbeiter ein- 17 Stimmen. getreten ist. Er rächt sich mit einem Gedicht, das mit einer In Schonen ist die Parteiorganisation vorzüglich entwickelt, fie Sehr anzuerkennen sei, daß die Regierung zwar einige über­Gemeinheit schließt, die sich nicht wiedergeben fäßt, zählt hier 19 Arbeiterkommunen mit zusammen 20 929 Mitgliedern. mäßig bevölkerte" Wahlkreise teilen wolle, sich dabei aber auf die die überdies nicht einmal den Vorzug hat, sich zu Nicht weniger als 5 der 13 sozialdemokratischen Reichstagsabgeord reimenes sei denn, daß der Dichter" aus der Um- neten Schwedens   sind in diesem Landesteile gewählt. ,, bringendsten Fälle" beschränke. Sollten doch einmal in Berlin   oder in Schöneberg  - Rigdorf ein paar Sozialdemokraten gewählt werden, gegend von Pirna   oder Zwickau   gebürtig wäre." Der Dichter" der Gemeinheit"," die sich nicht wiedergeben so sei das bom politischen Standpunkt sicher kein Fehler". Herr Staatskontrolle über die Seetüchtigkeit der Schiffe. v. Zedlitz denkt dabei sicher nicht an den Nuzen, den das Vorhandensein läßt" und der nicht einmal reimen tann, ist fein anderer als der Das norwegische Schiffahrtswesen ist, wie fürzlich sogar der einiger fozialdemokratischer Hechte im Karpfenteich bringen könnte, große Johann Wolfgang  , der, wie wir der Staatsbürger­Staatsrat Arctander im Storthing ausführte, in Europa   berüchtigt, sondern an das vermeintlich versöhnende" Moment, daß dann die Beitung" weiter verraten wollen, weder aus Birna noch aus Zwickau  , sondern aus Frankfurt   a. M. stammt! Millionen preußischer Proletarier nicht mehr behaupten könnten, Aber die Staatsbürger- Zeitung" begnügt sich nicht mit dem weil es den höchsten Prozentsatz von Verlusten an Schiffen und völlig ohne Vertretung im Dreitlassenparlament zu sein. Wir Nachweis, daß sie Goethe nicht fennt, fie beweist auch, daß ihr an Menschenleben aufweist, was wesentlich auf Mangel an der glauben nun, daß in einem solchen Falle die parlamentarische Dhn- Freiligrath völlig unbekannt ist. Um nämlich einen ganz besonderen nötigen Stontrolle über die Seetüchtigkeit der Fahrzeuge beruht. macht einer so lächerlich unverhältnismäßigen Trumpf auszuspielen, beteuert sie, daß Freiligrath in den füd- Nur zu oft müssen norwegische Schiffe in englischen Häfen von Vertretung das Proletariat nicht minder erbittern würde als die testafritanischen Wirren ganz gewiß nicht auf die Seite den Behörden angehalten werden, weil sie überlastet oder über­der Hottentotten getreten wäre." Nun, die glorreiche deutsche haupt feeuntüchtig sind. jezige absolute Rechtlosigkeit. Im Juni vorigen Jahres beschloß das Storthing ein Gesetz Bestimmung über eine Ladelinie der Schiffe fehlt doch geeignet ist, die Hinaussendung von schwimmenden Särgen zu verhindern. Von seiten der Reeder ist seitdem alles aufgeboten worden, um das Infrafttreten des Gesetzes hinauszuschieben oder wenigstens die selbständige Staatskontrolle zu hintertreiben. Ihre Vertreter ber­langten im Storthing, daß die ganze Kontrolle der Veritas", einer Privatgesellschaft, die von den Reedern abhängig ist, übertragen

Auch der freifonservative Herr b. 8 edlig erteilt der Regierungsvorlage feinen Segen:

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Nadowefier, Tschippawäer,

Speer:

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Norwegen  .

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Die Zentrumspresse übt an den Vorlagen bis jetzt nur Stolonialära hat Freiligrath   ja leider nicht erlebt, aber wie er über über die Seetüchtigkeit der Schiffe, das obgleich darin jegliche eine auffallend zurückhaltende Kritik! Bei der Beratung deutlich genug folgende Strophen aus seinem Gedichte Audubon": wird freilich das Zentrum, das sich im Reichstag hinter die be­Bietet Troß, ihr Tätowierten, rühmten Kompetenzbedenken verkroch, Farbe bekennen müssen. Aber Heult den Kriegsruf, werft den Gurer Feindin, der Kultur! nicht nur die Reden, sondern auch die Abstimmung der Zentrums­Knüpft die Stirnhaut von stal­pierten Herren wird man kontrollieren! Schüttelt ab die Europäer! Weißen an des Gürtels Schnur! Zürnend ihren Missionären Aus den Händen schlagt das Buch; Denn sie wollen euch bekehren, 3ahm, gefittet machen, flug!

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Die freifinnige Presse ergeht sich weiterhin in einer unwilligen Schüttelt ab das Raupenheer! Kritik der Vorlage. So sagt die, Franff. 3tg.":

Man sieht, das Ganze läuft auf einige technische Aenderungen des Wahlmodus hinaus, den Wählern wird die Sache etwas be­quemer gemacht, das lange Warten bei der Wahl fällt fort usw. Einige Aenderungen sind dabei nicht ganz unbedenklich und namentlich scheint die Wahlkontrolle erschwert zu

Euer Wild wird ausgerottet, Siech gemacht wird euer Leib, Euer großer Geist verspottet, und geschändet euer Weib.

Austritt aus der Landeskirche. Die Bestrebungen, die Volts­sein. Aber von einer Wahl- Reform ist keine Rede, nicht schule noch mehr zu verpfaffen, führen in immer weiteren Streifen einmal von einem Steförmchen. Die Klaffeneinteilung der Arbeiterschaft zu dem Erfolg, daß jene Arbeiter, die längst mit bleibt unangetastet, die Deffentlichkeit der Wahl bleibt bestehen, den Sagungen der Kirche gebrochen, aus allerlei Rücksichten aber und die Wahlkreiseinteilung wird so unwesentlich geändert, daß bisher ihren Austritt aus der Kirchengemeinschaft nicht formell voll diefe paar Flicklappen ihr fein schöneres Aussehen verschaffen können. zogen haben, sich nunmehr zum formellen Austritt entschließen. Wie Die Bevorzugung des Besizes soll durchaus aufrecht uns aus Weißenfels   a. S. gemeldet wird, haben dort nach einem erhalten werden und mit Hülfe der ungerechten Vortrage des Genoffen Rühle aus Leipzig   150 Arbeiter und Wahlkreiseinteilung namentlich die Bevorzugung des Arbeiterinnen ihr Ausscheiden aus der Landeskirche angemeldet.-

werde!

Am 14. März hat jedoch das Storthing diese Pläne, wenigstens einigermaßen, zunichte gemacht. Ein Vorschlag, das Gesetz zu ver­tagen, wurde mit 103 gegen 12 Stimmen verworfen. Ferner wurde beschlossen, daß nur die technische Kontrolle der Veritas" übertragen, die seemännische Kontrolle dagegen von Staatsbeamten ausgeübt werde. Es sollen drei Schiffsinspektoren und vier Auf­sichtsbeamte fest angestellt, außerdem 37 andere Aufsichtsmänner ernannt werden. Für besondere Fälle können auch noch andere Personen zur Ausübung der Kontrolle herangezogen werden. Das Gesetz soll am 1. April dieses Jahres in Kraft treten; technischer Schwierigkeiten wegen hat sich das Departement jedoch eine Verzögerung um einen Monat vorbehalten