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fois Genoffe Paul Rörner Greiz, in GommIa- Aurt schau Genosse Friedrich Leinen- Herrmannsgrün.

An den Nachmittagsverhandlungen nahm auch der antisemitische Reichstags- Abgeordnete Raab als Zuhörer teil

Gerichts- Zeitung.

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die Einschleppung von sporadisch auftretenden Seuchen, wie z. B.[ torn- Schönebeck und die Maschinisten Ungricht Ludwigshafen, der Cholera, zurückzuführen. Speziell die Beschaffung von Trink- Neuwehner- Hamburg und Schneider- Breslau, die unter Die Geldsammlungen waren vom Landratsamt verboten wasser auf den nicht am Quai liegenden Schiffen bereitet den Anführung drastischer Einzelfälle das allgemeine Elendsbild ver­worden. Auch hatten die überwachenden Beamten Auftrag, die Vor- Arbeitern große Schwierigkeiten. Kommt es doch sehr häufig vor, vollständigten. sigenden zu ermahnen, nicht aufreizend sprechen zu lassen. In daß die Wassertanks auf den Schiffen infolge der mangelhaften Hierauf wurden die vorgelegten Resolutionen einstimmig an. sämtlichen Versammlungen wurde eine gleichlautende Resolution Reinigung völlig ungenießbares Wasser enthalten, in dem Algen genommen. angenommen, in welcher gegen die Entrechtung des arbeitenden und allerhand Weichtiere umherschwimmen und den Genuß ver­Wolfes protestiert wird. In mehreren Orten wurden die Versamm efeln. Geradezu unbeschreiblich aber sind die Abortverhältnisse. lungen durch Freiheitslieder der Arbeitergesangvereine eingeleitet Für Bedürfnisanstalten an den Quais oder Bollwerken ist meistens und geschlossen. auch nicht annähernd ausreichend gesorgt. Ganz besonders lässig Im Großherzogtum Sachsen- Weimar   rang sich überall zugleich aber sind die Unternehmer in der Beachtung der Unfallverhütungs­mit dem Andenken an die Märzrevolution eine Proteststimmung vorschriften, so daß wohl mit Recht behauptet werden kann, daß gegen die neulich vollzogene Aenderung des Landtagswahlrechtes ihnen überhaupt der Wille zur Innehaltung der Vorschriften fehlt. ( die eine Verschlechterung bedeutet) durch. In Ilmenau  , Laut Bericht des Hamburger Hafeninspektors mußte dieser im Apolda  , Bürgel   usw. waren die Versammlungen gut besucht, Jahre 1904 in 937 Fällen Abstellungen von Betriebsmängeln an während die in Weimar   überfüllt war. Man hatte hier mit der ordnen; in 39 Fällen mußte sogar die Fortführung der Arbeit März eine Heine Feier verbunden, die viel junges Volt, besonders untersagt werden. Betriebsunfälle waren 9393 gemeldet, davon Frauen und Mädchen, angelockt hatte. Redakteur Hennig- Erfurt wurde nur 1 Unfall als durch Trunkenheit des betreffenden Ar­sprach, worauf festgefänge und Rezitationen Heinescher Dichtungen beiters verursacht festgestellt. Es sei endlich die höchste Zeit, daß folgten. Als bedeutungsvoll ist zu registrieren, daß diesmal kein energische Maßnahmen zu einem vermehrten Schutz für Leben und Bürgermeister gewagt hatte, Versammlungen wegen der üblichen Gesundheit der deutschen   Hafenarbeiter getroffen würden. Der aufreizenden Redner" zu verbieten. Man fürchtete sich wohl vor 2½stündige Vortrag wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Heines Spott über den Krähwinkler Magistrat, der hier und da Der Referent stellte in einer Resolution folgende Forderungen rezitiert wurde. Oder man hatte gute Laune die bekanntlich das für die in den Hafenbetrieben, der Binnenschiffahrt sowie der fehlende Gesetz erfekt". Flößerei beschäftigten Arbeiter auf: 1. Wirksame Schutzbestimmungen für das gesamte Deutsche Reich; 2. die Festlegung einer Marimalgrenze für die im Höchst­falle zu leistende Arbeitszeit und eine gefeßlich garantierte Nacht und Sonntagsruhe;

3. Anstellung von Hafeninspektoren durch das Reich, zur Ueberwachung der erlassenen Vorschriften und Bestimmungen; 4. Anstellung von Assistenten, deren Wahl durch die Berufs­organisationen vorzunehmen ist;

5. Beschaffung von Aufenthaltsräumen und Bestimmungen über die Beschaffenheit einzuführender sanitärer Einrichtungen zum Schutze der Arbeiter bei Unglüdsfällen.

Erfurt  . War der Charakter des ersten roten Sonntags flammender Protest gegen das Wahl, recht" und gegen die tollen " Vorbereitungen" der bewaffneten Organe des Klassenstaates, so zeigte der zweite Wahlrechtssonntag den Charakter ruhiger Würde und einer gewissen Feierlichkeit. Im Wahlkreise Erfurt   fanden 15 Versammlungen statt und ein halbes Dußend mußten unterbleiben aus Mangel an geschulten Rednern. Durchweg war der Besuch ein guter, teilweise ein wahrer Massenbesuch. In Erfurt   selbst waltete über der Demonstration eine gewisse Feier­lichkeit. Die Polizei war nahezu unsichtbar und hatte zum zweiten Male nicht gewagt, in ungefeßlicher Weise die Frauen aus der Ver­fammlung auszusperren. Redakteur aenisch- Leipzig sprach bor   mehr als 1000 Personen, während in zwei Vororten ebenfalls Da die Arbeiter zu den einzelnen Landesregierungen tein Zu­gut besuchte Versammlungen tagten. Die Arbeitergesangvereine trauen haben, fordern sie die Regelung dieser Materie durch das fangen angemessene Lieder. Von Zwischenfällen konnte auch dies- Reich. mal nirgends die Rede sein, da man durch tolle Rüstungen" Das zweite Referat hierzu hielt der Zentralvorsitzende des Ver­nirgends provozierte, wohl aus der richtigen Ueberzeuguna heraus, bandes der Maschinisten und Heizer, Karl Kirschnid- Berlin  . daß man weder dem Volf, noch den in polizeilichen oder militärischen In sachkundiger Weise schilderte Redner die Waffen starrenden uniformierten Volksgenossen derartiges zum zweiten Male bieten darf, ohne starke seelische Beeinflussung im Arbeitsverhältnisse des Maschinenpersonals in der Fluß- und Sinne der Sache des demonstrierenden Voltes zu riskieren. All Schleppschiffahrt. das nahm dem 18. März die leidenschaftliche Kampfesstimmung Außer dem Reichsgesetz haben die Maschinisten auch die verschiedenen und Schärfe. Aber ein zweiter Rekrutierungstag der Partei ist Dampffefselberordnungen der Einzelstaaten zu beachten. Meistens es doch gewesen, indem wieder viele Parteimitglieder und Abon­nenten der Parteipresse überall gewonnen wurden. Gotha  . Die 25 Versammlungen, die im Gothaer Ländchen veranstaltet worden waren, erfreuten sich meist eines starken Be fuchs. Eine scharfe Resolution wurde überall angenommen. Baden.

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Preston vor Gericht. Ueber die Hibernia"- Affäre, einzelne Unternehmungen der Dresdner   sowie der Deutschen Bank, Emissionen der Diskonto- Gesellschaft und noch manche andere Dinge wurden gestern vor dem Schöffengericht in einer Privatklagesache sehr lebhafte Erörterungen gepflogen. Auf der einen Seite stand als Privatkläger Herr Edmund Klapper, Herausgeber der Deutschen Agrarzeitung", auf der anderen Seite Herr Dr. W. Mande, erausgeber der Bank- u. Handelsztg.", als Angeklagter und Widerkläger. Die Deutsche  grarztg." hatte unter dem Stichwort Die Rechnung der Dresdner Bank" einen Artikel veröffentlicht, in dem an der Hand der von der Dresdner Bank der Seehandlung über den Ankauf der Hibernia" Aftien gelegten Rechnungen ausgeführt wurde: man müsse bezüglich der Dresdner Bank vermuten, daß der vorher billig erworbene Privatbesig" ihrer Direktoren und intimen Freunde nunmehr zu den jetzt geltenden Hochkursen bon 270 und 280 Prozent in den" Bankbesig" hineingenommen werden bürfe und daß der Staat diese Art bon Einstandsfurfen" zu be­zahlen habe". Daraufhin Daraufhin erließ die Dresdner   Bant ein Rundschreiben an die Zeitungen, in welchem jene Behauptung als Preßverleumdung" bezeichnet und mitgeteilt wurde, daß die Dresdner Bank Anlaß genommen habe, Strafverfolgung gegen Herrn Edmund Klapper zu beantragen. Diese Zuschrift der Dresdner Bank wurde in der Bank- u. Handels- 3tg." unter der Ueberschrift Edmund Klapper, der Verlemnder wiedergegeben und daran die Bemerkung gefnüpft: Es sollte uns herzlich freuen, ivent Herr Edmund Klapper, der systematisch das Handwerk des Verleumders und Ehrabschneiders betreibt, endlich einmal die längst verdiente Strafe fände." Dies bildete den Inhalt der Privatbeleidigungsflage. Dr. Mande suchte gestern aus ver ichiedenen scharf geschriebenen Artikeln des Privatklägers über die Dresdner Bank, die Deutsche Bank, die Diskontogesellschaft und über den Angeklagten selbst, seine Berechtigung herzuleiten, Herrit Klapper einen systematisch vorgehenden Verleumder zu nennen. wurden die betreffenden Artikel verlesen und daran stundenlange Grörterungen geknüpft. Der Angeklagte fuchte in jedem Falle darzulegen, daß es sich um Berleumdungen, die in fraffester Tonart vorgebracht worden, handle, während von der Gegenseite behauptet wurde, daß Herr Klapper bei seinen scharfen Angriffen und fritischen Betrachtungen sich auf Vorgänge geſtützt habe, die in jedem Einzelfalle erweisbar und notorisch seien. Von Berleumdungen könne keine Rede sein. Die Verhandlung endete mit der Verurteilung des Dr. Mande zu 100 Mart Geldstrafe und Freisprechung des Privatklägers von der gegen ihn erhobenen Widerklage. Dem Privatkläger wurde die Publikations befugnis zugesprochen.

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stehen die gesetzlichen Vorschriften allerdings nur auf dem Papier, eine stritte Innehaltung ist schon deswegen nicht möglich, weil auf Veranlassung der Unternehmer häufig mit unzulässig hohem Ueber­druck gefahren werden muß. Um die Strompolizei zu täuschen, berlangen die Schiffsführer nicht selten, daß sogar die Manometer berstocht" werden, damit nicht zu sehen ist, mit wieviel Atmosphären Ueberdruck   die Maschine arbeitet. Meldet ein In Baden leitete eine Episode in der Zweiten Kammer die Maschinist aber einmal in berechtigtem Unmut über derartige Bu­Märzfeier ein. Am Sonnabend protestierte der Parteigenoffe mutungen solche lebensgefährlichen Uebertretungen, dann wird er Frant beim Etat des inneren Ministeriums gegen die neuesten bei dem Unternehmertum als Denunziant verschrien und brotlos polizeilichen Maßnahmen, welche der autokratische Polizeidirektor gemacht. Die Arbeitszeit ist für das Maschinenpersonal schier un­Der gnädige Herr" mit Reitpeitsche und Revolver. Schäfer Mannheim wegen der für den 18. März getroffenen begrenzt. Daß 50 bis 60 Stunden hintereinander gearbeitet werden Rittergutsbefizer aus dem Liegniger Kreis, dessen Namen wir aus Ehrung der Mannheimer Standrechts opfer anordnete. Man werde muß, oder die Leute 7 Tage und auch noch 7 halbe Nächte vor der Breslauer Volkswacht", der wir diesen Bericht entnehmen, maffenhaft den Friedhof besuchen, Kränze am Grabdenkmal nieder dem Sessel stehen, ist keine Seltenheit. Schon der Umstand, daß den leider nicht ersehen können, hatte eines Tages im vorigen Jahre Tegen und dann einen Demonstrationsspaziergang durch die Bismarck   Maschinisten und Heizern der Rheindampfer die geforderte sechs mit seinem Dienstmädchen eine lebhafte Szene gehabt; er straße an der Dienstwohnung des Polizeidirektors vorüber in- stündige Nachtrube verweigert wurde, beweist zur Genüge, wie es war nämlich mit der Reitpeitsche auf das Mädchen los­szenieren. Minister Schenkel deckte die Anordmungen seines mit der Arbeitszeit und der Arbeitsruhe für diesen Beruf bestellt ist. gegangen und hatte demselben mehrere Schläge auf Beamten und nannte die 1849er Standrechts opfer Militärmeuterer". Bei einer derartigen Ueberanstrengung kann die große Zahl der den Rücken versetzt. Dann hatte der Angeklagte, nachdem Als der sozialdemokratische Abgeordnete Kräuter sich der Proletarier Unfälle denn auch nicht wundernehmen. Ueber ein Zehntel der er sich einen Revolver geholt, ausgerufen: Wenn ich das im Schußmannsrode annahm, tam es zu einer wirkungsvollen Szene. Beschäftigten haben verkrüppelte Finger, die sie sich bei der Die sozialdemokratische Fraktion beschloß, durch ihren Vor- chronischen Uebermüdung in den engen Räumen beim Schmieren sigenden einen Kranz mit Widmung am Freischärler- Denkmal des verletzt haben. Große Uebelstände herrschen ebenfalls bei der Mannheimer   Friedhofes niederlegen zu lassen. Die Mannheimer   Steffelreinigung. Also auch hier tue eine Besserung der Verhältnisse Demonstration verlief beim herrlichsten Frühlingswetter impofant. dringend not.( Beifall.) Die Arbeiter zogen zu Taufenden am Vormittag auf den Friedhof, wo stillschweigend die Korporationen ihre Stränge mit Widmungen auf den roten Schleifen niederlegten. Die Polizei war durch vier Mann vertreten und hielt sich vollständig zurück. Gegen mittag zogen die Arbeiter und Frauen die Bourgeoisie hatte sich an der Ehrung ihrer Toten nicht beteiligt nach der Stadt und belebten das Straßenbild. Die Häuser waren beflaggt zu Ehren des Tages, da bor   300 Jahren der erste Stein zur Festung Mannheim   gelegt ivurde. In der Bentralhalle sammelten sich die März feiernden.

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Bayern  .

In München   hat die Gedächtnisfeier für die Märzereignisse von. Jeher zu den am besten besuchten Veranstaltungen der klassenbewußten Arbeiterschaft gezählt. Auch in diesem Jahre nahm die Feier, die bormittags stattfand, wieder einen durchaus würdigen Verlauf. Der Riesensaal des Münchener Kindl- Kellers war trotz des herrlichsten und berlockendsten Frühlingswetters start besucht, auch von zahl­reichen Frauen, daß viele Teilnehmer sich mit einem Stehplatz be­gnügen mußten. Reichstagsabgeordneter Genosse Blos hielt die Ge­dächtnisrede, die mit stürmischem Beifall aufgenommen wurde. Dem Charakter des Tages entsprechende Vorträge des Arbeiterfängerbundes eröffneten und schlossen die Feier.

Augsburg  . Das organisierte Proletariat unserer Industriestadt gedachte in würdiger Weise der hohen Bedeutung des Tages, der auf der Walstatt der Freiheit gefallenen Kämpfer für die Freiheit. Die am Vormittag stattgefundene Versammlung war überfüllt; viele, die herbeigeeilt waren, konnten keinen Einlaß finden. Der Inhalt der Feier bestand in einer der Bedeutung des Tages würdig an­gepaßten Gedächtnisrede, sowie im Vortrag mehrerer unserer be fannten Kampfeslieder. Es war ein stimmungsvolles, eindruckreiches Gedenken.

Erster Schuhkongreß für alle in der Schiffahrt und im Schiffban beschäftigten Arbeiter.

Berlin  , 20. März.

Redner legte dem Kongreß folgende Resolution vor: Bei Regierung und Reichstag   ist dahin zu wirken, daß a) durch bundesrätliche Berordnung oder Reichsgesetz be­stimmt wird, daß sowohl der Binnenschleppschiffahrts- als auch der Binnenfrachtschiffahrtsbetrieb den Bestimmungen über Sonn­und Festtagsruhe unterworfen wird. Besonders ist Bezug zu nehmen auf den Binnenschleppschiffahrts- und Binnenfrachtschiff­fahrtsbetrieb der deutschen   Binnenwasserstraßen wie schiffbaren Flüsse, Ströme und Kanäle;

b) durch bundesrätliche Bestimmung oder Reichsgeseh den Mannschaften der Schlepp- und Frachtschiffe im Binnenschiffahrts­betriebe, wenn sie an Bord logieren, eine nächtliche Mindestruhe von 6 Stunden gewährt wird, wenn nicht durch ein wechselschicht­liches Wachesystem eine anderweitige Regelung der Nachtruhe erfolgt;

c) für Hafen- und Revierschlepp- oder Frachtfahrzeuge durch bundesrätliche Verordnung oder Reichsgefeß ein Marimalarbeits­tag von höchstens 12 Stunden festgesetzt wird;

d) für Dampfschiffe, die auf Strömen, Flüssen oder Kanälen zur Beförderung von Personen dienen, durch bundesrätliche Ver­ordnung oder Reichsgesetz eine Arbeitszeit von höchstens 12 Stunden festgesetzt wird; bei Fahrten oder Reisen, die länger als 12 Stunden dauern, ist für Ablösungsmannschaften zu sorgen, die eine zwedentsprechende Ablösung bezw. Wechselschicht er­möglichen;

e) für Dampfschiffe, die in Häfen oder Revieren zur Be­förderung von Personen dienen, gleichfalls eine maximale Arbeitszeit von höchstens 12 Stunden festgesetzt wird; wenn nicht bei längerer Fahrtdauer eine zwedentsprechende Ablösung ge­währleistet ist.

f) Im Interesse der Betriebssicherheit im allgemeinen, sowie des Lebens und der Gesundheit des reifenden Bublifums und der

Schiffsmannschaften sind Maschinisten und Heizer zu anderen Arbeiten, als den mit der Ausübung des Berufs unmittelbar zu­fammenhängenden, nicht heranzuziehen. Auf fleineren Schlepp­und auch Passagierdampfern, sobald sie größere Stromstreden be­fahren, muß das Maschinenpersonal aus mindestens drei Mann, nämlich einem Maschinisten und zwei Heizern, bestehen. Weiter ist den Mannschaften aller zur Beförderung von Personen an Sonn- und Festtagen verwandten Fahrzeuge alle zwei Wochen eine ununterbrochene Ruhepause von mindestens 36 Stunden zu gewährleisten.

Weiter wendet sich der Schußkongreß mit Nachdruck dagegen, daß der Arbeitslohn für Maschinisten und Heizer durch prozen­Dieses titale Anteilnahme am Frachtgewinn gewährt wird. System des sogenannten Prozentfahrens" führt, wie die Er­fahrung lehrt, zu strafbaren Handlungen, in erster Linie zur Belastung oder Verteilung der Sicherheitsventile, um dadurch eine höhere als die zulässige Dampfspannung herbeizuführen und die Schleppkraft und die Fahrgeschwindigkeit zu erhöhen.

In der Diskussion würdigte Deder- Magdeburg besonders die Arbeitsverhältnisse der Binnenschiffer.

Zweiter Verhandlungstag. Die Sigung begann mit der Erörterung des Arbeitsverhältnisse und sozialen Fürsorge für die Hafenarbeiter, Binnenschiffer, Flößer, Flußmaschinisten und Heizer. Als erster Referent nahm hierzu der Vorsitzende des Hafen­arbeiter- Verbandes, Johann Döring- Hamburg das Wort. Redner beleuchtete die Zustände, unter denen die im Lösch- und Ladewesen des Schiffsverkehra tätigen Arbeiter ihr mühevolles Dasein fristen, mit der Routine des vollendeten Sachkenners. In fast allen Hafenstädten Deutschlands   ist die Arbeitszeit in diesem Beruf noch überaus lang; für die Affordfolonnen sogar faft unbegrenzt. Für Hamburg   läßt sich die durchschnittliche Tages­arbeitszeit auf 10% Stunden bemessen. In Königsberg  , Stettin  und den Binnenhäfen dehnt sie sich aber häufig über 14 Stunden aus. Nachtarbeit ist in allen Seehäfen gang und gäbe. Verschiedene Gruppen von Schauerleuten sind nicht selten fogar bis zu Gegen die Durchführung der Sonntagsruhe wendet sich vor allem 36 Stunden in einer Tour tätig. In Hamburg   besteht eine Be- der Zentralverein zur Hebung der Fluß- und Kanalschiffahrt aus stimmung, wonach die Stauer gehalten sind, die Schauerleute nicht egoistischem Geldjacksinteresse. Unter aller Kritik sind meistens die über 36 Stunden hintereinander zu beschäftigen. Vor dem Ham- Logisverhältnisse. Es kommt vor, daß mehrere Bootsmänner mit burger Hafenarbeiterstreit im Jahre 1896 waren die Zustände noch ihren Frauen und Kindern in dem gleichen engen Raum schlafen schlimmer. Erst als hernach auf das Drängen der Arbeiter hin müssen. Auf vielen Rästen gibt es zudem eine Unmasse Ungeziefer, dort ein Hafeninspektor angestellt wurde, find die Verhältnisse ein Ratten, Schwaben  , Raferlafen usw., von benen die Mundvorräte wenig besser geworden. Jedoch zeigt der Umstand, daß erst auf Ber  - angefressen werden. Besonders schlimm aber geht es den anlassung des Hafeninspektors jene Bestimmung betr. Nichtbeschäf- Flößern, die den Unbilden der Witterung fast schuhlos preis­tigung der Arbeiter über 36 Stunden getroffen wurde, wie sehr es gegeben sind. Redner mißbilligt entschieden das Verhalten des auf dem Gebiet der regulären Arbeitszeit noch im Argen liegt, Bentralvereins, der die angestellten Erhebungen in der Binnen­Außer in Hamburg   gibt es aber in feinem anderen Hafenort Hafen schiffahrt durch wahrheitswidrige Mitteilungen an die Regierung in inspektoren. Troß der schweren Arbeit der Hafenarbeiter ist den negativem Sinne zu beeinflussen suche.( Beifall.) Anforderungen der Hygiene behördlicherseits nur sehr mangelhaft Rechnung getragen. Auf diese Unterlassung ist denn auch meistens

An der Debatte beteiligten sich ferner die Hafenarbeiter ähnel Hamburg  , Rippten- Bremerhaven und Haber.

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.. ast erwische, schieße ich sie tot." Um dem Worte die Tat folgen zu lassen, hatte er auch wirklich freilich mir in die Luft einen Schuß aus dem Revolver abgegeben. Er wurde darauf vom Schöffengericht zu Liegnig zu ganzen fünfzehn Mark Geldstrafe verurteilt. Gegen seine Be­ftrafung legte er Berufung ein und beantragte Freisprechung. Der Staatsanwalt hatte gleichfalls Berufung eingelegt und verlangte eine Erhöhung der Strafe auf 60 Mart. Die Straffammer er fannte im Hinblick auf den Bildungsgrad und die Vermögens­berhältnisse und die sonstigen erschwerenden Umstände auf ein hundert Mart Geldstrafe oder 10 Tage Gefängnis. Immerhin eine recht milde Strafe. Wäre wohl die gleiche Strafart und das gleiche Strafmaß eingetreten, wenn das Dienstmädchen wegen ähn licher gegen den Rittergutsbesiger begangener Handlungen unter Ani­flage gestanden hätte?

Allen Verwandten, Freunden und Bekannten zur Nachricht, daß mein lieber Mann, der Zigarren­fabrikant

Ernst Ferber

am 19. März früh 6 Uhr nach langem Leiden im 40. Rebens jahre verstorben ist.

Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 22. März, nach­mittags 3 Uhr, von der Leichen halle   des Freireligiösen Friedhofes, 6526 Pappel- Alee, aus statt.

Die trauernde Hinterbliebene Ww. Berta Ferber.

Sozialdemokratisch. Wahlverein

des

6. Berliner   Wahlkreises.

Todes- Anzeige.

Am 19. d. M. verstarb unser Mit glied, der Zigarrenmacher Ernst Ferber

Schwedterstraße 18.

Ehre seinem Andenken! Die Beerdigung findet am Donnerstag, nachmittags 3 Uhr, von der Halle des Friedhofes der Freireligiösen Gemeinde in der Pappel- Allee aus statt.

Um zahlreiche Beteiligung ersucht. Der Vorstand

Allen Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß meine liebe Frau, unsere gute Mutter und Schwiegermutter Christiane Jahrsetz

geb. Kabuse

im 62. Lebensjahre sanft ent­Schlafen ist.

am

Die Beerdigung findet 23. März, nachmittags 3 Uhr, von der Leichenhalle des Emmaus­6405 Kirchhofes aus statt.

11m stilles Beileid bitten Der trauernde Gatte nebst Kindern.

Zentral- Kranken- und Sterbekaffe der Zimmerer.

( Filiale Friedrichsberg.) Den Mitgliedern zur Nachricht, daß der Zimmerer

Johann Pilacynski

am

am 16. März plößlich im Alter von 33 Jahren verstorben ist. Ehre seinem Andenken! Die Beerdigung findet Mittwoch, den 21. März, nach mittags 42 Uhr, vom Trauer­hause, Frankfurter Chaussee 7, Lichtenberg  , aus statt. Um zahlreiche Beteiligung ersucht 6426 Der Vorstand.

Zentral- Verband

der Zimmerer Deutschlands  .

Bezirk 16.

Hiermit den Mitgliedern zur Nachricht, daß unser Kamerad, der Bimmerer

Johann Pilacynski

am

am 16. März im Alter von 33 Jahren plötzlich verstorben ist. Ehre seinem Andenken! Die Beerdigung findet Mittwoch, den 21. d. M., nach mittags 42 Uhr, vom Trauer hause, Lichtenberg  , Frankfurter Chauffee 7, aus statt. Um rege Beteiligung bittet 6416 Der Vorstand.

Zentral- Verband der Maurer Deutschlands  .

Zweigverein Berlin  . Sektion der Putzer.

Nachruf!

Am Sonnabend, den 17. März, verstarb unser Mitglied

Fritz Ortel

im Alter von 63 Jahren. Ehre seinem Andenken! Die örtliche Verwaltung. J..: H. Neumann.