Aus der Partet.
Ohne weitere Diskussion beschließt die Bersammlung nach den Ausschußanträgen.
wurden.
des übrigen Obdachfuratoriums ein ausdrückliches Vertrauensvotum. Stadtv. Ritter( Fr. Fr.) gibt dem Stadtrat Fischbeck namens Stadto Hoffmann: Wenn wir den Herrn nicht gewählt haben, ist doch unser Lob um so unverdächtiger. In der Zeit, wo Stadtrat Fischbed durch Herrn Jacoby vertreten wurde, ist es im Kuratorium am besten gegangen.( Heiterkeit.)
gekommen.( Heiterkeit.) Mit dem neuen Infpettor ist auch ein neuer, befferer Geist eingezogen; auch das liebenswürdige Wesen des Stadtrats Der Bericht des sozialdemokratischen Zentralfomitees für das Auch die Stats für die Krankenhäuser Moabit ", Urban", Jacoby, der Herrn Stadtrat Fischbeck vertrat, hat ein gut Teil zu dieser Königreich Sachsen für 1905, dessen ersten Teil wir gestern langen en bloc zur Annahme. „ Gitschinerstraße", Virchow Krantenhaus" ge- Befferung beigetragen( Heiterkeit). Auch der neue leitende Arzt der besprachen, bringt in seiner Fortsetzung einen Antrag auf AbGeschlechtskrankenabteilung hat Reformen durchgeführt, die, als wir änderung des sächsischen Organisationsstatuts, um es den Beschlüssen Dr. Bütow. Ueber die Etats für das Armenwesen berichtet Stadtv. fie verlangten, von seinem Borgänger einfach als„ Unfug" abgewiesen des Parteitags von Jena anzupassen. Sachsen ist in der Lage, Hoffentlich werden wir diese Station noch los, denn wir die zentralistische Organisationsform streng durchzuführen; die für Erwachsene und Kinder abgelehnt, ebenso ein Antrag, der darauf bei den Sozialdemokraten. Im Ausschuß ist ein Antrag auf Erhöhung der Pflegegeldfäße brauchen den Raum für das Hausdienerpersonal.( Lebhafter Beifall meisten sächsischen Wahlkreise Stadtv. Werner ruft wiederholt: hatten längst ihren Sentral- abzielte, die Unterbringung armer und franker Personen in die Lauter!, nachdem der Redner die Tribüne verlassen hat!) wahlverein. Der§ 1 des Statuts soll deshalb fünftig lauten: Seilstätten und Heimstätten zu erleichtern und zu diesem Zweck eine Die Organisation der sozialdemokratischen Partei in Sachsen wird Summe von 60 000 m. in den Etat für 1906 einzusehen. Stadtrat Fischbeck: Herr Stadtrat Jacoby lehnt durch mich gebildet durch die sozialdemokratischen Reichstags- Wahlkreisvereine. diese Anerkennung ab.( Heiterkeit.) Der neue Inspektor ist auf meinen Erhalten bleibt die Einteilung des Landes in die vier durch tischen Mitgliedern wieder aufgenommen. Beide Anträge werden heute im Plenum von den sozialdemokra. Vorschlag gegen die Stimmen der Herren Hoffmann und Augustin Agitationsfomitees verwaltete Bezirke Dresden , Leipzig , Chemniz gewählt worden.( Stürmische Heiterkeit.) Stadtv. Hinge( Soz.): Wir hoffen, das Plenum wird zu einer und Zwickau ; an der Spitze der Organisation steht das aus anderen Ansicht kommen als der Ausschuß. Die Preissteigerung drei Personen bestehende Zentralwahlkomitee, dessen Sitz die der Lebensmittel und der Mieten ist natürlich auch an den AlmosenLandesversammlung bestimmt.( Bisher Dresden .) Aus den empfängern nicht ohne Wirkung vorübergegangen. Wir halten für sonstigen Bestimmungen heben wir hervor: Für Referate notwendig, die Armenkommissionen zu ermächtigen, die bisherigen ift in der Regel zu zahlen als Mindeſtentschädigung Säße für Erwachsene und Kinder von 20 bezw. 6-9 m. auf 30 bezw. 5 M., als Höchstentschädigung 10 M. und Fahrgeld 3. Klasse.- Alljährlich tritt eine Landesversammlung zusammen, die vom Zentral- nur geringe Pflegegelder, 6-9 M. Mehr als die Hälfte der 9-12 M. zu erhöhen. Die meisten Unterstüßten erhalten ja zurzeit tomitee berufen wird. In dringenden Fällen kann das Zentral- Almosenempfänger ist über 65 Jahre alt. Die bisherigen Säke tomitee im Einverständnis mit den Bezirks- Agitationskomitees eine außerordentliche Landesversammlung einberufen Dies muß geschehen, genügen abfolut nicht mehr, auch nicht für die Kinder, von denen wenn sechs Wahlkreise es beantragen. beinahe die Hälfte heute noch mit monatlichen Beträgen unter Jeder Reichstags- Wahlkreis 6,50 M., also mit zirka 20 Bf. pro Tag, abgespeist werden. hat das Recht, vier Delegierte zur Landesversammlung zu entfenden. 3med der Unterbringung von Berfonen in Heil und Heimstätten Bum Außerdem sind stimmberechtigt auf der Landesversammlung: die find 1904 100 000 m. ausgegeben worden, wovon die kleinere Hälfte sächsischen Landtags- und Reichstagsabgeordneten der Partei, die aus Wohltätigkeitsfonds floß. Die Armendirektion hatte in den Mitglieder des Zentralfomitees und der Bezirks- Agitationskomitees. Etat für 1906 zu diesem Bwed 150 000 m. einzusehen beantragt, Gleichzeitig mit diesen Aenderungen wurde die Einführung einheit der Magistrat aber hat das abgelehnt, nachdem der Kämmerer au licher Mitgliedsbücher in allen sächsischen Organisationen beschlossen. geführt hatte, daß es zweifelhaft sei, ob man innerhalb der öffentDie Kommunale Bragis ist für die Gemeinderatsmitglieder lichen Armenpflege solche Dinge in größerem Umfange betreiben der Partei obligatorisch eingeführt worden und hat eine besondere dürfe, daß im Stat für das Armenwesen nur wirkliche Armenfächsische Beilage erhalten, die Genosse Ernst Schulze - Cossebaude ce- pflege Plak finde und Wohltätigkeit in größerem Stile auszuscheiden digiert. Sie geht in einer Anzahl von über 1200 den Gemeinde habe. Dem gegenüber ist hervorzuheben, daß schon eine Reihe anderer Kommunen, so Königsberg , im Sinne unseres Antrages vorgegangen sind. Namentlich im Interesse unserer ärmeren Bevölkerung und ganz besonders im Interesse der Stinder muß hier die vorbeugende Krantenpflege eingreifen. Wir beantragen also, die 60 000 m. für 1906 zur Gewährung an Heilstätten usw. einzu stellen.( Beifall bei den Sozialdemokraten.)
bertretern zu.
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Die Parteipreffe hat sich günstig entwickelt. Ihre Abonnentenzahl ist von 134 000 auf 142 000 gewachsen. Für den Wahlkreis Blauen wird demnächst vom Berlag des Zwickauer Sächsischen Volksblatt" ein Kopfblatt mit selbständiger Beilage Herausgegeben werden; ein Lokalredakteur wird in Plauen eingesetzt. Für die lebhaft betriebene Agitation wurde außer den FlugBlättern zur Landtagswahl und den Gemeinderatswahlen ein 920 000 Exemplaren hergestellt. Die Auflage des Agitationstalenders einheitliches Flugblatt für das ganze Land in einer Auflage von stieg auf 200 000 Stud. Zur Unterstützung der Landtagswahlbetwegung gab das Zentralfomitee das erste Ergänzungsheft zur Sächsischen Politit"( Berfasser: Emil Riziche) heraus. Eine Sammlung von Material gegen das Dreitlassenwahlsystem erschien in der Broschüre: Zehn Jahre unter dem Dreiklassenwahlunrecht( Verfasser: Richard Jllge).
bon 3165,22 M.
Ueber den Stand der Organisation gibt der Bericht noch teine Zahlen, er bemerkt aber, aus den bisher dem Komitee eingefandten Fragebogen gehe hervor, daß fast überall ein starkes Anwachsen der Mitgliederzahl vorhanden war. Der Kaffenbericht des Komitees verzeichnet eine Einnahme von 16 451,29 M., eine Ausgabe von 18 286,07 M., einen Kassenbestand Zum Schluß erinnert der Bericht daran, daß uns nur noch zwei Jahre von den nächsten Reichstagswahlen trennen. Er bemerkt dazu: „ Es ist drollig, daß unsere politischen Feinde sich schon Hoffmungen machen, eine Anzahl Mandate uns entreißen zu fönnen. Parteigenoffen allerorts! Sorgt dafür, daß diese Hoffnung zu einer glänzenden Täuschung wird. Für uns gilt nur die eine Barole: Heber allen Reichstagswahlkreisen Sachsens muß bei den nächsten Wahlen unser stolzes Banner wehen!"
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Eine Erhöhung der Abonnementsgebühr auf monatlich 75 Bf. läßt das„ Nordd. Volksblatt" in Bant eintreten. Es begründet die Staßregel mit der fortgesetzten Verteuerung der Rohmaterialien und der Herstellungskosten überhaupt.
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Stadtv. Liebenow( A. L.) tritt diesen Anträgen entschieden entgegen. Schon jetzt hätten die Kreisversammlungen in besonderen anweisung gestatte. Die Stadt tue auf diesem Gebiete voll und Fällen Almosen bis zu 30-40 m. bewilligt, was die Geschäftsganz ihre Pflicht und sei nie engherzig verfahren.( Lebhafte BuStimmung bei der Mehrheit.) Bezüglich der Heilstättenpflege könnte man höchstens in einer Resolution den Magistrat zur Erwägung der Sache auffordern.
Stadtv. Friederici( A. 2.) Der Etat wird genehmigt. Ueber die folgenden Etats referiert
Der Etat für die Jrren und Idiotenanstalt Dall. dorf passiert ohne Debatte, ebenso derjenige für die Irren anstalten Herzberge und Buch, sowie für die Anstalt für Epileptische Wuhlgarten bei Biesdorf .
Damit ist für heute die Etatsberatung beendet. nehmigten neuen und erhöhten Zuwendungen an gemein. In den Etat sollen außer den bereits beantragten und ge nügige Anstalten, Vereine und dgl. noch eingefeßt werden: Berlin .
300 M. für den Verein pensionierter Feuerwehrmannschaften zu
zurückgebliebene Kinder. 1000 M. für den Erziehungs- und Fürsorgeverein für geistig
nehmigen empfohlen, die zweite jedoch nur unter der Bedingung, Der eingesetzte Sonderausschuß hat beide Positionen zu ge daß dieser Beitrag nur zur Unterbringung und leberwachung der artiger aus der Schule entlassener Kinder Verwendung findet".
Die Versammlung tritt den Ausschußanträgen ohne Debatte bei. der nichttechnischen( juristischen) Magistratsmitglieder hat Den Antrag Cassel betr. die Erhöhung der Gehälter der betr. Ausschuß angenommen und zwar die Erhöhung des Anfangs gehalts von 8000 auf 8500 m. mit 6 gegen 3 Stimmen. Das Höchstgehalt von 12 000 m. foll in fieben Steigungen a 500 m. Bestimmung ist einstimmig zur Annahme gelangt. Berichterstatter nach je zwei Jahren, also in 14 Jahren erreicht werden. Diese ist Stadtv. Michelet.
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mediko
Ohne Debatte stimmt die Versammlung dem Antrage zu. Die Vorlage wegen der Stellen der leitenden Aerzte der Abteilungen des Rudolf Virchow Krankenhauses Stadtv. Hinge: Die Armenkommissionsvorsteher bringen feines- ist vom Ausschuß mit erheblichen Modifikationen angenommen wegs die bezüglichen Gesuche alle vor die Kreisversammlungen. worden, indem u. a. das Gesuch des Berliner Aerztevereins für ( Große Unruhe und Widerspruch.) Ich könnte Ihnen dafür eine physikalisch diätetische Therapie ebenso lange Liste vortragen wie vor 3 Jahren. Die Vorsteher funden hat. teilweise Berücksichtigung erklären selbst, daß die bisherigen Säße nicht genügen. Im Durch dirigierenden Arzt anzustellen, hat keine Mehrheit gefunden. Beschlossen Der Antrag, auf je 100 bis 150 Krante einen schnitt erhält ein Almofenempfänger mit eigener Wohnung monatlich wurde die Einrichtung einer urologischen Abteilung auf der 21 M., b. h. 70 Pf. pro Tag oder so viel, wie Pastor v. Bodelschwingh äußeren Station, der ein dirigierender, chirurgisch gebildeter Urologe als Bufchuß für jeden Pflegling in Hoffnungsthal " verlangt! Wir mit 3000 m. Gehalt borstehen soll; ferner die Vereinigung der nehmen für die Versammlung das Recht in Anspruch, eine solche dem hydrotherapeutischen Anstalt mit Summe in die Ausgaben neu einzusehen; für die Balanzierung mechanischen Institut unter einem selbständigen Leiter; auch des Etats wird der neue Kämmerer schon sorgen!( Große Heiterkeit.) das Röntgen- Institut soll einen folchen erhalten. Der lettere wird Stadtv. Liebenow: Mit seiner langen Liste vor 3 Jahren hat mit 4000, der Therapeut mit 3200 M. Gehalt dotiert. Ferner empfiehlt Herr Hinze Fiasto gemacht; er braucht ja bloß seinen Kollegen der Ausschuß die Zuziehung eines approbierten 8ahnarztes und Antrid zu fragen. Stadtrat Münsterberg: Die Frage des Existenzminimums hier Einstellung von 1000 M. für zahnärztliche Behandlung in den Etat des Krankenhauses. Berichterstatter ist Stadtv. Landau ( A. L.). aufzurollen ist nicht opportun. Wenn den Armenkommissions. Stadtv. Sachs( A. L.): Die Vorlage verlangte für die Ge. vorstehern Mangel an Pflichtgefühl vorgeworfen wird, so tritt man schlechtskrankenabteilung 2 dirigierende Aerzte, von denen der eine dadurch nur unserem blühenden und gedeihenden ehrenamtlichen urologisch vorgebildet sein soll. Professor Landau und sämtliche Verwaltungswesen zu nahe; ich protestiere daher mit allem NachAerzte im Ausschuß behaupten nun, die Urologie habe mit den drud gegen eine solche Behauptung.( Lebhafter Beifall bei der Geschlechtskrankheiten nichts zu tun und man brauche einen beson Stadtv. Borgmann( Soz.): Die gegenwärtigen Säße bestehen aber wird kein ausreichendes Krantenmaterial vorhanden sein. deren Urologen mit chirurgischer Vorbildung. Für einen solchen schon seit mehr als einem Jahrzehnt, und die Gristenzverhältnisse ir stellen so wie so einen zweiten Chirurgen mit urologischer Bor Eine große Staatsaktion scheint die Staatsanwaltschaft in haben sich in dieser Zeit ganz außerordentlich berändert. Die Gommern zu planen. Sie hat auf Grund der bekannten Rund- Armenkommissionen haben heute nicht das Recht, über 20 M. hin- bildung an, da brauchen wir keinen besonderen Urologen. Ich bitte daher, diesen Antrag des Ausschusses abzulehnen. Das Virchowverfügung des Justizministers vom 26. Januar 1906 wegen des auszugehen; fie müssen sich erst an eine übergeordnete Instanz Arantenhaus ist von vornherein überhaupt viel zu groß angelegt. Flugblattes vom 22. Januar die Anklage wegen Vergehens gegen wenden. Das Richtige wäre, eine generelle Erhöhung zu beschließen. Stadtrat Weigert: Der Magistrat hat neuerdings eine RundSie§§ 130, 77 des Str.-G.-B. gegen den Mitinhaber der BuchStadtv. Liebenow bemerkt, daß an Almoſenempfänger ½ Million frage an die drei Krankenhausdirektionen erlassen. Danach ergibt druderei Vorwärts, Genossen Hermann Schubert, erhoben. Ertraunterstüßungen gezahlt werden. Außerdem find angeklagt wegen Verbreitung des Flugs Stadtv. Hinze: Nach dem Armenetat find es nur 155 000 m., fich, daß für speziell urologische Fälle durchschnittlich nur 8 Betten blattes die Arbeiter Braun und Genossen in Gommern und der mit allen weiteren Ertraunterstübungen kommt allerdings etwa 2 Mil- in den letzten 3 Jahren erforderlich waren. Hiernach dürfte der berantwortliche Redakteur Genosse Breczang Rahnsdorf. lion heraus( Wha!), aber Herr Liebenow hat nur von den Almosen- Magistrat für den Augenblick sich nicht für die Einstellung dieses • Schubert wurde gestern von dem Untersuchungsrichter in Moabit empfängern gesprochen. Es steht fest, daß zahlreiche Betenten von Stadtv. Dr. Wehl( Soz.): Wir stehen durchaus auf dem Boden bernommen und lehnte selbstverständlich jede Auskunft über Verfasser den Armenkommissionsvorstehern abgewiesen werden, zum Teil mit und dergleichen ab. großer Härte.( Heftiger Widerspruch bei der Mehrheit.) In manchen Eine andere Haltung nimmt die Danziger Staatsanwalt- Fällen habe ich durch persönliche Intervention erneute Untersuchung schaft ein. Sie hat vier Genossen, die wegen Verbreitung der durchgesetzt. Wahlrechtsflugblätter in Untersuchung gezogen waren, mitgeteilt, Nach einer nochmaligen Erwiderung des Stadtv. Liebenow daß das Verfahren wider sie eingestellt wird und die beschlagnahmten wird der erste Antrag der Sozialdemokraten abgelehnt; für Flugblätter freigegeben werden. denselben stimmen auch die Soz.- Fortschr. Der zweite Antrag fällt gegen die Stimmen der Antragsteller und des Stadtv.
Polizeiliches, Gerichtliches ufw.
B
18. Gibung vom Donnerstag, den 22. März, nachmittags 5 hr.
Der Vorsteher Dr. Langerhans eröffnet die Sizung gegen
5% Uhr.
Auf der Tagesordnung steht die Spezialberatung des Entwurfs des Stadthaushaltsetats für 1906, an der Hand der Berichte des Etatsausschusses. Nicht weniger als 20 Spezialetats hat letterer bereits in einer Sizung erledigt. Ueber die Etats„ Grundstücke in der Stadt"," Ländliche Grundstücke in und außerhalb sowie Mietsgrundstücke außerhalb der Stadt und Kaltsteinbruch zu Rüdersdorf " und" Berechtigungen" referiert Stadtv. Antrid( Soz.). Der Etatsausschuß hat den folgenden Generalvorbehalt beschlossen:" Die Bewilligung der neuen Stellen und der Gehaltsverbesserungen im Etat erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung der Versammlung zu den betr. Magistratsvorlagen."
Die Versammlung tritt diesem Vorbehalt ohne Debatte bei und genehmigt die genannten Etats unverändert.
Mehrheit.)
Ulstein.
Sinne".
Der Etat für das Armenwesen wird unverändert genehmigt. Die Etats für das Friedrich Wilhelms- ospital für Männer und die Siechenanstalt in der Fröbelstraße und für das Friedrich Wilhelms Hospital für Frauen in der Palisadenstraße gelangen en bloc unverändert zur Annahme, ebenso der Etat" aisenpflege im engeren Zum Etat der Fürsorgeerziehung" bemerkt Stadtv. Dr. Bernstein( Soz.): Das Reglement für unsere Anstalt sieht auch die Prügelstrafe als Erziehungsmittel bor. Man darf nicht bei der Fürsorgeerziehung an den Symptomen herumpfuschen; bei den meisten oder doch bei vielen Jungen kommt hier ein frankhafter Seelenzustand in Frage. Ich erinnere an das Drama, welches sich vor Jahresfrist in Moabit mit dem jugendlichen Mörder Grosse abgespielt hat. Die Prügelpädagogik in Lichtenberg muß aufhören. Es fann vielleicht vorkommen, daß der Erzieher selbst bedroht wird und ihm die Galle so überläuft, daß er zum Es kommt Stock greift. Aber einen 8wed hat das Prügeln nie. auf den Geist an, der eine Anstalt beherrscht, nicht auf das Reglement. Wir Sozialdemokraten urteilen von der Warte der fozialen Erkenntnis und bitten den Magistrat, die Prügelstrafe abzuschaffen.
Stadtrat v. Friedberg : Man muß nach den tatsächlichen Verhält. nissen urteilen. Die Fürsorgezöglinge sind eben erst über das Schulalter hinaus und doch zum Teil schon Verbrecher und Zuhälter. Der Erziehungsdirektor hat allein die Vollstreckung zu vollziehen, es sind alle Vorsichtsmaßregeln gegeben, daß nur im äußersten Falle geprügelt wird; es wird eine Liste über die Straffälle geführt. Zu dem Vorwurf, daß eine Anzahl der Zöglinge geistig minderwertig fei, bemerke ich, daß jeder Zögling bei der Aufnahme geprüft wird, ob er nicht einer anderen Anstalt zuzuführen ist. Epileptiker werden in keinem Falle geschlagen.
Der Etat wird genehmigt.
Spezialisten entscheiden.
der Ausschußanträge, die zu unserer Genugtuung den von uns in der ersten Lesung gegebenen Anregungen entsprechen. Was die urclogische Station betrifft, so find alle 5 Aerzte des Ausschusses der felben Meinung gewesen und die Laien haben sich vor dieser Uebererfundigt, die die Urologie so nebenbei betreiben. Aber die Urologie einstimmung gebeugt. Herr Sachs hat sich nun privatim bei Aerzten nicht als Aschenbrödel behandelt werden. Im Interesse der Blafen ist eine selbständige Wissenschaft und darf im neuen Krankenhause Kranken dürfen schon aus äußeren Gründen nicht auf die Gee usw. Kranten muß eine selbständige Station vorhanden sein; diese schlechtsfrankenstation gelegt werden.
Auch in letzter Zeit sind zahlreiche Abweisungen Kranter in unseren Krankenhäusern wegen Raummangels erfolgt, wie die amtlichen Rapporte ergeben, in vier Monaten nicht weniger als 575. Auch Herr Sachs hat diese Rapporte erhalten und dennoch tut er jekt so, als ob wir das Virchow- Krankenhaus überhaupt nicht würden füllen können!
Oberbürgermeister Kirschner tritt der Auffassung entgegen, daß medizinische Gesichtspunkte hier allein entscheiden könnten. Die Aerzte ließen die Verwaltungs- und organisatorischen RüdDie Stadt habe nicht sowohl auf fichten zu ſehr außer acht. urologische Fälle, als vielmehr auf die Armen- Krantenpflege RüdIn keinem dringlichen ficht zu nehmen, die ihr gesetzlich obliege. dalle sei ein Kranfer abgewiesen worden. Für alle Eventualitäten, auch für die leichten Fälle zu sorgen, gehe über die Verpflichtung und Fähigkeit der Stadt hinaus. Stadtv. Tr. Langerhans spricht sich entschieden gegen die Anstellung eines Hydropathen aus, denn für solche Strante sei in dem Strankenhause überhaupt fein Blab.
Stadtrat Straßmann gibt sich ebenfalls große Mühe, die felbständige urologische Abteilung als überflüssig darzustellen.
Stadtv. Weyl: Die Ausführungen des Oberbürgermeisters befunden wieder eine gewisse Animosität gegen alle Vorschläge, die bon Aerzten ausgehen. Die Blasen- und Blasensteinkranten und dergleichen, die jetzt in Privatkliniken behandelt werden, sind nicht etwa Wohlhabende.
Hierauf stellt sich die Beschlußunfähigkeit heraus und die Sigung muß gegen% 10 Uhr abgebrochen werden.
Gewerkschaftliches.
Referent für die Etats der 6 städtischen Krankenhäuser ist eben falls Stadtv. Antrid. Jm Etat für das Krankenhaus Friedrichshain " ist eine Gehaltserhöhung für die Apotheker und Prosektoren an den städtischen Krantenhäusern vorgeschlagen. Der Ausschuß hat dies für nicht zulässig erachtet und empfiehlt, den betr. Antrag dem Ausschuß für die Gehaltserhöhungen usw. zu überweisen. Ferner hat er an der Ausgabe für Beföstigung" 63 000 M. gestrichen und nur 400 000 m. eingestellt. Endlich wird folgende tesolution empfohlen:" Die Versammlung ersucht den Magistrat, zur besseren Uebersichtlichkeit des Etats die Durchschnittsgiffer für die einzelnen Tische bei den Krankenhäusern in den Er läuterungen anzugeben." Jm Ausschuß ist auch eingehend auf die Alagen des Krantenhauspersonals hingewiesen worden; ungenügende Zum Etat für das Arbeitshaus in Rummelsburg nimmt Der ehrsame Bürger in der Streifpoftenfalle. Löhne, schlechte Verpflegung und Behandlung bildeten nach wie vor Stadtv. Hoffmann( Soz.) das Wort, um eine Erweiterung der Beim Streit in der Buchbinderei von Kämmerer in der den Gegenstand ständiger Beschwerden, insbesondere führten die Räumlichkeiten zu befürworten. Wiederum erhebt er Einspruch gegen unteren Beamten gegen die organisierten Krantenwärter einen ge- den Posten für die Photographierung der Häuslinge, einen bloßen Kochstraße zu Berlin tat sich die Polizei im Kampfe gegen hässigen Kleinkrieg. Die Magistratsvertreter hätten aber alles be- Sport des Vorstehers, womit für die Ergreifung von Flüchtigen die ihr Koalitionsrecht ausübenden Streifposten und gegen ftritten; in„ Moabit " feien Entlassungen erfolgt, aber wegen Auf- absolut noch nichts erreicht worden sei. Habe doch auch die Polizei sonstige Verdächtige ganz besonders hervor. Der Vorwärts" hebung und ungebührlichen Benehmens, nicht wegen der Zugehörig mit all ihrer Photographiererei den Hennig nicht gefangen! wußte mancherlei Schönes davon zu berichten. Der Redakteur teit zum Verbande. sieme fich für die Stadt Berlin ein solches Verbrecheralbum nicht. Erdmannsdörffer von der Berliner Morgenpost " fand Stadtv. Wallach( A. L.): Die Charité soll nach ZeitungsnachAm Magistratstische bleibt es still; der Etat wird ohne weitere einige der mitgeteilten Tatsachen so ungeheuerlich, daß er richten den Kurtostensatz für Kinder von 2 M. auf 2,50 M. erhöht Diskussion bewilligt. haben. Wir sind bei diesen Säßen sehr stark beteiligt. Der Magistrat Der Etat für das städtische Obdach gibt dem Stadtv. meinte, nicht eher daran glauben zu können, bis er sich sollte die Erhöhung des Sayes auch in unseren Anstalten tros des Hoffmann( Soz.) Gelegenheit, diesmal auch ein Wort der Anerkennung selbst davon überzeugt hätte. ablehnenden Standpunktes, den die Mehrheit der Versammlung vor turzem eingenommen hat, erneut ins Auge fassen
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zu sagen.( Allgemeines Ahl und Heiterfeit.) Diefes Lob konnten Als Polizeistudent fand er sich an einem schönen Tage Sie schon Jahre früher haben, aber Ihre Einsicht ist eben zu spät in der Nähe des Kämmererschen Betriebes ein und ging