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Die Rechenschaftsberichte" enthalten selbstredend gar nichts.| zu verteidigen hatte, siegte die fozialdemokratische Liste mit 1043| prüft verschiedene Mittel, um den Brand zu löschen, namentlich durch Einer weicht vom anderen höchstens in der mehr oder minder ge- Stimmen über die bürgerliche Liste, die es auf nur 634 Stimmen Feuer erstickende Gase. Ausländische Ingenieure, namentlich deutsche, schickten Zusammenstellung der längst abgedroschenen Schablonen brachte. Die sozialdemokratische Stimmenzahl hat sich um etwa fommen täglich nach Billy- Montigny , um den Ursachen der in der phrasen ab. Das allgemeine Wahlrecht, welches das Land doch 230 vermehrt, die Gegner sind stehengeblieben. Minengeschichte einzigen Katastrophe nachzuforschen. So ist heute hauptsächlich interessiert, wird gar nicht erwähnt! Nur der feudale In den Gemeinden Gutenberg , Zwintschöna bei Halle a. d. S., vormittag der deutsche Ingenieur Stern in Schacht 2 eingefahren. Graf Hadik und der Jesuitenapostel Graf Apponyi gedenken des all- in Darlingerode am Harz wurden je ein, in Klein- Ottersleben bei gemeinen Wahlrechts, zwei Männer, die im Koalitionsausschuß die Magdeburg wurden zwei Genossen gewählt. größten Gegner des allgemeinen Wahlrechts waren! Also bedeutet In Weißwasser ( Oberlausis) wurde am Donnerstag ein zweiter diese momentane Wendung nichts als einen plumpen Griff, damit Sieg erkämpft. Der Sozialdemokrat erhielt 258, der Gegner 47 fie nachher im Parlament ihr zweideutiges Spiel um so beruhigter Stimmen. fortsetzen können.

daß

Gegenüber den Aeußerungen der Voltsbetrüger messen die An­hänger des allgemeinen Wahlrechtes viel größere Bedeutung der jüngsten Rede des Ministerprädenten Baron Fejervary bei, in welcher dieser zum wiederholten Male versichert, feine Regierung die Verwirklichung des allgemeinen Wahl rechts wolle. Es ist in der Tat zum Staunen, daß ein Feldzeugmeister, der von seiner frühesten Jugend an ftets im Dienste des Militarismus stand, heute, wo er an der Spize einer bürgerlichen Regierung steht, Aeußerungen macht, die sogar einem demokratischen Regierungsmanne zur Ehre gereichen würden. Hoffen wir nur, daß die Regierung Fejervarys es mit der Ver­wirklichung des allgemeinen Wahlrechts wirklich ernst meint. Hat doch die Regierung schon manches durchgeführt, bei ihr die Gutheizung durch das Parlament fehlte. wo­dings handelte es sich da stets um Dinge, die dem Lande, dem Wolfe offenbar Schaden brachten. Man denke nur an die Durch­drückung der Handelsverträge mit dem Auslande! Sieht sich die Regierung nun durch das gewissenlose Treiben der Koalition ge­zivungen, auf demselben Wege der Jlloyalität das allgemeine Wahlrecht, ausnahmsweise also ein dem Volke nützliches Gesetz, durchzudrücken, so würde dadurch sozusagen viel altes Unrecht durch neues Unrecht" gefühnt.

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Italien .

Zur Krise in der Partei.

Aller­

Rom, 22. März.( Eig. Ber.) Die Erklärung des Parteivorstandes, über die wir telegraphisch

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Ferner versichert der Parteivorstand, daß ihm nichts ferner ge­Tegen habe, als ein persönlicher Angriff auf Ferri. Wohl aber sei es seine Pflicht gewesen, die ministerielle Haltung des Avanti" zu konstatieren, die sich, trotz der Erstattung des Wortes an Vertreter jeder Richtung, durch systematische Unterdrückung aller Angriffe auf Sonnino deutlich zeige. Nicht im Namen einer Fraktion, sondern im Namen der Gesamt­partei betone daher der Vorstand die klare antiministerielle Beschluß­faffung von Bologna und fordere alle Sozialisten.auf, den heutigen Zwiespalt in der Partei vom Standpunkte der Disziplin zu be­urteilen, die jeder Minderheit auferlegt, sich der Mehrheit zu fügen, denn vom Standpunkte der Prinzipien, die gerade, so lange man der parlamentarischen Aktion Wert beilegte, es nicht zuließen, daß der Kampf im Parlamente nach anderen Grundsätzen geführt werde, als der tägliche Kampf des Proletariates, schließlich vom Standpunkte der, piomentanen politischen 3wedmäßigteit, die auch ohne einen gegenteiligen Parteitagsbeschluß es verbieten müsse, ein fümmerliches fonservatives Programm zu unterstützen.

Der Streit bröckelt ab?

Ueber Paris bringt W. T. B. aus Lens die mit Vorsicht auf­zunehmende Nachricht, die ausständigen Bergarbeiter seien entmutigt und würden die Arbeit voraussichtlich im Laufe der nächsten Woche Italienischer Parteifongreß. Der Vorstand der sozialdemokratischen wieder aufnehmen. Die Zahl der Ausständigen sei gestern auf 44.000 zurückgegangen. Partei Italiens hat beschlossen, den nächsten Kongreß auf den 7. bis ordnung soll später bekannt gegeben werden. Um die gegenwärtige 9. September dieses Jahres nach Rom einzuberufen. Die Tages­Krisis zu beseitigen, wäre die Einberufung eines außerordentlichen Kongresses zu einer früheren Zeit nüglich gewesen, das Parteistatut berlangt aber, daß die Einberufung eines Kongresses mindestens drei Monate vorher bekannt gegeben wird.

Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

Keine Zeugniszwangshaft ist über den Genossen Goll in Lörrach verhängt worden, sondern er ward inhaftiert, weil das Amtsgericht Kollusionsgefahr witterte in einer Bagatellsache, die am Mittwoch vor dem Schöffengericht Lörrach zur Verhandlung kommt. hr liegt eine Streifbrecheraffäre zugrunde, die sich während eines Streits in einer dortigen Weberei abgespielt haben soll. Zwei Freisprüche. In Magdeburg wurde am Freitag der Genosse Wittma a dk, Verantwortlicher der Volksstimme", von der Anklage freigesprochen, durch einen in der Nummer vom 21. Januar erschienenen Artikel Frei Preußen" zum Selassenhaß aufgereizt zu haben.

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Einen großen Erfolg hat ein Dr. Ehrlich, Direktor einer fürst lichen Steingutfabrik zu Schlerbach, mit einer Privatflage gegen die Frankfurter Boltsstimme" wegen einer an den ihm unterstellten Betrieb geübten Kritik davongetragen. Genoffe Quint, der Verantwortliche, erhielt 200 M. Geldstrafe, der Kläger aber auf Quints Widerklage dieselbe Strafe!

Genossen Berner von der Märkischen Volksstimme" zu Forst er­ Der zweimalige Freispruch, der im Siegestümmelprozeß" des Landgericht Kottbus soll als drittes Gericht erster Instanz entscheiden, ging, ist wiederum vom Reichsgericht aufgehoben worden. Das ob Berner durch den Ausdruck Siegestümmel Mitglieder von Krieger­vereinen beleidigt hat, auch ob, wenn eine Beleidigung vorliegt, seine Täterschaft ausgeschlossen ist.

Majestätsbeleidigung und Sittlichkeitsvergehen- diese un geheuerlichen Verbrechen soll die Mitteldeutsche Sonntagszeitung" zu Gießen durch Abdruck des humoristischen Druckfehlers im Kaiser- Hochzeitsartifel eines ehrsamen Amtsblattes( wir haben die Sache bereits gemeldet) begangen haben. Unfer Bruderblatt schreibt dazu: Auf dem Gebiete der Rechtspflege ist ja in Deutschland ge­wiß viel möglich; um aber diese Bergehen aus jener Notiz heraus­zudestillieren, wäre schon ein leber- dolus eventualis nötig. Man darf wohl gespannt sein, ob sich ein hessisches Gericht dazu ver­steht."

Soziales.

Eine abgewürgte Jnnungsfrankenkasse.

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Die ehrfame Berliner Schneiderinnung hat fürzlich die Auf­lösung ihrer Innungsfrankenkasse zum 1. April d. I. beschlossen, und zwar aus Wut über die Sozialdemokratie. Was die Sozial­demokratie nun eigentlich jemals mit dieser Kasse zu tun hatte, bas wissen die Innungsmeister zwar selbst nicht, desto mehr aber schrieen sie über sozialistische Herrschaft" in der Kasse und kamen dann Schließlich überein, diesen unerträglichen Terrorismus" durch Auf­lösung der Kaffe für immer abzuschütteln. Offenbar soll jener Auf­lösungsbeschluß dazu dienen, das Material" zu der geplanten ge= seblichen Verfümmerung des Selbstverwaltungsrechts der Kranken­tassen zu vermehren. Da nun bekanntlich niemand eine so unüber­windliche Abneigung vor dem Hineinreden anderer Leute" in die eigenen Angelegenheiten" hat, wie gerade das überaus rückständige, spießbürgerlich verzopfte Jnnungsfrautertum, so ist es auch weiter nicht verwunderlich, daß sich die Berliner Schneiderzunft auf ihrem gehörnten meckernden Wappentier zu einer lustigen Nadelattade gegem das Selbstverwaltungsrecht der Krankenkassen anschickte.

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Was war nun die eigentliche Ursache der Auflösung? Nichts weiter wie das Unbehagen der Innungsmeister darüber, daß die organisierte Gesellenschaft durch die Wahl tüchtiger Vertreter der

für die Berliner Schneider und Schneiderinnen ja die Ortskranken­

Am selben Tage erfuhr die Staatsanwaltschaft zu Rudol­ stadt die Abfuhr, daß die Straffammer den Genossen 3orn, den Redakteur des Saalfelder Parteiorgans, von der Anklage freisprach, in einem in der Silvesternummer des Volksblatt" ver­öffentlichten Leitartikel Klassenaufreizung begangen zu haben. Einen heiteren Reinfall hat der liberale Rechtsanwalt Kohl zu alten Schlamperei und Vetternwirtschaft in der Innungskranken­berichtet haben, ist in sehr ruhigem und fachlichem Tone gehalten. München mit einer Klage gegen den Genossen Eversen erlitten. fasse ein Ende zu machen suchte und es verhinderte, daß die Kaſſe Zunächst hebt der Parteivorstand hervor, daß die gegen seine Eversen hatte in einer Versammlung bei den Landtagswahlen be- als eine Art Futterkrippe oder als melkende Suh für Innungs­Kompetenz erhobenen Einwände nicht berechtigt seien. Der heutige stätigt, daß Kohl ihm zehn Maß Bier zahlen wolle, wenn er in günſtlinge diente. Gegründet wurde die Staffe, im Jahre 1892, Borstand sei aus dem Parteitag von Bologna hervorgegangen einer Versammlung seine im Privatgespräch befundete Abneigung obwohl ein fachliches Bedürfnis dazu gar nicht vorhanden war, da und spiegele die dort siegreiche Mehrheit wieder. Wenn Ferri sich gegen das Kompromiß mit dem Zentrum aussprechen wolle. Herr so sei das nicht auf die aus privaten Gründen erfolgten Demissionen ihn auf die Widerklage Eversens wegen eines Kohlschen Zeitungs- Errichtung einer Krankenkasse für die Innungsmitglieder und der nicht mehr im Einklang mit den übrigen Genossen des Vorstandes befindet, Stohl bestritt das und flagte, das Gericht wies ihn ab und verurteilte fasse bestand. Doch die Innung ließ sich damals von dem Gedanken leiten, durch Ausnüßung des§ 81b der Gewerbeordnung, der die von zwei Vorstandsmitgliedern( Saldi und Fabi) zurückzuführen, artikels zu 200 M. Geldstrafe. sondern lediglich darauf, daß Ferri sich in Widerspruch gesetzt habe zur bei ihnen beschäftigten Arbeiter leider zuläßt, möglicherweise einen Haltung der Parteimehrheit. Hierdurch antwortet der Vorstand auf bestimmten dauernden Zunfteinfluß auf die Gesellen und Näherinnen die von Ferri einem Korrespondenten des Corriere delle ausüben zu können. Wie sehr die Innung bestrebt war, sich von Sera" gegenüber gemachte Bemerkung, daß der heutige Partei­vornherein die eigene Herrschaft in der Kasse zu sichern, ergibt sich vorstand durch Demissionen seiner nahestehenden Mitglieder in die aus der statutarischen Bestimmung, wonach der Vorsitzende der Hände der Syndikalisten gefallen sei, und daß somit der ganze Innungsfrankenkasse Mitglied der Junung sein müsse und auf drei heutige Konflikt durch das Abschwenken des Parteivorstandes zustande­Jahre zu wählen sei. Bis zum Jahre 1903 ging auch alles seinen gekommen wäre. gewünschten Gang. Auf welcher Höhe die Kassenverwaltung damals unter dem ausschließlichen Einfluß der Innung stand, kennzeichnet am besten der Ausspruch eines behördlichen Revisors, der die ganze wurde das innungsmeisterliche Verwaltungsidyll plötzlich gestört, Geschäftsführung als eine Wurstelei" bezeichnete. Dann aber weil die organisierten Schneider bei den Wahlen zur Generalver fammlung die Mehrheit erhielten und dadurch auch der Vorstand bei der folgenden Neuwahl eine andere Zusammenseßung bekam. Von da an wurden neu anzustellende Beamten nicht mehr aus Rücksicht auf deren Versorgung gewählt, sondern man sah auf Quali­fitation, auf Kenntnis der sozialen Gesetze und des sozialen Lebens und verlangte auch ein größeres foziales Pflichtgefühl von ihnen. War bisher aus leicht durchsichtigen Gründen so verfahren worden, daß bei Abgabe von Brillen, Bruchbändern usw. Die benötigten Mit­glieder direkt an diesen oder jenen Lieferanten gewiesen wurden, so hörte diese Praris jetzt auf, wie überhaupt alles, was an Schmiererei oder Prozentwesen anflingen konnte. Wie dringend nötig eine bessere Kontrolle war, ergab sich allein schon aus der Tatsache, daß die Bücher und Beläge noch im Januar 1905 in Die Erklärung unterzieht dann das Programm des Kabinetts der Polizei zu Königsberg verschiedene dortige Genossen ver- ersten Monate des Jahres 1904 gegeben werden konnte. Erst die Einen nicht genehmigten öffentlichen Umzug haben nach Ansicht solcher Unordnung waren, daß nicht einmal eine Uebersicht über die einer furzen aber scharfen Kritik und fährt fort:" Den einzigen anstaltet, da sie am 22. Oftober v. 3. den Genossen Gottschalt be- Aufsichtsbehörde mußte unter Androhung von Strafe eine schleunige Grund, den man auführen konnte, um die Haltung der Parlaments- grüßten, als er das Gefängnis verließ. Es sind verschiedene Straf- Erledigung der rückständigen Arbeiten anordnen. Bezeichnend ist fraktion zu rechtfertigen, ist die Furcht, daß der Staat in die Hände mandate zu 3 M. ergangen, Genosse Gottschalt selbst soll 15 M. auch folgender Fall: Ein freiwilliges Mitglied namens H. wollte sich der Afferisten fallen könne. Es ist aber ein schwerer Irrtum, die Aktion einer revolutionären Partei darauf zu beschränken, für die zahlen. Es wird Einspruch erhoben. eines Tages einen Krankenschein auf der Kasse holen. Der dienst­Rechtschaffenheit in der Administration seiner Gegner zu sorgen. tuende Kassenbeamte wies den Mann jedoch ab, weil er durch Nicht­Wie groß auch für das Proletariat die Schädigung durch die Un­zahlung der Beiträge seine Mitgliedschaft verloren hatte. Der Ab­ehrlichkeit der Regierung fein möge, so ist doch die Haupt­gewiesene stellte darauf dem ihm befreundeten Vorsitzenden die Sache urfache seiner Ausbeutung gegeben durch die normale Quelle des vor und erhielt nun statutenwidrig den Krankenschein, so daß die fapitalistischen Reichtums und die normale Aftion jeder Klassen­Kasse ihn 26 Wochen lang unterstüßen mußte. Auch andere Eigen­regierung. Man scheint sich in der bürgerlichen Presse nun doch bald in mächtigkeiten des Vorsitzenden hatten zur Spannung unter den Um den italienischen Staat vor eventuellen Unredlichkeiten Selbstberäucherung, die natürlich nur auf Irreführung berechnet Vorstandsmitgliedern beigetragen. So war gegen die im November zu schüßen, verzichten die sozialistischen Abgeordneten auf ihren war, übernommen zu haben. Die Lobeshymnen über die groß 1904 zugunsten der Schneiderorganisation ausgefallene Delegierten­Stampf gegen die großen Ursachen des Elends und der Sklaverei artigen Einrichtungen im deutschen Bergbau verstummen etwas. wahl zur Generalversammlung aus fleinlichen Gründen von einigen des Proletariats!" Bisher hat man mit einem Eifer, der der Sache des Arbeiterschußes Innungsmeistern Protest erhoben worden. Als die Aufsichtsbehörde Der Parteivorstand erklärt zum Schlusse mit Ruhe dem Urteil würdig wäre, den Anschein zu erwecken gesucht, als ob Ein- daraufhin eine Anfrage an den Kassenvorstand richtete, inwieweit die des Kongresses entgegenzusehen, der zwischen der Fraktion und ihm richtungen, wie sie sich bei den Bergungsarbeiten auf der im Protest aufgestellten Behauptungen der Wahrheit entsprächen, cntscheiden solle". Unglücksgrube von Courrières von Courrières so vorzüglich bewährt haben, beantwortete der Vorsitzende in Gemeinschaft mit einem ihm be­Ferri, der nebst Montemartini ( dem an Biffolatis Stelle im deutschen Bergbau allgemein eingeführt seien. Als die freundeten Kassenbeamten jene Anfrage eigenmächtig im Namen von der Fraktion in den Parteivorstand delegierten) bei der Abstimmung Gesellschaft von Courrières nicht mehr zu retten war, entrüstete des Vorstandes" allein, ohne sie dem Gesamtvorstande überhaupt über diese Erklärung sich enthielt, erklärt im heutigen Avanti", man sich faum über die skandalösen Betriebseinrichtungen, aber vorzulegen. Ja der Vorsitzende bestritt auf Borhalt der übrigen die Diskussion über den inneren Zwist von heute an zu schließen furchtbar darüber, daß dort nicht auch die deutschen Rettungs- Vorstandsmitglieder ganz ungeniert den Einlauf jener behördlichen und feruerhin auch die Protest- oder Zustimmungsrefolutionen der einrichtungen vorhanden sind. Und mit Tamtam verkündete man, Anfrage. Die Wahl wurde denn auch wirklich fassiert, jedoch fielen Partei- Organisationen nicht mehr zu veröffentlichen. Db in Belgien , in England usw. sollten die deutschen Einrichtungen nun die Neuwahlen wieder zugunsten der Organisation aus. es sich hierbei um eine beabsichtigte Provozierung der Mehrheit auch eingeführt werden. Spiegelfechterei und Heuchelei! Kaum sind handelt oder ob Ferri die Streitfrage in der Tat für genügend geklärt hält, ist aus dem Wortlaut des Kommunitats nicht zu er­sehen.

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Die Lage des Kabinetts Souniuos ist andauernd kritisch. Die Opposition, die bei normal besetzter Kammer einige 40 Stimmen mehr haben dürfte, als das Ministerium, will die neue Regierung ohne offene Schlacht besiegen, indem sie sie zur Untätigkeit nötigt und diskreditiert. Daher treibt die Opposition eine Art versteckter Obstruktion und glänzt in der Kammer durch ihre Abwesenheit, so daß das Haus nicht beschlußfähig ist. In den Kommiffionen, wo sie die Mehrheit hat, schiebt sie die Beratungen der Gesetze hinaus und macht so dem Ministerium jede Aktion unmöglich.

Sonnino hat eingesehen, daß es in dieser Weise nicht fortgehen tann. Seine Kollegen der äußersten Linken, Sacchi und Pantano, dringen besonders auf eine Lösung, da sie sich um so unheilbarer fompromittieren, je länger fie in einem Ministerium weilen, dessen Aftion feinerlei Entschuldigungsgründe für ihre Teilnahme an der Regierung aufweist. Man sucht daher nach einer günstigen Ge­legenheit, ein politisches Votum zu fordern. Die Unter­stellung des Reptilienfonds unter die Barlamentskontrolle hat die Konservativen gegen sich und ist daher ausgeschaltet worden. Dann hatte man gedacht, einfach beim Budget des Junern die Vertrauensfrage zu stellen, aber auch dieser Plan wurde aufgegeben, da ja das Budget des Innern noch vom Ministerium Fortis vorbereitet worden ist. So sucht Sonnino nach einer Gelegenheit, ein Votum zu veranlassen, unter Umständen, die ihm die Rechte und das Zentrum sichern, ohne ihm die Radikalen und Sozialisten zu entfremden. Je länger er wartet, um so geringer ist offenbar seine Aussicht auf Erfolg. -

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Das Verbrechen von Conrrières. Täuschung der öffentlichen Meinung.

einige Wochen ins Land gegangen, daß im deutschen Reichstage über das Borussia- Unglück verhandelt wurde, und man erfuhr, daß auch bei diefem Unglück erst Rettungsapparate von Herne geholt werden mußten. Aber die Entrüstung über solchen Standal blieb aus. Da­für will man jetzt den Anschein erwecken, als ob bei uns alles aufs beste bestellt sei. Und auch davon redet man nicht, daß es nicht die Hauptsache ist, ein Brett zur Hand zu haben, um den Brunnen zu überdecken, wenn das Kind ertrunken ist, sondern daß es Pflicht ist, Unglück zu verhüten. Das System soll gerettet werden, daher das heuchlerische, verlogene Verhalten der Unternehmerpresse.

Der Elberf. G.-A." veröffentlicht folgende Nachricht:

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Da inzwischen das selbstherrlich- parteiische Verhalten des Vor­sienden auch in dieser Sache offenkundig geworden war, so drangen die Mitglieder auf eine Statutenänderung, um das Privilegium der Innung, den Vorfizenden auf drei Jahre zu stellen, zu beseitigen. Es wäre dies um so leichter gewesen, als die im§ 90 der Gewerbe­ordnung gegebene Voraussetzung zu diesem Privileg( Zahlung der halben Kassenbeiträge statt eines Drittels) für die Meister nicht zu­traf. Aber da erklärten die Innungsherren rund heraus, wenn die Statutenänderung in diesem Sinne beschlossen würde, dann sei die Auflösung der Kasse sicher. Also, lediglich um ihre Herrschaft in der Kasse zu wahren, spielten die Innungsmeister mit dem Wohle der Kassenmitglieder förmlich angeball.

was u. a.

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Zur Auflösung fam es indes aber noch nicht, weil die Innung hoffte, bei den nächsten Wahlen zur Generalversammlung wieder Heiliger Bureaukratius 1" Die Elberfelder Firma Limbach Oberwasser zu bekommen. Inzwischen ließ sich der Vorsißende eine und Bonert hatte am 12. März einen telegraphischen Auftrag er- neue Pflichtwidrigkeit zuschulden kommen. Da fich nämlich die halten, 10 Flaschen Sauerstoff nach Courrières zu senden zum Ueberlegenheit der aus den Reihen der organisierten Schneider Gebrauche für die mit den Rettungsarbeiten beschäftigten entnommenen Beamten an der Gesundung und besseren Ordnung deutschen Arbeiter. Man bemühte sich natürlich, die Sendung der ganzen Kassenverhältnisse deutlich gezeigt hatte sofort abgehen zu lassen. Indessen gab der Beamte an Unter- auch dadurch dokumentiert wurde, daß die behördliche Kontrolle im barmer Bahnhof den bündigen Bescheid, daß die Sendung nach Dezember 1905 feinen Anlaß zu irgend einer Beanstandung gab den Betriebsbestimmungen nicht als Gilgut abgehen könne! so waren Generalversammlung und Vorstand zu dem Entschluß Man wandte sich an das Elberfelder Eisenbahnverkehrsbureau. gekommen, sich einen Stab tüchtiger Leute durch Abschluß von Dort wurde mitgeteilt, daß die Beförderung der Sendung als Anstellungsverträgen nach dem Muster anderer Stassen zu sichern. Eilgut zulässig sei. Als man den Sauerstoff in Barmen nun Hiergegen legte sich aber der Innungsobermeister ins Zeug und endlich absenden wollte, stellte es sich nach telephonischer Anfrage in Elberfeld heraus, daß die Elberfelder die Auskunft irrtümlich erteilt hatten. Schließlich fah man sich nach diesem Zeitverlust gezwungen, die Sendung als Frachtgut abgehen zu lassen." Das ist auch eine musterhafte Bopfigkeit.

Unfälle bei den Bergungsarbeiten.

veranlaßte den Vorsitzenden der Kasse, seine Unterschrift unter die Verträge zu verweigern und obendrein noch einen Protest bei der Aufsichtsbehörde einzureichen. Als die Antwort darauf zu lange ausblieb, richteten die Beamten der Kasse selbst eine diesbezügliche Anfrage an die Gewerbedeputation. Und nun wurde ihnen der schriftliche Bescheid, daß die Antwort schon längst erteilt sei. Dem Protest des Vorsitzenden sei nicht Folge gegeben worden, dem Ab­Lens, 24. März. Seit gestern ist es gelungen, das Feuer von schluß der Verträge liege, abgesehen von einigen geringfügigen zwei Seiten zu bekämpfen und festzustellen, daß es auf die Ostseite Alenderungen, nichts im Wege. Der Vorsitzende hatte diese Antwort beschränkt ist. Wenn es auf die alten Galerien auf der Westseite einfach unterschlagen! Nun fam die Neuwahl vom November 1905. Die Jnnungs­Die Uebernahme ihres Organs, der Schwäbischen Volkszeitung", in Parteiverlag beschlossen die Augsburger In der Nacht gegen 2 1hr erlitten in Grube 2 meister machten ihre Anhänger mobil, indem sie auspofaunten, die Drei Genossen sollen beauftragt werden, eine offene Handels- ein Feuerwehrmann und ein Jugenieur infolge des Mangels Kasse müsse bei der Sanktionierung der fraglichen Anstellungsver= gesellschaft zu bilden, die das Verlagsgeschäft zu übernehmen hätte. an Luft leichte Ohnmachtsanfälle. Es drohte eine Panit träge unrettbar zugrunde gehen. Das Wahlresultat war ein Sieg zu entstehen. Die durch den Ventilator hineingelassene Luft der Schneiderorganisation. Von der Innungsseite wurde wieder Gemeindewahlfiege. Bei den Stadtverordnetenwahlen in foll mur in mäßiger Weise vermehrt werden, weil eine zu große Protest eingelegt. Es erfolgte auch prompt die Kassierung der Wahl. Bremerhaven , bei denen die Sozialdemokratie fünf Mandate Menge von Luft den Brand wieder mehr anfachen würde. Man Abermals setzte die Innung alle Hebel in Belegung, um die

Aus der Partei.

Genossen.

übergesprungen wäre, so hätte man nicht seiner Herr werden fönnen.