Nr. 77. 23. Jahrgang.
5. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Partei- Angelegenheiten.
Achtung!
Unser Bureau ist vom 1. April ab vormittags von 9 bis 1 Uhr, nachmittags von 4-8 Uhr geöffnet, Sonntags geschlossen. Verband sozialdemokratischer Wahlbereine Berlins und Umgegend.
SW. 68, Lindenstr. 69, 3. of lints, 3% r. links. Fernsprecher: Amt IV. 5023.
Zur Lokallifte! Die Adresse des Obmannes der Lokalkommiffion für den Kreis Teltow- Beeskow ist jetzt: Karl Rohr, Rigdorf, Selchowerstr. 22, Quergebäude III.
Dritter Wahlkreis. Am Dienstag, den 3. April 1906, abends 8 Uhr, findet bei Franke, Sebastianstr. 39, eine WahlvereinsBersammlung statt. Reichstagsabgeordneier Genosse Lebebour spricht über: Die Schäden der Kolonialpolitik für unser Bolt. Gäste haben Zutritt.
Steglit. Mittwoch, den 4. April, abends 81%, Uhr, Mitglieder versammlung des Wahlvereins. Vortrag des Genossen Schütte über:„ Lassalle". Außerdem stehen noch wichtige Punkte auf der Tagesordnung.
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Sonntag, 1. April 1906.
Vieh- und Schlachthofs vom Genossen Hoffmann, Jiweren. Die Wähler außerhalb der Ringbahn hinter Bahnhof beim Etat des Straßen und Brückenbaues vom Schönhauser Allee" find genötigt, nach dem Schulhause in der Genoffen Borgmann. Einen sehr bemerkenswerten Ver- Dunderstraße zu wandern, obwohl sie von der Dunderstraße durch lauf nahm die Erörterung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse, die hier noch nicht überbrückte Ringbahn getrennt sind. Warum hat die bei den Wasserwerken herrschen. Hier wies Weyl nach, Teil mit eigenem Wahllokal zusammengefaßt? man nicht die Straßen außerhalb der Stingbahn zu einem besonderen daß die Direktion die Verhältnisse so dargestellt hat, daß man annehmen muß, fie selber habe keine Ahnung von den in Gemeindeschulen ist vom Unterrichtsminister folgendermaßen ge Gemeindeschulferien. Die Ferienordnung für die Berliner ihrem Betriebe herrschenden Zuständen. Die Angaben, die Gemeindeschulen ist vom Unterrichtsminister folgendermaßen geHerr Oberbürgermeister Kirschner über die dort erzielten den 7. April, und beginnt wieder am Montag, den 23. April. Vor nehmigt worden. Vor Ostern schließt der Unterricht am Sonnabend, Demokratischen Redners abschwächen. Der Herr Oberbürger- beginn Freitag, den 8. Juni. Die Sommerferien beginnen mit dem Löhne machte, sollten die Wirkung der Anklagen des sozial- Pfingsten schließt der Unterricht am Freitag, den 1. Juni, Wiedermeister vergaß nur, daß die von ihm genannten jahresdurch- 7. Juli und endigen mit dem 13. August je einschließlich. Die schnittlichen Löhne nur bei Ueberstunden erzielt werden Herbstferien gehen vom 30. September bis 8. Oftober je einschließ fonnten. Einen starken Eindruck machte der Hinweis des lich. Vor. Weihnachten schließt der Unterricht am Sonnabend, den Genossen Weyl auf die Erregung, die gegenwärtig 22. Dezember, und beginnt wieder nach Neujahr am 8. Januar. durch die Reihen der Gemeindearbeiter Diefe Zeiten gelten auch für die Vororte, welche die Ferienordnung geht. Die Mehrheit wurde unruhig, Herr Kirschner aber der Berliner Gemeindeschulen erhalten haben. antwortete, er hoffe, die Arbeiter würden ihre Forderungen Der Lehrer Würdig von der 49. Gemeindeschule hatte uns in legaler Weise geltend machen. brieflich aufgefordert, unseren Lesern mitzuteilen, ihm sei nichts da Nachdem schließlich der ganze Etat durchberaten und fest- bon bekannt, daß er einen Verweis" bekommen habe. Wir gesetzt worden war, dankte Herr Kirschner der Versammlung Heute wollen wir feststellen, daß das amtliche Protokoll über die gefeßt haben ihm den Gefallen getan, haben ihm den Gefallen getan, seinen Brief zu veröffentlichen. für das Entgegenkommen, das sie bewiesen habe, um die recht- Sigung des Etatsausschusses, in der der Magistratsvertreter den zeitige Fertigstellung des Etats zu ermöglichen. Die Mehr- sozialdemokratischen Stadtverordneten von jenem„ Verweis" Mitheit applaudierte. Sie hatte den Dank verdient; denn aus teilung gemacht hat, folgendermaßen berichtet: Hierauf wurde er ihren Reihen hatte in dieser ganzen Etatsberatung beinahe widert, daß der Lehrer hierfür einen Verweis erhalten habe." niemand gemuďt. Also auch das amtliche Protokoll spricht von einem, Verweis"! Wir wiederholen unseren dem Herrn Würdig gegebenen Rat, er möge sich mit seiner Berichtigung" an den Magistrat wenden, und fügen nur die Bitte hinzu, er wolle uns später auch die Antwort mitteilen, die ihm dort zuteil wird.
Umzugsfreuden
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Verlegung von Polizeirevieren. Es sind verlegt: Am 10. März d.
Reinidendorf- Oft. Am Dienstagabend 8 Uhr, findet im Restaurant üde, Residenz str. 110, de Bantower Atlee der Diskutierabend statt. Tagesordnung: Fortsetzung der Diskussion über: Politischer Massenstreit Bahlreiches Erscheinen erwartet Der Vorstand. Weißenfee. Dienstag, den 3. April, abends 8 Uhr, findet im gehören zu den Genüssen, ohne die der Großstädter sich das Dienstag, den 3. April, abends 8 Uhr, findet im der Genoffe Wilhelm Düwell über: Die Folgen des Zolltarifs und hältnisse einer Großstadt bringen es mit sich, daß die Mehr.. das Bureau des 26. Polizeirebiers nach Michaelskirchplatz 24, Prälaten", Rehderstraße 122, eine öffentliche Versammlung statt, in Dasein nicht recht vorzustellen vermag. Die eigenartigen Verzahl der Bevölkerung niemals lange in einer Wohnung hausen ordmmig erfordert es, daß die Genossen zahlreich in dieser Versamm darf. Die Gründe, das bisherige Heim mit einem anderen brinenstraße 134. Es werden verlegt: Am 31. März d. J. das Bureau Der Vorstand. zu vertauschen, sind hier so mannigfaltig, daß schon als be- des 40. Polizeirebiers nach Kommandantenstraße 87, am 1. April Briz- Buckow. Dienstag, den 3. April, abends 8%, Uhr, General- fonders feßhaft gilt, wer auch nur ein Jahrzehnt hindurch in d. J. das Bureau des 76. Polizeireviers nach Flotomstraße 3, am versammlung des Wahlvereins bei Fr. Weniger, Werderstraße 27. einer Wohnung aushält. Leute, die in einem Hause ihr fünf- 1. April d. J. das Bureau des 19. Polizeireviers nach GeorgenfirchTagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes. 2. Bericht von der Kreis- undzwanzigjähriges oder gar fünfzigjähriges Mieterjubiläum straße 30/ 30a. Die Geschäftsräume der 10. Polizei- Bauinspektion Generalversammlung . 3. Vereinsangelegenheiten. 4. Verschiedenes. feiern dürfen, werden geradezu als Rarität angestaunt. bon Berlin werden am 4. April d. J. von Hirtenstraße 6 nach Span= Pünktliches Erscheinen aller Mitglieder erwartet Der Vorstand. dauer Brücke 16 III verlegt.
Tung erscheinen.
In Berlin kommen auf je 1000 vorhandene Wohnungen Will elmsruh. Dienstag, den 3. April, abends 8 Uhr, Mit in jedem Jahre 400-500 Umzüge. Da wir gegenwärtig über Der Kampf der Berliner Polen gegen die deutsche katholische gliederversammlung des Wahlvereins bei Barth, Bittoriaſtraße. 500 000 Haushaltungen in Berlin haben, so kann man pro Geistlichkeit hat wieder eine Verschärfung erfahren. Der Versuch Tagesordnung: 1. Regelung der Lokalfrage. 2. Vereinsangelegen Jahr auf annähernd 250 000 Umzüge rechnen. einer Bermittelung, der von einigen, sowohl dem Zentrum als den heiten. 3. Verschiedenes( u. a. Maifeier). Zahlreicher Besuch Pflicht. Das Heer der Personen, die hierbei ihr„ Heim" wechseln, Polen nahestehenden Parlamentariern unternommen wurde, ist geSchmargendorf. Den Parteigenoffen zur Nachricht, daß am wird sich auf nicht viel weniger als 1000 000 belaufen. Und absichtigen, wenn die Kirchenbehörde ihnen nicht nachgibt, ihre Stinder scheitert, weil die Polen auf ihren Forderungen beharren. Sie be scheitert, weil die Polen auf ihren Forderungen beharren. Sie bes Sonntag, den 1. April, vormittags 10 1hr, eine Morgensprache ſtatt fo geht das Jahr für Jahr! In einer Hauptumzugszeit, zur ersten Kommunion in polnische Gegenden, nach Posen oder Westfindet, zu welcher das Erscheinen jedes Genossen erwünscht ist. Der Vorstand. wie es die Tage um den 1. April sind, dürfen allein einige preußen zu schicken. Das Fernhalten der Kinder von der ersten Nowawes Neuendorf. Am Mittwoch, den 4. April, abends Hunderttausende von Berlinern die Umzugsfreuden genießen. Sommunion foll in allen Berliner Stirchen erfolgen, wo mehr als 8 Uhr, bei Schmidt Versammlung des Wahlvereins. Da außer Am reichlichsten werden diese Umzugsfreuden den zehn Polenkinder dabei in Frage kommen und der Vorbereitungseinem Vortrag des Genoffen Störmer über„ Sozialistische Welt- und Arbeiterfamilien zuteil. Sie müssen am häufigsten unterricht ausschließlich in deutscher Sprache erteilt wird. Auch Lebensanschauung", der Bericht von der Streis- Generalversammlung umziehen, weil die Arbei gelegenheit wechselt und weite das ministerium des Innern schenkt der kirchlich- natio und die Maifeier auf der Tagesordnung steht, ist ein pünktliches Er Wege zur Arbeitsstätte möglichst vermieden werden müssen. behörden sind angewiesen, auch über diese Seite der polnischen Pronalen Agitation der Berliner Polen große Beachtung. Die Polizeischeinen aller Mitglieder erwünscht. Der Vorstand. Dazu kommt die Steigerungsluft gewisser Hauswirte, durch die paganda und deren Erfolge eingehend Bericht zu erstatten. Spandau . Am Dienstag, den 3. April, findet der Bablabend so viele Familien genötigt werden, sich wieder einmal nach statt. Es ist notwendig, daß möglichst alle Genossen daran teil- einem anderen Heim" umzutun. Will man sehen, wie zahl Will man sehen, wie zahl nehmen. Der Vorstand. reich die Arbeiterbevölkerung an den Umzügen beteiligt ist, so braucht man an den Umzugstagen mur das Bild zu betrachten, das die Straße uns bietet. In dem vornehmen Westen mertt man sehr wenig davon, daß Umzugszeit ist. Aber in den Arbeitervierteln begegnet man vielen Hunderten von Fuhrwerken, beladen mit der bescheidenen Habe von Arbeiterfamilien.
Aus der Stadtverordnetenversammlung. Das Entsetzliche, daß einmal die Stadtverordnetenverfammlung mit dem Stadthaushaltsetat nicht zum 1. April fertig geworden wäre, ist nun doch noch glücklich verhütet worden. Gestern hat sie's geschafft: in einer außer ordentlichen Sigung hat sie den ganzen Rest aufgearbeitet, den sie am Donnerstag wegen Beschlußunfähigkeit liegen laffen mußte. Selbstverständlich waren es wieder nur die Sozialdemokraten, die an den Vorschlägen des Etatsausschuffes noch etwas auszusehen hatten. Zu den Bemänge lungen, die fie borbrachten, und den Wünschen, die sie daran Enüpften, äußerten sich fast nur Vertreter des Magistrats. Das Schulwesen und die Lage der Gemeindearbeiter das waren die beiden Hauptgegenstände, über die der Magistrat noch Rede und Antwort zu stehen hatte.
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alles Fremdländische, besonders aber das Erotische, eine unbezwingDie Liebe zum Erotischen. Auf manche junge Mädchen übt liche Anziehungskraft aus. Sie sind rein wild auf die schwarzen, braunen oder gelben Merle und werfen sich ihnen geradezu an den Hals. Von diesen Liebesdurst jugendlicher Berlinerinnen fann auch die Marottanertruppe, die kürzlich hier auftrat, jetzt aber in Köln gastiert, ein Liedchen singen. Ihre männlichen Mitglieder haben so manches niedliche Abenteuer erlebt und werden auch jetzt, nachdem sie die Reichshauptstadt verlassen, noch von ihren Hierbei tritt auch ein Stück des Klaffengegensatzes, anhänglichen Freundinnen verfolgt. Wie aus Köln gemeldet wird, der durch die Gesellschaft geht, uns drastisch genug entgegen. nach Afrikas stolzen Striegern nicht schlummern ließ. Aber die Herrfind dort fünf Berliner Mägdelein eingetroffen, die die Sehnsucht Wenn all der Prunt, mit dem der Reiche sich in seiner lichkeit der füßen Minne hat dort nicht lange gedauert. Die Eltern Wohnung umgibt, auf die Straße hinausgetragen wird, um eines Mädchens erhielten von dem Aufenthalt ihres Kindes Kenntnis in den verschlußsicheren Möbelwagen gestellt zu werden, dann und verständigten mit Hülfe der Berliner Behörde die Kölner merkt der Unbemittelte erst so recht, wie armiselig der eigene Polizei. Diese ermittelte die Mädchen, die im Alter von 15 bis Hausrat ist, den er zusammenrafft und auf einen simplen 18 Jahven stehen, und nahm sie in Schubhaft. Grünkramwagen oder vielleicht auch nur auf einen HundeZum Doppelmord in Schöneberg. wagen pact. Die gerichtliche Obduktion des ermordeten Ehepaares hat gestern Zur Stadtverordneten - Ersatzwahl im 34. Wahlbezirt. Am Freis nachmittag in der Leichenhalle in der Magstraße stattgefunden. Bis tag hat, wie bereits gemeldet, eine von den Genossen der Schön zum späten Abend währte sie. Es wurde folgendes festgestellt: Der hauser Vorstadt einberufene öffentliche Wählerversammlung, den Ehemann Reichert hat an der rechten hinteren Schädelseite eine Zum Etat der Gemeindeschulen hatte die sozial- Genoffen Theodor Fischer als kandidaten der Sozial- 12 Bentimeter lange scharffantige gerade Wunde erhalten, die den bemokratische Fraktion wieder einmal einen jener oft abge bemotratie für den 34. Bezirk aufgestellt. Die Wahl findet am Schädel vollständig durchschlug, so daß die Hirnmasse in den Hut gelehnten Anträge eingebracht, von denen in der vorigen Sigung 6. April( Freita g) statt, es bleibt also von heute an nicht mehr brungen ist, der ebenfalls durchgeschlagen ist. Die Leiche der Frau Herrn Wallachs Krämerweisheit gesagt hatte, daß fie durch ganz eine Woche zur Agitation unter den Wählern des Bezirkes. Reichert weist an der linken vorderen und mittleren Schädelseite Lagern nicht besser würden. Zum soundsovielten Male wurde Wir haben schon bor vierzehn Tagen darauf hingewiesen, daß 4 bis 5 gleichartige Schläge auf, deren Länge zwischen 5 bis die allgemeine unentgeltlichkeit der Lehr- diese Ersazwahl unter erfchwerenden Umständen boll- 10 Zentimeter schwankt. Ein jeder der Hiebe wirkte tödlich. ogen werden muß. Da die Wählerlisten nur in jedem Jahre Ueber die Personalbeschreibung des Mörders gibt die Kriminal. mittel gefordert. Den Antrag begründete Genosse off einmal- immer im Sommer neu aufgestellt werden, so müssen polizei noch bekannt, daß er schwarze Schnürstiefel, die noch ziemlich mann mit der Anführung von Tatsachen, die einen so sfan- für die Erfahwahl am 6. April noch die borjährigen Listen gut erhalten find, und weiße Stehkragen trägt. Durdy Zeugendalösen Zustand bedeuten, daß der Stadtschulrat Gerst en benugt werden. Seit dem vorigen Sommer haben aber zahlreiche bernehmungen ist jetzt festgestellt, daß Frau Reichert bestimmt um berg und der Stadtrat Selberg die Mitteilungen gar Umzüge aus bezw. nach dem Bezirk stattgefunden. Da diese Erfaß- 48 Uhr im Garten gesehen wurde. Reichert ist noch um 19 Uhr nicht zu glauben vermochten. Ihre Gegenwehr blieb freilich wahl vom Magistrat bis nach dem 1. April hinausgeschoben worden gesehen worden. Als eine Viertelstunde später eine Frau aus der erfolglos, wie überhaupt die Redner des Magistrats in dieser ist der bisherige Vertreter, Genosse Ramlow, hatte bereits am Nachbarschaft kam, um Gartenerde zu holen, fand sie die Kellertür ganzen Schuldebatte von Anfang bis zu Ende herzlich schlecht 22. Februar mitgeteilt, daß er fein Mandat wegen Verzuges nach bereits verschlossen bor. Gestern sind wieder einige Verhaftungen erfolgt. Die Ver. bestanden. Hoffmann hatte auch einen Unfug gegeißelt, den außerhalb niederlege so tommen sogar zwei große Ümzüge in manche Lehrer sich erlauben- das Politisieren bor Betracht. Zu den Wählern des 34. Bezirkes, die am 6. April haftung eines Arbeiters in der Schlosserei der Aktiengesellschaft für Schulkindern, das manchmal in der Wirkung auf eine ihrer Wahlpflicht zu genügen haben, gehören demnach viele Anilinfabrikation wird mit dem Morde in Verbindung gebracht. Ein Berfonen, die schon nicht mehr im Bezirk wohnen anderer Verdächtiger wurde auf der Straße festgenommen und in schwere Verunglimpfung der Eltern hinausläuft. Hier trug und andererseits sind unter den jezigen Bewohnern des Bezirkes die Polizeidirektion in Schöneberg eingeliefert. Das Signalement, Herr Gerstenberg fein Bedenken, den politisierenden Lehrern viele, die an der Wahl vom 6. April teilzunehmen nicht berechtigt welches von den Augenzeugen über den Mörder gegeben wird, stimmt im Prinzip Recht zu geben. Zu einer längeren und sehr sind. Teilnehmen darf nur, wer im vorigen Sommer in der Wählerliste vollkommen mit der Person des Verhafteten überein. In einem lehrreichen Debatte führten dann die Ausführungen unseres dieses Bezirtes stand. Teilnehmen dürfen also auch noch diejenigen, Kreuzberhör gab er zu, die Lebens- und Wohnverhältnisse des ers Genossen Glode über die Rücksichtslosigkeit, mit der der die inzwischen von dort berzogen sind, aber nicht diejenigen, die feit mordeten Ehepaares genau gelannt zu haben. Der Verdächtige räumte auch ein, früher wiederholt in der Gärtnerei Aepfeldiebstähle Magistrat die Auflösung von Gemeindeschulen dem dorthin zugezogen find. ausführt, ohne sich um die Eltern, die Lehrer und die Schul- Es ist flar, daß das besonders für die Arbeiterbebölle ausgeführt zu haben. Die Täterschaft bestreitet er aber mit Ents fommissionen zu fümmern oder auch nur die Stadtverordneten rung, bie ja am häufigsten umzuziehen genötig ist, eine große fchiedenheit. Die Vernehmungen und Gegenüberstellungen werden Erschwerung bedeutet. Aber von jedem Wähler, der sein Wahl- fortgesetzt. rechtzeitig davon in Kenntnis zu feßen. Glode wies hin auf recht als eine Wahlpflicht auffaßt, muß erwartet und die Absicht, die Schule am Laufiger Platz aufzulösen, be- gefordert werden, daß er trotz aller Erschwerung zur Wahl kommt, Durch ein Maschinenrad den Arm zerfleischt. Ein schwerer leuchtete die eigenartige Rolle, die Herr den in dieser An- um seine Stimme abzugeben auch dann, wenn er schon in einem Unglüdsfall hat sich gestern in einer Maschinenbaufabrik in der gelegenheit gespielt hat, und forderte schließlich für die Stadt- ganz anderen Stadtteil wohnt. Eine genaue Uebersicht der Straßen Stettinerstraße ereignet. Der dort beschäftigte Schlosser Wilhelm berordnetenversammlung ein Mitbestimmungsrecht. Stadt- und Häuser, die zum 34. Wahlbezirk gehören, wird im Vorwärts" Ferol, Nordufer 5 wohnhaft, geriet beim Bedienen einer Maschine rat Gerstenberg jammerte über die Abnahme der noch veröffentlicht werden. Sie wird es jedem möglich machen, mit der rechten Hand in ein Zahnrad und ehe er sie zurüdzuziehen Schülerzahl in Berlin Südost und erklärte, er halte es für unter seinen Arbeitskollegen Umschau zu halten, wer vermutlich an bermochte, hatte das Rad den ganzen Arm in das Getriebe hineinder Wahl vom 6. April teilzunehmen berechtigt ist. Und es wird gezogen. Er wurde völlig zerfleischt. Der Schwerverletzte erhielt Berschwendung, dort alle Schulen weiterbestehen zu bann die Pflicht jedes Parteigenossen sein, nach Kräften mit darauf die erste Sülfe auf der Unfallstation in der Badstraße. laffen. Ueber die Frage des Mitbestimmungsrechtes schwieg hinzuwirken, daß jeder Bahlberechtigte aur ahl geht, er sich aus. Erst Genoffe Singer nötigte ihn zu einer bamit am 6. April unser Genosse Fischer mit einer möglichst statt Aeußerung hierüber. Herr Gerstenberg meint, die Absicht des lichen Stimmenzahl gewählt werde. Magistrats, eine Schule aufzulösen, gehe die Stadtverordneten Der 34. Wahlbezirk gehört übrigens zu denjenigen Bezirken, deren zunächst nichts an. Ein merkwürdiger Standpunkt! Singer ählerzahl noch im Zunehmen ist, weil hier die Bebauung noch hielt dem Herrn Stadtschulrat eine kleine Vorlesung darüber, nicht abgeschlossen ist. Gegen November 1901, wo in diesem Bezirk die wie weit die Rechte der Stadtverordnetenversammlung und letzte Wahl stattfand, hat die Wählerzahl um zirka 1200 zugenommen, die Pflichten des Magistrats gehen. Zum Schluß wurde der sodaß sie sich jetzt auf rund 9600 beläuft. Das ist eine Zahl, die den Bezirk bereits unter die ungewöhnlich großen Wahlbezirke reiht. DaLehrmittelantrag von der freifinnigen Mehrheit- abgeher ist er denn auch in vier Teile mit vier Wahllokalen zerlegt worden. Bei der Abgrenzung der Teile und der Auswahl der Lokale ist man aber so eigentümlich verfahren, daß es wirklich kaum geschicker angefangen verden könnte, wenn jemand die Absicht hätte, manchen Wählern den Gang zum Wahllokal möglichst zu er
lehnt.
Die Lage der Gemeindearbeiter, ihre Arbeitszeit und ihre Löhne, wurde mehrfach erörtert, beim Etat der Wasserwerke vom Genossen WeyI, beim Etat des
Todessturz. Die Frau des Fuhrherrn Balmig, Ruppinerstraße 34, war gestern damit beschäftigt, ihre Wäsche vom Boden des Hauses nach ihrer Wohnung zu bringen. Ist sie nun ausgeglitten oder verlor sie das Gleichgewicht, furz, fie stürzte mit dem Wäscheforb von der vierten Treppe hinunter zur dritten. Zwei sofort herbeigeholte Aerzte konnten leider nicht mehr helfen, Frau Balmig war schon tot. Wahrscheinlich hat sie sich bei dem Fall das Genick gebrochen.
Der in der Gewerkschaftsbewegung sehr tätige Genosse ehne, seit 1901 Angestellter im Bureau der Verwaltungsstelle Berlin des Deutschen Metallarbeiterverbandes, ist am 29. März gestorben. Der Genosse Heyne war feit einigen Jahren gezwungen, wegen Stränk lichkeit fich von der öffentlichen agitatorischen Tätigkeit zurückzus ziehen. In feinen gefunden Jahren hat der Genosse Heyne in der