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Die Lieferung der Zanzhufaren.

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im Reichstage fortzusehen versprach, und das Zentrum, das nicht| folchen angehören, aus denselben auszutreten. Seit vierzig Erst im Jahre 1897 brachte Mr. Chamberlain die erste moderne den Mut besaß, offen für den staatserhaltenden Liberalen ein Jahren dürfen Böglinge" unbehelligt den bürgerlichen Turnvereinen Unfallentschädigungsvorlage ein, die dem alten Grundsatz der gemein­zutreten, leistete seiner Wahl durch die Parole der Wahlenthaltung angehören. Auch in Zukunft scheint das Ministerium nichts dagegen schaftlichen Beschäftigung" ein Ende bereitete und den neuen Grund­Vorschub. zu haben. Umsomehr wird damit aufs neue der Beweis erbracht, faz niederlegte: daß der Unternehmer das Risiko für Arbeiterunfälle Unsere Partei geht mit Ehren aus dem Kampfe daß der weimarische Regierungsapparat in der Nadelstichpolitik übernehmen müsse. Da das Gesetz nur ein Experiment war, so Herbor. Aus dem Erfolge, den uns die Hauptwahl in Gestalt eines gegen die Arbeiterbewegung vor feiner Blamage zurüdschredt. wurde es auf die gefährlichsten Betriebszweige beschränkt. Drei Stimmenzuwachses brachte, schöpfen wir neuen Mut, neue Zuversicht Jahre später wurde das Gesetz merkwürdigerweise auf zwei der für den nächsten Reichstagswahlkampf und für den nächsten ungefährlichsten Betriebszweige ausgedehnt: auf Ackerbau und Landtagswahlkampf. In vielen Orten haben wir durch unsere mühe- Die vom Kaiser versprochenen Tanzhusaren hielten am Montag Gärtnerei, so daß auch die ländlichen Arbeiter Unfallentschädigungen volle, lebhafte Agitation die Saat gelegt, die uns für die Zukunft unter pomphaften Festfundgebungen eines begeisterten Bürgertums erhielten. schöne Früchte bringen soll. Ueberall, wo wir hinkamen, wurden ihren Einzug in Krefeld . Der Kaiser selbst hatte Zeit gefunden, der Die gestern vom Unterstaatssekretär des Innern, Herbert Glad­wir mit Freuden aufgenommen. Trotzdem der Kreis ein rein Festlichkeit beizuwohnen und sich an dem Enthusiasmus zu weiden, stone, eingebrachte Vorlage konsolidiert die früheren Geseze und ländlicher ist, ist es gelungen, in vielen Orten festen Boden su den feine Tanzhusaren bei der militärfrommen Weiblichkeit der dehnt sie auf fast alle Arbeiterkategorien aus, mit Ausnahme von fassen. Krefelder Textilbarone hervorriefen. Zur Feier des Tages fang ein Polizeibeamten, Ladengehülfen, Buchhaltern und Dienstpersonal. Im Ein Standal im Zentrum. Der Zentrumsabgeordnete Fus- Chor von 1400 Schulkindern zwei finnig gewählte Chöre: Freude, allgemeinen soll das neue Gesetz umfassen: Arbeiter in Fabriken angel hat befamtlich auf seine Immunität als Reichstagsabgeord- schöner Götterfunken"( es ist darin ja vom Umschlingen und Küssen und in Werkstätten, im Ackerbau, im Transportwesen, in Fischereien, neter berzichtet und sich selbst der Effener Staatsanwaltschaft an die Rede) und Frisch auf, Kameraden, aufs Pferd, aufs Pferd"-schließlich im Postdienst. Ausgenommen find Werkstätten, die nicht gezeigt, um die Unrichtigkeit von allerlei Gerüchten zu erweisen, dieb die ominöse Strophe:" Was weinet die Dirn und gergrämet sich über fünf Arbeiter beschäftigen. ihm unlautere Handlungen vorwerfen. Gleichzeitig hat er aber auch schier" auch vorgetragen wurde, wird nicht gemeldet. Der Kaiser Die Minimalwartezeit zwischen Unfall und Entschädigung war Sie soll nunmehr nur eine Woche dauern. eine Anzeige gegen das Gründertonsortium des tatho- schloß seine Ansprache nach der Schilderung des Wolfffchen Bureaus" bisher 14 Tage. Iischen Preßvereins bei der Staatsanwalifaft eingereicht. mit den Worten: Stirbt der Verunglückte, so zahlt der Unternehmer den Höchstbetrag Dieser Verein scheint zum Teil aus der Buchdruckerei R. Berthold von 500 M. Bei Berlegungen und Verlust der Arbeitsfähigkeit zahlt zu Essen hervorgegangen zu sein. Fusangel schreibt nun: er den Höchstbetrag von 10 M. die Woche.

Es ist gerichtsnotorisch, daß die Gläubiger Bertholds feinen Pfennig erhalten haben und daß der größte Teil der sehr wert= vollen Aktiven, darunter 10 000 m. bares Geld, ang zahlt auf das Haus in Rüttenscheid , ferner sämtliche Druckmaschinen, die elets frischen Motoren, die Buchbindereieinrichtung usw. spurlos ber­schwunden sind.

In einem Schreiben an die Zentrumspresse beteuert Fusangel, daß er mit dem gerichtlichen Austrag des Streits gern gewartet hätte bis nach dem Essener Katholikentage. Aso muß er überzeugt fein, daß die schmutzige Wäsche, die in dem Prozeß gewaschen werden dürfte, der Zentrumspartei nicht gerade zur Ehre gereichen

wird.

Der Stadt Krefeld habe ich an dem heutigen Tage mein Wort gehalten. Wenn ich mein Wort gebe, halte ich es auch.( Stürmische Hochrufe.) Der Stadt habe ich ihre Garnison gebracht und den jungen Damen ihre Tänzer. ( Erneute stürmische Hochrufe.)"

Soldaten Enfler vom 1. Ulanenregiment in Bamberg , der sich in der Ein drakonisches Urteil fällte das Kriegsgericht gegen den Trunkenheit zu Ausschreitungen hat hinreißen lassen. E. war an einem Sonntag in der Stadt und trant sich voll. Auf dem Heim­wege zum Appell grüßte er die Unteroffiziere gar nicht oder nicht nach Vorschrift, was beim Appell dem Vizewachtmeister gemeldet wurde, der ihm die Ausgeheerlaubnis entzog. Der Wachtmeister wollte dann den Betrunkenen auf sein Zimmer führen; als er aber erklärte, er gehe wieder fort, verbrachte er ihn auf die Wache in Arrest. Im Arrestlokal rumorte er und stieß mit dem Kopf gegen die Wand, so daß man ihn untersuchen ließ, ob er nicht verrüdt geworden sei. Den Wachunteroffizier, der sich nach ihm umschaute, stieß er vor die Brust. Nach bestehenden Verordnungen sollen Vor­gefeßte betrunkenen Untergebenen möglichst aus dem Wege gehen, aber hier hat man ihn zu widerseßlichkeiten geradezu gereizt. Entler wurde zu 2 Jahren 2 Tagen Gefängnis verurteilt eine furchtbare Strafe für eine im unzurechnungsfähigen Zustande be­gangene Tat und um so furchtbarer im Vergleich zu der gelinden Behandlung, die gewöhnlich Chargierten zuteil wird, wenn fie fich an Untergebenen bergreifen.-

Freifinnige Stadtverordnete als Geschäftemacher. In Mühl­ hausen i. Th. haben Mitglieder der städtischen Pfandhauskommission die bei der Auftion zurüdgebliebenen Goldsachen aufgekauft und damit einen schwunghaften Handel betrieben. An diesen Geschäften, die nach einer Verordnung des Magistrats unstatthaft sind, hat sich leider auch ein Sozialdemokrat beteiligt. Als die Parteiorganisation davon erfuhr, forderte fie diesen sofort zur Niederlegung feines Mandats auf und wurde der Aufforderung auch alsbald Folge geleistet. Von der bürgerlichen Presse wurde dieser Vorfall natürlich in bekannter Manier gegen die sozialdemokratische Bartei ausgeschlachtet. Plötzlich nahm die Heße eine Wendung nämlich als bekannt wurde, daß bürgerliche Stadtverordnete nicht nur in gleicher Weise in die Affäre verwickelt, fondern auch die Die Affäre Hirschel. Aufsichtsrat und Vorstand der Landwirt­Urheber der Verfehlungen sind. Jezt erklärte die bürgerliche Preise schaftlichen Hauptgenossenschaft für Oberheffen haben beschlossen, den mit einem Male, es handele sich um ganz einwandfreie Stäufe. Und Direktor Schlenke, der seinen Kollegen Hirschel, den antisemitischen das Freisinnsorgan von Mühlhausen meinte sogar ziemlich un- hessischen Landtagsabgeordneten Hirschel, der Staatsanwaltschaft berblümt: Erst kommt das Geschäft dann die Politik!" wegen Unterschlagung denunziert hat, bis zu ſeinem definitiven Aus­Neu ist ja nicht, daß die Freifinnigen, namentlich in den Stadt- tritt am 1. Mai zu beurlauben. Ebenso wurde Hirschel bis zur Er­bertretungen, ausgiebig nach diesem Grundfah handeln; aber daß ledigung der gerichtlichen Untersuchung beurlaubt. Bis jetzt soll sie, ein Blatt den Mut hat, diesen Wahlspruch offen zu vertreten, ist nach einer Korrespondenz der" Frantf. 3tg.", nichts Belastendes er immerhin wertvoll. geben haben.

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Wer blamiert?

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Ein fleines zugeftändnis. Aus Wurzen ( Königr. Sachsen ) wird berichtet: Unser Parteigenosse Road, Borsitzender des Die Müller- Sagansche Freie Deutsche Presse" verbreitet sich Gewerkschaftskartells, nahm dieser Tage als Schöffe an den höchst eingehend über die angeblich undankbare Behandlung, die die Gerichtsverhandlungen teil. Er dürfte wohl der erste Sozialdemokratie ihren Schleppenträgern" zuteil werden lasse. Arbeiterschöffe in Sachsen sein. Herr Dr. Theodor Barth predige Tag für Tag ein Zusammen- Es leben die Folgenden! Denn eine Schwalbe macht noch gehen mit der Sozialdemokratie und der Vorwärts" lohne das feinen Sommer. Samit, daß er Barth einen freifinnigen Eigenbrödler", einen unberbefferlichen Jllufionär" ust. nenne. Der Vorwärts" sollte doch soviel Mitgefühl mit dem Manne haben, um ihn nicht in so grausamer Weise, bor der ganzen politischen Welt zu blamieren."

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Ueber die neue südwestafrikanische Schlappe

wird noch gemeldet:

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Die Vorlage fand im Prinzip allgemeine Zustimmung. Sowohl die Arbeitervertreter es sprachen Barnes von den Mechanikern und Enoch Edwards von den Bergleuten wie die Konservativen erklärten sich mit den Grundsäßen der Vorlage einverstanden, wurde.- worauf diese, wie wir schon mitteilten, in erster Lesung angenommen

Keine Keilerei. Wie Daily Telegraph " von gut unterrichteter Seite aus Kairo erfährt, hat in der Alabah- Angelegenheit die Zu­rückziehung der türkischen Truppen von den umstrit enen Punkten begonnen. Voraussichtlich dürfte die ganze Streitfrage binnen kurzem Erledigung finden.- Norwegen .

Verschlechterungen des norwegischen Bäckergesetzes.

Durch das Bäckergesetz von 1895 ist in den norwegischen Bäcke reien die Nachtarbeit bon 8 Uhr abends bis 6 Uhr morgens sowie die Sonn- und Feiertagsarbeit verboten. Dieses Gesetz hat außerordentlich günstig auf die Arbeitsverhältnisse der Bädergesellen eingewirkt. Nun hat jedoch das Ddelsthing in der vorigen Woche einige Verschlechterungen dieses Gesetzes beschlossen, deren wichtigste die ist, daß mit der Teigbereitung schon um 5 Uhr begonnen werden kann. Die Bäckergesellen fehen darin einen ersten Schritt zur Wiedereinführung der Nachtarbeit, und die Vertreter der Arbeiterschaft im Parlament haben alles aufgeboten, um die Ver­schlechterungen abzuwehren. Genosse Eriksen und auch der radi­fale Abgeordnete East berg wiesen für jeden sachlich Prüfenden überzeugend nach, daß derartige Veränderungen des Gesetzes durchaus nicht notwendig waren. Außerdem war auch die Mehrheit des Sozialfomitees des Storthings dieser Ansicht. Aber das Odelsthing entschied sich mit 51 gegen 35 Stimmen prinzipiell für die Vorschläge der Somiteeminderheit. Die Gründe, die für die Veränderungen angeführt wurden, waren äußerst fadenscheinig. 3. B. haben sich von den 200 Hotels und Pensionen in Kristiania nicht mehr als 27 dafür ausgesprochen( um ihren Gästen eine Stunde früher frische Semmeln liefern zu können)! Von den 1731 norwegischen Bäcker­meistern haben sich 200 bis 300 dafür erklärt und alle anderen sich nicht geäußert. Tatsächlich kommen die Verschlechterungen des Ge setzes denn auch nun einigen großen Bädereibesigern zugute. Die Bäckergefellen wollen eventuell durch Selbsthülfe das zu wahren suchen, was bisher ihr gefeßliches Recht war.

Man versucht, den Bäckergesellen die Verschlechterungen dadurch annehmbarer zu machen, daß man den 17. Mai, den Verfassungstag, unter die Feiertage, an denen die Arbeit zu ruhen hat, aufnahm. Genosse Gritsen bemerkte dazu, daß, wenn ein neuer gefeglicher Feiertag für die Bäcker eingeführt werden soll, es der 1. Mai sein müsse. Der Handels- und Industrieminister Arctander schien aber teine Ahnung davon zu haben, daß die Arbeiter derartiges wünschen. Uebrigens find die Veränderungen des Gesezes noch nicht end­gültig beschlossen; die Entscheidung liegt beim Lagthing. Amerika.

Am 26. März überfiel eine stärkere Hottentottenbande zwischen Utamas und der Oftgrenze einen Transport bon 6 leeren Das leitende Organ des männlichen Freisinns vermag also nicht Wagen. Von dem nur 17 Mann starken Begleitkommando fielen einmal zu fapieren, daß nicht der Borwärts" Herrn Barth blamiert, der Führer des Transportes, Leutnant Keller, und 10 Reiter; sondern der Freifinn selbst, der Herrn Barth bei seinen schwer verwundet wurden 2, leicht verwundet Aufrüttelungsversuchen des freisinnigen Bürgertums so schnöde 2 Reiter. Die Wagen wurden von den Hottentotten verbrannt, im Stich läßt, daß er in der Tat als Eigenbrödler und un- die Ochsen in südwestlicher Richtung abgetrieben. Nur 1 Mann verbesserlicher Jllusionär erscheint. Herr Barth will das liberale der Bedeckung fehrte zu Fuß nach Utamas zurüd, von wo sofort Bürgertum zu kraftvollen Kundgebungen für die preußische Wahl- 24 Mann der 7. Kompagnie 2. Feldregiments nach Natab( an der Ta ifrevision. Die republikanischen Vertreter des Staates reform aufpeitschen und in Charlottenburg erscheinen die Oftgrenze öftlich Utamas) entsandt wurden. Der gleichfalls be- Maffachusetts im Repräsentantenhaus haben beschlossen, den republi Sozialdemokraten eingeschlossen 150 Männlein, in Schöneberg nachrichtigte Hauptmann von Rappard ging mit 40 Mann am fanischen Bartei- Caucus einzuberufen, um die Frage zu erörtern, ob gar ganze 50 Personen! Eine solche Haltung unserer liberalen 27. früh von Ariam nach Nakab vor. Er stieß an der Ueberfall- das Repräsentantenhauskomitee veranlaßt werden soll, noch in der Mannesseelen blamiert Herrn Barth allerdings vor der ganzen stelle auf dreißig bis vierzig Hottentotten, die nach kurzem Feuer- gegenwärtigen Kongreßfession die Tarifrevisionsfrage zu erörtern. politischen Welt!"- gefecht auf Nafab abzogen. Patrouille Rappard hatte keine Verluste, Dieser Beschluß ist die Folge der von dem Vorsitzenden des Komitees während vom Feinde 6 Tote und zahlreiche Blut- Bahne in einem Schreiben an ein Komiteemitglied Ende März ipuren aufgefunden wurden. Natab wurde am 28. März durch abgegebenen Erklärung, daß die Tariffrage in der laufenden Session unsere Truppen besetzt. Eine Offizierspatrouille, die am 27. März nicht zur Erörterung gelangen werde.- bon Ariam auf Gamfibfluft auftlärte, erhielt am Rande der Kluft Feuer. Ein Reiter wurde leicht verwundet.

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Kuriose Steuerweisheit.

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Die Steuersucher im Reichstage haben der von ihnen abhängigen Breffe augenscheinlich den Befehl gegeben, das Zigarettensteuergeseg, das, wie wir nachwiesen, eine Reichsprämie für Lohnabzüge ist, zu verteidigen. Am genialften besorgt diese Verteidigung selbst­verständlich die Post". Sie behauptet, die Steuern würden bom Fabrikanten, den Arbeitern und Kleinhändlern getragen; die 2 Pf.- Zigarette würde deshalb auch in Zukunft für 25 M. pro Tausend verkauft werden. Wenn diese Voraus setzung zuträfe, dann wäre schwer einzusehen, warum die Leute, die feinere Qualitäts ware herstellen, schwerer getroffen werden sollen, als die Leute, die billigere Waren herstellen. Zahlt aber, wie die Schöpfer des Gesetzes behaupten, der Käufer die Steuer, dann kommt doch zu dem jetzigen Preise die Steuer hinzu. Für Zigaretten, die 25 M. pro tausend Stück tosten, sollen, wie das Gesetz sagt, 4 M. Steuer gezahlt werden. Werden diese 4 M. dem Käufer aufgebürdet, dann loftet die Zigarette 29 M. pro Tausend. Dadurch gelangt aber die Zigarette in die Steuerstufe von 6 M.; 25 und 6 sind aber nach Adam Riefe 31; folglich müssen, da für Zigaretten, die im Kleinhandel über 30 m. pro Tausend toften, die Steuer fich auf 10 M. erhöht, 10 M. Steuer bezahlt werden. Die Post" schreibt dann:

Und nun nenne doch mal der Vorwärts" den Genoffen" ein Land, namentlich eine Republik , in der man so gut und billig rauchen fann, wie im Deutschen Reiche trop der Steuer?! Es gibt natürlich feins, und der Genoffe" sieht das erst mit Schrecken, wenn er anderswohin kommt, wie vieles andere auch, namentlich, daß es dem Arbeiter am besten in Deutschland geht, weshalb er auch hübsch hier bleibt, so lange es geht."

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Husland. Ungarn .

Milderung der Krise.

Budapest , 2. April. ( B. S.) Der Minister des Innern hat alle von ihm erlassenen Verordnungen betreffend die Ein­schränkung des Versammlungsrechtes zurückgezogen. Frankreich .

Wieber ein rebellischer Hauptmann.

Soziales.

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Konflikt zugunsten eines energischen Gewerbeinspektors. Gewerbeinspektor Cuhrien zu Elbing hatte gegen die Käsereibesizer Gebrüder Krieg zu Ziegendorf ein Strafverfahren veranlaßt. Sie 16. Oftober 1897, betreffend Regelung der Sonntagsruhe usw. im sollten entgegen den Bestimmungen der Bundesratsverordnung vom Mollerei- und Käfereigewerbe, Arbeiter in der Zeit von Sonnabend 6 Uhr abends bis Montag frith 6 Uhr mehr als 18 Stunden be schäftigt haben. Die Angeklagten wurden schließlich freigesprochen. Das Gericht rechnete nach Abzug von Essenspausen nur höchstens" 17% Stunden heraus. In einer der Eingaben an die Baris, 29. März.( Eig. Ber.) Die Serie der Truurteile Staatsanwaltschaft, durch die der Gewerbeinspektor seinen geht weiter. Gestern wurde in Bordeaug der Infanteriehaupt- Antrag auf Bestrafung der Gebrüder Krieg stüßen wollte, hatte er mann Coudere de Foulongue freigesprochen, der sich ge- sich nun unter anderem wie folgt ausgelassen: Er lege großen Wert weigert hatte, einem Bolizeikommiffär bei einer Kirchen inventur darauf, daß die Gebrüder Krieg bestraft würden, da sie ihre Folge zu leisten. Der Hauptmann erklärte im Verhör, die Auf- Leute in rüdsichtslosester Weise behandelten gabe der Armee sei der Schuß des Vaterlandes, aber nicht eine Ar- und zu befürchten sei, daß die schon jetzt erbitterten Käsereigehülfen In mie beit von Dieben und Einbrechern. Der Präsident bemerkt dazu: der Sozialdemokratie in die Arme getrieben würden. " So achtungswert ihre religiösen Ueberzeugungen find, so ent- rück fichtsloser Weise diese Arbeitgeber borgingen, zeige, schuldigen fie doch Ihr Verhalten nicht. Was würden Sie zu einem daß ein Gehülfe Morgenthal habe außer Landes gehen müssen, weil Soldaten fagen, der sich bei einem Streit weigerte, Ihre Befehle er auf die Innehaltung der gefeßmäßigen Ruhezeit gedrungen habe; auszuführen und der sich hierbei auf seine Ueberzeugungen beriefe?! auf Betreiben der Kriegs habe er in der Probing keine Arbeit mehr Dem Hauptmann fiel auf diese Frage keine Antwort ein! Seine befommen. Herr G. Krieg habe sich einmal ihm, dem Gewerbeinfpet­Standesgenossen im Kriegsgericht aber fanden: Ungehorsam bei tor gegenüber, in frechster Weise benommen, gewissermaßen auf sein einem Edelmann in Uniform sei doch etwas anderes als bei einem Recht der Ausnutzung gepocht. Herr E. Krieg, der durch seinen Proletarier in Uniform und sie sprachen den Herrn Hauptmann frei. Anwalt aus den Akten des Strafverfahrens von jenen zitierten Aus. Bon den Anflägern und Vorsitzender der militärischen Gerichte laffungen des Herrn Euhrien Stenninis erlangt hatte, verflagte den bekommt man jetzt überhaupt manches vernünftige und für den Gewerbeinspektor darauf wegen Beleidigung. Das Privatflages Militarismus recht verfängliche Wort zu hören. So hat der An- berfahren mußte jedoch vorläufig eingestellt werden, da die Res läger im Prozeß zu Nantes zu dem Hauptmann, der sich auf seine gierung zu Danzig den Nonflift erhob und geltend machte, der Ge­Christenpflicht berief, gesagt:" Ja, aber was werden Sie im werbeinspektor habe bei Abfaffung dieser Eingabe an die Staats. Kriegsfall tun! Das Christentum verbietet doch auch, Menschen anwaltschaft in amtlicher Eigenschaft und in Ausübung seines amt. lichen Berufes gehandelt, um die Strafanzeige zu begründen. Das zu töten!" gefte nicht bloß von der Angabe der rücksichtlosen Behandlung der Käsereigehülfen, wofür der Privatbellagte ausreichendes Material beigebracht habe, sondern auch von der Aeuße London , 28. März.( Eig. Bericht.) rung über das Verhalten des Privatflägers bei einem Worfwechsel. Bis zum Jahre 1880 gab es in der englischen Fabrikgefeß Der Vorwurf der Frechheit enthalte ja allerdings eine sehr scharfe gebung fein besonderes Gesetz über die Pflicht der Unternehmer, die Stritit; es müsse aber einem Beamten das Recht gewährt werden, bon ihnen beschäftigten Arbeiter bei Unfällen zu entschädigen. Das sich auch nach der Richtung frei auszusprechen, soweit es die Aus. Wenn in Deutschland trop des hohen Bolles relativ billige Fabrik- und Werkstättengesez vom Jahre 1878 enthielt zwar übung des Amtes erfordere. eine Art Bestimmung darüber, Bigarren zu haben sind, fo ist dies darauf zurückzuführen, daß hatte aber in Wirklichkeit Das Oberverwaltungsgericht erfter Senat entschied am gar leinen Wert, solange das Prinzip der gemeinschaft Freitag dahin, daß der Konflikt nicht begründet sei, soweit es nirgends in der Welt Bigarrenarbeiter für solche Hungerlöhne arbeiten, lichen Beschäftigung", wonach der Unfall auf die Nachlässigkeit ich um den Vorwurf der Frechheit handele. In. wie sie deutsche Fabrikanten in Baden, in Westpreußen usw. be- irgend eines Mitbeschäftigten zurückgeführt werden konnte, den soweit habe der Gewerbeinspektor seine Amtsbefugnisse über­zahlen.­Unternehmer vor jeder Haftpflicht schüßte. schritten, und es müsse deshalb insoweit dem Privatflagever­Im Jahre 1880 mun nahm das Parlament ein besonderes fahren Fortgang gegeben werden. In allem übrigen Große Taten im Stampfe gegen die Arbeiterturn. Haftpflichtgefet an, ohne jedoch jenes Prinzip der gemein- aber sei der Konflift der Regierung begründet und das Ver­bereine hat das Staatsministerium in Sachsen- Weimar fchaftlichen Beschäftigung" zu beseitigen. Nebenbei bemerkt: fahren gegen den Gewerbeinspektor demgemäß endgültig ein. vollbracht. Die Rektoren der Volksschulen sind durch einen Minister. Dasselbe Brinzip besteht noch zu Recht in den Bereinigten Staaten austellen. In den Auslaffungen über die rücksichtsloseste Be= erlaß aufgefordert worden, die Fortbildungsschüler zu veranlassen, von Amerita und macht alle Bestimmungen über Unfallentschädigung handlung" usw. sei eine Ueberschreitung der Amtsbefugnisse nicht die Arbeiterturnvereine als Böglinge au meiden und, sofern sie illusorisch. zu finden. Dem Gericht steht es selbstverständlich frei, zu prüfen,

Um feine zu hohen Anforderungen an das Begriffsvermögen der Postgelehrten zu stellen, begnügen wir uns damit, vier Grenzs Staaten von Deutschland zu nennen, die niedrigeren Tabatzoll als Deutschland haben. Unter diesen bier Staaten ist auch eine Republik . Zabalblätter fosten Roll:

in Deutschland der Schweiz . Belgien

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und 15 Fr. Afzise für fremden Tabat

. Holland

Dänemark

.

85 M. 25 Fr. 55

pro 100 Kilo

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D

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17

70 Cent

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23,42 M.

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England. Unfallentschädigung.

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