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Jr. 78.

23. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Bergarbeiterleben in der Mark.

( Eigener Bericht des Borwärts".) Dreizehnter Verhandlungstag.

zwischen den Arbeitern und der Betriebsleitung herbeizuführen. Bon solchen Aeußerungen Gärtners weiß der Direktor nichts, er I selber war ja nicht in den Versammlungen und es scheint auch rein Polizeibeamter so gefällig gewesen zu sein, dem Direktor von diesen Aeußerungen Gärtners Mitteilung zu machen. Eben so wenig weiß sich der Direktor der Vorgänge einer im Herbst 1903 mit feiner Genehmigung und unter seinem Beisein abgehaltenen Belegschaftsversammlung zu erinnern, wo nach Angabe des An­geklagten und einiger Zeugen dem Arbeiterausschuß von den Ar­beitern Vorwürfe gemacht wurden, daß der Ausschuß die ihm von den Arbeitern übergebenen Beschwerden nicht bei der Betriebs­leitung angebracht habe, und daß daraufhin die Ausschußmitglieder Gärtner bemerkt weiter, er habe in ihre Aemter niederlegten. Versammlungen den Arbeiterausschuß als eine gute Einrichtung bezeichnet, jedoch hinzugefügt, der Ausschuß könne seine Aufgabe nur erfüllen, wenn eine starke Organisation hinter ihm stehe. Diefe Ausführungen mögen es wohl sein, welche dem Direktor in misverstandener Auffassung hinterbracht wurden und zu falschen Ansicht führten, Gärtner wolle den Arbeiterausschuß aus­schhalten.

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-

der

Dienstag, 3. April 1906.

Die Zentrale gibt in ihrer Denkschrift folgende von ihr notierten Preise für Primafprit an: niedrigster Preis höchster Preis M.

1899/00 1900/01

.

47,50

46,50

1901/02

38,70

1902/03

46,10

1903/04

51,-

1904/05

65,60

.

52,70

51,70

45,-

49,40

68,40

72,20

Zur Illustration des für 1904/05 als Minimalpreis angegebenen Sages dient die Tatsache, daß im Jahre vorher Sprit an den Aus­landsmarkt zu 8 M. gebracht worden ist.

Nach einer privaten Zusammenstellung ergaben sich die folgenden Differenzen: Im Freihafen Hamburg notierte Brimasprit 19,- M. 37,- 55,-

Januar 1903 Juli 1904 April 1905

"

"

Dagegen Inlands.

preis 48,40 m. 62,80

70,20

"

Rottbus, 2. April. Die Beweisaufnahme über das Thema: Lohnabzüge, Maßrege­lungen usw. wird fortgesetzt. Der erste Zeuge ist der Arbeiter Bojarowski, der am Sonnabend bekundet hatte, daß er auf Ver­anlassung des Betriebsinspektors Möller vom Bohrunternehmer Bernhard gemaßregelt worden ist. Heut macht der Zeuge Angaben über die Ursachen seiner Entlassung auf der Stadtgrube. Er hatte auf der Stadtgrube einen Unfall erlitten, war im Krankenhause der Berufsgenossenschaft behandelt worden und ist aus dem Kranken­hause entlassen, als geheilt, aber nur zu leichter Arbeit fähig. Die Stadtgrube stellte ihn wieder ein, die ihm zugewiesene Arbeit war ihm aber zu schwer, sein Zustand verschlimmerte sich, er ersuchte den Inspektor um einen Kurschein, der wurde ihm aber verweigert. Darüber beschwerte sich Bojarowski beim Bergrevieramt und wegen dieser Beschwerde erhielt er die Kündigung vom Betriebsinspektor. Andere Zeugen, Arbeiter, die Gärtners Tätigkeit aus eigener Bojarowski erhielt ein Führungsattest, worin als Entlassungsgrund Anschauung kennen, geben von dessen angeblicher Heßerei ein ganz Die Folge solcher Preispolitik war: die Bestände wurden ge angegeben wird: Weil er sich mit den Werkseinrichtungen nicht ein anderes Bild als der durch Polizeibeamte informierte Gruben- räumt, es fam eine schlechte Startoffelernte, die Preise stiegen. Das verstanden erklärte. Mit diesem Zeugnis meint der Zeuge direktor. Danach hat der Streit seine Ursache in der Unzufrieden- stimmt alles! Aber indem die Zentrale sich auf die Erntewirkungen bekäme er auf feiner Grube Arbeit. Betriebsinspektor Möller, heit der Arbeiter, die entstanden ist infolge der schlechten Behand- als Preisbestimmer beruft, spricht sie sich selbst jede Existenz­der hierzu vernommen wird, beruft sich wegen der Verweigerung lung der Arbeiter und der niedrigen Löhne, die von einem Zeugen berechtigung ab. Sie hat innerhalb des Nahmens des bestehenden des Kurscheins auf ein in seinen Händen befindliches Schreiben des auf 15-17 m. pro Woche angegeben werden, während am Richter- Wirtschaftsbetriebes die natürlichen Faktoren der Regellosigkeit nicht Knappschaftsvorstandes an den zuständigen Snappschaftsarzt, worin tische darauf hingewiesen wird, daß nach vorliegenden Lohnlisten nur nicht gemildert, sondern verschärft. Verschärft allerdings nur zu der letztere aufgefordert wird, wegen einer neuen Erkrankung aus für die fragliche Zeit ein Durchschnittslohn bon wöchentlich 18 M. ungunsten der Konsumenten. Daß die Outsiders die Preistreiberei Aniaß des Unfalles den Arbeiter Bojarowski nicht mehr zu be- festgestellt ist. Aus den Zeugenaussagen geht weiter hervor, daß der Zentrale munter mitmachen, ist selbstverständlich. Ein Vertreter handeln, da derselbe nicht mehr Snappschaftsmitglied sei. Hieran die Unzufriedenheit der Arbeiter wegen der niedrigen Löhne und derselben bemerkte auf eine bahingehende Aeußerung der Gegenseite: Die freien Spritfabriken fnüpfen sich längere Erörterungen. Der Verteidiger verweist darauf, sonstiger Mißstände schon ein Jahr vor dem Streit sich bemerkbar Meine Herren, die Tatsache ist richtig. Das beider­baß der Inspektor den verlangten Kurschein unter allen Umständen machte. In einer Versammlung, wo die Arbeiter zum Streit haben sich mit den hohen Preisen die Taschen gefüllt. hätte geben müssen. Ob es sich um eine Erkrankung als Folge des drängten, sei der Arbeiter Kalweit auf Gärtners Betreiben, der feitige Taschenfüllen haben natürlich die Konsumenten bezahlen Unfalles oder um eine neue Erkrankung handele, könne doch erst der vom Streit abriet, beauftragt worden, wegen der Forderungen müssen. Arst feststellen. Als Der Passus in dem Briefe des Knappschaftsvor nochmals bei der Grubenverwaltung vorstellig zu werden. Und die Spritfabriken erfreuen sich des besten Wohlbefindens, standes, Bojarowsti sei nicht mehr Knappschaftsmitglied, gibt eben- Kalweit diesen Auftrag ausführte, habe ihn der Inspektor Möller wie folgende Zusammenstellung ausweist: Es verteilten Dividende falls Anlaß zu Erörterungen. Denn nach dem Gesetz ist, wie auch sofort entlassen. Das habe die Belegschaft so erbittert, daß sie in Prozent: der Sachverständige bestätigt, der Arbeiter durch seine Beschäftigung augenblicklich die Arbeit niederlegte. Auch am Tage nach dem auf der Grube ohne weiteres Knappschaftsmitglied. Beuge Berg- Ausbruch des Streifs habe Gärtner noch gesagt, es wäre besser, rat Netto gibt an, er habe die Beschwerde Bojarowskis der Gruben- wenn die Arbeit wieder aufgenommen würde, noch wäre es Zeit, verwaltung in Abschrift zugestellt. Betriebsinspektor Möller sonst würde es ein schwerer Kampf werden. Wegen dieser Aeuße- 1899/00 bestreitet, daß er Bojarowski wegen dieser Beschwerde entlassen rungen seien Gärtner von den Arbeitern Vorwürfe gemacht worden. 1900/01 habe. Der Grund der Entlassung sei der, daß Bojarowski andere Im übrigen wird über Gärtners Tätigkeit durch Zeugen angegeben, Arbeiter aufhette, indem er sie zu bewegen suchte, gewisse Ver- daß Gärtner auch dem Alkoholgenus entgegengewirkt habe. Auf 1902/03 besserungen der Betriebseinrichtungen, die ihnen die Arbeit er sein Betreiben habe der Wirt des Streiflotals an die Streifenden 1903/04 leichtert hätten, zu fordern. Die Angelegenheit Bojarometi sei in nur je für 5 Pf. Schnaps täglich verkauft, ferner war durch Ver- 1904/05 der Bergarbeiter- Beitung" behandelt worden, das habe der Jn- fammlungsbeschluß festgelegt, daß als Trinker bekannte Arbeiter Besonders lebhaft waren die Klagen der weiterverarbeitenden spektor dem Bojarowski vorgehalten und das sei die Ursache der das Streifgeld durch ihre Frauen abheben lassen müssen. Industrie. Ein Expert führte aus, daß früher die Spannung zwischen Kündigung. Rechtsanwalt Liebknecht hält dem Inspektor vor, Berwertungs- und Verkaufspreis 4 M. betragen habe, unter der daß der Fall Bojarowski erst im Juni 1904 in der Bergarbeiter Wirksamkeit der Zentrale aber auf über 10 M. gestiegen sei. Zeitung" behandelt wurde, während die Entlassung Bojarowskis schon am 28. Mai erfolgte. Durch Fragen des Angeklagten Gärtner an den Zeugen Möller fommt zur Sprache, daß der In­spettor dem entlassenen Bojarowski die Herausgabe der Papiere berweigerte, weil derselbe mit Knappschaftsbeiträgen im Rückstande war. Gärtner hat sich wegen Herausgabe der Papiere an Möller gewandt und ihn darauf aufmerksam gentacht, daß die Zurück­behaltung der Papiere ungefeßlich ist. Möller hat Gärtner aber zurüdgewiesen mit dem Bemerken, die Sache ginge ihn nichts an. Unter diesen Umständen, sagt Gärtner , blieb mir doch nichts übrig, als die Angelegenheit öffentlich zu kritisieren. Der Vor­sigende sagt hierauf zum Angeklagten: Sie sind doch nicht die Aufsichtsbehörde.

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Weiter wird festgestellt, daß die Arbeit wieder aufgenommen wurde, nachdem die Grubenverwaltung durch Anschlag bekannt ge­geben hatte, daß sie gewisse Lohnerhöhungen eintreten lasse. Gin Zeuge bekundet, daß die schlechte Behandlung der Arbeiter durch grobe Redensarten und Prügel seitens der Betriebsbeamten, worüber vordem viel geklagt wurde, nach dem Streit ein Ende ge­nommen hatte. Klagen dieser Art seien nicht mehr bekannt geworden.

Weitere Beugenaussagen gehen dahin, daß sie als Versamm­lungsbefucher nie gehört haben, daß Gärtner gegen den Arbeiter­ausschuß aufgetreten sei. Aber der Arbeiterausschuß habe sich ge­scheut, Beschwerden bei der Betriebsleitung anzubringen, weil er vom Inspektor angeschnauzt wurde.

Wirtschaftlicher Wochenbericht.

1901/02

Gesellschaft Breslauer Norddeutsche für Brauer Spritfabrik b. Sinner

ITT

Jahr:

Bosener Sprite A.-G. 12

Sprits

A.-G.

15

12

werte 8

8.

0

18

12

12

12

14

12

12 14

8

8

16

15

15

10

18

15

10

15

Jm einzelnen gestaltete sich die Entwickelung der Spannung zwischen Verivertungs- und Verkaufspreis unter der Herrschaft der Bentrale folgendermaßen:

1899/00 1901/02

1903/04 1904/05

höchste

niedrigste

M.

M.

6,00

11,20

7,03

13,33

4,46

21,86

9,55

16,15

Der Vertreter einer Ladfabrit flagte besonders über die Differen zierung zwischen Inlands- und Auslandspreis. Für Spiritus, der 1900 noch 23 m. tostete, müßte man jetzt 45 M. zahlen, während dieselbe Ware in Desterreich 25 M. Toftet. Die Preistreiberei habe Ein anderer Zeuge, der entlassen wurde, weil er als Stollen­die Konkurrenzfähigkeit start start unterbunden. Der Einfuhr wärter eine Nachlässigkeit begangen hatte, erhielt ein Führungsattest, zoll von 20 M. unterstüge die Preispolitik der Zentrale, hinzu komme, welches als Entlassungsgrund angibt: Weil er sich einen be­Berlin, 31. März 1906. daß der Eingangszoll auf Lade usw. ganz gering fei. Der Preis rechtigten Ordnungsruf des Beamten nicht gefallen lassen wollte." Auf Vorstellung beim Direktor hat der Beuge ein anderes Zeugnis Der Spiritusring in der Kartellenquete. für Fuselöl ist unter der Herrschaft der Zentrale von 18 M. auf 60 bis bekommen. Vorsitzender und Staatsanwalt legen Gewicht darauf, Die kontradiktorischen Verhandlungen über die Verbände in der 70 M. hinaufgegangen. Auch den Parfümfabriken ist der Export Eine Kölner Firma bezahlte für dieselbe daß die Arbeiter ja nur auf Wunsch ein Führungsattest erhalten Spiritusindustrie, die am 8., 9. und 10. Februar unter Vorsitz des unterbunden worden. und daß im übrigen der Abkehrschein genüge. Die Arbeiter sagen Präsidenten des Kaiserlichen Statistischen Amts, Dr. van den Borght, are 17 M. mehr als die Konkurrenz in London . Bei dieser Firma dagegen, wer nur einen Abkehrschein habe, der bekomme sehr schwer stattfanden, bezeugen erneut, daß die Produktionsorganisationen ist der Export in einigen Artikeln, der früher 10 000 Dutzend ums Arbeit, es werde außer dem Abkehrschein noch ein Führungsattest den Konsum belasten. Bei der Zentrale für Spiritus faßte, auf zirka 100 Dußend gesunken. Ein Vertreter der Belluloid. nur nict ber- industrie führte aus; Wir haben bezahlt frachtfrei netto abzüglich berlangt und mit solchen Attesten, wie sie hier in Frage kommen, berwertung ist die Selbstkostenquote nicht werde ein Arbeiter nicht eingestellt. ringert worden, fie stieg infolge hoher Ausgaben für aller Vergütungen im Jahre 1895: 20,30 W., mit Eintritt ber Belämpfung der Dutsiders usw. Die Klagen über die Geschäfts- Bentrale 1899: 32,70 M. und 1905: 48,10 9. Während in gebahrung der Zentrale würden wohl noch schärfer hervorgetreten Deutschland 31 M. gefordert wurden, exportierte man für den Der Auslandsmarkt สิน 8 M. Bei solchem Geschäftsgebaren ging sein, wenn man nicht den Terrorismus der Bündler fürchtete. Großdeftillateur Patschte- Danzig, der selbst viel über die Zentrale au natürlich der Inlandstonjum zurüd, die Zentrale war erfolgreich im tlagen hatte, marlierte gar den wilden Mann gegen die Sozial- Schuße der nationalen Arbeit". Und diese ganze Politit wird gestützt durch demokratie. Die Landwirtschaft sei der Grundpfeiler des Kultur die deutsche Zollpolitik und in der Spiritusindustrie noch besonders ſtaates, für welchen man Opfer- hohe Spritpreise bringen müsse. durch die Steuergeseße, die bekannte Liebesgabe an die Brenner. Teilweise Heiterkeit erzielte er mit folgendem Dithyrambos: Db mun endlich mit diesem Geschenk an die Agrarier aufge Schlagen Sie diesen Pfeiler mit frevelnder Hand weg, so räumt wird? Rückgang der Schweineschlachtungen. wird Ihnen aus dem Staube des Trümmerhaufens nichts

"

Ein anderer Zeuge, Weber, ist entlassen worden, seiner Meinung nach deshalb, weil er Vertrauensmann des Bergarbeiter berbandes war. Die unmittelbare Ursache der Entlassung, die nach Ansicht des Zeugen aber nur ein Vorwand ist, liegt darin: Nach einem Unfall, der den betreffenden Arbeiter nicht beschädigt hatte, geftattete ber Steiger, auf den Schred eins zu trinken". Darauf haben drei Arbeiter zusammen für 25 Pf. Schnaps getrunken, auch Weber war dabei. Am nächsten Morgen traf der Steiger einige Arbeiter, unter ihnen auch Weber, die% 4 Stunde nach Beginn der Schicht an der Arbeitsstelle saßen oder nach Angabe des Steigers Iegen. Weber wurde nun, wie Inspektor Möller bestätigt, wegen als die rote Flamme des Umsturzes entgegenleuchten." Nach den Zusammenstellungen der St.- Korresp. gestalteten sich Etinkens und Schlafens in der Grube entlassen. Die čit Die Erklärung für folchen Bündlerenthusiasmus gab die Ergebnisse der Schlachtvieh und Fleischbeschau in den legten schuldigen" Webers sind nicht entlassen worden. Dadurch findet als Vertreter der Spritfabrikanten Generalkonsul Eisenmann- zwei Jahren in Preußen folgendermaßen: Weber seine Annahme bestätigt, daß er in Wirklichkeit nur deshalb Berlin . Dieser führte aus: Ich habe mehrfach zum Ausdruck ge­entlassen wurde, weil er Bertrauensmam des Bergarbeiterber- bracht, daß wir von der Landwirtschaft abhängig sind, daß sie unsere bandes war. Der Verteidiger hält dem Inspektor Möller Mutter ist, wenn wir fie auch ernähren helfen. Ich bin der vor, in dem Führungsattest Webers sei als Entlassungsgrund an- Meinung gewesen, daß wir es mit Freuden begrüßen mußten, wenn gegeben: Weil er die Arbeit nach eigenem Ermessen einrichten wollte. wir uns mit ihr vereinigen konnten, außerdem aber hätten wir, Warum denn, wenn Trinken und Schlafen der Entlassungsgrund das ist ganz zweifellos, wenn wir uns der Sache nicht an­war, dies nicht im Attest angegeben fei. Darauf bemerkt der geschlossen hätten, uns tüchtig in die Nesseln ge­Borsigende: Wenn so etwas hineingeschrieben wird, dann ist iegt. es nicht recht, und jetzt, wo es nicht hineingeschrieben ist, soll es auch nicht recht sein.

Hierauf werden die

-

-

Pferde Dchsen

Bullen

Kühe

1905

1904

96 834 307 214 292 848 1 012 970

81 312

in 1905 gegen 1904+ oder 15 522

299 050 272 645

8164

20 203

919 445

93 525

452 435

372 388

80 047

2 277 783

0

2 195 272

8 022 726

8 852 816

1 635 805

1 523 782

156 492 158 340 1 584 1177 Summa 14 256 241 14 776 177

+

1848 407

519 836

Junge Rinder Kälber Schweine Schafe Biegen Hunde

·

9

82 461 830090

112 078

Es war ferner die Erkenntnis in uns aufgedämmert, daß wir mit dem Erstarten der Genossenschaften, mit der Schaffung der politischen Organisation, die die Landwirtschaft vielfach fich angeeignet hatte, wir große Gefahr Tiefen, wenn wir uns diesen Bestrebungen nicht anschlossen." Die Vertreter des Ringes behaupteten, die mangelhafte Funktion der Börse habe die Organisation veranlaßt. Die Interessenten des Handels erklärten, Stüde um über/ Million zurüd, bei Schweinen beläuft sich der Bei steigender Bevölkerung ging die Gesamtzahl der beschauten der Zived der Gründung sei die Ausschaltung der von ihr ver­Dafür haben wir das Vergnügen, tretenen Berufsgruppe gewesen. Für uns ist die Hauptfrage die: Südgang auf rund 10 Proz Urteil lautet unbedingt verurteilend für diese! Sie hat die Preis der Statistik der auf Trichinen und Finnen untersuchten Schweine in Wie fährt der Konsum bei der Wirksamkeit der Zentrale? Das mehr Pferde- und Hundebraten verzehrt zu haben. Noch stärker tritt die Abnahme des Schweinefleischverbrauchs bei taktik der großen Verbände in der Rohproduktion grob und plump Erscheinung. nachgeahmt. Durch Produktions, regelung" und Auslandsverkäufe Es wurden untersucht zu niedrigen Preisen suchte man auf dem Inlandsmarkt Monopol­Schweine preise zu ergattern.

An rohem und raffiniertem Spiritus wurden exportiert in Heltoliter:

1888/89

178 338

1891/92

111 447

1895/95 265 325

1898/99

243 639

1902/03 407 290

1.

2. Halbjahr 1904: 6058 755 1905: 5 359 051

2.

1905: 4987 978

Dabon waren trichinös finnig 598

1976

446

2083

291

1491

Ursachen des Streits auf der Stadtgrube erörtert. Grubendirettor Rehder, der hierüber zuerst bernommen wird, sagt, er habe seit Monaten das Gefühl gehabt, daß die Unzufriedenheit der Arbeiter da sei und daß es zum Streit kommen werde. Er habe deshalb zum Inspektor gesagt: Wir wollen beiterausschuß kommen lassen, der habe gesagt: Wir sind aus­den Leuten entgegenkommen, soweit wir können. Er habe den Ar­geschaltet, wir können nichts machen, auf die Artikel in der Zeitung haben wir keinen Einfluß, wir haben keine Beschwerden über den Betrieb. Weiter sagt der Zeuge: Wenn Gärtner gewollt hätte, bann konnte er den Streit verhindern, aber er habe geflissentlich den Haß geschürt.- Ueber die Forderung: Erhöhung des Schicht­Yohnes, hätte sich reden lassen, die Forderung: Entlassung des Steigers Maß mußte unter allen Umständen abgelehnt werden, ebenso die Wiedereinstellung Zeidlers, der das Agitieren nicht In der zweiten Hälfte 1905 ist gegen die Parallelzeit des Vor laffen konnte. Die geforderte Erhöhung der Gedingelöhne habe die jahres die Zahl der untersuchten Schweine um 1070 777 17,67 Proz. Grube nicht bewilligen können, sie bringe an Zinsen und Unter­Um die Spritfabriken an die Zentrale au fesseln, erhöhte man gefunken. Unter Berücksichtigung der Bevölkerungsvermehrung nehmergewinn nur 40 000 m. jährlich. die Rektifikationsprämie In seinen weiteren Dar­Reinigungsprämie und einen Teil reicht der Rückgang an 20 Prozent heran. Die Agrarier find augen legungen hebt Direktor Lehder immer wieder mit Nachdruck hervor, der durch Preisherauffezung erzielten Mehreinnahme mußte man zur scheinlich im Schuße des nationalen Schweines fehr erfolgreich ge­Die hohen Preise sind wesen. Gärtner habe in Bersammlungen gesagt: Nicht beim Ausschuß, Bekämpfung der Außensteher verwenden. Der starte Rückgang der trichinös und finnig befundenen sondern bei ihm sollten die Arbeiter ihre Beschwerden anbringen. natürlich immer berechtigt, entweder die Kartoffelernte war gut, dann Schweine kann zu der Vermutung verführen, man sei den Trichinen Die Kenntnis von diesen angeblichen Ausführungen Gärtners in lohnten sich wegen des niedrigen Preises die Fuhren nicht, oder die und Finnen gegenüber liberaler geworden. Berfammlungen hat der Direktor durch die überwachenden Polizei- Ernten waren schlecht und dann standen die Preise für Kartoffeln beamten erhalten. Aus derselben Quelle stammen auch andere Nach- so hoch, daß sich das Brennen nur bei erhöhten Spirituspreisen lohnt. richten über Versammlungsäußerungen Gärtners, die der Direktor Gegen solche agrarische Logit fann man natürlich mit Vernunft­in einer der voraufgegangenen Sizungen zum Gegenstand feiner gründen und solchen des Allgemeininteresses nicht anfämpfen. Obwohl gegen Gärtner gerichteten Ausführungen machte. in den legten sechs Jahren seit Bestehen der Zentrale der Kartoffel­Der Angeflagte Gärtner hält dem Direktor Lehber ernteertrag um durchschnittlich 16,5 Proz. ftieg, normaler Weise die vor, daß er, Gärtner, in Versammlungen nicht nur einmal, Spirituspreise fallen mußten, find sie gestiegen, wie folgende fondern öfter der Belegschaft geraten habe, sich mit ihren Be. Tabelle zeigt. Die Durchschnittspreise betrugen: schwerden an den Arbeiterausschuß zu wenden, und daß er sich Jahr überhaupt in jeder Weise bemüht habe, ein gedeihliches Verhältnis Mart

193/94 1896/97 5.50 88,81

1903/04 45

1904/05

57

Eingegangene Druckfchriften.

D.

Kind und Kunst", Monatsschrift für die Pflege der Kunst im Leben des stindes. 2. Jahrgang. Heft 7. Stoch, Darmstadt Jahrbuch der Fürsorge, 1906. Herausg geben im Auftrage ber Bentrale für private Fürsorge" zu Frankfurt a. M. von Dr. Chr. J. Klumler und W. Polligkeit. " Die Totengräber unserer Bedürfnisse unter den Gesetzt. gebern von Karl Pieper. 1,20 M. Berlin W. 30, Hermann Walther , G. m. b. H.