Das bummelnde Berlin " an.

Das Apollotheater hat sich für den Monat April ein recht konferenz mit Zustimmung des Nettors und des Schularztes. Teiles dieses Terrains, von der Regierung die Genehmigung mannigfaltiges Spezialitätenprogramm zugelegt. Den Reigen er Schüler, welche für die Fremdsprache feine Begabung zeigen oder versagt worden. Da die gewünschte Abänderung eine Schädigung öffneten die Geschwister Canci, zivei jugendliche Damen und sich vernachlässigen, können am Schluß eines Schuljahres wieder der Gemeindegrundstücke, welche hierbei in Frage kommen, nicht ein Herr, die sich als Xylophonvirtuosen produzierten und ihre Vor- nach der Normalschule zurückverſegt werden; es bedarf dazu eines herbeiführt, so stimmte die Vertretung dieser Abänderung zu. träge in Begleitung des Orchesters mit größter Klangwirkung zu Konferenzbeschlusses und der Zustimmung des Rektors. Hoffentlich das letzte Mal! Die Erhöhung der Alterszulagen der Gehör brachten. Große Heiterfeit erregten die komischen Excentrics Volksschullehrer von 200 m. auf 250 M. war vor einem Jahre von In einer von der Gewerkschaftskommission einberufenen Auto und Mobile mit ihrem originellen Töff- Töffatt und ihren Agitationsversammlung der Fleischergesellen Charlottenburgs referierte der Gemeindevertretung beschlossen, von der Regierung aber nicht gymnaſtiſchen Künſten an einer hängenden Puppe. Die akrobatische Konrad Krause vom Zentralvorstand des Fleischerverbandes über die die Genehmigung erteilt worden. Hierauf wandte sich die Lehrer­Kunst fand in der Gruppe der The Clifftons würdige Ver- Notwendigkeit der Organisation. An der Hand reichhaltigen schaft selbst beschwerdeführend an die Regierung, dieselbe erklärte fich denn treter. Vierfüßige Künstler, die Nafagette vorführte, zeigten, welche Fortschritte auf dem Gebiete der Dressur zu verzeichnen sind. Materials schilderte Redner die überaus elende Lage dieser Berufs- auch bereit, einer Erhöhung der Alterszulagen von 200 auf 225 M. Die niedlichen Forterrier volführten allerliebste Kunststücke. An das gruppe und legte den Versammelten nahe, daß, wenn sie eine Ber - die Genehmigung zu erteilen. Die Gemeindevertretung faßte nun den Beschluß, den Lehrern die erhöhte Alterszulage auszuzahlen. Jezt befferung in bezug auf Lohn, Arbeits- und Logisverhältnisse er Spezialitätenprogramm schloß sich die Wiederholung der Burleske: reichen wollen, ihnen nur die Organisation, der Bentralverband der aber bestimmt die Regierung, daß für das verfloffene Jahr die ers Fleischer und Berufsgenossen helfen könne. Von den dreißig Erhöhte Alterszulage nicht gezahlt werden darf, da die Verrechnung Im Berliner Zoologischen Garten ist der Geweihwechsel fchienenen ließen sich sofort zwölf Kollegen als Mitglieder des zur Alterszulagenfasse eine zu umständliche sei. Die Gemeinde­Jetzt wieder in vollem Gange. Fast alle Hirscharten, die Bewohner Verbandes aufnehmen und ist somit der Grundstein weiterer vertretung beschloß hierauf einstimmig, die erhöhten Alterszulagen aus Gemeindemitteln zu zahlen. Da die Regierung, wie es scheint, der nördlichen gemäßigten Zone find, haben ihren Kopfschmuck ab- Agitation unter den Fleischergesellen hier am Drte gelegt. die Gemeinde Nummelsburg ganz besonders in ihr wohlwollendes geworfen, ja einige haben schon wieder recht stattliche Stolben" ge= Der Kunstabend der Freien Wolfsbühne am 30. März brachte Herz geschlossen hat, so darf man sich schließlich nicht wundern, schoben. Es ist überraschend, wie rasch diese Geweihneubildung eine Darbietung, wie man sie vollendeter und gewählter in den wenn auch gegen diesen Beschluß der Gemeindevertretung die Re­vor sich geht; auch die mächtigen Stangen des Wapiti und seines Räumen des Charlottenburger Volkshauses wohl noch nicht genoffen gierung Einwendungen erhebt. großen asiatischen Verwandten brauchen nur etwa vier Monate zu hatte. Der Verein nimmt es, auch außerhalb der regelmäßigen ihrem Wachstum, genau so lange, wie die winzigen Spießchen der Ober- Schöneweide. südamerikanischen Spießzhirsche zu ihrer Entwickelung bedürfen. Bei Borstellungen, ersichtlich ernst mit seiner Aufgabe, den Charlotten­burger Arbeiterkreisen die Werke der Kunst zu erschließen. Das Ein grelles Licht auf unsere sozialen Zustände wirft folgende den etwa 50 verschiedenen im Garten vorhandenen Hirscharten ist Programm hatte ein sehr ansprechendes Doppelgesicht, es bot das Notiz: Durch Not und Elend getrieben, hat sich vorgestern eine die vergleichende Beobachtung der Geweihbildung ungemein an- Erfrischendste und Gemütvollste aus Heinrich Heines Dichtungen, junge Mutter zu einer Verzweiflungstat hinreißen lassen. Die erst ziehend. wobei auch die revolutionäre Note nicht fehlte, und einige der im 20. Lebensjahre stehende Arbeiterin Marie Müller aus' Ober­Unter den dem Berliner Aquarium jüngst zugegangenen Een- edelsten und temperamentvollsten Stüde aus der Tonkunst seiner Schönweide tötete gestern morgen erst ihr 2, Monate altes Kind bungen waren aus der Bewohnerschaft des Meeres neben den Salt- Zeitgenossen. Es war ebenso gut dem Wolfsempfinden wie den durch Lysol und trank dann selbst von dem Gift. Das junge blütern in reichem Maße die wirbellosen Tiere vertreten, und es fünstlerischen Ansprüchen angepaßt. Die Mitwirkenden verdienten Mädchen ist schon seit längerer Zeit mit einem jungen Mann, konnten daher die den Krusten-, Wurm- und Schwammtieren ein- den Beifall, den ihnen der volle Saal reichlich spendete. Die jugend- dem berlobt. Da die Unters gerichteten Becken bei der Besetzung besonders bedacht worden. Die liche Violinistin, Fräulein Janta Defner- Neumanomics, füßung bei weitem nicht aus­des Bräutigams neu angekommenen Schvämme halfen das Bild von der Mannig- stellte sich als ein interessantes Talent dar, dessen zu Herzen reichte, um sich und ihr Kind zu ernähren, sah sich die junge faltigkeit, Bierlichkeit und Schönheit dieser nicht als Einzelwesen, gehendes und vornehmes Spiel seiner Wirkung wohl stets sicher sein Mutter gezwungen, eine Arbeitsstelle anzunehmen. sondern als eigenartige, durch Kinofpung und Teilung entstandene barf, besonders wenn es sich in den Grenzen seiner technischen 14 Tagen wurde sie plöglich beschäftigungslos. Auch die Unter­Tierstöcke zu betrachtenden Geschöpfe vervollständigen; sie gehören Fertigkeit hält. Einen durchaus ungetrübten Genuß boten die Gestützung des Vaters blieb aus. Vergeblich bemühte sich die un­Von Tag zu Tag vornehmlich den Familien der Stiefelhornschwämme an, deren Skelett fangsvorträge des Herrn Alfred Glaß, der unter anderem die glückliche, wieder Arbeit zu erhalten. aus Hornfasern und Kiefelgebilden besteht, und durch seine zinnober- Grenadiere" in Schumanns Bertonung wirklich meisterlich inter - wurde die Not größer und in der Verzweiflung beschloß sie, rote Farbe leuchtet namentlich ein knolliger Kortschwamm hervor, pretierte. Die ungewöhnliche Begabung des Pianisten, Herrn 2e o fich und ihr Kind zu töten. Bulegt wohnte sie bei einer der sich auch gern auf den von Einsiedlerkrebsen bewohnten Schneden- est en berg, ist an dieser Stelle schon mehrfach gewürdigt Familie in der Ohmstr. 7 in Schlafstelle. Vorgestern morgen wurden starkes Röcheln, welches vom Bette schalen ansiedelt und diese nach und nach gänzlich einhüllt, so daß worden. Herr Jof. Danegger, den man in Charlottenburg die Wirtsleute durch Als sie hinzu der Krebs eingefchloffen ist. Im Aquarium fann man zufolge der als Schauspieler längst zu schäßen weiß, hat sich nunmehr auch als des jungen Mädchens Herbrang, aufgeschreckt. letzten Zuführungen auch diese Erscheinungen beobachten. Eine mit Mezitator dauernden Dank gesichert. Er verlieh den ernsten traten, fanden sie das Kind im Arm der Mutter als Leiche vor. angekommene Rückenfußlrabbe hingegen nimmt mit Vorbedacht rote Dichtungen Lebendige Plastizität; seine Art, die satirischen und Die junge Mutter gab nur noch schwache Lebenszeichen von fich. und gelbe Meerschwämme auf sich, indem sie dieselben mittelst der ironischen Werfe sozialen und politischen Inhalts vorzutragen, Auf der Bettdecke lag eine entleerte Lysolflasche, sowie eine Stinder­nach oben gerichteten hintersten Brustbeine wie ein Dach da oben wirkten selbst für kritische Ohren überraschend. So bortrefflich sind faugflasche, in der sich noch ein wenig von dem Gift befand. Die festhält, um sich ihren Feinden und ihrer zu beschleichenden Beute die in diesen Werken beieinander wohnenden Kräfte, Spottluft und Verzweifelte hatte ihrem Kinde das Gift in der Milchflasche gegeben. gegenüber zu mastieren. Menschenliebe, wohl noch selten zur Geltung gebracht worden. Es wurde sofort ein Arzt hinzugerufen, welcher der Unglücklichen den Magen auspumpte. In bedenklichem Zustande liegt sie jetzt Schöneberg. danieder. Das tote Stind wurde zur Obduktion nach der Leichenhalle Steglit. gebracht.

Bater ihres Kindes feitens

Vor etwa

Feuerwehrbericht. In der letzten Nacht wurde die Feuerwehr nach 12 Uhr nach der Kommandantenstr. 16 alarmiert. Dort stand auf dem Hofe im Erdgeschoß das Kontor und Lager einer Plüsch- Sigung erfolgte die Einführung des neuen Kämmerers in der Stadtverordnetenversammlung am 2. April. Zu Beginn der fabrit in Flammen. Diese müssen dort längere Zeit unbemterft geüblichen Weise. wütet haben, denn bis auf einen eisernen Geldschrank war das mann war am Erscheinen verhindert, es mußte somit dessen Ein­Der zum Syndikus gewählte Rechtsanwalt Berg­Der Kampf gegen den Lehrlingsverein. Schon vor einiger Zeit Kontor bereits total ausgebrannt. In dem anstoßenden Lagerraum führung verschoben werden. wurde im Vorwärts" mitgeteilt, daß der Neftor Steinke, der brannten Tuchballen usw. Um die Flammen zu löschen, mußte die V. Stompagnie mit zwei Rohren längere Zeit fräftig Waffer geben. einandersetzungen, die einen Konflitt mit dem Magistrat herauf- in sich fühle, die dem Lehrlingsverein angehörenden Fortbildungs, Bor Eintritt in die Tagesordnung fam es zu großen Aus- Leiter der hiesigen Fortbildungsschule, den staatsretterischen Beruf Die Entstehung des Brandes fonnte nicht ermittelt werden. Wegen beschworen. Die Stadtv. Dr. Freund, Kuznikly und Obst schüler zum Austritt aus demselben zu bewegen. Bei Nichterfolg einer Gasexplosion wurde die Wehr nach der Leipzigerstr. 83 ge- gaben Erklärungen ab, daß fie ihre Aemter als Mitglieder der feiner Bemühungen drohte er den Lehrlingen, sich an ihre Lehrs rufen. Dort war abends ein Monteur der Firma Armin Tenner Krankenhausverwaltungsdeputation niederlegen. Es wurde von herren zu wenden. Wir glaubten damals nicht an die Ausführung mit der Einrichtung einer Gasbeleuchtungsanlage beschäftigt. An ihnen ausgeführt, daß der Magistrat fiber die Stöpfe der Deputation Dieser Drohung, weil wir es nicht für möglich hielten, daß ein geblich soll der Monteur dabei mit Licht die Leitung abgeleuchtet einem Militärarzte die Leitung der inneren Abteilung im Bädagoge, dem die jungen Leute zur Ausbildung zwecks Förderung haben, die vermutlich undicht gewesen ist. Blöglich erfolgte die Krankenhause übertragen habe, der nicht einmal von der ihres späteren Fortkommens anvertraut sind, zu einer folchen Tat Explosion, bei der leider der Monteur so schwere Brandwunden erlitten Deputation zur engeren Wahl gestellt worden ist. Die Deputation fähig sei. Wir scheinen uns aber in dem Herrn getäuscht zu haben. Der bat, baß er fofort auf ärztliche Anordnung nach dem Kranken habe sich in außerordentlich umfangreicher Weise mit der Prüfung Lehrling N. ist von seinem Lehrmeiſter, dem Natsmaurermir. D., entlaffen hause an Urban geschafft werden mußte. Der Materialschaden ist der Bewerbungsgesuche beschäftigt und sei zu dem Resultat gekommen, worden. Die Klage des Vaters auf Fortsetzung des Lehrverhältnisses iſt nicht bedeutend, nur einige Fensterscheiben, Türen usw. wurden dem Magistrat 5 Herren zu präsentieren. Einstimmig empfahl von dem Schiedsgericht der Baugewerksinnung abgewiesen worden. zertrümmert. Die Feuerwehr beseitigte später jede Gefahr. Nachts fie jedoch, dem Professor Dr. Strauß die Stelle zu übertragen. Der Die Behandlung der Klagefache vor dem obengenannten Innungsschieds­um 3 Uhr wurde die Feuerwehr böswilligerweise nach der Magistrat ging aber darüber hinweg. Die drei Stadtverordneten gericht verdient der Deffentlichkeit überliefert zu werden. Es iſt Krautstr. 7 gerufen. Der Täter ist wieder einmal unerkannt waren der Meinung, ihre Ehre und diejenige der ganzen Versamin chon befremdend, daß als Vorsitzender ein Berufsangehöriger, entkommen. Um 4 Uhr nachts mußte in der Raupachstr. 11 ein lung fordere es, daß sie von ihrem Posten zurücktreten, denn sie Herr Architekt Sinnig, amtiert, während bei anderen Gerichten Zimmerbrand gelöscht werden. Die Flammen hatten dort eine laffen sich nicht zu Marionetten des Magistrats stempeln. Besonders ein Unparteiischer diese Funktion ausübt. Auch die Befehung Badestube und das Klofett ergriffen, bevor die Gefahr bemerkt Stadtv. D 6 ft ging mit äußerst scharfen Worten gegen den Magistrat des Gerichts durch drei Beisitzer ist uns neu. Im ersten Termin wurde die Feuerwehr abends nach der Brücken- Allee 12 gerufen. bor, da feiner Meinung nach der Antisemitismus die Oberhand konnte der Kläger nicht erscheinen, ein bestellter Vertreter wurde von es Vertretung ablehne, Kleiderstoffe brannten dort. Künstliche Blumen u. a. gingen in der gewonnen habe. Auf keinen Fall dürfe man die Selbstverwaltung dem Vorsitzenden abgelehnt, mit der Erklärung, daß das Gericht gestalten, daß nur einzelne zu regieren haben. Durch Beifall prinzipiell jede alten Jakobfir. 20/21 in Flammen auf. In der Wilhelmshavener- und Zustimmungserklärungen gab fast die ganze Versammlung ihr daß durch ärztliches Zeugnis die Verhandlungsunfähigkeit straße 36 wurden Brennmaterialien ein Raub der Flammen. Ein Einverständnis mit dem Vorgehen der genannten Stadtverordneten des Vertretenen nachgewiesen werde. In der zweiten großer Schornsteinbrand wurde aus der Bernauerstraße 39 ge- zu erkennen. Nur der Stadtv. Bolena glaubte in seiner Art dem Sigung erkannte das Gericht wie oben angeführt, nach­meldet. Ferner liefen noch Feuermeldungen aus der Stuglerstr. 10, Magistrat beistehen zu müssen. Die Berlegenheitsreden, die am dem der Vorsitzende feſtgeſtellt hatte, daß sich ber zehrring st Linienſtr. 16, Gitschinerstr. 107 und anderen Stellen ein. Auf Er aus fuchen wurde ein Samariter mit einem Sauerstoffapparat nach Magistratstische zu dieser Angelegenheit fielen, trugen noch zur Ber - geweigert habe, dem ihm von der Innung erteilten Befehl", aus bem Lehrlingsverein auszutreten, nachzukommen. Du bummer Ablershof bei Berlin entsandt. Der Apparat wurde dort mit schärfung der Situation bei. Erfolg benutt. Bengel verstehst von den Sachen ja doch nichts, das geht doch in Deinen dämlichen Schädel nicht hinein!" belehrte Herr Sinnig in liebevoller" Weise den Lehrling. Nun noch ein Wort zu der prinzipiellen Ablehnung von Vertretern. Wie stimmt diefes Prinzip mit der Tatsache überein, daß einer unserer Partei­genoffen schon wiederholt von demselben Gericht als wer­treter zugelaffen wurde, ohne das erwähnte ärztliche Attest in Händen zu haben? Bringt Herr Sinnig resp. das Schieds­gericht zweierlei Brinzip, je nach Bedarf, zur Anwendung? Spandau .

wurde. Wegen eines Ladenbrandes unter dem Bahnhof Bellevue

Vorort- Nachrichten.

Der Vorlage des Magistrats, die gemischte Deputation, welche zum Zwecke der Ergreifung von Abwehrmaßregeln gegen das Schul­unterhaltungsgesetz eingesetzt war, aufzulösen, wurde zu gestimmt. Stadtv. Küter( Soz.) benuzte die Gelegenheit, um der Mehrheit zu zeigen, daß die ganze Sache nur eine Komödie war. Die Deputation fonnte nicht einmal tagen, da die Mitglieder der felben nicht einmal so viel Interesse bekundeten, und zur Sigung erschienen. Es ist wieder einmal recht deutlich bewiesen, daß man auf die tönenden Neden in den bürgerlichen Reihen absolut gar nichts zu geben hat. Die von der Stadtverordnetenversammlung vor längerer Zeit

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fei denn,

haus. Im Oktober v. J. wurden nun vom Krankenhause sowohl als auch von Fink mehrere Milchproben zwecks näherer Untersuchung entnommen. Die Untersuchung ergab, daß die Milch nur einen sehr geringen Fettgehalt hatte und außerdem mit 15-20 Broz. Waffer vermischt war. Wüstenberg gab an, daß er die Milch so, wie er sie von Fink erhalten, an das Krankenhaus abgeliefert habe. Da ihm das Gegenteil nicht bewiesen werden konnte, mußte feine Freisprechung erfolgen. Dagegen wurden Fink und seine Ehefrau zu je 300 M. Geldstrafe verurteilt. Fink hatte die Abendmilch ent­sahnt und sie dann der Morgenmilch zugesetzt. Daß er Wasser beigemischt habe, bestritt er. Der Amtsanwalt hatte gegen Fint eine Gefängnisstrafe von zwei Monaten beantragt.

Vermischtes.

Charlottenburg . Die in Aussicht genommene Hebung der Charlottenburger Bolts­schulen, für die die erste Rate von 5000. durch Gemeindebeschluß in den Etat für 1906 eingestellt ist, soll auf folgende Weise durch geführt werden: I. Jn der Grundklasse soll die Frequenz 45 nicht Wegen Milchpantscherei hatten sich am Freitag die Molkerei übersteigen. Zur Borbereitung, einschulungsunreifer Kinder ist ein vorgenommenen 2ohn erhöhungen sind nunmehr vom Magistrat besitzer 23 ü stenberg und int sowie die Ehefrau Fink zu ver Kindergarten unter Leitung einer geeigneten Lehrerin zu eröffnen. genehmigt und beantragt derselbe, bie Etatsansätze dementsprechend antworten. Wüstenberg war Milchlieferant für das hiesige Stranken­Die Unterrichtszeit der Grundklasse darf 18 Wochenstunden nicht zu erhöhen. Einige Stadtverordnete machten den Versuch, die Sache überschreiten. Nach jeder halben Stunde ist eine Pause von nochmals zu verschleppen und beantragten Ausschußberatung. Sie drei bis fiinf Minuten notwendig. Zur Förderung solcher wurden aber von unseren Genoffen wie vom Oberbürgermeister von Kinder, welche in der Klaffe nicht mit fortkommen, erteilt der völligen leberflüssigkeit einer nochmaligen Ausschußberatung der Klaffenlehrer im zweiten Halbjahre wöchentlich 3 Stunden überzeugt und zogen ihren Antrag zurück. Nachhülfeunterricht in Rechnen und Deutsch. Der Nettor ist befugt, Die Vorlage, betreffend Schaffung eines Medizinalrates die daran teilnehmenden Kinder von einigen lektionsplanmäßigen rief lebhafte Für und Gegenreden hervor. Die Hausbesitzer gingen Stunden derselben Fächer zu dispensieren. II. Für die Normal- fogar soweit, den Stadtverordneten zu empfehlen, die Vorlage sofort laffen wird bestimmt: Nach Verlauf der ersten vier Wochen ohne Ausschußberatung abzulehnen, denn ein derartiger Mann nüßt des Schuljahres bis zum Beginn der letzten Schulwoche der Gemeinde gar nichts und vermehrt nur das Schreibwerk. Wenn erteilt der Lehrer den schwächsten Kindern der Klasse und man etwas tun wolle, so meinten die Herren, brauche man nur eine solchen, welche infolge von Strankheit usw. einige, aber nicht der unbefoldeten Stadtratstellen mit einem Arzt zu besetzen. Bon fehr erhebliche Lücken aufweisen, wöchentlich 3 Stunden Nachhilfe- anderer Seite wurde auf die große Wichtigkeit eines Stadtarates unterricht in Deutsch und Rechnen. III.( B.- laffen): Zwischen die hingewiefen, man dürfe auf keinen Fall die Wohlfahrtsdeputation Normalschule und die Hülfsschule wird ein System von lassen eine aufs Trockene jeten. Die Stadtvb. Süter( Soz.) und off­geschoben, das in bezug auf Lehrmethode und Bemessung des Lehr- mann( Soz.) traten für Ueberweisung an einen Ausschuß ein. Im stoffes den Bedürfnissen solcher Kinder Rechnung trägt, die in den Interesse des Gesundheitszustandes der Einwohnerschaft sei die Klassen der Normalschule zwar nicht mit fortkommen, aber auch eine Schaffung einer derartigen Stelle unbedingt notwendig. Man dürfe Ueberweisung in die Hilfsschule nicht notwendig erscheinen lassen. diesen Arzt aber nicht zum Mitgliede des Magistrats machen. Die Das System beginnt mit dem zweiten Schuljahre und enthält fünf Aufgaben der Wohlfahrtsdeputation können nur verwirklicht werden, aufsteigende Klaffen. Das Pensum der beiden unteren Selaffen ist wenn wir einen befoldeten Stadtarzt an die Spize stellen. Die 11/ jährig und ist dem Pensum der Klaffen VI und V, der Normalschule ehrenamtliche Tätigkeit reiche auf diefem Gebiet nicht mehr aus. im wesentlichen gleich. Ob auch das Pensum der nächsten Klaffe Oberbürgermeister Wilde hält die Schaffung eines Medizinalrates 1 jährig oder bei Ausscheidung geeigneter Teile des Lehrstoffes oder Stadtarztes für eine sehr ernste Sache, die gar nicht früh genug 1 jährig zu bemessen ist, darüber find Versuche anzustellen; ebenso erledigt werden kann. In den nächsten Jahrzehnten wird seiner darüber, ob Schüler, welche die oberste Stlasse mit Erfolg absolviert Meinung nach der Medizinalrat der wichtigste Beamte des Magistrats haben unter Einführung von Abteilungsunterricht für einzelne in allen größeren Gemeindeverwaltungen fein. Die Vorlage wurde Fächer, der Klasse I der Normalschule überwiesen werden können. fchließlich einem Ausschuß von 9 Mitgliedern überwiesen. Die Frequenz der B.- klassen darf 80 nicht übersteigen. Die Bahl Rummelsburg. der Wochenstunden ist für die B.- Rlaffen etwas niedriger zu bemeffen als für die Normalklassen. Für die schwächeren Schüler erteilt der Die letzte Gemeindevertreterfitung war nur bon furzer Dauer. Klaffenlehrer wöchentlich 3-4 Nachhilfestunden. Der Rektor ist Es wurde zunächst die Festsetzung des diesjährigen Etats erledigt, befugt, die daran teilnehmenden Kinder von einigen lektionsplan- derselbe schließt in Einnahme und Ausgabe mit 1960 508 M. Vom Von der„ Neuen Gesellschaft", Sozialistische Wochenschrift, Heraus. mäßigen Stunden zu dispenfieren. IV.( A- klassen): Die tüchtigsten Gemeindevorstande stimmte der Schöffe und stellvertretende Gemeinde geber Dr. Heinrich Braun und Lily Braun ( Berlag: Berlin W. 15. Breis Schüler der Normaltlasse IV, welche bei ihrer Versetzung nicht nach vorsteher Lange gegen den Etat. Die von unseren Vertretern bei für das Einzelheft 10 Pf., pro Monat 40 Pi, pro Vierteljahr 1,20 M.) ist der Serta einer höheren Lehranstalt übergehen, werden in der Etatsberatung gestellten Anträge lauten: 1. Gemeindearbeiten foeben das 14. Heft des 2. Bandes erschienen. Bibliothek des allgemeinen und praktischen Wissens. Zum Studium besonderen Klaffen zusammengefaßt und nach einem besonderen sowie Lieferungen für die Gemeinde sollen an feinen Gemeindevertreter Lehrplane mit einer Fremdsprache unterrichtet. Das System A vergeben werben. 2. Vergebung der Gemeindearbeiten und Lieferungen und Selbstunterricht in den hauptsächlichsten Wissenszweigen und Sprachen enthält 4 Stlassen mit 1 jährigem Benfum. Schüler der A- Klassen, nur an diejenigen Unternehmer, welche die mit den Arbeiterorgani- herausgegeben von Emanuel Müller Baden.( Erscheint in 75 Lieferungen welche aus äußeren Gründen das Ziel der obersten Klaffen noch fationen bereinbarten Lohnfäße anerkennen und innehalten. Die 3 je 60 Pf. beim Deutschen Verlagshause Bong& Co., Berlin W. 57.) Lieferung 60-63 soeben erschienen. nicht erreicht haben, dürfen noch ½- 1 Jahr über das schulpflichtige Beschlußfassung darüber wurde auf eine spätere Sigung vertagt. Rechenschaftsbericht des Borstandes des Verbandes der Sattler für Alter hinaus die Schule besuchen. Die Aufnahme in das A.- System Gegen den Bebauungsplan des sogenannten Marktviertels ist auf die Beit vom 1. Januar 1903 bis 31. Dezember 1905. 60 Seiten. Verlag: erfolgt durch die Schuldeputation auf Vorschlag der Versetzungs- Einspruch der Witwe Wühlisch, der Eigentümerin eines großen B. Blum, Berlin SO., Adalbertftr. 56.

Die Genicstarre breitet sich weiter aus. Aus Troppau wird unterm 3. April berichtet: Die Genid starreepidemie nimmt immer mehr zu. Sie herrscht bereits in 36 Gemeinden des östlichen Schlesien .

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Bestverdächtige Natten. Auf dem gestern vom La Plata in Hamburg , eingetroffenen Dampfer Sevilla " find pestverdächtige Ratten gefunden; Personen find nicht erkrankt. Das Schiff ist einer Ausgafung mit einem Rattentötungsapparat unterzogen, und alle Vorsichtsmaßregeln find getroffen. Die Löschung der Ladung wird unter den üblichen Vorsichtsmaßregeln gestattet werden.

Eingegangene Druckfchriften.

Berantwortlicher Redakteur: Hans Weber, Berlin . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin Sw