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Die Leitung des Baffage- Theaters hat für ihr neues Speziali Ein gefundenes Kind abzugeben. Im städtischen Waisenhause und Silbersachen gestohlen worden. Die Sparkassenbücher waren, tätenprogramm eine Reihe hervorragender Kräfte engagiert. Inter- au Rigdorf befindet sich ein etwa Jahr altes Mädchen, deffen nachdem je 100 M. darauf abgehoben worden waren, auf der Treppe effante gymnastische und akrobatische Leistungen wechseln in bunter Eltern vergeblich gefucht werden. Die Kleine ist am Sonnabend eines Hauses der Probststraße vorgefunden worden. Von den Gold­Reihenfolge mit den die Lachlust reizenden Gesangs- und Tanz nachmittag gegen 5 1hr in hülflosem Zustande aufgefunden und fachen fehlte zunächst jede Spur, schließlich wurde die gestohlene produktionen fogenannter Grotest- Stomiker und den nicht mehr giveis, beim 6. Polizeirebier abgegeben worden. Es hört auf den Vor- goldene Uhr in dem Befiße der Braut" des Angeklagten vor fondern vielfach schon recht eindeutigen Vorträgen fescher Soubretten namen Martha. Bekleidet ist es mit blauem Kleidchen, schwarzer gefunden. Als galanter Ritter hatte er diese Uhr dem Mädchen ge­ab. Vornehmlich das Soubrettengenre ist gut vertreten. Marka Schürze, blauer Müze und schwarz- weiß fariertem Umhängetuch. schenkt und er behauptete vor Gericht, daß er sie in einem Schant Freya   ist eine Soubrette, die tatsächlich eine ganz ungewöhnliche Wer zur Auffindung der Angehörigen des Kindes Angaben machen lokale von einem Unbekannten getauft habe. Die Betwveisauf Charakterisierungsgabe befigt. Neben ihr tommen als Afrobaten fann, wird gebeten, dies im Bureau der Waisenverwaltung, Ber- nahme ließ keinen Zweifel darüber, daß der Angeklagte den Einbruchs Georgi und Albaca   und das Teddy- Trio in Betracht, das einige linerstr. 49/50, zu tun. ganze neue, bisher von uns noch in feinem Birkus oder Speziali Charlottenburg. fätentheater gesehene Trics bietet. Auch die japanischen Jongleure,

ragendes.

bie aufs neue für einen Monat engagiert find, leisten Hervor Feuerwehrbericht. In der letzten Nacht hatte die Feuerwehr in der Kaiserstr. 36a zu tun, wo das Zwischengebält des Hauses brannte. 3weimal wurde die Wehr nach der Anklamerstraße gerufen. Nr. 11 brannten Zumpen ustv. in einem Steller und Nr. 51 Betten, Möbel usw. Sturz hintereinander liefen Feuermeldungen aus der Elbingerstr. 8, Linfstr. 12, Wienerstr. 25, Elfafferstr. 8, Schliemannstr. 42 und einigen anderen Stellen ein. Dort brannten Betten, Kleider, Puzz­waren im Schaufenster, Gardinen, Möbel usw. Gestern früh um 6 Uhr kam in der Artillerieſtr. 12 in einem Keller Feuer aus. In

der Möckernftr. 71 wurden Betten ein Raub der Flammen. Außer dem hatte die Feuerwehr noch in der Plantagenstr. 48, am Tempel­hofer Ufer 17 und anderen Drten zu tun.

Arbeiter- Samariter- Kolonne. Heute abend finden die legten Behrstunden des Winterfurfus statt. 3. Abteilung: Schöneberg   bei Obst, Meiningerstr. 8, 4. Abteilung: Lichtenberg   bei Bickenhagen, Scharnweberstr. 69. Bortragsthema: Ueber Krankenpflege. Gäste find willkommen. Wiederbeginn des Kursus am 10. bezw. 17. Mai.

Vorort- Nachrichten.

der letzten Bezirksversammlung des Metallarbeiter- Berbandes. An Ueber den politischen Massenstreit referierte Genoffe Störmer in den Vortrag schloß sich eine furze Diskussion. Jm 3. Punkt der Tagesordnung gelangte der Antrag des Kollegen Giese, die Haus tassierung aufzuheben, zur Annahme. Gleichzeitig wurde die Bezirks leitung beauftragt, zwei neue Bahlstellen zu errichten. Die Bekannt gabe derselben wird laut Beschluß im Borwärts" erfolgen. Nach Erledigung verschiedener interner Bezirksangelegenheiten erfolgte Schluß der Versammlung. Pankow.

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diebstahl begangen hat. Der Gerichtshof verurteilte ihn zu zwei Jahren Zuchthaus. Die Kriminalpolizei ist um einen hoch befoldeten Helfer auf 2 Jahren beraubt wenn der Vigilant nicht wegen guter Führung" früher entlassen wird.

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In das Reich des Aberglaubens führte eine Verhandlung, die gestern die 2. Straffammer des Landgerichts II   beschäftigte. Wegen Betruges im straferschwerenden Rüdfalle war die Kochlehrerin und Kartenkünstlerin" Witwe Wilhelmine Fischer jetzt zu Charlotten burg wohnhaft angetlagt. Die Angeflagte gehört zu jenen modernen Sibyllen, die es immer noch fertig bringen, Leuten, die ,, nicht alle werden", aus den Karten, aus dem Eidottter oder aus Kaffee­grund gegen schweres Geld Blicke in die Zukunft zu gestatten. Da das Vertreiben diefes höheren Unfinns infolge der stetig wachsenden In der am 28. März im großen Saale des Gesellschafts Stonfurrenz immer mehr erschwert wird, nahm die 72jährige Hauses" tagenden Mitgliederversammlung des Wahlvereins referierte Angeklagte zu verschiedenen unlauteren Mitteln Zuflucht, um fich Genosse Mag Kiesel über den politischen Massenstreit". eine größere Sundschaft heranzuziehen. Diese setzte sich in der Haupt­Redner leate feinen Ausführungen Beispiele der fortschreitenden fache aus Dienstboten und älteren und alten unverheirateten wirtschaftlichen Entwickelung zugrunde und wies daran eine Ver Damen zusammen, die faft allwöchentlich mit ihrem Stric scharfung der Klassengegensäße und der daraus resultierenden strumpf und ihrem Mops" unter dem Arm in der Sprech Berschärfung der wirtschaftlichen und politischen Kämpfe nach. Zum stunde der modernen Pythia   erschienen. Im Herbst 1904 er Schluß ermahnte er zur intensiven Aufklärung und Organisation. An der schienen in zahlreichen Vorortszeitungen Inferate, in denen sich die Diskussion beteiligten sich die Genoffen Kronfeld. Tobler, Korte und Jacob. Angeflagte als weltberühmte Startenfünftlerin anpries. Sie wohnte Il.dann beschäftigte sich die Versammlung mit dem Boykott der feinerzeit in der Hubertusstraße in Steglig und versprach sogar den Philharmonie. Ueber die bezüglichen Anträge auf Aufhebung resp. von Berlin   kommenden Kunden" das Fahrgeld zu vergüten. Die Berschärfung des Boykotts ging die Versammlung zur Tagesordnung Inserate waren gewöhnlich in der Form einer Danksagung abgefaßt über, nad dem man fich darüber einig war, daß die Frage bereits und mit allen möglichen Namen unterzeichnet, wie z. B. Freiherr durch die Parteiinstanzen endgültig erledigt sei. Der Borsigende v. Schleinig, Freiherr v. Horn, Dr. Graf v. Deval und Cleo de Merode  (!). machte noch bekannt, daß mit den zur Gemeindewahl ausgegebenen Bugleich wurde Rat und Hülfe in juristischen Angelegenheiten an Freireligiöse auf dem Standesamt in Lichtenberg  . Listen unverzüglich abzurechnen sei, und schloß darauf die Ber  - geboten, da die Angeklagte angeblich einen eigenen juristischen Rat­fammlung. geber und Gerichtsvertreter" hatte. Diefer war, wie sich später Den Frommen haben die Standesbeamten lange als die natür­lichen Gegner der Kirche gegolten. Der Standesbeamte, so sagte Lichtenberg. herausstellte, der wegen Geistesfrankheit entmündigte Sohn der An fich mandy gläubiges Gemüt, macht die Pastoren überflüssig- gefchuldigten. Als die Polizei in Steglitz   diesem Unfug etwas mehr Die Samariter- Kolonne, Abteilung 4, hält ihren Uebungsabend Aufmerksamkeit widmete, verlegte Frau F. ihren Wohnsiz nach der mithin bildet schon seine bloße Eristens eine schwere Gefahr für heute abend 8 Uhr bei Piedenhagen, Scharnweberstr. 69, ab. Herr Pestalozzistraße in Charlottenburg  . Im Anschluß hieran die Kirche. So schien es; aber die Standesbeamten haben feurige Kohlen Dr. Sotrecht wird über Krankenpflege" sprechen. Gäste willkommen. erichien in einer Stegliger Zeitung ein Artikel, der vor dem Treiben der Angeklagten warnte. Am nächsten auf ihrer Verleumder Häuptern gesammelt. Ein Standesbeamter, Schmargendorf. der sich seiner höheren Pflicht" bewußt ist, wird jede sich bietende Die Gemeindevertretung beschloß in ihrer letzten Sigung den, der von Beleidigungen stroute und ein Strafverfahren wegen empfing der Redakteur Sinderson einen Brief von der Frau Gelegenheit wahrnehmen, sein Bublifum in mehr oder minder Umbau der Kanalisation und die Einführung des Trennsystems, Beleidigung zur Folge hatte. Zu den Geschädigten gehört u. a. zarter Form darauf hinzuweisen, daß die Paftoren noch immer zu welchem Zwede eine Anleihe von 300 000 m2. aufgenommen auch eine Anzahl Kinder, die von der Angeklagten zum Austragen nicht abgeschafft find. Im übrigen lehrt die Erfahrung, daß der werden soll. Zum Anlauf des vom Jugenieur Neumeher- Wilmers von Rellamezetteln engagiert worden waren. Auf diesen Betteln Durchschnitts- Standesbeamte nur eine sehr dunkle Vorstellung von dorf angefertigten Kanalisationsprojektes wurden 7000. bewilligt. teilte Frau F. mit ziemlicher Unverfrorenheit mit, daß ihre Stunſt" der antifirchlichen Bewegung unserer Tage, von ihrem Wesen und ihrem Umfang hat und nicht im entferntesten daran denkt, ihr gar Nowawes. durch Gerichtsbeschlüsse des Landgerichts II behördlich ton­noch Vorschub zu leisten. Daß es Menschen gibt, die es mit feiner In der letten Sigung der Armendeputation teilte der Gesessioniert worden sei. Da sich gewiffe gweifel an der der behördlich abgestempelten Religionen halten, das will manchem meindevorsteher unter anderem mit, daß die Gesundheitskommission Burechnungsfähigkeit der Angeklagten herausgestellt hatten, war zu der der Standesbeamten noch heute nicht recht in den Sinn. Wer diesen einem Beschlusse der Armendeputation nachgekommen sei und die gestrigen Berhandlung als psychiatrischer Gutachter der Professor Diefer stellte den Antrag, die Ana im Altenstaub ergrauten Männern sagt, er sei aus der Landes- Räumlichkeiten des Hauses Mühlenstr. 1, in welchen ein Teil der Köppen geladen worden. firche ausgetreten, wolle als Dissident gelten, zähle fich zu den in der Teutschen Jutespinnerei A. G. beschäftigten ausländischen untersuchen zu lassen. Der Gerichtshof beschloß, die Sache zu ver geflagte zur Vorbereitung eines Gutachtens auf ihren Geisteszustand Freireligiösen, der riskiert, daß ihm mit ungläubigem Lächeln Arbeiter untergebracht ist, inspiziert habe. Es hat sich ergeben, begegnet wird und in rasch rege werdendem Mißtrauen die dokumen- daß die Zustände in genanntem Gebäude ein polizeiliches Ein- tagen und die Angeklagte zweds Untersuchung ihres Geisteszustandes Dissidenten, Freireligiöse, Konfessionslose, die auf Standes Beschwerde angegebenen unsauberer Zustände nicht habe entdecken aubringen, fchreiten nicht notwendig machen, indem die Kommission die in der auf die Dauer von sechs Wochen in der föniglichen Charité unter ämtern zu tun gehabt haben, wissen hiervon allerlei zu erzählen. tönnen. Hiernach gewinnt es den Anschein, als ob sich unser Milde Richter fand in Mühlhausen   i. Th. der christliche Ein Abenteuer dieser Art ist fürzlich auf dem Standesamt in Genosse Wagner maßlose Uebertreibungen hätte zuschulden kommen Gewerkschaftsagitator öppenſtein, der gegenüber den Lichtenberg   der Frau eines dort wohnenden Parteigenoffen lassen. Dem ist aber nicht so; am 8. März fand die Sigung statt, freien Gewerkschaften mit Vorliebe das Bülowsche Bilat und willst Sch. passiert. Frau Sch. meldete die Geburt ihres Kindes an in der über diese Angelegenheit verhandelt wurde. Einige Tage Du nicht mein Bruder sein, so schlag ich Dir den Schädel ein", ans eine Pflicht, die sie am achten Tage nach ihrer Entbindung selber darauf erschien im Vorwärts" und in der Brandenburger   wandte. Jetzt stand der Prediger wider Terrorismus selbst wegen erfüllen mußte, weil der Ehemann am Sonntag mit seiner Meldung Beitung" ein Bericht über diese Sizung; wie uns mitgeteilt wird, borsäglicher Körperberlegung vor Gericht. Wegen abgewiesen worden war und in der Woche durch seine Berufs  - ist derselbe auch der Direktion der Jutespinnerei zu Geficht ge- einer Zappalie schlug er in seiner Arbeitsstätte einen Lehrling. tätigkeit verhindert wurde. Frau Sch. legitimierte sich durch die kommen, denn furz darauf wurden die lebigen Arbeiter aus dem Ein Arbeitskollege, ein freier Gewerkschaftler, riß die Streitenden Eheschließungsurkunde. Als der die Meldung entgegennehmende Hintergebäude genannten Hauses entfernt, die Wohnungen re- auseinander, worauf S. mit einem schweren Gifenfunda Beamte auf Grund der Angaben dieser Urkunde, die den Ehemann noviert und verheiratete Leute darin untergebracht, so daß beim als evangelisch bezeichnete, auch das Kind für die evangelische Kirche Erscheinen der Gesundheitskommission am 23. März alles in reklamieren wollte, antwortete Frau Sch.:" Rein, freireligiös!" schönster Ordnung war. Haben sich somit die Verhältnisse in dem " Das verstehe ich nicht!" erwiderte der Beamte. Da er bei einer genannten Hause durch unsere Kritit etwas gebeffert, so bleibt doch höheren Instanz wohl ein besseres Verständnis vorausseßte, fo die Gefahr bestehen, daß unsere Gemeinde durch den fortwährenden begab er sich in ein Nebenzimmer, um dort den Rat eines Bor Buzug ausländischer Arbeiter schweren Schaden erleiden fann. Es gefeßten einzuholen. Nach einiger Zeit fehrte er zurück und nötigte ist jest bereits unter diesen Leuten eine Strankheit aufgetreten, die Frau Sch. in das Zimmer dieser höheren Instanz. Hier begann wir früher nicht gekannt haben, nämlich das Trachom, eine Augen­nun ein neues Verhör." Ihr Mann heißt Baul? Evangelisch?" erkrantung, die in Polen   und Rußland   unter der armen Bevölke­Wir sind aus der Landestirche ausgetreten und sind jezt frei rung start verbreitet ist. Man hat jedenfalls alle Ursache, den religiös." Mo Wo find Sie her?"" Aus Schwarzburg- Rudolstadt  ." Verhältnissen nicht so optimistisch gegenüber zu stehen. " Haben Sie da feine Stirchen?"" Ja! Aber wir sind ausgetreten." Da tadelte der Beamte die Frau: Das berstehe ich nicht! Sie müssen doch eine Religion haben." Die Frau erwiderte: Genügt Ihnen denn das nicht, wenn ich sage: freis religiös?" Aber hier fuhr der Beamte auf und verwies die frei­mütige Thüringerin mit rauhen Worten zur Ruhe. Frau Sch. bersichert, sie habe verstanden: Bleiben Sie mit Ihrer Frechheit. wo Sie find!" Doch das wird der Beamte gewiß als ein Miß­verständnis zurückweisen. Er fragte schließlich, wann denn das Ehepaar aus der Kirche ausgeschieden sei. Als er hörte, das sei erst vor kurzem geschehen, erklärte er:" Wenn Sie nicht innerhalb drei Wochen die Bescheinigung bringen und nicht bis dahin das Kind angemeldet haben, werden Sie bestraft." Damit entließ er die Frau.

tarischen Beweise verlangt werden.

Eine wenig erbauliche Szene spielte sich am Dienstag bei der Beerdigung unseres Genoffen Schuhmacher Piotrowsti auf dem Friedhofe ab. Die Beerdigung desselben fand von der Leichenhalle aus statt, wozu sich die Mitglieder des Wahlvereins sowie der Schuh­macherorganisation mit je einem Strange mit roter Schleife vor der Halle eingefunden hatten. Als nun der Pastor Dessin aus der felben nach Beendigung seiner Rede heraustrat und die roten Schleifen bemerkte, wandte er sich an die Frau des Verstorbenen und forderte sie auf, dafür zu sorgen, daß die roten Schleifen bon den Strängen entfernt werden, da er sonst nicht die Leiche zum Grabe Die Antwort der Witwe lautete nun dahin, daß geleiten fönne. sie das nicht könne und ihr die Anwesenheit der Genossen und Kol­legen ihres Mannes mindestens ebenso lieb sei wie die eines Pastors, berließ lepterer schleunigst den Friedhof. Hoffentlich hat der An­blid ber roten Schleifen weiter feine nachteiligen Folgen für die Gesundheit des Geistlichen gehabt, denn Nowawes   würde den Ver­lust eines so eifrigen Seelenhirten wohl schwerlich überstehen können. Königs- Wusterhausen.

ment auf seinen Kollegen einschlug und ihn derartig verlegte, daß dieser vier Tage völlig arbeitsunfähig war. Wäre H. nicht im Schlagen behindert worden, er hätte seinem Gegner mit dem schweren Eisenstück den Schädel zertrümmert. Das Schöffengericht nahm an, der Angeklagte habe in Notwehr gehandelt daß er diese un­zweifelhaft auch überschritten habe, müsse seiner Aufregung zugute gehalten werden und erkannte auf tostenlose Freisprechung. Der Sohn des Justizministers Beseler nicht verurteilt. Das Berl. Tageblatt" teilt mit, daß feine Meldung, der wegen eines Duells zu Festungshaft verurteilte Referendar Beseler sei ein Sohn des Justiz ministers ein Irrtum ist.

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Aus der Frauenbewegung.

Bom heiligen Krieg gegen die Sozialdemokratie. In Saarabien haben die christlich frommen, staatserhaltenden Frauen den Kampf gegen die Sozialdemokratie aufgenommen. Der Frau unseres ge maßregelten Genossen Hettrich ging dieser Tage folgender Schreibe­brief zu:

Neunkirchen, den 17. März 1906.

Sehr geehrte Frau Sozialdemokratin Frau Hettrich! Du wirst mal sehen, wenn Dein Mann die Leute verschwägt, was es dann gibt. Er hat auch unsere Männer verschwätzt. Wenn unsere Männer und unsere Söhne abgelegt werden, so stecken wir Dir Dein Haus über dem Kopfe an. Und wenn der Sozialdemo frat lebendig herauskommen sollte, so schütten wir ihm soviel Pfeffer und Gift ins Gesicht, daß er nicht mehr ans Verschwätzen der Leute denkt. Wir schwören( hui!) Dir es heilig und sicher. Mehrere Frauen. Feuer, Gift und Pfeffer als chriftlich- patriotische Kampfmittel hilft gar gegen die Sozialdemokratie. Wenn das nicht hilft,

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Der Ehemann hat sich entschlossen, zunächst mal durch eine Beschwerde festzustellen, ob das Vorgehen dieses Beamten von der ihm vorgefeßten Behörde als forrett angesehen wird. Er will warten, bis er Antwort friegt. Bis dahin wird er sich feine grauen Haare darum wachsen laffen, ob das Kind standesamtlich gebucht ist oder nicht mögen auch Monate bis zum Eintreffen der Antwort Mit dem Verschwinden des Unterschlagene Steuergelder. bergehen. Die Behörde wird sich hoffentlich nicht damit begnügen, Auskunft darüber zu geben, ob in dem vorliegenden Fall eine Be Gemeindefekretärs Fischer, der seit dem 17. b. m. vermißt wird, scheinigung über den Austritt aus der Landeskirche nötig war. Es und dessen Flucht, wie feststeht, aus Furcht vor der unvermeidlichen ift bringend au wünschen, daß sie zugleich den Beamten anweist, Entdeckung begangener Unterschlagungen von Gemeindegeldern nichts mehr! fünftig sich um die Kirchlichteit, ober Unfird. erfolgte, beschäftigte sich die geschädigte Gemeinde Königs- Wusterhausen  . Berein für Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse. Montag, lichleit feines Publitums nicht zu fümmern. Zunächst wurde ermittelt, daß Fischer Steuergelber in nicht unbeträcht den 9. April, abends 81%, Uhr, in Feuersteins Festsälen", Alte Das find Dinge, die ihn nichts angehen, und dem Publikum tann es licher Höhe einfkassiert hat, ohne sie an die Gemeindetaffe abzuliefern. Jakobstr. 75: Vortrag des Herrn Ernst Alarmann über das Thema: sehr gleichgültig sein, ob er sie versteht" oder nicht. Solche Er. Einige Steuerzahler waren sogar so vertrauensvoll, daß fie Fischer Die künstlerische Strömung vor 100 Jahren". Gäste willkommen. mahnungen an Freireligiöse, Dissidenten und andere unfromme ihre Steuerbeträge ohne jede Quittung einhändigten, weshalb die Die Zahlstellen des Vereins, in welchen auch neue Mitglieder auf mögen ja der Kirche sehr erwünscht sein und ihr als dankenswerte Höhe der beruntreuten Summe nicht genau festzustellen ist. Die genommen werden, sind folgende: Frau Kühnemann, Müllerstr. 160, Förderung ihrer Intereffen gelten. Aber diejenigen, die sie über Frau Matschke, Wolgasterstr. 8, Frau Steintopf, Schwedterstr. 34, fich ergehen lassen müssen, empfinden sie nicht selten als arge Be. Frau Kulice  , Prinzenstr. 102, Frau Beiste, Manteuffelstr. 8, Frau läftigung. logic, Stoppenſtr. 81, Frau Jordan, Lübeckerstr. 48, Frau Reinte, Litthauerstr. 15.

In Berlin   hat die Veröffentlichung eines Standesamts- Aben­teuers durch den Vorwärts" dazu geführt, daß dem betreffen­den Beamten, der auf dem Standesamt in der Willdenowstraße tätig ist, bom Oberpräsidenten ein Rüffel erteilt und für den Wiederholungsfall die Entlassung angedroht wurde. Es tönnte nichts schaden, wenn allgemein die Standesbeamten an. gewiesen würden, sich jeder überflüssigen Rederei au enthalten.

Rigdorf.

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Gemeindevertretung beschloß nach erregten Auseinandersetzungen: 1. nur ordnungsmäßig quittierte Steuerbeträge als gezahlt anzu erkennen, 2. die Beschlußfassung über die Deckung des Fehlbetrages bis nach Beendigung der Untersuchung aufzuschieben.

Gerichts- Zeitung.

Ein Bigilant als Dieb angeklagt.

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Verfammlungen.

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Eine Bersammlung der Krankenkassenvorstände und Verwaltungs­beamten fand am Freitag im Gewerkschaftshaufe statt. Hier hielt Der frühere Kunstschlosser Paul Süßtinb stand gestern unter zunächst Arbeiterfelretär G. Bauer einen Vortrag über: Die ber Anklage des schweren Diebstahls bor   ber VII. Straffammer des Begriffe Heimarbeiter und Hausindustrielle nach Der Redner wies darauf hin, wie Von der Verweigerung der Zuruhallen Arbeiterturnvereinen Landgerichts I. Er hat schon eine einjährige Gefängnisstrafe der Rechtsprechung." gegenüber, veiß die Freie Turnerschaft Rigdorf- Briz" ein Lied hinter sich und verwertete alsdann feine in der Verbrecherwelt er schwierig es im allgemeinen ist, mit Rüdsicht auf die Versicherungs­zu fingen. Noch bevor der Kultusminister Studt im Abgeordneten worbenen Kenntnisse in der Art, daß er sich der Kriminal- pflicht diese beiden Begriffe zu unterscheiden. Die Rechtsprechung hause seine feindliche Stellung gegen Arbeiterturnvereine an den polizei als vigilant zur Verfügung stellte und ist seit einer Reihe von Jahren dazu gekommen, die Frage so zu Tag legte, berweigerte die Rigdorfer Schulbehörde   bereits unter den als solcher eine eifrige Tätigkeit entwidelte. Er erklärte entscheiben, daß es faum noch unselbständige Heimarbeiter giebt. nichtigsten Gründen dem Turnverein bie Turnhallen. Man gab auf Befragen des Gerichtsborjigenben, daß er Nach einer Entscheidung des Reichsversicherungsamtes bom Jahre an, daß die Turnhallen bei weitem nicht dem Turnunterricht der bei diefer interessanten Beschäftigung weit mehr 1891 wird ein Heimarbeiter nur dann als unselbständiger, ber Gemeindefchüler Genüge leiften und glaubte die Verweigerung auf Geld verdiente, als er in seiner Profeffion berficherungspflichtiger Arbeiter angefehen, wenn er nicht nur tvirt technische Bedenken zurüdführen zu fönnen, bergaß jedoch anzubienen könnte. Nach seiner Behauptung ging fein fchaftlich, sondern in gelviffem Sinne auch persönlich von einem geben, worin die Bedentem bestehen. Nun scheint aber nur der Einkommen bis auf 500 mart monatlich hinauf. Arbeitgeber abhängig ist, so daß er z. B. auch hinsichtlich der Arbeits­Arbeiterturnverein im Genuß höchster Fürsorge zu stehen, denn den Troy diefer guten Finanzlage ließ er doch das Mausen nicht und bezeit fontrolliert wird. Es kann sich hier nur um Ausnahmefälle deutschnationalen Vereinen überläßt man die Turnhallen ohne jeg. ftahl seine eigene Tante, eine Händlerin Frau Nußbaum. Diefer handeln, während die große Maffe derer, die man gemeinhin als liche Bedenken. Das mag genügen, um die Rigdorfer Schulverwaren mittels Einbruches aus ihrer Wohnung zwei Spartaffenbücher Seimarbeiter und Heimarbeiterinnen bezeichnet, nach dieser Recht waltung in ihrer Unparteilichkeit erscheinen zu laffen. über je 1000 M., eine goldene Uhr und verschiedene andere Gold- sprechung nicht als versicherungspflichtig gelten. In einer Ent