Nr. 81. 23. Jahrgang.
2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt
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man legt seinen Gläubigern einfach die Verpflichtung auf, selbst zunächst an ihre Schuldner den Betrag der Schulden zu zahlen. Ein fürtreffliches, reelles" Mittel.
Freitag, 6. April 1906.
in die Grube gelassen, zur Aufnahme der Leichen. Die Rettungskolonne, welche unter Leitung des Arbeiterdelegierten Simon ohne Führung eines Ingenieurs auf eigene Gefahr die Gruben befahren Allen Ernstes ist gestern in der Generalversammlung der Milch hatte, ist gestern wieder zutage gestiegen. Die Kolonne erzählt, daß zentrale in Berlin also beschlossen. Die Versammlung begann mit sie in der Nähe eines der Förderschächte neun Leichen aufgefunden habe, Die Nr. 13 des Sonntagsblattes für die Diözese einer Hinausweisung der Wortführer der gegen die Be- die noch in guter Verfassung waren. Die Leichen lagerten zusammenTrier und Westdeutschland" vom 1. April gibt bekannt, steuerung der Kleinbauern durch Ring und gekauert und ihre Haltung ließ erkennen, daß sie einen furchtbaren daß Reiseerleichterungen für katholische Geistliche und Missionare Genossen auftretenden Landwirte, voran den Landwirt Postel Todeskampf infolge Hungers ausgestanden haben. Der Tod muß nach Rußland eingeführt worden sind. Eine Wirkung der aus Alt Thymen. Das ist zwar zipeifellos gesetzwidrig, erst gestern oder vorgestern eingetreten sein. Sie begründen dies. Revolution! Nicht wahr? Immerhin doch ein Fortschritt, auch gegenüber der Milchzentrale bereits durch damit, daß die Leichen noch keine Spur von Verwesung aufein Anfang von Toleranz gegen Andersgläubige, wenn rechtsträftigen Entscheid als gesezwidrig an weisen. indes was schert δας die Geschäftsleiter Der Generalausstand. auch noch nicht gegen Ungläubige!" fo möchten naive der Milchzentrale! Der Defonomierat Ring teilte mit, daß es einen Gemüter vermeinen. Aber wie grausam Es ist kaum noch daran zu zweifeln, daß es zum Generat fie Rechtsanwalt gibt, der die Ausweisung für gesetzmäßig erachtet. ausstand kommt. Diese Gewißheit äußert sich in der bürgerlichen enttäuscht, die meinen konnten, auch nur folchen Diese wohl selbst unter Juristen einsame Ansicht mußte herhalten, Bresse durch eine wüste Sozialistenhezze. Der kapitalistischen Gesell Fortschrittes sei das, was man die russische Regierung nennt, fähig um den Antrag zu begründen, durch ein Dritteil der Genossenschaft macht der Ausstand mehr Schmerzen als das furchtbare Ungewesen. Nicht, weil sie keine Furcht mehr vor der Römlinge von 1053 stimmberechtigten Genossenschaftern waren nach Mitteilung glück. In den am Mittwochabend stattgefundenen Delegiertenfigungen schwarzer Schar hat, nicht weil sie ihren Untertanen selbst die Ent- des Vorsitzenden, Herrn v. Bredow, 451 erschienen eine Er wurden die Vorschläge der Unternehmer abgelehnt. Es liegen darüber scheidung überlassen will, ob griechisch, ob römisch- katholisch ihnen höhung der Geschäftsanteile zu beschließen. Denn folgende Meldungen vor: genehmer sei, sondern als Hülfstruppen gegen die Revolution sollen es gelte, einen guten Zweck zu erfüllen. Nach der Darlegung des die Sendboten Roms mummehr in Mütterchen Rußland, das„ recht- Herrn Ring ist die Genossenschaft in geradezu gemeingefährlich hoher Weise überschuldet. Ihre Schulden betragen: gläubige", einziehen dürfen.
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erkannt
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115 000 m. die als eigentliche" Schulden bezeichnet wurden, 1200 000 m. iurden Wechselschulden an die genossenschaftliche Bentraltasse des Bundes der Landwirte" und von dieser an die Preußenkasse begeben,
ferner ungefähr 8 000 000 m." nach den Reichsgerichtsurteilen an Landwirte zurückzuzahlende unberechtigte Steuern( Milchabgeben).
St. Etienne, 5. April. Die Delegierten des Arbeitersyndikats des Loire - Beckens hatten gestern abend eine Unterredung mit den Grubendirektoren. Die. Sigung verlief äußerst stürmisch. Die Vertreter lehnten die angebotenen Konzessionen ab. Der General ausstand ist somit besiegelt, trotz des Anerbietens des Präfekten, das Schiedsrichteramt zu übernehmen. Die Arbeiterbelegierten versammelten sich gestern abend zu einer Konferenz; die getroffenen Beschlüsse werden erst heute bekannt.
In Nouen streiken auch die Dockarbeiter, infolgedessen können die englischen und deutschen Kohlenschiffe nicht entladen werden.
Der Streik in den mitteldeutschen Braunkohlen
revieren.
genannt Braunkohlenwerke des Berginspektionsbezirtes Leipzig" der Verein mit dem langen Namen. antwortet im letzten Bassus seines Schreibens wie folgt
„ Die gesetzliche Vertretung einer jeden Belegschaft dem Werksbefizer gegenüber ist innerhalb der im Gesetz gezogenen Schranken der Arbeiterausschuß und wo ein solcher nicht bestehen sollte, weil die Gruben zu klein sind, die Belegschaft im ganzen oder auch Vertreter der Belegschaft, die aber aus ihrer Mitte genommen werden müssen."
Das Blatt schreibt nämlich: Seitens des russischen Vizekonsuls zu Thorn wird der der„ Gazeta Torunska" folgendes mitgeteilt: Ausländischen katholischen Ordensgeistlichen war bis jetzt bekanntlich der Eintritt nach Rußland verboten. Nunmehr hat die russische Regierung die Verfügung getroffen, daß katholische Ordensgeistliche und Missionare unter folgenden Bedingungen nach Rußland fahren dürfen und Das ist in Summa eine Schuldenlast von 9 315 000 M. Diesen und anstands- 91%, Millionen Schulden standen nur 400 000 M. Geschäftskapital los, ohne vorherige Genehmigung des russischen Ministers am 30. September 1905 gegenüber. Ueberdies sei zum 1. Oktober des Innern, das Visum ihrer Pässe erhalten können: 1. Wenn sie eine weitere Herabminderung der Geschäftsanteile auf mur sich genügend als katholische Drdensleute und Missionare legitimieren; 298 000 m. eingetreten. Bei dieser Sachlage müsse die Milchzentrale 2. der Zweck ihrer Reise nach Rußland Propaganda selbstverständlich, gab Herr Ring zu, den Konkurs anmelden, gegen die agrarischen und sozialistischen Be- wenn nicht die Genossenschafter sich heute zu einer Erhöhung der wegungen ist; 3. sie in Rußland nicht länger als Geschäftsanteile und Haftsummen entschlössen. Jeder Geschäftsanteil, 3eiz, 4. April.'( Eig. Ber.)' zwei Monate zu bleiben gedenken." der bei Beginn der Milchzentrale nur 1 M. betragen habe und inDurch die bürgerliche Presse läuft wieder ein Waschzettel, Da das Sonntagsblatt für die Diözese Trier und Westdeutsch- zwischen auf 19,50 M. erhöht worden sei, solle jetzt auf 260 m. woraus für uns nur das eine Interesse hat, daß nämlich die vererhöht werden. Ebenso sollten sollten die Haftsummen, die land nichts weiter dazu zu sagen hat, scheint es doch, daß die ursprünglich 10 Mark betrugen, einigten Kohlenmagnaten der Welt beweisen wollen, daß sie gar auf 260 Mart erhöht römisch- katholische Welt die Sache für sich ganz in der Ordnung werden. findet. Ein schönes Selbstzeugnis! Viel Interessantes aber sagt der Konkurs vermieden, der sonst 4 bis 5 Jahre dauern und sicher novelle vom 14. Juli 1905, in der im§ 80f bestimmt ist, daß der Wenn die Generalversammlung dieses beschließe, dann sei nicht befugt feien, mit der jetzt auf 7 Mann ergänzten Lohnkommission zu verhandeln. Sie stützen sich dabei auf die Berggesezjene Mitteilung jedem denkenden Menschen: eine halbe Million an kosten verzehren würde. Der Haupt: Arbeiter ausschuß Anträge, Wünsche und Beschwerden der Wie jämmerlich schwach muß sich die russische Regierung" zweck der Erhöhung der Geschäftsanteile sei gegenüber dem ständig anschwellenden Strome der Revolution allerdings der, die ausscheidenden Genossen Belegschaften zur Kenntis der Bergwertsbesizer zu bringen hat. fühlen, daß sie, wie der Ertrinkende nach dem Strohhalme, selbst empfindlich zu treffen. Es solle der Forderung der aus- Dazu sei bemerkt, daß für Preußen die Wahl eines Arbeiternach der Hülfe katholischer Ordensgeistlicher und Missionare greift, auf Einzahlung der neuen Geschäftsanteile entgegengesetzt werden, borgesehen ist, die vielen kleineren Werke also gar keine gefeßlich scheidenden Genossen auf Rückzahlung der Milchabgabe der Anspruch ausschusses nur für solche Gruben mit über 100 Mann Belegschaft denen„ bisher bekanntlich", ebenso wie jüdischen Kaufleuten und auch würde man die Bilanzen der vorangegangenen Geschäftsjahre nach- Altenburg , wo das Revier Meuselwitz - Rosib sich befindet, fo= bestehende Arbeitervertretung haben, während in Sachsen == Maschinenschreiberinnen und gelegentlich auch Aerzten, der Zutritt träglich so berichtigen, daß die ausgeschiedenen Genossen zu empfindlichen zum heiligen russischen Reiche nur auf Entscheid des Ministers ge- Bubußen verurteilt werden müßten. Bei dem Konkurs einer wie im Königreich Sachsen mit Revier Borna und Anhalt- Braunstattet wurde. Hannoveranischenlandwirtschaftlichen Genossen- schweig es eine Institution der Arbeiterausschüsse gar nicht gibt! Wie echt christlich vergebend müssen aber die bisher so fchaft habe man das gleiche Mittel angewendet Daraus folgt, daß es an sich schon ein Nonsens ist, wegen der in schnöde behandelten und durch die dritte Bedingung, daß und die Bilanzen sogar bis auf elf Jahrerüd- den einzelnen, mit Streit überzogenen Ländern herrschenden verihr Aufenthalt nicht über zwei Monate dauere, wärts rebidiert, um ausgeschiedene Genossen- schiedenen Gesetze, einzig und allein die Arbeiterausschüsse zu Verlich unerhört beschimpften katholischen Ordensgeistlichen und und Aufsichtsrat einschließlich des ausgeschiedenen Grafen Schulen nach welchen es die Herren ablehnen, mit der Siebenerkommission eigenthafter zu 3ahlungen heranzuziehen. Der Vorstand handlungen heranzuziehen. Aus dem Revier Borna liegen drei weitere Schreiben vor, Missionare denken, gleichviel, ob fie fich dazu erboten haben, burg Lehne es ab, für den Schaden, der der oder ob sie darum gebeten worden sind, dieser sie so schimpflich Milchzentrale aus dem Geheimvertrag mit der zu verhandeln. Der Verein für bergbauliche Interessen der behandelnden Regierung Helfersdienste zu leisten durch Propaganda Meierei Bolle erwachsen sei, persönlich Ents gegen die agrarische und sozialistische Betvewegung! Da sie nicht das schädigung zu leisten. Allerdings hätten Vorstand gegen protestieren, müssen sie wohl dazu bereit sein. Wollen sie und Aufsichtsrat gegen das Statut gehandelt. Aber bei der traurigen feurige Sohlen fammeln auf das Haupt der russischen staatlichen und Geschäftslage, der Milchzentrale sei damals der Abschluß des Geheimzugleich auch firchlichen obersten Macht? oder meinen die Herren, weiter wirtschaften wollte, sodaß Vorstand und Aufsichtsrat durch bertrages eine Notwendigkeit getvesen, wenn die Milchzentrale noch auch in zwei Monaten könnte jeder von ihnen neben der Propaganda Abschluß des Vertrages eigentlich nur ihre Pflicht erfüllt hätten. gegen die agrarischen und sozialistischen Bewegungen, um derentwillen Die Erhöhung der Geschäftsanteile solle auch nur vorübergehend erdie Drden ja wohl nicht gegründet sind, noch so viel von ihren eigent folgen: die genossenschaftliche Zentraltasse des lichen Geschäften verrichten, daß es sich schon lohnt, dafür auch Bundes der Landwirte' Der Verein bersteift sich demnach ebenfalls auf die Arbeiterhabe sich ihm gegenüber ein bißchen Beschimpfung, so einen fleinen Fußtritt, daß sie aber bereit erklärt, mit ihren Forderungen zu warten, wenn die Geschäfts- Ausschüsse und will sogar mit der Belegschaft im ganzen in zwei Monaten wieder hinaus müßten, mit in den Kauf zu anteile auf 260 M. erhöht würden, um nach einigen Monaten verhandeln! Das würde ein schönes Tohuwabohu werden! Wollten die Gesellschaften ehrlich und ernstlich Verhandlungen; wiederum auf 19,50 M. herabgesezt zu werden. Die Für jeden Kämpfer um Freiheit im Denken und Tun ist diese treuen Genossenschafter würden auch die Geschäftsanteile nicht bar so müßte es ihnen sogar ungemein lieb sein, daß durch eine unscheinbare fleine Mitteilung recht erfreulich als Selbstzeugnis 3 bezahlen brauchen, vielmehr werde ihnen der Vorstand gestatten, Kommission von 7 Mitgliedern, die das sei ausdrüdlich hergegen die an sie zurückzuzahlende Milchabgaben aufzurechnen. Die vorgehoben! unter Zuziehung der gesamten Arbeiterausschüsse der Schwäche des einen Freiheitsfeindes und der würdigkeit" Hauptfache sei, den Konkurs zu vermeiden, damit die märkischen und aus deren Reihen gewählt worden sind, die Fordedes anderen, als ein Zeichen zumeist, wie gut es steht um den Landwirte ihre Unabhängigkeit vor dem Berliner Handel retteten. rungen der gesamten Bergarbeiterschaft vertreten werden. Kampf unserer russischen Brüder und Schwestern; ob sie gleich aus Diefen Ausführungen des Herrn Ring schloß sich die große Herren wollen aber gar keine Verhandlungen! Indem sie vortausend Wunden bluten. Sie müssen mächtig vorwärts tommen, Mehrheit der zusammengetrommelten 451 Genossenschafter an. In wenn so die sonst einander tödlich hassenden Freiheitsfeinde sich zu- gleicher Weise wurde eine Bestimmung angenommen, nach der die fammentun wollen, um sich nicht den letzten Rest ihrer Gewalt ent- Milchzentrale alle Milchpachtungen ihrer Genossenschafter selbst für winden zu lassen. eigene Rechnung ausführt und das Milchgeld für die felben eintassiert, auch selbständig je nach Geschäftslage zu bestimmen hat, welcher Be Ein kaiserlicher Ukas schreibt bezüglich der Preffe die Beob- trag von dem Milchgeld all wöchentlich an die achtung neuer Verfügungen vor. So sollen die Druder in Zukunft Genossenschafter auszuzahlen ist." verpflichtet sein, von periodisch erscheinenden Veröffentlichungen, Uns interessiert tweniger die formelle Üngültigkeit dieser Beziehung und die Bergarbeiterschaft wäre wieder in unerträgliche bevor sie in Umlauf gelegt werden, der Verwaltung für schlüsse und Versprechungen als die Frage, ob in der Tat die Brezangelegenheiten ein Probeblatt vorzulegen. Drud Staatsbehörden dieser gefezwidrigen Benach schriften, welche Zeichnungen enthalten, deren Veröffentlichung mit teiligung von Kleinbauern noch weiter mit bei den Strafgefeßen im Widerspruch steht, können eingezogen werden. schränkten Armen gegenüberstehen muß? Der Herausgeber einer periodischen Druckschrift, deren Aufhebung Würde ein sozialdemokratischer Leiter einer Genossenschaft so oder Unterdrückung von dem Gerichte verfügt worden ist, wie die Milchzentralleitung vorgehen längst wäre er, und das Yann für seine Person oder durch Vermittelung eines anderen mit vollem Recht, wegen gröblichen Berstößen gegen neue periodische Schriften nicht mehr herausgeben das Genossenschaftsgesek, wegen versuchten BeVor dem„ Bismarcschacht" bei Meuselwitz in Sachsenbis er von seiten des Gerichts dazu ermächtigt oder der im truges, wegen Untreue und wegen Konturs. Urteil bestimmte Termin abgelaufen ist. Zuwiderhandelnde haben vergehens berfolgt. Herr Ring ist ein konservativer Altenburg lagerten gestern im Freien gegen 50 Kroaten. ArmHerr Ring ist ein konservativer felig und herabgekommen aussehende, stumpf und stier dreineine Geldstrafe bis zu 3000 Rubel und im Rückfalle eine Ge- Mann, der andere Geschäftsführer, Krause, wegen Er fängnisstrafe bis zu 16 Monaten zu gewärtigen. pressung mit 21jähriger Gefängnisstrafe vorbestraft- fehlt denen schauende, fuſelſtinkende Gestalten. 24 davon fuhren, mit FahrDieselben Strafen sind festgesetzt für Druder, die nach Verurteilung der berühmte Dolus? Der geschilderte Plan der Milchzentrale zur Schließung ihrer Druderei ihre Tätigkeit fortsetzen. Wer schuldig übertrifft die Schädigungen, die alle Schwindellaisen zubefunden wird, periodische Druckschriften vor Einholung der Er fammen genommen, verübt haben. Es ist interessant, daß zu der laubnis oder vor Unterbreitung eines Probeblattes der betreffenden selben Zeit, wo die bürgerlichen Parteien angeblich nach Mitteln Publikation in Umlauf gefegt zu haben, hat eine Geldstrafe zu ge- fuchen, um Schwindelfassen bekämpfen zu können, eines der rührigsten wärtigen. Außerdem ist das Gericht befugt, die Druderei Mitglieder des für unsere Regierung tonangebenden konservativen solcher Personen auf eine Dauer bis zu sechs Bundes der Landwirte, die nicht Not leiden, ungeniert erst acht Millionen Monaten zu schließen. rechtswidrig von Landwirten heischen und dann die geschilderten Manipulationen betreiben darf. Die Zentrumspresse scheint nach ihrem bisherigen Verhalten mit der dargelegten Schädigung ber kleinbauern genau so einverstanden zu sein wie mit der Drangfalierung folider Genossenschaften und Kaffen, gegen die der neue Entwurf cines Gesetzes über die Hülfstassen neue Waffen
nehmen?
Presknebelung.
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Eine Mitrailleuse gestohlen. Boltawa, 4. April. ( Meldung der Petersburger TelegraphenAgentur.) Ein nach Chartow gehender Güterzug wurde von einer bewaffneten Bande angegriffen. Der Bug führer wurde verwundet. Herbeigeeilte Gendarmen schmieden soll.- eröffneten ein Feuer auf die Räuber; festgenommen wurde niemand. Auf dem hiesigen Güterbahnhofe traf ein
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17 Wagen bestehender mit Mitrailleusen beladener Zug ein, von dem unterwegs die Schlußplombe eines Wagens ge löst und eine mitrailleuse gestohlen worden war. Man fand dieselbe aber in der Nähe wieder. Der Bahnkörper wird von Truppen bewacht.
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Petersburg ,. 5. April. In Twer wurde eine Arbeiter bersammlung durch Gewehrfeuer auseinander geäußerste steigt. Und es bleibt nicht bei, heftigen Drohungen, im trieben. Mehrere Personen wurden verwundet.
Konservative Pleite.
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geben, sich auf dem Boden der Geschmäßigkeit zu bewegen, stellen sie sich nur auf den brutalen Standpunkt des Herr- im- Hause- seins! Die Herren wissen ganz genau: In dem Augenblicke, in dem sie mit ihren einzelnen Grubenausschüssen resp. der" Belegschaft im ganzen" Verhandlungen führen, haben sie gewonnenes Spiel. Einige kleine Lohnaufbesserungen, Versprechungen, da, wo es angängig ist", die Schichtzeit um ein Geringes zu verkürzen, sonstige Palliativberbefferungen in sanitärer und sonstiger Bedeffeln geschmiedet!
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Darum das trampshafte Bemühen, Verhandlungen mit den einzelnen Belegschaftsausschüssen herbeizuführen, darum auch das Bestreben, alles, was mit der Bewegung zu tun hat, in Mißkredit zu bringen. Gestern ist auf den Werken, die mit 1. April Jahresabschluß machen, die Rest löhnung vorgenommen worden und ist dabei alles glatt abgelaufen.
farte bis Bitterfeld versehen, abends fort. Sie werden in der dortigen Gegend, wo so schon meist Ausländer, Polen , Italiener usw. beschäftigt werden, im Tagesbau Verwendung finden. Jm Braunschweigischen, in und um Helmstedt feiern gegen 1000 Mann. Ebenso liegt in Wangleben und Ober röblingen ein Teil der Werke still. Im Bornaer Revier haben die Streifenden schwer mit den ekelhaften Quertreibereien der Vertreter des Hirsch- Dunckerschen Gewerkvereins zu kämpfen. wie uns berichtet wird, reist Herr Generalrat" ahn aus Burg bei Magdeburg von Grube zu Grube, um Verhandlungen auf eigene Faust an. 3uknüpfen!
Jm Meuselwißer Revier hat die Agitation der katholischen Geistlichkeit, Streitbrecher zu werben, bis jetzt nennenswerte Erfolge nicht zu berzeichnen gehabt.
Im Zeiz- Weißenfelser Revier haben sich weitere Metallarbeiter dem Streit angeschlossen, außerdem einige Grubenmaurer. Die Gendarmerie ist weiter verstärkt, obgleich auch nicht die geringsten Ausschreitungen vorgekommen sind. Weitere Berichte über Sohlen mangel sowie über weitere verstärkte Lieferungen aus Böhmen liegen nicht vor.
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Neun noch warme Leichen und ein lebendes Pferd hat man vorgestern ans Tageslicht gebracht. Jeder Tag vermehrt das Anflagematerial gegen die Grubengesellschaft und die Ingenieure. Es ist nur begreiflich, daß die Erregung der Bevölkerung, besonders bei den Frauen und sonstigen Angehörigen der Eingeschlossenen aufs richt in den Revieren eingeschlagen, daß der Streitleiter Botorny lebermaß des Schmerzes und Bornes geht man aggressiv gegen die Schuldigen vor. Frauen versuchen sich Zugang zu den Schächten zu verschaffen und bombardieren die Posten mit Steinwürfen, die Ingenieure dürfen sich faum noch bliden lassen. Gegen sie wird nun auch gerichtlich vorgegangen.
Schade, daß der frühere konservative Abgeordnete, Dekonomierat Der Generalstaatsanwalt in Douai hat, wie gemeldet wird, Ring. Leiter der Milchzentrale, nicht Reichsschaziekretär ist. Er am Dienstag bereits die Untersuchung eröffnet. Der gerettete hat ein famoses Mittel entdeckt, wie man ein Defizit deden könne: Berlon ist noch sehr schwach. Am Donnerstag wurden 50 Särae
Wie eine Bombe hat die schon telegraphisch gemeldete Nach3widau vom Gericht in Stollberg wegen Beleidi gung" au 6 Monaten Gefängnis berurteilt wor. den und außerdem sofort in Untersuchungshaft genommen ist! Der Vorstand des Bergarbeiterverbandes hat sofort die nötigen Schritte getan, um die Freilassung des Genoffen gegen Stellung einer Kaution zu erwirken.