Nr. 88. 23. Jahrgang.
Sonntag, 15. April 1906.
Ethik und materialistische
Gefchichtsauffaffung.")
I.
Literarische Rundfchau.
Wie so viele andere Fragen lernt man auch die sogenannte ethische Frage" nur verstehen, wenn man auf ihren historischen Ursprung und ihre frühesten Entwidelungsformen zurückgeht. Leider gestattet der Rahmen einer Rezension feine gründliche Erörterung des Entstehungsvorganges. Ich muß mich notwendig auf einige Andeutungen beschränken. Vielleicht bietet sich jedoch demnächst zu eins gehender Erörterung dieser Frage Gelegenheit, zu der ich bereits 1899/1900 in der Neuen Zeit" Band XVIII, G. 421: Philosophie und Wirtschaft", einen Beitrag zu liefern versuchte.
Beide Richtungen fanden ihre Vertreter. Die erstgenannte, die materialistische Richtung, fand die Grundlage der Sittlichkeit in dem Trieb der Menschen nach Glück, nach einem möglichst hohen individuellen Wohlbefinden.
darin eine übersinnliche Einwirkung, das stimmten Parteirichtungen zusammenhängt, so daß ihre Ethit sich Walten göttlicher oder zum mindesten über- lediglich als die philosophisch- theoretische Be= menschlicher Kräfte erblickt. gründung bestimmter politischer Parteiansprüche Dem Anschein nach hat Kautsky bei der Niederschrift seines darstellt. Kapitels über die antike Ethik der Gedanke geleitet, seine Aus- Wo sollte die Untersuchung des sittlichen Wesens des Menschen Verschiedene der bedeutendsten, in mehrfachen Auflagen er- führungen über diesen Gegenstand möglichst kurz zu halten, um da- beginnen? Das Ausgehen von einem abstrakten sittlichen Staatsschienenen Werke der deutschen margistischen Literatur sind Ge- durch Raum für die Kritik Kants zu gewinnen. Da ist durchaus oder Gesellschaftszwed lag, wie vorhin schon bemerkt wurde, nicht in Legenheitsschriften, hervorgerufen durch gegnerische polemische An- berechtigt. Die Kritik der Kantschen Ethit ist zunächst das wichtigste; der intuitiven Anschauungsweise jener Epoche- so blieb als Untergriffe oder durch das Bemühen marristischer Theoretiker, die im immerhin ist die Frage: Aus welchen Lebensverhältnissen ist das suchungsobjekt nur der Mensch selbst. Aber auch dann eröffneten politischen Tagestampf aufgetauchten Meinungsstreitigkeiten da- Philosophieren der Hellenen über das Sittengeses hervorgegangen?, sich noch immer zwei verschiedene Wege die Untersuchung. Es bot sich durch zu klären, daß sie die strittigen Fragen als Ausläufer ver- hochinteressant; denn eine sorgfältige Prüfung dieser Frage gibt nicht die Annahme, daß die Sittlichkeit in der Natur des Menschen selbst schiedener theoretischer Grundauffassungen nachzuweisen suchten. nur Auskunft über die Entstehung des philosophisch- ethischen Pro- begründet ist, also der Ausfluß einer bestimmten Veranlagung sei, Welche gewaltige Einwirkung hat beispielsweise nicht Friedrich blems im allgemeinen, sondern zeigt auch deutlich den engen Zu- oder aber es fonnte auch der Urgrund der Sittlichkeit außerhalb des Engels' Streitschrift gegen Eugen Dühring auf den theoretischen sammenhang der Problemfassung und Lösung mit der politischen Menschen liegen, der Ausfluß irgend einer übersinnlichen Weltkraft Entwickelungsgang unserer Partei ausgeübt. Zunächst lediglich zum Lebensauffassung des Philosophierenden und des weiteren mit seiner sein, die auf und in dem Menschen wirkt. Leitfaden durch die aus Eugen Dührings Auftreten entstandenen Gesellschaftsformation. Meinungswirren bestimmt, welche die eben erst in Gotha geeinte junge deutsche Sozialdemokratie in neue settiererische Spaltungen zu stürzen drohten, hat die zuerst 1876 im Voltsstaat" als Artikelferie erschienene, dann 1878 als Broschüre veröffentlichte Kritik der Dühringschen Darlegungen sich als die beste Einführungsschrift in die marristische Gedankenwelt erwiesen. Indem Engels seinem theoretischen Gegner auf dessen verschiedene Dar stellungsgebiete folgte und dessen Auffassungen seine eigenen gegenüberzustellen und zu begründen suchte, zeigte er nicht nur in weit schärferer Form, als dies in einer nicht polemischen, rein deduktiven Die ältere Religionsgeschichte begann die Reihe der religiösen Schrift möglich gewesen wäre, die Gegensäße der beiderseitigen Entwickelungsstufen mit dem Naturkult, indem sie die Uranfänge der grundverschiedenen Anschauungsweisen, sondern bot zugleich eine Religion in der altarischen Sprache und Mythologie suchte und die Reihe positiver Entwidelungen. dadurch gewonnenen Vorstellungen auf die früheren MenschheitsSo wenig, wie die Alt- Arier aber die tiefste Eine derartige Gelegenheitsarbeit ist auch die oben angezeigte perioden übertrug. Schrift Kautskys. Sie ist die Folge der Auseinandersetzungen, die Stufe der sozialen Entwickelung repräsentieren, hat ihr stult darauf Er ist das Kautsky im September vorigen Jahres mit der damaligen Mehr- Anspruch, als etwas Ursprüngliches zu gelten. Wie schon heit der Redaktion des" Vorwärts" hatte. Einer der Hauptstreit. Produkt einer relativ späten Entwickelungsperiode. punkte war die Frage, wieweit die Ethik ein Produkt Herbert Spencer in feiner" Descriptive Sociology" ausführt und Fragen unbeantwortet. Vor allem erklärte sie nicht, wieso das der geschichtlichen Entwidelung sei und welche seitdem durch die ethnologischen Forschungen immer deutlicher be- Sittengefeß als fittlicher Zwang, als Verpflichtung, das Gute zu Rolle sie im politischen Kampfspiele. Die vielfachen wiesen worden ist, finden wir bei keinem primitiven Volk den soge- tun, auftritt und nicht als bloßer Rat, die vernünftigere Art der Mißverständnisse, auf die Rautsky bei dieser Kontroverse stieß, nannten Naturkult, sondern je nach der Entwidelungsstufe einen Glüdseligkeit der weniger vernünftigen vorzuziehen. Außerdem wedten in ihm, wie er in seinem Vorwort schreibt, die Absicht, in coheren oder geklärteren Animismus, einen Geister( Dämonen-) aber genügte sie in den alsbald sich einstellenden inneren Kämpfen Glauben, oder die verschiedenen Formen des Geschlechts- und Ahnen- der griechischen Gemeinwesen den Anforderungen nicht, Norm und auf der Grundlage der materialistischen Geschichtsauffassung au deutung erlangt haben, daß der Mensch sich in seiner Eristenz von liefern. cinem Artikel der" Neuen Zeit" kurz die Entwickelung der Ethit fults. Erst dann, wenn Aderbau und Viehzucht eine derartige Be- Richtschnur für die politischen Bestrebungen und Handlungen zu Gine Moral, die als Ausfluß eines stizzieren; doch bei der Niederschrift zeigte sich die Unmöglichkeit, den Naturgewalten völlig abhängig fühlt, d. h. erst dann, wenn er dunklen, leicht irrenden Triebes erschien, Den beabsichtigten Umfang einzuhalten. Aus der Arbeit wurde, mit der Bebauung des Bodens so weit fortgeschritten ist, daß ihm die fonnte niemals dieselbe autorität beanspruchen obgleich Kautsky sich auf eine kurze, vielleicht manchmal zu kurze Erträge desselben als die unentbehrlichsten Eristenzmittel gelten, wie jene, die gewissermaßen als ein Ausfluß Stizzierung feines Gedankenganges beschränkte, eine Abhandlung und er täglich erleben muß, wie die Naturkräfte in feinen Daseins überfinnlicher Agentien, als ein Teil eines lampf eingreifen und oft die Frucht seiner Arbeit spielend ber das ganze Weltsysteme beherrschenden Brinzips nichten: erst dann entsteht der Naturkult.
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Man suchte", sagt Kautsky treffend, also die Grundlage des Sittengesezes in dem Bedürfnis des Individuums nach indi vidueller Luft oder Glückseligkeit. Das Gute ist das, was deni Individuum Lust bereitet, seine Glückseligkeit fördert; das Böse, was das Gegenteil bewirkt. Wie ist es aber da möglich, daß das Böse gewollt wird, daß nicht jedermann unter allen Umständen nur das Gute will? Das wird erklärt dadurch, daß es berschiedene Arten von Lust und Glückseligkeit gibt. Das Böse entsteht dann, wenn der Mensch eine niedere Art von Lust oder Glückfeligkeit einer höheren vorzieht, einer augenblicklichen, rasch vorübergehenden eine dauernde opfert, also aus Unwissenheit oder Kurzsichtigkeit."
Aber diese Erklärung aus dem Glückseligkeitstrieb ließ zu biele
auftrat.
von 144 Drudseiten. Wie Kautsky in seinem Vorwort ausführt, entstand damit für ihn eine neue Frage. Ueber den gesteckten Rahmen war die Arbeit Mit der Zunahme des Abhängigkeitsgefühls der Menschen von Neben der materialistischen gewann deshalb im steigenden Maße nun doch einmal hinausgediehen, sie konnte nur noch in Buchform der Natur und der aus diesem sich ergebenden Naturbeobachtung, die idealistisch- metaphysische Richtung der griechischen Philosophie erscheinen; war es unter diesen Umständen nicht besser, die Aus- drängt sich aber zugleich mehr und mehr die Frage auf, nach der Ur- an Bedeutung; zumal als der wirtschaftliche Aufschwung Griechenführungen zu ergänzen, Belege und Beweismaterialien zu sammeln sache und dem Zusammenhang der Naturerscheinungen und der lands einem schnellen Niedergange wich, der größte Teil der Beund durch ihre Einfügung die Schrift zu erweitern und zu ver- Stellung des Menschen in der Natur. Die Antwort darauf sucht die völkerung mehr und mehr verarmte, das politische Leben versumpfte tiefen? Doch dazu wären mehrere Jahre ruhiger, ungestörter Arbeit auf dieser Entwickelungsstufe entstehende Naturphilosophie zu geben. und Griechenland unter die römische Herrschaft geriet. Für die nötig gewesen, die einem sozialdemokratischen Redakteur unter den Neben dem Abhängigkeitsgefühl von dem Walten der Natur" verarmenden Klassen war die Glückseligkeitstheorie nicht geeignet. heutigen Verhältnissen nicht zu Gebote stehen. So entschloß sich tritt jedoch in den entstandenen Staatsgebilden die Abhängigkeit von Ohnehin hatte selbst zur Zeit ihrer Stifter die LebensgenußKautsky, seine Arbeit in der Form, die sie hatte, zu veröffentlichen, der Gemeinschaft; besonders wenn neben dem Ackerbau Gewerbe, Philosophie eines Aristippos und Epikur nur bei den Wohlund die Partei tann ihm für diesen Entschluß nur dankbar sein; Schiffahrt, Handel, Kunst an Bedeutung für die Eristenz des situierten Verständnis gefunden. Schon zu Aristippos Zeit war ihr denn sein Werkchen bildet trotz seines aphoristischen Charakters eine Menschen gewinnen. Immermehr differenziert sich die Staatsgemein- in Antisthenes spießbürgerlicher Entsagungspredigt und der khnischen höchst wertvolle Bereicherung unserer Literatur nicht nur, in schaft. Kasten-, Stände- und Vermögensschichten entstehen, und ein Schule der Gegensatz entstanden. Nun gewann die Resignations. dem es eine Frage zur Diskussion stellt, die zur Klärung unseres fich immer mehr ausdehnendes Netz von Gefeßen und Verordnungen, philosophie, der platonisch infizierte, das Sittengesez gewissermaßen Verhältnisses gegenüber den heutigen ethisch- politischen Strömungen von Meinungs- und Sittenfchranken umgibt den einzelnen, der sich als Naturprinzip betrachtende Stoizismus stetig an Ausdehnung, und höchst wichtig ist, sondern indem es zugleich die Frage der Ethit aus nun weit mehr von den sozialen Institutionen und der öffentlichen neben ihm der Platonismus, aber nicht der ganze Platonisnius, dem Kreis der bloßen philosophisch- spekulativen Betrachtung rüdt Meinung, als von der Natur abhängig fühlt. Damit erhält auch nicht seine Staatstheoretik für derartige Idealkonstruktionen war und eine systematische Untersuchung der Ethik nach ihrem histori- die Philosophie eine andere Richtung. An die Stelle der Beschäftis in dem allgemeinen Verfall kein Plaz mehr, sondern seine Ueberschen Ursprung und Entwidelungsgang unternimmt eine gung mit den Zusammenhängen der Naturerscheinungen tritt die finnlichkeitsspekulation, sein Mystizismus. Immer stärker geriet Methode, bie allein sichere Erkenntnisse auf Beschäftigung mit dem Menschen, seinem Wesen und seiner Stellung die aus der sozialen Misere sich in das Reich des Ueberfinnlichen diesem Gebiete fchaffen fann. im Staat. flüchtende Stimmung in die Bande einer weltfremden Mystik, bis fie schließlich ihren naiben Ausdrud in der chiliastischen Spintisiererei des neu entstehenden römischen Christentums: in der Offenbarung Johannis und den mystisch- symbolischen Spekulationen der Gnostiker fand.
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Knapp und treffend schildert diese Veränderung der Lebens. verhältnisse Kautsky , indem er über den wirtschaftlichen Wechsel im Leben des Volks der Hellenen nach den Berserkriegen schreibt:
Mit einem Schlage wurde es eine Weltmacht, der Beherrscher der See, die es umgab, und damit des Handels. Und wenn über Japan nun die kapitalistische Großindustrie mit voller Wucht hereinbrechen wird, von der es bisher nur die Anfänge gekannt, so wurde nach den Berserkriegen Griechenland , namentlich Athen der Mittelpunkt des damaligen Welthandels, das Handelskapital bemächtigte sich des ganzen Wolfes und löste alle überkommenen gesellschaftlichen Verhältnisse und Anschaungen auf, die den einzelnen bis dahin beherrscht und sein Handeln geregelt hatten. Der einzelne sab sich plöblich in eine neue gesell schaftliche Welt berfest.
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II.
Allerdings ist, wie Kautsky richtig sagt, sein Buch nur ein Versuch; aber mehr vermöchte auch ein größeres Wert nach dem heutigen Stande der Wissenschaft nicht zu bieten. Der Versuch fönnte zwar weiter ausgestaltet, durch allerlei Beweismaterialien gestützt und durch Aufnahme mancher sich aufdrängenden Nebenfrage ergänzt werden er bliebe aber nichtsdestoweniger ein Verfuch. Nach meiner Auffassung liegt sogar ein Vorzug darin, daß Für die in weiter historischer Perspektive hinter uns liegende Rautsth nicht sofort mit einem großen Wert anrüdt, sondern sich griechische Philosophie erkennen auch manche, welche die Marrsche darauf beschränkt, vom Standpunkt der materialistischen Geschichtsmaterialistische Geschichtstheorie als eine höchstens halb zutreffende auffassung aus den Ursprung und Hauptentwidelungszug der Konzeption betrachten, den engen Zusammenhang zwischen den phiEthit zu stizzieren. Etwas Abschließendes läßt sich, wie schon gelosophischen Konstruktionen und dem politischen Lebensinhalt der sagt, heute auf diesem Gebiete ohnehin noch nicht bieten, fommen verschiedenen Epochen an; für die neuere Philosophie und speziell doch bei einer derartigen historisch- systematischen Erforschung, wie die fantische wird jedoch dieser Zusammenhang geleugnet. Kants Kautsky sie mit kühnem Griff unternimmt, nicht nur die Geschichte der Philosophie und der ethischen Anschauungen in Betracht, sondern In der griechischen Philosophie dieser Epoche kommt dieser Aus. Philosophie und besonders seine Ethit soll nichts historisch Bedingtes, nicht die philosophische Projektion einer aus den Lebensverhält zugleich auch die Biologie, die Ethnologie und die Sozialpsychologie gang deutlich zum Ausdrud; denn worauf sie sich konzentriert, ist niffen seiner Zeit gewonnenen und diesen entsprechenden Moralsowie das Gesamtgebiet der Wirtschafts- und Sozialgeschichte. jene spezielle Form der Ethik, die man als Staats- oder auffassung sein, sondern eine für alle Zeiten gültige Erkenntnis. die Kritit der Gegner, die auf einem ganz anderen Standpuntt aus; fie ist zunächst rein intuitiv, d. h. sie fußt auf bloßen finn lofophen so völlig unter dem Einfluß bestimmter Anschauungskreise Deshalb ist es weit besser, zunächst die Kritik abzuwarten sowohl wie später, von einem konstruierten abstrakten Staatszwed auffassung fein, sondern eine für alle Zeiten gültige Erkenntnis. stehen, vornehmlich der Alt- und Neutantianer, als auch der Ge- lichen Anschauungen, und diesen Anschauungen nach ist ja der Staat seiner Epoche als Kant. Das gibt diefer selbst zu, denn als Leitsinnungsverwandten Kautstys, die seine historische Betrachtungs- nichts anderes als eine Summe von Individuen; aber sie betrachtet motiv seines philosophischen Schaffens, ohne das die Tendenz seiner weise afzeptieren, die aber trotzdem, je nach dem Wissensgebiet, den Menschen auch nicht für sich als Einzelwesen, sondern so, wie Schriften notwendig ein Rätsel bleibt, bezeichnet er in der Vorvon dem aus sie an die Tatsachen herantreten, im einzelnen zu ver- er sich im täglichen Leben darstellt, als Zoon politikon, Schriften notwendig ein Rätsel bleibt, bezeichnet er in der Vorrede zur zweiten Ausgabe seiner Kritik der reinen Vernunft " feine d. h. als Teil eines Gemeinwesens, dessen Eristenzbedingung sich Absicht, durch gründliche Untersuchung der Rechte der spekulativen schiedenen Auffassungen kommen werden, Kautsky leitet seine Schrift mit einer Betrachtung über die seine Sittlichkeit unterzuordnen hat. antike und christliche Ethik ein, die nur zur Ergänzung, Doch nicht nur insofern ist die ethische Philosophie ein Produkt Vernunft einmal für allemal bem Skandal borzuin gewissem Sinne fann man sagen zur Einführung des Lesers in der sozialen Entwickelung, als diese die Anregung zur Beschäftigung beugen, der über kurz oder lang selbst dem Volke das behandelte Problem bestimmt erscheint und trok ihrer nur die mit der ethischen Natur des Menschen gibt und, indem sie das aus den Streitigkeiten aufstoßen muß, in welche wichtigsten Züge der antifen Ethit berücksichtigenden aphoristischen Objekt der Untersuchung liefert, zugleich die Aufgabe, das Problem fich Metaphyfiter( und als solche endlich wohl Kürze verschiedene geistvolle Analysen enthält. Dennoch vermag ich stellt, sondern auch indem sie die Tendenz der Lösung bestimmt. auch Geistliche) ohne Kritit unausbleiblich ber= mich einigen der Darlegungen nicht ganz anzuschließen, und zwar Der Philosoph, der an das Problem herantritt, findet dieses nicht wide In und die selbst nachher ihre Lehre verfälschen. Durch find es gleich zu Anfang feine Ausführungen über die Entstehung der nur in einer durch die soziale Entwickelungsgestaltung gegebenen diese( d. h. durch die Einschränkung der Rechte der spekulativen griechischen Sittlichkeitsphilosophie, die mir, um marristisch zu reden, Fassung; er geht auch naturgemäß bei seiner Untersuchung von Vernunft) tann allein dem Materialismus, Fata. etwas zu ideologisch" erscheinen. Selbstverständlich stellt sich einem bestimmten ihm durch sein soziales Milieu übermittelten lismus, Atheismus, dem freigeisterischen Un. Kautsky auf einen ganz anderen Betrachtungsstandpunkt, wie die größeren oder geringeren Fonds von Eindrücken und Wahr- glauben, der Schwärmerei und dem Aberglauben, bekannten Geschichtsschreiber der griechischen Philosophie. Er sucht nehmungen und deren Verarbeitung zu reflexiven Vorstellungen, die allgemein schädlich werden können, zuletzt auch dem Zdealismus den Verfall der griechischen Naturphilosophie nach der Beendigung von einer bestimmten Lebensauffassung aus, und dem Skeptizismus, die mehr den Schulen gefährlich sind und der Berserkriege und das Aufkommen einer neuen, sich mit der Er- d. h. er sieht das Problem von vornherein unter einem bestimmten schwerlich ins Publikum übergehen können, selbst die Wurzel abforschung des geistigen Wesens des Menschen und seiner Sittlichkeit Gesichtswinkel. Daß aber dadurch, wie und von welchem Stand- geschnitten werden." Demnach findet er denn auch den unschäzbaren Vorteil" seiner beschäftigenden Philosophie, die man troß ihrer individualistischen punkt aus der Philosoph sein Problem sieht, auch die Richtung des Betrachtungsweise als politische Philosophie bezeichnen kann, nicht von ihm unternommenen Lösungsversuches bestimmt wird, braucht Erkenntniskritik darin, daß sie geeignet ist, allen Einwürfen wider in einer zufälligen Veränderung der bisherigen Gedankenrichtung, nicht erst bewiesen zu werden. Aber nicht nur insofern als der Sittlichkeit und Religion auf fokratische Art, nämlich durch den sondern in der Veränderung der wirtschaftlichen Philosoph stets sein Problem unter einem durch seine sozialen Er- larsten Beweis der Unwissenheit des Gegners, auf alle künftige Berhältnisse der Hellenen; aber er läßt die Frage, in- fahrungen gegebenen Refraktionswinkel erblickt, erscheint die Tendenz Zeit ein Ende zu machen." Denn wenn auch( so sagt er an anderer wiefern denn die von ihm sfizzierte Wirtschaftsentwidelung eine Ver- der Problemlösung bestimmt; er ist auch naturgemäß nur allzu ge- Stelle) ſeine Kritik teine diretten Beweise für die Gristenz Gottes änderung des Untersuchungsfeldes und der Problemstellung be- neigt, die Prinzipien, Tendenzen, Widersprüche, die er in dem ihn um- beibringe, so müßten doch dieselben Gründe, durch welche das Undingt, unerörtert. Die Tatsache, daß nun nach den Perserkriegen gebenden gesellschaftlichen Lebensprozeß wirksam sieht, in dem seiner vermögen der menschlichen Vernunft in Ansehung der Behauptung die Erforschung der Ethik als des Regulators der menschlichen sozialen Anschauungswelt übergeordneten Weltganzen" und dessen des Daseins eines dergleichen Wesens( d. h. Gottes) vor Augen mit anderen Worten das von gelegt wird, notwendig auch zureichen, um die Un= Handlungen in den Vordergrund tritt, wird nur einfach konstatiert, ewigen Gefeßen" wiederzufinden darauf nachgewiesen, wie mit dem Untersuchungsgegenstand der ihm erfaßte gesellschaftliche Lebensbild in sein Weltbild" hinein tauglichkeit einer jeden Gegenbehauptung au beweisen." Philosophie sich auch ihre Methode ändert, und dann ausgeführt, wie zuprojizieren. Der Zweck feiner Erkenntniskritik besteht demnach darin, dem in der methodologischen Behandlung des Problems zwei Haupt- Demnach erscheint in den philosophischen Konstruktionen der richtungen hervortreten: die eine, welche die Basis des Sitten - griechischen Philosophen ihve fogenannte Weltaufdamals herrschenden englischen Steptizismus und französischen gefeßes in der Natur des Menschen selbst, in seinem fassung" nur als eine ideelle und in gewissem Materialismus als den Grundlagen des Atheismus" und des Gludseligkeitsbedürfnis fucht, die andere, die Sinne idealisierte Erweiterung ihrer Lebensfreigeisterischen Unglaubens" durch Einschränkung der„ Einsichten auffassung. Durchweg läßt sich bis ins einzelne nachweisen, der Vernunft" das Terrain abzugraben, um die alten religiösen *) Karl Kautsky : Ethik und materialistische Gewie ihr Weltsystem" und ihre durch dieses begründete Ethit nicht Autoritäten wieder herstellen zu können, wie er denn auch in der schichtsauffassung." Ein Versuch. Stuttgart 1906. Verlag nur mit dem Gesamtcharakter des gleichzeitigen Staats- und Ge- erwähnten Vorrede selbst offen sagt:" Ich mußte also das ven J. H. W. Die Nachf. 144 Seiten Oktav. Preis gebunden sellschaftslebens, sondern meist sogar eng mit den jeweiligen Partei. Wissen aufheben, um zum Glauben Plak zu be. 1,50 M. tämpfen und der Zugehörigkeit der einzelnen Philofophen a healtammen..
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