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Nr. 88. 23. Jahrgang.

4. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

ersten und Montag, den zweiten Osterfeiertag haben einzelne Drganisationen sich großer Säle versichert, in denen diese Matineen stattfinden.

3.

Sonntag, 15. April 1906.

gegenüber find sie scheu und zurückhaltend; Männer und Frauen mit dem Typus des Südländers hocken beieinander in der Nähe ihrer Wohnungen, darunter manches hübsche glutäugige Mädchen, eine furze Tonpfeife im Munde, aus der es behaglich schmaucht. Die Jugend nimmt das Leben noch leicht, aber die Alten machen meistens sorgenvolle Gesichter.

Saalverweigerer und Berliner Arbeiterschaft. Am Sonntag, ben 1. Feiertag findet eine solche für den Eine große Wandlung hat sich seit kurzem draußen in der Wahlkreis bei Buggenhagen am Morigplatz( im großen Natur vollzogen. Die starre Nacht des Winters ist gebrochen und Saal) statt. Es sind Zigeuner, die sich hier zahlreich angesiedelt haben. Bes fiegreich hat der Frühling seinen Einzug gehalten. Die eingetretene Der 4. Wahlkreis hat am 1. Feiertag zwei Matineen arrangiert. fanntlich ist ihnen das beliebte Umherziehen mit Wagen von Ort zu warme Witterung trägt dazu bei, die bisher kahlen Bäume und Die Lokale find: Konzerthaus Sanssouci, Kottbuserstr. 4a Ort polizeilich verboten worden; sie müssen jetzt einen festen Wohn­Sträucher geradezu zusehends mit einem herrlichen, frischen Grün und Kellers Festsäle, Stoppenstraße 29. siz haben. Da draußen in der Koloniestraße gibt es noch manches zu bersehen. Diese Wandlung in der Natur bleibt auch auf den Am Montag, den 2. Feiertag finden folgende Veranstaltungen alte, elende Haus, welches den Zigeunern für teueres Geld Statt: bermietet wird. Selbst der ärmste Berliner würde vor diesen Menschen nicht wirkungslos. Es wird ihm in seinen vier Pfählen zu 2. Wahlkreis in der Berliner Bodbrauerei( Tempel- Löchern zurückscheuen, die den Zigeunern angeboten wurden. Für eng und es zieht ihn hinaus ins Freie. Wer viel Zeit und ein hofer Berg). dieses arme, gehezte, ausgestoßene und überall verachtete Volf ist großes Portemonnaie hat, kann diese Zeit voll genießen; für das 6. Wahlkreis. Neun Matineen und zwar für die einzelnen es nicht leicht, ein Unterkommen zu finden, und sie nahmen, was arbeitende und schaffende Berlin ist das schon schwieriger. Um nur Borstädte: ihnen geboten wurde. Wenn man nun hört, daß diese armen Leute das Nötigste zum Lebensunterhalt zu gewinnen, muß tagaus tagein Schönhauser Vorstadt. In den Gesamträumen der noch schmählich hintergangen werden, indem Zwischenagenten sich gefrondet werden. Von der Mietstaserne in die Arbeitsfaserne, von Brauerei Königstadt, Schönhauser Allee 10, und durch ihre Not bereichern, so kann man sich der Entrüstung über der Arbeitskaserne in die Mietskaserne ist da die Parole. Dadurch Fröbels Allerlei Theater, Schönhauser Allee 148. solche Ausbeutung nicht erwehren. In dem Hause Koloniestraße 97, gewinnt das ganze Leben einen fasernenartigen Zuschnitt und der Oranienburger Vorstadt. Germania Festfäle ein ganz elendes altes Gemäuer, wohnen in etwa fünf Räumen Wunsch, einmal diesen Verhältnissen auf Stunden zu entfliehen,( Großer Saal), Chauffeestr. 103. drei Zigeunerfamilien. Zwei haben je sechs Kinder, und cine wird um so lebhafter und begreiflicher. Will der Arbeiter diesen Rosenthaler Borstadt und Gesundbrunnen . Familie hat vier Kinder. Für zwei kleine Räume, stallähnlich, zu Ballschmieders Wunsch einmal befriedigen, so bleibt ihm nur der Sonntag oder Kastanienwäldchen, Badstraße 16. ebener Erde, aber genannt Stube und Küche", mußte der eine der Feiertag übrig. Wenn auch mit beschränkten Mitteln, wenn Bernhard Rose Theater , Badstr . 58. Schirms Fest- Familienvater 20 M. pro Monat voraus bezahlen. Der zweite säle, Badstr . 19. Familienvater muß 10 M. im voraus bezahlen, und der dritte ihn auch die überfüllten Eisenbahncoupees das Vergnügen verbittern, hatte nicht mehr wie fünf Mart, die er bezahlen und dabei es wird versucht zu ermöglichen, die Großstadt auf kurze Zeit feierlich versprechen mußte, daß er den Rest der Miete nachbezahlt. hinter sich zu lassen und im Freien einmal andere Luft zu atmen. Sämtliche Räume verdienen nicht die Bezeichnung einer menschlichen Draußen in irgend einem Gartenlofal läßt man sich nieder, um Wohnung. Das Geld wurde den Beuten von einem Agenten Hentel sich auszuruhen und zu erfrischen. Sind es Gesinnungsgenoffen, abgenommen, der sich nicht wieder sehen ließ. Ein Vertreter der die sich da zusammenfinden, stellt man wohl auch hin und wieder Firma Schwerdtfeger u. Hamburger, die neben vielen anderen Betrachtungen an über unsere so herrlich eingerichtete" Weltord­Grundstücken in der Koloniestraße auch das Nr. 97 befibt, berlangte bald darauf Räumung des Hauses unter der Begründung, daß das nung, wie da ein Teil der Menschen immer nur arbeiten und auf Haus anderweitig vermietet sei und bauliche Veränderungen vor­alle Kulturgenüsse verzichten muß, während ein kleiner Teil im In Schöneberg veranstaltet der sozialdemokratische Wahlverein Müßiggang und Ueberfluß dahinlebt, alle Genüsse des Lebens bis am Sonntag, den 15. April( 1. Osterfeiertag), in Obsts Fest- genommen werden müßten. In der rücksichtslosesten Weise begann er die gemieteten Wohnungen zu zerstören, und die Zigeuner sind zur Neige auskostet, um schließlich übersättigt von dem allen in iälen, Meiningerstr. 8, sein Ostervergnügen, für das der Anfang machtlos und rechtlos gegenüber dieser Willfür. Mit Müh und Not geradezu wahnsinnigen Lurus und Verschwendung zu verfallen. Bei auf 5 Uhr festgesetzt ist. Da die Polizei das Vergnügen inhibieren erlangten die Leute einen Aufschub bis Montag, den zweiten Oster­folchen Gedanken kommt dann manchem in immer steigenden Maße unsere Mitglieder, sich mit ihren Wahlvereinsbüchern zu versehen. bezeugen, daß man die Leute nicht plöblich obdachlos machen dürfe, will, weil es den Charakter der Deffentlichkeit trage, ersuchen wir feiertag. Die Polizei selbst erklärte, wie die Zigeuner dankbar zum Bewußtsein, daß man solchen Zuständen nicht apathisch gegen- Die auf diese Weise geübte Kontrolle wird hoffentlich den Charakter nachdem sie doch ihre Miete bezahlt haben. Noch wissen sie nicht, überstehen darf, sondern daß für Beseitigung dieser Zustände geder Deffentlichkeit" ausschließen. kämpft werden muß. Immer weitere Kreise müssen mobil ge­macht werden. Durch den Kampf gegen die heutigen gesellschaft lichen Zustände werden weitere Kämpfer gewonnen. Die Mittel in diesem Kampfe sind verschiedener Art, eins derselben ist die Ver­breitung unserer Jdeen durch das Wort. Die mündliche Agita­

Wedding. Feldschlößchen, Müllerstr. 142. Moabit . Moabiter Gesellschaftshaus, Wiclef­Straße 24, und Brauerei Bazenhofer, Turmistr. 25-26. Lichtenberg . Montag, den 16. April( 2. Osterfeiertag): Große Matinee in Gebr. Arnholds Schwarzem Adler", Frankfurter Chaussee 5/6.

Der Beginn dieser Veranstaltungen ist überall auf 12 Uhr mittags festgesetzt.

Sozialdemokratischer Wahlverein Bezirk Weißensee. Montag, den 16. April( 2. Osterfeiertag): Seine Abend im Schloß Weißensee. Anfang 7%, Uhr abends.

Charlottenburg . Am 3. Feiertag veranstaltet der Wahlverein im borträge und Mufit). Staffenöffnung 6 Uhr, Anfang 7 Uhr abends. Boltshaus, Rosinenstr. 3, einen Unterhaltungsabend( Lichtbilder­Billetts a 30 Pf. find in allen mit Plakaten versehenen Lofalen, fowie abends an der Kaffe zu haben. Nach der Vorstellung Tanz. Recht zahlreiches Erscheinen, auch von Gästen, erwartet Der Borstand.

Friedenau . Dienstag, den 17. April abends 81 Uhr Mit­gliederversammlung bei Grube, Kaiser- Allee. 1. Vortrag, 2. Ab rechnung. 8. Maifeier. 4. Vereinsangelegenheiten. Verschiedenes. Bahlreichen Besuch erwartet Der Vorstand.

wohin sie sich wenden sollen; sie haben kein Geld, keine Möbel, und fie verdienen sich ihren Lebensunterhalt, indem sie als Musikanten durch die Gastwirtschaften ziehen. Wenn dann die Kinder gelegents lich betteln gehen, braucht man sich nicht zu wundern, denn sechs Kinder in einer Familie wollen auch essen und satt werden. Das Dasein wird den Zigeunern doppelt schwer gemacht; sie leiden nic; t und der Geringschäßung, womit man ihnen überall begegnet; fie nur unter ihrer Armut, sondern auch noch unter dem Mißtrauen gelten als bogelfrei, und wenn ihnen ein Unrecht geschieht, wird nicht viel Aufhebens davon gemacht. Es sind ja nur Zigeuner!

Der Gebührentarif für die Benutzung der öffentlichen Schlachts häufer und für die Untersuchung des Schlachtviehes auf dem hiesigen städtischen Schlachthofe, wie er durch den Gemeindebeschlußz vom 19./28. März 1903 festgesetzt worden ivar, ist auf Antrag des Ma gistrats von der Stadtverordnetenversammlung dahin abgeändert Tegel . Die nächste Mitgliederversammlung des fozialdemo- worden, daß seit 1. April d. J. für ein Schtvein zu zahlen sind: an fratischen Wahlvereins findet am Dienstag, den 17. April, abends Schlachtgebühr 1,25 M., an Untersuchungsgebühr Genosse 1,05 m. 84 Uhr, bei Robert Schmidt, Schlieperstr. 64, statt. Ad. Stoermer referiert über: ,, Warum muß sich das Proletariat organisieren?" Um zahlreiches und pünktliches Erscheinen ersucht Der Vorstand.

Spandau .

Heute mittag 11 Uhr spricht Schriftsteller . Stern Berlin im Lokal von Böhle, Neumeisterstr. 5, über das Thema: Die Auferstehung der Natur.

tion ist eine sehr wertvolle, vor allem dann, wenn fich Gelegenheit bietet vor einem größeren Kreise diese Agitation zu entfalten. Nach dieser Richtung hin erwachsen aber erhebliche Schwierigkeiten. In Berlin haben die Arbeiter weniger damit zu rechnen; anders da­gegen unsere Genoffen in den Vororten. Saalverweigerungen im Verein mit polizeilichen Nadelstichen und Schikanen aller Art find die Mittel, uns in unserem Kampfe zu beeinträchtigen. Inhaber großer Lokale verweigern fortgeseht ihre Säle zur Abhaltung von Versammlungen. An vielen Orten steht den Arbeitern nur ein fleines Lokal zur Verfügung, in einigen Orten sind dieselben über­haupt obdachlos. Die Lokalinhaber nehmen wohl sonst sehr gern das Geld der Arbeiter; wenn es sich aber darum handelt, die Säle zu Versammlungen herzugeben, antworten sie mit einem fatego­räumen der früheren 1. Gemeindeschule, Linienstraße 162( dicht am Die Fachschule für Tapezierer befindet sich jetzt in den Schul­rischen Mein". Was nüßt uns aber das Recht, uns versammeln Stoppenplatz). Der Unterricht für das bevorstehende Sommer­zu dürfen, wenn wir keinen Ort haben, das Recht auszuüben? Gar semester beginnt am Mittwoch, den 18. April, abends 6 Uhr. nichts! Es müssen deshalb Mittel und Wege gesucht werden, die An diesem Tage, von 5 bis 9 Uhr abends, haben sich die neu aufzu­jenigen, die uns freiwillig ihre Säle nicht geben, dazu zu 3 wingen. nehmenden Schüler bei dem Dirigenten der Schule, Herrn Mauer, Und solche Mittel gibt es. Jedes Arbeiter und Parteigenosse meide streng die Lokale, die für den Verkehr nicht freigegeben sind. Kein Zehlendorf . Die Versammlung des Wahlvereins findet der zur Einschulung anzumelden. Das Schulgeld ist bei der Aufnahme zu 10 Mark für das Semester. Arbeiter und Parteigenosse sollte einen Ausflug unternehmen, Geiertage wegen nicht am Dienstag, den 17. d. M., sondern erst eine entrichten und beträgt für Lehrlinge 2 Mark, für Gehülfen Woche später, am Dienstag, den 24. April, statt. Der Vorstand. ohne die von der Lokalkommission herausgegebene Lokal­Eine neue Rettungsstation für Berliner Sonntagsausflügler lifte bei sich zu tragen. Strenge Beachtung der Liste wird unseren Grünau . Die am Dienstag, den 17. April, fällige Wahlvereins- hat die Gesellschaft freiwilliger Strankenpfleger vom Roten Kreuz Genossen in den Vororten den Kampf um Versammlungslokale versammlung findet an diesem Tage nicht statt, sondern am auf dem Kaiser Wilhelmsturm in der Nähe von Lindwerder errichtet wesentlich erleichtern. Es muß den Gaalverweigerern deutlich Dienstag, den 24. April, abends 8%, Uhr, in der Grünen Ede". und am Starfreitag zum erstenmal in Wirksamkeit treten lassen. Auf Der Vorstand. der Plattform des hohen Aussichtsturmes ist von jetzt an während fühlbar gemacht werden, daß die große Masse der arbeitenden Be­Treptow- Baumschulenweg. Die Generalversammlung des Wahl der von hier aus das ganze Havelgebiet zwischen Potsdam und der warmen Jahreszeit an jedem Sonntag ein Samariter stationiert, völkerung sich nicht rechtlos machen lassen will. Ganz besonders müssen es sich die Vereine, die aus Arbeitern bestehen, zur vereins findet wegen der Feiertage am Dienstag, den 24. April, in der von hier aus das ganze Havelgebiet zwischen Potsdam und Spandau überschauen fann und so auf schnellstem Wege von den Ehrenpflicht machen, die Rokalliste streng zu beachten. Ein Arbeiter. Speers Festsälen statt. Alles Nähere wird noch bekanntgegeben. gerade hier recht häufigen Unglüdsfällen auf dem Wasser Kenntnis Der Vorstand. berein, der gegen die Lokalliste verstößt, dient seinen, unseren erhält. In solchen Fäen werden dann sofort die unten im Turm Feinden. Wer uns zu unseren ernsten Beratungen nicht haben will, Schmargendorf . Am 2. Feiertag, vormittags 10 Uhr, findet im gebäude untergebrachte beiden anderen Pfleger der Station zur mag uns auch zum Vergnügen missen. Obendrein ist die strenge Restaurant Sanssouci" eine Morgensprache statt. Sämtliche Ge- Unglüdsstelle gesandt. Die Station ist mit allen notivendigen Gegen ständen für die erste Hülfe in Unglüdsfällen versehen. Die erſte Beachtung der Lokalliste nicht einmal ein Opfer. Es gibt genug nossen sind ersucht, pünktlich zu erscheinen. Lokale, die frei sind und dem Bedürfnis genügen. Die Lokalinhaber, Französisch- Buchholz . Am Dienstag, den 17. April cr., findet berartige Unfallstation ist schon seit einiger Zeit bei Schildhorn die ihre Säle zu Versammlungen hergeben, haben ohnehin durch in Kähnes Festsälen die regelmäßige Monatssigung der Buch­Behörden und Polizei genug Bladereien zu erdulden, so daß eine holzer Genossen statt. Tagesordnung: 1. Unsere Wahl und ihr Gäste haben Unterstützung durch Besuch nur recht und billig ist. Hier kann die Erfolg für unsere Bewegung. 2. Verschiedenes. Berliner Arbeiterschaft viel helfen und, wir hoffen, sie wird helfen, Butritt. Zahlreiches Erscheinen der Parteigenoffen erwartet Der Vorstand. ist doch der Kampf gegen die Saalverweigerer in letter Linie schließlich ein Kampf um das Versammlungsrecht überhaupt.

Eine strenge Beachtung der Lokalliste bei Ausflügen wird dazu beitragen, den Boden zu ebnen für eine intensivere Propaganda unserer Ideen in den Vororten.

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Der Vorstand.

Berliner Nachrichten.

Ostern.

schwebt von hundert Türmen über das Häufermeer hin: Auferstehungsfest! Der Osterglocken feierlicher Alang Sinein, in die Gotteshäuser hinein, in die Kirchen!

tätig.

Einrichtungen des neuen Kriminalgerichts. Die technischen Einrichtungen in dem neuen Kriminalgerichtsgebäude zeigen alle Errungenschaften der modernen Technik in den verschiedensten Formen und An­ordnungen. Die Heizung ist ebenso wie im alten Gebäude, Dampfheizung. Zwischen der Küche und der Waschanstalt des Unter­fuchungsgefängnisses und dem Neubau in der Rathenowerstraße liegt das mächtige Kesselhaus, in dem fünf Cyklop- Flammenrohrkessel von je 120 Quadratmetern Heizfläche aufgestellt sind. Diese erzeugen Obdachlos find die Genossen in Wilmersdorf . Nachdem der Boltsgarten" in Gemeindebefit übergegangen ist, haben die Wilmers­find nicht weniger als zwölf Exhaustoren aufgestellt, die elektrisch ben für die Heizung erforderlichen Dampf. Die Ventilations. einrichtungen stehen ebenfalls auf der Höhe der Zeit. Ga dorfer Genossen kein Versammlungslokal mehr. Es kommt zunächst betrieben werden und die schlechte Luft durch Kanäle, welche bis in der Luisenpark "( Inhaber Struß) Wilhelms- Aue in Zehntausende hören den Ruf, Hunderttausenden dringt die einzelnen Sigungsfäle führen, absaugen. Zugleich sind mehrere Betracht, dessen Lokal trok mehrmaliger Verhandlungen bis jetzt die Mahnung ans Ohr. Und Zehntausende, Hunderttausende elektrisch betriebene Kompressoren aufgestellt, welche frische Luft, die für die Arbeiterschaft nicht frei ist, außer für Bergnügungen; ziehen hinaus in Feld und Wald, den jungen Frühling zu im Sommer erst durch eine besondere se ühl anlage geleitet wird, da dürfen auch die Arbeiter ihr Geld verzehren, aber zu ernsten Beratungen ist ihnen das Lokal verschlossen. Mache also jeder Ar- alte Sitte und herkömmlicher Brauch für den Ostersonntag, für das neue Striminalgericht vorhanden. Aus zwei Tiefbrunnen Beratungen ist ihnen das Lokal verschlossen. Mache also jeder Ar- grüßen. Hinaus, ins Freie hinaus und ins Weite! Das ist in die Räume führen. Selbst ein eigenes Wasserwerk ist beiter seine Kollegen, Verwandten und Bekannten darauf auf­bon 35 und 28 Metern Tiefe wird das durch chemische Untersuchungen merksam, dann muß es uns gelingen, auch am hiesigen Ort ein wenn er zum hellen, sonnigen Frühlingstag wird. für ausgezeichnet erklärte Wasser zur Oberfläche gebracht, von wo es Auferstehungsfest! Frühlingsfest!! Die Priester der Lokal zu erringen. burch zwei weitere elektrische Pumpen in das 150 Kubikmeter haltende In Niederschöneweide steht das Lokal Barbarossa", Berliner - schen Vorfahren einen neuen Inhalt zu geben sich bemüht. an der Ede der Turmstraße untergebracht ist. Von diesem aus foll In Niederschöneweide steht das Lokal Barbarossa", Berliner - christlichen Kirche haben dem alten Osterfest unserer heidni- Reservoir befördert wird, welches in der Rundfuppel des Gebäudes straße 14b, der Arbeiterschaft wieder zur Verfügung. Weiter sei mitgeteilt, daß der Berliner Radfahrklub Achilles Wars wirklich ein neuer Inhalt? Oder war es nur eine neue auch das alte Gebäude, welches vorläufig noch an die städtischen 1904" im Lofaltyffhäuser" an der Oberspree eine sogenannte Sülle, unter der sie alten Kern zu verbergen suchten? Wie Wasserwerke angeschlossen ist, nach erfolgtem Umbau mit Wasser ver­Anfahrt- Feier" mit anschließendem großem Ball abhält. Der bor Beiten die Hülle des Heidenwahnes zerfiel, so sieht unsere fehen werden. Für die Bequemlichkeit des Publikums und auch der Zeit die Hülle des Christenglaubens zerfallen. Und deutlicher Saalbau befindet sich ein großer Personenlift für das Publikum, Beamten sorgen zahlreiche elektrische Aufzüge. In dem " Gesangverein der Angestellten des Kabelwerks Oberspree" veran als je tritt der alte Kern hervor, den keine Kirche und fein ferner find zwei Lastaufzüge und sechs Attenaufzüge vorhanden. bestehend in Gesangsvorträgen, Theater und Tanz. Diese beiden Briestertum zerstören konnte. Wir lassen sie zerren an ihren Hinter dem Kesselhaus befindet sich die elektrische Zentrale. Lokale stehen der Arbeiterschaft nicht zur Verfügung, sind also Glocken, wir lassen sie rufen und mahnen: Hinein in die Auch in dieser kommen verschiedene Erfindungen der Neuzeit zur Gel­Kirchen, ins Enge hinein, ins Dumpfe und Dunkle! Uns tung. Es sind zivei mächtige Zweizylinder- Wärmmotore, fogen. streng zu meiden. treibt es hinaus, ins Freie hinaus, ins Weite und Lichte. Diesel- Motore" bon je 140 effeft. Pferdekräften aufgestellt. Mit Möchte der heutige Ostersonntag halten, was die letzte den beiden Motoren sind zwei Siemens- Schuckert- Gleichstrom Woche mit ihrem lachenden Sonnenschein uns versprach! dynamos direkt gekuppelt, die einen Strom von 220 Volt liefern. Möchte er den Hunderttausenden, die empfinden wie wir, zu speist wird, speichert den für die Beleuchtung der Säle, des Unter­Eine große Affumulatorenbatterie, welche von den Dynamos ge. einer echten und rechten Frühlingsfeier werden! suchungsgefängnisses II und den Betrieb der verschiedenen Motore erforderlichen Strom auf. Die Dieselmotore selbst werden mit einer überaus billigen Betriebskraft betrieben, nämlich mit den bei der Verwundert mag mancher Berliner um sich bliden, wenn er Petroleumraffinerie erhaltenen öligen Rückständen, ungereinigtem aus einer weit entfernten Stadtgegend jetzt nach dem Norden Baraffinöl. Nach dem Umbau soll auch das alte Kriminalgericht Berlins , etwa nach der Koloniestraße, hinaus kommt. Ein fremd- und die in diesem liegenden Teile des Untersuchungsgefängnisses artiger Boltstypus fällt ihm überall auf, und er fragt sich vielleicht, elektrisch beleuchtet werden. Auch die Schwachstromtechnik hat durch sind zu den Feiertagen von einer Anzahl Parteiorganisationen ob er noch in Berlin oder plöblich nach Ungarn verschlagen sei. Anlage von zahlreichen Läutewerken, Telephonen und elektrischen arrangiert. Da das Eintrittsgeld überall ein sehr minimales ist, so Barfüßige braune Kinder, dürftig bekleidet, spielen auf der Straße Uhren die ihr gebührende Achtung gefunden. Für die Anwälte wird auf einen Massenbesuch gerechnet. Zum Sonntag, den und auf leeren Baustellen lustig miteinander, aber dem Fremden ist es ein großer Borteil, daß auf den Korridoren Telephone angea

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Zur Lokalliste! Am 1. Osterfeiertag veranstaltet der Athleten­Klub Birke" im Palmensaal" ein Vergnügen. Genanntes Lokal steht der Arbeiterschaft nicht zur Verfügung, ist daher für organisierte Arbeiter gesperrt.

In Fürstenwalde sind alle größeren Lokale bis auf die Schloßfellerei, im benachbarten Ketschendorf alle Lotale bis auf den Gasthof Weidemann für die organisierte Arbeiter schaft gesperrt. Die Lokalkommission. Matineen und Oftervergnügen

Ausbeutung armer Zigeuner.

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