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r. 89.

23. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Das Verbrechen von Conrrières.

Sechs Leichen geborgen!

Alus Lens wird vom 17. April telegraphiert: Heute bormittag tourden in Billy- Montigny   sechs Leichen ge­borgen, von denen zwei refognosziert wurden. Letzteres war jedoch sehr schwierig, da die Gesichter von Mäufen gernagt waren, die in den Gruben die Leichen völlig bededten. Zwanzig Leichen, die fast vollständig untenntlich waren, wurden heute früh in Sallaumines geborgen.

Der Streit.

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Mittwoch, 18. April 1906.

dem Parteitage nicht beiwohnen durften. Es mußten daher mehrere des Sozialismus ist leicht verständlich. Er sagt dem Arbeiter: russische und österreichisch- polnische Genossen sowie einige Journalisten Schaffet bewußt für Euch selber und nicht unbewußt im Interesse aus dem Auslande, das Versammlungslokal berlassen. anderer." Die gebildeten Klaffen beginnen nunmehr zu begreifen, daß ihr eigenes Luftgefühl, ihr eigener Begriff von Schönheit, ihre Das 25jährige Jubiläum des Bolksfreund" beging am Ofter eigene Kunst sich nicht unter dem miserablen Syſtem von heute ver wirklichen lassen. Nach und nach beginnen sie die Ueberlegenheit fonntag die badische Sozialdemokratie. Der" Boltsfreund" stand vor 25 Jahren, als er zu des Sozialismus zu merten und ihr unwillkürlich Achtung zu Offenburg   ins Leben trat, auf demokratisch- volksparteilichem Boden, sollen. Für die Arbeiter ist indes teine Frage von so un ergriff aber fofort die Verteidigung der durch das Sozialistengefes mittelbarer Wichtigkeit als die Erhaltung der Kier aus Nachdem öffentlichen Mitteln. Erftens würden wir dadurch gesunde, zur Ohnmacht verurteilten Sozialdemokratie. deren bahnbrechendes Organ für die Pfalz   durch die Hunnen Mitbürger haben; haben; zweitens würde gut entwickelte Bismards zur Strecke gebracht war und im nördlichen Bayern   noch folche Maßregel den Kampf der Arbeiter gegen das Kapital be westen des von der sozialistengesetzlichen Best verwüsteten Reiches schwerer, als das Kapital in noch nie dagewesenem Maße zusammen­das einzige Parteiorgan vegetieren fonnte, war für den Süd­deutend erleichtern, und dieser Kampf ist gegenwärtig um so der Voltsfreund" die einzige Zeitung des revolutionären Proletariats und blieb es bis zum Sturze des Schandgefeßes, wenn auch unter verändertem Namen und mit wechselnder Aus­

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Der Ausstand dauert unvermindert fort. Die Kapitalistenblätter wiffen nichts Befferes zu tun, als über Beschränkung der Arbeitsa freiheit zu schwindeln. Die Gewalttätigkeiten der bewaffneten Macht und der Catlon- Banden hält man natürlich für lobenswerte Helden­taten, fie dienen ja dem Kapitalsinteresse. Um die Streifenden zustattung. desorganisteren hat man den Syndikatssekretär Rogier und sechs andere Führer verhaftet unter dem fadenscheinigen Vorwand, die Verhafteten hätten die Gendarmerie beleidigt. Das geht ja bei­nahe über preußisch- russische   Praxis. In Lens und Umgegend wurden in den letzten Tagen zahlreiche Bersammlungen abgehalten, in denen die Streifenden Resolutionen zugunsten einer Fortdauer des Ausstandes annahmen. In Alais erwartet man für Mittwoch ernste De monstrationen, weshalb die Behörden umfassende Gewaltmaßnahmen organisiert haben. In Charleroi   tagte eine Konferenz der Delegierten der Gruben arbeiter des Beckens von Charleroi  . Es wurde beschlossen, ein Referendum der Streiffrage zu organisieren. In diesem Referendum soll beschlossen werden, ob der Ausstand verfügt werden soll, falls die Grubenbefizer die geforderte Lohnaufbefferung von 15 Proz. ab­lehnen würden.

Aus der Partei. Genoffin Luxemburg   über die Gewerkschaften.

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eine

Der Präfident des Kongresses war Genoffe Hartleh, der die Verhandlungen mit einer versöhnenden und die ganze sozialistische Er beklagte die hein bote" mit der Ginzelschen Druckerei in den Besitz der der die Sozialisten trennenden Punkte, wo es doch doch das ernste und heinbote" Bersplitterung der sozialistischen   Kräfte, das fortgesette Diskutieren Am 14. April 1881 ging das demokratische Wochenblatt, Der Bewegung ins Auge fassenden Rede einleitete. Parteigenossen H. Hambrecht und Adolf Ged in Offenburg  über und es trat der dreimal wöchentlich erscheinende Bolls erste Bestreben aller Genossen fein müßte, die Kräfte zusammen­freund" mit einem Abonnentenstand von 500 ins Leben. zufaffen und eine große Presse zu fchaffen. Die Notwendigkeit einer Geds am 1. Juni 1882 steuerte der Kurs des Blattes vorsichtig nicht im richtigen Sinne erklärt werden konnte Nur wenige konnten Seit dem Uebergang des Berlages in den Alleinbesitz Adolf fozialistischen Presse zeigte sich besonders bei der Ernennung von John Burns zum Minister, deren Bedeutung den Arbeitermassen immer weiter nach links. Die Folge war Verfolgung durch Bolizei voraussehen, daß John Burns, der Revolutionär bon 1885-87, und Justiz und allmählicher Verlust der bürgerlichen Leser, die aber ersetzt wurden durch die zunehmende Unterstützung der Kabinettsminister einer liberalen Regierung sein werde und ihm Arbeiterschaft. Die badische Regierung öffnete damals dem Bismard gegenüber eine Arbeiterfraktion sich befinden werde, die zur Oppo­schen Ausnahmegesetz- Terrorismus die Grenzen des liberalen" fition gegen diefe Regierung verpflichtet sei. Er der Redner­Musterstaates. Eine wilde Jagd gegen den Vollsfreund" hub an. glaube, daß die neue Arbeiterpartei sich offen der sozialistischen   Be­Die Prozeffe, die sich gegen die Verantwortlichen vor den Gewegung anfchließen werde. Troy dieser versöhnenden Einleitungsrede wurden die Anträge gerichten abspielten, waren von großer Bahl, fofteten enormes auf Wiederanschluß an die neue Arbeiterpartei abgelehnt. Zu diesem Geld und forderten viel Tage Gefängnis- Unfreiheit. Durch vera Punkte lagen Anträge vor, die folgendermaßen lauteten: torische Unterdrückungen einzelner Nummern, berbunden mit lächer lichen Konfiskationen der einzelnen Exemplare bei Abonnenten sollten die Leser furchtsam gemacht werden.

Wie ich heute aus dem Vorwärts" ersehe, behauptet die Zeit­schrift für Graveure und Biseleure", Beugen von Fleisch und Bein dafür zu haben, daß Genoffin Luxemburg in einer Berliner   Ver­sammlung davon gefafelt" habe, die Gewerkschaften feien ein llebel". Der Vorwärts" meint, diese Anklage dürfe nicht als er­wiesen gelten, so lange Genoffin Luxemburg   sich nicht selbst darüber äußern fonnte. Ich lenne aber unsere Genoffin gut genug, um be­haupten zu können, daß die Zeugen der Beitschrift für Graveure und Biseleure" vielleicht über Fleisch und Bein, auf keinen Fall aber über Sirn verfügen, sonst tönnten fie eine derartige Aeußerung nicht bezeugen, die die Genoffin Luxemburg   auf keinen Fall getan hat und tun tonnte.

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genommen:

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Diefer 26. Rongreß der G. d. F. sympathisiert in herzlicher Weise mit dem selbständigen Vorgehen der neuen Arbeiterpartei und ist bereit, sich ihr anzuschließen, sobald ihre Organisationen und Abgeordneten sich öffentlich für den Sozialismus erklären und ein Abgeordneten sich öffentlich für den Sozialismus erklären und ein in diesem Sinne gehaltenes Programm annehmen". in diesem Sinne gehaltenes Programm annehmen".

der Arbeiterpartei anzuschließen." Der Kongreß ist der Ansicht, daß die Zeit gekommen set, fich Der Antrag wurde mit 55 gegen 29 Stimmen abgelehnt und Am berüchtigten Faschingswahltag des Jahres 1887 führten die Handlanger des Sozialistengefeges den schärfsten Streich. an deffen Stelle der folgende von Hyndman begründete Antrag an­Volksbote" und" Rheinbote" wurden verboten. Sofort gab Genosse Ged die unpolitische Barlaments und Gerichtszeitung" heraus, die schon bei der 4. Nummer unterdrückt wurde. Ihr folgte bas Anzeigenblatt" Offenburger Nachrichten" im Duodez format von 18X26 Bentimeter. Ende 1888 batte sich das Drgan wieder langsam zu einer stattlichen Zeitung ausgewachsen und befam den Titel: Südwestdeutsches Boltsblatt( Offenburger Nach­richten). Als solches erschien es mit tertlichen Aenderungen für Elsaß Lothringen  , für die Residenz Karlsruhe   und fürs übrige Badenerland; es verschaffte fich von Mannheim   aus auch Eingang in die fröhliche Pfalz.

Für diesen Antrag stimmten 52, gegen 18.

Der Antrag auf Verschmelzung mit der sozialistischen   Unab hängigen Arbeiterpartei wurde mit 48 gegen 43 Stimmen abgelehnt. nur deshalb erfolgte, weil die Unabhängige Arbeiterpartei fich noch über es soll ausdrücklich hervorgehoben werden, daß die Ablehnung Nach dem Sturze des Schmachgefeßes, als der bisherige nicht entschließen konnte, der Verschmelzung zuzustimmen. Prin Die legte Aufforderung, die fte aus der Freiheit an mich Redakteur Adolf Ged noch eine lange strafgesetzliche Rechnung im aipielle Unterschiede und Fragen kommen hierbei nicht in Betracht. richtete, ging babin, ich folle für ein polnisches Barteiorgan einen Gefängnis zu erledigen hatte, übernahm Genoffe Otto Bielowsti Die Mitglieder beider fozialistischen Organisationen gehen schon feit einigen Jahren bei Wahlen und Demonftrationen freund­Artikel schreiben( was ich auch tat), der die jetzt so wichtige Drgani( jest in Frankfurt   a. M.) die redaktionelle Leitung und holte sich schaftlich zusammen. Der Zusammenschluß ist nur eine Formalität, manche Freiheitsstrafe. fierung von Gewerkschaften in Rußland   fördern solle. Diese Am 1. Oftober 1890 trat ber alte Titel Boltsfreund" wieder die früher oder später ohne jede Schwierigkeit vollzogen werden Frage war es, die sie in letzter Beit vornehmlich beschäftigte. in fein Recht. Nach langwierigen Kämpfen auf den badischen und wird. Die Zweiteilung ist nur eine oberflächliche und hat jezt keine 1901 in einem Artikel der Neuen Beit"( XIX, 2, 6. 711) aussprach. Offenburg   nach Karlsruhe   und leberführung in das Barteieigentum Thorne, mur besont die G. D. F. nachdrücklicher die Notwendigkeit Für Deutschland   aber hegte sie stets die Ueberzeugung, die fie deutschen   Parteitagen tvegen Verlegung des Voltsfreundes" von schädlichen Folgen mehr. In der Schulpolitik deckt sich die S. D. F. mit der Vorlage von daß das bis jetzt bestehende Verhältnis zwischen Partei und Gewert wurde am 1. April 1898 das Berlagsrecht an die Partei abgetreten, Thorne, nur besont die S. D. F. nachdrücklicher die Notwendigkeit der Erhaltung der Schulkinder aus öffentlichen Mitteln. schaft nach beiden Richtungen hin, sowohl was ihre äußere Selb  - am 1. April 1899 wurde der Druck des Blattes in Karlsruhe   hergestellt. Die Redaktion übernahmen die Genossen Fendrich und Kolb. ständigkeit und Arbeitstellung, als was ihre Nebeneinanderstellung erstere ift inzwischen wieder ausgeschieden. Seit dem vorigen Jahre und Gleichberechtigung betrifft, unbedingt im 3ntereffe erscheint der, Bollsfreund in der eigenen Karlsruher   Partei­Ses Alaffentampfes im ganzen aufrecht erhalten bruckerei. werden muß.

Es ist nicht die Genoffin Luxemburg  , die dieses Verhältnis untergräbt, fondern es find jene Gewerkschaftsbeamten und Gewert schaftsredakteure, die fich den Reghäuser zum Vorbild auserkoren haben. Der bornierte Haß diefer Elemente gegen jede Form der Arbeiterbewegung, die fich ein höheres Biel fegt, als fünf Pfennig mehr Stundenlohn, ist allerdings ein lebel".

Der Kampf gegen jenes Uebel ist durchaus nichts Neues, er hat ftets eine wichtige Aufgabe der internationalen Sozialdemokratie gebildet, seit den Tagen, wo englische Gewerkschaftsbeamte fich mit den Anarchisten aller Länder gegen Karl Marg verschworen, um die Internationale

zu ruinieren.

Der

Der Boltsfreund" hat zu seinem Jubiläum eine Gebent nummer herausgegeben, die in einer Auflage von 25 000 und im Umfange von 16 Seiten ins Land ging. Die Geschichte des Volts. freund", die Geschichte der kämpfenden Sozialdemokratie Badens spiegelt sich in ihr wieder.

Grreichte bliden. Es wird ihnen ein Anfporn sein zum mutigen Mit Genugtuung fönnen heute die Badischen   Genossen auf das Weiterstreben. Glückauf dazu!

Genoffin Zetkins Augenleiden ist durch erfolgreiche Operationen behoben, die Herr Professor Dr. Königshöfer in der Charlottenheil­anstalt Stuttgart   ausführte. Diefe erfreuliche Nachricht bringt die Schwäb. Tagwacht." Genoffin Bettin bedarf indeß noch längere Zeit großer Schonung und fann ihre Tätigkeit noch nicht in dem früheren Umfange aufnehmen.

Neu in unserer Bewegung, ja geradezu unerhört ist es aber, wenn Kampfgenoffen gegen einen Vorfämpfer des proletarischen Barteipreffe. In Nr. 82 des Vorwärts" nimmt der Verlag der Atlaffenkampfes nicht nur ebenso finnlose wie leichtfertige Ber- Bergischen Arbeiterſtimme" zu der Kündigung der Redakteure das dächtigungen schleudern, sondern auch dazu gerade jenen Zeitpunkt Wort und behauptet, die Ursache läge nicht in den Streitigkeiten für den gelegenften erachten, wo die Henter aller Freiheit diesen zwischen Lolalgewerkschaften und Zentralverbänden sondern darin, daß Vorkämpfer wegen feiner unermüdlichen Arbeit im Dienste des Pro- wir einer Auseinandersetzung zwischen uns und dem Genossenschafts­Ietariats gefeffelt und wehrlos gemacht haben. Selbst unter unseren vorstand aus dem Wege gehen wollten. Wir halten unsere Dar bürgerlichen Gegnern vermieden es wenigstens die anständigerenstellung bollinhaltlich aufrecht; die Streitigkeiten zwischen ben allerdings find das nicht biele jegt die Genoffin Luremburg an- Gewerkschaften, bie noch heute fortdauern, fibertrugen fich auf das zugreifen. Es sind die infamsten und schamlosesten Breßsöldner des politische Leben und schufen uns so zahlreiche Widersacher, daß wir trop des Schutzes der Preßkommission nicht so zu arbeiten ber Kapitalismus   und Junkertums, mit denen bei diesem würdigen mochten, wie wir wollten. Die Sigungen des Genossenschafts- Bor Geschäft ein gewerkschaftliches Drgan Hand in Hand geht. standes haben wir seit Jahr und Tag nicht besucht und was man dort als peinliche Angelegenheiten" behandeln wollte, war uns gleichgültig. Bemerken wollen wir noch, daß wir schon mehreremale unsere Demission angeboten haben. Die Redakteure der Bergischen Arbeiterstimme". Solingen  .

R. Kautsky.

Wir haben schon in unserer ersten Polemi! gegen die Zeitschrift f. G. u. 3." gefagt, daß wir überzeugt sind, fie werde den Beweis nicht führen können, da Genoffin Luxemburg solchen Unsinn nicht geredet haben fönne. Wir gründeten unsere Behauptung, wie Ge nosse Rautsty, auf das, was wir von der politischen Betätigung der Genoffin Luxemburg wissen, was wir daraus wissen über die hohe Bedeutung, die sie den Gewerkschaften beimißt. Uebrigens ist nach jener Bersammlung ein ausführlicher Bericht über das Referat der Genoffin Luxemburg erschienen. Wenn die Beugen der 8. f. G. u. 8." Fleisch und Bein haben, weshalb find fie damals, wo" Genoffin Luremburg noch hier war, nicht sofort aufgetreten? Wir wieder­holen, die 3. f. G. u. 8." hat unverantwortlich leichtfertig ge­handelt, als fie unsinniges Gerede weiter verbreitete.

11. Rongreß der fozialdemokratischen Bartei Dänemarks   statt. Er. Der dänische Parteitag. 8u Ostern fand in Kopenhagen   der fchienen waren 225 Delegierte und 46 Mitglieder des Hauptvorstandes des Sozialdemokratischen Verbandes. Im ganzen waren 148 Ab­teilungen des Verbandes vertreten, die zusammen 29 651 Mitglieder zählen.

Der Parteivorfizende B. Knudsen berichtete über die Tätigkeit der Partei in ben seit dem vorigen Kongreß verflossenen brei Jahren, abgegeben wurden und die Zahl der Vertreter im Folkething von 14 auf 16 Er wies auf die Erfolge der letzten Follethingswahl hin, bei der 55 479 Stimmen für die sozialdemokratischen Kandidaten in 55 Wahlkreisen stieg. Sodann schilderte er ausführlich die Tätigkeit der Fraktion und befonders den Kampf gegen bas reaktionäre Treiben der liberalen" Regierungspartei und ihrer Minister. Schließlich er­wähnte er die Erfolge bei den letzten Gemeinderatswahlen, die der Bartei in 50 Gemeinden 155 Vertreter gaben, wogegen bei den vorigen Wahlen in nur 25 Gemeinden 56 Vertreter der Sozial demokratie gewählt wurden. In der Debatte über den Bericht wurde von einigen Delegierten Kritik an der Tätigkeit der Fraktion geübt. Unter anderem wurde bemängelt, daß fie für den Wieder­und Landething, sowie dem höchsten Gericht ein heim bieten, aber auch aufbau des Schloffes Kristiansborg, das bekanntlich dem Folfething Repräsentationsräume für den König enthalten soll, gestimmt hatte. Der Fraktion Mißbilligung wegen ihrer Haltung in dieser Angelegen­beit auszusprechen, wurde jedoch mit 200 gegen 25 Stimmen ab­gelehnt. Der ganze Tätigkeitsbericht wurde dann mit 250 gegen 4 Stimmen gutgeheißen.

der Partei zu den bevorstehenden Follethingswahlen, wandten fich Bei dem wichtigsten Punkt der Tagesordnung: die Stellung einige Redner gegen jedes Wahlbündnis mit den Radikalen. Gs wurde jedoch mit 214 gegen 49 Stimmen eine von den Genossen Borgbjerg und Harald Jensen vorgeschlagene Resolution angenommen, durch bie den Parteigenoffen in solchen Wahlkreisen, wo es nicht zweckmäßig erscheint, eigene Kandidaten aufzustellen, empfohlen wird, den radikalsten Kandidaten gegen den mehr fonfervativen zu unter­stützen; unbedingte Voraussetzung ist jedoch, daß diese Kandidaten geloben, für das allgemeine gleiche Wahlrecht auf Grund der durch die Verfaffung gegebenen Mittel wirken zu wollen. Ferner werden in der Resolution 62 Wahlkreise( von im ganzen 114) angeführt, in denen eigene Kandidaten der Sozialdemokratie aufgestellt werden follen.­

demokratischen Arbeiterpartei Norwegens   wurde am Karfreitag mit Der norwegische Parteitag. Die Landesversammlung der sozial­einer Ansprache des Parteivorsitzenden   Hornfaub zu Kristiania   er öffnet. Redakteur Lindblad, einer der vier anwesenden Vertreter der schwedischen Sozialdemokratie, überbrachte die Grüße dieser

Bom belgischen Parteitage. Aus Brüssel melbet bas Bureau Serold bom 16. April: Gestern trat hier der nationale Arbeiter 451 Delegierte taren erschienen. Ueber die fongreß zufammen. parlamentarische Tätigkeit der sozialistischen   Abgeordneten tam es zu einer heftigen Debatte, in Berfolg deren awei Resolutionen ange nommen wurden, deren eine verlangt, daß in den fozialistischen Blättern bei wichtigen Parlamentsabstimmungen die Liste über den Namensaufruf veröffentlicht werde; eine zweite Resolution verlangt daß über die Anwesenheit der sozialistischen   Abgeordneten bei Die Einigung der polnisch- sozialistischen Partei Deutschlands   mit wichtigen Ausschußfizungen des Parlaments Kontrolle geführt werde. der deutschen   Sozialdemokratie ist endlich auf dem polnisch- Der Fall Briand". Paris  , 15. April( Eigener Bericht). Die Bruderpartei. Frau Professor Tiraspolsti aus Rußland   sprach über fozialistischen Parteitage erfolgt, der während der Loire  - Föderation hatte es abgelehnt, Briand   einen Kandidaten der die Kämpfe der ruffischen Arbeiterschaft. Der Parteitag nahm eine Ditertage in atto wis stattfand. Die Einigung, der durch Ver- Bartei entgegenzustellen und hatte überdies einen höchst zweideutigen vom Storthingsmann Eriffen vorgeschlagene Resolution an, in der handlungen mit dem Borstand der deutschen   Sozialdemokratie Beschluß gefaßt, der dem Unterrichtsminister sozusagen einen Bartei den ruffischen Arbeitern die wärmste Sympathie fundgetan und die erfolgreich vorgearbeitet worden war, war der Hauptgegenstand der urlaub zubilligte. Die Administrativkommission der Partei erinnert Hoffnung ausgesprochen wird, daß ihr Freiheitskampf bald bon Berhandlungen. Die Einigung wurde vollzogen durch die Annahme nun die Genoffen des Loire  - Departements an den Beschluß des Erfolg getrönt werden möge. Anwesend waren 211 Delegierte, einer Resolution, deren wesentlichster Inhalt lautet: Nationalrats, daß sich ein Sozialist schon durch seine Teilnahme an außerdem die Mitglieder des Hauptvorstandes und die vier schwedischen Die polnischen Sozialdemokraten Deutschlands   ftellen eine einer bürgerlichen Regierung, ja jogar durch seine bloße Verhandlung Bertreter, im ganzen 228 Teilnehmer. felbständige Organisation dar, welche den Zwed hat, die darüber außerhalb der Partei stelle und erklärt, die Sektionen, die Agitation unter der polnischen Bevölkerung Deutschlands   zu dieser Entscheidung Troz bieten, in der nächsten Versammlung des betreiben. Die polnische Drganisation ist ein Bestandteil der Rationalrats zur Berantwortung zu ziehen. allgemeinen deutschen   Bartei. Sie erkennt bollständig deren Bartei­programm an sowie deren Parteiinstanzen, also den deutschen   Der 26. Rongreß der Sozialdemokratischen Föderation. Parteitag als die höchste Parteiinstanz. Die in polnischer Sprache London  , 15. April. erscheinenden Schriften unterliegen der Kontrolle des Vorstandes Die Sozialdemokratische Föderation( S. D.&.) hielt in den und des Parteitages der polnischen Organisation. Die Gazeta letzten drei Tagen in Bradford ihren 26. Jahreskongreß ab. Er tvar Am Robotnicza" ist das offizielle Drgan aller polnischen Genossen des von 90 Delegierten besucht, die 150 8weigvereine bertraten. Deutschen Reiches. Zur Kontrolle wird eine Breßkommission ge- Vorabend der Kongreßeröffnung fand eine öffentliche Bolts­wählt, in die der deutsche Vorstand ein Mitglied entfendet. Die versammlung statt, die stark besucht war. Genosse Hyndman   war Kandidaten für den Westen werden in Konferenzen der Genoffen der Hauptrebner, der unter anderem folgendes fagte: Im Unter­aus dem Wahlkreise ernannt, eventuell hat sich der polnische Vor- haufe gibt es gegenwärtig etwa zehn aufrichtige Sozialisten, Am zweiten Ostertage wurde im Berliner   Gewerkschaftshause stand mit dem deutschen   ins Einvernehmen zu sehen, um eine die mehr wert sind als alle übrigen zusammengenommen. der erste Kongreß für alle im Handelsgewerbe beschäftigten Hülfs­Einigung zu erzielen. Die Beweisführungen der Minister find an diese arbeiter eröffnet. Erschienen waren 117 Delegierte aus 80 Orten Die preußische Polizeiherrlichkeit wurde illustriert durch eine zehn unserer Genoffen gerichtet. Die Regierung weiß, daß Deutschlands  , die außer dem Zentralverband der Handels- und Verfügung des Oppelner Regierungspräsidenten, wonach Ausländer die Macht und die Zukunft dem Sozialismus gehören. Der Begriff Transportarbeiter auch eine Reihe der bedeutenderen Lokalvereine

Die eigentlichen Verhandlungen begannen mit der Beratung über Vorschläge zur Abänderung einiger Punkte des Parteiprogramms. Mit 160 gegen 85 Stimmen wurde beschlossen, den Bunft: AII­gemeine Boltsbewaffnung" au ftreichen und dafür zu fegen: Abschaffung des Militarismus. Errich. tung internationaler Schiedsgerichte".

Allgemeiner Handelshälfsarbeiter- Kongreß.

Berlin  , 16. April.

Erster Berhandlungstag.