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Nr. 89.

23. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Der Kongreß der Freien Vereinigung deutscher

Gewerkschaften.

Die Mandatsprüfurg ergab, daß 66 Delegierte von 19 Berufen anwesend waren. Das Mandat des Vertreters der Barbiere, Friseure und Berückenmacher wurde nicht anerkannt, weil diese Organisation nicht der Freien Vereinigung angeschlossen ist, doch wurde gegen die Anwesenheit des Vertreters nichts eingewandt. Bon der Geschäfts­tommission waren sämtliche Mitglieder anwesend.

Der Geschäfts- und Rechenschaftsbericht über die seit dem vorigen Rongreß verfloffene Zeit, vom 1. September 1903 bis zum 31. De zember 1905, liegt in einer 34 Seiten starten Broschüre gedruckt vor. Zu dem

Geschäftsbericht

Die der Vereinigung angeschlossenen Gewerkschaften hielten für ihre Berufe 19 Konferenzen ab.

Nach dem Geschäftsbericht von 1903 waren der Freien Vereini gung 28 Organisationen angeschlossen, die 14 263 Mitglieder und 128 340,42 M. Sassenbestond hatten; seitdem ist die Bahl der Organi­fationen zwar auf 22 nzit 13 140 Mitgliedern zurückgegangen, ihr Raffenbestand jedoch auf 211 464,39 M. gestiegen.

Mittwoch, 18. April 1906.

Bon fremdländischen Bruderverbänden wurden delegiert: van Benedere Brüssel, Wermuth Bern, Jönson- open­Offenbach.

8. Generalversammlung des Zentralverbandes der hagen  , Pauls. Wien  ; vom Bortefeuillerverband Weinfchild. Maschiniften und Heizer.

Mannheim  , 16. April.

W

Nach den Begrüßungsansprachen wird in die Tagesordnung Gestern vormittag begannen die Verhandlungen des siebenten eingetreten und gibt den Bericht des Borstandes Blum Berlin  Kongresses der Freien Vereinigung deutscher Gewerkschaften, nachdem An den beiden Osterfeiertagen hielt der Zentralverband der als Verbandssekretär. Es gereicht ihm zur Freude, konstatieren am Tage vorher eine( Eröffnungsfeier stattgefunden hatte, an der Maschinisten und Heizer im Lokale" Zum Karl Theodor  " dahier lung in Kaffel berdoppelt habe. Die dort getroffenen Einrichtungen zu können, daß der Verband fich feit der letzten Generalversamm eine außerordentlich grofse Bahl von Gästen teilnahm, so daß die seine 8. Generalversammlung ab. Es waren 65 Delegierte ers Näume des Moabiter Gesellschaftshauses, wo der Kongreß tagt, über- schienen. Nach dem Rechenschaftsberichte des Vorstandes und des hätten sich also bewährt und es hieße, diefelben weiter auszubauen. füllt waren. Ausschusses waren bei Abschluß des Geschäftsjahres 1904 171 Bahl- Wegen Einzelheiten verweise er auf den Rechenschaftsbericht, der Begrüßungsschreiben waren vom Genoffen Dr. Friedeberg stellen mit 8650 Mitgliedern vorhanden, am Schluſſe des Jahres fei, jedoch auch bereits in der vorliegenden Form Anerkennung später zu brauchbarem Agitationsmaterial noch mehr auszubauen aus Antona sowie von Ban Ertel, dem Vorsitzenden des nieder- 1905 196 3ahlstellen mit 11 383 Mitgliedern. Zur Erledigung ländischen nationalen Arbeitersekretariats, eingegangen. Beide be- der Geschäfte waren 13 Vorstandsfizungen erforderlich. gefunden habe. Während der Verband 1903 in 63 Zahlstellen etwa dauerten, an dem Kongi nicht teilnehmen zu fönnen. Der Vorsitzende des Verbandes, Kirschnid- Berlin, be- 3600 Mitglieder zählte, wären heute in 84 Bahlstellen zirka 6400 richtet über die seitherigen Versuche nach einer Einigung mit dem Mitglieder zu verzeichnen. Unter den Filialen gäbe es manche sächsischen Verbande, die trotz aller weitgehenden Propositionen von Eintagsfliegen, da sie als Produkte eines Augenblidsimpulses mit feiten des Zentralverbandes fehlgeschlagen seien. In der Debatte einer verlorenen Lohnbewegung wieder verschwänden, doch sei gegen gelangte allgemein zum Ausdruck, daß der Vorstand in seinem Ent- früher eine erhebliche Stabiltät zu konstatieren. Es wird Auf­gegenkommen schon zu weit gegangen sei. Gegenüber dem säch- gabe der Generalversammlung sein, durch Anstellung befoldeter fischen Verbande, der sich zu einer reinen Streitbrecherorganisation Agitationsleiter dafür zu sorgen, daß mehr unabhängige Sträfte die herausgebildet habe, könne der Kampf bis zur Vernichtung desselben Agitation einheitlicher als bisher gestalten. Unsere Gegner, die die einzige Losung sein. Ungricht- Ludwigshafen erstattete den Be- Unternehmer, treiben uns dazu, alles zu tun, was der Stärkung richt über die Tätigkeit des Ausschusses. Im ganzen sind 87 Briefe unserer Position dienlich ist. In den letzten drei Jahren habe die eingelaufen, 80 sind hinausgegangen. Ausgeschlossen wurden Verbesserung der Lohn- und Arbeitsbedingungen im Sattler­7 Mitglieder. gewerbe eine größere Rolle gespielt, als alle 14 Jahre vordem zu­gab der Vorsitzende der Geschäftskommission, Rater, einige tabeln die ablehnende Haltung des Zentralvorstandes gegenüber dem gangen und wurden die dafür nötigen Opfer gerne gebracht. Holz und Insel Berlin   fotvie Schlichting- Stiel fammengenommen. Auch die Tarifbewegung ist vorwärts ge­mündliche Erläuterungen und Ergänzungen. In der Zusammen- Antrage Berlin   auf Bewilligung von 2000 m. für die russischen Redner hofft, daß auch dieses Jahr die Lohntämpfe eine ähnliche setzung der Stommiſſion find bald nach dem vorigen Kongreß ber- Freiheitskämpfer. Der Rechenschaftsbericht für das Jahr 1904 Rolle spielen werden, wie in der Berichtszeit. Der Zuzug zur schiedene Veränderunger: eingetreten, nachdem es sich herausgestellt weist auf in Einnahme 79 935,90 W., in Ausgabe 60 622,41 M., Organisation wächst ständig, wenngleich die früher geradezu unge­hatte, daß einige der gewählten Mitglieder ihre Pflichten nicht hinreichend jener für das Jahr 1905 113 015,12 beziv. 100 545,70 M. heuerliche Fluktuation sich auch heute noch störend bemerkbar mache. erfüllten. Seit Ende Februar besteht nun die Geschäftskommission aus folgenden Berjones: Nater, Vorsitzender und Redakteur; mangelhafte Eingehen der Beiträge. Seitens des Nassierers Klein tourde Melage geführt über das offentlich werde auch die Regelung internationaler Fragen Das Verbandsorgan hatte fünftig zufriedenstellender sein. Bezüglich des Gegenseitigkeits­Kleinlein, Expedient und Staffierer; Schonheim, Saffner 1904 eine Einnahme von 20 632,83 m., eine Ausgabe von verhältnisses mit den Tapezierern fei entsprechend den Intentionen und Hürtler Beisiger; Theodor Fischer   und Gehl Revisoren 20 175,27 M., 1905 24 652,32 bez. 24 314,20 M. des Kaffeler Verbandstages ehrlich versucht worden, ein zufrieden­und Beschwerdekommission. In dem Bericht werden dann die im Verbandsvorsitzender Kirschnid begründete in eingehender stellendes Berhältnis zu erzielen, doch ließe der Erfolg recht sehr Jahre 1903 vom sozialdemokratischen Parteivorstand angebahnten Weise den Antrag des Verbandsvorstandes, den Verbandsbeitrag zu wünschen übrig. Doch müsse er erklären, daß man Einigungsverhandlungen zwischen dem Berliner   Gewerkschaftskartell von 20 auf 30 Pf. pro Woche und Mitglied zu erhöhen. Es sei jeht nicht mehr so sehr wie früher auf gemeinfames und der Berliner   Gewechſchaftskommission geschildert, die bekanntlich endlich an der Zeit, daß der Verband aus seiner mehr unterstüßenden Busammenarbeiten angewiesen sei. Es fue ihm leid, daß kein Ber­ergebnislos verlaufen ind. Weiter wird des im Juli 1904 ver- zur aggressiven Tätigkeit übergebe, zur Erringung besserer Lohn- treter der Tapeziererorganisation zugegen sei, denn er müsse es storbenen Genossen Gustav Keßler gedacht. Dazu wird bemerkt, und Arbeitsbedingungen. Hierzu lagen eine ganze Reihe von An- aussprechen, daß er seinerseits ein Gegenseitigkeitsverhältnis für daß die Hoffnungen, die von Widersachern an das Ableben Keplers trägen vor, die eine lange Debatte hervorriefen, wovon wohl die zwedlos halte, welches nur von einer Seite beachtet würde. Das geknüpft wurden, sich nicht erfüllt haben, indem feinerlei Störung Hälfte Zeit für Geschäftsordnungsmeldungen in Anspruch genommen Busammenarbeiten des Zentralvorstandes mit der Berliner   Mit­in der Leitung und Entwicklung der Organisation eintrat. wurde. Es wurde schließlich der Antrag des Zentralvorstandes an- gliedschaft sei ein gutes und auch die Geschäfte der Hauptverwaltung Die Geschäftskommission war mit Arbeit überlastet. Dennoch genommen, den Beitrag für die Zentraltasse auf 30 Pf., für die wären sehr gut geregelt, so daß Alagen bezüglich des Verkehrs_mit hat sie ein gut Teil Agidation geleistet; Mitglieder der Kommission Lokaltasse auf 10 Bf. festzusehen und besser fituierten Lokaltassen zu derselben taum zu erwarten ständen. Tatsächlich müffe gegen früher traten im Laufe der Berichtsperiode in nicht weniger als 60 Ver- überlassen, einen höheren Beitrag zu erheben. Zur Prüfung des ein Fortschritt in bezug auf Pünktlichkeit fonstatiert werden und ſammlungen an verschiedenen Orten Deutschlands   als Referenten weiteren Antrages des Zentralvorstandes: Anstellung von vier be- es gereiche ihm zur besonderen Genugtuung, wenn man auch in auf. Die Kosten dieser Agitation beliefen sich auf 3660,62 M.; foldeten Gauleitern( für Rheinland- Westfalen  , Provinz und König- bezug auf die Finanzverhältnisse diesen Fortschritt anerkenne. In dazu kamen 1159 M. für Flugblätter und 449,80 m. für die Bereich Sachsen  , Posen und eines Agitationsleiters für die Binnen- Kassel habe man mit einem Bestande von 8000 M. gerechnet, Heute schidung des internationalen Kongresses in Amsterdam  . schiffahrt), der mit der Beitragserhöhung zur Debatte stand, wurde sei trob der gewaltig gestiegenen Ausgaben ein solcher von über schließlich eine, fiebengliedrige Kommission gewählt. 74 000 m. vorhanden. Dazu kämen noch 28 000 m. in den Lokal­Eine lange Debatte, die fich bis zum Schlusse des ersten Ver- fonds, worüber aber natürlich dem Hauptvorstande kein Berfügungs­handlungstages abends 10 Uhr ausdehnte, knüpfte sich an den recht zustände. Nun müßte man ja damit rechnen, daß in Zukunft Bericht der Redaktion und der Zeitschriftverwaltung über die Aus- noch größere Mittel als bisher flüssig gemacht würden, da auch gestaltung des Verbandsorgans, namentlich über die Zweckmäßigkeit die Kämpfe zahlreicher würden und wir den Unternehmern erfolg der technischen Beilage. Der Antrag Hamburg   auf Fortfall der- reich entgegentreten wollen. Die Einführung des Unterstüßungs­felben, um Raum zu getvinnen für Artikel sozialpolitischen Inhalts, wesens sei für den Verband von größtem Erfolge gewefen und er Für Streits und Lohnbewegungen wurden, nach den Angaben, fiel schließlich mit 41 gegen 29 Stimmen. hoffe, daß auch die Kollegen, welche in Raffel noch Gegner desselben die bon 15 Drganisationen eingegangen find, 196 688,53 M. aus Trotz des späten Schlusses am ersten Verhandlungstage mußten waren, sich inzwischen anders besonnen haben. Er darf ruhig gegeben. Eine Tabelle über den Verlauf der Streits und Lohn- die Kongreßteilnehmer schon anderen Tags 7 Uhr früh wieder aus fagen, daß er sein Möglichstes im Interesse des Verbandes getan bewegungen ergibt, daß 2 mit vollem Erfolg endeten, 27 mit Ber  - den Federn zur Teilnahme an der von den Zahlstellen Mannheim   und hoffe auch auf die Anerkennung der Generalversammlung, daß gleich und 24 waren erfolglos. Tarifverträge wurden in 25 Fällen und Ludwigshafen   arrangierten Hafenfahrt. Sämtliche Teil der Zentralvorstand im allgemeinen zur Zufriedenheit der Mit­abgeschlossen. Hierzu wird bemerkt, daß der größte Teil dieser nehmer, namentlich jene aus dem Binnenlande, äußerten sich in glieder gearbeitet habe.( Bravo  !) Zarifabschlüsse darauf zurüdzuführen ist, daß an den betreffenden hochbefriedigender Weise. In der Nachmittagsfibung erstattete zunächst R. Sadel. Drten Zentralverbände bestehen, deren Streben auf solche Verträge Um 10 Uhr wurden die Verhandlungen wieder aufgenommen. bush Berlin   als Borfißender des Ausschusses Bericht. Der Aus­gerichtet ist, wodurch sich die Lokalorganisationen, um den Ziemlich glatt verliefen die Beratungen über die Abänderung des schuß betrachte sich lediglich als eine fontrollierende Körperschaft Einfluß auf die Lohn- und Arbeitsbedingungen nicht einzubüßen, Berbandsstatuts. Als einschneidende Aenderung ist hervorzuheben, und seine Verlegung von Berlin  , die früher beantragt, aber ab­genötigt faben, sich an den Verträgen zu beteiligen. daß anstelle der Arbeitslosen die Erwerbslosen unterstüßung gelehnt wäre, würde auch keineswegs im Verbandsintereffe liegen. Der Kaffenbericht der Geschäftskommission schließt mit der tritt, also auch Mitglieder in Krankheitsfällen Unterstüßung er- Busammen mit dem Vorstande hätten sie ohne Mandat oder Er­Einnahmesumme bon 107 971 02. und der Ausgabesumme von halten. Außer diesem wurde ein Antrag Leipzig   angenommen, wo mächtigung für Rheinland- Westfalen   einen befoldeten Gauleiter an­101 148,04., fo daß der Bestand am 31. Dezember 1905 6822,96 nach Personen, welche aus einer anderen Organisation, gleichbiel gestellt, da dies eben im Interesse des Verbandes gelegen habe. Mart betrug. Für Streits wurden 16 438 m. ausgegeben. Die welcher Richtung, übertreten, ohne weiteres als unterstüßungs- Darüber werde die Generalversammlung zu befinden haben, zu­Ausgaben für die Bresse   beliefen sich auf 63 879,13 m., benen berechtigte Mitglieder gelten, sofern die Zugehörigkeit zur früheren gleich aber auch die weitere Anstellung befoldeter Gauleiter be 67 300,08 m. Einnahmen gegenüberstehen. Organisation die im Verbandsstatut vorgeschriebene Karenzzeit er- schließen müssen. Auch ein weiterer Hauptbeamter muß infolge des Für die streifenden und ausgesperrten Weber in Crimmitschau   reicht. In außerordentlichen Fällen erhält der Vorstand das Recht, rapiden Steigens der Mitgliederzahl angestellt werden. Der Aus­gingen bei der Geschäftskommission 1983,40 m., für die streifenden von seiner Stellung abzuweichen. Weiter erhält der Verbandsvorschuß dente sich die Sache so, daß fünftighin der erste Vorsitzende Bergarbeiter 1762,40 M. ein. Die Gelber wurden sämtlich ihrer stand die Berechtigung, in besonderen Fällen bei Streits die Unter- zugleich Rebatteur der Fachzeitung sei, während ein befoldeter Bestimmung gemäß abgeliefert. tüßung Unorganisierter sowie nicht vollberechtigter Mitglieder aus Saupttassierer zugleich die Expedition der Zeitung zu übernehmen Die Zahl der Abonnenten der Einigkeit ist im Laufe der der Verbandskasse vorzunehmen, wenn ohne diese Maßnahmen der habe. Auch die Gehaltsfrage müffe geregelt werden. Berichtszeit von 10 398 auf 18 708 gestiegen. Das Drgan ist in Streit aussichtslos erscheint. Gemaßregelte erhalten eine Unter- Schreibweise der Sattler- Zeitung" fönne man sich einverstanden 23 Drganisationen obligatorisch eingeführt, während 2 Organisationen, ftübung von 13 Wochen. erklären bis auf die Stellungnahme Blum's zum Vorwärts". die der Metallarbeiter und der Kürschner, eigene Fachblätter haben. dem es den Zahlstellen gestattet sein soll, mit Genehmigung des Ge- tadellos gewesen und beantrage er namens des Ausschusses, ihm Angenommen wurde ferner ein Antrag Ludwigshafen  , nach Konflikt, die er nicht gutheiße. Die Kassenführung Blum's fei Im Anschluß an die Berichte beantragte Gehl im Namen der Revisoren, der Geschäftskommission Decharge zu erteilen. Bei dem werkschaftskartells in einen Streit einzutreten, ohne vorherige Bu- dafür Decharge au erteilen. jezigen Rassierer feien Kasse, Bücher und Belege in bester Ordnung falls zum Beschlusse erhoben wird, gewährt den sofortigen Rechts- dürfte für die Oeffentlichkeit die Erörterung der Fragen bieten: stimmung des Verbandsvorstandes. Ein Antrag Staßfurt  , der eben- Die Debatte war eine recht lebhafte. Das Hauptinteresse befunden worden, was man allerdings von der Tätigkeit des früheren, auf dem vorigen Kongreß gewählten Kassierers nicht habe schutz bei Eintritt eines jeden Kollegen. Diverse Anträge fielen war die Stellungnahme des Redakteur3 der Sattler- Zeitung" aum unter den Tisch, einzelne wurden dem Vorstande als Material über- Konflikt der Vorwärts"-Redakteure gerechtfertigt oder nicht, und fagen tönnen. wiesen. Es folgte eine mehrstündige Debatte, die sich hauptsächlich auf in Verfolg dieser Frage die weitere: gehört Bolitit überhaupt in die Agitation bezog fowie auf die Presse und das Programm, wozu mission: 1. Der erste Vorsitzende des Verbandes ist anzustellen. trachten sein, daß man das Eintreten Blum's für die entlassenen Angenommen wurde folgender Vorschlag der Siebenerkom ein Gewerkschaftsblatt? Als Ergebnis der Debatte dürfte zu be­Anträge vorliegen, über die bei anderen Punkten der Tagesordnung Derselbe tritt sein Amt am 1. Mai an. 2. Es ist ein Gauleiter für Vorwärts"-Redakteure als ein bon follegialem Geifte getragenes beschlossen werden soll. Im übrigen wurde in der Debatte auch der den Often, Süden und Westen Deutschlands   anzustellen, der Norden betrachtete, das indes als ein ungerechtfertigtes Einmischen in Wunsch nach internationaler Verbindung laut. Hierzu bemerkte verbleibt vorläufig dem Vorstand zur Bearbeitung. Die Posten eine politische Verwaltungsangelegenheit nicht in den Rahmen eines Kater in feinem Schlußwort, daß, so lange die internationalen werden vom Vorstand ausgeschrieben; derselbe hat die Anstellung Gewerkschaftsblattes hineinpaffe, was übrigens auch von dem an Sekretariate in ihrem jezigen Umfange bestehen, auch die aus- endgültig zu vollziehen. Die Anstellung soll tunlichst beschleunigt die Gewerkschaftsredaktionen verschickten Artikel der General­ländischen Gewerkschaften, welche nicht mit der Taktik der werden und wenn möglich bis zum 1. Juli erledigt sein. deutschen   Zentralverbände harmonieren, doch mit ihnen international Gehalt des ersten Vorsitzenden wird auf 2000 M. festgesetzt; das ihre Mitglieder auf fozialpolitischem Gebiete nach Tunlichkeit schulen 3. Das fommission gelte. Dagegen folle und müffe die Gewerkschaftspresse verbunden sind, der internationale Anschluß für die Freie Ver- Gehalt des ersten Kassierers und Redakteurs wird unter Anrechnung und an der Hand der Tagesereigniffe demanstrieren, daß ohne Rück­einigung nicht möglich ist. Der Redner sprach die Erwartung aus, ihrer längeren Tätigkeit für den Verband auf 2200 M. festgefeßt. halt an die politische Partei auch die Arbeit der Gewerkschaften daß dieser Zustand sich in wichster Zeit für einzelne Länder ändern Das Gehalt der Gauleiter beträgt 1800 M. Die Diäten werden bezüglich der Erringung befferer Lohn- und Arbeitsbedingungen, werde. Auch wurde darauf hingewiesen, daß durch Versendung der auf 6 M. pro Tag festgesetzt. Im übrigen richten sich die Gehälter Sicherstellung des Koalitionsrechtes, Ausbau der Arbeiterschutz. Einigkeit" nach dem Auslande und durch Korrespondenz eine gewisse nach den Beschlüssen des Stuttgarter Gewerkschaftstongreffes im gefebgebung usw. erfolglos bleiben würde. In diefem Sinne fei internationale Verbindung hergestellt oder doch angestrebt wird. Jahre 1902 mit der Maßgabe, daß das Höchstgehalt 2400 m, be- Bömelburgs Wort auf dem Kölner   Gewerkschaftskongreß aufzus Der Geschäftskommission wurde einstimmig Decharge erteilt. trägt. Ferner beschloß der Kongreß, die Schulden, die einige Gewerk faffen: Sozialdemokratie und Gewerkschaftsbewegung sei eins. Die Als Siz des Ausschusses wurde wieder Ludwigshafen  , als Ort Anschauung, daß die Bartei uns noch keine Stunde Arbeitszeit­schaften beim Garantiefonds im ganzen 8657,95 2. sowie der nächsten Generalversammlung Köln   gewählt. Gemeldet hatten verkürzung und feinen Groschen Lohnerhöhung gebracht habe, zeuge beim Umlageverfahren-10 307,70 2. haben, niederzuschlagen. sich außerdem Hannover  - Linden, Berlin  , Kaffel und Effen. Die von einer furzfichtigen Auffaffung der Berhältnisse. Die Aus Der nächste Punkt der Tagesordnung war der Entschädigung des Schriftführers wurde auf 250 M. festgesetzt. sperrungen der letzten Zeit schrieben den Gewerkschaften ihre Bericht vom internationalen Sozialistentongreß als erster Borsitzender wurde Schäffel- Leipzig   gewählt. AIS   Stellungnahme bor. Redakteur wurde Kirschnick- Berlin  , als Staffierer Klein Nach Schluß der Debatte wird Blum für seine Kaffenführung Der Referent Nater bedamerte, daß sein Mitbelegierter auf dem wiedergewählt. Das Schriftführeramt wird Insel Berlin   übereinstimmig Decharge erteilt. tragen. Zu Revisoren werden ernannt: internationalen Kongreß, Dr Friedeberg, durch Krankheit ver- ma tasch- Spandau und Schönrath- Chemnik. Zum inter­Wagner Berlin  , bindert war, den Bericht zu geben. Der Redner schilderte besonders das nationalen Kongres in Mailand   wurde der nunmehrige Vorsitzende Schicksal der beiden Refolutionen von den Berliner   Kartellgewerkschaften Schäffel delegiert. über den Generalstreit und die Maifeier auf dem internationalen Kongreß und verlas sodann die von diesem Kongreß angenommene Resolution über den Generalstreit. Ther Redner bemerkte hierzu, daß es für ihn feinen anarchistischen" oder Generalstreit anderer Nichtung gäbe, sondern nur einen Generalstreit als Mittel zur Niederwerfung der Klassenherrschaft. Aufgabe der in der Freien Vereinigung zusammens geschlossenen Gewerkschaften müsse es sein, für die einmal erfaßte

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in Amsterdam  .

Idee mit voller Kraft zu wirken.

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Ein Antrag, den nächsten internationalen Kongreß nicht mehr zu beschiden, wurde vorläufig zurückgestellt, um später darüber zu beschließen. Danach wurde der erste Berhandlungstag geschlossen.

6. Sattler- Verbandstag in Dresden  .

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Montag, 16. April.

Der Verbandstag wird durch den Sekretär des Bentral vorstandes, P. Blum Berlin   eröffnet. Er verliest ein Bes grüßungsschreiben des erkrankten Vorfizenden Saffenbach und fonstatiert, daß sich die Mitgliederzahl bes Verbandes feit der Generalversammlung in Staffel 1903 verdoppelt habe. Er heißt die erschienenen Gäste ausländischer Brudervereine sowie den Ver treter des Portefeuillerverbandes willkommen und fonstatiert, daß als Vertreter der Generalfommission der Gewerkschaften Deutsch lands Silberschmidt Berlin   delegiert ist, der Dienstag früh eintrifft.

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Sechste Generalversammlung des Verbandes der Vergolder.

Leipzig  , 16. April.

Heute vormittag wurde die Generalversammlung eröffnet. In feiner Begrüßungsrede führte Späthe Berlin  . der Verbands vorfigende der Vergolder, aus, daß es ihnen zum ersten Male möglich fei, unter polizeilichem Schuß, im Lande des Juwels", genannt fächsisches Vereinsgefeg, auf dem historischen Parteiboden in Leipzig  ihre Generalversammlung abzuhalten. Der Verband habe sich in den 16 Jahren seines Bestehens ebenbürtig den anderen Gewerk fchaften entwickelt, aber die Zentralisation der Unternehmer zwinge den Bergolderverband zum Anschluß an den Deutschen   Holzarbeiter verband. Das ist die Hauptaufgabe, welche die Generalversammlung glüdlich lösen möge.