Nr. 89. 23. Jahrgang.
Der erste deutsche Korrektorentag.
Der jüngste Sproß am Stamme des Buchdruckerverbandes", ber Korrektorenverband, hielt in den Ostertagen seinen Kongreß in Berlin ab. Es waren Delegierte erschienen aus den folgenden Städten: Berlin , Breslau , Chemniz, Danzig , Dresden , Düffeldorf, Essen, Hamburg , Hannover , Kiel , Leipzig , Magdeburg , Mann heim , München , Naumburg a. S., Stuttgart und Posen. Als Ehrengast und Vertreter des Wiener Klubs der Korrettoren wurde W. Stalma ch borgestellt. Vom Buchdruderverband waren Wonişti und Thiele anwesend; später kam Schliebs bom Tarifamt noch hinzu, dessen Erscheinen mit großer Genugtuung begrüßt wurde. Es rief allgemeine Befriedigung hervor, als Schliebs erklärte, daß die Wünsche aller Korrektorenvereine, in die Tarifgemeinschaft aufgenommen zu werden, gute Aussicht auf Erfüllung haben.
Ueber die Bohn- und Arbeitsverhältnisse im Korrektorenberufe referierte F. JIIe Berlin . Er legte eine fleißig bearbeitete Statistik bor . Aber die angeführten Erhebungen hatten wenig Wert, weil sie nicht umfangreich genug tvaren. Es ließ sich immerhin daraus ersehen, daß die Verhältniffe im allgemeinen sehr ungünstig liegen. Ge soll eine neue Statistik unter Mitwirkung des Buchdruckerverbandes auf genommen werden. Es wurde betont, daß sich die Korrektoren bereine entschieden gegen die Heimarbeit wenden müßten. Angestellte Gymnafiallehrer, Studenten und andere Leute in feften Stellungen fügen durch die Heimarbeit den Korrektoren oft schweren Schaden zu. Eine Berkürzung der Arbeitszeit wurde als dringend notwendig bezeichnet; Sülfsliteratur müßte den Korrektoren zur Verfügung gestellt werden; bei der auf reibenden und nervenzerrüttenden Arbeit seien Ferien für den Storrettor unbedingt notwendig. Mauff Leipzig referierte über" Die Verantwort lichkeit der Berufsfollegen und erklärte, daß in diefer Beziehung oft zu hohe Anforderungen an den Korrettor gestellt werden; er brachte bazu folgende Resolution ein, die angenommen
wurde:
Mittwoch, 18. April 1906.
" In gewerblichen Streitigkeiten sind die Gewerbegerichte, folution wurde eine größere Einheitlichkeit verlangt und empfohlen, nach Aufnahme der Korrektoren in die Tarifgemeinschaft die die Orthographie, wie sie im Buchdrucker- Duden festgelegt ist, vorTarifschiedsgerichte anzurufen. läufig als maßgebend zu betrachten.
Den Korrettorenvereinen wird empfohlen, den zuständigen Etwa 400 Mitglieder gehören bis jetzt den Vereinen an, die Instanzen geeignete Sachverständige namhaft zu machen und aber ihre Mitgliederzahlen bald zu erhöhen hoffen. von allen Berufsangehörigen wird erwartet, daß sie sich in geelt", ber zweite im Graphischen Vereinshause in der AlexandrinenDer erste Tag der Kongreßverhandlungen fand in der„ Neuen werblichen Streitfällen auf diese Sachverständigen berufen."
Ueber die Heimarbeit gelangte folgende Resolution zur An- ftraße statt.
nahme:
Der 1. Deutsche Korrettorentag erblickt in der Erledigung XI. Perbandstag des Zentralverbandes der Glafer.
bon Korrekturen außerhalb der Drudereien eine wesentliche Mannheim , 14. April. Ursache der ungünstigen Berufsverhältnisse der Korrektoren und Der Verbandstag der Glaser ist besucht von 44 Delegiertent. erstrebt mit der Aufnahme der Korrektoren und Revisoren in die Bom Hauptvorstand find antvesend der Vorsitzende Eichhorn und Tarifgemeinschaft der Deutschen Buchdrucker die Beseitigung Staffierer Schwerdt- Karlsruhe, vom Verbandsausschuß Grab der Heimarbeit als Grundbedingung für die Bessergestaltung Leipzig , von der Breßlommission Tritt- Karlsruhe; die Generalder Arbeitsbedingungen der Korrektoren. Der Korrektorentag erwartet in diesem Bestreben die Unter- fchweizerischen Glaserverband Geisendörfer anwesend. Unter- tommiffion ist durch Genoffe a bath vertreten. is Gast ist vom ftüßung aller interessierten Kreise, insbesondere aller organi Nach längerer Geschäftsordnungs Debatte wurde beschlossen, sierten Buchdruckergehülfen." fowohl die Frage des Uebertritts zum Golzarbeiter Stalmach aus Wien hielt einen längeren Vortrag über Verband als auch die Maifeier als besondere Tagesordnungsdie Verhältnisse im Korrektorenberuf in Oesterreich Ungarn. punfte zu behandeln. Er erklärte, daß die Lage außer in Wien und Budapest eine sehr Den Geschäftsbericht gab der Verbandsvorsitzende Eichhorn, schlechte sei. In Galizien müsse ein Korrettor vier Sprachen be- ber besonders die in den letzten Jahren gemachten Fortschritte herrschen und erhalte etwa 24 M. Lohn pro Woche. In Dalmatien des Verbandes hervorhob und im übrigen auf den gedruckten Ges gibt es überhaupt keine Korrektoren. Durch gute Organisation ist schäftsbericht hinwies. Aus diesem sei hier folgendes wiederes in Wien und Budapest gelungen, bessere Berhältnisse ein- gegeben: zuführen, besonders für Beitungsforrettoren. Der Verband ist von rund 3000 Mitgliedern im Jahre 1903 auf Die Anträge zur Tariftevision wurden einer Rom 5000 angewachsen. In der Berichtsperiode wurden 16 neue Bahlstellen miffion bon sieben Mitgliedern überwiesen und das Resultat der gegründet, 6 mußten geschlossen werden, so daß zurzeit 84 Bahl Kommissionsberatungen als vertrauliche Angelegenheit behandelt.tellen gegen 74 im Jahre 1903 vorhanden sind. Die Fluktuation Die Fragen der Spezialorganisation führten zu einer im Verbande ist eine sehr starte; 4700 Mitglieder sind im Laufe der längeren Diskuffion, und eine Kommiffion von drei Mitgliedern Berichtsperiode in den Verband eingetreten und 2300 find ans iwurde beauftragt, bestimmte Borschläge nach eingehender Brüfung getreten bezw. mußten ausgeschlossen werden, unter letzteren 81 aller Anträge zu machen. Diese Vorschläge, durch welche der vegen Vergehens gegen die Verbandsintereffen und Streifbruch. weitere Ausbau und die Verbesserung der Organisationsform be. Gestorben find 92 Mitglieder. In Berlin , Dresden , München und aweckt wird, wurden angenommen. Bei der Besprechung der Stuttgart find Sektionen der Bleis und Kunstglafer gebildet worden. Mißstände im Korrektorenberufe tourbe über die Verschiedenheit Die Ausgaben für Streits und Aussperrungen beliefen fich feit 1903 in der deutschen Orthographie viel Alage geführt. In einer Ste- auf 38 833 M.
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