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Nr. 92. 23. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner   Volksblatt. Sonabend, 21. April 1906.

Partei- Angelegenheiten.

Reinickendorf  - West. Am Dienstag, den 24. April, findet die Mitgliederversammlung des Wahlvereins im Lokale von Franke, Eichbornstr. 18, statt. Der äußerst wichtigen Tagesordnung wegen ist es Pflicht eines jeden Parteigenossen, zu erscheinen. Frauen haben Zutritt. Der Vorstand.

Charlottenburg  . Den Genossen zur Kenntnisnahme, daß morgen vormittag Wielandstr. 4 bei Graffunder eine Flugblattver­breitung stattfindet. Zahlreiche Beteiligung erwünscht. Der Vorstand.

Berliner   Nachrichten.

hatten viel Arbeit,

er

Schutz vor Schuhleuten!

die Reparatur herzustellen. um

schreitungen eines Beamten, wie sie hier vorliegen, ganz besonders sam aufrütteln. Herr Sch. machte nun die unangenehme Ent­geschützt werden. Der Staatsanwalt beantragte ein Jahr neun deckung, daß ihm während der Fahrt seine Börse gestohlen worden Monate Gefängnis und Aberkennung der Fähigkeit zur Be- war. Die Müdigkeit wollte noch immer nicht von ihm weichen, und Kleidung öffentlicher Aemter. es stellte sich nun heraus, daß die Zigarette mit Morphium ber­gerichtsdirektors Pusch das Urteil. Der Gerichtshof erkannte in dem brecherischen Zwecken eigens hergestellt. Herr Sch. ist durch den In später Nachmittagstunde erging durch den Mund des Land- sehen war. Der gefährliche Räuber hatte sie zu seinen ber­alle Scholz auf Freisprechung, im Falle Mareusch Verlust um so mehr betroffen, als die 300 m. einem Dritten wegen Beleidigung auf drei Tage, wegen Mißhandlung auf gehörten. drei Monate Gefängnis, im Falle Rausch wegen brutaler Körperverletzung und unberechtigter Berhaftung auf neun Monate wurde in der verflossenen Nacht gegen 1 Uhr in der Frankfurter  Von einem Straßenbahnwagen umgestoßen und schwer verletzt und sechs Monate Gefängnis. Insgesamt wurde der An- Allee ein unbekannter, etwa 60jähriger Mann. Derselbe ver­geflagte zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis versuchte in der Nähe der Jungstraße unmittelbar vor einem Straßen­urteilt und ihm die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf bahnzug der Linie 69 den Fahrdamm zu überschreiten, rannte gegen die Dauer von fünf Jahren abgesprochen. Das Gesez bedroht in§ 340 Str.-G.-B. Beamte, die vorsätzlich schleudert und stürzte neben dem Motorwagen auf das Straßen­die linke Perronecke der Vorderplattform, wurde zur Seite ge­eine Körperverlegung begehen, mit Gefängnis nicht unter drei Monaten pflaster. Der Verunglückte wurde in besinnungslosem Zustande mit bis zu fünf Jahren. Eine widerrechtliche Freiheitsberaubung ist einer schweren Schädelverlegung zunächst nach der Unfallstation in außerdem mit drei Monaten bis zu fünf Jahren bedroht. Der An- der Warschauerstraße und von dort nach dem Krankenhause geflagte ist demnach außerordentlich billig fortgekommen. Wie viele Friedrichshain   überführt. Jahre würden wohl zu erkennen sein, wenn jede gefezwidrige Brutalität von Beamten zur Bestrafung gelangen würde?

Die Finger der linken Hand zerquetscht wurden gestern dem 12jährigen Schüler B., welcher vom Schlesischen Bahnhof   aus nach Friedrichshagen   fahren wollte. Der Knabe sprang auf den bereits in Bewegung befindlichen Zug und griff, beim Einsteigen sich mit der linken Hand stüßend, in die Türfüllung. In diesem Augenblick wurde die Tür zugeschlagen und dem B. die obersten Glieder der bier Finger zerquetscht. Der Verunglückte erhielt auf der Unfall­station in der Warschauerstraße die erste Hülfe.

Wegen mehrerer Afte groben Amtsmißbrauchs hatte fich der vorläufig vom Amte suspendierte Polizeifergeant Carl Berger in Röpenid gestern vor der zweiten Straf­fammer des Landgerichts II zu verantworten. Er wurde beschuldigt, in mehreren Fällen Personen unberechtigt verhaftet, Eröffnung des Dampferverkehrs von Berlin   nach Werder  , törperlich vorsäglich mißhandelt und beleidigi Grünau  , Schmödwig usw. Dampferfahrten werden am nächsten zu haben. Der Angeklagte ist seit dem Jahre 1900 bei dem Sonntag, den 22. April, von der Sterngesellschaft auf fast allen Magistrat in Köpenick   als Polizeisergeant angestellt. Linien eingerichtet. Zum ersten Male gehen Dampfer von Berlin  In dem ersten Anklagefalle behauptete der Belastungszeuge, nach Werder zur Baumblüte, ab Weidendammer Brüde 9,00, ab Maschinenmeister Mareusch, folgendes: Er sei in der Moabiter   Brüde 9,25, ab Schloßbrüde in Charlottenburg   9,50, ab Nacht vom 6. zum 7. Juni 1904 auf der Rückkehr von außerhalb Spandau  , Charlottenbrüde 9,00 und 11,00 ab Potsdam   von 10 bis Großfeuer fam gestern früh um 4% Uhr in einem Speicher in nach Berlin   von einem Automobil mitgenommen, das gleichzeitig 6 Uhr alle halbe Stunde. Von Werder   zurück gehen die Dampfer der Mühlenstraße 11, wo die Feuerwehr schon einmal einen größeren mit einem anderen Automobil nach Berlin   fuhr. In Köpenid bon 11,25-7,25 halbstündlich bis Potsdam  , um 5,15 nachmittags bis Brand zu löschen hatte, aus noch nicht ermittelter Ursache zum wurde das eine Automobil defekt und die Chauffeure Spandau  . Zum ersten Male geht ferner von der Jannowizbrücke Ausbruch und machte der 2. Kompagnie viel Arbeit. Als die ersten Als in Berlin   ein Dampfer um 9,00 nach Woltersdorfer Schleuse, um Löschzüge an der in der Nähe des Oberbaums und der schlesischen 9, 10, 11, 12, 2, 3, 4 und 5 Uhr bis Grünau  , um 12, 12, 2%, Eisenbahn   liegenden Brandstätte antamen, stand der nördliche Flügel dabei gestanden, fei plöglich der Angeklagte auf der Bildfläche erschienen und habe gefragt, was denn da los fei. 3, 4 und 5% bis Loreley  . Von Grünau   gehen von 10,23 bis des Speichers in Flammen. Diese hatten an den dort lagerben Da diese Frage in schroffem Tone erfolgte, habe er ihm geantwortet, 6,23 stündlich Dampfer nach Schmödwiz. Von Wannsee   gehen großen Vorräten der Papierfabrik von Josef Schimet reiche Nahrung daß ihn das gar nichts angehe. Dies sei die Veranlassung gewesen, und 5,40 über Cladow  . Auf dem Müggel- und dem Wannsee   finden sich. Der Brandherd lag im obersten Geschoß. Dieses und der Dampfer 10,40-7,40 stündlich, die Dampfer ab 10,40, 11,40, 2,40 gefunden und griffen unter großer Qualmentwickelung schnell unt gefagt: Sie großschnäuziger Berliner  , Sie denken wohl, Sie sind Ueberfahrten statt. Von Erkner   geht von vormittags 10,00 an täglich Dachstuhl bildeten ein Flammenmeer. Die Feuerwehr nahm von in Berlin  ? Sie sind hier in Stöpenick, hier herrscht Ordnung!" ein Dampfer jede volle Stunde auf der Löcknitz   bis Alt- Buchhorst. bier Dampfspriken Schlauchleitungen vor und gab mehrere Auf der Treppe zur Wache habe ihn der Angeklagte plöglich ins In die städtische Verkehrsdeputation ist an Stelle des ver. Stunden fräftig Wasser. Dadurch gelang es, das Feuer auf den Genick gefaßt und mit dem Knie in den Rüden gestoßen. storbenen Stadtrats Kelle der Stadttämmerer Dr. Steininger ein- nördlichen Flügel des Speichers zu beschränken und die angrenzenden Auf der Wache habe ihn der Angeklagte angeherrscht:" Ziehen Sie getreten. unter offenen, freistehenden Schuppen lagernden Papiervorräte- fich aus!" und bei seiner Weigerung habe der Angeklagte ihm ge­waltsam Rock und Weste ausgezogen, mit einem Stniestoß in den bei dem Polizeipräsidium die Konzessionierung einer Anzahl Auto- geschoß ist total ausgebrannt, im 2 Geschoß ist die Decke mit dem Neue Automobil- Omnibuslinien. Ein hiesiges Konsortium bat besonders Ballen mit Papierschnißeln zu schüßen. Das Dach fluchter Hund, da kannst Du Dich niederlegen!" wurde von der Feuerwehr später wieder ausgepumpt. Der Schaden Rüden in die Belle bugsiert und ihm gesagt:" Du ver- mobil- Omnibuslinien beantragt. Es sind dies folgende Streden: Gußboden und einem Teil der Vorräte teils durch Feuer, teils durch So habe er die Nacht auf der Wache zubringen müssen. Später 1. Zoologischer Garten, Schmargendorf  , Hundefehle, Kolonie Grune- Wasser beschädigt. Das bis in den Keller eingedrungene Wasser So habe er die Nacht auf der Wache zubringen müssen. Später ist durch Versicherung gedeckt. habe ihn der Angeflagte wegen Beleidigung zur Anwald, Zoologischer Garten; 2. Rigdorf- Berlin  - Reinidendorf; 3. Bots- wurde von der Feuerwehr später wieder ausgepumpt. Der Schaden zeige gebracht, das Verfahren habe aber mit Freisprechung Rummelsburg  ; 5. Weddingplay- Friedrichsberg- Lichtenberg; 6. Ring­damer Bahnhof- Spittelmarkt  - Treptow  ; 4. Bahnhof Beusselstraße. geendet. Der Angeklagte bestritt diese Behauptungen in jeder Be bahnhof Landsberger Allee- Halensee  ; 7. Pantow- Brunnenplay ziehung. Der Zeuge habe sich laut und ungebührlich auf der Straße Wedding  ; 8. Kreuzberg  - Bankow  ; 9. Treptow  - Rigdorf. Das Polizei benommen, er sei offenbar betrunken gewesen, habe ihm schnodderig präsidium hat im Prinzip gegen die geplanten Linienführungen geantwortet und da fein Zug mehr nach Berlin   ging, habe er ihn nichts einzuwenden, hat jedoch das Konsortium aufgefordert, eine zu seiner eigenen Sicherheit" mit zur Wache genommen. Die Zeugen befundeten, daß Marensch allerdings ein wenig vorlaut, aber durchaus nicht betrunken war, und ein Grund ihn zur Wache mitzunehmen und dort längere Zeit zu behalten, nicht vor gelegen habe. Der zweite Vorgang spielt etwa ein Jahr später. Am 6. Mai 1905 erschien der Arbeiter Rausch im angeheiterten

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Rentabilitätsberechnung einzureichen.

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virginische Hirsche eingetroffen, und zwar ist es diesmal der echte Im Zoologischen Garten sind dieser Tage wieder ein Paar Cariacus virginianus Bodd. aus den nordatlantischen Staaten der amerikanischen Union  , was schon die stattliche Größe der Tiere beweist. Obwohl es offenbar noch ganz junge Tiere sind, namentlich Die Anträge auf Non- der Hirsch, der anscheinend noch gar kein Geweih getragen hat, ragen sessionserteilung sind auch den beteiligten Vorortsgemeinden zu- sie doch sehr merklich über ihre Gehegenachbarn empor, die zugleich Auch die Linie Pantow- Weddingplak, welche eine Stonkurrenz der sogenannten grünen Hirschhause untergebracht, dem interessanten gegangen, von denen Pankow   bereits hierzu Stellung genommen hat. ihre Verwandten im wissenschaftlichen System sind. Sie sind im städtischen Straßenbahnlinie Pankow  - Mittelstraße bilden würde, dürfte wohl genehmigt werden.

Die Mitteilung einer Storrespondenz über Bohrungen in den Die Mitteilung einer Korrespondenz über Bohrungen in den Straßen Berlins   für den Bau der Untergrundbahn Nord- Süd" werden magistratsoffiziöserseits als unzutreffend bezeichnet.

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etwas an die Gothit antlingenden Fachwerkbau in der Nähe des Leucht- Springbrunnens, unmittelbar hinter dem chinesischen Musik­Zustande auf dem Rathaus, um sich über einen Mann zu be tempel. Auch der starke, durch eine dichte eigenartige Behaarung platt erscheinende Wedel  ( Schwanz) zeichnet sie aus, um so auf­schweren, der ihn auf der Straße angerempelt habe. Er wurde fallender, wenn sie ihn in schrechafter Erregung hochstellen, so daß nach der Polizeiwache gewiesen und dort spielte sich nach seiner bie weiß behaarte Unterseite in die Erscheinung tritt. Diese Eigen­Behauptung folgendes ab:" Was wollen Sie hier? Sind Sie aus Köpenick   gebürtig?" Antwort: Nein, aus Neutomischl!"- Darauf Zwanzig Mann entsprungen. Den Aufenthalt im Freien haben tümlichkeit ist ganz dem weißen Spiegel" unferes Rehes zu ver­fragte der Angeklagte: Also Sie sind ein Pollade?" zwanzig Insassen des Rummelsburger   Arbeitshauses benutzt, um gleichen, den es ebenfalls beim Flüchtigwerden auseinandersträubt, Antwort:" Nein, evangelisch!" Darauf erhielt er gleich zu entspringen. Sie waren zur Beschäftigung auf die Güter Falken- so daß er weithin über die Flur leuchtet: nach den Ansichten der einen Faust schlag ins Auge, so daß er zur Erde berg, Rosenthal, Neu- Bieden und Wartenberg verteilt worden, und modernen Naturforschung vielleicht eine Signal- und Warnungs­Echte Virginierhirsche, deren charakteristische, nach stürzte. Der Angeklagte stieß ihn mit dem Fuße, indem er erst vorgestern morgen mit ihren Kolonnen hinausgegangen. Die einrichtung. ihn anſchrie: Hund, verfluchter, Dir werde ich Massenflucht geschah anscheinend auf Verabredung. Die meisten born gekrümmte Geweihe man aus früheren Zeiten noch viel als fchon bei evangelish!" Das Blut strömte gleich aus dem der Flüchtlinge haben sich nach der Großstadt gewandt und sind hier Wandschmud sieht, müssen jebt als eine Seltenheit bezeichnet werden, Gesicht und der Angeklagte herrschte ihn an, sich zu waschen. Der vorläufig untergetaucht. Ihrem Schicksal entrinnen sie aber kaum, da sie, wie die meisten Großtiere der nordamerikanischen Oststaaten, Beuge wollte es aber nicht, sondern verlangte, fofort zum Arzt ge- und vor allem müssen sie jene Tage, an denen sie sich der Freiheit der rapide dort fortschreitenden Kultur und Bevölkerung zum Opfer bracht zu werden. gefallen sind; was man in den zoologischen Gärten heute als Der Angeklagte packte ihn darauf und erfreuten, später im Arbeitshause nachdienen". " Virginier" hält, sind gewöhnlich die kleineren Merikaner". warf ihn in die Arrestzelle. Dort rief der Zeitlebens im Irrenhaus. Ein Mord in der Rückerstraße wird Zeuge Rausch verzweifelt um Hülfe, und um die Auf- ungefühnt bleiben müssen. Am 26. September 1903 wurde die Feuerwehrbericht. Ein großer Brand beschäftigte vorgestern merksamkeit Außenstehender auf sich zu lenken, schlug er die 31 Jahre alte Schlächterfrau Justine Grabowski geborene Foberta abend die 2. Kompagnie in der Annenstraße 8. Dort war in ber Fensterscheibe ein und schrie immer lauter. Darauf erschien der in ihrer Wohnung in der Rüderstraße 6a im Scheunenviertel er- Etuisfabrit von A. Dembinski Feuer ausgekommen und hatte schnell Gefangenenauffeber Jankowski und mit ihm der Angeklagte Berger. mordet aufgefunden. Die Nachforschungen der Kriminalpolizei an Ausdehnung gewonnen. Die Flammen hatten die Schaldecken, Letzterer schlug den Zeugen Rausch sofort wieder mit der führten zur Verhaftung des Ehemannes der Ermordeten, des jetzt Fußböden, Fenster, Türen usw. ergriffen, so daß es längerer Lösch­Rechten ins Gesicht, daß alles so trachte", holte 33 Jahre alten Schlächters Theodor Grabowski aus Czarnowła im tätigkeit bedurfte, um die Gefahr für die angrenzenden Räume zu die Kette und schloß dem Zeugen wie einem Ber- Kreise Bromberg  , dessen Alibibeweis mißlang, und der wohl ver- beseitigen. Die Ursache des Feuers, das dort längere Zeit geſchwelt brecher die Hände auf dem Rüden zusammen. Dann urteilt worden wäre, wenn man ihn nicht als geistestrant erkannt haben muß, war nicht zu ermitteln. Auch in der Großen Frank­wurde Rausch in eine andere Belle gebracht und dort von Berger hätte. Grabowski tam nach der Jrrenanstalt Herzberge, von dort furterstraße 58, wo um Mitternacht im Erdgeschoß des Quer­mit solcher Gewalt hineingestoßen, daß er zu Boden stürzte. Dann wurde er später als geheilt entlassen, auf Ersuchen des Polizei- gebäudes Feuer ausgekommen war, hatte die 2. Stompagnie längere gab ihm Berger wieder einen Faustschlag ins Gesicht, präsidiums aber sofort wieder nach der Charité und dann nach der Beit zu tun. Regale, Stüßen, Fußboden, Balken, das Zwischen­jobaß er noch mehr blutete. Nach längerem Aufenthalt in der Belle Frrenanstalt Dalldorf gebracht. Jetzt hat das Medizinalfollegium gebält u. a. standen dort in Flammen, die durch kräftiges Waſſer­ist er dann von Berger entlassen worden, nachdem er auf dessen der Provinz Brandenburg   über sein Schicksal entschieden. Nach geben auf das Erdgeschoß beschränkt werden konnten. Geheiß sich an der Wasserleitung vom Blute gereinigt hatte. feinem Obergutachten ist Grabowski nie normal gewesen, epileptisch mußte am Kottbuser Ufer 1, wo in einem Heizraum der Dach­Auch in diesem Falle bestritt der Angeklagte die Aussage des Zeugen. belastet, nicht zurechnungsfähig, und unheilbar. Er fann daher pappenfabrik von. Wolff ein Feuer entstanden war, die Feuer­Er behauptete, daß der Zeuge ein aufbraufender Mensch sei, der auch nicht aus der Frrenanstalt entlassen und in Pflege gegeben wehr eingreifen. Es brannten dort u. a. Balken, sowie das Zwischen­absolut nicht aus dem Rathause sich entfernen gewollt. Wegen werden, sondern bleibt Zeit seines Lebens in Dalldorf. gebälf. Wegen eines Brandes in einem Kinematographen, der feiner Betrunkenheit habe er ihn durch die Entzündung von Zelluloidfilms entstanden war, wurde feiner Sicherheit zu festgehalten. Die blutenden Wunden habe sich der Zeuge wahr Hennig im Polizeipräsidium. Hennig wurde gestern vormittag die Feuerwehr nach der Königstraße 1/6 gerufen. Die Gefahr fcheinlich durch einen Fall selbst zugezogen. Die Darstellung des unter sicherer Bewachung, damit er nicht nochmals entspringe, vom fonnte bald beseitigt werden. Luisenstraße 64 brannte ein Keller Zeugen Rausch wurde aber im wesentlichen durch den Untersuchungsgefängnis nach dem Polizeipräsidium gebracht. Hennig und Oppelnerstraße 5 Petroleum u. a. Außerdem hatte die Wehr Gefangenenauffeber Jantowsti bestätigt, der auch ist wieder jang ruhig geworden. Wie schon wiederholt mitgeteilt noch in der Kulmstraße 32 und anderen Stellen zu tun. am nächsten Tage eine Anzeige über die Mißhandlung des Rausch wurde, schiebt er aber nach wie vor alle Schuld auf seinen Freund Am Freitag wurde die Wehr nach der Wilmsstr. 4 gerufen. durch den Angeklagten bei dem Bürgermeister Dr. Langerhans Franz. Er will ihn zwar nicht weiter dem Namen nach, wohl aber Dort hatte sich im ersten Stock des Quergebäudes eine Frau Nieste  erstattet hat. Danach sei bei dem Schlage, den in der Zelle der An- von Angesicht kennen, und zwar als einen Verbrecher. Da ihm nun mit Starbol vergiftet. Die noch lebende Frau wurde von der Feuer­geflagte dem Zeugen Rausch versetzt, das Blut gleich einen Meter fein Mittel zum Beweise seiner Unschuld. das ihm nach der Straf- wehr nach dem Krankenhause Am Urban gefahren. Gleichzeitig hatte tveit gesprigt. Bürgermeister Langerhans hat die Sache dem prozeßordnung zusteht, versagt oder verkürzt werden soll, so wurde die 1. Kompagnie am Alexanderplatz 2 zu tun, wo Hausrat, Türen legierungspräsidenten unterbreitet und die Eröffnung des Disziplinar- ihm gestern Gelegenheit gegeben, sich seinen Franz" aus dem Ver- und anderes brannten und die Wehr kräftig Wasser geben mußte, verfahrens und vorläufige Amtssuspension beantragt. brecheralbum herauszusuchen. Es ist möglich, daß er durch diese um die Flammen zu löschen. Im legten Anklagefalle, der 5 Tage später sich abspielte, oder jene Angabe wieder Nachforschungen notwendig macht. Die handelt es sich um einen Konflikt, welchen der Kutscher Durchsicht der 23 Bände des Verbrecheralbums nimmt viele Stunden Scholz bei einer Fahrt durch Köpenick   mit Hundefängern wegen in Anspruch. Nach ihrer Beendigung wird der Raubmörder wieder feines Hündchens gehabt hat. Dabei hat Berger mit eingegriffen nach Moabit   in das Untersuchungsgefängnis gebracht werden. Die und hieb auf den Rutscher ein, indem er ihn so heftig ins Untersuchungshaft ist Hennig schlecht bekommen. Seine Wangen  Gesicht schlug, daß er, aus Auge und Nase find hohl und bleich geworden.

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Vorort- Nachrichten.

Charlottenburg  .

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Um 7 Uhr

blutend, zu Boden stürzte. Der Kutscher Scholz ist acht Einem äußerst raffiniert angelegten Raubanfall ist der Kauf­Tage arbeitsunfähig gewefen und beansprucht nun als Rebentläger mann Sch., Stromstr. 48 wohnhaft, zum Opfer gefallen. Sch. fuhr den 23. April, von vormittags 9 Uhr bis nachmittags Die Stadtverordnetenerfahwahl im 7. Bezirk findet am Montag, 60 M. Entschädigung. In diesem Anklagefalle wurde durch einige kürzlich auf dem Nordring. Er war auf Bahnhof Friedrichstraße Beugen bekundet, daß der Kutscher Scholz nach dem Gesicht des An- in den Zug eingestiegen und turz vor der Abfahrt folgte ihm noch 8 Uhr statt. Als Wahllokale find bestimmt für den Ab­getlagten gestoßen und der Angeklagte ihn sich abgewehrt ein zweiter Fahrgast in das Coupé nach. Außer den beiden befand stimmungsbezirk A. das Restaurant, Hippodrom", hatte. Einige vernommene Leumundszeugen gaben dem An- fich niemand in dem gesamten Wagenabteile. Der Fremde, welcher Hardenbergstr. 42, und für den Abstimmungsbezirk B. das geklagten das Zeugnis eines anständigen und zuvorkommenden sehr elegant gekleidet ging und einen Kneifer trug, ließ sich bald Restaurant Leibnizfäle", Leibnizstr. 28. Der Kandidat Mannes. mit Herrn Sch. in eine rege Unterhaltung ein und lenkte dabei das der Sozialdemokratie ist Genosse Kaufmann Hugo Klid, Krumme­

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Nach Schluß der umfangreichen Beweisaufnahme beantragte Gespräch auf das Rauchen. Er selbst rauchte eine Bigarette und straße 48. Es ist außer unserem Genossen nur noch ein bürger­Staatsanwaltsrat Keßler die Freisprechung des An- fonnte deren Güte nicht genug hervorheben. Damit fich Herr Sch. licher Kandidat aufgestellt, so daß Stichwahl ausgeschlossen ist. Im geflagten im letzten Falle. In den beiden anderen auch davon überzeuge, bot ihm der Fremde in zuvorkommenster

Fällen habe fich Berger im Sinne der Anklage schuldig Weise eine Zigarette an. Ohne weiteres nahm fie der Kaufmann so lebhafter müssen unsere Genossen die kurze Zeit der Agitation gemacht. Insbesondere spotte in dem Falle Rausch das auch entgegen und zündete sie an dem von dem Fremden hin- ausnußen, um den sicheren Sieg vorzubereiten. Gewählt wird nach Berhalten des Angeklagten jeder Beschreibung; hier habe er sich als gehaltenen Streichholz ahnungslos an. Als er eine kurze Zeit der alten Wählerliste von 1905; es ist deshalb Pflicht eines jeden, ein total brutaler Mensch erwiesen. Die Behauptung, daß er den geraucht hatte, überfiel ihn plöblich eine seltsame Müdigkeit. Nach zur Wahl zu gehen, auch wenn er nicht mehr in Charlotten­Rausch zu seiner eigenen Sicherheit festgenommen, sei doch beinahe einigen weiteren Zügen aus der Bigarette schlief Herr Sch. ein. burg   wohnt. findisch, denn in einer Räuberhöhle wäre es dem Der Fremde holte jebt eine Schere aus der Tasche, ging an den Rausch wohl taum schlechter gegangen, als in Schlafenden heran, schnitt ihm an der Hose die Seitentasche auf und Schöneberg  . diesem Sicherheits" Orte. Wenn auf der einen Seite raubte daraus ein Portemonnaie mit 300 M. Herr Sch. schlief Ein aufregender Selbstmord ist gestern morgen auf der Wanne die Polizeibeamten dem Bublifum gegenüber auf das äußerste ge- währenddes fest weiter, und erst als der Bug auf der Station feebahn verübt worden. In der Ebersstraße in Schöneberg   schwang schützt werden müssen, so müsse andererseits das Publikum vor Aus- Westend   eingestellt wurde, mußten Beamte den Schlafenden gewalt- jich plötzlich eine unbekannte Frau über das Geländer nach der

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