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Nr. 93. 23. 23. Jahrgang.

4. Beilage des Vorwärts  " Berliner   Volksblatt. Sonntag, 22. April 1906.

Arbeiter, Parteigenossen! Die Hrebetsrube ist die wärdigste

Partei- Angelegenheiten.

Zur Lotulliste! Das Grand Restaurant, Sadowa" an ber Oberspree, Juh. Hans Pflug, steht der Arbeiterschaft zu den be­Kannten Bedingungen zur Verfügung. Die Lokalkommission.

vereinsbuch.

Die Generalversammlung des Wahlvereins findet am Dienstag, den 24. April, abends 8% Uhr, im Volkshaus, Rosinenstr. 3, statt. Der wichtigen Beschlüsse tegen, welche gefaßt werden sollen, müssen alle Mitglieder erscheinen. Der Vorstand.

Schmargendorf  . Am Mittwoch, den 25. April, abends 81% Uhr, findet im Restaurant Sanssouci, Ruhlaerstr. 20/21, die General­versammlung des hiesigen Wahlvereins statt, zu welcher das Er­scheinen sämtlicher Genossen erforderlich ist. Der Vorstand.

Lankwitz  . Dienstag, den 24. d. Mts., abends 8% Uhr, im Restaurant Linde, Calandrelliftr. 27, Sigung des Sozialdemokratischen Agitationsvereins. Vortrag des Genossen P. Hirsch- Charlottenburg: Vereins- und Versammlungsrecht.

völkerung war damit gedient, sondern ebenso sehr den Omnibus­gesellschaften. Ohne die 5 Pfennig- Teilstrecke wäre es dem Omnibus unmöglich gewesen, gegenüber der elektrisch betriebenen Straßen­bahn sich zu behaupten und sogar noch neues Terrain zu erobern, wie wir es in den letzten Jahren an ihm gesehen haben. Seit jenem Tage, wo der erste Sechser- Omnibus fam, ist eine Reihe von Jahren hingegangen und keiner, der mit dem Sechser zu rechnen genötigt ist, möchte heute die 5 Pfennig- Teilstrecken

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werden würden.

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Form der Maifeier!

arbeiten statt. Es ist deshalb erforderlich geworden, die Endhaltestelle der beiden Wagen nach der Verlinerstraße, zwischen der Schul- und Florastraße, zurückzuverlegen. Die Verlegung hat bereits statt­gefunden und wird etwa vier Wochen dauern. Zur Aufrechterhaltung eines regelmäßigen Betriebes wird in der Berlinerstraße ein provi­forisches Gleis eingebaut.

Wieder ein Diebstahl von Fernsprechdraht mitten in Berlin  .

Schöneberg  . Am Dienstag, den 24. d. Mets., findet im Lokal missen. Es scheint aber, daß diese Errungenschaft einer neueren Diebstähle von Fernsprechdraht wurden früher nur in der Umgegend von Obst die Generalversammlung des Sozialdemokratischen Wahl- Zeit nunmehr durch eine allerneueste Errungenschaft, durch die von Berlin   ausgeübt. Neuerdings ist auch ein solcher Fall mitten vereins für Schöneberg   statt. Die Tagesordnung lautet: 1. Vortrag Einführung von Automobilomnibussen, gefährdet in Berlin   vorgekommen. Jetzt ist man schon wieder einem der­des Genossen Düwell: Der politische Massenstreit ist. Die Allgemeine Berliner   Omnibusgesellschaft, die jetzt fast das artigen Unfug mitten in der Stadt auf die Spur gekommen. Der 2. Vereinsangelegenheiten. 3. Verschiedenes. Parteigenossen! Die gesamte Omnibuswesen Berlins   unter sich hat, hat die Erklärung Diebstahl ist abends zwischen 6 und 7, also noch am hellen Tage, Wichtigkeit dieses Themas erübrigt es wohl, besonders zu zahl- abgegeben, daß der Automobilbetrieb für sie nur rentabel sei, wenn ausgeführt worden. Am Donnerstag, den 19., wurde zwischen den reichem Besuch aufzufordern. Als Legitimation dient das Wahl- die 5 Pfennig- Teilstreden auf den mit Automobilen be- Häusern Nr. 74 und 76 in der Brunnenstraße der Leitungsdraht Der Vorstand. fahrenen Linien abgeschafft werden. einer Fernsprechverbindungsleitung durchschnitten und gestohlen. Das Charlottenburg  .. Parteigenossen! Heute morgen 8 Uhr bei Nun laufen ja Automobilomnibusse einstweilen nur auf der Gewicht des entwendeten, 2 Millimeter starken Bronzedrahts beträgt Graffunder, Wielandstraße 4, Flugblattverbreitung. Wir ersuchen die Linie Hallesches Tor- Chauffeestraße". Es wird aber geplant, den rund 1,5 Kilogramm. Obgleich der Wert des Drahtes nur etwa arbeitslosen Parteigenoffen, sich am morgigen Vormittage 81%, Uhr Automobilbetrieb weiter auszudehnen, und zwar will man nicht nur 3 M. beträgt, hat die faiserliche Oberpostdirektion doch eine Be bei Max Prill, Göthestraße 78, zur Wahlarbeit einfinden zu wollen. neue Linien einrichten, die von vornherein Automobilbetrieb er- lohnung von 300 M. für die Ermittelung der Täter ausgesetzt. halten, sondern es soll auch auf älteren Linien nach und nach das Desgleichen mögen sich die Genossen, die nachmittags oder abends Automobil eingeführt werden. Vermutlich wird das einmal auf abzweigt und über Baumschulenweg nordostwärts zur Oberspree Die Zweigstrecke des Teltowkanals, die vom Kanalhafen bei Briz bei der Wahl helfen wollen, an genannter Stelle melden. allen Linien geschehen, und es ist auch nicht einzusehen, warum das hinübergeht, weist noch einige Lüden auf. Bei Baumschulen nicht als Endziel angestrebt werden sollte. An sich ist das sehr weg, da, wo der Kanal unter der höher gelegenen Görlizer Bahn wünschenswert. Bedauerlich ist aber, daß dann wahrscheinlich auf hindurchgeführt werden mußte, wird noch gearbeitet an der Be= allen Omnibuslinien die 5 Pfennig- Strecken zum Opfer gebracht feitigung der letzten Reste des älteren, tief liegenden Bahnkörpers, auf dem noch im Winter die Güterzüge von Rigdorf nach Nieder­Ob sie es wirklich müßten", das läßt sich bezweifeln. Es Schöneweide verkehrten. Hier wird die Verbindung zwischen gab eine Zeit, wo in Berlin   der Omnibusbetrieb nur rentabel" den diesseits und jenseits gelegenen Kanalteilen in Stürze erschien, wenn für jede noch so kurze Fahrt im Innern des Wagens hergestellt sein. Dagegen dürfte noch längere Zeit vergehen, bis 20 Pfennig und auf dem Verdeck 10 Pfennig genommen wurden. der Damm beseitigt ist, der im Zuge der Treptow  - Nieder- Schöne­Das ist noch gar nicht so sehr lange her, noch kein Vierteljahrhundert. weider Chaussee den Kanal durchquert und den Wasserlauf unter­Dann kamen zunächst die 10 Pfennig- Teilstrecken für Fahrten im bricht. Die große Brüde, auf der hier die Köpenicker Landstraße Innern des Wagens, es folgten die 5 Pfennig- Teilstrecken, und den über den Kanal hinweggeführt wird, ist jezt fertig geworden. Das Schluß machte der 10 Pfennig- Tarif für die ganze Fahrt( innen Endstück der Treptow- Nieder- Schöneweider Chaussee wird nun so ver wie oben). Nur mit diesen Berbilligungen hat der Omnibus den legt, daß es noch vor dem Kanal in die Köpenicker Landstraße ein Kampf gegen die Straßenbahn zu bestehen vermocht. Mit dem mündet, damit diese eine Brücke auch den Verkehr der Chaussee auf­Treptow- Baumschulenweg. Am Dienstag, den 24. April, abends Automobilbetrieb hofft die Omnibusgesellschaft sogar bei der von nehmen kann. Erst wenn der alte Chausseedamm durchstochen und 8 Uhr, findet in Speers Festfälen, Baumschulenstr. 78, die General- ihr beabsichtigten Werteuerung fiegreich zu bleiben, aber am Ende abgetragen ist, wird die Zweigstrecke des Stanals ohne Unterbrechung versammlung des sozialdemokratischen Wahlvereins statt. Außer ist das doch noch nicht so ganz sicher. daliegen. Die Inbetriebsetzung des Haupttanals, der bo einem Vortrage des Genossen Julian Borchardt   über:" Jugend- Wie die allgemeine Beseitigung der 5 Pfennig- Grünau erziehung und Sozialismus und dem Bericht des Kassierers stehen Teilstreden wirten würde, bas zeigen die folgenden Zahlen. Grünau   herkommt und bei Britz   die Zweigstrecke aufnimmt, wird durch diese Arbeiten nicht verzögert. twichtige Punkte auf der Tagesordnung. Es ist deshalb Pflicht eines Jm Jahre 1904 beförderte die Allgemeine Omnibusgesellschaft rund jeden Parteigenossen, zu erscheinen. Der Vorstand. 86 Millionen Personen, 67 Millionen für 5 Pfennig, 19 Millionen Die Uferstraße an der Banke zwischen Bab- und Christiania­Bankow. Die Versammlungen des Wahlvereins finden laut für 10 Pfennig. Hätten wir keine 5 Pfennig- Streden, so wären straße soll nunmehr, um den Brückenbau im Zuge der Christiania­Beschluß der Mitgliederversammlung vom 28. März cr. nicht mehr 67 Millionen Personen genötigt gewesen, je 5 Pfennig mehr zu straße, eine der breitesten Ringstraßen Berlins  , zu ermöglichen, am Mittwoch, sondern am letzten Dienstag jeden Monats statt. von ihnen dann den Omnibus gemieden und kurze Wege wed muß von der Maschinenfabrik für Mühlenbau, vormals zahlen, zusammen 3 350 000 Mark falls nicht ein großer Teil freigelegt und die Panke   dort gerade gelegt werden. Zu diesem Nächste Versammlung: Dienstag, den 24. April cr., 29 Uhr abends, bei Roczycki, Kreuzstr. 3/4. Tagesordnung: lieber zu Fuß zurückgelegt hätte. Die Linie Hallesches Tor. G. W. Kapler A.-G., Prinzen- Allee, eine Fläche von 1012 Quadrat­1. Bortrag des Genoffen Paul John über Die Mai- Idee". 2. Dis- Chausseestraße", die meistbenutzte in Berlin  , beförderte 1904 allein metern erworben werden. Die Verhandlungen wegen freihändigen tuffton. 3. Vereinsangelegenheiten und Verschiedenes. In Anbetracht 10 Pfennig. Bekommt sie völligen Automobilbetrieb, so daß sie die der Zustimmung der Stadtverordneten die Enteignung des Grund­/ Millionen Fahrgäste zu 5 Pfennig und 3% Millionen zu Erwerbs find gescheitert. Der Magistrat hat deshalb vorbehaltlich der wichtigen Tagesordnung fordern wir die Genossen 10 5 auf, fämtlich zu erscheinen, sowie Nachbarn und Bekannte als Gäste Pfennig- Teilstreden verliert, so haben 8% Millionen Personen stüds beschlossen. wieder mitzubringen. je 5 Pfennig mehr zu zahlen, zusammen 410 000 Mark unter der Voraussetzung, daß nicht viele dann lieber dem Omnibus Die Hoch- und Untergrundbahn gibt foeben ihren Geschäftsbericht Reinickendorf  - Dft. Die Genossen und deren Frauen treffen fich fern bleiben. für ihr neuntes Geschäftsjahr 1905 heraus. Danach hat der Verkehr zur Besichtigung der neuen Genossenschafts- Bäckerei nachmittags um Die Sache liegt nicht mal so, daß da immer nur die einzelne auf den Linien der Gesellschaft wiederum eine stetige Zunahme er 5 Uhr vor dem Hause Wiltestraße 62. Rege Beteiligung sehr erfahrt um einen Sechser verteuert würde. Die 5 Pfennig- fahren. Von der Fortführung der Untergrundbahn vom Potsdamer wünscht. Teilstreden dienen vielen Fahrgästen als Erfaz für die Plazz bis zur Schönhauser Allee   und von den Vereinbarungen mit Am Dienstag, den 24. April, abends 8 Uhr, findet im Lokale Einrichtung der Umsteige billetts, die wir in Berlin   der Stadtgemeinde Charlottenburg   über die Westendlinie verspricht des Herrn Sadau, Residenzstr. 124( Ede Amendestraße) eine Mit- nicht haben. Aus zwei 5 Pfennig- Strecken von zwei verschiedenen sich die Gesellschaft für die Zukunft den besten Erfolg. Die Ge­gliederversammlung statt, in welcher Gen. Störmer über: Die Omnibuslinien sett mancher sich eine Fahrt zusammen, für die er famteinnahme auf der Hoch- und Untergrimdbahn belief sich im Gleichberechtigung der Menschen in Theorie und sonst zweimal 10 Pfennig zahlen müßte. So mancher Fahrgast, den Jahre 1905 auf 4 280 000.( 1904: 3 981 000 m.), was einer Zu­Bragis" referieren wird. Da nach dem Vortrage wichtige die Omnibusgesellschaft geringschäßig als Sechserkunden ansieht, ist nahme von 7,79 Proz. entspricht. Die Zahl der Fahrgäste betrug im Vereinsangelegenheiten zur Beratung stehen, erwarten wir recht tatsächlich Groschenkunde. Namentlich in den allerletzten Jahren Berichtsjahre 1905 34 529 325 Personen( 1904: 32117742), was einer Zu­zahlreiches und pünktliches Erscheinen. Gäste haben und Monaten, wo die Omnibuslinien erfreulicherweise start ver- nahme von 7,51 Broz. gleichkommt. Die Durchschnittseinnahme auf einent Zutritt. Der Vorstand. mehrt worden sind, ist es immer leichter geworden, mit Hülfe des Fahrgast betrug 12,4 Pf. Der größte Tagesverkehr im Berichtsjahr Nieder- Schönhausen. Die Generalversammlung des dichten Netzes von Omnibuslinien sich zahlreiche solche Umsteige- fiel auf Sonntag, den 28. Mai, mit 132 400 Fahrgästen und Wahlvereins findet am Dienstag, den 24. April, abends 8 Uhr, die 5 Pfennig- Streden, so wäre es mit den Umsteigefahrten vorbei. mit 67 425 Fahrgästen und 8146,85 M. Einnahme. Die Flachbahn, fahrten zusammenzusehen. Verlieren wir einmal für ganz Berlin   17 926,20 m. Einnahme, der geringste auf Mittwoch, den 19. Juli, in Stephans Lindengarten" statt. Auf der Tagesordnung steht: 1. Geschäfts- und Kaffenbericht. 2. Bereinsangelegenheiten. 3. Ver- an eine allgemeine Beseitigung des Pferdebetriebes im Omnibus Bentral- Wiehhof unterhält, ergab 1905 eine Gesamteinnahme von Die Omnibusgesellschaft wird vielleicht antworten, es sei ja die die Bahn von der Hochbahnstation Warschauer Vrüde bis zum fchiedenes. Es ist Pflicht der Mitglieder, pünktlich und vollzählig zu wesen so bald noch nicht zu denken, sie richte ja sogar immer noch 218 510 M., gegenüber dem Vorjahre also eine Zunahme voit neue Linien mit Pferdebetrieb ein. Gewiß aber gegenüber 13,6 Proz. Sie beförderte 3 495 539 Fahrgäste( Zunahme 12,66 Proz.). Wittenau  . Mittwoch, den 25. d. Mts., abends 9 Uhr, findet Verteuerungsplänen soll man sich niemals aufs Die Gesellschaft erzielte im Jahre 1905 einen Reingewinn von der Diskutierabend bei Böhm statt. Die Genossen werden ersucht, abwarten verlegen, sondern von vornherein Einspruch ers 1480 000., es wird eine Dividende von 4% Proz. verteilt. pünktlich und zahlreich zu erscheinen. Das Mitgliedsbuch ist mits heben. Allen denen, die jeden Groschen in der Hand umdrehen aubringen. Abteilungsführer ist jetzt Genoffe Buffe, Triftstraße. Der Vorstand. Streden eine sehr fühlbare Mehrbelastung bringen.

erscheinen.

Der Vorstand.

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Borfigwalde. Dienstag, den 24. d. Mts., abends 9 Uhr, findet ber Diskutierabend bei Kube statt. Auf der Tagesordnung steht ein Vortrag des Genossen Voigt über: Die Gesetzgebung des Lyturgus und des Solons. Gäste haben Zutritt. Um zahlreiches Erscheinen ersucht

Der Vorstand.

Ertner. Die Mitgliederversammlung des Wahlvereins findet Dienstag, den 24. April 1906, abends 29 Uhr, bei Degebrodt statt. Die Genossen werden dringend ersucht, zahlreich zu erscheinen und ihre alten Mitgliedsbücher mitzubringen, um dieselben gegen die jetzt erschienenen neuen umzutauschen.

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müffen", ehe fie ihn ausgeben, würde die Beseitigung der 5 Pfennig folgendes mit: Seit einiger Zeit gehen bei der Polizei in Berlin  

Londoner   Adoptionsschwindel. Das Bolizeipräsidium teilt und den verschiedensten Orten im Deutschen Reiche   Anfragen, Be­fchwerden und Anzeigen ein über Schwindel mit Adoptions­Angeboten aus London  . In vielen Zeitungen, auch Provinzblättern, finden sich häufig Anzeigen, daß Kinder mit hoher Abfindungs­summe oder beträchtlichem Pflegegeld zu vergeben seien. Die Angebote sind nach London   zu richten. Wer sich meldet, bekommt ein gedrucktes oder hettographiertes Schreiben, worin ihm alle möglichen Vorteile versprochen werden; er wird aber, damit eine Auskunft über seine persönlichen und moralischen Eigenschaften eingeholt werden könne, um Einsendung eines bestimmten Betrages, meistens von 3 oder 5 M. ersucht. Wer dies Geld abschickt, erfährt nichts mehr in der Angelegenheit. Eine Strafverfolgung fann, da die Täter im Auslande leben, Ausländer sind und ihre Anzeigen im Auslande aufgeben, nicht stattfinden, und eine Zivillage erscheint aussichtslos. Bei den Anzeigen sind bisher die Namen Hill, Jones, Barker, Terni   als diejenigen der Aufgeber bekannt. allen Umständen denjenigen, die nicht Geld einbüßen wollen, dringend geraten, sich auf solche Zeitungsanzeigen aus London   nicht einzulassen.

Ein neuer Erwerbszweig für Heilkundige scheint sich zu er=

Konfusion in Moabit  "! In dem Kriminalgerichts­gebäude, das wir Berliner   furzweg als Moabit  " bezeichnen, hat die am Donnerstag erfolgte Ueberfiedelung des Land­ gerichts I   und II und der Amtsgerichte I und II aus den alten, Der Vorstand. ein Vierteljahrhundert hindurch benutten Räumen nach dem Köpenid. Dienstag, den 24. April, findet abends 8 Uhr die neuen Sause an der Turmstraße zunächst zu schweren Versammlung des Wahlvereins beim Genossen Seidel, Grünstr. 31, Unzuträglichkeiten geführt. Das Innere des umfangreichen Baues statt. Außer einem Vortrag steht der Vierteljahresbericht des ist, architektonisch genommen, feineswegs unübersichtlich angeordnet, Raffierers zur Tagesordnung. Zahlreiches Erscheinen erwünscht aber ein gewöhnlicher Sterblicher sieht eben die Dinge mit anderen Augen als ein Architekt. Wer zum ersten Male all diese kreuz und quer laufenden Gänge, diese hinauf und hinab führenden Treppen burchwandert, der glaubt, in ein Labyrinth hinein geraten zu sein. Weder die Bauleitung noch die Justizbehörden scheinen darauf vorbereitet gewesen zu sein, daß in den ersten Tagen nach der lebersiedelung das Publitum seine Schwierigkeiten haben würde, sich in dem Neubau zurechtzufinden. Die paar Hinweise, Zernsdorf  . Der Wahlverein von Zernsdorf   und Umgegend ver- die den Wänden der Korridore aufgemalt sind, geben höchstens anstaltet am Sonntag, den 29. April, im Knorrschen Lokale seine darüber Aufschluß, wo man sich befindet, nicht darüber, welchen diesjährige Maifeier. Das Programm besteht aus Gartenkonzert, Weg man einschlagen muß, um an fein Ziel zu gelangen. Die Gesang, Festrede, Kinderspiel, Ausschieben, Fadelzug und Ball. Die Konfusion der ersten Tage war fo arg, daß da mancher Angeklagte öffnen, es handelt sich um Schmisse im Gesicht der Studenten. auswärtigen Genossen sind hierzu herzlich eingeladen. und mancher Zeuge nicht rechtzeitig genug eintraf, weil er sich in dem Gewirr der Gänge und Treppen verlaufen hatte. Auch die Wer durch besonders glückliche Wahl seiner Eltern in die Lage ver­wenigen Beamten, die zur Auskunfterteilung bereit standen, wußten febt wird, als schneidiger Student auf der Mensur" zu glänzen nicht immer sogleich Rat, und sie reichten auch nicht aus, um all und selbst die Klinge zu führen, sieht immer mit einem Gefühl des die Fragen zu beantworten, mit denen die Suchenden sie von rechts Neides auf die zerhackten Gesichter der Jünger von der Alma und links, von vorn und von hinten ungeduldig bestürmten. Erst mater". Eine schöne rote Narbe macht auch das dümmste Gesicht nachträglich hat man begriffen, daß es notwendig sei, Lage- interessant, und die Damen betrachten mit Ehrfurcht diese Zeichen pläne der einzelnen Stodiverte des Gebäudes auszuhängen, die des Mutes". Nicht immer aber scheinen die Narben auf den Ge= bie Orientierung erleichtern. Diese Pläne sind jezt angebracht fichtern mancher Studenten einwandsfreier Herkunft zu sein, wie im Vestibül des Portals 7, das vorläufig als Haupteingang dient, nachstehendes Inserat im Lokal- Anzeiger" beweist: Welcher und werden vom Publikum eifrig studiert. Ein sicheres Mittel, sich Heilkundige macht einem jungen Studenten in dem Labyrinth zurechtzufinden, sind aber auch sie nicht; denn es hübschen Schmiß gegen hohe Gratifitation? befibt ja nicht jeder die nötige Fertigkeit, solche Pläne richtig zu Diskretion erbeten. Offerten unter A. S. 6520 befördern benußen. Wer in Moabit   Stammgaft ist, wird wohl bald lernen, Daube& Co., Berlin   W. 8 Leipzigerstr. 26" in dem ausgedehnten Gebäude seinen Weg zu finden. Für die anderen aber, die nur gelegentlich mal da draußen mit der blinden Justitia zu tun friegen, wird die Schwierigkeit der Orientierung fortbestehen, wenn nicht in allen Korridoren aller Stockwerte Ueber Für das Omnibuswesen ist jener erste Sechserfichtstafeln ausgehängt werden, die über die Lage der einzelnen Ommibus zu einem erfolgreichen Bahnbrecher geworden; er Räume und über den einzuschlagenden Weg flare Auskunft geben. hat den Tarif auch der anderen Omnibusgesellschaften gründlich Aenderung von zwei Straßenbahnlinien. Zwei Linien der ein Institut für hübsche Schmisse". An Zulauf wird es nicht fehlen. rebolutioniert. Es dauerte nicht lange, da mußten auch diese sich Straßenbahn müssen wegen Bauarbeiten abgeändert werden. Es sind Ihren schweren Brandverlegungen erlegen ist gestern früh die zur Einführung von 5 Pfennig- Teilstreden bequemen, erst auf dies die Linien 49 Panfow- Germannplatz und 51 Bankowo- Vittoria Anlegerin Frau Jablonski, die ant 3. Osterfeiertage in der Buch­einigen ihrer Linien und schließlich auf allen. Nicht nur der Be- Luiseplaz. In der Breiten Straße   zu Pankow   finden Asphaltierungs- druderei W. S. Löwenthal berunglüdte.

Berliner   Nachrichten.

Das Ende des Sechser- Omnibus-?

Den Sechser- Omnibus hat Berlin   jetzt seit neun Jahren. Die bom Spediteur- Verein im Jahre 1897 eingerichtete Linie Haus bogteiplatz- Hallesches Tor" war die erste, auf der man für einen Sechser fuhr. Die Berliner   bestaunten diese Neuerung, die bis dahin keinem als möglich erschienen war. Wer wißig sein wollte, machte seine Späßchen über den Sechserkarren", die Proletarier droschke" usw. Und Leute, die etwas auf sich hielten", trugen fogar Bedenken, das allzu wohlfeile Vehikel zu benutzen. Aber die Bernünftigen waren zufrieden, daß fie eine so billige Fahrgelegen heit befamen, und in kürzester Frist hatte der Sechsertarren" sich fein Publikum erobert.

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Durch dieses verlockende Gesuch eröffnen sich für die Heil­fundigen sehr günstige Aussichten. Nicht nur Studenten, sondern auch andere Leute, die gern den Studenten" herausstecken wollen, werden ihre Dienste in Anspruch nehmen. Wer von den Heil­Fundigen die günstige Konjunktur ausnüßen will, gründe sofort