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Berichten der Petersburger und der taukasischen Presse aufs Geratewohl entnehmen.

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Der sechste Kreis aus den Bezirken 147, 148, 149, 150, 151, 152, 153, 154, 155, 156, 159, 161, 162, 163, 164, 165, 166, 167a, b, Aus dem Kreise Schuscha wird der Njetsch" gemeldet: 168, 169, 170, 171, 172, 178, 174, 175a, b, 176, 177, 178, 179 a. , 400 Rosaten bombardierten das Dorf Tog von allen Der siebente Streis aus den Bezirken: 157, 158, 160, 179 b, c, Seiten, wodurch 25 Häuser zerstört wurden; hierauf brangen fie 180 a, b, c, d, 181 a, b, c, d, e, 189 a, b, c, d, 190 a, b, c, 191, ins Dorf ein, durchsuchten die Häuser nach Waffen, und nach Bes 192, 193 b, c. schlagnahme von 25 Gewehren und 900 Rubel als Strafe für nicht. Der achte Streis enthält nicht weniger als 51 Bezirke und zieht gestellte Rekruten begannen sie das Dorf zu plündern und sich von dem Landsberger Tor bis zur Anklamerstraße, umfaßt das brannten es fchließlich nieder, vernichteten dabei ganze Alt- Berlin" und erstreckt sich von der Kurfürstenbrüde bis das ganze Getreide, berwüsteten die Gärten und zer zur Danzigerstraße, also auch hier fehlt jeder historische Busammen­stampften die Saatfelber; 15 Bauern wurden halb- bang. Diese 51 Bezirke tragen die Nrn. 1, 2, 3, 4, 5, 145, 146, 182, tot gepeitscht, Frauen, alte und junge, Kinder, wurden 188, 184, 185, 186, 187, 188, 193 a, 194, 195, 196, 197, 198, 199, vor den Augen ihrer Angehörigen vergewaltigt. Die Gin- 200, 201, 202, 203, 204, 205, 206, 207, 208, 218, 219, 220, 221, wohner haben sich in die Wälder geflüchtet und wagen sich nicht 222, 223, 224, 225, 226, 228, 229, 230, 231, 237, 238, 239, 240, hinaus. Dasselbe wird auch aus den Dörfern Taglar, Djoch, 241, 242 a, b, c. Sus und einer ganzen Reihe anderer gemeldet." Jm Dorf Der neunte Kreis dehnt sich aus von der Gasanstalt in der Ateti( Gurien) tamen zwei Kosaten zu Besuch" zu einem Bauer Danzigerstraße bis zur Wiesenstraße und zerschneidet den Gesund­und benutzten einen Augenblick feiner Abwesenheit, um seine Frau brunnen in zwei Zeile. Gewiß ein Meisterstück, den historischen zu vergewaltigen; der Mann kam aber noch zur rechten Zeit zurück Busammenhang aufrecht zu erhalten. Dafür hat er auch mur und vertrieb die Kosaten mit Arthieben vom Hause. Bur Strafe 22 Stadtbezirke, wie folgende Rrn. ergeben: 244, 245, 246a, b, c, dafür erteilte Krilow, ber Chef der Strafexpedition, den Stofaten die 247a, b, c, 248, 249, 250, 244a, b, c, d, e, 320a, b, 321, 322, Erlaubnis, zu tun was sie wollen", und diese brannten bas 323, 324. Dorf an allen Eden an und plünderten es. Ueber Der zehnte Kreis wird gebildet aus den Stadtbezirken Nr. 209, vierzig Häuser tamen in den Flammen um. Die Dörfer 209, 210, 211, 212, 213, 214, 215, 216, 217, 227, 232, 233, 234, Tschochtaurt und Latschutt sind dem Erdboden gleich gemacht. 285, 236, 251, 252, 253, 254b, 255, 256, 257, 258, 259, 260, 261a, b, Nach amtlichen Angaben sind in Statais am 8. Februar 262, 268, 264, 265, 266, 267, 268, 269, 270, 271, 272, 273, 274, 38 Läden ausschließlich durch Militär geplündert und an 275, 276, 277, 278, 279, 280, 281, 282, 305. Er erstreckt sich vom gezündet worden, im Monat Januar allein über 20 größere Ort Hackeschen Markt bis zur Lynarstraße und von der Eberswalder schaften niedergebrannt, die Zahl der kleinen kann gar nicht fest- straße bis zum Nordufer, besteht also aus Teilen der Rosenthaler gestellt werden. Das Dorf Karageschisch in Armenien ist zertrümmert, Vorstadt, der Hamburger Vorstadt, Dranienburger Borstadt und alle Einwohner ohne Ausnahme, ohne Unterschied von Alt und des Weddings. Jung, bon Mann und Weib unmenschlich ausgepeitscht. Infolge der Der elfte Streis besteht aus dem nördlichen Teil des Weddings horrenden Zahl der Vergewaltigungen von Frauen burch Kofaten und Gesundbrunnens, den Stadtbezirken Nr. 306, 307, 308a, b, 310, nimmt die Siphylis, die bisher beinahe unbekannt war, in erschreckendem 811, 812, 813, 814a, b, 315, 816, 817, 318, 319, 325, 326a, b. Maße zu und die kommenden Generationen werden die Folgen davon zu tragen haben. Und von diesem unglücklichen, seines

Rüftet zum 1. Mai!

ganzen Lebensunterhaltes, feiner Gesundheit beraubten Bolke*************** werden dreis und vierfache Steuern eingefordert, Hunderte bon Rubeln Strafgelder für konfisgierte Waffen, für fehlende Rekruten, für entflohene Verhaftete, für die Verbergung der Rädelsführer" und dergleichen. Die Folge einer solchen Plündernngspolitik läßt sich schon spüren: in verschiedenen Gegenden des Kaukasus ist Hungersnot ausgebrochen. Aber auch die zweite Folge eine furchtbare Erbitterung gegen den Barismus und seine Bluthunde stellt sich auch ein und wird zweifellos früher oder später zum Aus­bruch kommen und wehe dann den zarischen Henkern!

Polizeischrecken in Petersburg .

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Am 1. Mai demonstriert das Proletariat für die Ver fürzung der Arbeitszeit. Trotz aller Bemühungen der Ge­werkschaftsorganisationen ist noch immer die Arbeitszeit in den meisten Berufen eine übermäßig lange. Da aber die Gesundheit das einzige Gut des Proletariers ist, mit dem er nicht nur seinetwegen, sondern auch im Interesse der Seinigen Haushalten muß, hat das Proletariat die Pflicht, fünftig durch verdoppelte gewerkschaftliche und politische Anstrengungen eine Herabsetzung der Arbeitszeit auf zunächst höchstens acht Stunden zu erzwingen! Erst dann wird das Proletariat auch die nötige Muße, finden, sich geistig zu vollem Menschentum

Petersburg , 23. April. In den Vororten wurden heute außerordentliche Sicherheitsmaßregeln vorgenommen. Die großen Fabriken waren von Soldaten und berittenen Schutz leuten bewacht. In der Straßenbahn, die nach Newskaja Saftawa, dem belebtesten Arbeiterquartier führt, waren Schutleute poftiert, mit Flinten bewaffnet. Dortselbst wurden in einer Arbeiterversammlung 30 Personen, darunter fieben Frauen verhaftet. Die Zahl der Arbeitslosen bergrößert sich, emporzuarbeiten. ihre Organisation geht vorwärts, täglich erscheinen die be­Die Maidemonstration ist aber auch ein wuchtiger Protest Es gegen die kapitalistische Völkerverhetzung, eine eindringliche züglichen Aufrufe, verlangen Arbeit vom Magistrat. wurde ein Rat von Deputierten der Arbeitslosen gewählt. Absage an das weltpolitische Flibustiertum, das gerade in aassenhafte Ausschließungen. Vorversammlungen der Wahl- unseren Tagen sein Univesen treibt. Am 1. Mai gelobt das männer von Universitäten und Wissenschaftsakademien be- internationale Proletariat einander brüderliche Treue, erklärt schlossen energischen Protest gegen die Haussuchungen in den es dem Chauvinismus in allen Bändern unerbittlichen Krieg. Dorpater und Odessaer Universitäten. Der 1. Mai ist in diesem Jahre für das deutsche Prole­tariat endlich auch eine erneute Rundgebung gegen die schmäh­Die amtliche Petersburger Telegraphenagentur fügt das Blaue liche preußische Wahlentrechtung! Der 1. Mai soll die Wahl bom Himmel herunter, um die Zustände in Rußland im rosigsten rechtsbewegung verschärfen und vertiefen. Immer erbitterter Lichte erscheinen zu lassen. Nicht nur die finanziellen Ber- und immer nachhaltiger muß der Kampf entbrennen. Gegen hältnisse werden um den Pump einheimſen zu können als die Regierung, die die proletarischen Wahlrechtsforde­die günstigsten geschildert, sondern es werden auch Darstellungen ver breitet, daß die befürchtete Bauernerhebung ganz aus- rungen erft mit dem Militäraufgebot und dann mit einem geschlossen sei, da zuverlässiges Militär in mehr als ausreichenber elenden Flickwerk von einer Wahlreformvorlage beantwortete, Bahl zur Verfügung stehe, um alle Unruhen schnell und gründlich unterbrüden zu können. Die getäuschten Gläubiger werden zu spät ihre Vertrauensseligkeit bereuen!

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Amtliche Schönfärberei.

Politifche Ueberficht.

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Berlin , den 23. April.

das den ägendsten Hohn auf die Forderungen der Arbeiter­klasse darstellte. Und gegen die bürgerlichen Parteien, die entweder das Wahlrecht mit brutalem Hohn verweigern oder aber unter der berlogenen Vorspiegelung, für die Forde­rungen der Arbeiter einzutreten, an dem Proletariate schnöden Verrat üben!

Der 1. Mai wird eine Probe für das Klassenbewußtsein und die Kampfesenergie des deutschen Proletariats sein! Darum sorgt für ein Massenaufgebot, für eine imposante

Zur preußischen Landtagswahlreform". Die Neueinteilung der Stadt Berlin in zwölf Landtagswahl- Feier! freise, auf Grund der famosen Landtagswahlreform" ist endlich zu­

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stande gekommen. Die Verzögerung ist angeblich entstanden, weil man die Kreise nach der historischen Entwickelung" abgrenzen wollte. Daß das, wenn es überhaupt gewollt war, geglückt ist, fann man, wie aus Nachstehendem ersichtlich ist, nicht behaupten. Aber es ist auch ganz gleichgültig, denn bei diesem blödsinnigen Nr. 285, 286, 287a, b, c, 288, 289, 290a, b, 291a, b, 292a, b, c, Der zwölfte Kreis umfaßt das ganze Moabit , die Stadtbezirke Wahlverfahren wird auch die vernünftigste Einteilung zu Schanden. 298a, b, 294, 295, 296, 297, 298, 299, 300, 301, 302, 303a, b, 304, Wenn die Macher glauben, etwas durch diese Einteilung zur Be- 309. Ster ist also der historische Zusammenhang am besten ge­ruhigung beigetragen zu haben, so irren sie sich gründlich. Das Gegenteil wird eintreten, denn nun erst recht wird den Massen das Unrecht flar vor Augen treten, nun erst recht wird sich der Sturm entfachen, der früher oder später das elendeste aller Wahlsysteme" Beseitigt.

wahrt.

denn nicht nur von links, sondern auch von rechts dürfte der An­Die Einteilung wird den Freisinnigen manche Bähren entloden, Sturm auf ihren alten Befisstand erfolgen, ja bei etwas Bosheits­Der erste Wahlkreis, bestehend aus den Stadtbezirken Nr. 31, politik von unserer Seite dürften fie fast ganz aus Berlin ver­32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47a, b, ist, die Drittelung in den Urwahlbezirken zu beseitigen. Indeß, wie schwinden, umsomehr, als es diesen Fortschrittlern"? nicht gelungen 48 a, b, 49, 50 a, b, 288 ,. 288 a, b, 61, umfaßt das ganze Tiert, gartenviertel und die Potsdamer Vorstadt, dazu sich die Dinge auch gestalten mögen, für die Arbeiterklasse tann es nur eine Barole geben: hinweg mit dem Dreitlassen. von der Tempelhofer Vorstadt die Katzbachstraße sowie einen Teil wahl unrecht". Mit dem Linsengericht dieser sogenannten Wahl­der York - und Möckernstraße. Diese Straßen haben mit dem Hauptteil des Kreises gar keinen historischen Zusammenhang, da sie reform läßt sich das Proletariat nicht abspeisen.

durch die Potsdamer und Anhalter Bahn getrennt werden.

Der zweite Kreis wird gebildet aus den Stadtbezirken Nr. 6,

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Zum Blutbad- Versammlungsverbote!

trotz der bewunderungswürdigen Selbstbeherrschung, die die Ausgesperrten in den Versammlungen am Freitag abend bewahrt hatten. Denn die Verbote der Versammlungen in folcher Situation mußte wirken, wie Del ins Feuer, und fchließlich hat auch die Selbstbeherrschung der Besonnensten ihr Maß!

Und bei solcher Lage der Dinge bringen es liberale" Blätter fertig, der Polizei beizuspringen, wagt es das Mosse­Blatt, das natürlich die Sprache des Vorwärts" maßlos" nennt, zu schreiben:

In Breslau selbst versuchen beide Teile allen Zündstoff möglichst aus dem Wege zu räumen. Ein Privattelegramm berichtet uns:

Die für Sonntag vormittag anberaumten sechs Protest­bersammlungen, in denen gleichmäßig über das Blut bad" referiert werden sollte, find polizeilich verboten worden. Anschläge des sozialdemokratischen Partei­blattes fordern die Arbeiter auf, sich ruhig zu ber halten."

Das sogenannte freisinnige Berliner Tageblatt" hat also nicht nur nichts daran auszusehen, daß das Versammlungs­recht preußischer Staatsbürger durch den Zug einer Polizei­feber einfach aufgehoben wird das Vereins- und Ver­sammlungsrecht kennt nebenbei nicht einmal ein Recht der Polizei zu solchem Verfahren,-nein, es glorifiziert die Eat noch als eine beruhigende, als eine die Zündstoff aus dem Wege räumt"! Es begeistert sich für die polizeiliche Bevor­mundung des Bürgers, Notabene, wenn er Proletarier ist. Der Liberalismus ist zum Brechen!

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Die Breslauer Volkswacht" schreibt in ihrer Sonntags­nummer, in der sie das Verbot der Versammlungen noch nicht mitteilen konnte:

#In den nächsten Tagen werden die zum Klassenbewußtsein erwachten Arbeiter Deutschlands von dem Breslauer Blutbade zu reden haben. Weil ein paar Hundert Former und Gießerei­arbeiter Forderungen gestellt haben, werden Laufende von Familienbätern auf das Pflaster gefeßt. Die Aktionäre der Maschinenbauanstalt verdienen für ihr Nichtstun 16 Prozent Dividende. Weil die Former einen Stundenlohn von 40 Pfennigen garantiert haben wollen, werden ihre Arbeits­tameraden ausgesperrt.

Anstatt die Kapitalsprozen, die Tausende von der Arbeit und vom Verdienst fernhalten, in ihre Schranken zu weisen, taucht die Bolizei plöglich als treue Dienerin des Kapitals auf, besegt die Plätze, die vor den Fabriken liegen, und sorgt, daß den Unter­nehmern und ihren Schüßlingen fein Haar gekrümmt werde.

Mehr noch! Blindlings schlägt sie in die wehrlosen Menschen­massen hinein, Ströme von Blut zeugen von der ruhmbollen Tätigkeit der Schuhmannschaft des Unternehmer­tum 3.

Es ist, als hätte die Sicherheitsbehörde wirklich Sorge darum, daß die Sozialdemokratie zu schwach werden könnte. Was ein Dugend guter Reden, was ungezählte Leitartikel unserer Breffe nicht fertig bringen konnten, das hat die Schlacht oder d as Schlachten vom 19. April vollbracht: Eine solche Erbitterung gegen das herrschende System vermögen wir nicht zu erzeugen! Was in den Herzen und Köpfen der Schuhleute vor gegangen ist, wir wissen es nicht. Aber als sie auf Fliehende und Wehrlose mit der Waffe einhieben, da hatten sie das menschliche Gewand abgestreift. Sie fühlten sich nicht als Menschen gegenüber Menschen, sondern als Staatsstügen gegen- Sozialdemokraten! Darin liegt die ganze Erklärung.

Wir wissen nicht, was die Klaffenscheidung der Gesellschaft schärfer zum Ausdruck bringen könnte, als das Sausen der Nagailen ach nein, der Schutzmannssäbel am Donnerstag­abend.

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Zahlreiche Zeugnisse bringt unser Breslauer Bruderblatt für die Tatsache bei, daß die Schußleute blindlings wütend auf Fliehende, auf harmlose Straßenpassanten eingeschlagen. So schreibt es u. a.:

Fast nur Fliehende verwundet! Was wir lange nicht glauben wollten, ist nun doch als Wahrheit, als bitterste Wahrheit feft­gestellt worden: Die Polizisten haben in der Haupt­fache die fliehenden von hinten gestochen und geschlagen!!! Wir haben uns an 8-10 verwundeten Personen, bie zu uns in die Redaktion und auf das Arbeitersekretariat kamen, durch den Augenschein überzeugt, daß fast alle die Ver­wundungen von hinten verursacht sind! Was das heißen will, ermißt nur der in vollem Maße, der da weiß, daß nicht ein mal im Kriege auf Fliehende geschossen wird und daß im oftastatischen Striege die heidnischen Japaner diese Regel mit äußerster Strenge, auch nach der blutigsten Schlacht inne gehalten haben. Die christlichen preußischen Boli­zisten aber stechen wehra und waffenlose Fliehende in den Rüden!!!

Selbst ein bürgerliches Blatt, das eine erfreuliche Aus nahme darstellt, die Breslauer Morgenzeitung", muß diese Feststellung der Volkswacht" bestätigen!

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Von den zahlreichen Zeugnissen, die da zeigen, in welchem Maße die Schußleute die Besinnung verloren hatten, sei nur eines herausgegriffen, eine Zuschrift, die im Breslauer General- Anzeiger " erschien:

Als ich gestern abend 8 Uhr von der Kleinen Kirchstraße ( Diana- Bab) nach meiner Wohnung gehen wollte und dazu den Weg durch die Kurze Gaffe nahm, tamen aus einem Hause kurz vor der Alsenstraße zwei Schuhleute mit gezogenem Säbel. Ich stuzte einen Augenblick. In diesem Moment tam ein Dritter auf mich zugesprungen, brüllte mich an, stieß mich und holte zum Schlagen mit dem Säbel aus. Alles dies war das Werk eines Augen­blices. Ich wußte aber nicht, was los war und um was es sich handelte. Ich sah nur noch, daß verschiedene andere Passanten, welche wie ich ruhig nach ihrer Wohnung gingen, behelligt und geschlagen wurden. Die Tochter meines Nachbars, eine Buch­halterin, erhielt einen Säbelhieb über die rechte Schulter, diese tam aus dem Geschäft und hatte denselben Weg wie ich. Meine Tochter, welche um diese Zeit ebenfalls aus dem Geschäft kommt, sagte mir, daß sie aus Angst vor den Schugleuten aus einer Straße in die andere gerannt sei, so daß sie erst um 10 Uhr auf Umwegen nach Hauſe tommen fonnte."

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7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, Nachdem die Breslauer Polizei Arbeiterblut vergossen Die ganze Selbstentwürdigung der liberalen Blätter vom 24, 25, 26, 27, 28, 29, 80, 50, 51, 52, 58, 54, 55, 57, 58, 59, 60, hat, beruhigt" sie! Der Breslauer Arbeiterschaft wird das Schlage des Berliner Tageblatt" erscheint in ihrer vollen 62, 63, 64 a, b, 65 und zieht sich vom Tempelhofer Feld( Bock- Versammlungsrecht genommen, damit sie nicht Größe angesichts des Umstandes, daß die versammelten brauerei) bis zur Weidendammer Brücke und zwar so, daß die fage, was sie empfindet, was sie denkt! Der Zorn, der Groll Hirsch Dunderschen Metallarbeiter zu Breslau eine historisch und wirtschaftlich eine Einheit bildende Tempelhofer Vor- darf nicht nach außen fundgegeben werden! Das ist polizeiliche Resolution angenommen haben, in der sie das Verfahren der stadt vollständig auseinandergerissen wird. Einen Trost haben die Beruhigung" in Preußen. Die Polizei darf den Säbel auf Polizei aufs schärfste tadeln und fordern, daß der Reichstag fich Wähler dieses Kreises wohl dadurch, daß in demselben auch das den Rücken der Bürger tanzen lassen, aber der Bürger darf mit der Sache befasse und die Regierung diejenigen, welche unter Schloß und der Mühlendamm liegt. sich nicht einbilden, daß er solche Säbelheldentaten vor der Mißbrauch ihrer Amtsgewalt harmlose Arbeiter, welche von Die Wahlkreise 3, 4, 5, 6, 7 find verhältnismäßig gut ge- Deffentlichkeit kritisieren, vor der Deffentlichkeit brandmarken ihrer Arbeit nach Hause gingen, brutal mißhandelten, zur schnitten. dürfe. Die Polizei ist sakrosantt in Preußen und wenn Un- Rechenschaft ziehen wird. Der dritte Kreis besteht aus den Stadtbezirken 82, 83, 84, 85, botmäßige sich unterfangen wollen, despektierlich von ihr zu Der Referent in dieser Versammlung erklärte, er set sonst 97, 98, 99, 100, 101, 120, 122, 123, 124, 125, 126, 127, 128, 129, reden, so berbietet ihnen die Polizei einfach das Reden. Was mit der Schreibweise der Volkswacht" nicht einverstanden, 130, 131, 132, 133, 134, 135, 186, 138, 139, 140, 141, 142, 143, 144. fann einfacher sein? aber bei der Schilderung der vorgekommenen Gewaltakte bierte Wahlkreis aus den Bezirken 147, 148, 149, 150, 151, Es gibt wohl kaum etwas Aufreizenderes als solches Ver- sympathisiere er mit ihr. Die Berichte seien durchaus objektiv 54, 155, 156, 159, 161, 162, 163, 164, 165, 166, 167a, b, fahren! Und wir begreifen es vollkommen, daß die Leiter gehalten. 0, 171, 172, 173, 174, 175a, b, 176, 177, 178, 179 a. der Breslauer Arbeiterbewegung, als sie die Verbote der Ver­e Kreis aus den Bezirken 79, 80, 81, 86, 87, 88, 90, fammlungen erfuhren, Anschläge erließen, worin sie die Ar- Die Scharfmacherpresse benutzt die Vorkommnisse natürlich 95, 96, 102, 108, 104, 105, 106, 107a, b, 108a, b, beiter aufforderten, die Ruhe zu bewahren. Sie mußten es tun zur strupellosen Heze gegen die Arbeiterschaft. Die Kons. 112a, b, 113a, b. trotz der weltbekannten Disziplin der Klassenbewußten Arbeiter, Sorrespondenz" schreibt von einem offenbar vorbereiteten,

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