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Gewerkschaftliches.

Werkstattbesprechungen find nicht anmeldepflichtig! Obgleich das Kammergericht sich von dieser selbstverständlichen Tatsache nicht bedingungslos überzeugen laffen will, hat die Straf fammer in Essen zum zweiten Male in diesem Sinne ent­schieden. Am 17. Oktober 1904 fand in Rellinghausen   eine Werkstatt besprechung von organisierten Arbeitern der Maschinenfabrik Dinnendahl statt. In dieser Versammlung, in welcher Mißstände in der Fabrik gerügt wurden, waren auch die nicht bei der Firma beschäftigten Personen, 1. der Organisationsleiter des Deutschen Metallarbeiterverbandes, Franz GemoII, 2. der Schloffer Ernst Schmidt, zugegen. Am Schlusse der Versammlung traten die Genannten auch als Redner auf und forderten die Anwesenden auf, der Organisation beizutreten.

Die Ortspolizeibehörde erblickte in dieser Veranstaltung eine öffentliche Beriammlung, die der Anmeldung unterlag. Da letteres nicht geschehen war, so erhielt Gemoll, Schmidt und der Wirt Kleinschmidt wegen Uebertretung der Ver­ordnung über das Versammlungs- und Vereinsrecht ein Straf­mandat bon je 15 M. Hiergegen beantragten sie richterliche Ent­fcheidung. Während das Schöffengericht der Berufung des Wirtes stattgab und den Angeklagten Kleinschmidt freisprach, wurde die Berufung der Angeklagten Gemoll und Schmidt ber­worfen. Das Gericht erblickte in der Agitation für den Deutschen Metallarbeiterverband   eine Erörterung öffentlicher Angelegen­heiten. Hiergegen legten die Angeklagten abermals Berufung ein, die am 5. Juli vor der 5. Straftammer verhandelt wurde.

Das Berufungsgericht hat es dahingestellt sein lassen, ob in der vorgenomemnen Aufforderung zum Beitritt in die Organisation die Erörterung einer öffentlichen Angelegenheit liege und hat nur die Frage geprüft, ob. selbst wenn dies zu bejahen sei, im bor­liegenden Falle eine Versammlung im Sinne des Gefeßes statt­gefunden habe. Das Gericht tam zur Verneinung der Frage und führte in dem Urteil aus, die Bersammlung müßte zum Zwede der Erörterung öffentlicher Angelegenheiten unternommen sein, mit anderen Worten, es mußte von vornherein die Absicht obgewaltet haben, öffentliche Angelegenheiten in der Bersammlung zu bes sprechen. Dieser Annahme stand aber das eibliche Zeugnis des Sandformers Schürmann entgegen. Wäre der Zweck der Versamm Tung die Agitation gewesen, so wäre doch jedenfalls in längerer Rede der Zweck und die Ziele des Metallarbeiterverbandes dargelegt sein; das ist indessen nicht geschehen. Das Gericht war somit der Ansicht, daß unter diesen Umständen nicht für erwiesen erachtet werden könne, daß die Versammlung die Grörterung öffentlicher Angelegen heiten bezweckte und erkannte daher gegen die Angeklagten auf Freisprechung.

die Angeklagten abermals frei.­

Allmann und andere Verbandsvertreter bezeichneten diese Re­solution als tattisch unawedmäßig. Die erste, von der Verbands. leitung vorgelegte Resolution wurde einstimmig angenommen, wo durch die zweite Resolution abgelehnt ist. durch die zweite Resolution abgelehnt ist.

mit der Meifterkommiffion zu einem für alle Berliner   Bädergesellen| ftruktion und schönen masfiben Gebäuben. Die Belegschaft ist über günstigen Abschluß zu bringen. Die Versammlung verwahrt sich 300 Mann start und besteht in der Hauptsache aus unterirdisch aber ganz entschieden dagegen, daß diese gelben Bereine irgendwie beschäftigten Leuten. Das Werk liefert biele Rohtohle in die im Namen oder im Interesse der Berliner   Bädergesellen handeln." Fabriken der Tertilbranche nach Gera  . Durch ein eventuelles völliges Eine andere aus der Versammlung eingereichte Resolution ver- Stillegen des Werkes würde diese unzweifelhaft in Mitleidenschaft langt, daß die auf Freitag festgefeßten Verhandlungen am Donners- gezogen werden. In den Kohlenflogen eines anderen tag stattfinden sollen und, falls dann feine Einigung zustande Schachtes desselben Revieres brennt es bereits an mehreren tommt, soll der Tarif eingereicht, bis zum 1. Mai Antwort berlangt Stellen zugleich! Die Herren Beamten, welche durchaus keinen und an diesem Tage die Entscheidung gefällt werden. Rat wissen, laufen zu den Arbeitern, bitten, beschwören sie, doch zu kommen, zu helfen, damit der Schaden nicht zu groß werde. Bergebens! Freilich ist der Schaden, der entstanden ist durch Zu bruchegehen einzelner Derter, Streden und Baue groß und zurzeit noch gar nicht zu übersehen. Es sei aber nicht vergessen, daß nicht Zum Streit der Arbeiter in den Norddeutschen Eiswerken. Der die Arbeiter es gewesen sind, welche hartnädig auf ihrem Stand des Streiks ist ein guter. Es verkehren nur wenige Gis- Standpunkte verharrten. Der Schaden ist einzig und allein auf das wagen von den Werken, und diese werden von den Herren Eismeistern Konto des brutalen Herrenstandpunktes des Unternehmertums zu und Inspektoren im Verein mit einigen Arbeitswilligen bedient. feben. Bei dieser Gelegenheit mag gleich die Angabe bürgerlicher Verhandlungen hat die Direktion schroff abgelehnt. Blätter, daß von 15 600 Mann Gesamtbelegschaft nur 4300 Mann sich im Ausstande befänden, widerlegt werden. Abgesehen davon, daß die Zahl der Ausständigen ins sechste Tausend geht, sind aber die Streifenden zu girta 85 Broz. unterirdisch beschäftigte eigentliche Bergleute! Diese machen im ganzen aber kaum 25 Broz. der Gesamtbelegschaft aus. Daraus ist zu ersehen, daß es ein schwerer Jrrtum ist, wenn man die Zahlen der Ausständigen denjenigen der Gesamtbelegschaft gegenüberstellt und nun annimmt, die Beilegung des Streites müsse angels genügender Beteiligung erfolgen.

Die Färber der Firma W. Spindler in Spindlers. felbe bei Röpenid befinden sich im Ausstand. Vor Zuzug wird gewarnt. Deutscher Textilarbeiterverband. Filiale Köpenid. Von der Brennfpiritus- Gesellschaft m. b. H. erhalten wir folgende Buschrift: Unter Bezugnahme auf das Breßgefeß und die uns betreffenden Ausführungen in Ihrem Blatte vom 20. April ersuchen wir Sie hiermit um die Veröffentlichung folgender Berichtigung:

1. Es ist zutreffend, daß wir vor ungefähr zwei Monaten die Zahl der bei uns beschäftigten Kutscher verringert haben. Es ist aber unzutreffend, daß wir die anderen Kutscher infolgedessen über­lastet haben. Die einzelnen Wagen können sämtlich nur mit einer bestimmten Anzahl von Flaschen, Fässern und Kannen beladen werden, deren Ablieferung an die Kundschaft von jeher durch die Stutscher, ohne eberanstrengung derselben, bewältigt worden ist; einige größere Wagen werden nicht von den Kutschern allein, sondern mit Mitfahrern gefahren.

6 Uhr.

Der Gewerberein(..) macht die denkbar größten Anstrengungen, um seine revoltierenden Mitglieder zu halten, die verlorene Pofition womöglich wieder zu gewinnen. Reuerdings weilt jogar Herr Hammacher aus dem Buhrbecken im Streif­gebiet. Es ist dies derselbe Hammacher, der den Gewerkverein der Bergarbeiter als Mitglied der Siebenerkommiffion im westfälischen   Ruhrstreit vertrat. Am Sonntag sollte der Mann in einer öffentlichen Bersammlung sprechen. Doch, o weh! Es hatten sich kaum ein Dukend Teilnehmer zusammengefunden und so mußte die Veranstaltung unterbleiben, Der Verrat des General­rates" ist nun allgemach auch im eigenen Lager des Gewerkvereins übel beamerkt worden. So schreibt die Westdeutsche Abendpost", Organ des Gewerkvereins, unter anderem: Die Mitglieder möchten ihre Beiträge in der Schatulle behalten und nichts an den General­rat nach Burg abliefern."

2. Es ist unwahr, daß seit Bestehen des Vertrages die Zahl der Lagerarbeiter um einige verringert worden ist. Nach der mit den Stutschern vereinbarten Arbeitsordnung haben die Kutscher   die Wagen zu beladen. 3. Gist unwahr, daß von den Kutschern verlangt worden ist, die Arbeit schon um 5 Uhr zu beginnen, die Arbeit beginnt stets um Auf die Mitteilungen der Presse en bezug auf die Werts. wohnungen im Bornaer Reviere hin ist jedenfalls eine Re 4. Es ist unwahr, daß eine Frühstücsvergünstigung entzogen bifion dieser Wohnungen seitens des zuständigen Bezirksarztes er­werden sollte. Nach der mit den Kutschern vereinbarten Arbeits- folgt. Der Herr ist am Sonnabend in Lobstädt   und Ramsdorf   in ordnung soll die Frühstücspause vor der Abfahrt vom Fabrikhofe Begleitung des Werksdirektors gewesen und hat die Wohnungen erfolgen. Es ist verboten, in Tempelhof   und vor dem abzufahrenden besichtigt. Diese befinden sich nicht etwa in neuen, von den Gesell­Bezirk an Wirtshäusern zu halten, statt dessen haben die Stutscher schaften erbauten Häusern, sondern man hat alte ausgeschlachtete bis faft mittags auf den Zufahrtsstraßen zu ihrem Bezirk gehalten Bauerngüter aufgetauft und diese dann notdürftig herrichten lassen. und famen infolgedessen erst nachts zurüd. Dieser dauernde Miß- Es sind zum Teil elende baufällige Buden, die äußerlich und inner­stand beranlaßte uns, von den Kutschern zu verlangen, die Frühlich eine verzweifelte Aehnlichkeit mit ostpreußischen Instwohnungen ftüdspause vor Anspannung der Wagen vorzunehmen und das Früh und Schulpaläften" haben! ftüd in Tempelhof   in der Zeit von 9-10 Uhr einzunehmen. Es wurde den Kutschern zu diesem Zwecke sogar eine Pause von einer

Eben wird bekannt, daß auch eine Grabe im Beiz- Weißenfelser Gegen dieses Urteil legte die königliche Staatsanwaltschaft Re- Stunde, anstatt der in der Arbeitsordnung mit den Kutschern ver- Rebiere in Gefahr ist, zu erfaufen. Bereits find ganze Streden vision beim Kammergericht ein. Nach Prüfung der Sachlage hob einbarten halben Stunde gestattet. Den Kutschern fonvenierte aber das Kammergericht das Urteil auf und verwies die Angelegenheit diese Anordnung nicht, weil sie sich kontrolliert sahen. As die durch schwimmendes Gebirge verschlemmt. Die Lage wird also immer prefärer. zur nochmaligen Feststellung und Entscheidung an die Straffammer. Stutscher wegen dieser Anordnung vorstellig wurden, sind wir auf Die Holzarbeiter Würzburgs find in eine Bewegung eingetreten. Das Gericht fonnte sich auch diesmal nicht überzeugen, daß die ihre Wünsche eingegangen, unter der noch besonders hervorgehobenen Werkstattbesprechung eine öffentliche Versammlung sei und sprach Bedingung, daß gemäß Arbeitsordnung die Fuhrwerke nicht vor dem Sie verlangen von den Unternehmern die 56stündige Arbeitszeit, abzufahrenden Bezirk an Wirtshäusern gemeinsam halten. Durch 5 Pf. Stundenlohnerhöhung, Gewährung eines Minimallohnes bon Kontrolle wurde festgestellt, daß die Fuhrwerte troßdem wieder zu 26 f. pro Stunde, Abschaffung der Affordarbeit, möglichste Be zweien und vieren in Tempelhof   und in den Zufahrtsstraßen bis feitigung der Ueberstunden, die, wenn sie nicht zu umgehen find, bis gegen die Mittagsstunde hielten; das bedeutet, daß die Kutscher  , die 8 Uhr abends mit 10 Pf., nach dieser Beit mit 25 f. pro Stunde jedesmal eine ganze Tagestour zu machen haben, den Vormittag un- Buschlag vergütet werden sollen. Für Sonntagsarbeit wird eben­benuht verstreichen lassen. Die Folge dieser gänzlichen Ignorierung falls ein Zuschlag von 25 Pf. pro Stunde verlangt. der in der Arbeitsordnung getroffenen Bereinbarungen und der Anordnungen der Geschäftsführung war, daß denjenigen Kutschern, welche bei der Kontrolle in Tempelhof   und den Zufahrtsstraßen zu ihren Bezirken haltend angetroffen wurden, gekündigt wurde. Daraufhin haben dann alle Kutscher die Kündigung ihrerseits ein. gereicht.

Werkstattversammlungen sind wie auch alle anderen Ver­sammlungen! nicht anmeldepflichtig, wenn nicht von vornherein die Absicht besteht, öffentliche Angelegenheiten" zu erörtern. Es ist für die Gewerkschaftsbewegung äußerst wichtig, diese Rechtslage zu beachten. So interessant manchmal Arbeiterverhandlungen für Polizei und Unternehmer sein mögen, wenn die Versammlung nur einberufen ist, die Interessen der Beteiligten ohne Grörterung öffentlicher Angelegenheiten wahrzunehmen, braucht man Unter­nehmern und Behörden von ihrem Stattfinden nichts auf die Nase zu binden.

Achtung!

Berlin   una amgegend. Metallarbeiter!

Achtung!

Obwohl die Kündigung tarifmäßig erfolgt ist, stellt sich dieselbe doch als eine Arbeitsniederlegung dar, weil sie von allen Rutschern gleichzeitig erfolgte und weil die Kutscher   erklärten, daß fie bei Aenderung der Arbeitsordnung zur Wiederaufnahme der Arbeit bereit seien.

Hochachtungsvoll!

Brennspiritus- Gesellschaft m. b. H.

Stötel

Die Mühlenarbeiter des Regnit- und Schwabachganes haben den unternehmern vor einigen Wochen einen Tarifentwurf eingereicht, über ben feine Verständigung zu erzielen war. Nachdem die Arbeiter über den keine Verständigung zu erzielen war. Nachdem die Arbeiter das Gewerbegericht in Erlangen   angerufen hatten, tam es au einer Einigung, wobei die Arbeiter hauptsächlich ihre Lohnforderungen nahezu durchsetzten und auch das Kost- und Logiswesen völlig be feitigt wurde.

Husland.

Goldarbeiterstreit. Paris  , 28. April. Eva 6000 Juvelier. und Goldarbeiter beschlossen heute abend, von morgen ab in den allgemeinen Ausstand zu treten; fie verlangen den Achtstundentag

Von der Organisation der in Nündigung getretenen Rutscher Letzte Nachrichten und Depefchen.

Die Berliner   Schlossermeister, welche bekanntlich wegen des zurzeit bestehenden Schlosserstreits einen Teil ber hiesigen Schloffer. gesellen hauptsächlich Mitglieder des Deutschen Metallarbeiter­berbandes ausgesperrt haben, suchen in den Zeitungen der Brb­ving durch Inserate Arbeitswillige. Um eine bessere Uebersicht über diese Werbungen zu haben, ersuchen wir alle Ortsverwaltungen wird uns folgendes mitgeteilt: unseres Verbandes, uns unverzüglich die betreffenden Inferate. ( Ausschnitte mit Angabe der betreffenden Zeitung) zu übersenden. Deutscher   Metallarbeiterverband. Ortsverwaltung Berlin  . Die Arbeiterpresse wird um Abdruck ersucht.

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Auf obige Berichtigung erhvidern wir folgendes: Wir müssen bei unserer Behauptung stehen bleiben, daß nicht die Kutscher, fondern die Firma den Tarif nicht innegehalten hat. Seitdem der Herr Köfel an Stelle des früheren Herrn Föhn den Diref= torenposten übernommen hat, haben die Differenzen zwischen Nuts schern und der Betriebsleitung nie aufgehört.

Zunächst wurden die Lagerarbeiter, welche den Kutschern des Morgens die Wagen mitbeladen halfen, entlassen, so daß die Kutscher  nunmehr selbst gehalten waren, sich die Kästen mit Flaschen und die Fäffer vom Speicher nach dem Fuhrwerk zu bringen.

Die Duma- Wahlen.

Lodz  , 24. April  .( B. H  .) In Lodz   haben Wahlergeffe ftatt gefunden, wobei mehrere Arbeiter getötet und zahlreiche schwer ver

wundet wurden.

Hungersnot in Indien  .

London  , 24. April  .( W. Z. B.) Das indische Amt veröffentlicht folgenden amtlichen Bericht: Der Stand der Saaten ist in Band­schab, in Bombay   und Haiderabad gut, in Agra, Oudh, Radschputana und Zentralindien gering. Die Zahl der Berfonen, bie Hungersnot­Unterstützung genießen, nimmt zu und beträgt jest 495 000.

Interpellation auf Bestellung?

Rom  , 24. April. Jm Senat interpellierte de Martino gestern wie der Telegraph in letter Stunde berichtet die Regierung:

sondern auch nach dem Geifte der internationalen Politik die Grund­lage und Richtung der Aktion Italiens   im Auslande bleibe! Redner kam zu dem Schlusse, daß Italien   weiter treu am Dreibund Der Minister des Aeußeren, Graf Guicciardini  , beantwortete Der Interpellant erklärte sich durch die Ausführungen Guicciar Sache war erledigt!

Das Ganze scheint einer wohleinstudierten Aufführung mit gut verteilten Nollen berteufelt ähnlich gesehen zu haben. berteilten Rollen berteufelt ähnlich gesehen zu haben. Amtliche Stimmungsmache.

Mit der Lohnbewegung der Bäder beschäftigte sich am Dienstag nachmittag wieder eine sehr start besuchte Mitgliederversammlung des Bäckerverbandes. Gauleiter Sessold und Verbands­vorsitzender A I I mann erstatteten Bericht über die Verhandlungen mit der Innungskommission. Die Redner bezeichneten es als einen dem letzten Streit zuzuschreibenden Fortschritt, daß die bis dahin Durch diesen Umstand verzögerte sich die Abfahrt vom Hofe bis so verbandsfeindliche Meisterschaft sich bereit fand, jekt mit den 10, gar 11 Uhr vormittaga. Eine zweite Imgebung des Vertrages Vertretern des Bäderverbandes zu berhandeln und anscheinend auch erblicken die Kutscher   darin, daß die Zahl derfelben, welche bei Ab­geneigt sei, den Forderungen des Verbandes entgegen zu kommen. schluß des Vertrages 22 betrug, allmählich auf 15 Kutscher reduziert Wenn man auch die Gelben" nicht als Gesellenvertreter anerkenne, wurde. Dagegen wurden die Touren bergrößert, so daß die Kutscher  so habe man doch in deren Gegenwart die Verhandlungen geführt, bedeutend mehr mit Arbeit überlastet wurden. Es ist daher nicht ob der Dreibund nicht nur dem Buch sta ben der Verträge nach, um die Verständigung mit den Meistern nicht von vornherein un- richtig, wie oben behauptet mird, daß die Kutscher   nur deshalb so möglich zu machen. Im übrigen würden die Vertreter der Gelben" spät von den Touren zurüdkamen, weil sie angeblich zu lange vor in der Kommission nicht beachtet. Unter welchem Namen die den Gastwirtschaften hielten. Das Zuspätnachhausekommen ist nur " gelbe" Organisation eigentlich marschiert, ist immer noch nicht be- auf die große Ueberbürdung der Kutscher   mit Arbeit, unter denen fannt. In einer vorliegenden Versammlungseinladung bezeichnet selbst, wie die Kutscher   in Gegenwart des Herrn Direktor Köfer festhalten müsse. fich jene Organisation als neugegründeter Verband". Ein Beweis, behaupteten, das Pferdematerial schwer gelitten hat, zurückzuführen. Die Interpellation mit einem Lob- Hymnus auf den Dreibund. daß die Gründung" Hals über Kopf erfolgt ist, so daß den Neu- Mit der Aenderung der Frühstücspause im Sinne obiger Bes gegründeten nicht einmal Zeit blieb, sich einen Namen zu geben, richtigung waren die Kutscher anfänglich selbst einverstanden. Da sinis sehr befriedigt", dantte dem wortreichen Minister, und die weshalb sie denn auch in der Kommission unter dem falschen Namen es aber den Kutschern in den in der Nähe liegenden Wirtschaften Chriftlicher Verband" aufgeführt wurden und sich diese Bezeichnung nicht möglich war, ein ordentliches Frühstück erhalten zu können, ruhig gefallen ließen. Im weiteren gaben die Referenten, sowie welches die Kutscher   bei der anstrengenden Tätigkeit nötig haben, die Diskussionsredner der Erwartung Ausdruck, daß die Verhand- zumal da sie teine Mittagspause machen, baten fie um Rudnahme lungen doch schließlich zu einem Ergebnis führen würden. Wenn dieser Bestimmung, welche ihnen auch zugestanden wurde. das iedoch nicht möglich sein sollte, dann würden die Berliner   Bäcker Die Kündigung seitens der Kutscher   ist hauptsächlich wegen der den Kampf aufnehmen. Vom Bureau wurde die nachstehende Ueberbürdung mit Arbeit erfolgt. Vertreter unseres Verbandes Petersburg  , 24. April  .( Meldung der Petersburger Telegraphen­Resolution eingebracht: haben auf dem Wege der Verhandlung ihr möglichstes versucht, Herrn Agentur.) Das Zolldepartement veröffentlicht die Angaben über die Die Versammlung nimmt Kenntnis von den Verhandlungen Direktor Rötel zu veranlassen, den Kutschern die Arbeit durch Ver. Bilanz bes Handels Rußlands   über die europäische   Grenze in am 20. April mit der Innungskommiffion. Mehr als je vorher er- mehrung der Kutscherzahl zu erleichtern. Der Herr Direktor lehnte ben brei ersten Monaten des Jahres 1905. Danach überſtieg die Ausfuhr die Einfuhr um 50 Millionen Rubel. Trotz der erheblichen blickt die Versammlung in dem sogenannten Verband der Vereine dies aber mit einem fategorischen Nein" ab. ber Bäcker und Konditoren Berlins  , der sich jetzt fogar widerrechtlich Vermehrung der Einfuhr fremder Waren nach Rußland   während den Namen Chriftlicher Bäckerverband" anmaßt, eine von der dieser drei Monate, welche diejenige aller früheren Jahre übertraf. Meisterschaft gegründete und geleitete Vereinigung von Leuten, die Die Ziffern beweisen, daß die Unruhen teinen Einfluß auf die Hülfs­sich die Bekämpfung aller ehrlichen Gesellen und ihrer Interessen quellen des Landes ausgeübt haben. zur eigentlichen Aufgabe gestellt haben. Jeder ehrliche Berliner  Bädergefelle fann für solche Leute, die sich dazu hergeben, für einen Judaslohn das allgemeine Interesse der Gesellenschaft zu verraten, nur ein Gefühl der Verachtung haben. In dem Einreichen von sogenannten Forderungen an die Innungen seitens dieser Streit brechervereine erblidt bie Versammlung ein sehr durchsichtiges, be­stelltes Manöver, das nur den 8wed haben soll, die an sich schon allzu bescheidenen Forderungen der Berliner   Bädergesellen zu be­fämpfen und niederzuhalten. Wie sehr nun auch das Treiben jener Dunfelmänner, denen jedes Gefühl der Scham abhanden gekommen Mit jedem Tage wird die Situation für die unterirdischen Be­ist, jeden ehrlichen Gesellen aneteln muß, erkennt die Versammlung triebe fritischer, und scheint es, als wollten die Elemente den aber doch die Gründe an, aus denen heraus die Verbandsvertreter Streifenden zu Hülfe kommen. So sind, wie aus dem Meuselwißer trotzdem in Gegenwart dieser sogenannten Gesellenvertreter ver- Rebiere berichtet wird, auf dem Werke" Fürst Bismarc" bei Handelten, allerdings unter scharfem Protest gegen deren Anwesen 3ipfendorf die Grundwasser durchgekommen. Die heit. Die Versammlung erteilt ihren Vertretern auch ferner die Grube steht somit in Gefahr, zu erfaufen. Fürst Bismard" ist ein Bollmacht, je nach Lage der Sache zu handeln und die Berhandlungen großes, noch ziemlich neues Wert mit Maschinen neuester Stone gegeben, andere aber schäßen die Zahl der Toten höher. Berantw. Redakteur; Hans Weber, Berlin  . Inferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  , Drud u. Verlag: Bortvärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblat

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Vom Vertrage abweichende Forderungen sind also der Direktion weder von den Kutscheru noch von den Verbande zugemutet worden, Zentralverband der Handels-, Transports und Verkehrsarbeiter Deutschlands  . Ortsverwaltung Berlin   I.

Deutfches Reich. Bergarbeiterstreit in Mitteldeutschland  .

Beib, 23. April  .( Eig. Ber.)

Auch der heutige erste Tag der neuen, fünften Streitwoche ist ohne nennenswerte Verschiebung oder Veränderung in bezug auf die 8ahl der Ausständigen geblieben. In den letzten Tagen statt. gefundene Versammlungen der Streifenden erklärten sich ein stimmig für Fortsetzung des Streits.

Ermordung eines deutschen   Beamten. Asuncion  , 24. April  .( W. T. B.) Der kaufmännische Beirat des hiesigen deutschen   Konsulats Mangels ist ermordet worden. Nähere Einzelheiten fehlen noch.

Die Lage in San Francisco  .

San Francisco  , 24. April  .( W. T. B.) Die Lage ist jetzt besser, da man bei der Verteilung der Lebensmittel und bei der Beschaffung von Obdach nunmehr systematischer und methodischer vorgeht. Taufende werden mit der Aufräumung der Straßen beschäftigt. Viele Kaufleute treffen Maßnahmen zur Wegräumung der zers trümmerten Gebäude, um, sobald Arbeiter vorhanden sind, mit dem Wiederaufbau beginnen zu können. Von einigen Offizieren wird die Zahl der in San Francisco   Umgekommenen auf nur 275 ans