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Aehnliche Aussagen macht Wachtmeister Zufall, der die von 5000 Personen besuchte Versammlung bei Hallwachs in Eimsbüttel überwacht hat. Der Distriktsführer Ziemer habe am Schluß der Versammlung gesagt: Diese Protestversammlung ist eine Kund­gebung, die unsere Bürgerschaftsvertreter fich einmal ansehen müßten. Ich bin nicht berechtigt, Sie aufzufordern, daß Sie unseren Vertretern zeigen sollen, wie Sie den Protest sich gedacht haben, aber wert ist es wohl, es diesen Herren zu zeigen, ihnen einen Spaziergang vorzumachen. Ich fordere Sie nicht dazu auf, ich unterlasse das." Er glaube gehört zu haben, wie geantwortet wurde: Wir gehen schon!"( Genosse Ziemer ist, wie wir schon in unserem Bericht vom ersten Tage mitgeteilt haben, wegen Aufforderung zu Uebertretungen vom Schöffengericht freigesprochen worden, das der Debuktion der Anklagebehörde, daß die Aufforderung, etwas zu unterlassen, eine Aufforderung dazu sei, es doch zu tun, nicht zu folgen vermochte.)

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Pönnen Hamburg zerschlagen und wieder aufbauen." Die Verfamm-| flasse wahr. Seit vielen Jahren ist Bock Mitglied der Kontroll­Wegen Tötung eines Landarbeiters freigesprochen! lung sei ruhig verlaufen, eine Aufforderung, vor das Rathaus zu kommission der Partei. Wie wir seinerzeit berichteten, tam am Sonntag, den 27. Auguft ziehen, sei nicht erfolgt. Ebenso rastlos wie für den politischen ist Bock für den gewerk v. J., der 27 Jahre alte unverheiratete Landarbeiter Adolf Wolter fchaftlichen Zweig der Arbeiterbewegung tätig. Die Schuhmacher- nach dem Gute Kuttehmen im Streife Insterburg , wo er ſeit einer gewerkschaft verdankt seiner energischen seit Anfang der 70er Jahre Woche zu arbeiten aufgehört hatte, um sich seine Invalidenkarte zu holen. Kurz vor dem Gutshofe, auf der Landstraße, begegnete er entwickelten Tätigkeit auf gewerkschaftlichem Gebiet ihren Aufschwung. bem Inspektor Neufang, mit dem er sich nicht gut ſtand. Bei Forde­1873 wurde er zum Leiter der Schuhmachergewerkschaft gewählt. 2 Jahre berung der Karte gerieten beide in Wortwechsel, worauf der Inspektor in später gründete er das Fachblatt Der Wecker". Im Jahre 1878 fiel es dem den Hof eilte und alsbald mit einem Gewehr zurückkam. Er Sozialistengesetz zum Opfer. Noch in demselben Jahre wurde der legte auf den Arbeiter an, der erschrocken die Arme gegen ihn streckte Schuhmacher" ins Leben gerufen. Auch dies Blatt wurde- 1883- und rief: 23 as, Herr Inspektor, Sie wollen schießen?" auf Grund des Sozialistengefeßes verboten. Den Nachfolger, das In diesem Augenblick krachte auch schon der Schuß. W. fiel einent seiner hinzuspringenden Kollegen in die Arme. Die Schrotladung Schuhmacher- Fachblatt" leitet Genosse Bock noch heute. aus ganz nächster Nähe hatte edele Körperteile verlegt. Das Blut floß unaufhörlich aus den Wunden sowie aus Mund und Nase. Auch die Kleider waren durch den nahen Schuß in Brand geraten. Der hinzugerufene Arzt machte einen Notverband. Dann wurde der schwerverletzte Arbeiter am anderen Morgen mit der Bahn nach dem Insterburger Krankenhause geschafft. Bald darauf verstarb er. Der auf diese Weise ums Leben Gekommene war ein ruhiger, höchst ordentlicher Landarbeiter. Der schießluftige Inspektor, der Unter­offizier bei den Kürassieren gewesen, hatte auch schon andere Arbeiter gelegentlich gemißhandelt. Er wurde wegen dieses Tot schießens aber nicht etwa in Haft genommen, wie es wohl dem Arbeiter im umgekehrten Falle gegangen wäre, sondern auf freiem Fuße gelassen. Dann wurde gegen ihn Anklage nur wegen fahr­lässiger Tötung erhoben.

Wachtmeister Pöhls, Ueberwachender der Versammlung für den Stadtteil Hamm , wiederholt seine gestrigen Ausführungen, daß teine Aufforderung zu ungefeßlichkeiten ergangen sei.

Nach diesem Abschweifer aufs politische Gebiet wurden die polizeilichen Zeugen über die Vorgänge im Strawallgebiet vernommen.

Bolizeileutnant Niemann führt aus, daß schon am 16. Januar mit Rücksicht auf die außergewöhnliche Zeit der Einberufung der Versammlungen die nötigen Vorbereitungen getroffen worden seien. Schon am Nachmittag des 17. Januar, furz nach 4 Uhr, hatten sich auf dem Rathausmarkt mehrere hundert Knaben und auch jugendliche Personen eingefunden, die wohl von ihren Eltern oder anderen Bersonen gehört haben mußten, daß etwas los sein würde. Als der Platz gesäubert und die Umgebung des Rathauses abgesperrt war, fammelten fich bald neue Menschenmassen, Haupt­fächlich Arbeiter in Sonntagstleidern an. Da eine Steigerung des Buganges nach Schluß der Versammlungen zu erwarten war, fchob die Polizei die Sperrfette weiter vor und sperrte sämtliche Zugangs­straßen zum Rathausmarkt ab. Als die Situation ernster wurde, habe er den Befehl gegeben, von der Waffe Gebrauch zu machen. Der Beuge schildert die Vor­gänge bei dem Zusammenstoß mit dem Bublifum und erklärt, es sei ihm sehr schmerzlich gewesen, den Befehl zum Gebrauch der Waffe erteilen zu müssen. Wachtmeister Wicher sagt aus: Gegen 914 Uhr abends zogen, bie Marseillaise fingend, etwa 5000 Personen vom Adolfsplatz über die Abolfsbrücke, um nach dem Neuen Wall einzubiegen, wurden aber mit blanker Waffe gezwungen, weiter zu marschieren.

Frisch und unermüdlich wie einer der jüngsten widmet unser Freund Bock seine Kräfte unserer gemeinsamen politischen und gewerkschaftlichen Arbeit. Möge die Jugendfrische und unermüdlich­leit unseres Königs von Gotha " noch recht lange der Partei er­halten bleiben!

Unehrliche Polemit. Der Zimmerer" schreibt in seiner neuesten Nummer:

Der Vorwärts" erwidert uns in seiner Nummer vom 21. April mit einer persönlichen Böbelei. Damit ist die Aus­einandersetzung mit ihm und die Klärung der Sachlage in diesem Falle erschöpft.

Wir überlassen das Urteil darüber, ob unsere Erividerung eine persönliche Böbelei" war, getrost unseren Lesern. Da dem " Bimmerer" die Gründe ausgehen, wird er vornehm und drückt sich um die Erörterung des ihm unangenehmen Inhalts unserer Er­widerung herum mit der unwahrheit, sie sei eine persönliche Böbelei. Sehr hübsch macht sich angesichts dieser neuesten Leistung des Bimmerer" feine Beschwerde darüber, daß wir seinen Artikel nicht abgedruckt haben!

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Am 25. April fand gegen den Inspektor vor der Jnsterburger Straffammer die Verhandlung statt. Vor Gericht wurde der Vor­gang so dargestellt, als habe sich der Arbeiter, der zur Zeit des Vorfalls auf dem Gute ja gar nicht mehr in Arbeit stand, renitent und herausfordernd" verhalten. Deshalb habe der In­fpektor, um auch etwaigen Angriffen von vielleicht hinzukommenden anderen Arbeitern zu begegnen, die Flinte geholt. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft hielt den Tatbestand der Fahrlässigkeit für eriviesen und beantragte neun Monate Gefängnis.

In derselben Nummer greift der Zimmerer" wütend den Ge­noffen Kautsky wegen seiner Verteidigung der Genoffin Luxemburg gegen die leichtfertigen Verdächtigungen der Zeitschrift für Graveure Der Gerichtshof war jedoch der Meinung, daß der Au­und Biseleure" an. Wenn es Genosse Kautsky für nötig hält, die geklagte sich mit Recht gegen zu erwartende Angriffe be­Verdrehungen des" Zimmerer", der aus seinen Ausführungen gewaffnet habe. Er mußte als Vertreter des abwesenden Gutsherrn werkschaftsfeindliche Tendenz herauslieft, zurückzuweisen, so wird er energisch auftreten und habe nur seine Pflicht erfüllt, wenn er sich mit das selbst tun, wir wollen ihm darin nicht vorgreifen. Aber zur gespanntem Gewehr zum Kampf bereit hielt. Wenn bei dem Ringen Charakterisierung der Zimmerer"-Polemit wollen wir eine Stelle das Gewehr losgegangen sei( mehrere Augenzeugen behaupten, es hier anführen, die uns betrifft. Sie lautet: habe kein Ringen stattgefunden) könne ihm, dem Angeklagten, eine Die Zeitschrift für Graveure und Biseleure" hatte, wie sich Fahrlässigkeit nicht beigemessen werden, die Schuld treffe vielmehr den aus früheren Nummern des Vorwärts" ergibt, eine Auseinander angreifenden Wolter. Deshalb erkannte die Straflammer auf Frei­setzung über das Verhältnis zwischen Partei- und Gewerkschaftssprechung. bewegung gebracht und dabei die Genossin Luxemburg erwähnt.

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Wie gering wird nach diesem Urteil das Leben eines Land­Wir bekommen die Zeitschrift" nicht zu Gesicht und kennen daher arbeiters bewertet und wie unsagbar weit hält sich das Urteil von den Artikel nicht; aber nach den bisher im Vorwärts" gepflogenen der Anerkennung der Gleichberechtigung eines Arbeiters. Ein Auseinandersetzungen zu urteilen, hat der Vorwärts" aus dem Arbeiter, der sein Recht Herausgabe der Invalidenkarte Artifel der Zeitschrift für Graveure und Biseleure" eine Stelle langt, gilt als wütend und herausfordernd", weil er sich nicht alles aus ihrem Zusammenhange gerissen, um, wie es seine Gewohnheit bieten läßt. Der Inspektor wird für berechtigt erachtet, sich schuß­ist, schweres Geschüz dagegen aufzufahren.... bereit zu halten. So weit ging selbst die Staatsanwaltschaft nicht. Das Urteil ist geeignet, den Landarbeiter gegen die Un gerechtigkeit der bestehenden Zustände, insonderheit auch gegen die Borenthaltung der Gleichberechtigung, die ihm verfassungsmäßig zu­steht, aufzupeitschen.

Dberwachtmeister Becker bekundet: Um 9%, Uhr fam ein zweiter Bug, die Marseillaise fingend und rote Taschentücher schwenkend, nach der Hermannstraße, um nach dem Rathausmarkt zu ziehen. Auf Anordnung der Führer wurde die Richtung nach dem Jungfernstieg eingeschlagen. Kurz darauf fam ein zweiter Bug von entgegengefeßter Richtung, der von den Schußleuten angehalten wurde und dann nach dem Pferdemarkt marschierte. Einige Führer fagten zu der Menge:" Geht nach Hause, unser 3 wed, Der Zimmerer" fennt die Angelegenheit, um die es sich handelt, zu demonstrieren, ist erfüllt!" Aber die Menschenmassen also gar nicht, aber für ihn ist es selbstverständlich, daß der Vor­reagierten nicht darauf. Wir bemerkten, wie Personen Eisenstangen wärts" eine. Stelle aus dem Zusammenhang gerissen" hat. Wir zum Stellen der Straßenbahnweichen ergriffen und eine bedrohliche können uns jeden weiteren Zusaz ersparen. Haltung einnahmen.

Dberwachtmeister Ruwoldt hat beobachtet, wie Ecke Rathaus­markt und Schaumburgerstraße Leute fich des dort lagernden Bau­materials bemächtigten und damit auf die Beamten warfen. Andere Personen hätten mit Latten, Eisenstüden, Petroleumtamment 2c. bont­bardiert. Erst jetzt seien die. Schuzleute mit blanker Waffe vor­gegangen. In den anliegenden Straßen wiederholten sich die Angriffe auf die Schutzleute, Straßenbahnen wurden angehalten und durch Wegnahme der Kurbel am Weiterfahren behindert. Auf dem Fisch markt wurden die Schußleute mit einem großen Steinhagel über­schüttet. Aus den Verbrechertellern eilten Gestalten herbei, welche die Laternen ausdrehten und die Demolierungen begingen. Aus Bänken, Ascheimern, Karren usw. errichtete man am Schopenstehl Barrikaden und die Menge machte wiederholt Vorstöße, so daß sich die mit Steinen beworfenen Beamten zurückziehen mußten, um den Durchbruch der Menge nach dem Rathaus­markt zu hindern. Bei dem Versuch, die Barrikade" zu durchbrechen, kam ein berittener Schußmann zu Fall.

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Vom Wachstum der Organisation. 7200 Mitglieder zählt jetzt der Sozialdemokratische Wahlverein für den Reichstags­wahlfreis Hannover - Stadt. Die letzte Woche brachte allein 500 neue Mitstreiter. Das berechtigt zu den schönsten Hoffnungen für die bevorstehende Nachwahl.

Polizeiliches, Gerichtliches ufw. Boykottpostenprozesse werden jetzt den Breslauer Genossen beschert. Am Dienstag wurden fünf Genossen wegen groben Unfugs und Uebertretung des Preßgefeges zu je 6 M., am Mittwoch neun zu je 10 M. und zwei zu je 20 m. verurteilt.

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Soziales.

Wohnungselend auf dem Lande.

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falls sie den Bau eines Häuschens

Kennzeichnung von Quittungsfarten. Am 24. März teilten wir mit, daß auf eine Beschwerde des Gewerkschaftssekretärs der Polizei­präsident angeordnet hat, bei Ausfertigung von Quittungskarten Zusätze zum Beruf, welche die Arbeitsstellung des Versicherten fenn­zeichnen, wie zum Beispiel Schlosser in einer elettrischen Fabrik, Arbeiter in einem Theater und dergleichen, in Zukunft nicht mehr zu machen.

Da damit anerkannt ist, daß die Zufäße unzulässig sind, so find die unzulässig gekennzeichneten Karten ohne Entgelt umzu tauschen. Trotzdem erhebt das Polizeirevier in der Brunnenstraße von allen Inhabern einer solchen Karte, die deren Umtausch bes ziehentlich eine neue Karte verlangen, 5 Pf. Umtauschgebühr, falls die zum Umtausch vorgelegte Karte weniger als 31 Marten enthält. Eine solche Gebührenerhebung verstößt gegen das Gesez, gegen die

Daß manchmal die Schweineftälle in Dstelbien besser sind wie preußische Ministerialanweisung vom 17. November 1899 und gegen die ländlichen Arbeiterwohnungen, ist ja auch vom Cabiner Schloß- bie eingangs gedachte Polizeipräsidialverfügung. Mag sein, daß das herrn anerkannt. Aber trotzdem geschieht nichts, um auch nur das für die Allgemeinen Elektrizitätswerke zuständige Polizeirevier in­Mehrere am Schopensteht wohnende Zeugen, welche die Vor- schreiendste Wohnungselend zu beseitigen. Vor einigen Jahren erbot folge der angedrohten Meiaussperrung stark von Arbeitern in Un­gänge aus nächster Nähe beobachtet haben, jagen aus, daß zur Zeit sich die Landesversicherungsanstalt in Dstpreußen, zum Bau von spruch genommen wird, um eine ordnungsmäßige Starte zu erhalten. Schopensteht waren. Der eine Zeuge, ein Weinhändler, hat schon auch den Arbeitern direkt, sobald ihre Arbeitgeber dahinter stehen, lässigen Zusatz geschädigten Arbeitern zu erheben. Wäre eine Gea einen Krawall in Barcelona miterlebt, ist aber der Meinung, daß Geld zu mäßigen Zinsen zu geben. Doch von diesem Angebote ist bühr zu erheben, so wäre diese von den Personen zu erheben, die diefer sich mit dem vom Schopenftehl nicht meſſen könne. nicht viel Gebrauch gemacht worden. Die Arbeiter lehnten es ab, einen unzulässigen Vermerk gemacht haben. Es wäre eine ſchleunige Vom Kattrepel beginnend wurden sämtliche Schaufensterscheiben ein- sich auf die gewünschte Weise auf ihre Kosten an die Scholle zu neue Belehrung der Polizeireviere am Plaze. geschlagen. Die Zeugen haben sich nicht aus ihren Häusern getraut, fesseln. Von ihnen wurde weil fortgesetzt mit großen Steinen und Gegenständen aller Art wünschten eine Anzahlung und eine jährliche Verzinsung und Amorti bombardiert wurde. Die Straße sei mit Scherben und Sachen, die fation verlangt. Die Summe, die pro Jahr entrichtet werden sollte, war aus den Läden geworfen wurden, wie besät gewesen. Am Eingang recht beträchtlich, so daß schon deshalb die Arbeiter nicht, bauen" konnten. zum Schopensteht sei eine Barrikade" errichtet errichtet worden, hente hört man nichts mehr von dem Plane der Landesversicherungs­bon der junge Bursche mit Steinen warfen. Nach der anstalt, und die Insthäuser in Ostelbien sind diefelben geblieben. Aussage der Geschäftsleute vom Schopensteht und anderer Da ist es notwendig, von Zeit zu Zeit in dieses Elend hineinzu- werkschaft Asse" ist der braunschweiger Fistus mit 501 Kuren be­liegenden Verbrechertellern hinzugeeilten Gestalten und halbwüchtige Landarbeiter leben müssen. Uns geht folgende Schilderung zu: Zeugen haben sich an der Plünderung überwiegend die aus den um leuchten und der Welt zu zeigen, unter welchen Berhältnissen die teiligt. Kürzlich verlautete, der Fistus wolle einen Anteil abstoßen. Seitens der Gewerkschaft wurde eine solche Absicht in Abrede ge Burschen beteiligt. In einem der geplünderten Läden soll ein junger Mensch von der Toonbant aus die Plünderer mit Genoffen an haus, dem man die Baufälligkeit schon von weitem ansieht. Die offerten vor, die Regierung ist auch bereit, zu verkaufen, lediglich der Auf dem Gut Borken bei Stastenburg befindet sich ein Inft- stellt. Wie Ausführungen des Staatsministers Dr. von Otto im braunschweigischen Landtag bestätigen, liegen aber nicht nur Kauf­geredet und sie aufgefordert haben, weiter zu wüten. Die Feuerwehr Haustüre" weist große Spalten auf, so daß, ohne geöffnet zu Staufpreis ist entscheidend dafür, ob der Wille zur Tal führt. wurde vor der Barrikade" mit Steinen beworfen. werden, allerlei Tiere in den Hausflur hineinspazieren tönnen. Im Diese Zeugen vermögen keinen der Angeklagten als Täter zu Flur befindet sich der Schornstein, durch den der Rauch und Dr. von Otto führte aust Bezeichnen. Nur die Angeklagte Elise Rudolph foll, fenntlich an Sie Flammen dringen,

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wenn im Herd Feuer angezündet

ihrer Sportmüze, die sie auch heute noch trägt, im Menschengewühl wird. Die größten Löcher, durch die die Flammen tommen, sind mit beobachtet worden sein. Daß sie sich aber aktiv beteiligt hat, ver- Rehm und ähnlichen Dingen verstopft. Geht man auf den Boden, so mag feiner der bisher vernommenen Zeugen auszusagen. Dem muß man befürchten, jeden Augenblick durch die Decke zu brechen. einen Zeugen fommt es so bor, als wenn sie bei ihrer Verhaftung Die Stubentüre weist ähnliche Spalten wie die Haustüre auf. Widerstand geleistet hätte.( Seiterkeit.) Schnee, Regen usw. fönnen ungehindert in die Stube hinein. Die Nach weiteren belanglosen Beugenvernehmungen wird die Ber- tatten, beren es viele gibt, fühlen sich als Haustiere und Schlaf­handlung auf Sonnabend vertagt.-

Aus der Partei.

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Aus Industrie und Handel.

Der Staat als Verwalter des Volfseigentumes. An der Ge

Ich will zunächst bemerken: Es ist richtig, daß an das Staatsministerium oder eigentlich zunächst an meine Person An­fragen wegen etwaigen Verkaufs gerichtet sind, und zwar wegen des Verkaufs der braunschweigischen Anteile, wegen Verkaufs des ganzen Werkes( worüber wir nicht allein verfügen fönnen), endlich wegen Ber­faufes der gesamten Berechtigungen auf Sali im ganzen Lande. Solcher Anfragen find zwei an mich ergangen, eine mündlich und eine telegraphisch, und zwar letztere erst vorgestern. Ich muß bemerken, es hat sich bis jetzt nur um Anfragen ge­handelt, ich habe aber feinen Grund, anzunehmen, daß hinter diesen Anfragen nicht ernste Kaufabsichten ständen, doch sind die Verhandlungen, die sich an die mündliche Anfrage ge Inüpft, noch nicht so weit gebiehen, daß irgendwie wesentliche Grundlagen berührt worden sind, die bei einem tommen müssen. Das ist solchen Verkaufe in Betracht kommen insbesondere der Fall bezüglich des Preises. Es ist wohl allgemein gefagt worden, daß der Staat Braunschweig darauf rechne, nicht nur zu erhalten, was er für das Wert ausgegeben, sondern auch das, was er von dem Wert Asse erivarte, weiter sind die Sachen noch nicht gediehen. Ich weiß nicht, wie die Herren darüber benten. Das Ministerium hat noch keinen Beschluß darüber faffen fönnen, noch viel weniger ist an maßgebender Stelle darüber Bor trag gehalten worden, mein persönlicher Standpunkt ist der, daß, wenn etwa ein Verkauf möglich sein würde, der im vollsten Maße erfüllt, das, was ich eben im allgemeinen als unsere Forderung bezeichnet habe, daß ich dann meinerseits gegen den Verkauf nichts zu erinnern haben würde."

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genossen. Der Fußboden in der Stube ist hügelig. Die Decke wird bon bier Balken getragen, von denen die beiden, die in der Mitte liegen, große Löcher aufweisen und die Tragfähigkeit sehr ber­mindern. Sie sind so durchgebogen, daß der Einsturz der Decke jeden Moment zu erivarten ist. Die Schalung besteht aus vermorschten Glückauf dem König von Gotha "! Brettern, die an 6-8 Stellen große Löcher aufiveifen und durch die Unserem Genossen Wilhelm Bod, der heute sein sechzigstes Estrich, Staub, Spreu, bon ben Ratten Klein gefressenes Lebensjahr vollendet, rufen wir ein herzliches Glückauf zu. Den Stroh fortwährend in die Stube fällt und zwar des Nachts jungen Schuhmachergesellen Wilhelm Bock führte die Lektüre des den Leuten während des Schlafens ins Gesicht und Weitlingfchen Evangeliums der Freiheit" zum Sozialismus. Das Tage ins Effen. An einer Stelle, wo das Bett steht, regnet es heute wenig bekannte Buch studierte er manche Nacht hindurch und reichlich vorhandenen Ungeziefer als Unterschlupf. In der Stube durch. Die Wände gleichen Maulwurfsgängen und dienen dem fuchte nach weiterer Klarheit. In Hamburg gewann auf ihn, den befindet sich der Backofen, aus dem gleichfalls die Flammen heraus­Bevollmächtigten des Allgemeinen Arbeitervereins, Geib nachhaltigen schlagen. Auch hier hat man die größten Löcher mit Lehm ver­Einfluß. Seit dem Jahre 1868 gehörte Bock der modernen Arbeiter- fchmiert. Wenn Landarbeiterkinder twie das so oft paffiert Bewegung an. Der ehemalige Lassalleaner trat bald zu den verbrennen, so braucht man sich nicht wundern. In dieser Stube Eisenachern über. Lebhaft trat Bock für die Einigung ein: den wohnt eine Familie bestehend aus sechs Köpfen. Das entfeg­Ginigungs Rongreß in Gotha ( 1875) erliche Wohnungselend in den größten Städten öffnete er. Der rührige Agitator für die sozialdemo- bleibt weit hinter dem auf dem Lande zurüd. Das Gefinde auf demselben Gute hat eine noch elendere Schlafstelle. fratischen Ideen erwarb sich eine außerordentliche Beliebtheit, Diese befindet sich wie gewöhnlich im Pferdestall. In einem Winkel Nach diesen Ausführungen ist die Regierung bereit, nicht nur besonders in Thüringen , wo er wiederholt in allen Wahl bes Stalles ist eine Stellage aufgebaut, auf der sich die Betten befinden. die Anteile von Asse" abzugeben, sondern auch die Berechtigung zur freifen als Reichstagstandidat aufgestellt wurde. Der Scheraname um zu diefen zu gelangen, muß man eine Leiter benutzen, die fich solchen Berkauf würde wiederum Volfseigentum au einem Mittel Ausbeute des gesamten Kalis im Lande zu verkaufen. Mit einem " König von Gotha", den ihm seine Freunde vor Jahrzehnten bei im gefährlichen Bustande befindet. Von der Decke fällt fortgesetzt solchen Verkauf würde, wiederum Volkseigentum zu einem Mittel gelegt hatten, spielt auf seine große Popularität und feine erfolg Lehm und Schmuß. Die Bretter, auf denen sich die Betten befinden, bes Kapitals werden, die eigentlichen Eigentümer zu belasten. Ber reiche Wirksamkeit in Gotha an. Im Jahre 1884 wurde er von find so dünn, daß man glaubt, jeden Augenblick durchzubrechen. Und fauft die Regierung die Berechtigung zur Ausbeute, so hat fie tat Gotha in den Reichstag gewählt, 1887 unterlag er, 1890 wählte türzlich ist auch ein Knecht mit den Betten in den unteren Raum sächlich dem Privatkapital die unbeschränkte Herrschaft über den ihn Magdeburg an Stelle des doppelt gewählten Genoffen v. Bollmar. bes Stalles gefallen. Ratten find auch hier ständige Wohn- und Naturschaz eingeräumt und das Kapital zieht Riesengewinne aus Seit dem Jahre 1898 hat Gotha ihn ständig in den Reichstag ent- Schlafgenoffen. Von einem kleinen Fenster fällt das Licht in den dem Wolfseigentum. Stall. Ringsum sind Spalten, so daß Regen und Schnee un- Befriedigende Aussichten. In der Generalversammlung der sendet. Seit langer Zeit ist er auch Mitglied des gothaischen Land- gehindert hinein können. In den Betten kann sich niemand im Sächs. Thüring . Aktiengesellschaft für Braunkohlenberwertung bes tages. Die Stärke der sozialdemokratischen gothaischen Fraktion tages. Die Stärke der sozialdemokratischen gothaischen Frattion hobigenben Zustande aufhalten, da man sonst mit der Decke, die aus zeichnete Oberbergrat Lohmann die Aussichten für das laufende ihn vor einigen Jahren auf den Vizepräsidentensessel. Auch als Mit- vermorschten Brettern besteht, in Berührung kommt. Jahr als befriedigend, trop des Streifs! Wenn die Aussichten glied des gothaischen Landesausschusses und des foburg- gothaifchen So sieht das Heim" der Landarbeiter in Ostelbien aus. Und befriedigend find, warum bewilligt man dann nicht die bescheidenen Berwaltungsgerichtshofes nahm er eifrig die Interessen der Arbeiter es gibt immer noch Leute, die sich über die Landflucht wundern. Forderungen der Arbeiter?-

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