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Nr. 99. 23. Jahrgang.

5. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

Achtung! Maiversammlungen! Um eine schnelle und um­fassende Berichterstattung von der Maidemonstration zu er­möglichen, bitten wir die Bureaus der in Berlin und den Vor­orten tagenden Waiversammlungen, über den Verlauf der Demonstration sofort nach Schluß der Versamm lung einen knappgefaßten Bericht auf einer Postkarte an die Redaktion des Vorwärts" abgehen zu lassen. Zur Lokalliste! In Nahnsdorf steht das Lokal von Willi Graf( Restaurant ,, Müggelgarten"), Rahnsdorfer Mühle, der Arbeiter­chaft zu den bekannten Bedingungen zur Verfügung. Die Lokalkommission.

Stralau.

Perle" statt. Die Festrede hat Genosse Dr. Wollheim übernommen. Die Maifeier findet nachmittags 4 Uhr im Lokal der Treptow . Die Genossen, die die Maifeier in Baumschulenweg nicht begehen, treffen sich am Dienstag nachmittag 3 Uhr im Lotal Mohlau, Kiefholzstr. 35, um dann an einem gemeinsamen Spaziergang durch den Treptower Part nach Preuß, Neue Strug Alee 59 teilzunehmen.

Adlershof . Der Wahlberein hält seine Maifeier in Wöllsteins Lustgarten ab. Dieselbe besteht in Konzert, Festrede, Gesang, turnerischen Aufführungen und Tanz. Anfang des Konzerts nach mittags 4 Uhr. Einlaßkarten sind bei allen bekannten Parteigenossen ju haben.

Tommen.

Sonntag, 29. April 1906.

einen Aufruf, in welchem aufgefordert wird, daß jeder Deutsche der Fahrt von dem Motorwagen ab. Er verfehlte dabei den Tritt, seinen Brüdern beispringe, die er in den Bürgervereinen findet und geriet unter den nachfolgenden Anhängewagen, wobei ihm der rechte dafür tämpfe, daß der eiserne Demokratenring durchbrochen wird, Unterarm vollständig abgefahren wurde. Der Unvorsichtige wurde der Berlin umschließe. Wer sein Vaterland lieb habe, breche mit nach der fgl. Klinik in der Ziegelstraße gebracht. dem erbärmlichen Freifinn und der Sozialdemokratie und komme in die Reihen der Bürgervereine.

Ein schwerer Unglücksfall im Straßenbahnbetriebe fand gestern Bürgervereinler in Berlin feinerlei Vertretung mehr haben- Ein großes Ziel haben sie sich gesteckt und da die Sonnabendmittag) in der Reinickendorferstraße statt. Die 6jährige die leßte Stüge in der Berliner Stadtverordneten- Bersammlung, Herr vor einem vorbeifahrenden Straßenbahnwagen der Linie 34( Streuz Tochter der in der Dalldorferstraße 5 wohnenden Knäulschen Che fogar leute versuchte vor dem Hause Reinicker.dorferstraße 8 unmittelbar Prezel, ist aus derselben herausgewählt worden so haben sie sich berg- Gesundbrunnen ) den Fahrdamm zu überschreiten, glitt aus und vorgenommen, wenigstens den I. Wahlkreis zu erobern. In den anderen Wahlkreisen hängen ihnen die Trauben wohl zu hoch. In zu liegen fam. Wiewohl der Führer des Motorwaggons die Gefahr­fiel so unglücklich, daß sie mit den Füßen auf das Straßenbahngleis dem Aufruf heißt es u. a.: " Mitbürger! Zurück mit der Zipfelmütze! Frage Dein Gewissen, bremse zur Anwendung brachte, vermochte er doch nicht zu ver­ob mit Deiner Schuld der I. Reichstagswahlkreis von Sozial- hindern, daß das Mädchen unter die Plattform und mit dem linken Sozial- Beine unter den Schuhrahmen geriet. Der Wagen mußte durch demokraten oder Freifinn beherrscht wird. Wir fordern die Rentiers, Kaufmann, den Handwerker, den Beamten, den Arbeiter, alle, alle, linken Unterschenkels, eine starke Quetschung des linken Beines sowie die Männer der Kunst und Wissenschaft, den Fabrikbefizer, den Winden angehoben werden, damit das Kind aus seiner entseglichen Lage befreit werden konnte. Anna Knäul hatte einen Bruch des auf, tommt und helft uns! Uebernehmet Ehrenämter, zahlt Bei­träge; wir leben in einem tonſtitutionellen Staate; jeder Bürger infolge des Sturzes eine Kopfiunde davongetragen. muß helfen! Oder haben wir die Konstitution zu früh bekommen? nach dem Lazarus- Krankenhause übergeführt. Seder regiert mit und wer dies nicht tut, vergibt sich sein größtes Recht und hat schuld an allen schlechten Zuständen. Ein jeder muß bei sich anfangen!

Der deutsche Bürgerverein will in dem Bezirk, in welchem das Schloß des deutschen Kaisers liegt, einen Sammelpunkt bilden für alle, welche sich noch Königstreue und Vaterlandsliebe bewahrt haben. Er kämpft gegen alle Feinde der Monarchie mit der Losung: Mit Gott für Kaiser und Reich!"

Schüler Walter Lange zum Opfer gefallen. 2. war seit einiger Zeit Einer verhängnisvollen Flaschenverwechselung ist der 15 jährige frankheitshalber bettlägerig und es war ihm vom Arzt eine Medizin verschrieben worden. Flüssigkeit einnehmen wollte, ergriff er versehentlich ein Fläschchen Als der Patient gestern nachmittag von der mit Sublimatlösung und trant ein beträchtliches Quantum von dem Gift. Der bedauernswerte junge Mann wurde nach dem Lazarus­Krankenhaus gebracht, und es ist nicht ausgeschlossen, daß er den ver­Alt- Glienicke. Der hiesige Wahlverein hält am 1. Mai, 8 Uhr den Mund immer recht voll zu nehmen wissen. Wir versagen es Diese Proben mögen genügen, um zu zeigen, daß diese Herren hängnisvollen Fehlgriff vielleicht noch mit dem Tode büßen muß. abends, bei Heinrich Saß seine Maiversammlung ab. Genoffe uns, die Stilblüten im einzelnen zu zerpflücken. Interessant ist aber Sturz in eine Beerdigungsgruft. Auf dem Jerusalemer Begräbnis­Albin Mohs hat zu dieser Versammlung das Referat über- doch der Passus, in dem es heißt:" Frage Dein Gewissen, ob mit plaz in der Hermannstraße hat sich gestern ein eigentümlicher Nach der Versammlung gemütliches Beiſammensein mit Deiner Schuld der I. Reichstagswahlkreis von Sozial- unglücksfall zugetragen. Der Kirchhofsarbeiter Alfred Langer, Wiß­ruſikaliſcher Unterhaltung. Gäste sind zu dieser Versammlung ein- demokraten oder Freisinn beherrscht wird". Erstens mannstr. 47 wohnhaft, war mit der Herstellung eines Grabes be= Der Vorstand. ist der I. Kreis noch durch einen Freijinnigen im Reichstag ver- fchäftigt, und als er die Gruft tief genug ausgegraben hatte, kletterte treten und das war nur möglich, daß die Herren Königstreuen Mann er wieder heraus. Oben angelangt glitt er plößlich aus und stürzte für Mann für ihn stimmten. Im andern Falle wäre der Streis rücklings in das Grab hinab. Schiver verlegt wurde, 2. davon­der Sozialdemokratie anheimgefallen. Also sind diese Herren doch getragen. schuld, daß der Kreis dem Freisinn gehört. Natürlich wollen sie noch weniger, daß ein Sozialdemokrat gewählt wird, aber alle Anstrengungen, dies auf die Dauer zu verhindern, werden nichts in dem das Schloß des Kaisers liegt, bei der nächsten Wahl unser nügen. Uns soll es Spaß machen, dafür zu sorgen, daß der Kreis, wird und Berlin in allen sechs Wahlkreisen von Sozialdemokraten

geladen.

Grünau . Diejenigen Parteigenossen, welche den 1. Mai durch Arbeitsruhe feiern, treffen sich an diesem Tage morgens 9 Uhr in der Grünen Ecke, Köpenickerstr . 88, um von hier gemeinsam zur Versammlung nach Adlershof zu gehen. Die Genossen werden ge­beten, zweds Kontrolle das Mitgliedsbuch der gewerkschaftlichen Organisation mitzubringen. Der Vorstand.

Friedenau . Die Genossen werden ersucht, sich zahlreich an der Maifeier, welche bei Grube, Kaiser- Allee, stattfindet, zu beteiligen. Alletts find an der Kasse zu haben.

Das Komitee.

bertreten wird.

Steglitz . Die Wahlvereinsversammlung findet nicht am 2., sondern am 9. Mai statt. Senntnis zu nehmen. Zur Maifeier, welche im Birkenwäldchen 30. April wegen des 1. Mai erscheint. 18 bitten, bie Gentoften, hiervon tattfindet, erwarten wir eine starke Beteiligung. Abends Versamm­hung im Restaurant Sche IIhase. In beiden Sälen Tanz.

Spediteure und Wiederverkäufer werden darauf aufmerksam ge­macht, daß die Nr. 9 des Wahren Jakob", bereits am Montag den

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Zehlendorf . Gewerkschaften und Partei am Drte feiern den Mai im Lokal von August Rüter, Neues Gesellschaftshaus", Eitelfrigstr. 12. Vormittags 10 Uhr findet Versammlung statt, in pelcher Genosse Fuchs sprechen wird. Nachmittags von 4 Uhr ab Bartenkonzert und Kinderbeluftigungen. Jedes Kind erhält eine Stodlaterne. Da auch der Gesangverein Echo" feine Mitwirkung zugesagt hat, verspricht die Feier einen würdigen Verlauf zu nehmen. Billetts find zum Preise von 25 Pf. bei den Funktionären zu haben. Das Komitee. Weißenfee. Den Genossen zur Nachricht, daß der geplante Mai­umzug nicht genehmigt ist.

Das Komitee.

Pantow. Die Maiversammlung für die am Drte sowie in Riederschönhausen usw. wohnenden Gewerkschaftler und Partei­genoffen findet um 10 Uhr vormittags bei Roczydi, Pankow , Kreuz­traße 3/4 statt.

Nachmittags 4 Uhr große Maifeier unter Mitwirkung der Nord­Deutschen Sänger und des Mundharmonikavereins Sinfonie" im Kurfürsten", Berlinerstr. 102a.

Nieder- Schönhausen. Die Maifeier, bestehend aus Festrede, Tanz, Nieder- Schönhausen. Die Maifeier, bestehend aus Festrede, Tanz, Bratisverlosung und Kinderbelustigungen, findet im Ulizschen Schwarzen Adler", Blankenburgerstr. 4, statt. Anfang 4 Uhr. Entree 15 Bf. Zur Versammlung in Bantow treffen sich die Ge­goffen vormittags pünktlich 9 Uhr bei Settekorn, Lindenstr. 1. Bahlreiche Beteiligung erwartet

Das Komitee.

Tegel . Die diesjährige Maifeier findet in W. Trapps Festfälen, Bahnhofstr. 1, statt. Um 10 Uhr vormittags Versammlung bei Julius Klippenstein, Seeschlößchen". Um rege Beteiligung ersucht

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Bezirk Waidmannsluft. Der Wahlverein veranstaltet die Mai­feier in Hermsdorf bei Dimke( Forsthaus). Abends: Festrede. Bu­gleich die Mitteilung, daß die Gesangvereine Waldchor", Borsig walde und Maibund", Wittenau , ihre Mitwirkung zugesagt haben. Zur Dedung der Unkosten findet, da von einem Eintrittsgeld Abstand zu nehmen beschlossen ist, eine Tellersammlung statt. Rege Beteiligung wird erwünscht.

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Ein Arbeitgeber, der von seinen Befugnissen sehr merkwürdige Vorstellungen zu haben scheint, ist Herr Dtto Na dwip, Inhaber einer Großdestillation, Planufer 24. Unter seinen Gästen schäft tätigen Verkäuferinnen gehabt haben soll. Mitteilungen wird ein Auftritt besprochen, den er kürzlich mit den in seinem Ge­hierüber find uns von verschiedenen Seiten ziemlich übereinstimmend gemacht worden. Die Verkäuferinnen, die gewöhnlich vom Morgen­grauen bis zum späten Abend hinter dem Ladentisch stehen müssen, find oft genötigt, die kleinen Arbeiten zur Instandsetzung ihrer Garderobe usw. nach Schluß des Ladens in den Nachtstunden vor­zunehmen. Bei dieser Tätigkeit benahmen sie sich in einer der letzten Zur Maifeier wird uns aus den Kreisen der Bureauangestellten Nächte etwas lauter und lustiger, als Herrn Rackwiz lieb war. Als geschrieben: Recht viel können die Arbeiter und Arbeiterfrauen dazu noch jemand spät nach Hause tam, öffneten sie die Tür ihres im beitragen, der diesjährigen Meifeier einen besonders imposanten und Keller gelegenen Zimmers, um zu sehen, wer das sei. Die eine eindrucksvollen Charakter zu verleihen, wenn sie ihre geschäftlichen meinte, Einkäufe und dergleichen nicht ausgerechnet am Weltfeiertag der Gelächter es spute wohl, worauf die anderen mit herzlichem Arbeit, sondern schon am Tage zuvor oder später besorgen. antworteten. Nun hat Herr Rackwizz sich ein Eine elektrisches leider Läutewert anlegen lassen, mit dem er seine noch fehr große Anzahl Anzahl Arbeiter und frauen denft noch zu wenig daran, diefen selbstgeschaffenen fommen. Durch dieses Läutewert, das wohl beim Deffnen der Tür Arbeiter Angestellten kontrollieren kann, falls sie erst in später Nacht heim­Feiertag zu einem wirklich vollkommenen und auch diejenigen an diesem Tage zum unfreiwilligen Feiern zu zu sein. Denn furz darauf tam er heruntergestürmt, riß die Tür zu machen, in Betrieb gesetzt wurde, scheint der gestrenge Herr alarmiert worden zwingen, die dem erhabenen Gedanken, welcher der Maifeier zu auf, begann zu lärmen und darüber zu schelten, daß die Ver­grunde liegt, feindlich gegenüberstehen. Das könnte nach Möglichkeit täuferinnen noch nicht im Bett seien, und ließ sich sogar dazu hin­erreicht werden, indem man wie bereits erwähnt grundreißen, die eine von ihnen zu schlagen. Er kommandierte, sie hätten fäßlich am proletarischen Feiertag teine Einkäufe besorgt, weder sich sofort auszuziehen und sich niederzulegen. Es wird behauptet, in Geschäften noch bei Handwerkern und dergleichen, daß man diesem Tage auch weder den Barbier, an er sei auch an ein Bett herangetreten, in dem schon eines der jungen anwalt, die Krankenkassen usw. aufsucht. Ob man schon ausgezogen sei. Wenn das alles wahr ist, so müssen wir aus den Rechts- Mädchen lag, und habe sich zu vergewissern versucht, ob sie wirklich die Bureaus der Rechtsanwälte, Krankenkassen und anderer nehmen, daß dieser Herr sich seinem Personal gegenüber ungefähr Institute einen Tag früher Tag früher oder später aufsucht, dürfte bei ebenso vorkommt, wie ein ostelbischer Junker gegenüber seinem einiger Einsicht ziemlich gleichgültig sein, für die Angestellten dieser Gesinde. Betriebe bedeutete dies aber eine Mahnung beztv. eine Erleichterung, Folgende Warnung erläßt der Polizeipräsident: In hiesigen solche Fernhaltung auch sehr wesentlich demonstrativ wirken. In Street in London E. C. Bruchleidenden ein Gratisversuch seiner den Tag durch Arbeitsruhe zu begehen; außerdem würde eine Beitungen wird von einem Dr. W. S. Rice 8 und 9 Stonecutter ben Arbeitervierteln werden bei solchem Verhalten der Arbeiter austur angeboten, die auf einem wunderbaren Verfahren" bes fundschaft die Geschäftsleute ganz von selbst auf den Gedanken ruhen soll. Auf Anfrage bei Rice erhält man ein Probefläschchen kommen, daß es besser ist, an diefem Feiertage ihre Geschäftsräume Lymphol" mit mehreren Broschüren und Prospekten zugeschickt, in vollständig zu schließen, um nicht vor Langeweile liegen benen gleichzeitig ein Bruchband angepriesen wird. Das Lymphol" zählen zu müssen! soll auf die Bruchstelle gebracht werden und dort eine Schließung der in den Muskeln des Unterleibs vorhandenen Bruchöffnung unter elastischen Bruchgürtel" von Nice angelegt hat. Das im wesentlichen der Bedingung hervorrufen, daß der Kranke den adjustierbaren, Pfefferminzöl und einem gerbstoffhaltigen Pflanzenauszuge bestehende aus einer alkoholischen Lösung von ätherischen Delen, insbesondere Lymphol" vermag indessen die ihm beigelegten Wirkungen nicht auszuüben. Ueberbies ist der Preis für das angepriesene Bruchband bon 30 M. für Kinder, bis zu 60 M. für Erwachsene unverhältnis. mäßig hoch. Es kann daher vor einer Geschäftsverbindung mit dem P. Stice mur gewarnt werden.

Die Häufung der Eheschließungen war in Berlin in den Wochen vor und nach dem 1. April diesmal nicht ganz fo start wie im Das Komitee. vorigen Jahre. Es sind besonders die legte Woche des März und lich hohe Zahl von Eheschließungen den Standesämtern zu schaffen die drei ersten Wochen des April, die alljährlich durch eine ungewöhn­machen. Die vier Wochen vom 25. März( Sonntag) bis zum 21. April ( Sonnabend) brachten in diesem Jahre 3860 Chefchließungen, während im vorigen Jahre in den vier Wochen vom 26. März( Sonntag) bis zum 22. April( Sonnabend) 3420 Chen geschlossen worden waren. n beiden Jahren war die erste Woche des April mit der höchsten Der Vorstand. Bahl beteiligt, in 1906 mit 1045, in 1905 sogar mit 1056. Jm Nowawes- Neuendorf. Die Wahlvereinsversammlung findet nicht übrigen jedoch war die Verteilung diesmal gleichmäßiger als sonst. am 2., sondern am 9. Mai abends 81%, Uhr bei Schmidt statt. Die zweite Woche des April brachte in diesem Jahre, wo sie Kar­Heute Sonntag werden in den bekannten Lokalen Neuaufnahmen woche war, sehr viel weniger Eheschließungen als im Vorjahre, ( owie Beiträge zum sozialdemokratischen Wahlverein entgegen- 760 gegen 1038. Dafür wurden aber in der letzten Woche des März genommen; auch gelangen die neuen Mitgliedsbücher zur Ausgabe. und in der dritten Woche des April diesmal 714 und 841 Chen ge­Der Vorstand. schlossen, während im Vorjahre auf diese Wochen nur 666 und 660 Laut Beschluß des Gewerkschaftstartells sollen die Eheschließungen entfielen. Gewerkschaften, um beide Lokale zu füllen, wie folgt verteilt werden: Maurer, Maler und Dachdecker bei Singer; Bauhülfsarbeiter, Holzarbeiter, Schuhmacher, Textilarbeiter und Töpfer bei Schmidt.

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Berhaftung eines Stadtbahnfledderers. In einer Lungenheilstätte eines östlichen Nachbarorts ist ein Stadtbahnfledderer von seinem Schicksal ereilt worden. Vor einiger Zeit hatte der Langfinger ge­meinsam mit zwei Komplizen einem Baffagier, welcher auf einer Stadtbahnfahrt eingeschlafen war, 1200 M. geraubt. Es gelang bald darauf, die beiden Diebesgenossen zu ermitteln und in Haft zu nehmen, doch vergeblich suchte man nach dem dritten Räuber. Durch einen Zufall hat sich jetzt herausgestellt, daß diefer in einer Lungenheil konnte nun auch hinter Schloß und Riegel gebracht werden. stätte in einem östlichen Vororte Aufnahme gefunden hatte. Er

Straßenbahn und Hochbahn. Zu einer im Straßenbahnbetriebe feltenen Verkehrsstörung tam es gestern infolge eines durch eigen artige Umstände verursachten Kurzschlusses in der Gitschinerstraße. 1890 in Berlin geboren, Perlebergerstr. 57 bei den Eltern wohnhaft, Vermißt. Der Metalldreherlehrling May Hoppe, 30. September Von dem Motorwagen Nr. 1890, welcher auf der Linie 89 verkehrte, wird seit dem 23. April vermißt. Er befand sich auf dem Wege Der Ausschuß des Gewerkschaftstarte IIs. entgleifte die Kontaktstange und schlug gegen das Eisengerüst der nach seiner Arbeitsstelle bei Spiel, Jagotstraße, ist groß und fchlant Karlshorst . Die hiesigen Parteigenossen versammeln sich am 1. Mai, Hochbahn, wodurch Kurzschluß herbeigeführt wurde. Durch den abends 7 Uhr, im Lotale des Herrn Kupsch, Treskow- Allee( Wald- leßteren schmolz der Leitungsdraht der Straßenbahn durch. Gleich gewachsen, trug bei seinem Fortgange weichen schwarzen Hut, dunkel­schänke). Heber die Bedeutung des 1. Mai" wird Genosse Stühmer zeitig sprangen infolge des Kurzschlusses die Automaten der zu- hose und hohe Schnürstiefel; außerdem trug er bei sich in Zeitungs­graues Sommerjacett, grauwollenen Serviteur, schwarze Cheviot referieren. Freunde unserer Sache und Gäste find willkommen. fammengeschalteten Speisepunkte V und VI in der Unterstation Zoffen. Am 1. Mai findet mittags 1 Uhr im Lokale von wurden. Hierdurch entstand in der Oranien, Kommandanten, Eltern gelangen laffen. Mariannenstraße aus, wodurch die Bezirke der Station stromlos papier gewidelt einen grauen Mechanikerlittet. Nachrichten wolle man an das nächste Bolizeirebier oder an die Schimte, Barutherstr. 51, eine öffentliche Versammlung statt. Es ist Beuth, Ritter, Prinzen- und Gitschinerstraße eine Betriebsstörung, Bflicht der Genossen, für regen Besuch der Versammlung Sorge zu die jedoch schon nach 6 Minuten gehoben werden konnte. Länger Ein schwieriges Rettungswerk vollbrachte gestern bei Tegelort tragen. Um 14 Uhr findet alsdann ein allgemeiner Ausflug zum dauerte die Störung an der Unfallstelle, woselbst die Reparatur- der 23jährige Schiffer Koch aus Rathenow . St. befand sich auf einer Genossen Ende, Wald- und Seeschloß Dabendorf, statt. arbeiten fast eine Stunde in Anspruch nahmen. Die Wagen der Steinzille, welche die Havel an der Mündungsstelle zum Tegeler Potsdam . Am 1. Mai finden hier um, Uhr vormittags Linien 82, 89 und 90 mußten für die Dauer der Störung durch die See entlang fuhr, und bemerkte, wie ein junges Mädchen, welches zwei Voltsversammlungen statt: im Bittoria Admiral, Grimmstraße und Hasenheide abgelenkt werden. in einem kleinen Kahne das Waffer treuzte, plöglich aus dem Nachen garten" für Maurer, Zimmerer und Löpfer; im Unterbrechung einer Straßenbahnlinie. Die Straßenbahnlinie sofort in das Wasser, und als vorzüglicher Schwimmer gelang es in die Fluten sprang. Der Schiffer stürzte sich in voller Kleidung Restaurant Ladenthin für alle übrigen Gewertschaften. S Straßenbahnhof- Stadtbahnhof Charlottenburg muß unterbrochen ihm auch, die Unfallstelle zu erreichen und die Ertrinkende am Arme Kontrolle von 8 Uhr ab in beiden Lokalen. Der fozial- werden. Die Schloßstraße daselbst wird zwischen der Spandauer zu erfassen. Die Lebensmüde wehrte sich jedoch mit aller Kraft nachmittags straße und der Potsdamerstraße asphaltiert. Es wird deshalb not gegen ihre Rettung und versuchte sich von K. loszureißen; bei den 8 Uhr im Viltoria- Garten" Konzert, Gesang und Tanz. Die wendig, den Betrieb der Linie in der Schloßstraße eingleifig zu verzweifelten Anstrengungen des Mädchens geriet auch der Schiffer estre de( Genoffe Redakteur Alb. Meyer Brandenburg) findet führen und ihn nur zwischen dem Stadtbahnhof und der Spandauer in ernste Lebensgefahr. Zwei andere Schiffer der Bille hatten sich abends 7 Uhr statt. straße bis zur Ede der Schloßstraße aufrecht zu erhalten. Die inzwischen das Rettungsboot freigemacht und famen ihrem bedrängten Zu zahlreicher Beteiligung laden ein Weiterbeförderung der Fahrgäste bis zum Straßenbahnhof erfolgt Kollegen zu Hülfe. Es gelang ihnen auch, beide aus dem Wasser mit den Wagen der Linie N Supfergraben- Charlottenburg, zu ziehen. Die Gerettete, welche über ihre Perforalien keinerlei P Dönhoffplatz- Westend und R Dönhoffplaz- Spandauer Bock. Angaben machte, wurde in Tegelort gelandet. Die alte Unfitte, während der Fahrt vom Straßenbahnwagen Die Arbeiter- Samariterkolonne hat sich, wie aus dem Jahres­herabzuspringen, hat gestern abend wieder einen schweren Unglücks- bericht hervorgeht, sehr günstig entwickelt. Es fonnte eine dritte und fall herbeigeführt und einen im besten Mannesalter stehenden vierte Abteilung gegründet werden, eine fünfte, für das Schönhauser Menschen zum Krüppel gemacht. Der 30jährige Bureaudiätar Viertel bestimmte, fand nicht genügend Teilnehmer. Zu dem ver­Christian Fränk, Schulstraße 27 wohnhaft, hatte einen Straßenbahn- flossenen Winterfurfus hatte der Arbeiter- Radfahrerverein eine Anzahl zug der Siemens& Halste'jchen Linie Friedrichstraße - Pankow be Mitglieder zur Ausbildung delegiert. Vom Verband der Wahlvereine nüßt, und in der Spandauerstraße in Pantow sprang. während erhält die Stolonne eine jährliche Unterstützung von 220 M.

demokratische Wahlverein veranstaltet

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Der sozialdemokratische Wahlverein. Das Gewerkschaftskartell.

Berliner Nachrichten.

Den Bürgervereinen Berlins , die wie ein Veilchen im Ver­borgenen blihen, sucht der Deutsche Bürgerverein Dorotheen- und Friedrichstadt neues Leben einzuhauchen. Dieser Verein verbreitet