lt. 100. 23. Jahrgang.5. KeilW des.Fsmdck" Kerlim WsMAienstag, 1. Mai 1906.jVlaifeier.Jährlich, am ersten Morgen im Mai,Singt es und klingt es und flattert herbei,Flötet und trillert durch Busch und durch Feld!Lerche steigt schmettemd zum himmlischen Zelt,Ruft zum Appell alle Vöglein im Kreise,Amsel und Buchfink und Drossel und Meise:„Achtung! Gleich kommen viel lustige Leut';Festtag ist heut!"Zährlich, am ersten Morgen im Mai,Reißt Jungfer Sonne die Nebel entzwei,Scheucht sie von hinnen mit leuchtendem Strahl,Rötet den Berg und vergoldet das Tal;Küßt allen Blumen die Mündchen und Wangen:„Achtung! Gleich werdet Besuch ihr empfangen;Putzt euch und duftet in Tiefen und Äöh'nDoppelt so schön!"Jährlich, am ersten Morgen im Mai,Schalt es in qualmigen Städten:„Juchhei!"Männer und Frauen, ins Dunkel gebannt,Strömen zum Lichte im Sonntagsgewand,Aus der Fabriken graudüstern Verließen,Daß sie im Freien der Freiheit genießen!Wollen nach emsigem Schaffen und TunAuch einmal ruhn.Jährlich, am ersten Morgen im Mai,Tönt aus Kontoren ein Zetergeschrei.Denn, wenn der Arbeiter wälderwärts zieht:Wo bleibt die Ordnung und wo der Profit?Wenn keiner schuftet, verliert noch am EndeAch, der Äerr Chef ein Prozent Dividende!„2a", kräht der Aermste,„die Faulheit gedeiht;Schreckliche Zeit!"Jährlich, am ersten Morgen im Mai,Ist auf den Beinen viel Stadtpolizei.Lei, wie sie schnüffelt und stänkert und rügt,Wo sich das Volk gar zu munter vergnügt!Säbel find locker, Revolver geladen:„Achtung", so schnarrt es,„dem Plebs an die Waden!Gebt nicht Pardon, wenn er dreist sich erftecht!Schießt, haut und stecht!"Sttiger, fröhlicher Morgen im Mai!Ein Tag im Jahr ist dem Arbeiter frei.C i n Tag Vergessenheit! E i n Tag, nicht mehr;Armut und Knechtschaft, wie lastet ihr schwer!Soll er drum klagend verzichten und leiden?Nein, wie der Mai sich in Äoffnungsgrün kleiden!Stöhnt auch die Freiheit noch keuchend im Joch:Einst kommt sie doch!Menetekel.pancl-Hn�elcgcnbcitmAchtung! Maiversammlungen! Um eine schnelle undumfassende Berichterstattung von der Maidemonstration zuermöglichen, bitten wir die Bureaus der in Berlin und denVororten tagenden Maiversammlungen, über den Verlauf derDemonstration sofort nach Schluß der Versamm-l u n g einen knappgefaßten Bericht auf einer Postkarte an dieRedaktion des„Vorwärts" abgehen zu lassen.Treptow- Baumschulenweg. Der Wahlvcrein hält heute seineMaifeier, mit Unterstützung aller in Betracht kommenden Vereine,wie Turn-, Radfahr- und Gesangverein, im Lokale von Speer,Baumschulenweg, Baumschulenstr. 78, ab. Nachmittags 4 Uhr findetgroßes Gartenkonzert und im Saale Tanz statt. Die Festrede wirdvom Parteisekretär Genossen Fr. Ebert gehalten. Nachdem großesFeuerwerk. Die Kaffeeküche ist von 3 Uhr an geöffnet. � Bei demgeringen Eintrittspreise von 20 Pf. ist zu erwarten, daß die Partei-genossen ihre Pflicht erfüllen und für einen guten Besuch unsererdiesjährigen Maiseier sorgen werden, damit dieselbe einen imposantenEindruck macht. Der Vorstand.Johannisthal, Nieder-Schöncwcide und Rudow. Die Vormittags-Versammlungen in Hasselwerder und Nieder-Schöneweide finden um10 Uhr statt. Referenten Genossen John und Dies ner. DieMaifeier genannter Orte findet nachmittags 4 Uhr im Lokal„Linden-hos". Johannisthal, statt. Llm Abend Versammlung. Referent GenosseB i e s n e r.Königs-Wuficrhausen. Heute nachmittag 2 Uhr findet im Lokalvon Otto Ballmüller in Neue Mühle eine öffentliche Versammlungstatt. Tagesordnung:„Die Bedeutung des 1. Mai und das Wahl-recht der Arbeiter". Arbeiter, Parteigenossen! Sorgt für zahlreichenBesuch dieser Versammlung. Die Mitglieder der Gewerkschaftenmüssen zwecks Abstempelung ihre Verbandsbücher mitbringen. Nachder Versammlung große Maifeier, bestehend in Gesang, turnerischenAusführungen, Theater und Ball. Nur durch Mitglieder eingeführteGäste haben Zutritt. Billetts sind bei den Mitgliedern und beimKomitee zu haben. DaS Komitee des Wahlvereins.Reinickendorf-West. Die Maifeier findet nachmittags 4 Uhr imLokale von Franke statt. Die Festrede hat Genosse Hesse über-nommen. Die Genossen werden ersucht, sich recht zahlreich an der-selben zu beteiligen. Einlaßkarten sind bei allen bekannten Partei»genossen zu haben. Der Vorstand.Schöneberg. Arbeiter, Parteigenossen! Wir weisennochmals darauf hin, daß heute nachmittag im Obstschen Restaurantunsere Maifeier stattfindet. Das Komitee hat alle Vorbereitungengetroffen, um das Fest der Arbeit für alle Teilnehmer genußreichund würdevoll zu gestalten. Männer und Frauen, sorgt deshalb fürimposanten Besuch des Festes.berliner I�aclmcbteu.Herr Stadttat Fischbeck, der Dezernent des städttschen Obdachs.hat sich in der letzten Sitzung des Kuratoriums in der eigenenSchlinge gefangen. Es handelte sich um die Anstellung eines Nacht-Portiers und dessen Wahl aus der Reihe der sich um diesen Postenbewerbenden Hausdiener der Anstalt. Bei der Abstimmung überdiese Personalfrage frug Genosse Hoffmann, ob es zulässig sei, dieOeffentlichkeit darüber zu unterrichten, wer für oder gegen dieKandidaten gestimmt habe. Darauf antwortete der„passendeMann" mit einer Standpauke, in der er eine solche Mitteilung nichtnur für unzulässig hielt, sondern auch drohte, daß auf Grundder Kollegialverfassung der Herr Oberbürgermeister gegen einederartige Disziplinwidrigkeit energisch einschreiten würde. GenosseHoffmann fand es ganz in der Ordnung, daß über die Abstimmungder einzelnen Kuratoriumsmitglieder bei Anstellungen nichts weitergetragen werden sollte, ersuchte aber den Herrn Stadttat, sich seineeigenen Worte als Warnung dienen zu lassen, denn keinanderer als er selbst habe kürzlich im Plenum der Stadtverordneten-Versammlung diese eben aufgestellten Grundsätze in der gröblichstenWeise verletzt, als dort von der Anstellung des neuen Inspektorsfürs Obdach die Rede war. Damals erklärte er vor aller Oeffent-lichkeit, gegen die Stimme des Herr» Hoffmann sei der Inspektorgewählt worden. So fing sich der schneidige Herr Stadttat in seinereigenen Schlinge. Und da er sich dieselbe sehr fest zugezogen hatte,ließen ihn auch die übrigen Herren im Stich.Herr Magistratsbaurat Gottheincr teilt uns in bezug aus unsereNotiz: Gefälligkeitspolitik in der Komunne? mit, daß er in keinerleiverwandtschaftlichem Verhältnis zu dem Erbauer des TietzschenWarenhauses Herrn Gottheiner, stehe: er kenne den Herrn nicht.An der Sache selbst ivird durch diese Feststellung natürlich nichtsgeändert.Die Unterbringung geisteskranker Verbrecher in den städtischenIrrenanstalten hat den Magistrat und die Stadtverordneten wieder-holt beschäftigt. Im Verfolg einer Anfrage der letzteren vomJahre 1001 ist die Angelegenheit Gegenstand eingehender Er-wägungen gewesen, deren Resultat jetzt in einer Magistratsvorlagebekannt gegeben wird. Als besonders lehrreich wird der Fall desberüchtigten Schiffers Richard Erpel herangezogen,in welchem das Bundesamt für Heimatwesen die Kostenerstattungund Uebernahmepflicht der Stadtgemeinde Berlin ausbürdete,obgleich Erpel in Rüdersdorf(Landarmenverband Branden-bürg) seinen Unterstützungswohnsitz hatte und trotzdem derselbeauf Ersuchen der Polizei in die Irrenanstalt aufgenommenworden war. Zwar sprach sich das Bundesamt dahin aus. daß essich hier um Polizei kosten handele, die Behörde lehnte derenErstattung aber ab, da mittelbare Polizeikosten vorlägen,für die die Stadt aufzukommen habe. Mit Rücksicht auf dieRechtsprechung des Oberverwaltungsgerichts, welches auch danneinen Armenpflege fall annimmt, wenn der Kranke imInteresse der allgemeinen löffentlichen) Sicherheit der An-staltspflege bedarf, will der Magistrat von der Anstrengung einesProzesses gegen den Fiskus absehen; auch von einer Pc-t i t i o n, wie sie die Stadt Breslau mit negativem Erfolgeversucht hat, verspricht man sich nichts, da die Erklärungen derRegierungsvertreter im Parlament zur Genüge erkennen ließen,daß an eine Aenderung des jetzigen Zustandes im Wege derGesetzgebung nicht zu denken ist. Aus all diesen Gründen würdesich auch eine Beratung der Frage in gemischter Depu-tation nicht empfehlen. Der Magistrat ersucht daher die Stadt-verordnetenversammlung, ihren diesbezüglichen Beschluß für er»l e d i g t zu erklären.Das rätselhafte Verschwinden des Dienstmädchens EmmaKrüger, welche im November vorigen Jahres zuletzt auf demVorortbahnhof in Nauen gesehen wurde, und nach deren Verbleibdie Berliner Kriminalpolizei vergeblich forschte, hat nunmehr eineteilweise Aufklärung gefunden. Vor etwa 14 Tagen wurde in derHavel bei Rathenow eine bereits stark in Verwesung über-gegangene Leiche eines Mädchens aufgefunden und als unbekannteerdigt. Ter Verwesungsprozcß war bereits so weit vorgeschritten,daß die gerichtsärztlichc Feststellung kein Ergebnis mehr zu liefernvermochte, ob die betreffende Person etwa eines gewaltsamenTodes gestorben sei. Nachträglich ist nun durch Schmucksachen, diebei der Toten vorgefunden wurden, sowie durch Monogramme inder Wäsche festgestellt worden, daß die Verstorbene mit der ver-mißten K. indentisch ist. Auffällig erscheint es, daß Blouse undKleid, mit welchen die Tote bekleidet war, nicht als Eigentum desMädchens erkannt werden konnten.Beitragsmarken vom Mctallarveiterverband sind am Freitag, den27. April, auf dem Wege Köpenickerstraße- Schlesisches Tor bisKöpenickerstraße 154 verloren gegangen. Der Finder wird gebeten,dieselben bei P. Peix, Skalitzerstr. 70a, abzugeben.Im Deutsch-Amcrikanischen Theater wurde am Sonnabend zumerstenmal das Stück„Arme Mädchen" gegeben. Es sollte dreiSzenen aus dem Arbeiterleben darstellen, war aber nichts wenigerals das. Das Stück führt uns in eine Arbeiterfamilie, in der einArbeiter mit seiner Schwester und zwei erwachsenen Kindern, einerTochter und einem Sohn, wirtschaftet. Während die Angehörigenschwer arbeiten müssen, um das Notdürftigste heranzusckiaffen, ist derVater ein Trunkenbold und Nichtswer, der sich von seinen Kindernernähren läßt und sogar zum Kuppler bereit ist. Dieser„Arbeiter"steht auf dem Standpuntte, daß man bei den Hungerlöhnen dieKapitalisten nur reich macht, und deshalb arbeitet er überhaupt nicht.Er wartet auf das Jahr 1014. Dann werden andere Zeiten an-brechen. Er besucht auch fleißig Versammlungen und Meettngs undwird uns gewissermaßen als Typus eines Arbeitervertteters vor-gestellt, eine Figur, wie sie in den Anfängen der Arbeiter-bcwegung von dem Bürgertum gedacht wurde: In der einenHand die Pechfackel, in der anderen die Petroleumkanne.Dieser Popanz mag genügen, um den Charakter des Stückeszu kennzeichnen. Da hilft auch nicht darüber hinweg, daß demFabrikanten bei einer anderen Gelegenheit einige Wahrheiten übersie Sünden der von ihm repräsentierten Gesellschaftsklasse gesagtwerden. Zwischendurch spielt eine Liebesgeschichte, in der der Neffedes Fabrikanten mit der Tochter des Arbeiters anbandelt, nachdemer eS verschuldet, daß eine nicht mehr im Hause befindliche Schwesterzur Dirne geworden. Bei der Verlobung kommt das ans Tages-licht und der Bruder schwört Rache, die darin besteht, daß er denVerführer erschießen will, aber seine zur Dirne gewordene Schwesterttifft. Als der Schuß fällt, ertönt aus dem Hintergrunde dieArbeitermarseillaise, die eine an der Spitze eines Arbeitslosenzugesmarschierende Musikkapelle spielt. Ein größeres Ragout ist uns baldnoch nicht vorgekommen. Das ganze Stück charakterisiert sich als eineinziger großer grober Unfug.Rnbrennen zu Treptow. Die Rennen am Sonntag wiesen alsHauptmimmer ein Stundenrennen mit Motorführung auf.P. Günthcr-Köln, C. Simar-Paris und H. Przyrembel-Berlinstellten sich dem Startes und wandte sich das allseitige Interesseden beiden ersteren zu, war man doch auf das Auftreten Simarsgespannt, der schon einmal in Treptow einen Sieg über Dcmkeerrungen und nun gegen Günther sein Können beweisen sollte.Der Kölner jedoch erwies sich als weit überlegen; von Anfang andie Spitze nehmend, passierte er seine Gegner nach Beliebenund wohlverdienter Beifall lohnte dem Siege bei seiner Ehren-runde. Simar endete als zweiter und Przyrembel kam durchöfteres Versagen seiner Motoren auf einen ganz schlechten drittenPlatz.— Tos 30 Kilomcter-Bcnnen war eine Art Experiment.Stol und Hellemann, zwei bekannte Treptower Flieger und Wie-werall, der als Schrittmacher bisher tätig war, starteten als Dauer-fahrer und scheint besonders Stol das Zeug zu einem gutenFahrer in sich zu haben, denn seine ruhige Fahrweise gefiel all-gemein. Unter der Führung von Eschweiler stand Stol das ganzeRennen durch und ist die Zeit eine gute. Wicwerall hielt sichebenfalls tapfer, kam aber gegen den Sieger nicht auf, währendHellemann von vornherein ins Hintertreffen kam und überhauptkeine Rolle spielte, da er fortwährend von seiner Führung abfiel.— Die Fliegerrennen waren der Klasse III der Treptower Fahrervorbehalten und machte die starke Besetzung der Felder zahlreicheVorläufe notwendig. Die Rennen verliefen ohne Unfälle. DerBesuch der Bahn war außerordentlich gut.Krankenkaffenmitglicder und Krankenkassenvorstände werden daraufaufmerksam gemacht, daß die ErholungSstätten vom RotenKreuz in der Jungfernheide und bei Station Eichkamp(fürMänner), am Spandaücrberg und in Schönholz(für Frauen) am1. Mai eröffnet werden.Für Kinder im schulpflichttgen Alter werden die Erholungs-stätten in Sadowa und in Schönholz ebenfalls am 1. Mai eröffnet.Ebenfalls am t. Mai eröffnet wird die Erholungsstätte derStadt Schöneberg bei Station Eichkamp(für Männer). DieAnmeldungen für diese Erholungsstätte sind an Herrn Dr. Rabnow,Schöneberg, Hauptstraße 103, zu richten.Die Erholungsstätte der Stadt R i x d o r f in der Königsheideunweit des Bahnhofs Baumschulenweg— für lungenkranke Frauenund Kinder— wird am gleichen Tage eröffnet. Hier sind die An-Meldungen an den Verein zur Bekämpfung der Tuberkulose in Rix-dorf, Richardstraße 5 I, zu richten.Kranke, welche glauben, daß ihnen der Aufenthalt in derErholungsstätte zuträglich sein könnte, wolle ihre Wünsche ihrenKassenärzten vortragen.Für Hin- und Rückfahrt hat die Eisenbahndirektion und dieGroße Straßenbahn Preisermäßigungen bewilligt in Form vonArbeiterwochenkarten, die gegen Vorzeigung der von der ErholnngS-stätte ausgestellten Erkennungskartc an den Eisenbahnstationen ver-kauft werden bezw. von Monatskarten a 3 M., die im Bureau derErholungsstätten, Friedrichstr. 207, Hof rechts II, werktäglich von10—1 Uhr erhältlich sind. In diesem Bureau werden auch alleweiteren Aufschlüsse über die Erholungsstätten erteilt.Feuerwehrbcricht. Gestern früh um 6 Uhr kam in der 206. Gemeindeschule in der Siemensstraße 20 Feuer aus. Dort branntebesonders Papier usw. im Keller. Die Wehr mußte kräftigWasser geben, um die Gefahr zu beseitigen.— Ein Ladenbrandbeschäftigte die Wehr längere Zeit in der Brunnenstraße 26. Durchtüchtiges Wassergeben gelang es, die Flammen auf den Laden,der fast vollständig ausgebrannt ist, zu beschränken.— SchwereBrandwunden erlitt am Sonntagabend der MilitäranwärterPhilipp bei einem Brande, der in seiner Wohnung, Kremmener-straße 7, aus Unvorsichtigkeit auskam. Samariter der Feuerwehrlegten dem Verletzten an Händen und im Gesicht Notverbändean. Vor der Zugwache 16 in der Pankstraße wurde ein Kindvon der elektrischen Straßenbahn überfahren, von der Feuerwehrnach der nächsten Unfallstation und dann nach dem Krankenhausegebracht, wo man mehrere Beinbrüche feststellte.— Vor dem HauseGrünerweg 30 ging eine Automobildroschke in Flammen auf.—Im dritten Stock des Quergebäudes Petersburgerstraße 50, branntedie Wohnung von McbS und in der Artilleriestraße 13 Kisten aufdem Hof. Ferner hatte die Wehr in der Nazarethkirchstraße 41zu tun, wo Teer in einer Küche brannte und enormen Qualmverursachte. Lumpen waren in der Lessingstraße 23, Holzwolleu. a. in der Schwerinstraße 13, Stroh usw. in der Wolliner-straße 47, Möbel, Gardinen usw. in der Blumenstraße 35a, Wein»meisterstraße 10/11, Waldenserstraße 27, Schröderstraße IS undanderen Stellen in Brand geraten.Vorort- l�aedriedten.Schöueberg.Ein schwerer Unfall ereignete sich auf dem Neubau Odenwald-straße 5 in Schöneberg. Dort Ivaren zwei Italiener damit be-schästigt, im dritten Stockwerk den Balkon mit Zement zu versehen.Als einer der beiden Arbeiter einen schweren Zementsack auf dieBalkondecke abwarf, brach dieser plötzlich durch und die beiden Leutestürzten in die Tiese. Sie fielen durch den Balkon deS zweitenStockwerks und schlugen auf den der ersten Etage auf. Diebeiden Verunglückten hatten an den Armen, den Beinen und amKopf erhebliche Verletzungen erlitten und erhielten auf der Sanitäts-wache die ersten Notverbände.Charlottenburg.Der Wahlverein von Charlottenburg weist gegenwärtig 214�Mitglieder auf. Diese verteilen sich auf die einzelnen Berufe wiefolgt: Maurer 424, Arbeiter 375, Tischler 134, Gastwirte 120,Schlosser 125, Zimmerer 124, Maler 34. Töpfer 70, Dreher 31,Schuhmacher 31, Schneider 27, Mechaniker 22. Klempner 20, Glaser 20,Barbiere 19, Unbekannt 18, Schmiede 17. Schriftsetzer 17, Kutscher 17,Tapezierer 16. Metallarbeiter 16. Händler 15, Kellner 15, Porzellan-arbeiter 13, Buchbinder 13, Buchdrucker 12, Stukkateure 12, An-schläger 12, Steinsetzer 11, Former 11, Rohrleger 11. Böttcher 11,Bureaubeamte 11, Uhrmacher 11, Schrifffteller 11, Bäcker 10, Kauf-leute 0, Hausdiener 9, Monteure 8, Stellmacher 8, Zigarrennlacher 7,Zigarrenhändler 7, Bodenlegcr 7, Einsetzer 6, Handlungsgehülfen 6.Je fünf Drechsler, Bildhauer, Feilenhauer. Gärtner. Fensterputzer,Heizer, Maschinenmeister und Gürtler. Je vier Musiker, Leder-arbeiter, Brauer, Steinmetze, Dachdecker, Sattler, Steindrucker undGlasbläser. Je drei Vergolder, Doktoren, Schleifer, Geschäftsführer,Schlächter, Konditoren. Gärtner und Drücker. Je zwei Lackierer,Stereotypeure, Photographen, Müller, Bohner, Kupferschmiede.Redakteure, Lithographen, Fuhrherren, Gerüstbauer, Rabitzspanner,Rohrer, Isolierer und Zementierer. Je ein Täschner, Dentist, Gold-schmied, Packer, Schreiber, Kürschner, Zeitungsspediteur, Stenograph,Bierfahrer, Zapfer, Kunstmaler, Apotheker, Verwalter, Korbmacher.Posamentier, Waschanstaltsbesitzer. Arzt, Zinngießer, Reisender,Notenstecher, Asphalteur, Lagerhalter, Zahnkünstler, Teppichreiniger,Installateur, Rechtsanwalt, Drogist, Hutmacher, Galvanoplastiker,Straßenbahnführer, Kernmacher, Ziseleur.Die Bereinigung der Maler usw. befaßte sich in ihrer letztenVersammlung mit der Feier des 1. Mai. Nach einem einleitendenReferate des Kollegen Flemming wurde beschlossen, sich in diesemJahre recht zahlreich an der Maifeier zu beteiligen. DaS Ver-sammlungslokal ist der untere Saal des„Volkshauses".— Der An-trag der Gewerkschaftskommission, die Anstellung eines besoldetenArbeitersekretärs und die damit verbundene Kopfsteuer von 15 Pf.pro Vierteljahr betreffend, wurde nach den Darlegungen des Refercn-ten Genossen Scheible gegen 3 Sttmmen angenomnien.— An Stelledes nach Köln verzogenen Kollegen Jost wurde Kollege Grießmeyerals Delegierter in die Gcwerkschaftskommission und Kollege Langein die Volkshauskommission entsandt.Rixdorf.Auf dem Wege Wilhelmplatz— Berlinerstraße entlang bis Knieist am Sonnabend ein Portemonnaie mit 36,35 M. verloren worden.Der Finder wird gebeten, dasselbe gegen Belohnung bei L u t s ch k eWeserstr. 204, Ouergebäude 3 Treppen links, abzugeben.Schmargendorf.In der am Mittwoch im Restaurant„Sanssouci" stattgesundeuenGeneralversammlung des Wahlvereins gab Guttbier den Bericht des